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Auf dieser Seite finden Sie die Lappenkeuler - Beiträge “Butterbrot explodiert!” und “Banken als Geldvernichter” aus dem Jahre 2008.
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Beitrag 1
Lappenkeuler - Email / Brief „Skandal! Butterbrot explodiert!" vom 27.08.2008
Neue Grüße!
Neulich waren wir in einem Supermarkt in Pforzheim einkaufen, weil wir ohnehin in der Gegend herumfuhren, so etwas wie dort an der Kasse habe ich noch nie gesehen. Die Kassiererin war eine eigentlich recht hübsche Frau, schätzungsweise um die 35 Jahre, die aber eine dermaßen spitze und lange Nase hatte, dass man befürchten müsste, dass sie einem beim Küssen mit ihrer Nase ein Auge aussticht. Dieser Gedanke fiel mir spontan bei ihrem Anblick ein. Natürlich hatte ich nicht vor, die mir unbekannte Frau zu küssen, aber bei deren Anblick drängte sich diese Vorstellung völlig automatisch auf. Kayla meinte dann zu mir etwas spöttisch: „Die braucht zum Stricken keine Nadel mehr, das kann die mit ihrer Nase." Nichts ist so schön, wie sich auf Kosten anderer lustig zu machen, ich weiß und schäme mich auch ein wenig dafür, aber nur ein kleines bisschen, da sich auch schon genug Leute auf meine Kosten lustig gemacht haben. Außerdem hege ich keinerlei Argwohn oder ähnliche Ansichten für die betreffende Frau. Während bei mir eben meistens mein Name für Erheiterung und Spott sorgt, ist es bei dieser eigentlich sehr hübschen Frau halt die Nase. Ich sage es mal so, ich würde mich von der Nase keineswegs von einer möglichen Zuneigung zu der Frau abhalten lassen, wenn ich mit Kayla nicht gut versorgt wäre. Fast im Gegenteil, diese Frau bekam durch ihre absolut außergewöhnliche Nase erst eine zusätzliche besondere Note, die sie noch ein Quäntchen interessanter machte. Genau hier hake ich ein, denn wie viele Leute gibt es heute, die zum Beispiel mit solch einer Nase oder anderen körperlichen Außergewöhnlichkeiten sich selbst in eine Unzufriedenheit hinein steigern und dann Hilfe bei komischen Schönheitschirurgen suchen. Hier was wegoperieren lassen, dort etwas straffen und aufspritzen oder so. Das finde ich völlig lächerlich und ich sage es ehrlich, die meisten, die von einem Schönheitschirurgen zurück kommen, sehen für mich wie billige Plastikfiguren aus. Das sieht man sofort und diese genormte Schönheit finde ich geradezu hässlich. Da finde ich eine Frau tausend mal schöner, die zu ihren echten Besonderheiten steht, auch wenn diese nicht der DIN - Norm entsprechen.
Es vergeht in den letzten Monaten kaum noch ein Tag, an dem man nicht irgendwelche Negativnachrichten über Call - Center hört. Ich meine damit jetzt nicht die Call - Center, die Kundendienstanfragen bearbeiten, sondern diese bestimmte Sorte von Call - Centern, die unaufgefordert bei einem zuhause anrufen, um einem irgendwelche Telefon- oder Lottoverträge oder sonstigen Mumpitz am Telefon anzudrehen oder die Leute mit Befragungen auszuquetschen. Der vorläufige Gipfel des Eisberges scheint ja jetzt die Sache mit den ergaunerten Bankdaten von zigtausend Leuten zu sein, wo ohne jede Einwilligung Gelder von Konten abgebucht wurden. Ich stehe auf dem Standpunkt, man sollte alle Call - Center schließen und verbieten, die nur solche Verkaufswerbung, Lottoverträge und vergleichbares machen. Weil die immer nur probieren, den Leuten etwas aufzuschwatzen. Wenn ich als Kunde etwas haben will, einen anderen Vertrag fürs Telefon, an einem Lottosystem mitmachen will oder so was, dann werde ich aus mir heraus aktiv und mache einen schriftlichen Vertrag auf freien Stücken und eigenem Antrieb mit solchen Anbietern. Alles andere braucht man nicht! Kein Mensch auf dieser Welt braucht es, von Telefonbetrügern angerufen und ständig genervt zu werden. Dann kommt von den Betreibern der Call - Center natürlich immer wieder gerne das verlogene Argument, dass dort inzwischen bundesweit viele 1000 Arbeitsplätze in solchen Call - Centern entstanden sind. Dazu kann ich nur sagen, kein Mensch dieser Welt braucht Arbeitsplätze, die nur dazu dienen, andere über den Tisch zu ziehen und zu betrügen, auf solche Arbeitsplätze kann man dankend verzichten. Schon vor über 2 Jahren habe ich gesagt, wenn der Gesetzgeber, der sonst immer hinter allem her sein will und die Leute bespitzelt bei ihren Aktivitäten im Internet und sonst wo, wenn dieser Gesetzgeber es wirklich will, dass solchen betrügerischen Machenschaften ein Riegel vorgeschoben wird, dann ist das absolut ganz einfach zu erreichten. Man muss die Gesetzeslage nur insoweit ändern, dass am Telefon geschlossene Verträge nur dann wirksam werden, wenn sie anschließend schriftlich bestätigt werden. Jeder Kunde, der die am Telefon vermittelten Leistungen wirklich haben will, wird das dann gerne tun und jedem wirklich ehrlichen Anbieter wird diese Handhabung dann auch recht sein. Jeder Anbieter der dagegen ist, sagt damit im Prinzip auch, dass er es doch auf linkische Absichten anlegt und die angerufenen Kunden über den Tisch ziehen will, denn sonst bräuchte er sich ja nicht dagegen aufzulehnen. Würde man die Gesetzgebung so ändern, was ein einfaches wäre, dann wäre automatisch mit diesem ganzen Telefon - Betrügerpack Schluss. Für den wirklich ehrlichen Anbieter und jeden Kunden der das haben will, würde sich dadurch ja nichts zum Nachteil ändern, aber die Ganoven wären damit weitgehend kalt gestellt und würden über kurz oder lang ihre betrügerischen Saftläden von Call - Centern von selbst schließen, weil sie ohne schriftliche Vertragsbestätigung ihre Betrugsgeschichten vor keinem Gericht der Welt mehr durchsetzen könnten. Die über den Tisch gezogenen Kunden brauchten dann weiter nichts zu tun, als die Rechnungen von diesen Ganoven einfach nicht mehr zu bezahlen - fertig. Ohne schriftliche Vertragsbestätigung könnten die dann keinen gültigen Vertrag mehr nachweisen und hätten keine Möglichkeit an ihrer Masche auf reellem Weg noch einen müden Euro zu verdienen.
Ein reges Treiben herrscht hier, denn seit fast 2 Wochen werden Stück für Stück von morgens bis abends mit schweren Tieflade - Anhängern, wie man sie eigentlich für den Transport von Baumaschinen verwendet, von dem viel zitierten Militärautoschrottplatz die alten Fahrzeuge abgeholt. Wie ich damals berichtete, endete eine von einer Umweltbehörde begonnene „Entrümpelungsaktion" seinerzeit sofort wieder, weil der Eigentümer da heftig interveniert hatte und damit unter gewissen Auflagen auch durchgekommen war. Später hatte er sich dann ja mal dazu entschlossen, bis auf die 2 besten Fahrzeuge alles andere an Sammler oder Oldtimer - Händler zu verkaufen. Wie ich schon vor einigen Monaten andeutete, ist der Schrottplatzbesitzer ein sehr sprunghafter Mensch, besonders wenn finanzielle Argumente ihm gewissen Entscheidungen schmackhaft machen. Nun hat er wohl einen Oldtimerhändler aus den Niederlanden gefunden, der restlos alle Fahrzeuge haben will. Zeitgleich trat eine Landesverwaltungsbehörde an ihn heran, mit dem Wunsch, sein ganzes Areal hier ihm abzukaufen, um so eine gewisse Eingliederung in ein bestehendes Landschaftsschutzgebiet zu ermöglichen, ohne dass er als eigentlicher Eigentümer dadurch benachteiligt wird. Wie Sie sich vielleicht erinnern mögen, hatte er ja nach dem Verkauf seinen Schlösschens in Belgien eigentlich vor, eine alte Halle der früheren Kalimine für seine Zwecke mit dem Erlös herzurichten, sowohl zum Wohnen, als auch für den verbleibenden Rest seiner Fahrzeuge. Wegen dem Angebot vom Land hat er aber sogleich auch diesen Plan über Bord geworfen, weil die einen ordentlichen Preis bieten. Er sagt, wenn er dieses Geld mit dem Erlös seines Schlossverkaufs zusammenlegt, dann kann er sich dafür ein fertiges, fast neues Objekt mit schönem Wohnhaus und Industriehalle daneben in der Nähe von Aachen kaufen, wo seine Freundin herkommt. Er selbst soll in Aachen auch noch eine kleine alte Fabrik besitzen, die er aber gut verpachtet hat, die also noch in Betrieb ist. Weil er nach dem Verkauf der meisten Fahrzeuge an die holländischen Händler aber ohnehin nicht mehr sehr viel Platz für die Unterbringung des Restes benötigt, käme er locker mit diesem Objekt mit modernem Wohnhaus bei Aachen aus. So hat er nach dem schon unerwarteten Verkauf seines Schloss - Domizils in Belgien nun auch noch sein gesamtes Areal hier an das Land verkauft, bzw. wird es in den nächsten Wochen verkaufen. Das fand ich noch unerwarteter, aber wie gesagt, der Mann ist halt sehr sprunghaft in seinen Entscheidungen, wenn auf der anderen Seite dafür die Kohle stimmt. Wie er mir gestern berichtete, hat er sich entschlossen, aus der enormen Masse von beachtlichen 187 Fahrzeugen nun selbst die besten 25 Fahrzeuge zu behalten und den Rest hätte er komplett dem Holländer verkauft. Selbst die total vergammelten und teils schon vor Rost zerbröselnden Oldtimer gehen ebenso an diesen niederländischen Oldtimerhändler, der auch die Mammut - Transportaufgabe hier in Eigenregie löst. Darunter sind ja nicht nur normale PKW, im Gegenteil, es sind meistens sehr schwere Fahrzeuge, wie alte Militär - LKW und ähnliches, die die Holländer hier nun seit knapp 2 Wochen von morgens 7 Uhr bis abends 20 Uhr am abtransportieren sind. Aufgrund der Größe der meisten Fahrzeuge passt nur eines auf den Tieflader und jedes einzelne wird dann auf diese arbeitsintensive Weise von hier in die Niederlande gekarrt. Im hinteren Bereich des Militärautoschrottplatzes schaut es schon ganz anders aus, öde und leer, denn dort haben die Holländer angefangen mit ihrer Abräumaktion. Es hatte auch schon ein wenig Ärger mit dem Betreiber der Regenwasserbehälterfabrik gegeben, weil die schwer beladenen Tieflader nur zäh durch die winzige Zufahrtsstraße rauf zur B 293 kommen und so lange kein LKW zur Behälterfabrik durch kommt. Dann müssen die oben auf einer Parkbucht immer ungefähr 15 Minuten warten, bis der jeweilige Tieflader durch ist. Ach ja, oben erwähnte ich die Freundin des Schrottplatzbesitzers, die aus Aachen stammt. Obwohl wir zum Schrottplatzbesitzer ja nun schon rund ein Jahr etwas näheren Kontakt haben, hatte ich die bislang nie gesehen. Jetzt wo das große Abräumen begonnen hat, ist die mir hier zum ersten mal aufgefallen, also dass die auch mit hier war. Es ist eine etwas unauffällig, fast schon unscheinbar wirkende, relativ schlanke Frau, schätzungsweise zwischen 30 und 40 Jahre alt, mit dunkelbraunen Haaren, sofern das der echte Farbton der Haare ist, ich glaube aber schon. Sie wirkt auf den ersten Blick etwas schüchtern, ist es aber nicht wirklich. Sie ist eine der Frauen, wie ich sie auch eher schätze, gepflegt natürlich, also nicht heftig geschminkt oder künstlich aufgestylt, aber halt gepflegt, wie man so sagt. Ich weiß, das sind irgendwie blöde Floskeln, die nur mangelhaft das umschreiben, was man wirklich meint, aber bessere fallen mir im Moment nicht ein oder sie würden hier übergebühr Platz verschlingen, um das genauer zu erklären. Wenn man vom äußeren Erscheinungsbild her einschätzen sollte, welchen Beruf die wohl ausübt, würde ich auf Kassiererin im Supermarkt tippen, ich weiß aber nicht, was die wirklich macht. Jedenfalls hat diese Frau den Schrottplatzbesitzer ziemlich fest im Griff, so ist jedenfalls mein Eindruck und das obwohl er ansonsten selbst ein Mann ist, der gerne den Ton angibt und sagt, wo es lang geht. Also sind wir den in der Siedlung hier auch bald los, wenn er ganz nach Aachen zieht. Eigentlich schade, ich hatte mich schon so an den durchaus interessanten Schrottplatz gewöhnt, auf eine gewisse Weise war der sogar idyllisch. Dass jemand den Begriff idyllisch im Zusammenhang mit einem Schrottplatz verwendet, kommt sicherlich nicht alle Tage vor, aber durch die teils zugewachsenen Zustände war es wirklich so.
In so einer komischen Werbeschrift, die hier gelegentlich ins Haus flattert macht u.a. öfters ein angeblicher Naturheilkundler aus dem Raum Pforzheim mit halbseitigen Anzeigen auf sich aufmerksam. Er verspricht dort Heilung, wo die Schulmedizin am Ende ist. Früher schrieb er dann meist als Überschrift: Gesundheits - Kompetenz hat einen Namen, dann folgte sein Name; wenn ich mich recht entsinne Esper oder so ähnlich. Diese Art der Werbung mag man noch als üblich bezeichnen. Jetzt ist er in totale Selbstbeweihräucherung verfallen und verwendet den gleichen Spruch, aber um nur einen fast schon lächerlich wirkenden Buchstaben mehr, was aber die Aussage von hinnehmbar gleich in kräftig überheblich verändert. Er schreibt jetzt „Kompetenz hat meinen Namen". Solche selbsternannten Wunderheiler halte ich generell für Scharlatane, denen es nur darum geht, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Gewiss gibt es auch Heilungsmöglichkeiten im Dunstbereich zwischen erklärbarer Schulmedizin und anderen Phänomenen, aber die Typen, die das schon so showartig aufziehen, das sind alles Gauner. Das ist ähnlich wie mit den Verkaufs-Kaffeefahrten und Gewinnfahrten, wo man genau betrachtet nicht wirklich verstehen kann, dass es heute noch genug Dumme gibt, die überhaupt bei so etwas mitfahren. Es dürfte doch hinlänglich bekannt sein, was da los ist, trotzdem fallen immer wieder wöchentlich zigtausend Leute darauf herein. Ich meine, Busfahrten und Busfahrten ist zweierlei. Sie wissen ja, wir nutzen gelegentlich auch gerne die billigen Restplatzverwertungen bei den Busreisen dieses Stuttgarter Busunternehmers, aber das ist ja was völlig anderes. Wir bekommen da keine Gewinne versprochen und wir nehmen an keinen Verkaufsveranstaltungen teil, wir nutzen ja nur für wenig Geld die ansonsten unbesetzten Plätze im Bus zu einer Fahrt, die wir zu den üblichen Kosten nie gemacht hätten. Solche Restplatzverwertungen machen nur sehr wenige Busunternehmer, weil es denen zu mühsam ist, nur um vielleicht zusätzliche 50 Euro bei einer Reise einzunehmen, da noch potenzielle Interessenten zu informieren. Da lassen die lieber die manchmal 2 bis 5 Restplätze frei und ungenutzt. Hier der Busunternehmer sieht das aber anders, der sagt dann, 50 Euro sind 50 Euro und warum sollte man die verschmähen, denn ein leerer Platz ist auch ein leerer Platz und bringt gar kein Geld in die Kasse und wenn es sich um mehrere Plätze handelt summiert sich das ja auch schon wieder.
