LPK-i8

Auf dieser Seite finden Sie die Lappenkeuler - Beiträge “Banken als Geldvernichter” und “Oh, Plastikbaum...” aus dem Jahre 2008.

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Beitrag 1 (Fortsetzung von der vorherigen Seite LPK i7)

Teil 2 von:

Lappenkeuler - Email / Brief „Banken als Geldvernichter" vom 17.10.2008

Haben Sie schon mal was über ebay ersteigert oder verkauft? Ich
jedenfalls nicht, ich habe dort auch gar kein Nutzerkonto, alleine
schon weil mir solche Bezahlmodalitäten nicht behagen. Trotzdem
finde ich es immer wieder mal interessant, die vielen Kuriositäten die
dort feilgeboten werden, zu durchforsten. Ein Flohmarkt ist ja gar
nichts dagegen. Mein Autobekannter hält ja große Stücke auf ebay. Er
versteigert dort viele Dinge, von denen er selbst sagt, dass es oft Zeug
ist, was er früher letzten Endes weggeworfen oder auf den Schrott
gebracht hat. Andererseits findet er dort auch häufig Teile, wo man
sonst anderswo wirklich viel Geld für hätte zahlen müssen. Er sagte
wohl, dass insbesondere die Zustandsbeschreibungen sehr vieler
Anbieter mit allergrößter Vorsicht zu genießen sind. Dass total
defekte, ausgelutschte und nicht funktionierende Dinge als völlig
einwandfrei angepriesen würden, wäre der Normalfall. Er nannte da
auch stellvertretend 2 Beispiele, einmal wo er als Verkäufer auftritt
und einmal, wo er als Käufer in spe fungierte. Als Autohausbetreiber
hat er öfters alte Fahrzeugteile, die früher in den Schrott wanderten,
wie z.B. einen total defekten Automotor, dessen Reparatur nicht mehr
lohnt. So ein Motor wiegt ja schon etwas und bringt auf dem
Schrottplatz dann schon ein paar Euro an Schrottgeld, aber er meinte,
mehr als vielleicht 20 Euro wären nicht drin. Bei ebay hätte er
regelmäßig für solche total defekten Motoren Preise zwischen 200 und
600 Euro erzielt, je nach Motortyp. Umgekehrt hatte er bei ebay einen
speziellen hochwertigen Autositz entdeckt, der als praktisch neuwertig
„ein halbes Jahr alt" mit einwandfreier Funktion angepriesen wurde.
Er hat ihn dann ersteigert und das Schätzchen entpuppte sich als total
defekt und mindestens 10 Jahre alt. Vermutlich stammte er sogar aus
einem Unfallwagen. Die Rückenlehne arretierte nicht mehr, wenn man
sich draufsetzte klappte der Sitz sofort ganz nach hinten in
Liegeposition; die Bezüge waren durchgeschlissen und es war noch
eine so alte Version, die noch nicht einmal für Seitenairbags tauglich
war. Normalerweise schließen die Anbieter ja jede Rücknahme aus,
aber wenn so absichtlich getäuscht und gelogen wird, dann kann man
mit einem gutem Anwalt schon etwas Dampf machen. Jedenfalls hat
er es auf diese Weise geschafft, in einem halbjährigen Procedere den
Sitz wieder gegen Rückgabe seines Geldes zurückzutauschen. Doch
wieder zurück zu ihm als Verkäufer. Er hat dort sogar schon alte
Auspuffrohre an den Mann gebracht. Es ist unvorstellbar, was man da
noch alles verkauft kriegt. Es hatten sich bei ihm über einen längeren
Zeitraum etwa 25 alte Auspuffrohre angesammelt, von defekten
Auspuffanlagen, die er bei Kunden ausgetauscht hatte. Sonst hat er die
immer im Schrott entsorgt, aber mehr aus Tollerei hat er diesen Posten
gesammelter Auspuffrohre einfach mal in ebay gesetzt und sie wurden
dann tatsächlich im Block für 125 Euro von einem Bastler aus
Freiburg ersteigert. Seit dem setzt er so ziemlich alles dort rein, was er
los haben will. Wenn's nicht klappt, kann er das Zeug dann immer
noch zum Schrott geben oder entsorgen.

Nun mal zu einigen wenigen Fotos.
Hier habe ich noch ein sehr schönes, wenn technisch auch schlechtes
Foto aus Zeiten der Kalimine auf dem späteren Militärautoschrottplatz
- Gelände beigefügt. Es stammt von den eingescannten Schwarzweiß -
Fotos des Rentners. Es wurde wohl kurz vor dem Abriss der meisten
Gebäude, ungefähr zwischen 1969 und 1972 fotografiert, als Teile der
Anlage schon einige Jahre still standen und es zeigt einen Förderturm
von der Rückseite. Irgendwie sieht der Förderturm im Baustil recht
anders aus, als die typischen Fördertürme, die man so aus Filmen vom
Ruhrgebiet her kennt. Also hatte diese Kalimine hier vielleicht ihren
eigenen Baustil, wenn man so will. Immer wieder aufs Neue erstaunt
es mich, was hier in der heut einsamen Ecke früher noch für ein reges
und betriebsames Treiben geherrscht haben muss. Wenn man sich das
dann einmal vor Augen führt, früher heißt in diesem Fall, vor gerade
einmal 40 bis 50 Jahren. Nun sind 50 Jahre einerseits schon eine sehr
lange Zeit, mehr als die Hälfte eines durchschnittlichen
Menschenlebens, aber gemessen an der Zeitgeschichte ist das so lange
auch wieder nicht her.

