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Auf dieser Seite finden Sie die Lappenkeuler - Beiträge “Verschlafener Jahresstart” und Teil 1 von “Mausetot”, beide aus dem Jahre 2009.

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Lappenkeuler - Email / Brief "Verschlafener Jahresstart" vom 18.02.2009


Einen wunderschönen guten Tag. Vielleicht haben Sie auch schon geglaubt, die Lappenkeulers sind irgendwie abhanden gekommen oder unter gegangen, weil es in letzter Zeit etwas ruhiger geworden war. Aber uns gibt es noch, Gründe zur Beunruhigung gibt's also eher nicht. Wie Sie wissen, kann man leider nicht zugleich auf mehreren Hochzeiten tanzen und die Zeit des Menschen ist leider nur begrenzt und genau darin liegen die Gründe für unser spätes Wiedererwachen. Obwohl von Erwachen kann keinesfalls die Rede sein, denn wir haben die letzten Monate nicht verschlafen. Wie ich vor einiger Zeit schon andeutete, mussten wir etwas tun, um die Haushaltskasse nachzufüllen und genau das haben wir in der Zwischenzeit gemacht. Kayla hatte kurz nach Weihnachten einen lukrativen Auftrag zur Übersetzung eines thailändischen Buches ins Deutsche an Land gezogen. Diese Sache weitete sich unerwartet erheblich aus, sowohl in arbeitstechnischer Hinsicht, was den Umfang angeht, als wie auch die monetäre Seite. Anfangs war Kayla aufgrund der Beschreibung ihrer Auftraggeber davon ausgegangen, dass es sich um ein etwa 120 Seiten starkes Handbuch handle, welches sie übersetzen sollte. Aus dem Handbuch wurde dann quasi über Nacht ein Wälzer mit 930 Seiten, weil der Auftraggeber sich schlagartig umentschlossen hatte. Eigentlich wollte er nur eine Kurzfassung des Buches, welches übrigens medizintechnische Themen hatte, übersetzen lassen und erst in dem Fall, dass diese Kurzfassung zu einem begehrten Objekt geworden wäre, wollte er dann die Komplettfassung nach schieben. So eine Art Testballon sollte die Kurzfassung sein. Aber über Nacht hat er sich das durch den Kopf gehen lassen und sich entschlossen, gleich die Komplettfassung auf den Markt zu werfen. Einerseits war der Umfang für eine Übesetzung durch nur eine Einzelperson, sprich Kayla, eigentlich zu groß, dann kam aber erschwerend noch hinzu, dass häufig Fachbegriffe auftauchten, die sich nicht so ohne weiteres übersetzen lassen. Dann musste Kayla ständig irgendwelche Medizinfachleute anrufen, die man ihr als Ansprechpartner genannt hatte, um diese Dinge abzuklären. Das wiederrum führte dazu, dass unsere Telefonrechnung in dem einen Monat auf über 380 Euro anstieg. Für uns eine utopische Summe, sonst haben wir selten mehr als 45 Euro. Natürlich wurde das den Auftraggebern alles auf die Rechnung geschlagen, aber das Geld kommt ja erst später wieder rein. Na ja, ich will Sie da jetzt nicht mit weiteren Details langweilen, jedenfalls hat sich dieser fette, aber auch sehr mühsame Auftrag finanziell sehr gelohnt. Man kann sagen, soviel hat Kayla noch nie verdient. Natürlich muss man sich hüten, deswegen in Euphorie auszubrechen und gleich kostspielige Käufe zu planen, denn das ist ja sozusagen ein einmaliges Einkommen. Das Buch ist nun übersetzt und im nächsten Monat kommt solch ein Betrag ja leider nicht wieder rein. Soviel zu Kaylas Beitrag.
Ich selbst war unterdesssen nicht untätig und hatte, eigentlich anfangs eher etwas widerwillig, einen Gelegenheitsjob angenommen, der mir aber später viel Spaß und auch gutes Geld brachte. Wie Sie wissen, neige ich dazu, Gelegenheitsjobs nur dann anzunehmen, wenn sie maximal einen einzelnen Arbeitstag pro Woche beanspruchen. In Ausnahmefällen sind auch mal 2 Tage pro Woche möglich, aber mehr keinesfalls. Nun wird es aber etwas komplizierter. Mein Autobekannter, der ja nach wie vor in Stuttgart lebt, sprach mich an, ob ich nicht Lust hätte, mir einige muntere Euros hinzu zu verdienen. Nicht bei ihm, aber ein Verwandter seiner Frau, der Griechin, wie Sie sich vielleicht noch erinnern mögen, der suchte jemanden auf dem man sich verlassen könne für einen angenehmen, kurzfristigen Job. So setzte ich mich mit diesem Verwandten von seiner Frau zusammen. Ein Kopoulakis oder so ähnlich heissender Mensch, der ebenfalls einen Autohandel betreibt. Im Gegensatz zu meinem Autobekannten repariert der aber gar keine Autos, könnte er auch gar nicht, weil er überhaupt keine Werkstatt hat, sondern er kauft die nur europaweit billig ein, um sie dann nach Griechenland und nach Afrika zu verhökern. Man kann pauschal sagen, die besseren davon gehen nach Griechenland und die Karren, mit denen nicht mehr viel los ist, die gehen nach Afrika, jedenfalls meistens. Nun suchte der jemanden, der für ihn über einige Wochen lang täglich 2 bis 3 Autos rüber nach Frankreich fährt, wo sein Bruder ebenfalls einen Autohandel hat. Diese Autos werden dann von dort mit französischen Papieren versehen, kurz angemeldet und dann von dort aus nach Griechenland oder Afrika weiter verhökert. Warum so umständlich, das habe ich nicht richtig verstanden, aber in der Gesamtsumme lässt sich damit wohl aus irgendwelchen Gebührengründen bei der Ausfuhr so viel Geld sparen, dass sich dieser komische Aufwand lohnt. Normalerweise würde man sagen, EU ist EU, aber gerade bei Autos gibt's da wohl noch gravierende Unterschiede. Das Schöne an der Sache, ich brauchte die Autos noch nicht einmal von Stuttgart rüber bis nach Frankreich zu fahren, sondern von Rastatt aus. Das liegt ja quasi direkt an der französischen Grenze und ist von hier aus auch nicht so übermässig weit. Er hat in Rastatt einen Platz gemietet, auf dem er etwa 150 ausgemusterte Autos gesammelt hatte, die dann auf diese Weise pö a pö rüber nach Frankreich gefahren werden sollten. Dort sollte ich die Autos in ein Städtchen mit dem Namen Bouxwiller und dem deutschen Zusatznamen Buchsweiler fahren. Eine seltsame Bedingung war dabei, dass ich nicht die nahegelegenste Strecke über Haguenau nehmen durfte, sondern zwingend über kleine Landstraßen über Betschdorf, Surbourg, Uttenhofen und noch so etliche kleine Kaffs fahren musste. Nun, Sie kennen meine Vorliebe für kleine Landstraßen, damit war diese, ansonsten eigenartige und für mich nicht wirklich nachvollziehbare Forderung, von mir gerne zu erfüllen. In Bouxwiller hatte der Bruder von ihm dann eine alte Halle gepachtet, wo die ausgelutschten Fahrzeuge zuerst gesammelt wurden. Langer Rede kurzer Sinn, ein Job, der mir angesichts des guten Honrars lukrativ schien. Schließlich waren pro Arbeitstag 120 Euro ausgelobt, wobei aber festgelegt war, dass ich pro Tag mindestens 2 Fahrzeuge rüber fahre. Was aber leicht zu schaffen war. An manchen Tagen schaffte ich sogar 3 Autos. Jedes mal, wenn ich dort eingetroffen war, fuhr mich dann ein sehr kleiner Mann, den wir immer Arald nannten - wie von Harald nur ohne H, weil die Franzosen Probleme mit dem Aussprechen des H haben, mit einem Firmenwagen, so einem teuren noblen großen Citroen - Schlachtschiff zurück nach Rastatt. Bei diesem Harald hatte ich immer Angst, dass er die Verkehrslage nicht richtig sehen würde, weil er aufgrund seiner geringen Körpergröße Schwierigkeiten hatte, übers Armaturenbrett zu gucken. Aber der fuhr sehr gediegen, so der seelenruhige Fahrertyp, der sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen lässt und ohne jeden Hauch von Sportlichkeit, wie man so sagt. Mit manchem Linienbus ist man sportlicher unterwegs, als mit dem. Kurven fuhr er generell sehr langsam, mir persönlich zu langsam, also wenn ich hätte hinter dem fahren müssen, wäre ich mit Sicherheit nicht lange hinter dem geblieben, sondern hätte ihn alsbald überholt. Immerhin blieb er in Kurven auf der rechten Seite, oft hat man ja, da kriechen die in Kurven und schneiden sie dann noch, gerade so, als wären sie viel zu schnell in die Kurve gefahren, das sind dann Leute, die überhaupt nicht fahren können und ihr Auto nicht beherrschen. Das war bei dem Mini - Harald nicht so. Ich hatte den Eindruck, dass er auf seine Weise sogar ein recht guter Autofahrer war, nur halt ein Freund der sehr gemütlichen Gangart. Bei seiner Fahrweise wäre man selbst in einer alten Citroen - Ente mit nur 23 PS zu keinem Zeitpunkt an die Grenzen der Motorisierung gestoßen, nein, man hätte sogar dort immer noch ungenutzte Kraftreserven gehabt. Der brachte es auch fertig, und schlich 50 km lang hinter einem schwer beladenen LKW hinterher. Aber so aus Sicht des Mitfahrers war der Fahrstil dann auch irgendwo wieder ganz angenehm, sänftenartig und gemütlich. Das ist dann besonders schön, wenn man Strecken befährt, die man noch nicht kennt, um die Landschaft zu erkunden und zu genießen. Als Beifahrer erlebt man das Autofahren sowieso ganz anders wie als Fahrer. Erstaunlich, was zwischen den paar cm rüberrutschen auf den anderen Sitz doch für enorme Empfindungsunterschiede liegen können. Das kenne ich ja schon davon, wenn Kayla fährt und ich als Beifahrer da sitze, aber hier bei diesen Fahrten wurde mir das noch bewußter, weil dieser kleine Fahrer erstens so übermäßig gemütlich fuhr und das wurde zweitens noch durch die plüschige Gemütlichkeit der riesig großen Citroen - Limousine verstärkt. Wie dem auch sei, so ging es also immer wieder direkt zurück nach Rastatt, wenn ich mit einem der alten Karren dort eingetroffen war. Aus meiner Sicht war es schon mal interessant, auf diese Weise zig völlig verschiedene Autos fahren zu dürfen. Natürlich lernt man bei einer Fahrt, die vielleicht 50 km lang ist, kein Auto wirklich kennen, aber gewisse Unterschiede sieht man schon. Nun muss man dabei selbstverständlich immer ergänzen, dass diese Wagen sich im Neuzustand sicherlich mal anders gefahren haben, da viele von ihnen wirklich schon ihre besten Tage längst hinter sich hatten. Aber keineswegs alle. Unterschiedliche Verschleißzustände entpuppten sich teils von Marke zu Marke, wo man dann draus schließen konnte, dass Fahrzeuge oder zumindest ein bestimmter Typ dieser Marke nach der gleichen KM-Leistung und dem gleichen Alter mehr verschlissen ist, als ein vergleichbares Fahrzeug einer anderen Marke. Bei manchen zerlegten sich die Bezugsstoffe der Sitze regelrecht von selbst, bei anderen schaukelten die Sitzhalterungen, die Armaturen klapperten, die Heizung klappte nicht mehr richtig, es dröhnte und viele der Wagen zogen keinen Hering mehr vom Teller, wie man so sagt. Entweder haben diese Modelle auch mangels Leistung oder mangels Drehmoment nie gut gezogen oder sie waren so abgenudelt, dass deren Motoren die meisten ihrer PS schon verloren hatten. So war darunter z.B. ein vielleicht 10 Jahre alter koreanischer Sportwagen-Verschnitt mit satten 160 PS, da erwartet man ja schon etwas. Aber das war die herbe Enttäuschung pur. Ich würde behaupten, dass unser kleiner 75 PS - Diesel - Opelcorsa doppelt so gut durchzieht, wie dieser Möchtegern - Sportwagen mit einer dicken PS-Zahl. Das einzige, was zu der dicken PS-Zahl passte, war der Benzinverbrauch, sonst aber rein gar nichts. Auch in Kurven war diese Eiermühle alles andere als sportlich. Ich glaube, dagegen waren schon die alten VW - Käfer aus den 60iger Jahren kurventauglicher als dieses komische Ding.
Nun, rund 150 Autos von Rastatt dorthin zu fahren ist trotz der nicht übermässig weiten Strecke, kein Unterfangen, welches man von heute auf morgen durchzieht. Samstag, Sonntag und Mittwoch wurde zudem generell gar nicht gefahren, was mir durchaus recht war und an den Tagen wo gefahren wurde, starteten wir meist zwischen 6 und 7 Uhr morgens und es wurde dann bis etwa 12 Uhr gefahren. Wie oben schon gesagt, manchmal schaffte man dann 3 Autos pro Tag, meistens aber nur 2 und manchmal, wenn z.B. Pannen oder Baustellen unerwartet dazwischen kamen, was es auch gab, nur eines. Nach 12 Uhr wurde grundsätzlich nicht mehr gefahren. Dadurch bedingt, waren nach insgesamt etwa 25 Einsatztagen etwa 60 Autos am neuen Standort, während 90 Fahrzeuge noch auf dem Platz in Rastatt standen, die auch gelegentlich wieder durch neue Zuläufe aufgestockt wurden. Dann kam diese neue Regelung mit der 2.500 - Euro Abwrackprämie dazwischen. Der Inhaber kam auf die Idee, es müsse ja mit diesen alten Karren möglich sein, an der Abwrackprämie mit zu verdienen, da darunter kein einziges Fahrzeug war, was nicht die Mindestvoraussetzung von 9 Jahre Alter erfüllte. Die meisten lagen zwischen 10 und 15 Jahren Alter, einige sogar bis ca. 25 Jahre. So wurden die Fahrten von einem Tag auf den nächsten ohne jede Vorankündigung deswegen gestoppt. Nun weiss ich nicht, ob das überhaupt geht, denn diese komische Abwrackprämie, die ich persönlich für blanken Unsinn halte, ist ja wohl so ausgelegt, dass die Fahrzeuge vorher mindestens 1 Jahr auf denjenigen zugelassen sein mussten, der diese Prämie beantragt. Die Karren, die der da stehen hat, sind zum Teil bestimmt schon seit Jahren nicht mehr zugelassen gewesen, weil viele davon als mehr oder weniger unverkäuflich herum gestanden haben, bevor der die dann billig bei anderen Autohändlern, die es leid waren, in einer Art Sammelbestellung eingekauft hat. Na ja, mir wäre es durchaus recht gewesen, wenn ich diesen Job noch so lange hätte weiter führen können, bis dass alle Fahreuge in Frankreich gewesen wären, denn die haben wirklich gut bezahlt. Es ist ja keine anstrengende Arbeit, etwa 5 Stunden autofahren am Tag, wobei man bemerken muss, dass an reiner Fahrzeit ja noch viel weniger zusammen kam, wegen der Rückfahrt, Wartezeiten, Vorbereitungen wie Batterie einsetzen, nachtanken usw. Immerhin, auf diese Weise konnte die Haushaltskasse angenehm aufgebessert werden und wir haben nun so viel Luft, dass wir keine Spareinlagen antasten müssen, um das Haus hier und den bescheidenen Lebensstandard beizubehalten. Gemütlich werde ich im Frühjahr wieder vereinzelt nach dem einen oder anderen Gelegenheitsjob Ausschau halten, um die Haushaltskasse im Durchschnitt in etwa auf dem jetzigen Level zu halten. Wissen Sie, ich kann überhaupt nicht verstehen, wieso manche Leute Verträge mit Zeitarbeitsfirmen machen. Die zahlen nach meinen Erkenntnissen meistens sauschlecht für viel unkalkulierbare Arbeitszeit. Das lohnt sich im Prinzip für den normalen Arbeitnehmer überhaupt nicht, da verfährt man mehr Geld an Fahrtkosten, als herein kommt. Mir ist es unbegreiflich, weshalb so viele das überhaupt mit sich machen lassen.