Da ist mir doch ein nahezu völlig verrücktes Missgeschick passiert. Ich wollte das Schlafzimmerfenster zum Lüften öffnen, auf ging es auch, aber als es gerade offen war, löste sich der ganze Fensterflügel heraus, geriet dabei noch ausgerechnet in Schräglage und bevor ich reagieren konnte, stürzte der gesamte Fensterflügel nach außen und zerschellte vor dem Haus auf dem Boden. Das Teil nebst Glas war irreparabel zerstört. Nun kann man ja ein Fenster nicht so einfach vollkommen offen stehen lassen. Spätestens bis abends musste das Loch wieder zu sein. Also was tun? Dieses Fenster befindet sich an der Straßenseite, wo es ausgerechnet auch noch jeder gleich sieht, der hier vorbei kommt. So habe ich Maß genommen und entdeckte dabei, dass dieser Fensterflügel völlig identisch ist mit einem Fensterflügel eines anderen Fensters an der Gebäuderückseite. So wurde dieser ausgebaut und in das defekte Fenster mit Erfolg eingesetzt. Damit sah das Haus von vorne schon mal wieder schön aus, aber das eigentliche Problem war ja nur von vorne nach hinten verlagert worden. Für die erste Nacht habe ich dann einfach aus 2 neuwertigen Verschalungstafeln, die vorne in der Fabrik lagen, ein passendes Abdeckbrett gesägt und in das „Fensterloch" eingesetzt. Am Tag danach bin ich dann im Umkreis von 30 km zahllose Baumärkte und noch etliche Baumaterial - Großhändler abgeklappert, aber Sie kriegen heute bei keinem einen einzelnen Fensterflügel. Nur komplette Fenster und darunter war keines, wo man einen Flügel hätte ausbauen und einpassen können, denn sonst hätte ich das gemacht. Mehrfach wurde mir geraten entweder bei einer Bauschreinerei nachzufragen oder bei speziellen Fensterfirmen. Letztere wollten aber generell nur neue Fenster verkaufen und dann einbauen, also komplett und selbst an einem Auftrag für nur ein einziges Fenster hatten die kein Interesse. So fragte ich bei einigen Schreinereibetrieben nach, die meisten davon waren zwar sofort bereit, das sogar innerhalb von weniger als 3 Tagen in Angriff zu nehmen und dann auch individuell einen Fensterflügel anzufertigen und einzupassen, aber nach den Preisen fragen Sie besser nicht, sonst fallen Sie um. Ein komplettes Holzfenster mit Isolierverglasung kostet im Baumarkt ungefähr ein Fünftel dessen, was diese Spezialisten für den einzelnen Fensterflügel ohne Glas haben wollten, das Glas wurde dann noch extra berechnet. Gut, teils mag man Verständnis dafür haben, weil der einzelne Fensterflügel dann ja nach Maß nehmen in Handarbeit hätte angefertigt werden müssen, aber solche horrenden Preise. Wissen Sie, so etwas frustriert mich so, dass ich dann schon gleich aus Prinzip auf Ablehnung schalte. So wurde lange überlegt und gegrübelt, was zu machen sei. Wie so oft, liegt das Gute so nah. Wir haben ja die Fabrik nebenan. Nun gibt es dort sicher keine normalen Fensterflügel für Wohnhäuser, dachte ich, weil die Fenster in den Fabrikgebäuden doch alle irgendwie anders aussehen. Egal, Not macht erfinderisch und ich fasste den kühnen Entschluss, notfalls ein völlig anderes Fenster dort einzusetzen. Hier kam uns dann aber doch das Schicksal zur Hilfe und ich war im Nachhinein sogar froh, dass ich nirgendwo einen passenden Fensterflügel gefunden hatte. Ganz weit hinten im südwestlichen Endbereich des Areals in einer schon weitgehend verfallenen Halle fiel mir auf, dass dort in ehemaligen Büroräumen ähnliche Fenster eingebaut waren, die allerdings vom Zahn der Zeit und dem dort herrschenden Verfall schon deutlich gezeichnet waren. Ich baute testeshalber dort gleich 3 dieser Fensterflügel aus und überführte sie mit meiner Handkarre nachhause. Man glaubt es kaum, aber einer von den 3 Flügeln passte auf Anhieb, als wäre er nie in einem anderen Fenster gewesen. Nur die Holzoptik, also die Maserung und der Farbton ist etwas anders und auch schon leicht beschädigt. Das ist aber für einen alten Bastler kein Problem, mit Holzlasur wurde der Farbton weitgehend dem etwas rotbräunlich wirkenden Farbton in unseren Hausfenstern angepasst und die Schadstellen im Holz hatte ich zuvor mit einer speziellen Sorte wetterfesten Holzkitts ausgebessert und beigeschliffen. So war nach rund 4 Tagen Bastelarbeit ein fast perfektes Fenster fertig und ich war am Schluss wirklich froh darüber, dass ich mir von denen nichts kostenaufwändiges habe andrehen lassen.
Das habe ich schon öfters in meinem Leben erlebt, da verschwinden Leute plötzlich einfach spurlos, man bemerkt nichts mehr von ihnen, so als habe es sie nie gegeben. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich meine hiermit keine Leute, deren Existenz oder Erreichbarkeit z.B. durch ihr Ableben, ein Verbrechen, eine plötzliche Krankheit, einen Unfall oder vergleichbare Umstände tatsächlich endet, oder die weiträumig umgezogen sind, nein, ich meine damit Leute, die offensichtlich von heute auf morgen keine Lust mehr haben, in Kommunikation zu bleiben. Ohne Angabe von Gründen oder was, einfach zack, verschwinden die in der Versenkung und melden sich nicht mehr. Man hört und liest nichts mehr von ihnen, schlagartig, obwohl man sich zuvor vielleicht über 10 Jahre immer regelmäßig geschrieben hat. Die Gründe dafür mögen vielfältig sein, vielleicht auch bei mir liegen, jedoch ich weiß es nicht, weil man sich ja einfach schlagartig jede Kommunikation erspart. Nun hängt für mich davon nicht das Weltgeschick ab, nein, eigentlich hängt für mich gar nichts davon ab, wer nicht will der hat, sag ich immer und ich bin ja mit Sicherheit auch nicht darauf angewiesen. Seltsam ist und bleibt es trotzdem. Oftmals liegen die wahren Gründe dafür vermutlich sogar in einer Fehleinschätzung, einer falschen Interpretation von Dingen, Aussagen, Überlegungen oder Abläufen. Ausräumen kann man das aber nicht, weil ja keine Kommunikation mehr stattfindet. Ich würde sagen, in den letzten 40 Jahren habe ich derartiges sicherlich schon über 20 mal erlebt, in einigen wenigen Fällen erfuhr ich viel später über andere Leute sogar die Gründe dafür, aber meistens blieben die verborgen. Erst in der jüngsten Zeit verflüchtigten sich so gleich 4 Leute auf diese schleichende und stille Weise. Kayla meinte, weil das gerade jetzt so gehäuft auftritt, vielleicht sind das zu einem Teil auch Leute, die nicht vertragen und nicht aushalten können, wie es uns nach jahrzehntelanger Talfahrt ohne Ende, nun doch wieder besser geht. Wo wir uns wirtschaftlich aus einer eigentlich desolaten Lage gemeinsam heraus gezogen haben. Ihnen mag das seltsam erscheinen, aber es gibt wirklich relativ viele Leute, die so etwas nicht sehen können. Sie mögen oder akzeptieren dich, so lange du wirtschaftlich unter ihrem Level stehst, aber wehe wenn die Zeichen der Zeit ausnahmsweise mal zu deinen Gunsten stehen und es dir vielleicht sogar um eine Haaresbreite besser geht, als denen selbst, dann lassen die dich fallen, wie eine heiße Kartoffel, weil sie das einfach nicht ertragen. Um es auf einen vereinfachten Nenner zu bringen, könnte man auch von Missgunst und Neid sprechen. Nun wäre es eigentlich so ziemlich das Letzte, worauf ich käme, dass jemand auf uns neidisch ist, aber wer weiß? Gut, wir haben es innerhalb einer Rekordzeit von nur 2 Jahren geschafft, vom Sozialfall zum Hausbesitzer aufzusteigen und das ohne einen Cent Schulden und weitgehend ohne die Hilfe von Anderen. Welcher frischgebackene Hausbesitzer kann das heute schon von sich sagen? Sie kennen die genauen Zusammenhänge, ohne die das alles gar nicht möglich gewesen wäre und wir bilden uns darauf deswegen ja auch gar nichts ein, weil wir zu einem Teil gewissermaßen von der Gunst des Schicksals und den sich gerade in diesem Moment ergebenden Fügungen der Zeit getragen wurden. Dazu zählt zweifellos auch das glückliche Zusammentreffen mit Kayla, ohne deren ansteckenden Elan ich mit Sicherheit heute noch in einer winzigen Mietwohnung in Stuttgart leben würde. Eine Frau kann schon gewaltig Schwung in das Leben bringen, aber auch das krasse Gegenteil ist möglich. Beides weiß ich aus eigener Erfahrung nur zu gut. Es kommt halt nur auf die passende Frau an. Obwohl das alles ja in einem eher kärglichen Rahmen abgelaufen ist, mag es vielleicht trotzdem mehr Neider hervor rufen, als man glauben möchte, aber man muss doch auch realistisch bleiben. Was haben wir denn hier schon? Aus unserer Sicht ein ganz tolles Haus, keine Frage, aber es ist und bleibt ein Altbau, direkt neben einer seit 20 Jahren stillliegenden Fabrikruine. Vielen eingebildeten Leuten von heute wäre das doch sicher nicht fein genug. Uns gefällt's gerade deshalb, aber dem Normalbürger von heute wäre das sicher nicht edel genug. Die leben heute doch lieber in ihren 08-15-Wohnstraßen mit genormtem Baustil und genormtem Spießbürgerdenken. Na egal, darum werde ich mir keine Sorgen machen und ich kann es ja auch nicht nachvollziehen, wo die Anlässe für die aktuellen Abkehrungen liegen. Die Welt geht davon nicht unter, mein persönliches Geschick hängt auch nicht davon ab und das von Kayla gleich zweimal nicht.
Schon sehr oft hatte ich Ihnen von dem Computerfritzen in der alten Industriemühle unten berichtet und auch von seinen jüngsten Schwierigkeiten und dass er quasi pleite war. Angeblich sollten dann ja amerikanische Investoren im letzten Moment bei ihm einsteigen, die das Ganze retten und sogar noch größer aufziehen, als er ursprünglich plante. Das war wohl nur heiße Luft, wie ich damals schon befürchtete, denn vor wenigen Tagen war bereits ein Versteigerungstermin der Bank. Bei diesem Termin ist das Anwesen aber nicht weg gegangen, für rund 700.000 Euro wäre es zu haben gewesen. Darin enthalten sind neben allen Gebäuden auch das Grundstück in einer Größenordnung von 12.000 m² sowie der größte Teil der technischen Einrichtung mit diesen Computergeschichten und natürlich auch die Wohnung. Es waren nur 6 Kaufinteressenten bei der Versteigerung anwesend. Einige von denen hätten gemeint, dass alleine schon wegen der umständlichen Lage ein Kaufpreis von maximal 250.000 Euro vollauf genügen müsste. Der Rentner erzählte mir das alles, weil er bei der Versteigerung teilgenommen hatte. Der frühere Inhaber wohnt inzwischen seit Juni schon nicht mehr dort, ich weiß auch nicht, wo er jetzt wohnt. Das Anwesen steht also schön modernisiert leer. Das heißt von außen ist da nach wie vor noch nicht viel modernisiert worden, aber innen so ziemlich alles. Das ist natürlich eine Schande. Damit sich dort keine Vandalen oder ähnliches Rattenpack einnisten, kommt zweimal täglich ein Wachdienst im Auftrag der Bank vorbei und überprüft das Anwesen. Deren Wagen kommt meist morgens kurz nach 8 und spät nachmittags gegen 18 Uhr noch mal und ist immer mit 2 finsteren Typen besetzt, die man eher selbst schon der Halbweltszene zuordnen würde, wenn man sie sieht. Der eine von denen ist so ein richtiger tätowierter Muskelprotzaffe von der Sorte dicke Muskeln und kleines Hirn. Das Missverhältnis zwischen Denkapparat und Muskeln springt bei dem direkt ins Auge. Dessen obere Kopfhälfte läuft konisch ganz klein zusammen, das sieht wirklich sehr komisch aus. Aber na ja, erstens hat sich keiner selbst gemacht und zweitens zum Abschrecken von Rattenpack wird man gerade den gut gebrauchen können, denn solches Pack versteht ja nur diese Sprache. So finde ich das durchaus ganz gut, das diese abschreckenden Typen hier patrouillieren. Andererseits kann ich mich hier nicht über Probleme mit der Sicherheitslage beklagen. Sie wissen ja, wie das heute so ist, wo ein Gebäude oder gleich eine ganze alte Fabrik leer steht, wie hier, da dauert es normalerweise nicht lang und besonders Jugendliche einer bestimmten, ungebildeten Sorte machen sich breit und zerstören alles, was ihnen zwischen die Finger kommt. Das ist hier nicht so, oder besser gesagt kaum so. Es gibt vereinzelt Vandalismusschäden, aber gemessen an der Gesamtgröße der Anlage insgesamt doch sehr wenige. Wie ich damals schon mal sagte, kann man das sicher auf die sehr abgelegene Lage zurück führen, wodurch es solchen Leuten einfach zu lästig wäre, erst einige km hierher anzureisen, besonders Jugendliche ohne Auto oder Moped wären da aufgeschmissen, denn ich glaube nicht, dass die heute noch Lust haben, mehrere Kilometer zu Fuß zu laufen, nur um dann irgendwo einzutreffen, wo sie dann die Sau raus lassen und danach dann ja auch wieder mehrere Kilometer zurück nach hause laufen müssten. Verschärfend kommt hinzu, dass glücklicherweise gerade unter Jugendlichen diese Siedlung hier wohl kaum noch jemandem bekannt ist, weil man sie von normalen Ortslagen her nicht sieht, von den normalen Straßen in der Umgebung sieht man sie auch nicht, weil sie ja etwas in einer Art abgelegenem Talkessel liegt und weil diese Siedlung hier nie ein Thema in der Öffentlichkeit ist, weil außer der Regenwasserbehälterfabrik und einigen Winzigbetrieben sich hier nichts mehr tut. So fügt es sich, dass diese Unbekanntheit und Nichtbeachtung eigentlich nur Gutes mit sich bringt, jedenfalls aus unserer Sicht.