 
Kali07: ein Förderturm der alten Kalimine auf einem alten Foto. An gleicher Stelle ist heute nur Wald und irgendwie kann man sich das heute nicht mehr vorstellen.

Mich würde einmal sehr interessieren, was heute noch von den Stollen
unten in der Tiefe übrig ist. Ob die schon alle eingestürzt sind, ob sie
voller Wasser stehen, ob dort noch Reste alter Anlagen übrig sind
u.s.w. Eine Reihe solcher Fragen ergibt sich bei dem
Ausgangsgedanken an diese alten Bergwerksanlagen automatisch.
Sicher werden die meisten Menschen von heute sagen, wen
interessiert das schon und was nützt es, aber ich finde das sehr
faszinierend. Nun wird es sicher keine Gelegenheit geben, sich dort
unten einmal umzuschauen.

Ein aktuelles Bild aus der Gegend hier füge ich auch noch mal bei.
Mir war nämlich aufgefallen, dass ich Ihnen bislang noch nie ein Foto
von unserer Siedlungsstraße hier geschickt hatte, welches den Bereich
von hier aus gesehen aufwärts in Richtung B 293 zeigt. Bislang hatte
ich nur Bilder aus dem oberen noch flachen Bereich, der quasi vor
dieser hier sichtbaren Gefällestrecke liegt sowie Bilder vom weiteren
südlichen Verlauf in Richtung der Mühlen beigefügt. Nun heute
endlich die Ansicht, die sich einem präsentiert, wenn man gleich hier
von der Siedlung ungefähr 100 m weiter in Richtung der
Hauptzufahrtsstraße B 293 geht und dann die Gefällestrecke aus Sicht
der tiefer liegenden Siedlungsseite knipst. Was man hier auf dem Bild
nicht mehr erkennt, die kleine Straße verschwenkt am Horizont des
Bildes dann zwischen der leichten Bewaldung nach einem winzigen
Linksschlenker relativ scharf nach rechts, wo dann nach über rund 1
km eine weitere starke Steigung folgt. Die restlichen ca. 2 km in
Richtung B 293 verlaufen dann auf einer Art Hochplateau zwischen
Feldern vorbei, wovon ich Ihnen vor längerem schon mal Bilder
zusandte. Ich denke an dem heutigen Foto können Sie aber sehr schön
ausmachen, was es für die Fahrer von schweren LKW bedeutet, hier
täglich mehrmals hin- und her fahren zu müssen, um zu der
Regenwasserbehälterfabrik zu gelangen. Besonders schön sind dann
immer die Momente, in denen sich auf diesem Sträßchen 2 LKW
begegnen, was durchaus täglich einige mal vorkommt, auch wenn der
Gesamtverkehr hier recht überschaubar und beschaulich ist. Der
Abzweig zu der Regenwasserbehälter - Fabrik und den anderen
Siedlungshäusern liegt von dieser Fotostelle links sozusagen im
Rücken des Fotografen, etwa 100 m zurück, wo dann auch gleich die
Siedlung beginnt. Unser Haus liegt von der gleichen Stelle im Rücken
des Fotografen etwa 250 m zurück, aber dann direkt an dieser hier
sichtbaren kleinen Straße. Es ist die gleiche Straße, die auch dann
weiter an unserem Haus vorbei in Richtung der Mühlen und dem
ehemaligen Schrottplatz führt.

 
siedlungsstraße 12: wenn man von unserer Siedlung nach links
blickt, in Richtung der Hauptzufahrt zur B 293

Wie ich Ihnen schon vor vielen Monaten mal schrieb, gab es Pläne
diese Ministraße durch eine völlig neu gebaute Anbindung zu dem
Bereich der Regenwasserbehälter - Fabrik zu ersetzen, bzw. zu
ergänzen. Diese Planungen sehen vor, diese neue und dann auch
erheblich breitere und geradere Straße quasi links von dieser hier
sichtbaren Straße im Abstand von etwa 500 m zu bauen. Dieser
Abstand erweitert sich dann je mehr man nach oben in Richtung der B
293 kommt bis auf etwa 1 km, weil man sonst bei einer geraden
Straße das doch erhebliche Gefälle nicht gefahrlos überwinden kann,
insbesondere bei winterlichen Straßenverhältnissen, also müsste man
die Neubaustraße im Gegenzug deutlich strecken, um das Gefälle
etwas sanfter zu machen. Aber von diesen Plänen hat man hier in den
letzten Monaten rein gar nichts mehr gehört. Ich weiß aber nicht, ob
sie vielleicht schon zu den Akten gelegt wurden, weil zu teuer oder ob
es vielleicht nur die Ruhe vor dem Sturm ist. Uns persönlich ist das
egal, weil wir die neue Straße nicht brauchen, uns reicht die hier
abgebildete kleine Straße aus, wenn man nur im weiteren Verlauf
oben zwischen dem kleinen Waldbereich die erheblichen Schäden im
Asphalt mal endlich ausbessern würde.