Zu etwas anderem. Sicher ist Ihnen in den vielen Jahren nicht entgangen, dass ich kein besonderer Freund von Hunden bin. Ich mache auch gar keinen Hehl daraus, wie manche Leute, die aus Angst vor unnötigen Diskussionen mit Hundefreunden in der Öffentlichkeit vortäuschen, Hunde gut zu finden. Solche Diskussionen rauben einem nur sinnlos die Zeit und bringen überhaupt nichts, denn wozu soll ich mich vor einem Hundefreund rechtfertigen und meine Einstellung zu Hunden ändern? Ich zwinge ja auch keinen dazu, historische Fabrikanlagen gut zu finden, nur weil das mich interessiert. Aber gerade viele Hundehalter haben da erfahrungsgemäß so einen penetranten Hang, andere von ihrem Faible überzeugen zu wollen. Um aber eines ganz klar zu stellen, weil es da sehr schnell Mißverständnisse gibt, die vor allem gerne von verständnislosen Hundehaltern angezettelt werden, ich bin kein notorischer Hundehasser, ich würde niemals einen Hund quälen oder gar töten, ausgenommen in Situationen, wo ein Hund vielleicht mich oder mein direktes Umfeld bedroht, angreift oder nachhaltig schädigt. Wenn mich ein Hund angreift, dann hätte ich kein Problem damit, ihn tot zu schlagen, aber auch wirklich nur in solch einer totalen Ausnahmesituation, die hoffentlich nie eintrifft. Man kann es relativ einfach auf einen Nenner bringen: Hunde sind mir einfach völlig egal und ich denke es beruht auf Gegenseitigkeit, ich bin Hunden völlig egal, jedenfalls im Normalfall und beide Zustände sind gut so. Das verhindert natürlich nicht, dass ich so meine eigene Einstellung zur Hundehaltung im Allgemeinen habe. Was mich gravierend an der Hundehaltung stört ist vor allem, dass sehr viele Hundehalter die miese Angewohnheit haben, ihren Vierbeiner bei anderen auf dem Grundstück kacken zu lassen oder an Wegesrändern, auf Wiesen, die ihnen gar nicht gehören usw. Das heisst, immer landet die Scheisse von deren Hunden auf anderleuts Grundstücken. Es gibt keine andere Sorte von Tierhaltern, die so unverschämt ist, und generell die Kacke von ihrem Tier bei anderen ablädt. Die Tiere werden gezielt täglich nur dazu ausgeführt, damit sie auf fremderleuts Grundstück scheissen.  Da müsste nach meiner Meinung endlich mal ein Riegel vorgeschoben werden. Hundehaltung sollte nur noch dem erlaubt werden, der selbst genug Grundstück besitzt, um den Hund dort kacken zu lassen. Zugleich müsste das Hundekacken in der Öffentlichkeit und auf Fremdgrundstücken generell unter hohen Strafen verboten werden. Vor allem aber sollte man ein bundesweites DNA - Archiv anlegen, in dem alle Hunde nebst Halterdaten erfasst sind, dann könnte man erstens alle Verunreinigungen gleich zuordnen und auch in schlimmeren Fällen, wo Leute angefallen werden, sofort und unmißverständlich heraus kriegen, wessen Hund das war. Die Kosten dafür wären sicher nicht gerade niedrig, aber die müssten auf die Hundesteuer umgelegt werden und wer eben einen Hund halten will, müsste damit halt einverstanden sein und das zahlen, fertig. Aber soviel nur einleitend, zu meinem generellen Standpunkt zu Hunden. Kayla wundert sich immer, dass es in Deutschland überhaupt so viele Hundehalter gibt. Nun ist sie daran ja schon gewöhnt, aber sie sagt, dass es in der Gegend von Thailand, aus der sie eigentlich her stammt, zwar auch relativ viele Hunde geben würde, aber vom Gefühl her schätzt sie, dass es in der Gesamtsumme höchstens 10 % der hier üblichen Mengen sind. Wie dem auch sei, die eigentliche Hundegeschichte, die ich Ihnen hier erzählen möchte, kommt erst noch. Schon damals hatte ich Ihnen geschrieben, dass hier öfters Leute mit dem Hund vorbei spaziert kommen oder die mit dem Auto hier runter gefahren kommen, das dann irgendwo hinten am Wegesrand stehen lassen und ab dort zufuß mit ihrem Fiffi des Weges gehen, natürlich vorwiegend um den kacken zu lassen. Ich finde das ekelhaft, wenn die sich einen Hund halten, sollen die den bei sich zuhause im Garten scheissen lassen und nicht den Dreck davon anderen hinterlassen. Wie schon oben angedeutet, sollte man die Gesetzeslage so ändern, dass nur noch der einen Hund halten darf, der ihn auch auf seinem eigenen Terrain kacken lassen kann. Als Autobesitzer kann ich auch nicht einfach hingehen und das Altöl von meinem Wagen überall irgendwo auf anderleuts Grundstück oder auf öffentliche Wege hinkippen, das wäre doch ähnlich. Nun kann und werde ich mich natürlich nicht mit Haltern herumstreiten, so lange die ihren Bello nicht bei mir aufs Grundstück oder hier am Weg gleich vor dem Haus kacken lassen. Wäre im Prinzip ja auch alles kein Problem, weil hier ja weissgott Landschaft genug vorhanden ist, wo die das machen können, ohne es ausgerechnet hier an den paar Häuslein  zu hinterlassen. Aber manche Hundehalter scheinen in dieser Hinsicht einen Dachschaden zu haben und können das gedanklich irgendwie nicht zusammen bringen. Die stellen sich gerade so an, als hätten sie auch noch einen Anspruch darauf, überall ihren Köter scheissen lassen zu können. So kam was kommen musste. An dem Tag war schönster Sonnenschein, aber trotzdem war es draußen saukalt und um zu verhindern, dass die Kälte so ganz ungehindert über die alten Fenster in die Werkstattgarage fällt, stülpte ich von außen dicke Styroportafeln, die ich mir passend zurecht geschnitten hatte, in die Fensternischen vor die Scheiben. Ich denke in dem Moment, ich trau meinen Augen nicht, da kommt vorne an der kleinen Straße ein etwas zerrupft aussehender Mann in einer Jogginghose vorbei und sein Hund, so ein Gemisch aus Schäferhund und Terrier, läuft frei einfach bei uns in die Vorgartenfläche vorm Haus und beginnt dort gemütlich seine Notdurft abzuladen. Noch bevor ich dorthin laufen konnte, war ein dicker Haufen gepflanzt und der Hund lief wieder zu seinem Herrchen, um den Weg fortzusetzen. Da bin ich dem Typ nachgelaufen und hab ihn angehalten, er soll den Scheisshaufen von seiner Töle weg machen. Das habe ich natürlich anfangs durchaus recht freundlich formuliert. Da hätten Sie den aber mal sehen sollen, wie ausfallend frech der gleich wurde. Er drohte mir erstens Prügel und zweitens heftige Bisse von seinem Hund an. Darauf wiederholte ich meine Forderung, dass er den Haufen entfernen soll. Dann brüllte er mich an und sein Köter kläffte auch schon ziemlich giftig in meine Richtung, weil der wohl so instinkthaft merkte, dass ich seinem Herrchen unter den gegebenen Umständen nicht sonderlich gut gesonnen war. Nun bin ich ja auch nicht mehr der Jüngste und auch nicht der Kräftigste, auf eine direkte körperliche Auseinandersetzung wollte ich es nicht unbedingt ankommen lassen, weil a) der Typ selbst als Oberasozialer schlecht einzuschätzen war, denn gerade solche tiefasozialen Menschen versuchen bekanntlich gerne fehlenden Grips mit Gewalt auszugleichen und b) seine Beisstöle ihm sicher noch unterstützend geholfen hätte. Da hätte ich vermutlich den Kürzeren gezogen, schließlich leide ich nicht unter Realitätsverlust. Andererseits kennen Sie mich lange genug, um zu wissen, das so etwas mit mir keiner ungestraft macht. So bin ich zurück ans Haus, während der Idiot dann fast schon lachend mit seiner Kackmaschine weiter ging. Ich habe dann mein Fahrrad aus der Werkstattgarage geholt, mir dort Einweg - Gummihandschuhe übergezogen, wovon ich immer ein Paket vorrätig habe. Die Hundescheisse von dem habe ich dann in einen kleinen Plastikbeutel getan, dann bin ich mit dem Beutel im Gepäck los geradelt. Ich kenne hier im näheren Umkreis mittlerweile so ziemlich jeden Winkel und jede begehbare Ecke. Zuerst hatte ich noch Ausschau gehalten, in welche Richtung der Scheisstyp mit seinem Kläffbolzen weiter gegangen ist. Dann habe ich mir noch ein Hütchen zur Tarnung übergezogen und bin eine Abkürzung über das alte Fabrikgelände geradelt bis zu dessen Ende. Dort ist der Rest einer alten Ausfahrt, wo ich dann wieder vorbei an Baumreihen und Gebüsch in Richtung des Weges geradelt bin. In der Nähe der Stelle, wo dieser Gebüschweg auf den normalen Weg zu den Mühlen stößt, habe ich dann gewartet, bis der Typ mit seinem Kacki dort in der Ferne sichtbar auftauchte. Dann hab ich mich wieder aufs Rad geschwungen und bin von hinten an denen vorbei geradelt, wobei ich dem asozialen Dreckschwein den Inhalt des Kackbeutels in den Rücken geworfen habe. Während er erst mal eine gewisse Zeit brauchte, um überhaupt zu begreifen, was da gerade passiert war, war ich schon längst in weiter Ferne mit dem Rad. Nun hätte der mir ja vielleicht noch den Hund nach hetzen können, daran hatte ich selbst zuvor in der ersten Wut gar nicht gedacht. Ich weiss nicht, wie schnell Hunde laufen können, aber die sind wohl schon ziemlich flott und können sicher einen nur mittelmäßig trainierten Radfahrer einholen, aber der kam nicht nach, ich hörte wohl den Typen von weitem noch diverse Flüche gen Himmel schreien. Nun kennt man solches Pack ja, daher rechnete ich damit, dass der wieder bei mir auftaucht, weil er sich ja denken konnte, wer ihn da mit seiner eigenen Scheisse beglückt hat. So dumm wird selbst solch eine Primitivausführung eines Hundehalters nicht sein, sich das nicht zusammen reimen zu können. Daher habe ich mich zuhause gleich gerüstet. Wissen Sie, wenn man mir so dumm kommt, dann kann ich ganz schön gemein werden, davor scheue ich nicht zurück, obwohl ich sonst sehr zur Friedfertigkeit neige, aber wenn der schmale Grad erst einmal überschritten ist, dann möchte ich mich selbst nicht zum Feind haben. So habe ich zuhause immer eine selbst gebastelte Sprayflasche mit Salzsäurespray parat stehen und eine weitere mit Schwefelsäure. Die hatte ich mir in Griffweite gestellt und wenn der hierher gekommen wäre und einen Aufstand gemacht hätte, dann hätte ich, je nach Lage der Dinge, nicht davor zurück gescheut, dem und seinem Kläffköter davon eine volle Ladung in die asoziale Fresse zu spritzen. Dann hätte der gar nichts mehr gemacht. Das klingt jetzt alles dramatisch, ist es aber nicht, wie gesagt, ich neige zur Friedfertigkeit, aber nicht unendlich. Wenn man mich angreift oder ernsthaft bedroht, dann ist Schluß mit Lustig, aber sonst nicht. Was mich aber am meisten verwunderte, als ich ungefähr 2 Minuten zuhaus war, kam der Arsch zwar mit seinem Drecksköter wieder hier auf dem Rückweg  vorbei, er war auch noch vor sich hin am schimpfen, ging aber auf der anderen Straßenseite und dort recht zügig, ja fast schon hastig vorbei, als wenn er weitere ähnliche Retourkutschen befürchten würde. Das war auch besser für ihn. Ich hätte ihm in diesem Moment wirklich nicht geraten, hier einen Aufstand für die von ihm ausgelöste Misere zu machen, da hätte er in dem Fall 100% den Kürzeren gezogen, weil ich dann ja vorbereitet war. Nun klingt das für Außenstehende sicherlich alles schon recht abartig, das räume ich ein. Ich frage mich wirklich, wieso ausgerechnet viele Hundehalter so primitv, dreist und geradezu dumm sind? Das gilt natürlich gottlob nicht für alle, aber der Anteil ist schon erschreckend hoch. Ein Bekannter von mir hat einmal gesagt, und darüber habe ich früher immer gelacht, weil ich es für einen Scherz hielt, aber manchmal habe ich heute den Eindruck, es ist tatsächlich so, also der hat mal gesagt, dass in Hundekacke Würmer und Bakterien drin sind, die das menschliche Gehirn zerstören. Je länger jemand Hunde hält, um so mehr macht sich das dann bemerkbar, weil diese Leute irgendwie ja dauernd Kontakt zum Hund haben und damit auch zwangsläufig mit diesen Bakterien in Berührung kommen. Eine Schlußfolgerung wäre daraus, dass jemand um so mehr verblödet, je länger er einen Hund hat. Nun will ich solche Thesen keineswegs hier als wahr verbreiten, aber je mehr ich meine Beobachtungen mit dieser These abgleiche, um so mehr komme ich zu der Befürchtung, dass daran doch etwas Wahres sein muss. Aber lassen wir solche vorgefertigten Meinungen doch mal beiseite.
Betrachten wir es ganz einfach mal rein sachlich nüchtern: Kein Halter eines anderen Tieres erdreistet sich so frech, sein Tier gezielt nur deswegen auszuführen, um es bei anderen vor die Tür, auf den Gehweg oder aufs Grundstück scheissen zu lassen. Solche geradezu primitiven Angewohnheiten gibt's nur bei Hundehaltern. Viele von denen glauben sogar, ein Anrecht darauf zu haben, ihr Viech überall bei anderen scheissen zu lassen, nur sie selbst wollen die Kacke von ihrer Töle nicht bei sich zu hause haben. Solch ein dreckiges, geradezu hochgradig asoziales Verhalten gibt's nur bei Hundehaltern. Wie gesagt, es gilt keineswegs für alle und es ist ja auch sehr schade, dass wieder einmal die Anständigen unter denen automatisch mit unter diesem miserablen Image leiden, welches durch diese Ferkel unter den Haltern entstanden ist. Wissen Sie, durch solche Ereignisse, die ja leider keine Einzelfälle, sondern heute fast schon eher die Regel sind, plädiere ich eindeutig dafür, dass die private Hundehaltung entweder ganz verboten gehört oder eine andere Möglichkeit wäre eben die, wie schon oben angedeutet, dass man bundesweit von allen Hunden ein DNA - Archiv anlegt und wenn Hundehaufen gefunden werden oder Beissattacken vorkommen, dann kann man gleich eindeutig nachweisen, wessen Hund das war. Der würde dann zur Rechenschaft gezogen. Die Kosten für solch ein Archiv und das ganze Drum und Dran müssten dann halt auf die Hundesteuer umgelegt werden, die dann dementsprechend teurer würde. In der heutigen Form kann es jedenfalls nicht weiter gehen. Die Hundehaltung ist so, wie sie jetzt ist, hochgradig gesellschaftsschädlich und die Nachteile der Hundehaltung werden beim heutigen System generell bei denen abgeladen, die keinen Hund haben und das ist nicht weiter hinzunehmen. Es ist klar, dass dann gleich wieder ein Aufschrei durch die Gemeinde der Hundehalter geht, die da meinen eine hohe Hundesteuer sei nicht zu verantworten, weil sich dann ärmere Leute keinen Hund mehr leisten könnten. Aber dieses Argument zählt aus mehreren Gründen gar nicht. Leute, die Geld genug haben, um ständig teures Futter für Hunde zu kaufen, die dürfen auch nicht meckern, wenn sie eben von mir aus 500 Euro Hundesteuer zahlen müssen, denn für das Futter haben sie ja auch Geld genug. Weiterhin kann es nicht Aufgabe des Staates sein, jedem die Hundehaltung zu ermöglichen, da diese niemandem wirklich nützt, sondern durch die angesprochnen Probleme sogar der Allgemeinheit erheblich schadet, insbesondere durch die Koterei. Wer sich unter den gegebenen Bedingungen keinen Hund halten kann, der muss eben drauf verzichten, basta! So könnte man stundenlang weiter argumentieren und über diese unerfreuliche Geschichte nachdenken. Andererseits fragt man sich, soll man sich darüber wirklich aufregen? Eigentlich sicher nicht, nur wenn dann solche Oberasozialen, wie im geschilderten Fall, kommen und so etwas machen, dann lässt sich eine befristete Aufregung wohl nicht vermeiden. Doch damit genug dazu.

Schon oft habe ich es gesagt, obwohl es gemein klingt, Schadenfreude ist die größte Freude. Über andere ist immer leicht lachen, wenn man selbst nicht betroffen ist. Manche werden das als schändlich ansehen, ich überhaupt nicht, weil ich beide Seiten kenne. Oft genug war ich in meinem Leben derjenige, der den Schaden hatte und über den gelacht wurde, so bin ich froh, heute in einer Lebensphase zu sein, in der ich häufiger über andere lache, als umgekehrt. Man könnte sicher sagen, da hätte ich noch einiges an Nachholbedarf, weil früher so sehr oft über micht gelacht wurde. Wie so oft klingt die Sache völlig banal, ist es auch, denoch haben wir uns sehr amüsiert. Es muss ungefähr in der 2 oder 3 Januarwoche gewesen sein, hier lag richig schön alles voll Schnee und es war saukalt, da kam ein nobler Mercedes hier an dem Fabriktor vorgefahren. Sogar ein Chauffeur stieg aus, öffnete einem wohlgekleideten Herrn die Autotür, der stieg aus und versank sogleich im Schnee. Das war ein Bild, das kann man nicht beschreiben. Wie ein Gartenzwerg mit einer Hydraulik oder mit einem Teleskop, welches man zusammenfährt, wurde der noble Herr immer kleiner. Dann ruderte er mit den Armen wild umher, wie ein Nichtschwimmer, der sich panisch vor dem Ertrinken retten will. Durch diese Wankbewegungen verlor er dann das Gleichgewicht und stürzte schließlich vollends der Länge nach in die Schneemassen. Der Chauffeur war bemüht seinen Herrn wieder aus dem Schnee hervor zu kramen, was sich aber schwieriger gestaltete, da auch er jeden Halt verlor, als er näher zu seinem Chef hin trat. Kein Wunder. In den Schneemassen konnte man den Unterschied zwischen der Fahrbahn von der Einfahrt und dem rechten Straßen-Entwässerungsgraben nicht mehr richtig ausmachen, schon gar nicht, wenn man sich hier nicht auskennt. So hatte der Chauffeur die Karosse so gerade haarscharf noch auf dem mit Schnee bedeckten Asphalt geparkt, er selbst kam auch auf der Fahrerseite noch mühelos raus, stapfte zwar auch im Schnee, aber eben mit Asphalt darunter. Hingegen sein Boss stand gleich am Abgrund in dem Entwässerungsgraben, den man aber vor lauter Schneefülle nicht erkennen konnte. Er öffnete die Tür stieg auf die Schneemassen, die gaben seicht nach und er versank dadurch darin mit dem oben beschriebenen komischen optischen Effekt, welcher  wirkte wie ein einfahrendes Teleskop. Wie geschildert, lagen nun beide im Schneegewühl und sie ruderten dort, wie eine Schildkröte, die man beim weglaufen anhebt. Wir beobachteten das aus einem Fenster im ersten Stock und ich sagte schon zu Kayla, ob ich vielleicht doch mal raus gehe und denen helfe. Auch ein wenig mit dem Hintergedanken, so vielleicht zu erfahren, was die hier auf dem Fabrikgelände wollen. Kayla kicherte nur und meinte, ich solle noch nicht runter gehen und denen helfen, denn das sähe dann aus, als habe man nichts anderes zu tun, als hinter dem Fenster zu stehen und gezielt die Leute zu beobachten. Sie meinte, die kämen auch von selbst da wieder raus und falls nicht, sei es in 15 Minuten immer noch früh genug, denen Hilfe anzubieten und um so dankbarer wären die dann vielleicht, wenn ihnen geholfen wird. Es war ja keine lebensbedrohliche Situation oder so etwas. So haben wir das Schauspiel gemütlich aus dem wohltemperieren Zimmer noch eine Weile lang weiter beobachtet. Nach etwa 5 Minuten gelang es denen, sich an der geöffneten Autotür wieder hoch zu ziehen und sicheren Halt zu gewinnen. Mit hochrotem Kopf, der leuchtete wie eine rote Glühbirne, schimpfte dann der feine Herr lauthals herum. Sein Chauffeur nickte nur andächtig und beide sahen aus wie Schneemänner. Unter der Erkenntnis, dass man auf dem nicht frei geräumten Fabrikgelände wohl ohnehin nichts machen könne, zogen die beiden es vor, wieder das weite zu suchen.
Etwa eine Woche später kamen sie wieder, nachdem am Tag davor extra ein Schneeräumkommando von einer Privatfirma den Eingangsbereich des Fabrikgeländes sowie etliche Wege innerhalb der Fabrikanlage frei geräumt hatte. Das heisst, es hatte in der Woche dazwischen hier nicht mehr nennenswert geschneit, dank der niedrigen Temperaturen war aber der alte Schnee nur etwas in sich zusammengefallen. Sie kennen das ja, wie das ist, wenn Schnee lange liegt und zuweilen mittags etwas Sonne abbekommt und so gerade auftauen möchte, dann aber schon wieder nachmittags von neuem Frost am richtigen Auftauen gehindert wird. So ähnlich wie eine harte Zuckermasse wird das dann. Jedenfalls waren durch das Räumkommando die vorderen Hauptbereiche der Einfahrt sowie auch auf dem Gelände mühsam frei geräumt worden und die vermeintlich hohen Herren breiteten sich dort aus. Nur wenige Minuten nach denen kamen weitere teure Limousinen mit ähnlichen Schlipsträgern und versammelten sich im ersten Innenhof der alten Fabrik. Leider glang es mir nicht, in Erfahrung zu bringen, was da los war, was die dort wollten. Erst viele Tage später erfuhr ich von dem Rentner, dass es möglicherweise Interessenten für Teile der Fabrik oder sogar das gesamte Gelände geben würde. Er meinte, er habe gehört, dass ein Konsortium von 2 Firmen, eine aus Hamburg und eine aus Bonn, da irgendwie wohl ein Vorhaben im Kopf hätten, welches sie dort umsetzen möchten, sofern Vater Staat ein Großteil der Kosten übernimmt. Ich meine, wenn Vater Staat alle Folgekosten übernimmt, können die auch gerne die Fabrik auf mich überschreiben und alles bleibt so wie es ist, habe ich schon zu dem Rentner gesagt. Der meinte nur, dass er das in jedem Fall sehr kritisch sehe, denn wie man die heute kennt, wird da vielleicht irgend so ein Schickimicki - Quatsch eingerichtet, der nur wieder entrückte Gestalten hierher lockt, die uns dann die Ruhe rauben, nur um ihren Einfaltspinsel - Events nachzugehen. Ich glaube, das sehen wir sehr ähnlich, da ist der Rentner so ziemlich auf der gleichen Wellenlänge wie wir, obwohl der ja noch mal ungefähr 20 Jahre älter als ich ist. Ich sage mal so, wenn die dort wieder normale Firmen etablieren würden, die vielleicht irgendwas herstellen oder so ähnlich, wo dann über Tag etliche Leute arbeiten und nachts ist es wieder relativ ruhig, dann wäre uns das ja ziemlich egal, aber die Befürchtungen gehen mehr in die Richtung, dass man dort Dinge für Freizeitaktivitäten umbauen will. Der Rentner will zumindest irgendwie gehört haben, dass eine der größeren Hallen zu einer Art Tennis- und Squashhalle umgebaut werden soll und eine weitere für diverse Gastronomieprojekte. Genau solch einen Scheiss braucht man hier nämlich nicht, bzw. wollen wir hier nicht haben. Das zieht nur wieder Lärmbelästigungen von Krawallmachern, Alkoholikern, ausrastenden Jugendlichen und dergleichen hierhin. Da wäre es selbst noch besser, wenn man gar nichts machen würde und der Verfall ginge langsam aber unermütlich weiter, wie in den vergangenen 20 Jahren schon. Es ist klar, dass natürlich künftige Betreiber das anders sehen, die wollen Kasse machen, nicht mehr und nicht weniger und die Ortsverwaltungen befürworten es auch, weil die ja dann an der Gewerbesteuer u.s.w. reichlich mit verdienen. Wogegen wir gar nichts hätten, das wäre, wenn so im Stile der Regenwasserbehälter - Fabrik hier in den alten Hallen wieder irgendwelche kleinen oder mittleren Firmen entstünden, das wäre völlig ok, aber eine Nutzung für solche Freizeit - Events, das ist für die Umgebung immer Käse, weil es nur ausschließlich Nachteile, wie oben beschrieben, mit sich brächte.