Kaum war dieser EM - Fußballkram einige Wochen vorüber, da wurde man nun von diesem Olympiakäse in allen Medien belästigt. Dann lieber 4 Monate Tour de France, als 4 Wochen Olympiade. Gut, jeder sieht das anders, aber dieses ganze Olympiazeugs finde ich nur nervtötend und restlos uninteressant, ja geradezu zum kotzen. Immerhin habe ich eines mit den Veranstaltern der Olympiade gemeinsam, nämlich dass man das Ende der Olympiade feiern muss. Aus meiner Sicht liegt der Grund zum feiern sicher etwas anders als bei den Veranstaltern, denn ich feiere, das endlich dieser Kokolores zu ende ist und man nicht mehr weiter damit belästigt wird. Damit stelle ich nicht die Leistungen der Sportler infrage, sondern bekunde nur mein grenzenloses Desinteresse an solchen Dingen. Wie ich schon öfters schrieb, in den Medien werden seit Jahren Sportereignisse künstlich aufgeblasen, als sei es das Wichtigste von der Welt. Man mag sich fragen, ob man das nur macht, um von den wirklich wichtigen Problemen dieser Welt gezielt abzulenken oder gar, um die Aufmerksamkeit der Leute gezielt in eine andere Richtung zu lenken, um sie dann an anderer Stelle für dumm zu verkaufen. Oder geht man gar davon aus, dass ein Großteil der Bevölkerung für alles andere zu dumm ist und nur noch solch ein gegenseitiges Kräftemessen begreift? Ich meine, sicher ist es z.B. in Sachen Fußball schon so, dass viele Leute dort, wo andere einen Kopf haben, nur noch einen Fußball haben, gewissermaßen einen Hohlraum der mit Luft gefüllt ist, aber sollte das schon auf den größten Teil der Bevölkerung zutreffen? Hurra, zurück in die Steinzeit! Wissen Sie, immer wenn Sport so extrem stark künstlich hochgehievt wird, dann stimmt etwas nicht. Das hat man ja schon im berühmten Dritten Reich gesehen, sprich Olympia 1936. Auch die vielbesagte Floskel „Dabei sein ist alles", wo dann vorher immer so getan wird, als gehe es nur um Völkerverständigung und der sportliche Sieg sei nicht wirklich wichtig, da hake ich ein und sage, wenn der sportliche Sieg angeblich gar nicht wichtig ist, warum fahren die denn überhaupt dahin? Dann kann man sich diese ganzen Unkosten sparen und allen einen schönen guten Tag und alles Gute zur Völkerverständigung wünschen, jeden lieb haben und fertig! Oder vielleicht noch eine große Völkerverständigungsfeier abhalten, ohne diesen ganzen Wettkampfschmus, wenn ja nur das Dabeisein zählt. Aber diese ganzen Sportfunktionäre widersprechen sich ja ständig selbst und es geht letztendlich ja doch wieder irgendwie ohnehin nur ums Geld. Sportfunktionären traue ich ohnehin grundsätzlich nicht von 12 bis Mittag, das sagt mir meine Lebenserfahrung. In dem Moment, wo Sport und Geld zusammen kommen, endet der Sport nach meiner Meinung schlagartig, aber dazu habe ich meine Ansichten ja schon öfters geäußert und ich möchte diesen Mist hier nicht erneut aufwärmen. Ich habe auch kein Verständnis dafür, wenn man bei den Medien einen solchen immensen Aufwand betreibt, nur um möglichst jede Olympiasekunde zu übertragen und zu dokumentieren und jedem, egal ob er will oder nicht, diesen unbedeutenden Quatsch ins Ohr und aufs Auge zu drücken. Sie kennen meinen Standpunkt zu Sportübertragungen und der grenzenlosen Überall - Präsenz von sportlichen Ereignissen schon längst und ich gewinne den Eindruck, dass der Aufwand, den man da betreibt ständig größer wird. Dafür habe ich keinen Funken Verständnis mehr. Mir läuft die Galle über, weil man an allen Orten ständig diesen Sportmumpitz um die Ohren gehauen kriegt; man kann dem nicht entrinnen. Für mich wäre es dasselbe, wenn Herr Müller aus Berlin jedem Menschen auf dieser Welt nachläuft und ihm täglich mindestens 20 mal mitteilt, dass er sich einen neuen Stuhl gekauft hat und wenn man diesen Müllerschen Stuhlkauf ständig im Radio und in allen Nachrichten verbreiten würde und das über mehrere Wochen in jeder Sendung. Man bürdet zudem die Kosten für diese Allpräsenz der großen Allgemeinheit auf, stets mit dem flachen Argument, dass die Allgemeinheit das ja sehen wolle. Ich bin davon überzeugt, dass zwar ein großer Teil dieser „Allgemeinheit" das wirklich sehen will, aber eben längst nicht alle. Die Allgemeinheit sind ja 100 % des Volkes und ich glaube, dass mindestens 30 %, eher mehr, überhaupt kein Interesse an diesem ganzen Sportgehabe haben. Also ist es eine Frechheit, die Fernsehgebühren aller so in diesem Übermaß für diesen ganzen Sportmüll zu verheizen. Ich hatte ja schon inständig gehofft, dass beim Fußball die Übertragungsrechte ans Bezahlfernsehen gehen, damit man im normalen Fernsehen von diesem Mist verschont bleibt, aber da hat ja das Kartellgericht zwischen gefunkt. Aber Fußball, dann jetzt noch Olympia, und es werden sich garantiert weitere restlos uninteressante, geradezu nervende Sportereignisse finden, mit deren Ergebnismeldungen und Berichten man geradezu gefoltert wird. Für mich ist das eine gewisse Art der Folter. Kayla meinte schon, diese Überbewertung von Sportveranstaltungen hierzulande läge sicher daran, dass vor allem im Hintergrund genug Sportfunktionäre sind, die an diesem aufgeblähten Nichts eine goldene Nase verdienen und die es ihrerseits schaffen, wieder andere vor ihren Karren zu spannen, nur damit sie noch mehr verdienen. Sie sagte, in ihrem Herkunftsland Thailand habe es zwar auch zuweilen Sportberichte gegeben, aber bei weitem nicht so exzessiv wie hier. Von einigen Sportereignissen wurde dort in kurzen Sportsendungen, die meist 5 Minuten dauerten, die Ergebnisse genannt, viel mehr aber auch nicht. Stundenlange Sportsendungen mit Live - Übertragungen und so was wären dort so gut wie unbekannt. Ebenso würden dort Sportergebnisse nicht in den normalen Nachrichtensendungen erwähnt, sondern nur in den oben genannten kurzen Sportsendungen. Sie meinte, wenn man dort so viel über Sport berichten würde, wie hier, dann würden die meisten Leute nur mit den Schultern zucken und wenn sie hören, dass der Sportler X gewonnen hat, würde sie sagen, ja dann ist das halt so. Man könnte sagen, ein relative Gleichgültigkeit herrscht dort solchen Dingen gegenüber. In dem Punkt sollte man sich hier ausnahmsweise mal ein Beispiel an einem armen Land wie Thailand nehmen. Der ganze Sport ist heute nur noch ein einziges riesiges Geschäft und für mich ist das, was da hinter den Kulissen läuft, nahezu gleich zu setzen mit einer etwas moderner aufgemöbelten Mafiastruktur.
Am letzten Freitag stach mir in der Zeitschriftenecke eines Supermarktes die seltsame Schlagzeile „Brötchen explodiert!" ins Auge. Wenn man das liest, denkt man ja gleich, da hätte einer seinem Kontrahenten vielleicht Sprengstoff oder so was auf die Butterbrote geschmiert und als der dann zubiss, hat's gerummst. Jedoch weit gefehlt, beschrieben wurde lediglich die Neueröffnung eines Schnellrestaurants, die solche hochgestapelten Brötchen, Burger und so'n Zeug halt, verkaufen. Ein Reporter der Zeitung war am Eröffnungstag dort und hat dann ein dermaßen dickes Brötchen verabreicht bekommen, dass es beim Zusammendrücken auf der einen Seite an der anderen Seite auseinander platzte und der Belag sich quasi explosionsartig in alle Himmelsrichtungen verteilte. Das war dann auch schon die ganze Explosion. Die Boulevard - Zeitungen formen alles zu einem weltbewegenden Skandal um und ich vermute sogar, dass die Restaurantkette denen etwas für die Aufmerksamkeit erregende Schlagzeile und den Bericht gezahlt haben, weil das ja eigentlich eine gute Werbung ist. Dann heißt es, da kannst du mal sehen, bei denen kriegt man soviel Brötchen fürs Geld, die so dick sind, dass sie vor lauter Belag explodieren.
Manche haben seltsame Einfälle für Befragungen. Bei einem Besuch in Karlsruhe liefen dort einige Studenten herum, die die Passanten befragten. Mit einem Ankreuzbogen bewaffnet liefen die zu jedem, der dort des Weges kam, um einige Fragen zu stellen und entsprechend den Antworten wurde dann von denen etwas auf dem Ankreuzbogen abgehakt. Uns befragte man zuerst, ob wir wüssten, wer Herodot war. Wussten wir nicht, sagte uns rein gar nichts. Der Student hakte daraufhin einiges auf seinem Wisch ab und um uns nicht dumm sterben zu lassen, fügte er kurz hinzu, dass Herodot wohl so eine Art Erfinder der Geschichtsschreibung gewesen sei, der als erster die vermeintlichen Geschehnisse seiner Zeit irgendwie schriftlich festgehalten hatte und so auch für die Nachwelt erhielt. Das muss aber schon ein paar Tage her sein, so um 500 vor Christus oder so ähnlich soll der gelebt haben. Na ja, schön, bei arger Übertreibung könnte man ihn dann ja fast ein wenig als unseren Urvater ansehen, denn was wir hier machen, ist ja fast etwas ähnliches. So wollten wir schon weitergehen, aber der Student schob dann noch eine weitere Frage nach. Er wollte von uns wissen, was denn der Nimbus sei. Zufällig wusste ich das, das ist nämlich die Fachbezeichnung für eine große Regenwolke. Ich wusste das allerdings auch nur, weil ich es wenige Wochen zuvor in einer Radiosendung gehört hatte, wo ein Wetterforscher über seine Arbeit berichtete. Dieses Wort hat allerdings zwei Bedeutungen, denn früher bezeichnete man das Ansehen von Personen zuweilen auch als Nimbus, heute manchmal auch noch. Man sagt z.B. von einer hoch angesehenen Person, der baut so einen Nimbus der Unantastbarkeit oder der Unsterblichkeit um sich auf. Aber dieser Begriff wird in dem Zusammenhang des Ansehens heute eher kaum noch verwendet. Aber dem Studenten ging es wohl mehr um die erste Wortbedeutung mit der Regenwolke. Fast schon freudig kreuzte er wieder auf seinem Blatt einiges an und beglückwünschte uns zugleich, dass wir an diesem Tag die ersten waren, die auf Nimbus eine Antwort gewusst hätten. Herodot hätte, im Gegensatz zu uns, jemand anders gewusst, aber im Durchschnitt der letzten Tage zeichne sich ab, das insgesamt Nimbus bei ungefähr 15 % der Leute bekannt sei, wogegen Herodot nur bei schlappen 2 % der Leute auch nur annäherungsweise für eine Ahnung gut wäre. Diese Studenten haben ein Projekt am laufen, welches anhand von Befragungen auf der Straße bundesweit ermitteln soll, welchen Allgemeinbildungsstand die Durchschnittsbevölkerung in Deutschland hat. Er sagte, dass bislang für solche Erhebungen eigentlich immer nur ausgewählte Leute befragt wurden, aber jede Vorauswahl beeinflusst auch das Ergebnis, bzw. verfälscht es. Nur auf diese Art erhofft man sich, wirklich x-beliebige Bürger aus dem Querschnitt von Deutschland in der Bewertung vertreten zu haben. Das soll dann ein aussagekräftigeres Bild über den tatsächlichen Bildungsstand von Otto Normalverbraucher aufzeigen. Nun finde ich diese Idee ja gar nicht einmal schlecht, den durchschnittlichen Bildungsstand zu ermitteln, aber ob man dazu mit diesen beiden Fragen auskommt? Ich jedenfalls bezweifle die Aussagekraft von nur diesen beiden Fragen sehr. Da müsste man nach meiner Meinung die Themengebiete schon wesentlich breiter streuen und nicht nur 2 Fragen stellen, sondern derer mindestens 30, um nur einen Funken Aussagekraft zu erzielen. Was bringt es, wenn ich gerade nur 2 Themengebiete herausfiltere und erwische dann vielleicht besonders viele Leute, die ausgerechnet von diesen beiden Themenbereichen keine Ahnung haben, aber dafür vielleicht in anderen Bereich wahre Könner sind? Das habe ich dem Studenten auch so ähnlich gesagt. Er meinte daraufhin, diese Kurzbefragung mit den beiden Fragen sei im Prinzip auch nur ein sogenannter Testballon für eine weitaus größere Umfrage, die noch in der Planungsphase sei. Also haben die doch das Problem selbst erkannt, welches sich aus nur spärlichen 2 Fragen ergeben würde. Andererseits muss man natürlich sagen, wenn die auf der Straße anstatt 2 Fragen gleich 30 Fragen runter beten würden, dann hätten die meisten Leute wohl keine Zeit und Lust, sich dort vielleicht eine halbe Stunde lang über ihr Wissen ausquetschen zu lassen.
Für eine Lehrstellenauswahl passende Abgangsschüler zu finden scheint heute gar nicht so einfach zu sein. Das erzählte mir der Betriebsleiter hier von der Regenwasserbehälterfabrik. Er sagte, dass ihr Betrieb am früheren Standort sogar jedes Jahr einen neuen Auszubildenden eingestellt hatte, aber seit dem Umzug hierhin habe man die Ausbildung eingestellt, obwohl der Betrieb hier ja deutlich gewachsen ist. Er hat heute schon die dreifache Größe wie früher an seinem alten Standort und soll in den nächsten beiden Jahren noch weiter wachsen, weil die Nachfrage nach den Regentanks so groß sei. Er sagte, viele der heutigen Schulabgänger wären dermaßen unfähig, sich in ein Berufsleben zu integrieren, dass es völlig zwecklos wäre, teure Zeit mit deren Ausbildung zu verbringen. Auch sei der Wissensstand oft so gering, dass er sich stark wundern würde, dass die überhaupt einen Schulabschluss geschafft hätten. Hinzu käme nicht die mangelnde, sondern die völlig fehlende Disziplin. So würden beispielsweise 60 % schon beim Vorstellungsgespräch deutlich zu spät kommen und sich dort herumlümmeln, als säßen sie zuhause an der Theke ihrer Kellerbar bei einer Party. Heutige Lehrer hielt er grundsätzlich für unfähig und nichts wissend. Er sagte immer, wenn ich schon sehe, wie die Lehrer und Lehrerinnen heute in den Schulen mit den Kindern umspringen, dann weiß ich genug. Es geht doch nur noch darum, den Kindern bestimmte grüne Ideologien zu vermitteln, wogen wirkliches Wissen, was die Kinder für die spätere Berufswahl mal brauchen könnten, so gut wie keine Rolle mehr spielt. Bei einer Bewerbung können die dann später schön sagen, welche Frösche in welchem Biotop quaken und mit welcher Toleranz man ethnischen Minderheiten begegnen soll, nur leider fachliche Dinge, da zucken die die Schultern und glänzen mit Nichtwissen. Dann hat in den meisten Familien die Erziehung der eigenen Kinder keine wirkliche Bedeutung mehr, sie findet dort nicht statt. Viele Eltern sehen in ihrer eigenen Selbstverwirklichung und dass beide Elternteile einen Beruf haben, um sich ihre Schulden für Auto, Urlaub, Häuschen etc. leisten und abbezahlen zu können, oberste Priorität und dann heißt es, die Schule soll sich um die Erziehung kümmern, aber was die macht, haben wir ja gerade gesagt. Vor allem bekommen die Kinder heute oft keine Grenzen mehr vermittelt, die treten ins Leben mit einem Selbstverständnis, als wären sie der Chef, als wären sie der Mittelpunkt dieser Erde, um den sich alles zu drehen hat; und genau so verhalten die sich schon beim Einstellungsgespräch und in der Ausbildung. Nach seinen Erkenntnissen züchten wir uns mit solchen Eltern, Schulen und Lehrern Generationen von eingebildeten Dorfdeppen und willenlosen Ökoautomaten. Strohdumm, hohes Anspruchsdenken und hochnäsig aber vollgepfropft mit ökologischem Halbwissen. Ich sage Ihnen ehrlich, wenn ich das so höre, bin ich gar nicht mal traurig darüber, dass wir keinen Nachwuchs haben. Natürlich ist es immer einfach über Kindererziehung zu motzen, besonders wenn man selbst keine Kinder hat, aber ich habe hier ja nur das wiedergegeben, was der Besitzer der Regenwasserbehälterfirma da so erzählt und erlebt hat.
Der Rentner aus der Siedlung hat sich an warmen Sommertagen angewöhnt, sich morgens sehr zeitig für einige Stunden in seinen Garten auf eine Bank zu setzten, so lange es noch angenehm kühl ist. Nun ist das mit der morgendlichen Kühle in diesem Sommer kein wirkliches Problem. Ich glaube, die Tage, an denen es druchgehend rund um die Uhr, also auch morgens früh schon, recht heiß und schwül war, die kann man an den Fingern einer Hand abzählen. Doch das nur am Rande. Er steht nach eigenen Worten extra um halb 4 auf, frühstückt schnell und setzt sich dann bis ungefähr halb 8 dort in die schöne frische Luft. Es sagte, nur so hat man die Chance von der frischen Luft des Tages noch etwas mitzubekommen, denn nach 8 Uhr wird es ihm an diesen Sommertagen zu warm. Mir war das zufällig aufgefallen, weil man bei uns von einem rückwärtigen Flurfenster im ersten Stock bis in die Ferne etwa 150 m weiter in seinen Garten blicken kann. Ich hatte mich schon etwas darüber gewundert und sagte zu Kayla, dass es doch etwas eigenartig sei, da säße der schon morgens gegen 5 Uhr im Garten. Er sagte, drinnen könne er bei warmen Temperaturen ohnehin nicht schlafen, dann döst er lieber draußen an der frischen Luft vor sich hin.