Wir hatten uns ja vorgenommen, Belgien noch mal zu besuchen.
Anfangs standen im Hintergrund noch die Hilfsarbeiten bei der
Renovierung des kleinen Schlösschens von dem Schrottplatzbesitzer,
die inzwischen auf Grund der aktuellen Entwicklung hinfällig
geworden sind. Trotzdem waren wir bei unserem ersten
Belgienbesuch Anfang des Jahres neugierig auf dieses Land
geworden. Diese Neugierde veranlasste uns nun Anfang September
dazu, einfach so mal mit dem Auto für 4 Tage nach Belgien zu fahren.
4 Tage waren eigentlich nicht geplant, sondern nur 2 plus An- und
Abreise, aus einer Gelegenheit heraus sind es dann aber doppelt so
viele Tage geworden. Auch von dieser Reise habe ich ein kleines,
etwas seltsam anmutendes Bild beigefügt. Eine Art
Überlandstraßenbahnlinie existierte dort, die etwas außerhalb am
Stadtrand von Charleroi entlang führt. Als wir die Gleise zuerst sahen,
glaubten wir, dass diese Linie gar nicht mehr in Betrieb ist, aber als
wir unten an dieser Stelle eine kurze Rast am Rande einer Landstraße
machten, rumpelte plötzlich eine recht nostalgisch wirkende
Straßenbahn unter fast schon melodiösem Surren der Elektromotoren
gemächlich mit vielleicht 20 km/h vorbei. Vielleicht war es ja auch
eine Nostalgiefahrt oder so was, aber mitten in der Woche und dann
gegen halb 11 Uhr morgens erschien es dafür als ein ungewöhnlicher
Zeitpunkt. Trotzdem weiß ich nicht, ob die noch regulär mit diesen
alten Bahnen fahren, es war die einzige Bahn, die wir dort gesehen
hatten, auch keine moderneren und wir haben auch in der weiteren
Umgebung keine einzige Haltestelle gesehen, wo man möglicherweise
auf einen Fahrplan hätte schauen können.
 
stra-belg01: eine Art Überlandstraßenbahn am Stadtrand und komischer Dunst am Himmel
gepaart mit einem sehr eigenwilligen Geruch in der Luft.