Vor längerer Zeit hatte ich Ihnen mal darüber berichtet, dass ein frei laufender Hund von Spaziergängern in einen alten Schacht der früheren Kalimine gefallen war. Der Hund wurde auch nie mehr gefunden. Kurz danach hatte man an dieser Stelle dann eine Betonplatte errichtet, die die offenen Stellen in den Abgrund abdichten sollte. Aber solch eine Sache scheint wohl heimtückisch zu sein. Als wir vor wenigen Wochen bei einem Spaziergang dort vorbei kamen, fiel uns auf, dass die erst vor einem knappen halben Jahr gegossene Betonplatte wie halb abgeknickt in der Landschaft hing. Der vordere Teil war noch absolut plan und gerade auf dem Erdboden, während der hintere Teil wie ein abgebrochener Keks nach unten schräg durchhing. Auch das gesamte Erdreich in diesem Umfeld war um mindestens 40 cm nach unten abgesackt. Wir überlegten schon, ob man darüber vielleicht bei der Verwaltung eine Mitteilung absetzen soll, was wir aber nicht machten. Wir entschlossen uns, diese Stelle erst nach 3 Tagen noch einmal zu besuchen und dann zu überlegen, ob wir das mit der Mitteilung machen. Es ist schließlich immer ein wenig so, wenn man da anruft und so was meldet, dann bekommt man manchmal auch schnell den Stempel eines Querulanten aufgedrückt. Es heisst dann gleich, was will der denn schon wieder, da passt im dies nicht und dann passt ihm jenes nicht. So vergingen 3 Tage und wir wanderten erneut dorthin. Da blieb uns aber ein wenig die Spucke weg. Der halb abgebrochene Teil war nicht mehr nur 40 cm tiefer gesackt, sondern war schräg nach hinten weggerutscht und lag jetzt in einem Abstand von etwa 2 Metern von dem vorderen Teil der Betonplatte, die vorher vielleicht 40 cm tiefe Absenkung war nun rund 1 m tief und verlief schräg abfallend nach hinten, wo jetzt auch der besagte Rest der Betonplatte lag. An der Stelle war die Absenkung noch größer, geschätzt etwa 1,50 m. Vorne am Abbruchrand der Betonplatte blickte man in ein tiefes schwarzes Loch, das war dann wieder die Stelle, wo damals der Hund reingeplumst war. Nur damals gab es die ganze Betonplatte noch gar nicht und das Loch war damals praktisch nur ein zunächt unscheinbares Erdloch am Rand einer großen Pfütze. Man hatte anfangs ja noch einen Schnellbau - Zaun um diese Stelle errichtet, den hat man aber 2 Wochen nach Aushärten der neu gegossenen Betonplatte wieder entfernt, weil man sich wohl sagte, dass das mit der Betonplatte ja so narrensicher abgedeckt sei, dass keine Gefahr mehr bestünde. So beschlossen wir, das doch bei der Verwaltung zu melden. So weit kam es jedoch schon gar nicht mehr, denn die wussten das schon und als wir von dort zurück spazierten kam uns schon ein Bautrupp mit 3 Lastwagen und einem Bagger entgegen. Die haben dann in dem Umfeld erst mal wieder alles weg gebaggert, wobei um den Lochrand große Teile weg brachen und in die Tiefe des alten Schachts stürzten. Die Jungs wurden dann sehr vorsichtig, weil sie befürchten mussten, selbst mitsamt Bagger dort hinehin einzubrechen oder gar abzustürzen. Mahnend gesellte sich der Rentner wieder hinzu und erinnerte auch die Bauarbeiter daran, dass dieser Schacht zu seiner aktiven Zeit immerhin über 750 m tief war, auch wenn das schon über 40 Jahre her ist, aber der ist ja wohl nie richtig verfüllt worden. Bei allen weiteren Baggerarbeiten haben die den Bagger mit langen, dicken Stahlseilen abgesichert, die zuvor mit ihrem anderen Ende an künstlich geschaffenen Verankerungspunkten aus Beton befestigt wurden. Wäre der Bagger dort rein gestürzt, dann hätte er höchstens 10 m tief rutschen können und wäre dann von den Stahlseilen aufgefangen worden. Nun war es an den Tagen saukalt und es gelang trotz chemischer Zusätze nicht, neuen Beton, den man zur besseren Absicherung jetzt sogar noch mit riesigen Fundamenten rundum gießen wollte, dort einzubringen. Das heisst, die haben es versucht, aber der härtete überhaupt nicht durch bis auf 2 Stellen. An diesen Stellen, wo er durchhärtete wurde er aber wie Blätterteig und platze schon wenige Tage später wie solche Blätterteigschichten in mehreren Schichten ab und wurde instabil. So blieb den Bauarbeitern nichts anderes übrig, als auf besseres Wetter zu warten. Da deren Firmenchef die aber nicht für eine unkalkulierbare Wartezeit bezahlen wollte, wurde um das ganze gefährdete Areal ein Bauzaun errichtet, damit keiner in den Bereich vordringen kann und danach wurden alle Arbeiter abgezogen. Die sind bis heute nicht wieder gekommen, da sieht es noch genau so aus.

Recht häufig schon berichtete ich in den zurückliegenden Jahren über Leute, die ich von früher her kenne, aber zwischenzeitlich sehr lange nicht mehr gesehen habe, was meistens auf meine damalige schwere Erkrankung zurückzuführen ist. So eine Erkrankung, die einen für längere Zeit in eine Klinik bringt, kann besonders solche Bande der Bekanntschaften kappen, die ohnehin nur mehr lose bestanden. In meinem engeren Umfeld gab es ohnehin kaum Leute zu denen ich engere Bekanntschaften unterhielt. Wissen Sie, es gibt halt Menschentypen, die dauernd einen Haufen von Leuten um sich haben müssen, sonst fühlen sie sich nicht wohl und dann gibt es umgekehrt auch welche, die lieber in Ruhe für sich ihre Sache machen so wie natürlich diverse Varianten dazwischen. Ich würde mich selbst mehr zu der Gruppe der "Ruhe" zählen und hasse es sogar regelrecht, wenn ich dauernd von irgendwelchen Leuten umlagert werde. Ausgenommen natürlich Kayla. Diese angesprochenen früheren Bekanntschaften, das waren mehr so die Leute, mit denen man sich ungezwungen gelegentlich zu netten Gesprächen irgendwo mehr zufällig traf, ohne dass man daraus aber irgendwelche Freundschaften oder engere Verbundenheiten ableitete. Manche nennen so was Kumpel, aber selbst das ginge mir schon zu weit. Gerade solche zwar durchaus angenehmen, aber eben eigentlich letzten Endes doch unbedeutende Bekanntschaften gehen bei einem halbjährigen Krankenhausaufenthalt fast immer flöten und ganz bestimmt, wenn nach dem Krankenhausaufenthalt dann noch eine mehrmonatige Reha - Maßnahme in der Ferne folgt, wie bei mir seinerzeit in Liechtenstein. Wo wir nun seit über 2 Jahren schon nicht mehr in Stuttgart wohnen, wäre ich nie auf die Idee gekommen, von den alten Bekannten, die ich vor inzwischen rund 7 Jahren durch meine Krankheit verloren hatte, jemals noch einen wieder zu sehen, schon gar nicht hier in der Gegend. Nun spazierten wir am zweiten Novemberwochenende letzten Jahres in Karlsruhe durch ein normales Wohnviertel, welches vorwiegend mit Mietshäusern aus den 60iger Jahren bebaut ist, und da kommt uns einer entgegen, dessen Gang mir schon von weitem bekannt vor kam. Wenn man das so sagt, denkt man der ist verrückt, aber wenn Sie mal selbst überlegen, welche Leute Sie kennen, dann werden Sie feststellen, dass darunter mit Sicherheit welche sind, die Sie sofort an ihrer Art zu gehen erkennen würden, selbst aus einer Distanz von vielleicht 100 m, wo Sie die Person selbst ansonsten noch gar nicht erkennen können. So erging es mir also. Ich sagte schon zu Kayla, der geht wie der Günther. Kayla kannte den natürlich überhaupt nicht und meinte nur gelangweilt: "Ach? Und die Frau dahinten geht wie die Kim!" Nun war inzwischen der vermeintliche Günther näher gekommen und es war wirklich dieser Günther, den ich noch aus Stuttgart kannte. Auch er erkannte mich sofort wieder. Nun bin ich nicht jemand, der grundsätzlich alle Bekannten hochhievt und bewundert, ich sehe auch deren Schwächen. Gerade diesen Günther habe ich immer recht kritisch betrachtet, weil er ein, sagen wir mal sehr engspuriges Leben führte, mit einem schmalen Pfad von festgefahrenen Ansichten. Er hatte so seine unwiderruflichen Grundsätze, u.a. Grundsatz Nr. 1: ich weiß nichts; Grundsatz Nr. 2: ich will auch nichts wissen. Alles, was er selbst bis zu einem gewissen Lebensalter nicht gelernt oder erfahren hat, stellte er zumindest als sehr fragwürdig dar, wenn nicht sogar gleich als generell falsch. So hatten neue Erkenntnisse aus der Forschung für ihn ebenso wenig Bedeutung und überhaupt keinen Bestand, wie die technische Entwicklung ab einem bestimmten Zeitpunkt oder die Veränderungen in den Ansichten der heutigen Durchschnittsbevölkerung. Nun muss man bei halbwegs kritischer Betrachtung sicher zugestehen, dass die meisten Veränderungen in der Gesellschaft, die sich in den letzten 30 Jahren ergeben haben, kein wirklicher Gewinn für die Menschheit sind und eher einem Abbau der Zivilisation gleich kommen. Ich will auf spezielle Themen zu diesem Punkt hier jetzt gar nicht erst eingehen, weil meine heutige Email dann sicher 500 Seiten umfassen müsste, um nur im Ansatz die wichtigsten Punkte zu erläutern. Gerne werde ich diese Thematik später noch einmal separat aufgreifen. Also dieser Günther, ehemals aus Stuttgart - Fellbach, lebt schon lange nicht mehr in Stuttgart, sondern bereits seit über 5 Jahren in Karlsruhe. Nun werden Sie sagen, na schön, aber was bringt es mir, das zu wissen? Das kommt ja erst noch! Das Schicksal, die Entwicklung, die dahinter steht ist es, die das interessant macht. Es ist zugleich eine Entwicklung, die ich diesem Günther nie zugetraut hätte. Dieser Günther war stets mit festen Ansichten und vor allem begrenzter Bildung versehen. Ich meine, mit begrenzter Bildung sind wir alle versehen, niemand ist allwissend und niemand kann wirklich von sich behaupten, alles zu begreifen. Aber diese Grenze, ab der das Begreifen endete, lag beim Günther eher etwas unter dem Durchschnitt, obwohl man nicht sagen kann, er wäre dumm gewesen. Das war mehr ein Ergebnis der weiter oben bereits geschilderten Grundhaltung von ihm. Alles was er früher mal gelernt hatte, das begriff er auch, selbst kompliziertere Dinge, bei denen sich viele Leute generell schwer tun; nur Dinge, die später nach einem bestimmten Zeitpunkt noch hinzu kamen, die begriff er grundsätzlich nicht, weil er sie innerlich nicht gelten ließ. Aus diesem etwas seltsamen Prinzip der späten Bildungsverweigerung wurde dann später eine Gewohnheit, die ihm so in Fleisch und Blut überging, dass er das alles gar nicht mehr irgendwie gesteuert so machte, sondern dass alles generell an ihm abprallte und seine grauen Zellen erst gar nicht richtig erreichte. Nun kommt aber der Irrwitz ins Spiel. Er wurde damals arbeitslos, das muss kurz danach gewesen sein, als wir uns wegen meiner Erkrankung aus den Augen verloren. Früher war er als Werkzeugdreher in einem Zulieferbetrieb von Mercedes - Benz. Sie kennen all die Geschichten von sozialen Abstürzen, Arbeitsamts - Reglementierungen, Fallmanagern, Hartz - soundsoviel u.s.w. Es erging ihm jedenfalls so, dass er nach einem Jahr Arbeitslosigkeit genötigt wurde, eine Art Job als Aushilfslehrer in einer Berufsschule anzunehmen, was er dann auch notgedrungen tat. Das ist schon fast ein Witz für sich, ein Mann der sich selbst ab einem gewissem Zeitpunkt jedem Fortschreiben der eigenen Bildung verweigerte, sollte nun dabei helfen, künftige Gesellen in ihrem Beruf auszubilden. Nun mag man sagen, dass er das Wissen aus seinem eigenen bis dahin ausgeführten Beruf als Werkzeugdreher doch sicher dem Nachwuchs vermitteln könnte, was auch theoretisch stimmt, aber so funktioniert das in der heutigen Berufswelt nicht mehr. Sein altes Wissen zählte nicht mehr, selbst wenn es noch so perfekt war, weil die technische Entwicklung dieses Wissen schon längst überholt hat, welches auf einem Stand von vielleicht 1965 stehen geblieben war. Ich will nicht sagen, man habe mit ihm als Praxis - Lehrer den Bock zum Gärtner gemacht, aber ein bisschen geht es schon in diese Richtung. Wie er mir erzählte, führte das auch unweigerlich bald zu großen Problemen mit den echten Lehrern in der Berufsschule. Wissen Sie, in dieser Berufsschule machen die das wohl so, neben dem theoretischen Unterricht, der in den normalen Klassenräumen stattfindet, gibt es zwischendurch auch immer wieder ergänzende Praxisseminare in Werkstätten, die ebenfalls in dem Berufsschulkomplex angesiedelt sind. Genau in einer dieser Werkstätten sollte er dann halt bei den praktischen Übungen helfen. Das geht aber nur, wenn man die heute üblichen Techniken beherrscht, was bei ihm nicht der Fall war. Nun war die Berufsschulleitung deswegen anfangs nicht erbost, sondern wollte ihn auf Lehrgänge schicken, in denen er sich selbst erst mal das erforderliche Wissen der Neuzeit aneignen sollte. Aber zunächst wollte er das nicht. Dann wurde er sozusagen sanft dazu gezwungen und hat notgedrungen an diesen Lehrgängen teilgenommen. Dank seiner eingangs beschriebenen Haltung hat er aber stets das vermittelte Wissen infrage gestellt oder noch schlimmer, sich mit den dortigen Schulungskräften erheblich gestritten und alles als Unfug und Mist dargestellt. So ähnlich geht er schließlich auch durchs Leben. Computer hasst er wie die Pest und weigert sich vehement und nach wie vor erfolgreich die Bedienung davon zu erlernen, obwohl das heute ja keine Kunst mehr ist. Mit vielen anderen Errungenschaften der Neuzeit sieht es ähnlich aus. Computerbedienung ist heute gerade auch im Unterricht, aber auch in seinem erlernten Beruf selbst enorm wichtig, ohne das geht es eigentlich gar nicht mehr. Die ganzen Werkzeugmaschinen werden ja mit Computergeschichten gesteuert und zuvor von den Handwerkern programmiert oder eingestellt. Während sich die Werkzeugdreher früher vielleicht mit einem Werkstück stundenlang an die Drehbank stellten, um alle Feinheiten heraus zu arbeiten, wird heute in modernen Drehmaschinen das Werkstück eingespannt und die gewünschten Bearbeitungsschritte irgendwie mit den haargenauen Abmessungen und Formen am Steuerungscomputer einprogrammiert und dann läuft das von selbst und wahrscheinlich perfekter und viel schneller, als die das früher jemals von Hand hinbekommen haben. So endete seine Tätigkeit in der Berufsschule schneller wieder, als sie begonnen hatte, denn so konnten die den nicht gebrauchen. Seit dem, so sagt er selbst, genießt er das Leben als Arbeitsloser, eine Aussage, die man so sicherlich selten hört. Für ihn wird die Arbeitslosigkeit demnächst ohnehin stufenlos in die Rente übergehen. Sein Alter kenne ich nicht genau, aber er dürfte in meinem Alter sein. Die Diskussionen über Rente mit 67 betreffen unsereins ja noch nicht, es gilt noch spätestens mit 65. Das wäre bei mir z.B. nur noch 2 Jahre gewesen, aber durch die zwischenzeitliche Anerkennung meiner gesundheitlichen Behinderungen und Einschränkungen, habe ich die vollständige Altersrente seit einiger Zeit anerkannt bekommen. Das ändert nichts daran, dass ich gelegentlich kleine Eintages - Jobs annehme, um die Haushaltskasse etwas aufzupeppen. Bei diesem Günther liegen gesundheitliche Gründe für eine vorzeitige Berentung zwar nicht vor, aber es wird wohl auch nicht mehr lange dauern und er ist diese Sorgen los. Er hatte mir diese Dinge bei dem Wiedersehen erzählt und da kommen wir auch auf den Grund, warum er in Karlsruhe gelandet ist. Dieser Berufsschul - Job, den man ihm seinerzeit aufgedrängt hatte, war nicht in Stuttgart, sondern eben in Karlsruhe. Damals ist er deswegen umgezogen und nach dem Scheitern seiner Karriere als Berufschul - Hilfsdozent ist er dort geblieben, weil ihm die Wohnung und auch die Stadt gut gefiel. Man kann sagen, die durchschnittliche Mentalität in Karlsruhe ist etwas anderes, als in Stuttgart. Das trifft natürlich nicht auf jeden zu, aber ich würde mal so sagen, in Karlsruhe ist man einen Tick bodenständiger aber zugleich auch bildungsbeflissener, wenn man es mal so ausdrücken darf. In Stuttgart fragt man eher, wie sieht eine Sache äusserlich aus, ist sie auch schön, während man in Karlsruhe eher nach dem Inhalt des Kopfes fragt und das Design lieber hinten anstellt. Zudem ist das Leben im Raum Karlsruhe im Jahresmittel deutlich günstiger, als im eindeutig teureren Raum Stuttgart.