Wie Sie wissen, stehe ich immer noch in Verbindung mit dem Busunternehmer aus Stuttgart, der mir ab und zu günstige Angebote zur Restplatzverwertung bei nicht bis auf den letzten Platz gefüllten Busfahrten unterbreitet. In der letzten Zeit sind wir ja nicht mehr mitgefahren, weil wir hier am Haus und im Umfeld so viel zu tun hatten, da fehlt einem diese Zeit einfach an anderer Stelle wieder. Jetzt aktuell sind wir aber ein wenig am rätseln, ob wir nicht demnächst doch noch mal mitfahren sollen. Es gibt 4 Restplätze bei einer Reise für Krimifreunde nach England. Das ist sogar eine Reise mit Programm, u.a. wird in London New Scotland Yard besichtigt, diese große Kriminalpolizei der Engländer, wenn man es mal so nennen will. Dort soll es Einblicke in moderne Labors und heutige Untersuchungsmethoden, aber auch in ein Kriminalmuseum geben, wo es Exponate zu Kriminalfällen der letzten 350 Jahre zu sehen gibt. Dann werden für die Krimifreunde noch zahlreiche Schauplätze von Krimifilmen besucht, die in England gedreht wurden. Normalerweise war die Restplatzverwertung bei den Busreisen ja immer so, dass wir mit hin und zurück fahren konnten, aber an möglichen Programmen für die restlichen Reisenden nicht teilnehmen konnten. Das ist bei dieser Reise aber anders. Die Reise dauert insgesamt, also mit Hin- und Rückreisezeit, 9 Tage, so dass man ungefähr sagen kann, dass man etwa 7 Tage vor Ort ist. Im Reisepreis inbegriffen ist die Übernachtung in einem guten Standardhotel mit Frühstück. Der Normalpreis der Reise liegt pro Teilnehmer bei 1.299 Euro, was für uns völlig indiskutabel und unmöglich wäre. Weil die Zeit aber drängt, da es schon in 3 Tagen los geht, würde der Busunternehmer uns 2 Restplätze mit vollem Programm für nur 179 Euro pro Kopf, also 358 Euro, überlassen. Das ist immer noch viel Geld für uns, aber wenn man sieht, was dafür alles geboten wird, ist es zweifellos verlockend. Etwas später gibt es noch 2 Restplätze, die sicherlich mindestens genau so interessant wären, nämlich bei einer 5-tägigen Reise nach Lugano in der italienischen Schweiz. Wie Sie wissen, bin ich eigentlich kein sonderlicher Alpenfan, trotzdem fände ich Lugano interessant, weil ich bislang darüber sehr viel Gutes gehört habe. Es soll allerdings auch sehr teuer dort sein, sofern man auf eigene Kosten noch etwas unternehmen will. Diese Lugano - Fahrt wäre für uns dann weitgehend wieder im üblichen Stil, das heißt, mitfahren, aber nicht an örtlichen Programmen teilnehmen. Die Übernachtungen wären allerdings ebenso enthalten, wie das Frühstück. Kosten würde das pro Kopf als Restplatz 155 Euro, also 310 Euro für uns beide. Wir sind uns da aber noch keineswegs einig, ob wir das machen oder nicht. Kayla ist mehr dagegen, ich bin einen Hauch mehr dafür.
Rezepte entstehen manchmal per Zufall. Nun habe ich eine sehr interessante Kombination entdeckt, die man sich glattweg patentieren lassen sollte und am besten sogar über einen Hersteller von Knabberzeugs vermarkten würde. Der Begriff Rezept ist eigentlich eine Übertreibung dafür, aber eigentlich hat es alles, was Knabberzeug so zum Erfolg benötigt. Vor einigen Tagen bereiteten wir das Mittagessen zu. An dem Tag gab es gebackenes Fischfilet, Spaghetti und Tomatensalat dazu. In jeden vernünftigen Tomatensalat bzw. in dessen Dressing gehören Zwiebeln und zwar sehr viele möglichst sehr klein geschnittene oder gar fein geraspelte Zwiebeln. Am besten kommen aber eckig kleinst geschnittene Zwiebelwürfelchen dem Geschmack zugute. Dazu muss man sagen, dass wir kurz zuvor vom Lebensmitteleinkauf zurück gekommen waren. Dabei hatten wir u.a. eine solche handelsübliche Dose gesalzene Erdnüsse gekauft. Diese stand noch auf dem Küchentisch, als ich sie so erblickte, konnte ich nicht umhin, sie zu öffnen und ein paar Erdnüsse so zwischendurch zu naschen. Dabei schoss mir spontan der Gedanke durch den Kopf, ob Erdnüsse gemischt mit diesen kleinen Zwiebelstückchen nicht auch gut schmecken. Da ich ja gerade die Zwiebeln für den Tomatensalat am schneiden war, wurden einige der Zwiebelbröckchen abgezweigt und unter eine Hand voll Erdnüsse gemischt. Dann probiert und ich sage Ihnen, ein wahnsinnig gut schmeckendes Knabberzeug ist damit erfunden. So simpel es auch klingt, aber probieren Sie das selbst einmal aus, das schmeckt wirklich wahnsinnig gut und hat genau das richtige Knabberfeeling wie man heute wohl sagen würde. Dieser Knabberspaß hat wohl einen winzigen Nachteil, nach einem solchen Genuss stinkt man natürlich aus dem Maul eine halbe Stunde lang nach Zwiebeln wie ein alter Naturbursche, aber der Geschmack ist unvergleichlich gut. Es kommt allerdings sehr auf das richtige Mischungsverhältnis an. Es dürfen nicht zu wenig Zwiebelstückchen sein, aber schon gleich gar nicht zu viele. Wenn man sie so klein schneidet, wie ich, dann kann man grob sagen, dass das Mischungsverhältnis zwischen Erdnüssen und Zwiebelstückchen ungefähr bei 3 bis 4 Teilen Erdnüssen zu einem Teil Zwiebeln liegt. Einfach herrlich und ich bin überzeugt, dass tausende Menschen das mögen.
In der letzten Zeit gab es öfters Berichte über so genannte Extremsportler, die bei der Ausübung ihrer sportlichen Aktivitäten in arge Lebensgefahr gerieten, verunfallten oder sogar zu Tode kamen. Ich erinnere da an nur einige der Vorfälle in den letzten Wochen, wie den von der Bergsteigergruppe am Nangaparbat, wo der Anführer ums Leben kam, die Bergläufer an der Zugspitze, die in einen Wetterwechsel gerieten und wo welche einen Herzinfarkt erlitten und starben und viele andere ins Krankenhaus mussten u.s.w. Mehrmals wöchentlich gibt es in letzter Zeit solche Nachrichten. Sicher liegt das daran, dass immer mehr Menschen glauben, sich mit solchen Extremsportarten betätigen zu müssen, weil sie das irgendwie als Selbstbestätigung brauchen. Um etwas Außergewöhnliches zu schaffen, was nicht jeder macht; eine bestimmte Leistungsfähigkeit anderen oder auch sich selbst zu beweisen, um endlich mal als der tolle Hecht dazustehen, der sie schon immer sein wollten. Beweggründe dafür mag es viele geben, aber allen ist nach meiner Meinung eines gemein, diese Leute gehören nicht mit ihren Leistungen gelobt in die Medien, sondern in die Praxis eines Psychiaters, wenn nicht gar in eine Heilanstalt. Für mich hat jede Form von Extremsport vor allem eine Grundvoraussetzung, nämlich dass derjenige, der diesen Sport betreibt, einen gewissen Knick in seiner geistigen Haltung und Denkabfolge hat. Man könnte es gutmütig auch als Spleen bezeichnen, doch es ist weitaus mehr als nur ein Spleen. Ich kann solche Leute nicht bewundern, im Gegenteil, die tun mir sehr leid. Ich stelle die durchaus auf eine Stufe mit Rauschgiftsüchtigen oder Alkoholikern, die das als eine abgewandelte Form der Sucht brauchen. Ein Mensch, der sich normal selbst unter Kontrolle hat, der braucht solch einen Käse nicht. Ausnahmen würde ich machen für Leute, die eine Darbietung von extremen sportlichen Aktivitäten beruflich betreiben, etwa wie Zirkusartisten oder vergleichbare Berufe. Das ist etwas völlig anderes und auch durchaus in Ordnung, denn die Zirkusartisten wissen genau was sie da tun, was man von den meisten Extremsportlern nicht behaupten kann. Die glauben zwar immer alles unter Kontrolle zu haben, aber dabei haben sie sich selbst und ihren Denkapparat am allerwenigsten unter Kontrolle, sonst entstünde bei denen kein Verlangen, solch einen eigentlich sinnlosen Mist, den kein Mensch auf dieser Erde wirklich braucht, auszuüben.
Ausdruck, Aussprache und Schreibweise wirken sich oftmals sehr auf die Bedeutung eines Wortes aus und können es total verfälschen. Nun will ich mal frei von den vermeintlichen Vorgaben der neuen Rechtschreibung da ein Wort zitieren, welches ich zufällig im Radio aufschnappte, bei einer Fragesendung, wo Leute direkt im Studio anrufen konnten, um eine Frage zu stellen und klären zu lassen, die sie schon länger beschäftigt. Der Moderator hatte einen Telefonpartner am anderen Ende der Leitung und der stellte die Frage, was denn wohl die Ontariose für eine neue Krankheit wäre. Er sprach das so aus wie Ontarijohse, wenn man das Gehörte schreiben würde. Der Moderator war damit auch überfordert und seine Mitarbeiter leiteten die Frage an irgendwelche Ärzte weiter, die sie für medizinische Fragen als Kontaktperson haben. Als ich diesen zweifelhaften Begriff zum ersten mal hörte, kam er mir zwar gleich irgendwie bekannt vor, aber trotzdem fiel der Groschen nicht, wie man so sagt. Ähnlich erging es den Radioleuten. Die telefonische Weiterreichung der Frage an einige Mediziner führte dann dazu, dass wohl bei einem der Ärzte der Groschen fiel und der meinte, ob der Anrufer nicht die Schreibweise falsch wiedergegeben habe und er möglicherweise den Ontariosee in Kanada meint. Schließlich entpuppte sich das gesuchte Wort tatsächlich als dieser große See in Kanada. Der Anrufer hatte wohl nur dieses Wort Ontariosee irgendwo einzeln gelesen und daraus in seiner unvollständigen Erinnerung das Wort Ontariose gemacht, was bei entsprechender Aussprache irgendwie nach dem Namen einer Krankheit klingt.
In jüngster Zeit häuften sich hier mehrere schwere Gewitter. Wir selbst hatten dadurch keine wirklichen Probleme bekommen, aber der Garten von dem Rentner aus der Siedlung wurde binnen Sekunden total überschwemmt. Leider lief das Wasser nicht so schnell wieder ab, wie es gekommen war. Sonst hatte der Rentner mit solchen Dingen nie Probleme, er sagte, das sei in der ganzen Zeit, wo er hier wohnt das erste mal. Dabei ist zu bedenken, dass er ja schon mindestens 45 Jahre oder noch länger hier wohnt. Also musste geklärt werden, wo die Wassermassen überhaupt so plötzlich hergekommen waren. Dabei stellte sich heraus, dass die neu gebaute Stichstraße zur Anbindung der Regenwasserbehälterfabrik in gewisser Weise die Ursache dafür ist. Die Stichstraße steigt in Richtung Regenwasserbehälterfabrik ja leicht an. Nun befinden sich entlang dieser Stichstraße zahlreiche Entwässerungsgullys, so dass dort auch die Wassermassen problemlos abgeleitet wurden, auf der Straße selbst staute sich kein Wasser, aber vermutlich hat man beim Kanalbau eine Fehlplanung gemacht, die bei solchem Starkregen die ganzen Wassermassen unterirdisch in einem Sammelschacht mit Kanaldeckel drauf in kürzester Zeit regelrecht zusammenstürzen lässt. Diesen enormen Mengen, die dann fast schlagartig anfallen, ist dieser Sammelschacht nicht gewachsen, weil die Abläufe des Schachts, die also das Wasser an die normale Kanalisation weiterleiten, dafür zu schwach dimensioniert sind. So stauen sich in dem Schacht die Wassermassen dann zurück, es fließt mehr neues Wasser ein, als altes raus kann und irgendwann ist der Schacht randvoll und läuft über. Das hat sogar so einen Überdruck in diesem Schacht erzeugt, dass der darauf sitzende schwere Betondeckel weit weg geschleudert wurde und so die Wassermassen oben ungehindert raus liefen. Da sich dieser Kanalschacht direkt neben dem Gartengrundstück des Rentners befindet und zu diesem Gelände hin ein leichtem Gefälle besteht, konnte sich das Wasser von dort in den Garten von dem Rentner ergießen. Dabei hat der Rentner noch Glück gehabt, dass der Regen dann etwas nachließ, denn sonst wäre die Brühe bei einem weiteren Anstieg auch noch vom Garten in den Keller seines Hauses gelaufen. Das blieb ihm also so gerade erspart. Nun ist aber Eile geboten, denn wer weiß, ob nicht bald wieder eine ähnliche Wetterlage kommt, die vielleicht noch etwas länger dauert und dann ist es zu spät. Aber man ahnt es, keiner will jetzt für die Fehlplanung verantwortlich sein. Der Rentner hat schon einen Anwalt eingeschaltet, der der Sache mehr Nachdruck verleiht, denn sonst ziehen die Behördenstellen das in die Länge, die damals ausführenden Firmen ebenso und ähnlich machen es die damaligen Planer.
Hass beflügelt bei manchen Leuten ja auch die Phantasie sehr stark, so erfuhr ich von 2 Nachbarn in Karlsruhe, die sich ständig mit den tollsten Einfällen einen Kleinkrieg liefern. Der neueste Streich war wohl der, dass einer dem anderen die Hauseingangstreppe komplett mit Öl eingeschmiert hat, damit der andere darauf ausgleiten und auf die Nase fallen soll. Dann wurden sich gegenseitig die Autos mit Farbspray „verziert". Schließlich gab es dann einen kleinen Showdown, bei dem sich beide draußen vor der Tür mit Besenstielen verprügelt haben. Die Polizei soll dort schon Dauergast gewesen sein, wenn sie mal wieder von anderen Nachbarn zur Streitschlichtung herbei gerufen wurde.
Übrigens fotografieren können wir seit kurzem auch wieder. Wie Sie sich erinnern mögen, bei Kaylas Minolta - Digitalkamera war vom Ladegerät das Steckkabel entzwei gegangen. Normalerweise kein Problem dachte man, aber da dieses winzige Ladegerät, welches nur unwesentlich größer ist, als der flache Akku selbst, auf der Ladegerätseite über einen flachen Spezialstecker verfügt, wo das Spezial-Netzkabel mit seinem Spezial - Gegenstecker rein gestöpselt wird, war dafür nirgendwo Ersatz zu bekommen, außer beim Hersteller selbst. Als Otto - Normalverbraucher kriegt man direkt beim Hersteller ja auch nichts und so versuchten wir, das Teil über den Fachmarkt zu beschaffen, aber bei 2 verschiedenen Filialen unterschiedlicher Fachmarktsketten war das nicht möglich. Erfolg krönten schließlich die Bemühungen eines relativ kleinen Foto - Spezialladens in Karlsruhe, der sich ausschließlich auf Digitalkameras spezialisiert hat. Sie werden sagen, was heißt hier spezialisiert, heute haben doch fast alle Digitalkameras. Nun, eigentlich ist es so, aber die meisten Fotofachgeschäfte führen trotzdem auch noch einige normale Analogkameras für chemischen Film sowie vor allem auch Camcorder und diverses Zubehör. Aber hier der Laden führt ausschließlich digitale Fotoapparate und auch nur Zubehör, was für diese brauchbar ist, nichts anderes. Also langer Rede kurzer Sinn, über diesen Laden gelang es, für das defekte Kabel ein neues als Ersatzteil zu bestellen. 12,95 Euro kostete das Teil und wenn man es sieht erscheint es einem schon als Unverschämtheit, denn es ist so ein einfaches vergossenes Kabel, vielleicht 1,5 m lang mit billigsten Gummisteckern dran, wo man meinen möchte, mit 1 Euro ist das dicke bezahlt, bei 2 Euro hätte ich auch noch nichts gesagt, aber 12,95 Euro? Aber die wissen ja, dass man darauf angewiesen ist, weil es den Spezialstecker an dem einen Ende zum Ladegerät hin anderswo gar nicht gibt. Also was blieb einem schon anders übrig? Jetzt können wir endlich wieder fotografieren, jedenfalls mit Kaylas Kamera, aber nun zeigt sich leider ein anderer Mangel. Weil der völlig leere Akku so lange nicht mehr geladen werden konnte, inzwischen war ja ungefähr ein halbes Jahr vergangen, hat nun der Akku selbst darunter wohl gelitten. Wenn er jetzt frisch aufgeladen ist, dann kann man ohne Blitz noch ungefähr 10 Fotos machen, wenn man darunter aber schon nur ein einziges Foto mit Blitzlicht anfertigt, dann ist der Akku nach 3 Bildern leer. Somit kann man sagen, ist die Kamera trotzdem nur stark eingeschränkt brauchbar, denn früher konnte man problemlos 60 bis 100 Bilder ohne Blitz oder etwa 35 mit Blitz machen. So haben wir gleich wieder bei dem Digitalkameraladen angerufen und gefragt, was ein Ersatzakku kostet. Der sagte, das hänge davon ab, ob man einen absolut originalen Marken - Ersatzakku haben wolle oder ob ein Nachbau - Ersatzakku einer Akkufirma auch reichen würde. Er riet von ganz billigen Noname - Nachbauten ab, die bekäme man zwar manchmal schon für 8 Euro, aber in aller Regel würden nicht lange halten und wenn man Pech habe, dann könnten die sogar in der Kamera platzen und die ganze Kamera zerstören. Der Ersatzakku einer namhaften Akkufirma sollte für dieses Modell 19,50 Euro kosten und der originale Ersatzakku des Herstellers kostet sogar 49,99 Euro. Er sagte, dass er ruhigen Gewissen den Nachbau - Ersatzakku der Akkufirma empfehlen könne, der sei genau so gut und habe sogar noch mehr Kapazität, wodurch man insgesamt mit einer Akkuladung vielleicht 25 Fotos mehr schießen könne, als mit dem Originalakku. Da es aber heute so viele verschiedene Akkutypen und Kameratypen gibt, habe er solche Akkus überhaupt nicht mehr auf Lager, sondern man müsse die bestellen. Das sei auch deshalb besser, weil man so sicher sei, dass man dann einen fabrikfrischen Akku bekommt und kein Ding was schon ein Jahr im Regal des Ladens gelegen hat und dadurch auch schon viel Kapazität verloren hat. Nachteil dabei ist aber, dass man mindestens 3 Wochen, eher länger, auf den Akku warten muss. Aber was nützt es? So haben wir den für 19,50 Euro dann bestellt und sind jetzt mal gespannt, wann der kommt.