Es herrschten dort seltsame Luftverhältnisse, man sieht das sogar auf
dem Foto schon. 2 unterschiedliche Luftschichten waberten dort
ineinander. In Richtung Stadt ein blaugrauer Dunst, der aber immer
noch mehr nach blauem Himmel aussah, während es in Richtung der
beginnenden Ackerflächen hellblau und sonniger wurde. Die Luft war
mit einem eigenartigen Geruch durchsetzt, der ein wenig an Arbeiten
mit einem Winkelschleifer erinnert, z.B. wenn man damit ein
Eisenrohr abtrennt. Vielleicht stammte dieser Geruch auch von einer
großen Fabrik, die man mit etwas Mühe am Horizont noch erkennt.
Die Straßenbahnlinie scheint auch genau in Richtung dieser Fabrik zu
verlaufen.
Ich muss zugeben, dass ich zuweilen völlig die Orientierung in
Belgien verloren hatte. Nicht etwa, weil die Straßenführungen so
unbotmäßig kompliziert waren, es lag mehr an mir. Mein innerer
Kompass, auf den sonst immer Verlass ist, versagte im Städtedreieck
Liege - Namur - Charleroi kläglich. Dreieck kann man zwar eigentlich
nicht sagen, weil diese Städte mehr ungefähr in einer waagerechten
Linie liegen mit leicht südlich abfallender Tendenz in Richtung
Westen / Charleroi. Zwischen diesen Städten liegen auch noch viele
kleinere Städtchen und schon bald wusste ich nicht mehr, bin ich jetzt
im Bereich Charleroi oder doch mehr bei Liege oder vielleicht bei
Namur, was ungefähr in der Mitte zwischen diesen beiden Städten
liegt. Beim Fahren habe ich mich öfters verfranst, wie man so sagt,
was aber lustigerweise wirklich jedes mal dazu führte, dass wir an
diesen verfahrenen Strecken neue sehenswerte Dinge entdeckten,
wodurch wir das Verfahren letzten Endes als angenehme Fügung des
Schicksals betrachteten. Sie werden lachen, aber an einem Tag war es
ganz schlimm. Da hätte ich Stein und Bein geschworen, dass wir noch
in der Nähe von Charleroi sind, am Ende entpuppte es sich schon als
Vorort von Liege. Nicht dass Sie jetzt meinen, das wäre gerade mal
ein paar Kilometer auseinander, wodurch einem das dann leicht
passieren könne, nein, es liegen ungefähr 90 km dazwischen. Da wir
nirgendwo Übernachtungen vorgebucht hatten, gingen wir davon aus,
notfalls im Auto die geplanten 2 Tage zu übernachten. Aber in
Charleroi fanden wir per Zufall eine Pension, die größtenteils leer
stand, also keine Gäste hatte und die nette Pensionswirtin, die
eigentlich aus Deutschland stammte, war froh um jeden Gast, der
kam. So bot sie an, dass wir für ganze 6 Euro pro Nacht dort ein
Zimmer belegen könnten. Normal hätte das 42 Euro pro Nacht
gekostet, aber das schon betagte große Gebäude mit seinen insgesamt
24 Pensionszimmern stand, wie schon gesagt, größtenteils leer. Ganze
3 Zimmer waren, außer unserem, noch belegt. Das hatte sicher viele
Gründe, einmal das alte Haus, dann die etwas triste Lage in der Stadt,
mangelnde Unterhaltungsmöglichkeiten, fehlendes Ambiente würden
viele heute noch hinzufügen usw. Viele Leute erwarten heute gleich
überall aufgeblasenen Glanz und dergleichen. Nun, der niedrige
Übernachtungspreis war dann auch der ausschlaggebende Grund
dafür, dass wir 4 Tage anstatt 2 Tage geblieben sind. Ich fand die
Zimmer dort trotz des Alters des Gebäudes eigentlich recht schön. Sie
waren gemütlich und jedes Zimmer hatte eine eigene, saubere
Duschkabine mit Duschecke und Toilette und es war auch alles sehr
gepflegt. Gewiss, die Einrichtung als solche entsprach vielleicht mehr
der Zeit um 1975, aber eben sauber, gepflegt, gemütlich und
funktionell, was will man mehr? Die Pensionswirtin war recht redselig
und jedes mal, wenn wir ihr begegneten entstand ein mindestens
20minütiges Gespräch. Sie stammte eigentlich aus der Nähe von
Koblenz in Deutschland und wie das Leben oft so spielt, hatte sie
1974 einen belgischen Hubschrauberpiloten kennen gelernt und
geheiratet. Der stammte aus Charleroi und seiner Mutter gehörte die
Pension sowie ihm selbst ein Haus in der gleichen Straße. Aber das
Leben spielt halt bekanntlich manchmal auch dramatisch mit. Wenige
Jahre später starb dann die Mutter von dem Hubschrauberpiloten und
so ergab es sich, dass die Frau die Pension weiterführte, weil der
Mann als Hubschrauberpilot ja dafür keine Zeit hatte. Sie hatte das
anfangs wohl auch gut im Griff und die Pension muss in den frühen
80iger Jahren sehr gut gelaufen sein, weil damals noch mehr
Schwerindustrie in Charleroi war, als heute, obwohl auch heute da
noch etliches ist, und diverse Firmen boten dann auch Lehrgänge an,
wodurch die Lehrgangsteilnehmer in ihrer Lernzeit ja Unterkünfte
brauchten. Daher war zu der Zeit immer volles Haus und die Pension
oftmals monatelang restlos ausgebucht. Ab den 90iger Jahren wurde
es dann ruhiger, einerseits weil die Firmen geringer wurden, aber auch
weil die verbliebenen Firmen kaum noch Lehrgänge anboten. Eine
Urlaubsregion ist es auch nicht und die Lage, unweit einiger großer
Fabriken, wovon auch schon etliche seit Jahren still liegen, lockt
schon gleich gar nicht viele Leute ohne konkreten Grund dort hin.
Dann meldete sich zudem noch 1992 das Schicksal erneut zurück, ihr
Mann, der Hubschrauberpilot, erkrankte plötzlich an Krebs und