Fast jeder hat ein Menü, eine Mahlzeit oder zumindest ein Lebensmittel, welches er überhaupt nicht mag. Darüber hatte ich eigentlich schon lange nicht mehr bewußt nachgedacht. Nun waren wir neulich nach Stuttgart zu einer kleinen Feier meines Autobekannten eingeladen und da wurde ich schlagartig wieder an eines meiner verhassesten Gerichte erinnert. Ich hasse Zwiebelsuppe wie die Pest und ausgerechnet die wurde dort serviert. Natürlich musste man die nicht essen, habe ich auch nicht, aber so wurde mir erst wieder in Erinnerung gerufen, wie sehr ich Zwiebelsuppe hasse und nicht mag. Dabei habe ich früher Zwiebelsuppe mal sehr gern gegessen, aber irgendwann, vielleicht um 1990 herum muss es gewesen sein, hatte ich wohl verdorbene Zwiebelsuppe erwischt und davon dann auch noch ausgesprochen viel gegessen, weil ich sie einerseits damals ja noch gerne mochte und weil sie andererseits kein bisschen verdorben schmeckte. Nun mag es beim kräftigen Aroma von Zwiebeln ohnehin schwierig sein heraus zu schmecken, wenn da vielleicht eine von 10 enthaltenen Zwiebeln schlecht ist. Ich kann Ihnen sagen, gut eine Woche lang hatte ich seinerzeit mit den Folgen dieser Zwiebelsuppe zu kämpfen und seither ist für mich Zwiebelsuppe das absolute Horroressen schlechthin. Wenn ich irgendwo schon nur Zwiebelsuppe sehe, bekomme ich gleich ein schweres, flaues Gefühl im Magen. In vergleichbare Nähe mag bei mir vielleicht noch Kartoffelsalat nach badenwürttembergischer Machart liegen, den kann man nach meiner Meinung keinem Esel ins Ohr drücken, ein fieses, ungenießbares Zeug. Nun dürfte ich als Baden-Württemberger so etwas eigentlich nicht sagen, aber ich habe schon vielerorts Kartoffelsalat gegessen, egal ob bayrische Machart, kölner Machart oder hannoveraner Machart, alle die mag ich sehr gerne, weil die alle eine Mayonnaise oder so was ähnliches als Grundsoße verwenden, nur die Baden-Württemberger Machart ist, klar sparsam wie unsere BW's so sind, einfach so ein ungenießbares Essigzeugs mit etwas Ziergrün-Petersilie drunter. Einfach ekelhaft und nach meiner Meinung völlig ungenießbar, alleine beim Gedanken daran läuft es mir schon kalt den Rücken runter. Da wollten die heimatlichen Rezeptmacher damals wieder am falschen Ende sparen. Aber wie kann man nur auf die Idee kommen, einfach nur so Essigzeugs drüber und das dann als Kartoffelsalat bezeichnen? Noch unverständlicher ist mir jedoch, wie sich so ein widerliches Zeug dann noch etablieren und über Jahrzehnte in dieser Machart halten kann. Ich finde, man muss schon unter einer gehörigen Geschmacksverirrung oder einer chronischen Betäubung der Geschmacksnerven leiden, um das zu mögen. Aber egal, man muss es ja nicht mögen und vor allem man muss es ja nicht essen. Aber zurück zu der kleinen Feier, dort gab es also u.a. Zwiebelsuppe, die ich mied, wie der Teufel das Weihwasser. Viele freuten sich mit einem langanhaltenden "Ahhhh..." auf diese Suppe, als die dann aufgetischt wurde. Jedoch jetzt beginnt das Kuriose. Die Suppe wurde rundgereicht und etliche Anwesende langten heftig zu, füllten ihre Teller damit bis zum Rand. Als ich an die Reihe kam und mir keine Zwiebelsuppe nahm, schauten mich gleich mehrere fragend und zugleich vorwurfsvoll an. Sie kennen das sicher auch, viele Gastgeber oder auch Gäste empfinden so etwas als persönliche Beleidigung, wenn man das Aufgetischte nicht annimmt. Nun kenne ich meinen Autobekannten gut und weiss, dass er so etwas nicht persönlich nimmt, aber einigen der anderen Gäste ließ das einfach keine Ruhe. Besonders eine ältere Dame, die links neben mir saß, ließ keine Gelegenheit aus, mir die Vorzüge von Zwiebelsuppe zu unterbreiten und nach fast jedem Satz schob sie die Frage nach, warum ich denn keine Zwiebelsuppe möchte. Sie wartete aber anfangs nie meine Antwort ab, sondern schob gleich wieder andere Anpreisungen hinterher. Kayla, die rechts neben mir saß, kicherte schon und sie weiß ja auch, warum ich Zwiebelsuppe nicht mehr ab haben kann. Kaylas kichern machte diese Dame aber noch neugieriger, so dass ich schließlich doch mehrmals intensiv von der Dame genötigt wurde, endlich zu erzählen, warum ich denn keine Zwiebelsuppe mag. Anfangs lehnte ich das jedesmal ab, weil ich den anderen Leuten damit nicht den Appetit verderben wollte. Diese Begründung ließ die Dame nicht gelten, sie meinte so pingelig wäre dort keiner, sie wären ja keine kleinen Kinder mehr, aber auch weitere Tischnachbarn hatten mittlerweile von der Zwiebelsuppen - Diskussion mitbekommen und drängten vehement darauf, dass ich zum besten geben solle, warum ich keine Zwiebelsuppe mag. So ließ ich mich dann doch erweichen und erzählte, dann auch ziemlich genau und ausmalend, wie es mir damals mit der verdorbenen Zwiebelsuppe ergangen war. Ich betonte dabei aber deutlich, dass es keine Zwiebelsuppe von meinem Autobekannten war, sondern dass das anderswo geschehen war. Die wollten es ja so. Jedenfalls hat danach in meinem Umkreis kaum noch jemand seinen reichlich gefüllten Teller mit Zwiebelsuppe leer gegessen. Man konnte richtig sehen, wie danach etliche von denen zutiefst bedauerten, dass sie sich den Teller randvoll befüllt hatten. Für viele von denen wurde jeder Löffel zu einer Qual und manche, so auch die ältere Dame, schafften es nicht einmal mehr, aus ihrem Teller soviel Suppe weg zu essen, dass das obere Stück zwischen Tellerrand und Vertiefung freigelegt wurde. Ich schätze, rund 90 % der Suppe sind danach im Ausguss gelandet und wurden nicht gegessen. Soll mir aber keiner den Vorwurf machen, es hätte an mir gelegen, ich wollte die damalige Begebenheit ja anfangs ausdrücklich nicht erzählen.

Wo wir gerade bei Zwiebeln sind. Hörspiele im Radio sind ja zuweilen etwas eigenartig. Nun muss ich sagen, dass ich früher ein großer Fan von Hörspielen war - oder eigentlich bin ich das auch noch heute, aber in den letzten 10 Jahren habe ich kaum noch welche gehört. Nun ergab es sich, dass ich neulich in dem einen fast leeren Raum im ersten Stock saß und dort etwas die Seele baumeln ließ. Von einem Flohmarkt hatte ich einige Wochen zuvor ein weiteres altes Röhrenradio mitgebracht, welches ich in diesem Raum aufgestellt hatte. Wissen Sie, irgendwie gefallen mir diese alten Röhrenradios besser, als die heutigen ganzen Stereoanlagen und dieser ganze Plastikkitsch. Während ich da so rum saß, schaltete ich mal dieses Radio ein und kurbelte etwas am Senderknopf. Dabei fesselte mich auf einmal ein Hörspiel, welches aber wohl schon länger im Gang war, ich wusste nicht worum es eigentlich geht. Aber spätestens alle 2 Minuten kam einer der Sprecher mit dem Satz: " Jaja, und unsere Helden fressen Zwiebeln!" dazwischen. Was das sollte habe ich nicht begriffen, wahrscheinlich weil ich den Anfang nicht kannte, das muss wohl irgendwas mit den vorausgegangenen Dingen der Handlung zu tun gehabt haben. Aber so wirkte das sehr belustigend, wie der immer wieder diesen seltsamen Satz sagte.

Nun plagt uns ja wieder die Fasenet mit all ihren Auswüchsen. Ich hatte in den vergangenen Jahren bereits mehrfach meine Meinungen, insbesondere zu einigen stumpfsinnigen Bräuchen der alemannischen Fasenet hier ausgiebig ausgebreitet, weshalb ich in diesem Jahr auf weitere Worte über diesen Käse verzichte. Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, muss man besonders an den Wochenenden wieder aufpassen, dass man nicht in solche blödsinnigen Umzüge hinein gerät oder deswegen aufgehalten wird, weil der Verkehr stockt oder sogar erst so spät darauf aufmerksam gemacht wird, dass man nicht mehr vor und zurück kann. Diejenigen, die bei solchen Anlässen den Verkehr regeln, oft sind es örtliche Feuerwehren, die dann zur Verkehrsregelung abgestellt werden, haben die Sache meist nicht richtig im Griff und regeln den Verkehr oft so, dass man gezielt in Staus gelenkt wird, die sich erst nach dem Ende der Umzüge auflösen, das habe ich bestimmt schon 5 mal so erlebt. Anstatt diese Spezialisten hingehen und bereits weiträumig vorher den Verkehr um das ganze Gebiet herum lenken, damit man erst gar nicht in die so künstlich erzeugten Staus gerät.

An Fotos habe ich Ihnen dieses mal nur eines beigesteuert. Am Stadtrand von Karlsruhe entstand es vor wenigen Tagen bei einem Spaziergang, wo wir diese alte, vermutlich stillliegende Fabrik entdeckten. Im Vordergrund verläuft offentsichtlich eine größere Bahnstrecke, ich weiss aber noch nicht, wohin die führt, vermutlich ist es die, die über Waghäusel und Hockenheim nach Mannheim führt. Ich finde, so unscheinbar das Foto auch ist, es zeigt sehr schön so eine ruhig - melancholische Winterstimmung eines frühen Sonntagnachmittags. Es entstand am Sonntag den 15.02. etwa gegen 14 Uhr und obwohl man quasi am Rande einer recht großen Stadt war, war dort so weit das Auge reichte kein Mensch zu sehen, wenn man mal von uns beiden absieht. Es herrschte auch Totenstille dort, was man ebenfalls am Rande einer Stadt eher nicht erwartet.


alte Fabrik am Stadtrand im Februar 2009

fabrikbahn: eine vermutlich stillliegende Fabrik hinter einer Bahnstrecke am Stadtrand. Im Hintergrund sieht man noch die schneebedeckten Wiesen. Am Morgen des gleichen Tages hatte es bis 9 Uhr hier noch leicht geschneit.

Es mag verrückt klingen, aber wir haben diese etwas trostlose Atmosphäre sehr genossen. Ich habe zu Kayla gesagt, wenn es jetzt 15 Grad wärmer wäre, dann hätte man die Klappstühle mit ins Auto packen sollen und sich an der ruhigen Stelle gemütlich mal für ein paar Stündchen hingesetzt, dabei vielleicht über alles Mögliche nachgedacht. Man hätte das an dem Tag zwar auch gekonnt, aber nur mit dickem Wintermantel und selbst dann auch nur für 10 Minuten. Die Temperaturen waren schon ziemlich herb, zumal durch die eingepferchte Lage zwischen zwei Bergrücken, die aber dann sozusagen rechts und links vom Bild offen ist, dort immer ein schnittiger Wind wehte. Trotzdem eine irgendwie schöne Stelle. Ich vermute, dass man im Sommer dort von der alten Fabrik ausser dem Kamin so gut wie gar nichts sieht, wenn die ganze Vegetation dicht ergrünt ist. Wie Sie sehen, lässt uns das Erkunden neuer Bereiche nach wie vor keine Ruhe und völlig unerwartet entpuppt sich die Karlsruher Region dabei immer mehr als ein wahrer Geheimtipp.

Wo wir gerade bei Fabrik sind, noch schnell etwas. In Karlsruhe gibt es eine ehmalige Orgelfabrik, in der heute kulturelle Veranstaltungen gemacht werden. Vorwiegend Bilderausstellungen, Musikkonzerte und Kabarett - oder Comedyaufführungen. Wir hatten das zufällig mitbekommen und eine wirklich sehr eigenartige Gemäldeausstellung in einem Raum der Orgelfabrik betrachtet. In einem recht großen Raum hingen dabei nur sehr wenige Gemälde vereinzelt an den Wänden. Vorwiegend hing nichts da. Genau das gehörte aber zum Konzept der Künstlerin, die diese Ausstellung organisiert hatte. Man geht ja immer mit einer gewissen Mindesterwartung in solch eine Ausstellung, weil man sich sagt, der oder die Künstler wollen ja etwas ausstellen, wollen ja möglichst viel von ihrem Können, von ihrer Kunst zeigen. War hierbei aber nicht so. Die Künstlerin meinte wohl, dass sie gezielt nur die Werke von sich ausstellt, die in diesem Raum nach ihrer Meinung miteinander eine Korrespondenz bilden, so nannte sie das. Daher hätte sie von ihren insgesamt immerhin 59 Werken nur 7 auf diese Weise ausstellen können. Nun kann man auch nicht gerade von einem Besucherandrang reden. Während wir dort waren, das war an einem Sonntag, waren wir die Einzigen weit und breit, die sich zur Betrachtung dieser Kunstwerke durchgerungen hatten. Dabei fand ich die Bilder teils durchaus interessant, so ist es nicht.

Soweit nun, ich ende jetzt hier für heute. Es gäbe noch vieles zu berichten, jedoch wieder einmal fehlt es ein wenig an Zeit. Lassen Sie sich nicht zu sehr in den Fasenets- / Faschings- oder Karnevalstrubel mitreißen, es ist ohnehin nur Unsinn und um Unsinn zu machen benötigt unsereins keinen Karneval, das können wir ganzjährig.

In diesem Sinne auch von Kayla viele Grüße und natürlich auch von mir, Ihr

Egbert Lappenkeuler
 


Lappenkeuler - Email / Brief „Mausetot" vom  11.04.2009

Einen erfrischenden Frühlingsmorgen!