Mit den notdürftigen Möglichkeiten des originalen alten Akkus haben wir diese Tage dann doch auf die Schnelle ein paar Bildchen geschossen. Einige davon auch in einer anderen alten Fabrik, die wir am Stadtrand von Karlsruhe entdeckt haben. Eines davon habe ich Ihnen mal beigefügt, es zeigt einen Verbindungsgang innerhalb der Fabrikanlage. Es herrscht dort eine eigenartige Atmosphäre, ein Gemisch aus relativ gutem modernen Bauzustand und trotzdem gekoppelt mit Verfall. Das rührt wohl daher, weil diese Fabrik, wie wir hörten, erst Ende der 80iger Jahre innen teuer modernisiert wurde und dann aber schon ungefähr 1995 geschlossen wurde und seither verfällt.
fabrik_ka_innnen22 Von modernisiertem Verfall könnte man bei genauer Betrachtung reden.
Ich glaube, irgendwelche Kunststoffsachen wurden dort früher produziert. So ohne weiteres ließen sich aber keine genauen Rückschlüsse auf die ehemaligen Produkte ziehen, weil die meisten Maschinen bereits abgebaut und entfernt sind. Von den Anlagen sind vielmehr nur noch Fragmente übrig, etwas mehr gibt's noch vom Umfeld. Diese peripheren Ausstattungen, wie Leitungen, Material-, Strom- und Wasserversorgungen, davon ist noch einiges da, ebenso Sockel und Halterungen für Maschinen. In einem anderen Teil, wo wir wegen leeren Akkus schon nicht mehr knipsen konnten, stand sogar noch ein alter Mercedes - LKW, schätzungsweise ein Modell aus den späten 70iger Jahren, sogar noch mit Nummernschild. Man hätte meinen können, er sei gestern noch gefahren, wäre die 5 cm dicke Staubschicht nicht darauf gewesen. Aber der TÜV war wohl schon 1994 abgelaufen. So entdeckt man immer wieder was und inzwischen haben wir gerade für solche Industrieruinen ein geschultes Auge.
Dann habe ich Ihnen noch ein weiteres Foto beigesteuert, welches wir nicht selbst geknipst haben und welches auch nicht aus heutiger Zeit stammt. Sicher entsinnen Sie sich, dass ich vor ungefähr einem Jahr mal erwähnte, dass der Rentner uns einen kleinen Stapel mit 35 Schwarzweiß - Fotos aus den sechziger Jahren von hier geliehen hatte, die er damals selbst hier in der Gegend geschossen hatte. Diese Fotos konnten wir dann scannen und haben sie ihm danach wieder zurück gegeben. Damals hatte ich Ihnen schon mal davon ein Schwarzweiß - Bild von einem Teil der alten, längst verschwundenen Kalimine angefügt, die sich mal dort befand, wo heute der Militärautoschrottplatz und der südöstlich gelegene kleine Wald ist. Heute habe ich aus diesem Sortiment ein Foto ausgewählt, welches aus einiger Distanz die Siedlung hier zeigt, allerdings von hinten und im Zustand des Jahres 1967. Von der Siedlung selbst sieht man zwar auf dem Bild kaum etwas, nur ein einzelnes Haus kann man in der rechten Bildhälfte in einiger Entfernung erkennen. Das ist das Haus, welches als letztes in der Siedlungsstraße steht, aber dort wo man auf dem Foto im Vordergrund die Felder sieht, sind schon lange keine Äcker mehr, sondern ein Waldhain. Die anderen 3 Siedlungshäuser befinden sich in einer Flucht in einigem Abstand hinter dem erkennbaren Haus und hinter den Bäumen davor, deshalb sieht man von denen gar nichts, weil sie eben davon verdeckt sind.
siedlung1967_1: ein altes Foto von 1967 belegt den Wandel der Landschaft.
Unser heutiges Haus und die alte Fabrik befinden sich weiter rechts, außerhalb des Bildbereichs. Wäre das Foto doppelt so breit, dann würde man den Beginn der Fabrikanlagen am rechten Rand sehen. Im linken Bereich schaut hinten zwischen einer Baumgruppe noch das Dach einer Halle hervor, dieses Gebäude existiert schon lange gar nicht mehr. Das war mal der Teil einer kleinen Fabrik für Teer - Dichtmasse. Was man heute alles mit Silikon aus der Kartusche wasserdicht abdichtet, wurde früher teils mit einer Art Teermasse gemacht. Normaler Teer ist aber nur heiß zu verarbeiten und diese unscheinbare Fabrik erzeugte eine Teermasse, die auch kalt oder zumindest mit relativ geringen Temperaturen von ungefähr 30 Grad verarbeitet werden konnte und die damals in Blecheimern verkauft wurde. Laut dem Rentner war diese Fabrik aber schon geschlossen, als er selbst hierhin zog. Sie muss ungefähr 1970 abgerissen worden sein, was seinerzeit schwieriger war, als man sich das heute vorstellen mag. Wie der Rentner sagte, wäre der größte Teil der alten Anlagen noch von einer anderen Firma gekauft worden, jedoch gestaltete sich der Abtransport der nicht gerade kleinen Teile sehr schwierig. Die wurden dann zu dem heute stillliegenden Bahnhof in der Nähe verbracht, von dem ich Ihnen vor vielleicht knapp 2 Jahren mal Fotos schickte, und dann per Bahn zum neuen Eigentümer verfrachtet. Das war nicht anders möglich, weil die Zufahrtsstraße zur Siedlung damals noch enger war, als sie heute schon ist. Damals hätten sogar noch einige Familien mit Kindern in der Siedlung gewohnt und diese Kinder hätten aus Spaß einen alten riesigen Teerbehälter angezündet, den man aus dieser Fabrik schon ausgebaut und auf einen Schrotthaufen geworfen hatte, der ein Stück neben dem Gelände errichtet wurde, um Eisenteile vorzusortieren. Die restliche klebrige Masse in dem Behälter habe dann fast eine Woche lang pausenlos gebrannt und gestunken, bis sie komplett abgebrannt war, weil dafür keine Feuerwehr extra einen Einsatz fahren wollte, da es ohnehin nur Schrott war und weil das schon so weit ab von den Gebäuden lag, so dass darin keine Gefährdung gesehen wurde. Damals sah man das noch nicht so eng und die dabei entstehende Umweltverpestung interessierte keinen. Als der Rentner aus dieser Zeit plauderte, wurde mir erst richtig bewusst, wie anders die Wohn- und Lebensverhältnisse in den sechziger Jahren doch noch waren. Die meisten Leute haben das schon so gut wie vergessen und das trifft auf sehr viele Bereiche des Alltags zu. Nur ein Beispiel für viele: Was man heute so im Allgemeinen als Einfamilienhaus bezeichnet, wo also eine einzige Familie komplett ein ganzes Haus bewohnt, mit allen Etagen die es bietet, also meistens Erdgeschoss und erstes Obergeschoss, denn mehr hat ein Einfamilienhaus selten, das wurde in den sechziger Jahren meistens von 2 oder noch mehr Familien bewohnt. Ich entsinne mich noch sehr gut, dass in den weit außen gelegenen Vororten von Stuttgart, wo es viele dieser typischen Einfamilienhäuser gab und auch heute noch gibt, fast alle Häuser im Erdgeschoss von der Eigentümerfamilie bewohnt wurden und das Obergeschoss war meist an eine andere Familie vermietet. Nicht selten wurde auch noch ein Teil des Kellers zu einer kleinen Wohnung umgebaut, ebenso der Dachboden, so dass in dem, was man heute so Einfamilienhaus nennt, 3 und oftmals sogar 4 komplette Familien lebten. Komplett, also mit Kind und Kegel, wie man so sagt oder in den kleineren Wohnungen im Dachboden wohnte ersatzweise auch häufig ein Junggeselle oder eine alleinstehende Witwe. Das gab es damals oft. Man kann sich das heute nicht mehr wirklich vorstellen, dass in einem Haus mit vielleicht insgesamt 80 bis 120 m² Wohnfläche 4 Familien leben. Da bleiben rund 20 bis 30 m² für jede Familie. Was mit 2 Personen schon eng wird, aber wenn dann noch vielleicht 2 oder noch mehr Kinder hinzu kommen, aber so war das damals halt. Ich glaube, damals hätte es umgekehrt das Vorstellungsvermögen des Normalbürgers gesprengt, dass es irgendwann mal üblich sein wird, dass ein normaler Bürger ein ganzes Haus mit sämtlichen Etagen und von mir aus 100 oder noch mehr m² Wohnfläche für sich beansprucht und nutzt. Das konnte man sich damals bestenfalls für Fabrikanten, Bankdirektoren oder sonst wie reiche Leute vorstellen, aber doch nicht für einen Normalbürger. Noch weniger wäre vorstellbar gewesen, dass so viele Haushalte wie heute mehrere Autos haben. Nun schritt in den sechziger Jahren die Motorisierung schon heftig voran, aber wer es schon geschafft hatte, ein eigenes Auto zu haben, das galt damals schon was, von 2 Autos wagte erst gar keiner zu träumen. Ich glaube, auf die Idee wäre erst gar keiner gekommen, weil man es im Selbstverständnis der Leute seinerzeit für absolut abstrus hielt, mehrere Autos zu haben. Man sagte sich, wozu soll das gut sein? Heute halten sich viele ein normales Nutzauto und dann noch ein Spaßauto so halbwegs als Hobby, vielleicht ein Cabrio für Schönwetterfahrten oder einen flotten Flitzer zum rasen und das normale Auto, um damit zur Arbeit zu fahren. Wenn man das damals so gesagt hätte, dann hätten einem bestimmt 90 % der Leute einen Vogel gezeigt und es als unsinnigen Quatsch abgetan. Ganz ähnlich verhält es sich übrigens auch bei einem ganz anderen Thema, wo es eigentlich noch viel deutlicher wird, in welchem Überfluss viele Leute heute leben und jedes Maß verloren haben. Ich meine damit das Thema Haustiere. Sie werden sich wundern und sich fragen, was hat das Thema Haustiere mit der zeitgeschichtlichen Entwicklung von den sechziger Jahren bis heute zu tun. Aber man erkennt viel daran. Versetzen Sie sich einfach mal zurück in die sechziger Jahre, so als stünden Sie, von mir aus 1965 in einer Stadt auf der Straße und Sie sprächen dort Passanten, also Durchschnittsbürger an und würden denen erzählen, dass Sie z.B. Hundefutter für Ihren Hund pro Monat im Wert von beispielsweise 50 DM oder Katzenfutter in ähnlicher Größenordnung kaufen würden. Ich garantiere Ihnen, diese Passanten hätten Ihnen damals zu 95 % ebenfalls einen Vogel gezeigt und gefragt, ob Sie noch alle Sinne beisammen hätten. Die Haustiere bekamen damals in aller Regel Essensreste und vielleicht hier und da mal eine Art Zugabe aus einer Futterdose, aber kosten durfte ein Haustier damals so gut wie nichts. Und was gibt es heute für eine riesige Industrie, die nichts anderes macht, als Tiernahrung herzustellen und die Leute für dumm zu verkaufen, in dem ständig behauptet wird, wie wichtig solche spezielle Tiernahrung für die Tiere sei. Dass die das behaupten, ist doch klar, die wollen ihr Zeug ja nur verkaufen, aber dass diese Behauptungen absoluter Schwachsinn sind, beweist sich vollkommen von selbst, denn wenn Katzen, Hunde oder sonstige Haustiere wirklich eine aufwendige und teure Spezialnahrung benötigen würden, dann würde es nicht schon seit tausenden von Jahren Katzen oder Hunde geben. Diese weite Verbreitung von spezieller Tiernahrung ist erst in den zurückliegenden 40 Jahren entstanden und würden diese ganzen Behauptungen stimmen, dass die Tiere solch eine Spezialnahrung unbedingt brauchen, dann dürfte es Katzen oder Hunde erst seit 40 Jahren geben, deren Vorgänger wären alle gleich gestorben und ausgerottet gewesen, eben weil die noch keine teure Spezialnahrung hatten. An solchen Beispielen sieht man auch wieder sehr schön, wie sich die Menschen von einer Industrie für dumm verkaufen und vor deren Karren spannen lassen. Nun bringt es uns nicht direkt etwas, weiter über Sinn und Zweck von spezieller Haustiernahrung zu sprechen, weil wir keine Haustiere haben und auch in Zukunft keine haben wollen, aber das diente ja auch nur als ein geradezu typisches Beispiel zum Aufzeigen, wie sich die Denkweise der Menschen u.a. gesteuert von der Industrie im Laufe der Jahre verändert hat. Das ist ja gewiss nicht nur alleine im Bereich der Tiernahrung so.
Nun wird es aber für mich allerhöchste Zeit hier zu enden. Wir wollten jetzt noch schnell mal eine kleine Wanderung in den Waldhain südlich hinter dem Militärautoschrottplatz machen. Dort sind wir mindestens schon seit 2 Monaten nicht mehr gewesen und solche Nahbereichswanderungen sind mittlerweile eigentlich zu einem festen Bestandteil unseres Lebens hier geworden. Das macht uns einfach riesigen Spaß, weil man dabei so schön neue Kraft auftanken kann und braucht noch nicht einmal dafür weit weg zu fahren. Soweit also für heute.
Alles Gute von Kayla und mir, bis zum nächsten mal,
Ihr
Egbert Lappenkeuler.
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Beitrag 2, Teil 1 .
Teil 1 von:
Lappenkeuler - Email / Brief „Banken als Geldvernichter" vom 10.10.2008
Vorherbstliche Grüße!
So tut sich wieder einiges. Vor längerem, es war kurz vor Weihnachten letztes Jahr, berichtete ich Ihnen von einem Aushilfsjob, den Kayla in einer Papierfabrik in Karlsruhe jeweils montags zeitweise angetreten hatte. Man hatte ihr damals schon in Aussicht gestellt, gerne wieder mit ihr zusammen zu arbeiten, falls mal wieder durch Personalengpässe vorrübergehend Bedarf an Leuten ist. So meldeten die sich neulich, mit der Anfrage, ob Kayla nicht für 5 einzelne Arbeitstage, diesmal von Montag bis Freitag, also für einfach eine durchgehende Arbeitswoche, dort mal einspringen könne. Für diese 5 Tage, mit je 7 Stunden Arbeitszeit von Montag bis Donnerstag und 4 Stunden am Freitag, wurden 600 Euro geboten. Kaylas glückliches Verhandlungsgeschick trieb diesen Wert dann noch auf 820 Euro und dafür hat sie das dann gemacht. Nun werden manche die Nase rümpfen und vielleicht sagen, 820 Euro wären heute nicht mehr viel Geld, aber denen mag man zu bedenken geben, dass dieser Wert hochgerechnet einem Monatseinkommen von ungefähr 3.300 Euro entspräche. Das ist für unsereins schon eine ganz gute Stange Geld, auch wenn 820 Euro 820 Euro bleiben, weil sie ja nur 5 Tage und nicht einen ganzen Monat dort hin brauchte. Diesmal hatte sie allerdings keine Arbeit in der Produktprüfung, weil das die neuen Maschinen inzwischen viel besser automatisch selbst erledigen, sondern im weitesten Sinne eine Art Inventurhilfeaufgabe. Diese Fabrik unterhält auch noch ein großes Auslieferungslager sozusagen als Materialpuffer, auch wenn immer mehr Betriebe ihre Lager heute abschaffen, die haben noch ein riesiges Pufferlager. Dort hatten sich, offensichtlich durch sinkende Nachfrage nach bestimmten Rollenprodukten, also das sind solche riesigen Walzen mit Papier und Pappe, riesige Mengen von einigen Sorten angesammelt, weil die Produktion unverändert weitergelaufen war. Eigentlich wird das alles elektronisch vom Computer erfasst, aber da war denen wohl ein Softwareteufel dazwischen gesprungen, denn die ganze Erfassungssoftware für diesen Produktzweig war wohl dadurch unbrauchbar geworden, dass man auf andere, modernere Rechnersysteme umgestellt hatte. Die aber konnten mit der bisherigen Software nichts anfangen und die neue Software auf den neuen Rechnern konnte die Daten der alten Software auch nicht übernehmen. So bestand Kaylas Aufgabe darin, von früh morgens bis nachmittags mit einem dicken Notizblock und einer Alu - Klappleiter bewaffnet durch das Lager zu klettern und alle Papp- und Papierwalzenrollen eines bestimmten Typs ausfindig zu machen und zu erfassen. Als sie das dann nach ungefähr 3 Tagen durch hatte, wurden von den neuen Computern solche Barcodeschildchen ausgedruckt, diese musste Kayla dann in den restlichen beiden Tagen an die betroffenen Rollen anheften. Die Arbeit dort hat ihr insgesamt wieder recht viel Freude gemacht, weil ein sehr gutes Betriebsklima herrscht, was man heute sicherlich nicht von vielen Arbeitsplätzen behaupten kann. Natürlich blickt sie als Aushilfskraft, die gerade mal 5 Tage dort bleibt, nicht unbedingt in die düsteren Ecken der Firma, das ist klar. Auch dort wird es Probleme geben und auch dort wird nicht jeder Tag Anlass zur Freude bringen. Aber sie hat ja auch nicht vor, als feste Angestellte dort einzutreten, aber durchaus weiter so gelegentlich, wenn mal Not am Mann oder der Frau ist. Die Chefs dort waren auch diesmal wieder sehr zufrieden mit ihr und boten schon an, dass sie im Dezember wieder einige Tage dort Aushilfstätigkeiten übernehmen könne, weil dann erfahrungsgemäß wieder ein Personalengpass auftreten wird. Natürlich ist es von der Firma auch Kalkulation. Für die ist es wesentlich billiger, Kayla ab und zu in einer Aushilfszeit besser als üblich zu bezahlen, anstatt dauerhaft weitere Leute einzustellen, die ständig Lohn erhalten, nur um diese Personalengpässe zu vermeiden. Doch genug dazu, Kaylas jüngster Arbeitseinsatz ist inzwischen ja auch schon längst wieder Geschichte.