verstarb knapp 2 Wochen nach der Entdeckung der Krankheit schon
daran. Dann stellte sich zu allem Überfluss noch heraus, dass er gar
keine richtige Altersvorsorge hatte. Er erhielt nur eine geringe Pension
des Staates, weil er anfangs auch mal fürs belgische Militär geflogen
war, aber eben nur ein paar Jahre. So stand sie vor der Wahl, entweder
die Pension zu verkaufen und das Wohnhaus mit dem Erlös zu
behalten oder umgekehrt, das Wohnhaus zu verkaufen und die
Pension zu behalten, eine dritte Idee war schon, alles zu verkaufen
und wieder ganz nach Deutschland zu ziehen, aber inzwischen hing
sie zu sehr hier an der Gegend und auch aus diversen anderen
Gründen wollte sie das nicht. Sie entschied sich dann, die Pension
weiterzuführen und das Wohnhaus zu verkaufen, mit dem
Hintergedanken, dass sie mit der Pension ja dauerhaft Einnahmen
erziele, von denen sie dann leben könne, wenn das Geld vom
Wohnhausverkauf aufgebraucht sei und weil sie darin ja auch selbst
wohnen konnte, in dem sie die frühere 25. und 26. Pensionswohnung,
die es damals noch gab, zu ihrer Privatwohnung umbauen ließ. So
hatte Sie dort Einnahmequelle und eigene Wohnung in einem. Na ja,
so spielt halt das Leben. Sie war in jedem Fall froh, in uns noch mal
„deutsche Stammeskollegen", wie sie das nannte, als Gast zu haben.
Sie meinte noch, dass es durchaus noch mal gut tue, längere Phasen
mit jemandem deutsch zu sprechen, weil dort in Charleroi wird
normalerweise französisch gesprochen. Jede Verbindung zu ihren
früheren Verwandten in Koblenz hat sie vor vielen Jahren
abgebrochen, weil diese Leute krankhaft dazu neigten, sie immer
bevormunden zu wollen, in dem sie ständig versuchten, ihr
vorzuschreiben, wie sie weiter ihr Leben gestalten soll. Das artete
dann nachher laufend in heftige Streitereien aus, wonach sie
irgendwann die Nase davon dermaßen voll hatte, dass sie Nägel mit
Köpfen machte und jede Verbindung in ihre alte Heimat abbrach. Sie
sagte: „Diese Verwandten sind für mich alle gestorben.". So starteten
bei uns alle Reisen immer von Charleroi aus und es ist eine Gegend,
die vor allem denen, die ein Gespür für Industriegeschichte haben,
sehr viel bietet. Wie ich schon vor einem halben Jahr erwähnte,
bringen viele Leute Belgien nicht unbedingt in Verbindung mit
Industrie oder gar Großindustrie, aber das ist nur Unwissenheit und in
dieser Gegend lag früher sozusagen das Ruhrgebiet Belgiens, wenn
man einmal die industrielle Vergangenheit dazu als Vergleich
heranzieht. Insbesondere in Sachen Eisen und Stahl, Metalle im
Allgemeinen sowie auch Chemieindustrie und weiter rüber in
Richtung Liege oder von dort noch weiter in Richtung deutscher
Grenze bei Aachen gab es auch sogar mal viele Kohlegruben. Aber
weiter östlich oder nordöstlich von Liege haben wir uns bei diesem
Aufenthalt nicht herumgetrieben, dafür sind 4 Tage einfach zu kurz.
Was mich immer beeindruckt, ist der oft schroffe Wechsel zwischen
Industrie und idyllischer Landschaft, bei deren Anblick keiner auch
nur im Ansatz auf die Idee käme, dass dort in der gleichen Gegend
auch derartige Industrieansammlungen zu finden sind. Ich find das
schön, viele andere sicher trist und langweilig. Bei der Heimreise
haben wir dann in Luxemburg noch mal so richtig vollgetankt, dort ist
der Liter Diesel ja deutlich billiger, als bei uns hier in Deutschland.
Am gleichen Tag kostete bei uns im Raum Karlsruhe der Liter 1,39
Euro und ein paar Stunden zuvor hatten wir in Luxemburg 1,13 Euro
pro Liter bezahlt. Zuhause zehren wir zwar auch noch von gesicherten
Vorräten des alten Fabrikdiesels, die wir aber seit einem Ratschlag
unseres Stuttgarter Autobekannten ohnehin nicht mehr pur verwenden.
Die Reste in dem Tank auf dem Fabrikgelände sind inzwischen an
einem Punkt angelangt, wo nur noch viel Schmutz und rostiges
Wasser mit unter dem Diesel raus kommt. Das ist zu riskant, sich
damit den Wagen kaputt zu fahren. Wie Sie wissen, hatten wir aber
über einen langen Zeitraum kanisterweise mehrmals pro Woche zig
Liter rüber geschleppt und hier bei uns in einem großen alten Tank,
einem ehemaligen Bauernwasserwagen und in zig Kanistern gesichert.
Davon können wir sicherlich noch über ein Jahr zehren, eher 2 Jahre,
allerdings nur, wenn man zwischendurch auch mal wieder frischen
Diesel tankt oder beimischt. Jetzt im nahenden Winter sowieso, weil
der Altdiesel kein Winterdiesel ist und unsere Fahrten ansonsten ab 0
Grad ein Ende hätten. Der Ratschlag meines Autobekannten dient der
Sicherheit, so kann man ziemlich gut ausschließen, dass sich
unsichtbare Schmutzreste vom Altdiesel festsetzen. Daher machen wir
es oft so, dass wir zusehen, dass im Tank ein Drittel frischer Diesel
von der Tankstelle ist und zwei Drittel werden dann zu Haus per
Kanister mit dem Altdiesel aufgefüllt. Doch das nur am Rande. Also
insgesamt hat uns die Belgien - Reise viel Freude bereitet, weil wir
viel Interessantes neu entdeckt haben. Gerade die Mischung aus
ruhiger Idylle, Industrie und einem guten Schuss Melancholie macht
es aus, dass uns diese Gegend sehr gut gefällt.