Tod einer Maus auf eine brutale Weise könnte man das nennen. Als
ich neulich meinen Autobekannten besuchte, hatte in seiner Werkstatt
gerade eine Computermaus ein böses Schicksal erlitten. Er hat in
seinem Autohaus etliche Computer stehen, die werden heute ja für alle
möglichen Zwecke verwendet. Sogar in der Werkstatt steht einer.
Damit verwaltet er Ersatzteile für Autos und Einstellwerte und
spezielle Daten für die Fahrzeuge und ihre Motoren. Da an diesem
Werkstattcomputer die Maus nicht funktionieren wollte und trotz
mehrfacher Reinigung nur ruckelte und zuckelte, ging mein
Autobekannter an einen Werkstattarbeitsplatz und holte dort einen
dicken Fausthammer. Damit zerschmetterte er die Maus mit einem
heftigen Schlag. Sie zersplittete in 1000 Einzelteile die als kleine
Plastikkrümel quer durch die Werkstatt spritzten, danach stürzte der
Computer ab, weil die Maus noch am eingeschalteten Computer
angeschlossen war. Diese Maus hatte ihn zuvor derart viele Nerven
gekostet, weil sie schon seit Wochen immer hakte und Probleme
bereitete. Es war so eine normale Kabelmaus mit einem Bällchen drin.
Er hatte sie schon mindestens 20 mal in den letzten Wochen geöffnet
und gereinigt, aber das alles hätte immer nur für 10 Minuten geholfen,
dann wäre der Spuk wieder los gegangen. Dem hat er nun damit ein
endgültiges Ende bereitet und jetzt muss er sich endlich eine neue
Maus kaufen und kann es nicht weiter hinaus zögern. Selbst bei solch
einer Gewaltaktion lernt man noch was dazu. Oder wussten Sie
vielleicht, dass in den ja relativ schweren Gummi - Bällchen der
normalen Computermäuse innen eine Flüssigkeit drin ist, die aussieht
wie Altöl? Ich wusste das vorher jedenfalls nicht. Durch den fetten
Hammerschlag wurde auch das Bällchen zerquetscht und platzte dann
an 2 Stellen auf, wodurch eine schwarze, ölig-zähe Flüssigkeit austrat.
Heute verwendet man ja meist sogenannte optische Mäuse, die mit
einem Licht, meist in rot oder blau, auf den Untergrund leuchten und
dann irgendwie damit Bewegungen abtasten. Auch da verbirgt sich
wieder ein Lerneffekt, denn wie ich später von meinem
Autobekannten erfuhr, hatte er sich als Ersatz so eine optische Maus
gekauft, die nicht mehr über den normalen Mausstecker angeschlossen
wird, sondern über die USB - Buchse. Nur da muss man aufpassen.
Die meisten USB - Mäuse, die man heute in den Läden kriegt,
funktionieren nur ab dem USB - Standard 2 richtig gut, während sie
mit dem älteren Standard nur schlecht arbeiten. Das äussert sich vor
allem in Problemen, wenn man ganz langsam kleine Bereiche
markieren will. Der Mauszeiger zittert dann mal vor und zurück,
obwohl man die Maus nur in eine Richtung bewegt. Jetzt ist der
Werkstattcomputer von meinem Autobekannten aber ein Gerät,
welches vielleicht 6 Jahre alt ist und noch den USB 1 - Standard hat
und da hat er an der neuen Maus wenig Freude. Er hat sie dann an sein
moderneres Notebook angeschlossen und dort funktioniert sie perfekt.
Im Computerladen hat ihm ein Fachmann geraten, unbedingt eine
Maus mit solch einem Stöpsel für diesen Mausstecker PS2 oder so
ähnlich zu kaufen, die würde dann wieder einwandfrei funktionieren,
egal ob es eine optische oder eine altmodische Rollmaus ist. Die
optischen Mäuse haben ja ansonsten den großen Vorteil, recht wenig
Probleme mit Verschmutzungen zu haben. Es gibt ja auch Funkmäuse,
wo man keinen Kabelsalat mehr hat, aber die sollen oft erheblichen
Ärger machen mit diversen Fehlfunktionen, da hätten sogar die
Fachleute aus dem Computerladen eingehend von abgeraten, sofern
der Computer dringend im Betrieb gebraucht würde. Solche normalen
Mäuse sind ja heute recht billig geworden. Ich kann mich noch gut
entsinnen, dass die mal um die 40 Euro gekostet haben, heute kriegt
man die für 9 Euro nachgeworfen, manchmal sogar für 5 Euro und
selbst diese aufwändigeren optischen Mäuse gibt's gelegentlich schon
ab 12 Euro. Doch genug davon, aber es war schon ein verrücktes Bild,
wie mein Autobekannter mit vollem Karacho den dicken Hammer auf
die Maus schmetterte.

Das Wetter wird langsam besser und vor allem frühlingshafter, da hat
man gleich wieder mehr Lust, die Landschaft zu erkunden. Ein
Bekannter hatte uns einen bestimmten Wanderweg im Nord -
Schwarzwald schmackhaft gemacht, weil der so schön wäre. So
entschlossen wir uns, an einem frühen Freitagmorgen mal dorthin zu
fahren und die von ihm angepriesene Wanderroute zu begehen. Mein
lieber Herr Gesangverein, so extrem im Wald verlaufen hatten wir uns
zuvor noch nie. Da sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht
mehr. Es ist nicht so, dass wir den Schwarzwald nicht kennen würden,
wir waren aufgrund der geringen Entfernung schon oft dort und
bestimmte Bereiche kenne ich sogar schon aus meiner Stuttgarter Zeit,
weil ich dort häufig hin fuhr, aber in dieser Ecke, wo wir uns jetzt so
verfranst hatten, waren wir zuvor noch nie. Im Nordschwarzwald
kannte ich schon sehr gut die Ecke um den Hornsee und da der
Bekannte gesagt hatte, dass seine Wanderempfehlung ganz da in der
Nähe sei, dachte ich, da kann ja nichts schief gehen, da finden wir uns
in jedem Fall sofort zurecht. Mit Stichworten hatte uns der Bekannte
seine Route auf einen langen Rollzettel geschrieben, dann hatte Kayla
in der Woche zuvor noch eine Radwanderkarte in Karlsruhe gekauft,
die u.a. auch die Waldwege in dem Gebiet deutlich zeigt. So fühlten
wir uns bestens gerüstet. Die Reise ging mit dem Auto in die Nähe
von Bad Herrenalb, von dort aber wieder ein kleines Stückchen
nördlicher, von wo aus unsere Wanderung dann ab einem kleinen
Parkplatz bei dem Ort Dobel startete. In der Nähe gibt es auch ein
großes Wintersportgebiet, aber das war nicht unser Ziel, unsere
Wanderstrecke lag mehr östlich davon. Es lag sogar noch etwas
Schnee, aber in unbedeutender Menge. Wir wanderten und wanderten,
nach einer Stunde wurden wir dann unruhig, weil laut der
Beschreibung schon nach knapp 45 Minuten ein markantes
Waldhäuschen links am Wegesrand hätte folgen sollen. Sie kennen ja
sicher, wie man dann schon in gewisse Selbstzweifel gerät und sich
selbst verrückt macht. Zig Fragen springen einem plötzlich regelrecht
aus dem Waldboden entgegen, etwa wie: waren wir vielleicht zu
langsam gewandert und das Waldhäuschen kommt noch? Oder, waren
wir zu schnell und schon an dem Waldhäuschen vorbei ohne es zu
bemerken, weil es vielleicht gar nicht so markant, sondern total
unscheinbar ist? Oder, wurde das Waldhäuschen in der Zwischenzeit
vielleicht abgerissen? Oder (und das war die Frage, die uns am
meisten beschäftigte), waren wir vielleicht an einer vorherigen
Wegeskreuzung, an der immerhin 6 Wege zusammenfanden, doch auf
den falschen weiterführenden Weg abgezweigt? Der Bekannte hatte
auf seinem Spickzettel geschrieben, an der Sechserkreuzung neben
dem grauen Grenzstein, den Weg nehmen, der vom Stein aus gesehen
links fest an dem Stein vorbei führt. Es gab dort nur einen Stein und
wir hatten aus den 6 Wegen den ausgewählt, der wie beschrieben,
direkt links am Stein vorbei weiter ging, das war ja eine eindeutige
Beschreibung, denn einen solchen Weg gab es nur einen, da dieser
Grenzstein nicht direkt an der Kreuzung stand, sondern praktisch
zwischen 2 der abzweigenden Wege kurz hinter der Wegeskreuzung.
Auf dem Spickzettel war es zwar so beschrieben, als ob der Stein
direkt an der Kreuzung selbst stünde, aber egal, das hatte der
Bekannte sicher gemacht, um so Platz auf dem Zettel zu sparen und
keine all zu ausufernden Erklärungen schreiben zu müssen. Um nicht
vorzeitig die Flinte ins Korn zu werfen, beschlossen wir, den
gewählten Weg mindestens noch 15 Minuten weiter zu verfolgen und
falls dann immer noch kein Waldhäuschen auftaucht, die Sache neu zu
überdenken. So wanderten wir weiter, jetzt etwas zügigeren Schrittes,
um Wirrungen auf Grund zu träger Gangart auszuschließen. Trotzdem
tauchte kein Waldhäuschen auf, weder links noch rechts vom Weg.
Unausweichlich stand nun die Frage an, was tun, wie weiter vorgehen.
Sollten wir stur den Weg auch ohne Waldhäuschen fortsetzen und
dabei Gefahr laufen, uns völlig zu verfransen oder sollten wir besser
hier abbrechen und die gleiche Strecke zurück wandern, die wir
gekommen waren? Das wäre dann ja auch schon Wanderung reichlich
genug gewesen, denn der Rückweg war ja noch mal genau so lang, so
dass wir noch mindestens 75 Minuten Wanderzeit vor uns hatten. Da
wir eigentlich mehr Sicherheitsfanatiker sind, beschlossen wir, zu
wenden und den gleichen Weg wieder zurück bis zum Auto zu
wandern und dann nach Hause zu fahren. Damit wäre man insgesamt 
auf 2,5 bis 3 Stunden Wanderzeit gekommen, was mehr als reichlich
genug ist. So gingen wir also zurück. Als wir rund 10 Minuten des
Rückweges gegangen waren, begann es plötzlich zu schneien. Darauf
waren wir nicht vorbereitet, damit hatten wir nicht gerechnet. Es
schneite ziemlich heftig und innerhalb von weiteren 15 Minuten
waren alle Wege und Bäume durchgehend weiß. Wenn Sie häufiger
bei jedem Wetter, auch im Winter wandern, dann wissen Sie sicher,
dass eine Landschaft, die total mit Schnee bedeckt ist, völlig anders
wirkt, wie eine ohne Schnee, das gilt in ganz besonderem Maße für
Waldgebiete, weil weisse Bäume sind weisse Bäume und mit dem
frischen Schnee drauf ist wirklich alles gleich. Die vorher
eingeprägten Bezugspunkte existieren größtenteils quasi nicht mehr
und man verliert schnell jede Orientierung, wenn man die gleiche
Ecke nicht schon von einer früheren Schneewanderung her kennt. Wir
kannten diese Ecke ja noch gar nicht, nur aus der Sicht im Trockenen
beim Hinweg ohne jeden Schnee. Kayla meinte schon, dass wir doch
eigentlich schon längst an dieser blöden Wegeskreuzung mit den 6
Wegen hätten vorbei kommen müssen, aber dem war nicht so. Ich
beruhigte Kayla, in dem ich darauf verwies, dass wir ja noch gar nicht
an irgend einer Abzweigung vorbei gekommen wären, demzufolge
könne man sich auch noch nicht verirrt haben, denn mehr als auf dem
einen Weg bleiben, den es gibt kann man nicht. Mit dieser Einstellung
wanderten wir weiter retour, ab da noch schnelleren Schrittes, so weit
das in dem Schnee überhaupt möglich war. Als nach weiteren 20
Minuten die markante 6 - Weges - Kreuzung immer noch nicht
auftauchte, die wir beim Hinweg ja eindeutig beschritten hatten,
wurde auch ich etwas unruhig. Die kann doch nicht weg sein und ich
war überzeugt, dass auf dem bisherigen Rückweg kein einziger
Abzweigweg kam, den man vielleicht hätte mit diesem
weiterführenden Weg hier verwechseln können. Kayla sah uns im
Geiste schon im Wald in der Kälte und im Schnee übernachten. Bei
mir wich langsam auch die Zuversicht, als nach weiteren 15 Minuten
noch immer nicht die besagte 6-er-Kreuzung auftauchte. Wir mussten
uns tatsächlich irgendwie verlaufen haben und den Abzweig, der dem
Originalweg entsprach, völlig übersehen, also gar nicht registriert
haben. Dann vernahm ich plötzlich aus der Ferne die Geräusche von
Motorsägen. Wo Motorsägen brummen, da sind auch Leute, die man
fragen kann. Also wurde das Gehör stets in Richtung der Motorsägen
gespitzt und dem nachgegangen. Sie glauben gar nicht, wie weit man
im Wald das Motorsägengeräusch hört. Wo man vom Gehör her
meinen mag, diese Schallquellen sind vielleicht höchstens nur 300 m
entfernt und man in Tatsache nach vielleicht 3 km immer noch keinen
sieht und nur feststellt, dass das Geräusch lauter geworden ist, wir also
näher dran sind. Unsere größte Angst war in diesem Moment, dass
plötzlich das Motorsägengeräusch ganz verstummt, weil diese Leute
vielleicht ihre Arbeit beendet haben und weg gefahren sind. Wir
hätten dann noch weitere unbekannte Wege in die Irre beschritten. Da
meinte allerdings Kayla, dass wir uns jetzt nicht selbst verrückt
machen sollten und uns weiter auf das Geräusch der Motorsägen
konzentrieren sollten, da es ja noch da sei. Ich kann Ihnen sagen, da
schießen einem Gedanken durch den Kopf, von denen man vorher gar
nicht wusste, dass es sie gibt. Plötzlich huschten etliche Rehe kurz vor
uns quer über den Weg. Da meinte Kayla, wir sollten ungefähr in die
Richtung gehen, aus der die Rehe kamen, weil die wahrscheinlich in
ihrer instinktiven Panik vor den sägenden Waldarbeitern geflüchtet
sind. Nun wären wir ohnehin in diese Richtung gegangen, weil von
dort nach wie vor das Geräusch herüber schallte. Es ist schon
verrückt, aber uns fiel ein zenterschwerer Stein vom Herzen, als wir in
der Ferne im Gehölz einige Waldarbeiter erblickten, die in
zweifarbigen orange - grünen Arbeitsjacken Bäume aussägten. Da
sind wir dann zu denen und haben gefragt, wo wir uns denn hier genau
befinden. Der erste Arbeiter konnte damit aber nichts anfangen, er
sprach nur slawisch oder wie man diese Sprache nennt, der zweite
Arbeiter war aber einer hier aus der Gegend, wie man am Dialekt
gleich heraus hörte. Dem habe ich dann geschildert wohin wir
ursprünglich eigentlich gehen wollten und wo wir unser Auto geparkt
hatten in der Nähe von Dobel und dass wir jetzt eigentlich nur noch
zum Auto wollten. Der konnte sich dann das Lachen nicht verkneifen.
Er erklärte uns, dass der Weg zum Autoparkplatz von dieser Stelle
aus, wo wir uns jetzt befanden, zufuß ungefähr 3 Stunden daure.
Weiterhin, und das war der eigentliche Grund für seine Belustigung,
erläuterte er, dass wir dann schon gleich ab dem kleinen Parkplatz den
völlig falschen Weg eingeschlagen hätten. Wir hätten einen Weg
wählen müssen, der gleich am Anfang des Parkplatzes in einem
weiten nördlichen Bogen verläuft, wir hatten einen gewält, der zu weit
nordöstlich verlief und der dann im weiteren Verlauf unbemerkt
immer mehr östlich verschwenkt. Die weiteren Verwechslungen mit
der 6er - Wegeskreuzung verwunderten den Waldarbeiter auch nicht,
da er meinte, dass es in diesem Waldgebiet mindestens 4 ähnlich
aufgebaute Wegeskreuzungen alleine im Umkreis von 10 km geben
würde. Immerhin wussten wir da wieder, wo wir überhaupt waren.
Aber 3 Stunden Fußweg bis zum Auto und das im Schnee, das war
schon heftig und wir befürchteten auch, uns auf diesem Rückweg
vielleicht erneut zu verirren. Der Arbeiter meinte dann, wir könnten
aber auch gerne mit denen fahren, wenn die in ungefähr einer Stunde
mit ihrer Arbeit fertig wären. Sie würden uns dann bis zu dem
Parkplatz mitnehmen. Die hatten einen alten Doppelkabiner - VW -
Bus - Pritschenwagen, wo eine kleine offene Ladefläche dran ist und
eine Kabine mit 2 Sitzreihen, vorne für Fahrer und Beifahrer und
hinten eine durchgehende Sitzbank für 3 Personen. So haben wir das
dann gemacht. Zum Dank haben wir denen in der Zeit noch etwas
beim Umlagern von geschnittenen Ästen und solchem Zeug auf große
Haufen geholfen. Nach vielleicht 45 Minuten sind wir dann mit in
deren VW - Doppelkabinen - Pritschenwagen bis zu dem Parkplatz
direkt neben unser Auto gefahren. Wir waren wirklich heilfroh, auf
diese etwas eigenartige Weise wieder aus dem Wald gefunden zu
haben. Ich glaube, wenn wir die nicht getroffen hätten, dann wären
wir sicherlich noch einen halben Tag dort herum geirrt oder würden
heute noch da herum geistern. Aus diesem Vorfall haben wir
allerdings dann auch gelernt und unsere Schlußfolgerungen gezogen.
Je größer und unüberschaubarer das Waldgebiet ist, um so wichtiger
ist es, stets darauf zu achten, dass man sich bei seinen ersten
Wanderungen nie zu weit von einer Straße oder am besten nicht zu
weit vom Ausgangsparkplatz entfernt. Ich glaube, als Faustregel kann
man vielleicht sagen, maximal eine halbe Stunde Gehentfernung und
dann lieber wieder exakt den gleichen Weg zurück gehen. Das gilt
natürlich nur für Waldgebiete, in denen man sich noch nicht auskennt.
Etwas anders sieht die Sache in kleinen Waldstücken aus. Wenn man
vorher weiss, dass der Wald so klein ist, dass er von allen Seiten quasi
im 5 km - Abstand von Straßen umgeben ist, dann kann ja nicht viel
passieren. Wenn dort wirklich die Orientierung wegfallen sollte, dann
geht man einfach schnurstraks stur in eine ausgewählte Richtung
immer weiter und wird dann spätestens nach etwa einer Stunde an den
Waldrand und auf eine Straße stoßen. So was klappt bei großen
Waldgebieten, wie sie im Schwarzwald üblich sind, aber nicht. Eine
weitere Schlußfolgerung für uns persönlich ist die, dass wir größere
Wälder, die wir noch nicht kennen, künftig nur im Sommer und dann
per Fahrrad erkunden werden. Wenn man sich mit dem Fahrrad in so
einem größeren Waldgebiet verfranst, ist das nicht ganz so schlimm,
da radelt man halt eben notfalls 2 Stunden durch die Gegend und wird
dann aber sicher irgendwie auf eine Straße stoßen, aber zu Fuß ist man
für solche Experimente unter Umständen zu langsam. Nun ja, vorerst
haben wir von fremden Wäldern die Schnauze voll und beschränken
uns bei Waldspaziergängen auf die Wälder in unserer Umgebung.

Interessant ist zuweilen, wie altangestammte Begriffe von
neuzeitlichen Begriffen nicht nur verdrängt, sondern regelrecht platt
gemacht werden. Las ich diese Tage doch in einer Zeitung, dass es in
Pforzheim eine Ausstellung über den Emailmaler Nikolaus von
Verdun geben würde. Ich dachte mir, ei, gibt's jetzt schon eine neue
Kunstform des Emailmalers und grübelte darüber nach, wie man diese
Kunst wohl ausüben mag. Ob der irgendwas malt, als digitales Bild,
und das dann als Email an Kunstfreunde oder Auftraggeber
verschickt? Aber was hätte das dann, ausser dem Verschicken mit
einer Email zu tun? Das Gemälde wäre ja nicht durch die Email
entstanden und die Email wäre auch kein Bestandteil des Gemäldes.
Es bezeichnet ja auch keiner ein Bild als Postbild, nur weil es
vielleicht irgendwann mal per Post verschickt wurde. Ich fand das
sehr komisch und auch keine Erklärung dafür und das zeigt, wie sehr
man schon in diesen neuen Begriffen im Alltag lebt und wie heftig
diese dort frühere andere Begriffe gleichen Namens so gut wie völlig
verdrängt haben. Auf die Idee, dass damit keine Internetgeschichte
gemeint ist, sondern die alte Darstellungsform von Bildern auf Metall
als Emaille, diese Einbrenntechniken von Farben in Metall, darauf
wäre ich wirklich so ohne weiteres nie gekommen, weil dieser alte
Ausdruck Email für Emaille nicht mehr aktiv in meiner Gedankenwelt
präsent war. Stutzig wurde ich erst beim Nachgrübeln über diese wohl
eigenartige Email - Kunst, als ich in einem Internetnachschlagewerk
unter dem Namen Nikolaus von Verdun las, dass der schon im Jahre
1205 gestorben sei. Da hätte der Gute ja wohl kaum die
Errungenschaften wie Email und der gleichen im Internet für seine
Kunst nutzen können. Der soll wohl zu seinen Lebzeiten bedeutende
Metallkunstwerke geschaffen haben, u.a. diverse Altäre oder Teile
davon in bedeutenden Kirchen, Schreine für bedeutende Grabstätten,
Klöster und Kirchen, u.a. auch den Dreikönigen - Schrein im Dom zu
Köln. Also nichts mit Email, wie wir sie kennen, sondern Email als
verdeutschter Begriff von Emaille, was offensichtlich sogar korrekt
ist, also Emaille und Email sind beide korrekt für den gleichen
Begriff, wobei Email wohl mehr für den einzelnen Gegenstand in
dieser Kunsttechnik genannt wird, während man Emaille mehr oder
weniger meistens als Fach - Oberbegriff für diese Metall - Farb -
Beschichtungstechnik verwendet.