In meinem letzten Schreiben erwähnte ich, dass der Busunternehmer aus Stuttgart uns Restplätze für eine Art Krimireise nach London sowie für eine weitere Reise nach Lugano offeriert hatte. Wir hatten da noch etwas hin und her überlegt und uns dann nach einigen Tagen entschlossen, die Londonreise anzutreten. Doch da waren andere schneller als wir. Natürlich sind wir nicht die Einzigen, denen der Busunternehmer diese Restplätze anbietet, er hat da so einen Pool aus vielleicht 100 Interessenten, die gelegentlich solche Fahrten mitmachen. Andere haben vor uns zugeschlagen und so waren die Plätze schon weg, als wir uns dazu durchgerungen hatten. Auf die Idee, anstatt dessen die Restplätze der gleichzeitig angebotenen Luganoreise in Anspruch zu nehmen, brauchten wir erst gar nicht zu kommen, denn bei der Benachrichtigung durch den Busunternehmer erwähnte dieser gleich schon, dass diese Lugano - Restplätze sogar noch eher ausgebucht waren. Na ja, ist auch egal oder mir ist es eigentlich im Nachhinein betrachtet sogar sehr recht, dass es so gekommen ist. Wissen Sie, die Preise für beide Reisen lagen ja doch schon über dem für uns üblichen Budget und so schön eine Reise auch ist, aber mir tut es danach immer um das Geld leid, denn die Reise ist unwiederbringlich vorbei, das Geld ist unwiederbringlich weg und außer den Erinnerungen und ein paar Fotos bleibt nichts von der Reise. Ich neige daher meist dazu, Geld lieber für sachliche Dinge auszugeben, die behält man und da hat man länger Freude dran. Natürlich tut eine schöne Reise der Seele und oftmals auch der Bildung irgendwie gut, was sich nicht so ohne weiteres in bare Münze umrechnen lässt, aber es zählt mehr das, was bleibt. Dadurch ist die Finanzhürde bei uns eher recht niedrig angesetzt, ab der wir sagen, dann kaufen wir uns für das Geld lieber etwas oder stecken es in die weitere Renovierung des Hauses. Dann fahren wir inzwischen lieber mit dem eigenen Auto, da kann man besser kalkulieren was es am Schluss kostet und man ist stets unabhängig. Hinzu kommt verschärfend, dass es hier im Umkreis von nur lächerlichen 50 km noch so vieles zu erkunden gibt, was wir noch nicht kennen, da treten aufwendige Fernziele zuerst mal völlig in den Hintergrund. Ich weiß nicht, wie Sie das sehen, aber ich denke, es ist wichtiger, erst einmal die eigene Umgebung zu kennen, als immer nur von Fernzielen zu träumen. Doch genug von diesem Thema.
Wie schnell sich die Welt doch manchmal verändern kann, auch in Dingen, in denen sich zuvor vielleicht 15 Jahre lang überhaupt nichts getan hat. Sie entsinnen sich, ich hatte von der beginnenden Aufräumaktion auf dem Militärautoschrottplatz berichtet. Eine holländische Oldtimerfirma hatte damit begonnen, die alten Fahrzeuge abzutransportieren. Inzwischen ist die Sache wohl abgeschlossen, seit über einer Woche kommen die Transporter nicht mehr und das riesige Areal ist leer. Jedenfalls eigentlich, denn mir ist aufgefallen, dass sie im weiteren Verlauf des Grundstücks einen einzigen alten kleineren ehemaligen Militär - LKW vergessen haben, der etwas versteckt einsam und alleine zwischen ein paar Baumreihen steht. Aber wenn man noch den vorherigen Zustand gewohnt ist, der ja sogar schon 15 Jahre so bestand, also wesentlich länger bestand, als wir hier wohnen, dann wirkt das schon sehr seltsam, wenn all diese Flächen plötzlich total leer sind. Schnell überwächst und verdeckt das Unkraut die letzten Spuren an den Stellen, wo mal Fahrzeuge standen und bald weiß keiner mehr von diesem ungewöhnlichen Ort. Was bleibt, ist das verwilderte Riesenareal einer ehemaligen kleinen Kalimine, mit Zwischenstation als Militärautoschrottplatz, auf dem Weg zum überwucherten und scheinbar bedeutungslosen Brachland. Einige Reste alter Gebäude, ein paar noch unterhaltene Entlüftungsanlagen von den alten Gruben, Wetterschächte nennen die das, das war's dann. Für uns selbst bleiben noch ein paar Erinnerungen und vielleicht insgesamt 70 Fotos auf dem Computer, die wir im Laufe der Zeit dort geschossen hatten. Schnell wird sich die Natur das alles zurück erobern, soweit sie es nicht ohnehin schon längst getan hat. Erst gestern habe ich noch mit dem Militärautoschrottplatzbesitzer gesprochen. Eigentlich müsste ich jetzt schon sagen, mit dem ehemaligen Besitzer, denn wie er mir sagte, hat er hier sein ganzes Areal letzte Woche an das Land verkauft. Zahlen bezüglich des Kaufpreises hat er natürlich nicht genannt, aber er ließ durchblicken, dass die riesige Fläche gut bezahlt worden sei. Nun mag man vermuten, dass der Kaufpreis alleine schon wegen der unendlichen Größe des Geländes hoch gewesen sein muss. Selbst wenn man da nur einen geringen Quadratmeterpreis aushandeln würde, käme aufgrund der schieren Größe der Fläche immer noch ein fetter Betrag raus. So schnell geht das alles auf einmal. Der Rentner meinte unter vorgehaltener Hand, dass der ex - Besitzer das Geld wohl sehr dringend brauche und deshalb jetzt alles so überstürzt verkauft hätte. Ich weiß natürlich nicht alles und nur das, was mir der Ex - Besitzer selbst gesagt hat und wenn das nur halbwegs zutrifft, wäre er auf das Geld aus dem Verkauf eigentlich nicht angewiesen. Er erzielt ja noch hohe Pachteinnahmen durch die Gebäudevermietung einer alten Fabrikanlage bei Aachen, die ihm gehört. Was nicht heißen soll, dass nicht auch er Geld gut gebrauchen kann. Tja, so geht das, damit sind wir dann auch wieder einen inzwischen relativ guten Bekannten los. Der Ex-Schrottplatzbesitzer verliert damit ja jeden Bezug zu der Gegend hier und wird nun wohl gänzlich auf Dauer in den Raum Aachen ziehen. Er selbst sagte zwar, dass er auch später noch die Gegend hier vielleicht 2 mal pro Jahr besuchen will und er lud speziell uns auch noch ein, ihn dann mal ab und zu in Aachen zu besuchen. Dafür hatte er uns gleich mehrere neue Visitenkarten gegeben, damit wir die Adresse haben. Eine zweifellos nette Geste, aber um ehrlich zu sein, mir ist es zu lästig, extra für einen Besuch nach Aachen zu fahren, denn das sind ja von hier aus schon etliche 100 Kilometer. Man kann das mal machen, wenn man ohnehin in der Gegend ist, was aber bei uns auch so oft nicht vor kommt.
Vor einem halben Jahr schrieb ich Ihnen, dass das letzte Haus in der eigentlichen Siedlung stark umgebaut wurde. Viele Handwerker gaben sich dort die Klinke in die Hand. Die Besitzer hatten keine Lust mehr, hier in der Siedlung wohnen zu bleiben und sind nach meinen Informationen nach Weingarten umgezogen, wo sie ein Haus geerbt hatten. Das Haus hier haben sie umbauen lassen, um darin 3 Ferienwohnungen einzurichten, die dann an Urlauber vermietet werden sollen. Beim Sollen ist es dann wohl auch geblieben. Eigentlich sollten nämlich jetzt im Sommer schon die ersten Urlaubsgäste kommen, aber es kam keiner. Diese Gegend hier vermarktet sich urlaubstechnisch ungefähr so, wie der berühmte Kühlschrank in der Antarktis. Wir finden das ja ganz gut, weil wir den Touristenrummel nicht mögen und lieber unsere Ruhe haben, aber Sie kennen es, des einen Freud ist des anderen Leid. Ich habe damals schon immer gesagt, dass das hier keine Urlaubsgegend ist, vor allem weil sie im Zusammenhang mit Urlaub niemandem ein Begriff ist. Wer von weit her hier in die Gegend fährt, der fährt dann gleich knapp 25 km weiter bis in den Schwarzwald und bleibt nicht hier hängen. Ich will nicht behaupten, dass es hier gar keinen Tourismus geben würde, aber es ist nicht zu vergleichen mit typischen Urlaubsregionen wie eben dem Schwarzwald oder dem Bodensee. Wer da auf Einnahmen aus diesem Bereich hofft, der muss dann schon für die Hand voller Leute, die gezielt hier Urlaub machen wollen, etwas besonderes bieten und da reicht eben eine normale 08-15 - Ferienwohnung alleine in aller Regel nicht aus. Wie ich hörte, haben die Besitzer des Hauses sich zur besseren Vermarktung ihrer neuen Ferienwohnungen extra noch 2 Tourismusverbänden angeschlossen, doch auch das völlig ohne jeden Erfolg. Die Anzahl der Gäste ist bis jetzt bei 0 stehen geblieben und wie der Rentner vorgestern erzählte, überlegen sie jetzt schon, das ganze Anwesen so renoviert und zu 3 Ferienwohnungen umgebaut wie es nun ist, zu verkaufen. Doch das würde ich auch als kurzsichtige Vorgehensweise und als wenig durchdacht bezeichnen. Sehen Sie, wenn ich so etwas plane, dann durchdenke ich das doch vorher mehrfach ganz genau, Stück für Stück, wenn man so will und wäge alle Faktoren gegeneinander ab. Das haben diese Leute mit Sicherheit nicht getan. Die hätten sich besser gestanden und das Haus gleich verkauft, ohne noch viel Geld in diesen sinnlosen, an jedem Bedarf vorbei geplanten Umbau zu stecken. Selbst wenn sie so einen besseren Kaufpreis erzielen, als bei einem nicht renovierten Haus, dann müssen sie von diesem höheren Kaufpreis ja die ganzen Kosten für den irrsinnigen Umbau in 3 Ferienwohnungen abziehen, denn den haben sie ja vorher aus eigener Tasche bezahlen müssen. Unter dem Strich kommt dann garantiert weniger raus, als bei einem Verkauf im unrenovierten Zustand, weil kein halbwegs normal denkender Käufer sich zu einem eigentlich angemessenen Preis hier in der Gegend ein Haus kaufen würde, welches so wie es ist nur als 3fache Ferienwohnung zu gebrauchen ist. Der typische Käufer für diese Gegend hier wird das Haus selbst als Wohnhaus für sich und seine Familie nutzen wollen und der ist ja dann gleich gezwungen, sofort alles wieder umzubauen. Diese Kosten wird er dann vom Kaufpreis abziehen, bzw. das Haus nur dann kaufen, wenn er beim Kaufpreis so weit runter handeln kann, dass er diese Kosten damit wieder einspielt. Diese Umbauaktion war somit nicht durchdacht. Nun soll das nicht unser Problem sein, aber man macht sich ja so seine Gedanken.
Ein absolut blödes und restlos überflüssiges Missgeschick ist mir neulich am Auto passiert. Unser Corsa hat ja eine große Heckklappe und man kann schon anständig Zeug in den Wagen packen, obwohl er tendenziell ja als Kleinwagen gilt. Wenn man die Rückbänke umklappt, geht sogar viel mehr rein, als in zahlreiche viel größere Autos und da wir die Rückbänke als Zweipersonenhaushalt eigentlich nie brauchen, fahren wir oft wochenlang mit umgeklappten Rückbänken herum; aber das nur am Rande. Ein Laden hatte Straßenbesen einschließlich Stiel für 3 Euro im Sonderangebot, da hatte ich einen mitgenommen. Der Stiel war noch einzeln, aber mit so einem Kabelbinder an dem Besen festgebunden. So schmiss ich das schnell in den Kofferraum ohne zu sehen, dass der lange Stiel seitlich noch an der Heckklappe raus ragte. Mit Schwung und Elan schmiss ich die Heckklappe zu, dann folgte ein eigenartiges Geräusch und gelbe Splitter flogen herum. Der eingeklemmte Besenstiel war durch mein heftiges Zuschlagen so ruckartig eingeklemmt worden, dass er ausgerechnet das gelbe Kunststoffglas vom Blinker mit voller Wucht traf, worauf das zersplitterte. Dank meines Autobekannten in Stuttgart wurde das Problem binnen weniger Tage gelöst. Zuerst wollte ich schon Schrottplätze abklappern, um dort vielleicht solch ein Teil günstig gebraucht zu erhalten. Mein Autobekannter riet davon ab, weil er meinte, dass gerade solche Kleinteile oft als Neuteil im Vergleich zum Schrottteil billiger wären. Er meinte, dass dieser gelbe Glaseinsatz neu vielleicht 50 Euro kostet und auf dem Schrottplatz die verlangen zwar nur 25 oder 30 Euro, aber gerade diese Kunststoffgläser werden im Laufe der Jahre gerne porös und bekommen innen kleine Risse im Plastik wenn man sie abmontiert. Das sieht man oft nicht gleich, aber nach einem halben Jahr dringt dann Regenwasser in die Lampe ein und die ganze Lampe geht kaputt und muss neu. Das kostet dann vielleicht 150 Euro plus die 25 Euro vom Schrottplatz. So hat er das Teil neu bestellt und obwohl er ja kein Opel - Vertragshändler ist, hatte er dass binnen knapp 2 Tagen dort und es sozusagen im Vorbeifahren eingebaut. Es hat dann letztendlich 48 Euro gekostet. Somit hat mich der billige Besen nicht 3 Euro, sondern 51 Euro gekostet. Dafür hätte ich mich für die nächsten 10 Jahre mit Besen eindecken können.