Manche Leute haben einfach von der Natur ein besondere Gabe
mitbekommen, die kein anderer nachvollziehen, geschweige denn
nachahmen kann. So hat jetzt hier jemand in der Nähe der
Regenwasserbehälter - Fabrik ein eher unscheinbares kleines
Zwischengebäude erworben. Es ist keine richtige Fabrikhalle, dafür ist
es viel zu klein, ein Haus ist es aber auch nicht. Man könnte sagen,
eine Art besserer Schuppen, wobei man hinzufügen muss, dass es
schon massiv gemauert ist, also kein Bretterverschlag oder so was
ähnliches. Am ehesten könnte man es vielleicht mit einer auf die
vielleicht 4-fache Größe aufgeblasene und zu hoch geratenen Garage
vergleichen, in die man noch ein Obergeschoss eingebaut hat und auf
der eine Wandseite zu einem Großteil im oberen Bereich aus
Glasbausteinen besteht. Dieser Mann, der das gekauft hat, will darin
seine riesige Sammlung an Fundstücken unterbringen, die er
größtenteils einfach im freien Feld, aber auch beim Straßenbau sowie
in Gruben und auf Baustellen aller Art im Laufe der letzten 20 Jahre
gefunden hat. Dabei handelt es sich keineswegs um wertloses Zeug,
welches nur für ihn persönlich einen Wert darstellt, es sind anerkannte
Sachen darunter, teils von den Römern, den Germanen, Hugenotten
und anderen Frühvölkern, wenn man das mal so nennen will. Viele
Dinge sind von öffentlichen Stellen bewertet und registriert worden.
Weitere seiner Fundstücke liegen sogar in diversen Museen in ganz
Deutschland, aber er konnte auch sehr vieles behalten und so ergab
sich eine immense Sammlung, die er in seinem Wohnhaus, welches
bei Bretten liegen soll, nicht mehr untergebracht bekam. Daher suchte
er schon lange nach einem sehr preiswerten Gebäude. Hier wurde er
nun fündig und hat dieses Gemäuer für nur 27.000 Euro nebst 350 m²
Grundstück kaufen können. Ich habe neulich sicher über eine halbe
Stunde mit ihm gesprochen. Dabei scheint der Mann noch nicht mal
besonders intelligent zu sein, im Gegenteil, ich hatte sogar den
Eindruck, dass er im großen Ganzen ein wenig einfältig und
unterbelichtet ist, zumindest wirkt sein Verhalten so. Er war früher
von Beruf nach eigenen Angaben Straßenbauer und hat dabei seinen
Spürsinn für solche alten Fundstücke entdeckt. Dann hat er diese
Fähigkeit zu seinem Beruf gemacht. Er wird sogar oftmals von
Universitäten zur Hilfe geholt. Er sagte von sich selbst, und das
bestätigt ja auch seine reichhaltige Sammlung, dass er z.B. einem
Acker gleich nach 4 speziellen Blicken ansieht, ob da alte Fundstücke
drunter sein können oder nicht. Fragen Sie mich jetzt nicht, wie er das
erkennt, dass weis ich nicht und gerade das ist ja seine besondere, fast
schon übernatürliche Gabe. Also dieser Sammler wird sozusagen ein
weiterer Nachbar hier, jedenfalls was die Nutzung eines winzigen
Restbestandteils des Fabrikareals anbetrifft. Allerdings liegt sein
neues Sammellager von unserem Haus sicher mehr als 400 m entfernt,
da kann man dann schon nicht mehr wirklich von Nachbar reden.
Gestern waren noch Elektriker an seinem neuen Preziosenlager, die
dort derzeit eine Alarmanlage installieren und vor allem dafür sorgen,
dass dieses Gebäude eine eigenständige Stromversorgung erhält.
Anfang letzter Woche haben andere Handwerker etliche Tage damit
zugebracht, an allen Fenstern, Türen und sogar vor den
Glasbausteinen massive Eisengitter anzubringen, um es Dieben so
schwer wie möglich zu machen. Der Mann deutete an, dass alleine
diese ganzen Gitter mit Montage fast 12.000 Euro kosten würden. Da
sind am Ende die Sicherungsmaßnahmen fast teurer, als das ganze
Anwesen war. Na ich bin mal gespannt, was sich da noch alles tut und
werde Ihnen sicherlich auch davon noch des öfteren berichten.