Die neue Zeit und die heutigen Weltanschauungen, die man so
aufgedrängt kriegt, fressen nur Geld, selbst wenn man diese
Weltanschauungen nicht teilt. Bei unserem Opel - Corsa war neulich
eine neue TÜV - und Abgas - Abnahme fällig. Alle Autosachen lasse
ich ja nach wie vor in der Werkstatt meines Autobekannten machen,
auch wenn es von hier aus immer etwas lästig ist, dafür extra die rund
70 km nach Stuttgart zu fahren. Die Leute vom TÜV oder so einer
ähnlichen Organisation kommen an 2 Tagen die Woche bei dem in
seinem Autohaus prüfen, so dass man sich den ganzen Weg zu einer
TÜV - Prüfstelle sparen kann. So kam mein Corsa an einem Dienstag
an die Reihe. Ich war davon ausgegangen, dass keine Mängel
vorhanden sind und ich mehr oder weniger gleich durchgewunken
würde. Aber dem war leider gar nicht so. Die Mängel, die man fand,
hätte es früher gar nicht gegeben und vor 20 Jahren hätte man die
Verweigerung der Plakette wegen so was für völlig unmöglich
gehalten. Bremsen, Lenkung, Licht, Reifen  und so was war alles
perfekt, auch Rost gibt's überhaupt keinen und alle Sicherheitsdinge
funktionierten vorbildlich. Nur dann kam dieser schwachsinnige
Abgastest. Der Corsa - Turbodiesel hat ja schon einen Diesel -
Katalysator drin, der sorgt dafür, dass man trotz Baujahr 2001
immerhin die gelbe Abgasplakette erhält. Nur beschied die Messung
des Prüfers, dass genau dieser Diesel - Katalysator wohl verschlissen
und defekt sei. Der meinte, das Teil habe über 90 % seiner Wirkung
eingebüßt und so dürfe das nicht bleiben, dieser Kat müsse neu. Das
Fahren und die Sicherheit werden dadurch überhaupt nicht
beeinträchtigt und ich finde es im Prinzip eine Frechheit, den TÜV,
der ja für die Sicherheit zuständig sein soll und nicht für die
Verbreitung von irgendwelchem grünen Gedankengut, hier als
Durchsetzungsinstitution zweckzuentfremden und das noch auf meine
Kosten. Dieser ganze hirnlose Umweltlarifari den die Politiker den
Bürgern da aufdrängen, das ist nach meiner Meinung doch
Augenwischerei. Die selbst verpesten mit ihren dicken Staatskarossen
die Umwelt und vor allem fliegen sie zig mal pro Jahr zu allen
möglichen nichtigen Anlässen durch die Weltgeschichte.
Zusammengenommen könnten da 1000 Opel - Corsas jedes Jahr
100.000 km ohne Katalysator fahren, ohne auf diese
Schadstoffausstöße zu kommen, die diese Pharisäer selbst auslösen.
Aber alle Wut half nichts, die Regeln sind halt so, der Abgaswert war
so schlecht, wegen des defekten Katalysators, dass nicht nur diese
Abgasplakette verweigert wurde, sondern auch die ganze TÜV -
Plakette nicht erteilt wurde. Nun hat mein Autobekannter solche
Diesel - Katalysatoren nicht auf Lager liegen, dafür gibt es heute viel
zu viele unterschiedliche Typen davon. Der musste also bestellt
werden und nach knapp 3 Wochen war das Teil da. Mein
Autobekannter hat eine Werkstatt für alle Marken und in einer echten
Opel - Werkstatt wäre diese Ersatzteilbeschaffung sicherlich etwas
schneller gegangen, weil solche spezielleren Teile laut meinem
Autobekannten meist bevorzugt an die eigenen Werkstätten geliefert
würden und erst danach werden die Außenstehenden bedient. Aber der
wahre Ärger kommt ja noch, nämlich in Form des Preises. Nun nimmt
mein Autobekannter bei mir nicht viel für die Arbeitsleistung, eben
weil wir gute Bekannte sind, aber die Materialkosten muss er ja voll
berechnen und dann noch einen schmalen Lohn. So kamen rund 460
Euro zusammen, die ich zähneknirschend investieren musste. Mein
Autobekannter meinte dann noch, damit ich selbst wenigstens ein,
wenn auch zweifelhaftes „Mehr" durch diese Maßnahme davon hätte,
würde er das elektronische Steuergerät vom Motor in einem
Arbeitsgang mit neu programmieren, dadurch würde der
Kraftstoffverbrauch um ungefähr 5 % sinken und trotzdem zugleich
die Motorleistung von vorher 75 PS auf 85 PS ansteigen, wodurch
sich die Beschleunigung des Wagens verbessert. Die
Höchstgeschwindigkeit bleibt dabei gleich, weil die Höchstdrehzahl
nicht angehoben wird. So hat er das dann gemacht. Das Ergebnis kann
sich wirklich sehen lassen. Der TÜV - Mann war danach auf Anhieb
zufrieden und beide Plaketten wurden erteilt und die 10 PS mehr
bemerkt man beim Beschleunigen wirklich recht gut und auch in
Steigungen ist das schön. Bergstrecken, die ich vorher vielleicht mit
85 km/h hoch kam, schafft man jetzt locker mit fast 100 km/h und so
manchem dicken Schlachtschiff braust man beim Anfahren davon,
sofern man es darauf anlegt. Nun muss ich zugeben, dass mir diese
Veränderungen zuvor keine 460 Euro wert gewesen wären, aber so,
wo es sich als kleines Mitbringsel zu dem Theater mit dem defekten
Kat ergab, war das schon ganz schön.
Es ist schon verrückt hier in Deutschland. Für das Geld, welches man
heute in angebliche Umweltfilter und ähnlichen Schnickschnack
zwangsweise investieren muss, hat man vor knapp 15 Jahren noch ein
komplettes, gebrauchtes und gut fahrtüchtiges Auto bekommen. Und
das alles, nur damit Deutschland sich in der Öffentlichkeit als Umwelt
- Heiliger darstellen kann. Ehrlich gesagt, wundere ich mich am
meisten darüber, dass die Bevölkerung diesen ganzen Kokolores so
brav mit macht und nicht längst auf die Barrikaden gegangen ist und
die ganzen Politiker, die das verursacht haben, zum Teufel gejagt hat.

Vielleicht entsinnen Sie sich noch daran, vor wenigen Monaten
schrieb ich Ihnen, dass erneut Leute hier herum geisterten, die Teile
der alten Fabrik kaufen wollten, um dort wieder etwas neues
aufzuziehen. Wie ich dann später erfuhr, planten die eine Freizeit -
Eventanlage mit allem möglichen neuzeitlichen Schwachsinn, der
Leute gleich in Massen her locken sollte. Das hätte uns überhaupt
nicht gefallen und auch dem Rentner nicht. Solche Einrichtungen
ziehen heute immer Randale an und wenn wir hier etwas nicht
brauchen können, dann ist es das. Nun vernahmen wir Anfang der
Woche mit großer Erleichterung die aus unserer Sicht sehr gute
Nachricht, dass diese „Investoren" abgesprungen sind, weil neue
statistische Erhebungen zeigen würden, dass sich Investitionen in
solche Einrichtungen momentan wegen der Wirtschaftskrise nicht
rechnen würden. Viel mehr Leute als sonst sparen an allen Ecken und
Enden und da wird das Geld nicht mehr so schnell in Kneipen, Discos
und sonstige Freizeiteinrichtungen getragen. Sicherlich gibt es auch in
diesen Gewerbeeinrichtungen noch genug zu verdienen, aber die
Gesamteinnahmen in dem Bereich sind wohl derzeit stark rückläufig
und dann ist es eine schlechte Zeit, um noch weitere neue derartige
Betriebe aus dem Boden zu stampfen, weil schon die bestehenden
Probleme genug haben. Das gilt gleich doppelt, wenn solche
Einrichtungen schon nicht mehr im direkten Ballungsumfeld
entsprechender Städte liegen. Es ist ja eher umgekehrt. Die
Jugendlichen oder überhaupt die „Vergnügungssüchtigen" fahren für
so was eher in die Stadt, als umgekehrt und da wäre es Unsinn, gerade
hier auf dem Land für viel Geld so etwas neu aufzumachen, wo die
Zahl der möglichen Gäste mehr begrenzt ist, als wie beispielsweise
direkt in Karlsruhe. Wir fanden den Rückzug dieser „Investoren"
natürlich sehr gut und hoffen, dass nicht weitere solcher Blödmänner
hier aufkreuzen, die derartiges planen. Gegen normale
Gewerbebetriebe oder produzierende Firmen hat ja keiner etwas, aber
solch einen Scheiss, der viel asoziales Rattenpack her lockt, den
brauchen wir hier nicht. Da ist es selbst noch besser, wenn die Fabrik
weiter ungenutzt verfällt, als solch ein Käse.

Eine ähnlich andere Sache, vor vielleicht einem halben Jahr erwähnte
ich, dass die Regenwasserbehälter - Fabrik in gewisse Schwierigkeiten
geraten war. Hauptgrund war wohl, dass einge ganze Serie fehlerhaft
produzierter Erdtanks für böse Überschwemmungen bei den Kunden
gesorgt hatten, als sie einige Monate nach ihrem Einbau ins Erdreich
aufgeborsten waren. Da kamen Schadensersatzforderungen insgesamt
im Bereich mehreren hunderttausend Euro auf die zu. Laut einigen
Gerüchten wurde die Lage dann noch dramatischer, weil der
Firmeninhaber viel Geld im Zusammenhang mit den Bankenpleiten
verloren haben soll. Die Lage wurde hier zeitweise wirklich als am
Rand des Ruins beschrieben, dass eigentlich schon jeder davon aus
ging, dass die Firma von heute auf morgen schließen wird. Es hatte für
einige Wochen sehr düstere Wolken dort gegeben. Schon einige
Wochen vor Weihnachten, also es ist schon eine längere Weile her,
wurde die Produktion stark gedrosselt und zeitweise sogar eingestellt.
Ungefähr 2 Wochen nach Weihnachten ging es dann aber wieder los
und das Treiben dort wuchs kontinuierlich wieder an. Mittlerweile ist
die Lage sogar so, dass die mehr zu tun haben, als jemals zuvor. Die
genauen Zusammenhänge kannte ich nicht, aber der Renter kennt
inzwischen so eine Art Vorarbeiter aus der Firma, weil der dem mal
über den Fuß gefahren ist. Ja da klingt komisch ist aber so, wie es der
Zufall so will. Dieser Vorarbeiter muss mit seinem Wagen auf dem
Weg zur und von der Arbeitsstelle ja immer vorne am Haus von dem
Rentner vorbei fahren. Nun ergab es sich wohl einmal, dass der Renter
gerade unnützes Strauchwerk vorne am Zaun mit der Heckenschere
am abschneiden war, als der Vorarbeiter mit seinem Wagen einem
entgegenkommenden LKW ausweichen musste und deswegen mit
einer Hälfte seines Wagens über den Bürgersteig fuhr. Dabei erfasste
er leicht einen Fuß des Rentners und fuhr im praktisch die Schuhspitze
platt. Der Rentner hatte aber tierisches Glück, er trug keine
nennenswerten Verletzungen davon. Der Vorarbeiter entschuldigte
sich mehrfach und es gab keinen Streit deswegen. Aber seit dem
verstehen die sich sogar recht gut und plaudern öfters miteinander. So
erfährt der Rentner jetzt immer gleich von der Quelle die aktuellsten
Ereignisse aus dieser Firma und er gibt sie dann an uns weiter.
Demnach lag das Problem der Firma wohl vor allem in den hohen
Regressforderungen geschädigter Kunden, die ja dann nicht nur einen
neuen Regenwassertank bezahlt haben wollten, sondern auch die von
den Wassermassen verursachten Schäden, z.B. durch vollgelaufene
Kellerräume, nasse Wände, weggespülte Gartenanlagen u.s.w. erstattet
haben wollten. Zuerst hieß es, die Versicherung der Firma kommt für
so was nicht auf, weil derartige Schäden davon nicht erfaßt würden.
So hätte die Firma das alles aus eigener Tasche bezahlen müssen, was
den Ruin bedeutet hätte. Findige Anwälte der Firma haben dann aber
herausgefunden, dass die Versicherung sehr wohl für diese Schäden
einstehen muss. Als das dann geklärt war, ging es der Firma auch
wieder besser und jetzt brummt der Laden mehr denn je.

Wussten Sie schon, wie man Energiekosten spart, ohne am Haus eine
Wärmedämmung anzubringen? Das rentiert sich wirklich und zwar
dann, wenn Sie ohnehin einen neuen Heizkessel haben müssen.
Schaffen Sie anstelle eines normalen neuen Heizkessels, der vielleicht
8.000 Euro kostet, ein kleines Blockheizkraftwerk an. Das kostet zwar
zunächst rund 20.000 Euro, dafür erzeugt es aber neben viel Wärme
auch viel Strom und versorgt reichhaltig die Warmwasserversorgung
im ganzen Haus. Das ist im Prinzip ein kleiner gekapselter Motor, der
in einem Kasten sitzt, der von außen so ähnlich aussieht, wie ein
normaler Heizkessel. Diese Geräte gibt es für Heizölbetrieb und für
Erdgasbetrieb. Das Ding erzeugt sehr viel Strom, den man gar nicht
komplett selbst verbrauchen kann. Rund 70 % des Stroms speist man
ins Stromnetz ein und erhält dafür entsprechende Vergütungen. Da der
Apparat dabei ohnehin Wärme im Überfluß liefert, die man durch die
Stromvergütung auch noch bezahlt bekommt, lohnt es sich nicht, viel
Geld in eine gute Wärmedämmung zu investieren, weil alle
Wärmedämmmaßnahmen teurer sind, als der Betrieb dieses Geräts,
eben wegen der Vergütung. Bei einer guten Wärmedämmung hätte
man nur Energieüberschuß, der einem nichts nützt. Wo gibt es das
heute noch? Nur kaum einer weiss das und die Energieversorger sehen
es auch nicht wirklich gerne. Wir haben das zwar nicht, aber falls
unser Heizkessel mal das Zeitliche segnen sollte, dann werden wir uns
so was vielleicht auch anschaffen. Der viel zitierte Rentner hat jetzt
vor kurzem eine solche Anlage installiert bekommen. Das ist schon
erstaunlich. Den Mehrpreis, den diese Heizungsart gegenüber einem
normalen Heizkessel kostet, immerhin rund 12.000 Euro, spart man
am anderen Ende gleich doppelt wieder dadurch ein, dass man keine
teuren Wärmedämmmaßnahmen nachrüsten muß, die für so einen
Altbau ja schnell mal 40.000 bis 60.000 Euro verschlingen. Das lohnt
sich also nur dann, wenn man ein älteres Haus hat, welches bislang
nur eine dürftige Wärmedämmung besitzt, die man eigentlich bald
verbessern müsste und wenn dieses Haus dann noch eine gewisse
Mindestgröße hat, so pi mal Daumen ab 120 m² Wohnfläche aufwärts.
Strom vom Energieversorger verbraucht man selbst dann nur noch im
Sommer, wenn man gar nicht heizen muss, weil dieses
Blockkraftwerk ja beim Stromerzeugen seine Heizleistung erbringt.
Der große Spareffekt entsteht also nicht nur durch die Heizkosten,
sondern auch durch wegfallende Wärmedämmkosten und extrem
geringe eigene Stromkosten ab dann. Die Summe der Einsparungen
macht die Sache erst richtig interessant und es ist von der Kostenseite
her so ziemlich das günstigste, was man einem Altbau antun kann.
Zugleich werden Häuser mit einer solchen Anlage automatisch als
Niedrig - Energiesparhaus eingestuft, obwohl gar keine
Wärmedämmung tatsächlich vorhanden ist, da sich die Berechnungen
nur am Gesamtbedarf an Energie fest machen, die man von außen
zukaufen muss und der ist ja sehr niedrig. Der einzige kleine Haken
ist, dass dieser Kern der Anlage, der im Prinzip einem kleinen
Dieselmotor entspricht, ja Verschleißteile hat, die durch den ständigen
Betrieb dann etwas mehr an Wartung erfordern, als eine normale
Heizung. Damit sind auch die Wartungskosten in etwa 3 mal so hoch,
wie die einer normalen Heizung, was man aber angesichts der
günstigen Energieverbrauchskosten in mehrfacher Hinsicht wieder
herein holt. Der Rentner sagte, dass dieser Motor, der in dem Kasten
steckt, aber so konzipiert ist, dass er, falls mal eine größere Wartung
fällig ist, mit wenigen Handgriffen aus dem Kasten ganz ausgebaut
wird und dann sofort gegen einen neuwertigen Ersatzmotor
ausgetauscht wird. Das wäre so aufgebaut, dass diese Arbeit in
weniger als einer halben Stunde erledigt sei. Der alte Motor wird dann
einfach mit genommen und in einer Fachwerkstatt wieder wie neu
hergerichtet und später bei einem anderen in diesem Wartungs -
Kreislauf eingebaut. Diese Motoren sind auch nicht so schwer, wie ein
Automotor, der Rentner sagte, der soll wohl ungefähr 35 kg wiegen,
mehr nicht, so dass er sich bequem von 2 Leuten tragen lässt.