Manche Leute haben in Sachen Auto ja sehr eigenartige und nach meiner Meinung auch völlig überholte Ansichten. Unser Opel - Corsa ist ja kein Prunkfahrzeug und seine 75 PS sind auch nicht das, was der Autonarr als nennenswerte Leistung bezeichnet. Obwohl der ja eher kleine und im Vergleich zu vielen anderen, leichte Wagen mit 75 PS aus dem Turbodiesel zügiger in der Beschleunigung unterwegs ist, als die meisten „normalen Autos" mit 100 PS. In der Höchstgeschwindigkeit natürlich nicht, aber seine 175 km/h nutzen wir schon eigentlich nie aus, also würde uns ein schnellerer Wagen gar nichts bringen. Nahezu obskur war es, als sich neulich jemand über uns lustig machen wollte, als er erfuhr, dass wir auf der einen Seite zwar Hausbesitzer sind, aber auf der anderen Seite nur so ein kleines „Mädchen- und Hausfrauenauto" fahren, wie er den Corsa nannte. Er tat sich damit hervor, dass er als normaler Mieter einer Wohnung sich ja schon einen 5er BMW mit satten 180 PS leisten würde. Obwohl es einerseits blöde war, fand ich letzten Endes das Gespräch trotzdem sehr aufschlussreich, denn am Schluss stellte sich heraus, dass „sein" Auto eigentlich ein Firmenwagen seines Arbeitgebers ist und selbst der hat ihn nur geleast und tauscht ihn nach 2 Jahren wieder gegen ein neues Leasingfahrzeug aus. Das sind mir die richtigen Typen, die ohne wirklich etwas zu besitzen großen Wind mit dem Eigentum anderer Leute machen. Das passt wieder sehr gut zu meiner These, dass wir heute in einer Zeit der hohlen Luftnummern leben. Dieser Typ ist dann selbst auch so eine Hohlfigur, Zecke und Schmarotzer, andere Worte habe ich für solche Leute leider nicht. Die bestehen nur aus ihrer künstlich aufgeblähten Fassade, hinter der sich absolut gar nichts verbirgt. Als ich das so ähnlich Kayla erzählte, prägte sie passend für ihn den Begriff „Placebo-Man". Genau solche Typen und die dazu passende heutige Einstellung sind nach meiner Meinung letztendlich auch für die ganze Finanzkrise, die wir derzeit haben, verantwortlich. Alles Hohlfiguren, denen in Wahrheit gar nichts gehört, die aber auf Pump und von dem Geld anderer sich wichtig machen. Irgendwann muss das ja zusammenbrechen, weil da keine echten Werte in der vorgegebenen Höhe dahinter stecken. Das Schlimme dabei ist nur, dass dieses, Verzeihung, Rattenpack dadurch alle normal wirtschaftenden Leute dann mit rein reißt und deren Kapital mit herunter zieht und vernichtet. Diese Leute sind für mich mindestens genauso asozial, wie ständig besoffene U-Bahn-Penner und ähnlicher Abschaum, der sein ganzes Hab und Gut versoffen hat.
Kennen Sie noch alle Lehrerinnen und Lehrer aus Ihrer Schulzeit? Sicherlich wird man die markanten und eckigen Typen darunter nicht vergessen haben, auch nicht die, die es vermochten einem Bildung auf eine angenehm, warme, fast schon familiäre Weise zu vermitteln, aber die ganzen Lehrer dazwischen, also um es mal salopp zu sagen, die mit einem 08-15 - Lehrstil, die hat man doch größtenteils spätestens 10 Jahre nach dem Schulabgang vergessen. Ich würde sagen, ich erinnere mich, bezogen auf meine gesamte Schulzeit, noch an etwa 5 Lehrpersonen, darunter 2 Lehrerinnen und 3 Lehrer, alles andere ist weg, wie ausgelöscht. Ich weiß, das es sicher noch mehr als weitere 25 gab, die im Laufe der Schuljahre vor einem ihr Werk vollbrachten, wenn man alle Fächer einbezieht, sicher sogar noch viel mehr, aber an die meisten von diesen anderen besteht keine Erinnerung mehr. An einige von denen vielleicht noch im leichten Ansatz der Hauch einer Erinnerung, frei nach dem Motto: ach ja, da war doch noch einer..... So stelle ich es mir umgekehrt noch viel schwieriger vor, dass ein Lehrer sich später an all seine ehemaligen Schülerinnen und Schüler erinnern soll, die er vielleicht im Verlauf von 30 Berufsjahren mal vor sich sitzen hatte. Da kommen ja keine 25 Personen zusammen, sondern etliche 1000. Wie dem auch sei, jetzt erhielt ich doch kürzlich einen Brief aus Lauffen am Neckar, dort war ich als Kind mal weniger als 1 Jahr zur Schule gegangen, mit einer Einladung zur Beerdigung eines früheren Lehrers Walter Gürtler. Es ist verrückt! Da kommt ein Brief, der einem eigentlich gar nichts sagt, aber der führt dazu, dass man sich tagelang den Kopf darüber zerbricht, wer war der Lehrer Walter Gürtler? Ich kann mich trotz aller Bemühungen und der Zermarterung meines Hirns beim besten Willen nicht an einen Lehrer Gürtler erinnern. Es sagt mir rein gar nichts, noch nicht mal im Ansatz. Damit aber nicht genug. Es wirft ja weitere obskure Fragen auf. Wie kommen die an meine heutige Adresse? Wieso erinnert sich da jemand an mich, wo mir das alles nichts sagt, außer dass ich tatsächlich mal kurze Zeit, vielleicht 8 oder 9 Monate, in Lauffen zur Schule gegangen bin? Ich bin auch davon überzeugt, dass ich damals als Kind immer eine graue Maus war und an graue Mäuse erinnert man sich im allgemeinen erst recht nicht. Ich glänzte nicht durch besondere Leistungen, aber auch nicht durch besondere Schwächen, außer auf sportlichem Gebiet, da war ich immer eine absolute Null. Ich könnte es daher bestenfalls verstehen, wenn meine damaligen Sportlehrer sich an mein restloses Desinteresse an Sport entsinnen. Vor dem Schulsport habe ich mich immer gedrückt, sofern dies irgendwie möglich war. Das war das einzige Fach, was ich wirklich abgrundtief gehasst habe. Sportlehrer war der Gürtler aber mit Sicherheit nicht, der Name wäre mir spätestens jetzt wo man ihn hört wieder eingefallen, denn an die erinnere ich mich noch genau, weil es keinen Sportlehrer gab, mit dem ich nicht endlose Auseinandersetzungen wegen meiner Unlust zum Sport und deren Unverständnis dafür hatte. Allerdings machte sich diese Unlust am Sport auch erst später mehr bemerkbar, weil in meiner Zeit in Lauffen hatten wir kaum Sport, soweit ich mich entsinne und der dortige Sportlehrer sah das auch locker. Aber damit fällt man ja auch nicht wirklich auf, im Gegenteil. Wenn das Wort Notendurchschnitt bei einem wirklich zutraf, dann bei mir, denn mein Notendurchschnitt war meistens exakt Durchschnitt. Ich glaube, wenn man meine Noten aus allen Jahren und allen Fächern komplett zusammengezählt hätte und daraus den Durchschnittswert ermittelt hätte, dann wäre dabei so ziemlich genau 3,0 rausgekommen. Außer im Fach Deutsch, da hatte ich meistens eine 1. Aber irgendwer muss doch da meine Existenz im Auge behalten haben, um mich jetzt zur Beerdigung eines ehemaligen Lehrers einzuladen, den ich selbst gar nicht mehr kenne. Ich meine, wir reden hier nicht über etwas, was vor ein paar Jahren mal war, sondern über meine eigene Schulzeit, also über Dinge, die rund 50 Jahre und mehr zurückliegen. So kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich jemand aus dem Umfeld des nun wohl verstorbenen Lehrers ausgerechnet an mich als ehemaligen Schüler erinnert, der seinerzeit ein so gutes Verhältnis zu diesem Lehrer gehabt haben müsste, dass er heute, nach über 50 Jahren, noch an dessen Beerdigung dabei sein sollte. Zumal ich ja nur vielleicht ¾ Jahr in Lauffen zur Schule ging. Dieser Lehrer Gürtler selbst wird sich ja wohl kaum an mich erinnert haben und den Leuten aus seinem Umfeld immer erzählt haben: „...ah wir hatten da mal einen Lappenkeuler als Schüler, an den ich mich gerne erinnere..." Sie sehen, das macht alles keinen nachvollziehbaren Sinn. Der einzig nachvollziehbare Grund sich ausgerechnet an mich zu erinnern, wäre bestenfalls mein eigenartiger Name, den ich mir bei einer Wahlmöglichkeit sicher niemals selbst ausgesucht hätte. Aber so ungewöhnlich der Name auch sein mag, nach über 50 Jahren dürfte sich daran auch kein Schwein mehr erinnern, zumal wenn es sich um eine unscheinbare Person handelt, die nur kurze Zeit im Umfeld dort gewesen war. Vielleicht ist es auch nur eine Verwechslung oder die Organisatoren der Beerdigungsfeier haben einfach wahllos eine x- beliebige alte Schülerliste von dort herangezogen, um ehemalige Schüler daraus zu der Beisetzung einzuladen und ausgerechnet dabei ist denen eine Liste in die Hände gefallen, auf der auch mein Name stand. Ja, das wäre für mich sogar die einzig plausible Erklärung. Wie dem auch sei, ich werde nicht nach Lauffen zu der Beerdigung des mir in der Erinnerung völlig unbekannten Lehrers Gürtler fahren.
Wirtschaftskrise überall, Bankenzusammenbrüche, desaströse Entwicklungen, muss man um sein mühsam zusammengetragenes Häufchen an Erspartem wieder bangen? Überhaupt auch die sonstige wirtschaftliche Entwicklung wirft doch mehr Fragen auf, als es noch vor 1 oder 2 Jahren üblich war. Und nun lese ich von Ihnen, dass es Sie gleich recht hart erwischt hat, eine entsetzliche Entwicklung! Wie Sie mir vorletzte Woche schrieben, ist in Ihrem Fall überhaupt nichts vom angeblichen wirtschaftlichen Aufschwung zu spüren, sondern im krassen Gegenteil, bei deutlich mehr Arbeit kommt am Ende deutlich weniger heraus und Sie stünden vor einem wirtschaftlichen Abgrund. Es liegt an vielen Dingen, die Arbeitszeiten werden länger, die Löhne werden geringer, die Ausgaben für Steuern, indirekte Steuern, ganz besonders für Energie, Umweltabgaben, allgemeine Preise, Kraftstoffe, Heizung, Versicherungen und, und, und werden laufend viel teurer. Rechnet man diesen Kaufkraftschwund durch die Hintertür noch mit ein, dann hat man heute effektiv über 40 % weniger Geld zur Verfügung, als noch vor 3 Jahren, denn diese ganzen Abgaben und gestiegenen Kosten bringen einem ja dafür auf der Gegenseite keinerlei Mehrwert. Auch die blöde Mehrwertssteuer nicht, obwohl sie so heißt. Die Großkopferten machen sich auf Kosten des kleinen Mannes mal wieder die Taschen voll, denn irgendwohin geht das Geld ja, welches wir mehr ausgeben müssen und die kriegen den Hals dabei trotzdem nicht voll genug. Nun muss ich sagen, ich darf momentan wirklich nicht laut klagen, und hoffe inständig, dass das in unserem Bereich auch so bleibt. Obwohl ich auch darauf keinen Euro verwetten würde, denn in der heutigen Lage hat sich das Blatt blitzschnell gewendet und man stürzt ins endlose Nichts. Ich kann aber Ihre Schilderungen sehr gut nachvollziehen, a) weil ich solche Entwicklungen aus den eigenen Erfahrungen früherer Jahre nur allzu gut kenne, denn schließlich war genau solch eine Entwicklung bei mir eigentlich immer üblich, außer jetzt, was mich selbst verwundert und b) weil ich ähnliches, wie jüngst von Ihnen, in den letzten beiden Jahren und ganz besonders oft im letzten halben Jahr, von sehr vielen Leuten gehört habe. Ich könnte Ihnen da Beispiele nennen, da würden Sie trotz Ihrer zusammenbrechenden Wirtschaftssituation vor Freude einen Luftsprung machen, dass es Sie so dicke wie diese Leute nun doch noch nicht erwischt hat. In jedem Fall kann man mit Sicherheit sagen, dass Sie mit Ihrer Negativ - Entwicklung voll im Trend liegen und wir, also Kayla und ich, schwimmen ausnahmsweise mal völlig gegen den Trend. Wie schon gesagt unter Vorbehalt und mit dem fett unterstrichenen Zusatzbegriff „noch". Wenn es wirtschaftliche Talfahrten gab, dann war ich sonst eigentlich immer gleich in vorderster Reihe als Betroffener mit dabei, nur diesmal nicht. Ich sage lieber vorsichtig: noch nicht, denn wer weiß, wie das alles weiter geht. Allerdings war ich in den zurückliegenden 20 Jahren bis 2006 eigentlich immer auf wirtschaftlicher Talfahrt, egal wie der aktuelle Trend gerade war. Man kann gewiss nicht behaupten, dass es uns wirtschaftlich goldig geht, aber wenn ich, ohne mich mit anderen Leuten zu vergleichen, einfach den Maßstab an meine eigene wirtschaftliche Entwicklung der zurückliegenden 20 Jahre anlege, dann ging es mir in dieser Zeitspanne wirtschaftlich noch nie so gut wie heute. Wie Sie sich sicher erinnern, habe ich schon öfters darüber sinniert und bin jedes mal zum dem Ergebnis gekommen, dass ich es vor allem Kayla zu verdanken habe, dass unsere wirtschaftliche Lage momentan völlig unproblematisch zu sein scheint. Ohne ihren Elan hätten wir das alles nicht geschafft. Jedoch möchte ich nicht weiter auf unsere Entwicklung eingehen, die kennen Sie zur Genüge aus meinen Schilderungen der letzten beiden Jahre. Hart, ja geradezu richtig hart, fand ich Ihre Schilderungen von vor 2 Wochen. Man fragt sich in solch einer Situation, und da werden Sie mir sicher beipflichten, warum einen so eine wirtschaftliche Pleitewelle gerade jetzt überrollt und regelrecht niederwalzt? Die Talsohle sei längst durchschritten, hörte man von allen Seiten, obwohl bei der aktuellen Entwicklung der letzten Wochen diesen Schreihälsen langsam auch die Worte im Halse stecken bleiben. Die Frage wird man innerlich nicht los und das Hirn greift diese immer wieder wie eine Schleife auf: Wenn es bei anderen doch wieder bergauf geht, warum geht es bei mir - beziehungsweise in diesem aktuellen Fall bei Ihnen - weiter bergab? Ich kenne diese Gedanken nur zu gut, die einen dann ergreifen. Nun ist es nicht meine Aufgabe, Ihnen Mut zuzusprechen, dazu kenne ich Ihre persönliche Situation und Ihre Verhältnisse viel zu wenig und ich bin keiner, der anderen das Blaue vom Himmel verspricht, wenn er nicht tatsächlich entsprechende Anhaltspunkte für eine Besserung ausmachen kann. In mir finden Sie somit keine geistige Stütze in der Form, dass ich Ihnen pauschal sage: „Es wird alles besser, es wir schon wieder gut." Ich bin in dem Punkt für klare Worte. Ein Scheißdreck wird besser, weil ich auch nicht blöde bin und sehe, wie weiterhin täglich alles teurer wird, wie täglich weiter die Abgabenlast steigt, wie täglich die Anforderungen an den Durchschnittsbürger höher geschraubt werden, wie in der letzten Zeit täglich, ja fast schon stündlich neue Hiobsbotschaften von den Finanzmärkten kommen, die auf unserem Rücken ausgebügelt werden sollen und das alles bei gleichzeitigem Abbau einer fairen Be- oder Entlohnung. Auch unser ehemals gutes Gesundheitssystem wird kontinuierlich demontiert. Nur die, die an der Demontage schuld sind, die betrifft es selbst nicht, die haben ihr Schäfchen im Trockenen, wie man so sagt. Unter solchen Vorzeichen kann und will ich Ihnen einfach keinen Mut zusprechen, denn das wäre unfair. Es hat Sie hart getroffen und es wird Sie noch härter treffen! Verzeihung, aber das ist meine wahre Meinung. Zumindest wenn sich alles so verhält, wie Sie mir mitteilten. In Ihrer Situation konzentrieren sich die Negativfaktoren bei Ihnen ja momentan regelrecht wie in einem Brennpunkt. Trotzdem stockte mir der Atem, als ich gelesen habe, wie sehr sich Ihre Situation in der letzten Zeit verschlechtert hat. Schließlich war ich immer im Glauben, dass Sie in wirtschaftlichen Belangen, im Gegensatz zu uns, eigentlich mehr in einem ruhigen Fahrwasser weitgehend sorgenfrei dahinschippern und deutlich weniger von Problemen belastet werden, als ich. Situationen, die jahrzehntelang als sicher und manifestiert galten, sind zu einem großen Teil am Kippen, und das aus den unterschiedlichsten Gründen. Die Entwicklung von uns, also von Kayla und mir, ist so nicht auf Sie übertragbar, weil sie atypisch ist und nur unter den Voraussetzungen funktioniert, die momentan bei uns gegeben sind und glauben Sie mir, ich danke im Stillen Gott täglich dafür, dass er mir Kayla geschickt hat, wenn man es bildlich in