Gehen Sie gerne einkaufen? Ich meine jetzt damit die Tätigkeit des
alltäglichen Einkaufens selbst, nicht das Gefühl, sich über besondere
Anschaffungen zu freuen. Also ich gehe eigentlich nicht gerne
einkaufen. Meine Einstellung dazu ist zwar gewissen Schwankungen
unterworfen, aber meistens hasse ich es, mit Einkäufen Zeit verbraten
zu müssen. Daher habe ich schon seit je her die Angewohnheit, nach
Möglichkeit viele Einkäufe zu einem Großeinkauf
zusammenzufassen. Genau deswegen brauche ich auch unbedingt eine
Gefriertruhe bzw. einen geräumigen Gefrierschrank. Was
Lebensmittel betrifft, kaufe ich im Durchschnitt einmal pro Woche,
eher etwas seltener ein und lagere dann soweit als möglich die Sachen,
die wir nicht sofort verbrauchen im Gefrierschrank ein. Ich habe
früher auch schon öfters Experimente gemacht mit einmal
monatlichen Einkäufen, aber das misslang fast immer, weil man kann
Einkäufe einfach nicht wirklich über so einen langen Zeitraum
vorplanen. Dann kommt immer was dazwischen, was man doch noch
nachkaufen muss, sei es weil es einem sonst ausgeht oder weil es
gerade besonders billig im Angebot ist und man die Gunst nutzen will,
um es nicht in einiger Zeit dann teuer bezahlen zu müssen. Aber 2
Wochen ohne Einkäufe habe ich schon oft gut geschafft und versuche
es immer wieder gerne. Deswegen kann ich überhaupt nicht verstehen,
wieso manche Leute, besonders oft Frauen, so viel Spaß an
stundenlangen Einkäufen haben. Bei mir muss beim Einkaufen immer
alles fix gehen, rein in den Laden, ruckzuck alles zusammentragen,
was man auf der Einkaufsliste stehen hat, bezahlen und so schnell wie
möglich wieder raus, nur keine Sekunde Verweildauer im Laden
verschenken. Dann haben die ja oft solche Hintergrundmusik laufen,
die angeblich die Leute zum Kauf anregen soll. Also ich habe noch
nie erlebt, dass dort Musik läuft, die mich zum Kauf anregen könnte,
im Gegenteil, die meiste Musik die dort läuft, drückt mich regelrecht
aus dem Laden heraus, weil mir dieses komische Geplärre auf die
Nerven geht. Der Klang ist meist miserabel und die Auswahl der Titel
ist absolut grässlich, halt einfach nur nervig bis abstoßend. In
manchen Läden ist es gar so schlimm, dass ich aus Ärger über diese
primitive Musik vergesse, was ich eigentlich alles kaufen wollte, weil
mich nur noch der Gedanke packt, so schnell wie möglich das
Geschäft zu verlassen, um diesem Gejaule zu entfliehen. Ich glaube,
es sind nie zuverlässige Untersuchungen darüber gemacht worden,
was diese Musik wirklich bewirkt. Andere Geschäfte versuchen das
nicht mit Musik, sondern mit Gerüchen. Da werden extra teure
Geruchsverdunster aufgestellt, die der Raumluft eine bestimmte
Duftnote verleihen, wobei man davon ausgeht, das bestimmte
Duftnoten den Verkauf von bestimmten Waren positiv unterstützen,
also ankurbeln. Besonders bei Autohäusern soll das der Fall sein. So
hat mein Autobekannter jetzt auch probehalber so eine Apparatur bei
sich im Verkaufsraum stehen, aber nur, weil die Herstellerfirma das
Ding in der Probezeit kostenlos zur Verfügung stellt. Er kann nun für
2 Monate prüfen, ob sich dadurch etwas am Kaufverhalten seiner
Kunden ändert. Wenn er das Ding dann haben will, muss er es mieten,
einschließlich laufender Nachfüllpatronen mit den Duftnoten. Gut, es
ist klar, dass in einem Autoverkaufsraum der Geruch von
Autoabgasen und Altöl sicherlich nicht unbedingt verkaufsfördernd
ist, aber warum z.B. ausgerechnet der Geruch von Limetten, das ist so
eine Art Geruchsgemisch aus Orange und Zitrone und vielleicht noch
ein winziger Tick Pfefferminz dabei, auf Autos verkaufsfördernd
wirken soll, das ist mir ein Rätsel. So riecht das nämlich jetzt bei dem.
Ich finde den Geruch keineswegs unangenehm, eher im Gegenteil,
aber auf mich bezogen würde ich sagen, bewirkt er bezüglich der
Kaufabsicht für ein Auto rein gar nichts. Ich glaube mit all solchen
Begleitmittelchen haben auch viele Geschäftemacher ihr
Betätigungsfeld entdeckt mit dem sie durch Suggestion bei den
Geschäftsbetreibern Geld verdienen. Sie suggerieren den Verkäufern,
dass solche Maßnahmen einen deutlichen Mehrumsatz bringen und
diese sind dann in diesem Glauben gerne bereit, tief in die Tasche zu
greifen und für solchen Firlefanz Geld auszugeben.