Es gibt ja Leute, für die das Einkaufen so eine Art Hobby ist. Die
sehen Einkaufen als willkommene Freizeitbeschäftigung an und
würden am liebsten jeden Tag mehrere Stunden einkaufen gehen.
Wäre für die meisten von denen da nicht die Hürde der begrenzten
Geldvorräte, würden die das sicher auch tun. Manche geraten dabei
sogar in eine Sucht und kaufen, obwohl sie kein Geld mehr haben
immer weiter, auf Kredit oder ähnliche Weise. Nicht gesondert zu
erwähnen brauche ich dabei sicherlich, dass sehr viele Dinge ständig
gekauft werden, die eigentlich völlig sinnlos sind und die kein Mensch
braucht. Nun mag man darüber verschiedene Ansichten haben, ich
finde, die ganzen Kreditvergaben werden für solche Fälle viel zu
leichtfertig gehandhabt. Auf mich bezogen muss ich sagen, dass ich
zeitlebens Einkaufen immer als eine Last empfunden habe. Ein
notwendiges Übel, welches einem nur Zeit raubt. Der Versandhandel
könnte da theoretisch als willkommene Alternative dienen, tut es aber
nicht, erstens weil man die täglichen Lebensmittel, also die meisten
typischen Einkaufsartikel, dort ohnehin nicht gut kaufen könnte und
zweitens weil ich doch irgendwie sehen muss, was ich kaufe. Sehr oft
habe ich nämlich beim Versandhandel die Erfahrung machen müssen,
dass die schön beschriebenen Artikel aus dem Katalog nachher doch
meist enttäuschend anders waren. Halten wir fest, ich gehe überhaupt
nicht gerne einkaufen, aber es muss ja zuweilen sein. Kayla sieht es
etwas lockerer, aber ein unbedingter Einkaufsfan ist sie auch nicht
gerade. Meistens gehen Frauen sowieso lieber einkaufen als Männer.
Ich habe mir schon lange angewöhnt, für die Sachen, die man so als
Lebensmittel immer wieder nachkaufen muss, überlege ich vorher, in
welchem Laden ich die kaufen werde. Das ist dann ja meistens ein
Laden, den ich sehr gut kenne, weil ich da oft kaufen gehe, z.B. beim
nächsten Discounter, also weiss ich, wie dort die Waren so angeordnet
sind. Genau in der Reiehnfolge der Warenanordnung schreibe ich
dann zuhaus schon meinen Einkaufszettel und sause dann im Laden
schnell Punkt für Punkt alle diese Waren ab, zack zur Kasse und
wieder raus. Diese Art der Vororganisation spart tatsächlich deutlich
Zeit beim Einkaufen. Kayla bezeichnet das als meine Einkaufs -
Rallye. Ich behaupte mal, dass ich damit bis zu 60 % der eigentlichen
Einkaufszeit im Laden weg reduziere. Da ist manchmal die Dauer, die
man in der Schlange an der Kasse verbringt, noch der längste
Zeitanteil des Einkaufs. Viele Leute verstehen das nicht und meinen,
Einkaufen sei doch etwas schönes. Mich hingegen befällt regelrecht
ein Glücksgefühl, wenn ich den Einkauf gerade hinter mir habe und
weiss, dass ich danach eine ganze Woche nicht mehr einkaufen gehen
muss. Die ganze Zeit, die man irgendwie mit Einkaufen verplempert,
versuche ich schon seit Jahren so weit wie möglich zu reduzieren.
Alleine deshalb haben wir auch eine Kühltruhe, bzw. bis vor einigen
Monaten einen Gefrierschrank. Der Gefrierschrank war aber kaputt
und danach haben wir eine Truhe angeschafft, weil da noch mehr auf
Vorrat rein geht und sie im Verhältnis weniger Energie verbraucht, als
ein Gefrierschrank, weil beim Öffnen nicht so viel Kälte „heraus
fällt", die dann wieder von dem Aggregat für Stromkosten
nachprodziert werden muss. Damit kann man relativ schön planen,
dass man immer genug Lebensmittel für mindestens 2 - 3 Wochen im
Haus hat, wo man sich dann auch mal leger zurück lehnen und sagen
kann, so jetzt scheiss ich was aufs Einkaufen und lass das mal bleiben.
Ich muss ja auch relativ oft in die Apotheke, um die Medikamente
nachzuholen die ich regelmässig einwerfen muss. Da ist ein relativ
seltenes Medikament drunter, wo ich mindestens bei jeder zweiten
Rezeptabgabe erlebe, dass die sagen, die hätten das nicht da, würden
es aber bestellen und am späten Nachmittag oder am Folgetag wäre es
dann aber da. Man erhält dann so einen Abhol - Bon mit einer
Nummer, den man dann beim Abholen abgeben muss. Daraus
erkennen die, welches Medikamet das ist, wer es bestellte und dass es
schon mit dem Rezept von vorher bezahlt ist. Da könnte ich platzen,
weil man wieder extra dafür Zeit vertun muss, um es dann abzuholen.
Deswegen hatte ich eine zeitlang sogar öfters die Apotheke
gewechselt, aber das hat auch nichts gebracht, weil dieses
Medikament bei den meisten anderen Apotheken ähnlich selten so im
Regal liegt und dann auch dort die selbe Prozedur folgte.

Vielleicht ist es Ihnen auch schon aufgefallen, heute ist es Mode, dass
fast überall in den normalen Wohnhäusern die Fußböden in allen
Zimmern mit Bodenfließen bestückt sind. Es hat sich zu einer Art
Standard entwickelt. Ich habe nichts gegen Bodenfließen, in einem
oder auch in 2 Räumen und im Bad sowieso, da ist das ok, auch in der
Küche noch, aber in allen Räumen sozusagen als Zwangs - Standard,
als unbedingtes Muß, finde ich das gräßlich. Also im Wohnzimmer
finde ich Bodenfließen schon nicht schön, aber ganz furchtbar sind sie
im Schlafzimmer. Ich halte es sogar für eine Art Unkultur. Es ist
manchmal komisch, wie sich bestimmte modische Dinge im Laufe der
Zeit als Standard einschleichen. Das erlebt man natürlich nicht nur bei
Bodenfließen.

Die Abwrackprämie ist ja nun schon lange ein großes Thema. Schon
gleich zu Beginn hatte ich gesagt, dass ich das für völlig falsch halte.
Einen kurzen Nachfrageboom für eine bestimmte Gruppe von Käufern
so kurzzeitig zu erzeugen, auf Kosten der Allgemeinheit, das ist
immer Selbstbetrug. Nicht mehr und nicht weniger. Zudem ist es
ungerecht allen anderen gegenüber, die das nicht nutzen können oder
wollen, denn es wird von den Steuern aller finanziert. Wo soll eine
solche Politik enden, wenn sie denn glaubhaft sein wollte? Gibt es
bald auch eine Abwrackprämie für alte Computer, die älter als 8 Jahre
sind und zu viel Strom brauchen? Bekommt jeder Hausbesitzer bald
eine Abwrackprämie für alte Heizungsanlagen oder am besten
vielleicht gar gleich fürs ganze Haus, wenn es ein bestimmtes Alter
übersteigt? Vielleicht wäre es sinnvoller, eine Abwrackprämie für
geldgierige Finanzberater, Finanzmakler und verschiedene Wirtschafts
- Manager einzuführen, die letztendlich mit ihrer grenzenlosen Gier,
Dummheit und Unverfrorenheit die ganze Kriese ausgelöst haben.
Diese Mischung von Gier, Dummheit und Unverfrorenheit ist eine
ganz gefährliche und hat schon oft genug viele Menschen nach unten
gerissen, Kriege ausgelöst und alles vernichtet. Leider sind es
meistens nicht diese skrupellosen Ratten selbst, die darunter leiden
müssen, sondern fast immer sind es die, die gar nichts dafür können
und die normalen Leute auf der Straße, die eigentlich im Leben alles
richtig gemacht haben. Oder genau gesagt muss man sicher sagen,
dass diese Finanzjongleure erheblichen Anteil daran hatten. Ich würde
denen einräumen, dass sie nicht alleine die Schuld daran tragen. Vor
allem ist es nach meiner Meinung auch ein Systemfehler, weil heute
fast alles nur noch auf Krediten aufgebaut wird. Früher waren Kredite
die Ausnahme, wenn mal eine Teilfinanzierung aus eigenen Mitteln
nicht so ganz klappte, heute sind sie bei den meisten Leuten und
Firmen die Regel und da wird munter alles auf Kredit finanziert. Das
ist Betrug an der Menschheit und nichts anderes als Schmarotzertum. 
Kredite für alles und für jeden. Jede hohle Nuss erhält Kredite, damit
sie sich ein neues Auto kaufen kann, sich neue Möbel anschaffen, in
Urlaub fliegen, eine Wohnung kaufen kann, alles und noch viel mehr
auf Kredit. Irgendwann muss das kolabieren, weil die Haufen an
vergebenen Krediten, denen kein realer Wert mehr gegenüber steht,
immer größer werden. So versucht man sich jetzt, mit neuem
Selbstbetrug durch weitere neue Kredite über Wasser zu halten und
sozusagen selbst an den Haaren aus dem Schlamassel zu ziehen.
Gewiss kann das kurzzeitig funktionieren, und man muss das ja auch
hoffen, damit man selbst nicht von einem daraus resultierenden
Zusammenbruch betroffen ist, aber auf lange Sicht wird der
Zusammenbruch dann irgendwann kommen. Natürlich kann man
sagen, ok, wenn das in 50 Jahren sein wird, solls mir wurscht sein,
aber vielleicht kommt es für uns auch zu früh. Die Menschen wollen
heute immer so schlau sein und engagieren sich dafür, dass auch in
der Zukunft noch Gletscher existieren, dass auch in der Zukunft noch
bestimmte seltene Tierarten existieren und vieles mehr, nur darum,
dass ihre eigenen Finanzen in Ordnung sind, darum kümmern sie sich
nicht. Das wäre aber eine Grundbedingung, um überhaupt eine
Zukunft aufbauen zu können. Dagegen nützen einem Gletscher im
direkten Vergleich überhaupt nichts und seltene Tierarten noch
weniger als überhaupt nichts. Alles ist auf dieser Welt endlich und die
Dinosaurier gibt's auch nicht mehr und ich denke, das ist auch gut so.
Im Wirtschafts- und Finanzbereich sind die gleichen Leute, die sonst
immer so schlau sein wollen, so dumm und blauäugig wie ein
Kleinkind. Überhaupt habe ich immer mehr den Eindruck, dass die
Menschheit trotz der theoretisch heute besseren
Bildungsmöglichkeiten, immer mehr verdummt und primitiver wird.
Zurück in die Steinzeit, der Weg dorthin hat schon begonnen. Da
könnte man natürlich viele Beispiele für anführen. Von mir aus nur
eines. Gehen Sie heute mal an Schulhöfen vorbei. Dort hören sie
kaum noch Jugendliche, die normal sprechen können. Die meisten
stammeln nur noch, wie halbe Analphabeten, haben zusätzlich noch
eine gestörte Motorik in dem sie zappeln und beim Reden eigenartige
Verrenkungen machen, wie jemand dem gerade ein Blumentopf auf
den Schädel gefallen ist. Das was viele Jugendliche heute vor einem
Gymnasium als sogenanntes Sprechen absondern, das hätte man in so
primitivem Gestammel in den 50iger und 60iger Jahren vor keiner
Volksschule, ja noch nicht einmal vor einer Hilfsschule (heute
Sonderschule für Lernbehinderte) gehört. Das ist mir schon öfters
aufgefallen, weil wir öfters an einem Gymnasium vorbei kommen,
wenn wir nach Karlsruhe in bestimmte Supermärkte zum einkaufen
gehen. Ich habe den Eindruck, dass sich heute die ganze Schule an den
schlechtesten Schülern anpasst, wenn die eben nur stammeln können,
anstatt richtig zu sprechen, dann stammeln fast alle. Früher wäre das
eher umgekehrt gewesen, die paar Schüler, die so schlecht dem
Unterrichtsstoff hätten folgen können, die blieben halt auf der Strecke,
wenn man so will, aber wenigstens die vielleicht 80 - 90 % der
anderen kamen einigermaßen voran. Wie gesagt, heute scheint es
umgekehrt zu sein. Die Norm passt sich immer mehr an dem untersten
Nenner an, die Dümmsten bestimmen bald wo's lang geht. Das sind ja
schöne Aussichten und damit kommen wir wieder zu den oben
erwähnten Finanzproblemen. Wenn man dann sieht, wie Leute, die
geistig so kaputt drauf sind auch in der Finanzwelt ihre Pöstchen
bekommen, dann darf einen so was nicht mehr wundern, wie es jetzt
dort überall zu geht.

Vor längerer Zeit berichtete ich mal darüber, dass eine
Discounterkette, wahrscheinlich Plus, es plante, in einer
langgestreckten Nebenhalle hier auf dem benachbarten Gelände, die
etwas moderner zu sein scheint, eine Art Auslieferungslager
einzurichten. Nachdem man von diesen Plänen lange Zeit nichts mehr
hörte, stand neulich in einer Ortszeitung, dass sich diese Sache vor
allem auf Grund der momentan schrumpfenden Konjunktur
zerschlagen hätte. Dem Vernehmen nach befindet sich Plus derzeit
sogar selbst in einem Auflösungsprozess. Zugleich wurde speziell
diese Halle wegen ihres besonders guten Erhaltungszustandes in dem
Artikel angepriesen und dass sie nun für neue Kaufinteressenten eine
ideale und preiswerte Möglichkeit zur Firmenansiedlung böte. Also
wird wohl im Hintergrund immer noch an der Vermarktung von
Teilen der alten Fabrik gewerkelt. Was ich dabei immer etwas
komisch finde, das ist, dass man nie erfährt, wer wirklich dahinter
steckt und wem das Areal oder Teile davon nun wirklich gehören. Ich
hatte Ihnen ja damals schon mal geschrieben, dass da wohl
irgendwelche Schlüssel bei einem Kleinbetrieb im Nachbarort
existieren, aber diese Leute wären wohl nur um ein paar Ecken mit
dem tatsächlichen Eigentümer verwandt. Der tatsächliche Eigentümer
soll hingegen schon seit vielen Jahren in oder bei München leben. Der
Rentner sagte neulich, das wäre jedoch alles Unfug und nur
vorgeschoben, weil die echten Eigentümer sich aus der Öffentlichkeit
fern halten wollen. Er ist sogar davon überzeugt, dass die wahren
Eigentümer nach wie vor hier ganz in der Nähe wohnen würden,
wahrscheinlich am Stadtrand von Karlsruhe in einem Villenvorort. Er
geht überdies davon aus, dass die nicht auf Geld zu achten brauchen
und sich deswegen mit dem Verkauf so viel Zeit lassen können, wie
sie eben wollen und mit dieser Masche versuchen, besonders hohe
Preisforderungen durchzusetzen. Ich weiss nicht, ob man das so sehen
kann, denn ich habe auf der anderen Seite ja letztes Jahr von anderen
Leuten gehört, die hier kleinere Hallen auf dem Gelände gekauft
hatten, dass die wohl zu sehr günstigen Preisen verkauft wurden, die
eher im Bereich des reinen Grundstückswerts lagen, wo die Bebauung
kaum mitgerechnet wurde.
 

§§§§§§§§

Körperliche Besonderheiten oder auch Gebrechen führen oftmals zu
Spott und Hohn und davon Leid geplagte wissen gewiss ein Lied
davon zu singen. Eigentlich finde ich es dümmlich, sich über andere
Leute lustig zu machen, nur weil sie vielleicht eigenartig aussehen
oder irgend so ein Gebrechen haben. So weit die Theorie, aber Sie
wissen es auch, man kann Ansichten haben, die so fest sein mögen
wie sie wollen, aber wenn man dann in Natura auf ganz
außergewöhnliche und geradezu belustigende Dinge stößt, dann ist die
danach folgende Reaktion keine bewußt gesteuerte mehr, sondern es
platzt einfach so aus einem heraus. So kam es, dass wir beim Einkauf
in einer Lidl - Filiale in Karlsruhe nach dem Passieren der Kasse auf
einen sehr eigenartig aussehenden Mann stießen. Der hatte eine riesige
Nase, die aussah wie ein Gemisch aus Gurke, Kartoffel und Ei. Nicht
nur, dass die Nase übermässig lang war, sie war auch noch dick und
eiförmig zugleich. Ich habe schon viel gesehen, aber so was noch nie.
Zugleich zeigte der Mann eine recht ungelenke Mimik und ging
seltsam. Das alles sah, wenn man es in echt erlebte, sehr lustig aus und
man hatte schon größte Mühe, sein Lachen zu unterdrücken. Ich
weiss, das klingt beschämend und blöde, aber ich garantiere Ihnen,
wenn Sie in echt dabei gewesen wären, wäre es Ihnen nicht anders
ergangen. Ich will mich damit auch überhaupt nicht über den Leid
geprüften Mann lustig machen, aber die Situation war halt so, wie sie
war. Während ich es noch schaffte, mit größter Mühe einen Lachanfall
zu unterdrücken, in dem ich mich zwang, woanders hinzugucken,
nämlich zum Frontfenster des Ladens raus und zugleich verbissen an
etwas anderes zu denken, gelang das Kayla nicht. Wie eine Explosion
brach das Gelächter aus ihr heraus und ich nahm sie bei der Hand und
zog sie regelrecht hinter mir her aus dem Laden, um die doch gewisse
Peinlichkeit dieser Situation möglichst schnell zu beenden. Durch
Kaylas lautes Gekicher wurden etliche andere Kunden, die noch im
Kassenbereich standen zunächst auf uns und dann auch zwangsläufig
auf diesen Mann aufmerksam, der vielleicht 4 m neben uns stand.
Diese Leute begannen größtenteils dann auch zu lachen. Das war für
den Mann sichtlich zu viel, und innerlich bedauerte ich ihn und unsere
Ungehaltenheit sehr, aber das nützte ja nichts; der Mann explodierte
dann seinerseit, aber in einem regelrechten Wutausbruch. Er schrie
laut im Laden herum, dann wandte er sich gezielt Kayla zu und schrie
sie als dumme blöde Gans an. Da er dabei aber auch noch eine sehr
seltsame Aussprache hatte, geriet Kayla noch mehr ins Lachen und
um so mehr geriet der Mann in Fahrt. Er tobte stampfend in dem
Bereich hinter den Kassen herum, wobei er einen Behälter umstieß, in
dem alte leere Batterien gesammelt werden, die Kunden dort
entsorgen können. Das mißfiel natürlich den Angestellten des Ladens
und sie versuchten den Mann zu beruhigen, was aber nach hinten los
ging. Der Mann tobte noch mehr. Damit wir schon mal aus der
Schußlinie kamen und so vielleicht auch zur Beruhigung der Lage
beitragen konnten, eilten wir aus dem Laden, bezahlt hatten wir ja
schon, und gingen auf den Parkplatz zum Wagen. Aber Kayla bekam
sich vor Lachen überhaupt nicht mehr ein und die Leute auf dem
Parkplatz wussten ja nicht worum es ging, die schauten nun nur etwas
verwundert zu uns rüber. Als wir dann schon im Wagen saßen und
weg fuhren kam der Mann immer noch tobend aus dem Laden. Der
stampfte wie ein wild gewordener Elefant draußen vor der Ladentür
herum, blieb dann wieder stehen, wandte sich in Richtung Ladentür
und zeigte dort hin und schrie diverse laute Beschimpfungen, wovon
„Scheißladen" noch die harmloseste war. Sie sehen, jede Tragik hat
auch ihre Komik, ihre lustigen Momente, obwohl wir vor Ort die
ganze Sache eher als peinlich ansahen. So in der Rückbetrachtung ist
es jedoch eher etwas zum schmunzeln.