gedachter Szenerie so ausdrücken will. Ich wäre ohne Kayla zwar nicht unter gegangen, jedenfalls nicht so lange mich keine gesundheitlichen Probleme dahin gerafft hätten. Aus anderen, als gesundheitlichen Gründen, kann ich gar nicht untergehen, dafür bin ich nicht der Typ, aber ohne Kayla wäre ich keinen wahren Deut weiter, als vor 5 Jahren. Ich bin und war schon immer ein Stehaufmännchen, allerdings nur in einem sehr begrenzten Bereich mit niedrigem Level. Echte Niederlagen kannte ich nicht, weil ich selbst herbe Niederlagen nie als solche empfand und herbe Niederlagen habe ich in den letzten 20 Jahren am laufenden Meter erlitten, das können Sie mir glauben, ausgenommen die jüngste Zeit, seit Kayla bei mir ist. Wenn man dauerhaft wirtschaftliche Niederlagen erleidet, wird das zu einem Normalzustand der sich, wenn man ein wenig seinen Grips gebraucht, genauso gut managen lässt, wie auf der anderen Seite Reichtum und Wohlstand, nur die wenigsten Leute erkennen das und grübeln und hadern endlos weiter. In solchen Fällen habe ich registriert, dass es mir dann wirtschaftlich sehr schlecht ging und ich habe mich jedes Mal entsprechend meiner Möglichkeiten perfekt mit der jeweiligen Situation arrangiert und mir dann nichts aus dieser Situation gemacht. Man könnte dieses Verhalten vielleicht auch als eine Art der Selbstbetäubung bezeichnen, aber dieses Verhalten liegt mir so im Blut. Wo viele dann verzweifeln, habe ich die Achseln gezuckt und gesagt, es ist halt so und man muss aus der jeweiligen Situation das Beste heraus holen, was rauszuholen ist und das ist mir eigentlich auch immer gelungen, jedenfalls aus meinem Betrachtungswinkel. Vor allem darf man nie über diese Situation verbittert nachdenken, dann gerät man in einen Sog, der einen wie ein Strudel immer noch tiefer nach unten in die Scheiße zieht, weil man keine Gedanken mehr frei hat, für positive Dinge und für Lösungsansätze, die helfen können, aus dem Dilemma herauszuführen. Der blöde Lappenkeuler hat gut reden, werden Sie sagen, dem geht es ja jetzt spitzenmäßig und es ist immer leichter, aus dem Polstersessel heraus auf vergangene schwere Zeiten zurück zu blicken, als schwere Zeiten aktuell auf der harten Holzbank durchzumachen. Was soll ich Ihnen denn sagen? Dass es Ihnen morgen wieder besser gehen wird? Das wäre doch gelogen und ich schätze Sie zu sehr, dass ich Sie mit solchen Lügenmärchen vertröste. Das Leben ist manchmal hart und dem muss man ins Auge blicken und sich trotzdem nichts draus machen! Das wäre so ungefähr schon die Hauptgrundregel der „Lappenkeuler - Philosophie". Was kann ich Ihnen in der Lage mit auf den Weg geben? Nur meine eigenen Erfahrungen, mehr nicht. Nein, positionieren Sie sich selbst in Gedanken über der Situation. Lassen Sie sich nicht von der Situation vereinnahmen! Tun Sie so, als würden Sie Ihr derzeitiges Leben mit all seinen Schikanen schwebend aus 3 m über der Erde als völlig unbeteiligter Zuschauer betrachten, aber immer so, als wären Sie eigentlich völlig unbeteiligt, an dem, was da abläuft und würden das nur ganz nüchtern aus sachlicher Sicht bewerten. Erst dann machen Sie sich dazu ganz ruhig und sachlich, ohne Emotionen, Ihre Gedanken. Nicht mal eben für ein paar Minuten, auch nicht für ein paar Stunden. Tun Sie das ein paar Wochen lang, ein paar Monate oder von mir aus sogar ein halbes Jahr lang konsequent jeden Tag und ich versichere Ihnen, dann wissen Sie von selbst, was Sie anders machen müssen. Vor allem warten Sie nicht auf die Hilfe von anderen. Die gibt es nur selten und wenn es sie gibt, ist sie in den meisten Fällen falsch und unbrauchbar, weil sie nicht auf Ihren ganz persönlichen Weg abgestimmt ist. Ihre Rettung, um es mal vereinfacht zu sagen, kann nur aus Ihnen selbst heraus kommen. Ein Fremder kann zwar einen Ertrinkenden aus einem Schwimmbecken retten, aber nicht, wenn der sich selbst noch mit zentnerschweren Bleistücken belastet. Sie müssen diesen Ballast, der Sie nach unten zieht, selbst erkennen und abwerfen, sonst klappt das nicht. Vor allem meiden Sie gute Ratschläge von Finanzexperten. Der Grund ist sehr einfach: es gibt keine wirklichen Finanzexperten! Das zählt mit zu den Dingen, die ich in meinem Leben mehrfach lernen musste. Schauen Sie sich die vielen gestrandeten Opfer von angeblichen Finanzexperten an, nie waren es so viele wie heute. Einfach weil es keine wirklichen Finanzexperten mehr gibt. Gerade jetzt an den ganzen aktuellen Bankenkrisen in den USA, aber leider auch hierzulande, wie z.B. die Sache bei der KFW oder Hypo Real Estate, alles das hätte niemals passieren können und wäre auch nie passiert, wenn es wirkliche Finanzexperten geben würde. Im Gegenteil, es zeigt sehr anschaulich, welche Hornochsen und Abzocker sich weltweit heute Finanzexperte nennen. Wenn ich es recht sehe, ist die Finanzkrise in den USA doch vor allem durch faule Kredite an Häuslebauer, Hauskäufer u.ä. entstanden, die ihre Kredite nie zurückzahlen konnten. Genau da hätte schon selbst ein mittelmäßig schlechter Finanzexperte rechtzeitig erkennen müssen, welche Leute kreditwürdig sind und welche nicht und erst gar nicht solchen Leuten Kredite geben. Dann gäbe es das ganze Problem gar nicht. Aber das sieht man ja hier im Land auch schon. Die Kreditaufnahme wird den Leuten viel zu leicht und zu schmackhaft gemacht. Für jeden Mumpitz kann man heute schon einen Kredit aufnehmen. Die sollten mehr zu der alten Tugend zurück finden, dass sich die Leute eben nur noch das kaufen können, was sie sich auch wirklich von aktuell vorhandenem Geld leisten können. Damit wären solche Probleme weitgehend ausgeschlossen oder zumindest um über 90 % reduziert. Zugleich wäre die moderne Menschheit 60 % ihrer Probleme los, denn das ist schätzungsweise ungefähr der Anteil aller Probleme, die irgendwie aus Überschuldung oder in diesem Bereich entstehen. Eigentlich heißt es, Banken seien dazu da, um das Geld ihrer Kunden zu mehren, jedoch sehe ich in letzter Zeit immer häufiger, dass sie das Geld ihrer Kunden vernichten und das vor allem wegen Unfähigkeit ihrer überbezahlten Manager. Ausnahmslos jedes mal, wenn ich oder Bekannte aus meinem Umfeld auf den Ratschlag von Finanzexperten von Banken u.s.w. gehört haben, kam am Ende dabei weniger heraus, als wie wenn ich oder diese Leute ihrem eigenen Instinkt gefolgt wären und das Geld so angelegt hätten, wie sie es eigentlich vor hatten. Auf mich bezogen habe ich das damals mal nachgerechnet und bin dabei wirklich jedes mal auf das gleiche Ergebnis gekommen, dass bei genauer Betrachtung die Finanzexperten immer nur mein Geld verheizt haben. Auch wenn dadurch in vielen Fällen scheinbar keine direkten Verluste entstanden sind, aber hätte ich mit dem Geld das gemacht, was ich ohne den Rat der Experten damit eigentlich vor hatte, dann hätte es mehr Ertrag gebracht. Das beginnt doch schon damit, wenn Sie sich die sogenannten Finanzexperten der Banken heute einmal ansehen. In aller Regel kommt dann so ein junger, überkorrekt gekleideter, haargegelter Schnösel ohne jede Lebenserfahrung und der erzählt Ihnen dann sinnigerweise etwas von langfristigen Erfahrungen mit guten Anlagemöglichkeiten. Haben Sie schon ein einziges mal erlebt, dass solche Ratschläge von diesen Leuten etwas taugen? Ich jedenfalls nicht. Wenn es um Geldanlagen geht, verzichten Sie generell auf jede Beratung, ausgenommen, wenn sie finanzmässig ein extremer Bruder Leichtfuß sind, dann könnte es etwas bringen, aber sonst, wenn Sie selbst immer auf Sicherheit bedacht sind, dann sind Ratschläge von denen absolut überflüssig und schaden Ihnen nur. Wenn Ihnen ein Bankberater schon Hochglanzprospekte von irgendwelchen Anlagemöglichkeiten in die Hand drückt, die u.a. anhand von Kurvenverläufen eine positive Entwicklung belegen sollen, dann zerreißen Sie diese Prospekte am besten gleich im Beisein des „Beraters", nur so begreifen die sofort, was man davon hält. Ich habe schon lange mit meiner Hausbank vereinbart: Bitte generell keine Beratung in Sachen Geldanlagen, außer wenn ich selbst diese ausdrücklich wünsche! Obwohl es bei mir nicht viel zu beraten gibt, aber ich möchte die paar Groschen nicht auch noch von denen eliminieren lassen und für deren hirnlose Finanzexperimente zur Verfügung stellen. Wissen Sie, ohne solch eine klare Ansage auf Beratungsverzicht meldeten die sich immer 2 mal im Jahr, um einem irgendwelche Fondspapiere oder ähnlichen Scheiß aufzuschwatzen, den man nie haben wollte. Nur wenn die Fondspapiere später mal an Wert verlieren, dann wollen die nichts mehr damit zu tun haben, dann heißt es, es war ja ihr volles Risiko. Ohne dass sich diese Bankleute aber aus sich heraus, ohne jede Aufforderung gemeldet haben und dem Kunden diesen Fondsmist aufgeschwatzt hätten, hätten die betroffenen Kunden diese Papiere nie im Leben gekauft. Nun, wie gesagt ich habe das auch nie getan, kenne diese Geschichten aber aus meinem Bekanntenkreis zur genüge. Doch ich drifte schon wieder in einen anderen Bereich ab. Das mit den Fehlberatungen wäre ja wieder ein völlig anderes Thema für sich, da könnte man sicher mehrseitige Beiträge drüber schreiben.
Wenn ich Ihre Email von vor 2 Wochen richtig verstanden habe, dann besteht bei Ihnen die Gefahr, dass Sie ihr Anwesen nicht länger halten können, sofern sich ihre wirtschaftliche Lage nicht in den nächsten 3 Monaten gravierend bessert. Das würde ja bedeuten, dass Sie ungefähr Ende des Jahres oder zur Weihnachtszeit Ihr Haus verkaufen müssten, sofern keine Wende in der Situation eintritt. Wahrhaftig keine schönen Aussichten. Ich will Sie natürlich nicht beeinflussen, nur mit ein paar Punkten zum Nachdenken anregen. Ich kann aus unserem eigenen Beispiel nur sagen, dass es sich hier billiger im eigenen Haus wohnt, als im wesentlich teureren Stuttgart in einer Mietwohnung. Das soll heißen, wenn Sie Ihr eigenes Anwesen wirklich in Bälde aufgeben, dann würde ich Ihnen raten, bloß nicht in eine teure Großstadt zu ziehen, denn dann wird der Lebensunterhalt alleine durch die Miete noch teurer, als der Unterhalt Ihres eigenen Anwesens auf dem Lande ist. Auf dem Lande hat man dafür häufig höhere Fahrkosten, Spritkosten, weil eigentlich alles, egal ob Einkaufen, Arzt, Behörden usw. weiter weg liegt und der Zeitaufwand für solche Fahrten ist auch höher. Da spielt es dann eine große Rolle, wie häufig man solche Fahrten in Anspruch nehmen muss. Das liegt natürlich an jeder persönlichen Einzelsituation. Bei uns ist es ja so, dass wir da nicht laufend an bestimmte fern liegende Ziele gebunden sind. Keiner von uns braucht täglich regelmäßig zu einer Arbeitsstelle fahren, außer wenn wir mal kurzfristig Gelegenheitsjobs annehmen, was aber vorübergehend im Mittelwert auf vielleicht 2 Wochen pro Jahr hinaus läuft, also nicht wirklich ins Gewicht fällt. Die wichtigen Geschäfte des Alltags sind für uns hier z.B. alle im Ort erreichbar, liegen also in einem Umkreis von etwa 5 km, ansonsten bei gelegentlichen größeren Anschaffungen oder größeren Einkaufstouren geht es meist nach Karlsruhe, was je nach gewählter Strecke zwischen 13 und 17 km entfernt liegt, also auch nicht wirklich weit. So kann ich Ihnen nur wärmstens empfehlen, wenn Sie nicht regelmäßig aus beruflichen oder sonstigen Gründen in eine bestimmte Großstadt müssen, dann ziehen Sie lieber aufs Land, aber auch wieder nicht zu weit weg von einer Großstadt, denn sonst wird der Anteil der Fahrkosten, des Zeitaufwandes für Fahrten usw. doch wieder lästig hoch. Ich denke, optimal sind da Bereiche von ungefähr 10 bis 30 km Abstand zu einer Großstadt. Ab dort wirken sich schon deutlich günstigere Wohnpreise aus, aber im Falle des Falles ist der Fahrtaufwand noch gut erträglich. Das ist auch ein Vorteil unserer Neuzeit. Weiterhin würde ich empfehlen, wenn Sie aufs Land ziehen sollten, dann nicht in ganz kleine Orte, weil es dort heute in aller Regel gar nichts mehr gibt, außer der Wohnmöglichkeit. Im Gegenzug finden Sie dafür heute in fast allen Orten ab ungefähr 7.000 Einwohner aufwärts, alle wirklich wichtigen Läden, die man für den täglichen Bedarf so braucht. Das war früher ja nicht so. Gewiss, einen Tante Emma - Laden gab's dort früher, den gibt's heute nicht mehr, aber solche Discounter und Supermärkte, wo man alles bekommt oder Apotheken, Ärzte usw. gabs dort früher nicht, dann musste man immer in die nächste größere Stadt und das ist heute nicht mehr so. In fast allen Dörfern ab dieser Mindestgröße von 7.000 Einwohnern aufwärts findet man heute eigentlich alles, außer vielleicht Fachärzte und ganz spezielle Fachmärkte, aber wann braucht man die schon? Da gilt es also den passenden Ort zu finden, nicht zu klein und nicht zu groß, nicht zu entlegen und nicht zu teuer. Aber ich denke, dass ist heute gar kein Problem mehr, solange man nicht auf bestimmte Ortsgebundenheiten und Fahraktivitäten, z.B. wegen eines Arbeitsplatzes, angewiesen ist. Sie werden schon wissen, was Sie tun und wo Sie hin wollen. Nun könnte man ja nach dem Verkauf Ihres jetzigen Anwesens sagen, da können Sie von dem erzielten Erlös ja schon sicher auf Jahre oder Jahrzehnte gemütlich in einer Mietwohnung in einer Stadt leben, aber da täuschen sich auch viele. Wenn man monatlich vielleicht 1.000 Euro für Wohnung, zusammen mit Heizung usw. abdrücken muss, dann sind auch z.B. 100.000 Euro schon nach wenigen Jahren aufgebraucht. Auf dem Land dagegen können Sie glattweg die doppelte oder dreifache Zeit davon die Mietkosten bestreiten. Oder eine andere Möglichkeit, wenn Sie sich von dem Erlös des Verkaufs auf dem Land ein deutlich kleineres und billigeres Anwesen kaufen, als Sie vorher hatten. Eines mit sehr überschaubaren Unterhaltungsaufwand. Da gibt es sehr viele noch gut brauchbare kleine Altbauten zu geringen Preisen, das haben wir ja vor 2 Jahren bei unserer Ausschau schon mitbekommen und die Situation am Markt mit solchen alten kleinen Häusern ist für Kaufinteressenten in der Zwischenzeit noch viel besser geworden, weil die Preise gerade dort weiter gefallen und das Angebot gestiegen ist. Gerade solche kleinen Altbauten werden auf dem Land sehr oft sehr günstig angeboten, weil viele Immobilienkäufer die heute nicht mehr haben wollen. Die wollen alle mindestens gleich 150, besser 250 m² Wohnfläche, alles muss modern sein, ein großer Garten dabei u.s.w. Deswegen stehen in den Dörfern heute Unmengen von diesen typischen kleinen, alten, aber oft sehr gut erhaltenen Kernhäusern mit Wohnflächen zwischen 45 und 70 m² leer und zu sehr billigem Preis zum Verkauf. Darin hat dann vielleicht bis vor ein paar Jahren noch eine alte Frau oder ein alter Rentner gelebt, der dann verstorben ist und wo es keine Nachkommen gibt oder die Nachkommen das Anwesen nicht haben wollen und es verkaufen. Mir hat erst vor wenigen Wochen ein Makler erzählt, dass solche alten Dorfhäuslein selbst in gutem Zustand mit Heizung und mäßig renoviert heute schon stellenweise ab unter 30.000 Euro zu haben sind. Das wäre noch vor 3 Jahren völlig undenkbar gewesen, da hätte man noch nicht mal ein unbebautes Grundstück für diesen Preis im gleichen Ort bekommen. Das bezieht sich aber nur auf solche sehr kleinen Altbauten, eben weil die keiner mehr will.
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