In den letzten 10 Jahren gab es ja so oft Fälle von amoklaufenden
Schülern, die sogar Menschen erschossen und dergleichen und fast
jedes mal zeigten sich nachher ratlose Politiker, ratlose Psychiater,
ratlose Lehrer und überhaupt ein ratloses Volk. wie solch eine
Entwicklung nur möglich ist. Nun halte ich mich wahrhaftig nicht für
den Fachmann mit einem Patentrezept in solchen Fragen, aber man
macht sich ja so seine Gedanken. Dazu warte ich einfach nur mit einer
einzigen Frage auf: Können Sie sich daran erinnern, dass es solche
Vorfälle zum Beispiel in den 50iger oder 60iger Jahren jemals
gegeben hätte? Mit Sicherheit nicht, weil es keine gab. Natürlich
drängt sich dann zwangsläufig eine weitere Frage auf: Warum gab es
damals so etwas nicht und heute so etwas doch relativ häufig? Ich
würde sagen, das liegt alles nur an der antiautoritären Erziehung. Die
jungen Menschen von heute bekommen in ihrem Werdegang einfach
keine Grenzen mehr vermittelt und das sind die Früchte davon. Ich
ziele dabei gar nich auf einzelne Fälle ab und will hier auch nicht
generell die Eltern schlecht machen, die haben oft an den
Auswirkungen selbst genug zu tragen, aber das Gesamtsystem
Erziehung funktioniert heute im Prinzip nicht mehr, eben weil die
Vermittlung von Grenzen keine Rolle mehr spielt. Jeder Hanswurst
kommt sich wer weiss wie wichtig vor und will sich nichts mehr
gefallen lassen, wenn das dann nicht klappt, dann können manche das
nicht verkraften, eben weil sie nie gelernt haben, so etwas zu
verkraften, weil ihnen die Grenzen stets fehlten und diese Typen
rasten dann aus. Auch höre ich immer wieder im Radio Klagen über
angebliche Kinderarmut in Deutschland. Sicher gibt es die, aber wenn
man dann hört, was die als Armut bezeichnen, z.B. wenn sich die ach
so armen Kleinen keine Designerklamotten von bestimmten Marken
leisten können, dann läuft mir die Galle über. Leute die so etwas
sagen, die haben nach meiner Meinung überhaupt nichts begriffen und
haben überhaupt nichts in der Erziehung von Kindern zu suchen. Ich
behaupte mal, den Kindern von heute geht es wirtschaftlich so gut,
wie keiner Generation vor ihnen. Wenn das Armut ist, was diese
selbst ernannten Gelehrten heute als Kinderarmut bezeichnen, dann
weiss ich nicht, wie die das bezeichnen würden, was wir in der
Kindheit hatten. Damals waren andere Zeiten, das ist klar, aber im
Rückblick waren immer andere Zeiten, sonst wäre es kein Rückblick
und über solche Probleme wie Designerklamotten hätten wir uns
damals tot gelacht oder wären uns auf deutsch gesagt total bekloppt
vorgekommen. In unserer Jugend hätte man es sogar eher als „uncool"
und total verweichlicht empfunden (wie man heute wohl sagt), wenn
man sich um so lächerliche Dinge wie Klamotten gekümmert hätte.
Wenn ich dann noch sehe, welche Preise solche Klamotten haben,
begreife ich es noch weniger. Wir haben damals uns darüber
gestritten, ob die Anschaffung eines kleinen Matchbox -
Spielzeugautos für 1,20 DM wohlgemerkt im Vierteljahr finanziell
möglich ist oder nicht. Meistens war sie nicht möglich. Heute die
Kinder werfen mit den 100-Euro - Beträgen nur so um sich und
begreifen nichts, weil man ihnen von zuhause und in der
Öffentlichkeit nur noch beibringt, ständig weit über ihre Verhältnisse
zu leben. Die ganze Gesellschaft lebt doch weit über ihre Verhältnisse,
weil jeder glaubt, sich ständig jeden Mumpitz leisten zu können, auch
wenn das Geld dafür gar nicht da ist. Alles auf Kredit, immer weiter.
Und so kommt eines zum anderen. Aber das bringt mich wieder
einmal zum weiten Abschweifen und es hat natürlich nur in diesem
weiten Bogen mit dem Setzen von Grenzen in der Kindheit zu tun. Für
mich lautet das Fazit, dass antiautoritäre Erziehung nicht
funktionieren kann, jedenfalls nicht auf Dauer und die Beweise dafür
sehen wir tagtäglich. Nie gab es so viel Vandalismus, wie heute, was
für mich auch eine kleine Form des Amoklaufs ist. Oder die Sprayer,
die überall ihr schwachsinniges Geschmiere anbringen, auch das
würde ich mit Amoklauf in einen Topf werfen, wenngleich auf einer
milderen Ebene, eine Art Amoklauf auf Sparflamme, wenn man so
will. Ich will keineswegs die rüden Erziehungsmethoden von vor 100
Jahren wieder eingeführt wissen, aber ich denke, ganz auf autoritäre
Erziehungsmaßnahmen kann man nicht verzichten, sonst läuft alles
aus dem Ruder. Stellen Sie sich bitte mal vor, man hätte uns z.B
Anfang der 60iger Jahre beim Besprayen oder Bepinseln von
fremderleuts Hauswänden oder von Eisenbahnwagons erwischt. Die
Erwachsenen hätten uns krankenhausreif geprügelt und das zu recht.
Danach hätte man das sicher auch nicht noch mal gemacht. Aber heute
wird dann viel Geschwafel um nichts gemacht und damit ists gut.
Vereinfacht gesagt, die ständige Folgenlosigkeit nach groben
Fehltritten lehrt die Jugend ja automatisch, dass sie machen können,
was sie wollen. Und genau so verhalten die sich später auch als
Erwachsene, weil es in denen eingeprägt ist, dass es keine negativen
Folgen für sie selbst hat, wenn sie so die Sau raus lassen.

Es ist ja schon abenteuerlich, wie dumm sich manche Leute verhalten,
wenn ihnen angebliche Gesundheitsfirmen die kühnsten
Versprechungen mit irgendwelchen Wundermittelchen machen.
Zugleich sind diese Firmen schon ganz schön dreist und eigentlich bei
etwas gesundem Menschenverstand gleich als Betrüger zu entlarven.
So erhalten wir hier seit run einem halben Jahr fast wöchentlich
Werbebroschüren von einer derartigen Firma. Das wirkt wie ein
Bestellprospekt von einer Versandhaus - Apotheke. Die Broschüren
sind wie ein kleines Katalogheft gestaltet und darin finden sich die
geradezu lächerlichsten Tinkturen, Pillen, Salben, Cremes und solch
ein Zeug zu utopischen Preisen. Aber das Härteste daran sind die
entrückten Versprechungen zu den jeweiligen Mittelchen. Da gibt es
zum Beispiel ein Mittel, von dem sich ehemalige Raucher oder auch
Noch - Raucher, täglich einen Tropfen morgens in den Kaffee und
über Tag in ein Getränk mischen sollen. Die Wirkung wäre dann die,
dass in der Lunge sämtliche Schadstoffe wie Teeranhaftungen und
Niktorinschäden verschwinden würden und sich im Laufe der Jahre in
Nichts auflösen würden. Natürlich dürfen die keinen schnellen Erfolg
versprechen, denn die wollen den sinnlosen und wirkungslosen Mist ja
über einen möglichst langen Zeitraum absetzen, andererseits muss
man ja reichlich Wirkung versprechen, damit die Leute so dumm sind
und das bestellen. So versprechen die, dass die schädlichen Stoffe bei
der regelmässigen Einnahme von dem Mumpitz kontinuierlich
abgebaut werden und dass bei jemandem, der rund 10 Jahre lang
geraucht hat, nach etwa 3 - 5 Jahren der regelmässigen Einnahme
sämtliche Rückstände und damit auch sämtliche negativen
Auswirkungen vom Rauchen weg wären. Wichtig ist noch zu
bemerken, das ein winziges Fläschchen von dem Zeug fette 27,99
Euro kostet und das wird vielleicht für knapp einen Monat ausreichen.
Dieses Unsinszeug ist natürlich nur ein Beispiel für vielleicht 150
weitere Betrugsartikel in diesem Stil in dem Katalogheft.

Herje, am Montag vor 3 Wochen war hier vielleicht etwas los.
Montags kommt hier die Müllabfuhr und das meistens sehr früh, so
gegen 7 Uhr morgens. So auch am besagten Montag. An diesem
Montag war die normale Restmülltonne an der Reihe. Die wechseln
sich immer ab, in der einen Woche ist die graue Restmülltonne, in der
nächsten Woche sind dann gemeinsam die gelbe Mülltone und die
braune Biotonne an der Reihe, in der Woche danach dann wieder die
graue u.s.w. Der Müllwagen hatte die graue Tonne hier bei uns gerade
entleert und setzte gemütlich seine Fahrt gerade in Richtung der
Mühlen fort, die etwa 2 km südlich von hier liegen, als dichte
Rauchschwaden hinten aus dem Müllaufbau kamen. Diese wurden
rasant immer mehr und es stank bestialisch. Die Müllarbeiter hatten
das zuerst gar nicht bemerkt und fuhren gemächlich weiter. Mein
Rufen hörten die nicht mehr, erstens weil schon zu weit weg und
zweitens im Führerhaus werden die das ohnehin nicht hören. Weil die
Strecke bis zu den Mühlen ja 2 km beträgt, setzt sich dann die ganze
Besatzung ins Fahrerhaus, sonst bleiben die Tonnen- Entleerer ja
hinten drauf stehen und hätten das gleich selbst bemerkt. Nach
vielleicht 400 m haben die aber wohl im Rückspiegel bemerkt, dass
etwas nicht stimmt und angehalten. Da loderten bereits aus einem der
beiden Tonnenlöcher die Flammen wie aus einem Hochofen. Die
Feuerwehr wurde flugs benachrichtigt, aber bevor die hier waren, war
dieser ganze Müllaufbau hinten total in Flammen. Immerhin gelang es
der Wehr dann noch mit Mühe so gerade das Fahrerhaus und den
Motoraufbau zu retten. Ich denke, es ist aber trotzdem ein
Totalschaden. Mehr ungläubig standen die Müll - Fachleute neben den
dampfenden Resten ihres Arbeitsplatzes. Das gab aber noch was. Der
ganze nicht verbrannte und der angekokelte Müll aus dem Müllaufbau
musste auf Schutt - Container mittels eines Kleinbaggers umgeladen
werden und dann mit insgesamt 3 LKW weg gefahren werden. Die
brauchten dazu 3 große LKW, weil der Müll in dem Müllaufbau
irgendwie komprimiert wird, wenn der aber außen so frei herum liegt,
benötigt der wieder mehr Platz. Damit aber nicht genug. Von dem
Brand waren die Hinterreifen von dem Müllwagen alle platt und mit
verbrannt, auch war diese Hinterachse nicht mehr lauffähig. So musste
ein Spezial - Abschleppwagen her, der so was transportieren kann.
Das wieder stieß an andere Grenzen, Sie mögen sich erinnern, die
Zufahrt hierher ist stellenweise sehr eng und für große LKW
eigentlich gar nicht brauchbar. Die Polizei hat dann schlichtweg diese
ganze Straße während der Bergungsarbeiten für rund 4 Stunden voll
gesperrt und da lief hier gar nichts mehr. Der Chef der
Regenwasserbehälterfirma kam auch schon tobend hier vorbei und
beschwor die Polizisten, wenigstens einige seiner LKW
durchzulassen, weil der dringede Lieferungen von Rohmaterial,
solchem Kunststoffgranulat, erwartete, die aber nicht durch kamen.
Die Polizisten hielten davon aber gar nichts, weil sie fanden, dass nun
die Bergung der Überreste des Müllwagens absoluten Vorrang hätte.
So war die Firma gezwungen, ihren Betrieb drastisch zu drosseln, weil
die vorhandenen Vorräte nicht mehr genügten, um den üblichen
Betrieb durch laufen zu lassen. Warum sich der Müll in dem
Müllwagen entzündet hatte, ließ sich wohl nicht klären. Der Fahrer
des Müllwagens meinte noch, dass das eigentlich bei dieser Art von
Müllwagen gar nicht mehr passieren könne, weil Sensoren die
Temperatur im Inneren feststellten und ab einem bestimmten Wert
vorne im Fahrerhaus Alarm schlagen und zugleich Stickstoffgas in
den Behälter pumpen, so dass jedem Feuer die Grundlage zum
Brennen, nämlich der Sauerstoff entzogen würde. Aber das scheint
hier wohl nicht geklappt zu haben. So war hier was los, könnte man
sagen und ich weiß es nicht, aber den ekligen Gestank von dem
verbrannten Müll hatte ich anschließend noch 3 Tage lang in der Nase,
obwohl da ja längst alles weg geräumt war.

Vor längerem schrieb ich Ihnen schon, dass der Computerfritze in der
großen ehemaligen Mühle seit längerem pleite sei. Dann wurde Ende
Herbst 2008 das Anwesen versteigert. Bei einem ersten
Versteigerungstermin ist es aber nicht gekauft worden, weil den
Interessenten der Preis zu hoch war. Im Februar war ein weiterer
Versteigerungstermin und lustiger Weise hat ein unscheinbar
wirkender Herr aus Stuttgart das gesamte Anwesen dann ersteigert.
Somit gibt's hier mit uns zusammen dann schon 3 ehemalige
Stuttgarter, die es hierher verschlagen hat. Ich habe mit dem Mann
schon einige male gesprochen. Wenn man den sieht, dem traut man
gar nicht zu, dass er vielleicht eine halbe Million Euro auf den Tisch
blättern konnte, um das alles zu ersteigern. Aber in nichts täuscht man
sich so oft und so gründlich, wie in den Menschen. Das gilt für die
heutige Zeit ganz besonders, weil fast alles nur noch auf äussere
Fassaden getrimmt ist. Wissen Sie, da gilt der alte Spruch „Kleider
machen Leute" nur noch mit dem von mir stets angehangenen Zusatz
„schöne Kartons alleine ersetzen aber keinen Inhalt" ganz besonders.
Egal, dieser unscheinbare Herr, ich glaube Gruber oder so ähnlich
heißt der, ich weiss es aber nicht genau, hat das alles gekauft. Dem
Vernehmen nach scheint er noch nicht einmal umfangreiche Pläne zu
haben, was er damit alles machen will. Mir hat er gesagt, dass er ab
sofort erst mal die riesige Wohnung darin selbst bewohnen wird. Er
habe schon seit Jahren nach einer richtig großen Wohnung auf dem
Lande gesucht. Diese Wohnung, ich glaube mit 350 m² Wohnfläche,
hatte sich der Computerfritze ja gleich als erstes in dem Komplex
einbauen lassen. Dann gibt's darin ja noch auf rund 750 m² nagelneue
Büroräume, wo die ganzen Computerarbeitsplätze mal standen und
noch weitere hin gesollt hätten, wenn der frühere Eigentümer nicht
von der Pleite überrollt worden wäre. Das ist aber noch längst nicht
alles. In zahllosen bislang unrenovierten Gebäudebereichen der
ehemaligen Mühle sind sicherlich noch mals über 1.000 m², die
derzeit noch leer stehen. Also der neue Eigentümer hat zu mir gesagt,
dass er zuerst dort nur mal angenehm ruhig und weitläufig wohnen
möchte und alles weitere wird sich im Laufe der nächsten Jahre
finden. Vermutlich hat er genügend Geld im Hintergrund, dass er sich
den Unterhalt solch einer Riesen - Immobilie leisten kann. Jedenfalls
hat er seinen Hauptwohnsitz gleich hier her verlegt und seine
Stuttgarter Wohnung schon verkauft, wie er uns sagte. Der Mann gibt
sich nach außen hin sehr unscheinbar. Wenn Sie den auf der Straße
sähen, würden Sie ihn vielleicht für einen einfachen Arbeiter oder so
was in dieser Richtung halten. So wie ich das gesehen habe, fährt er
wohl 2 Autos, die sind, jedes für sich genommen, aber auch eher ganz
normale Alltagsautos. Der eine Wagen ist so ein VW - Touran, so ein
Minivan ist das oder ein etwas größerer Kombi, Sie kennen das
Modell vielleicht. Sicher ein praktisches und schönes Auto, aber
nichts, was man als Luxus bezeichnen würde. Der andere Wagen ist
so ein Suzuki - Geländewagen, mit dem man auch ruhig mal
querfeldein oder sehr holperige Wege fahren kann, was da unten an
den Mühlen gar nicht so verkehrt ist. Beide Wagen sind auch nicht
neu, ich schätze, die haben jeweils mindestens auch schon 5 - 10
Jährchen auf dem Buckel. Aber eine Putzfrau leistet er sich. Da
kommt jeden Mittwoch und jeden Freitag so eine staksige, dürre, sehr
große Frau mit so einem Renault - Kangoo, so einem hohen Kombi,
wo auch eine Aufschrift von einem Reinigungsservice drauf steht. Die
hatte mal hier gehalten und mich gefragt, ob es hier in der Gegend
irgendwo einen Zigarettenautomat oder einen Laden mit Zigaretten
gäbe, weil ihre wohl zur Neige gegangen waren. Na da musste sie
schon zurück bis in den Ort fahren oder es könnte vielleicht sein, dass
in der Kantine von der Regenwasserbehälterfabrik so was existiert,
aber da haben ja normalerweise nur Beschäftigte Zutritt. Die Frau sah
etwas eigenartig aus, mindestens 1,90 m groß, sehr abgemagert, wie
jemand, der seit 2 Jahren nur noch halb satt zu essen bekommen hat,
weiss fahl im Gesicht und dazu pechschwarze Haare, ein regelrecht
eingefallenes Gesicht, fast schon wie eine Leiche auf Urlaub, wie man
so sagt. Aber es gibt ja Leute, bei denen ist das Veranlagung, die
sehen immer so aus, egal wieviel sie essen. Nun will ich nicht länger
über die Putzfrau unseres neuen „Fern - Nachbarn" reden. Ich finde es
eigentlich ganz gut, dass dieses Mühlenanwesen kurzfristig wieder in
neue Hände gekommen ist, denn es wäre eine Schande gewesen, wenn
das alles gleich wieder verfallen würde.

Fortsetzung / Teil 2 auf der nächsten Seite i10.