In den zurückliegenden Monaten hatten wir sehr viele Fahrradtouren
unternommen, sofern das Wetter hierfür geeignet war. Ich glaube, so
viel Fahrrad bin ich in den gesamten letzten 10 Jahren nicht gefahren,
wie alleine dieses Jahr zwischen April und Oktober. Jetzt wo das
Wetter vorwiegend herbstlicher wird, lässt die Freude daran jedoch
spürbar nach und die wenigen Touren, die wir noch machen, werden
erheblich kürzer. Hatte ich anfangs noch so meine Schwierigkeiten
lange Strecken, ab oberhalb von ungefähr 5 km zu bewältigen, so
muss ich doch sagen, dass das viele Radfahren auch als Training
gewirkt hat. Im Moment sind selbst Strecken von 40 km für mich kein
Problem mehr, es sei denn, es sind Strecken mit vielen Steigungen.
Anstreben tue ich allerdings Strecken von 40 km Länge schon nicht
mehr, der Spaßfaktor lässt bei mir ab 25 km drastisch nach. Kayla, als
die wesentlich sportlichere von uns beiden, hatte mit 40 km - Strecken
nie Probleme. Ganz ohne Zweifel merkt man da die beinahe 40 Jahre
Altersunterschied zwischen Kayla und mir schon sehr gut, wobei dann
noch verschärfend hinzu kommt, dass ich nie ein sportlicher Typ war
und mir daher immer jede Ausdauer fehlte. Trotz dieser „Erfolge" im
Radfahren, will ich jetzt damit nicht sagen, dass das Fahrrad nun unser
Verkehrsmittel Nummer 1 geworden ist, aber seine Bedeutung ist
doch deutlich gestiegen. Selbst für Besorgungen und Erledigungen im
Umkreis von vielleicht 10 km nutzen wir heute wesentlich häufiger
das Fahrrad, als es noch Anfang des Jahres der Fall war, wo wir
eigentlich prinzipiell das Auto genommen haben, vor allem auch, weil
hier ja gleich einige unangenehme Steigungen folgen. Aber
mittlerweile können die uns auch nicht mehr schrecken. So wird nun
bei schönem Wetter öfters dann das Fahrrad genommen, wenn man
vorher weiß, dass man es nicht eilig hat und dass man nichts großartig
transportieren braucht. Ich will mal so sagen, zumindest in der
warmen Jahreszeit konnten wir dadurch die gefahrenen Auto -
Kilometer ansehnlich reduzieren. Nicht dass Sie jetzt befürchten, dass
wir uns den Ökospinnern anschließen und daraus gleich eine
Philosophie mit erhobenem Zeigefinger machen, aber es schont auch
den Geldbeutel und alles was den Geldbeutel schont, kommt uns
derzeit gerade recht. Nebenbei macht's bei schönem Wetter durchaus
Freude. Trotzdem Mobilität hat ihren ganz besonderen Reiz und es ist
schon sehr angenehm, sich mit Motorkraft transportieren zu lassen.
Woran wir durchaus großes Interesse hätten, das wäre so einer dieser
Elektroroller, wie sie kürzlich öfters im Fernsehen vorgestellt wurden.
Wissen Sie, ich meine jetzt die Dinger, die so ähnlich aufgebaut sind,
wie ein normaler Motorroller, wo aber anstatt des stinkenden und
grässlich lärmenden Zweitakt-Benzinmotors ein Elektromotor mit
einem kräftigen Akku seinen Dienst tut. Die sollen jetzt angeblich
immerhin eine Reichweite von 60 bis 150 km haben, je nach Marke,
Modell,  gefahrener Strecke und Fahrweise und wenn man die
Stromkosten für die Aufladung an der heimischen Steckdose rechnet,
dann kommt man mit den Dingern auf ansonsten unerreicht niedrige
Energiekosten von gerade mal 60 Cent für 100 km. Gewiss sitzt man
nicht so angenehm trocken wie im Auto und die
Höchstgeschwindigkeit soll bei 25 bis 30 km/h auch am Ende sein,
aber für diese günstigen Energiepreise mag man das gerne hinnehmen.
Leider sind die Dinger heut für uns noch viel zu teuer, denn rund
4.000 Euro sollen die kosten. Es wurde aber schon gesagt, dass man
davon ausgeht, dass sie im Preis innerhalb der nächsten beiden Jahren
auf das Niveau eines normalen Benzin - Motorrollers zurückgehen
werden, was also ungefähr 1.000 bis 1.500 Euro entspräche. Dann
könnte das schon interessant werden, als Sommer- und
Kurzstreckenfahrzeug.

Die Autohersteller klagen bekanntlich schon seit einem halben Jahr
zunehmend über schwindende Umsätze und jetzt angesichts der
ungebremsten Talfahrt der Börsen und der Finanzmärkte trifft es
offensichtlich gerade die noch härter. Neulich lief hier im Radio ein
Beitrag, wo über eine halbe Stunde lang ein Fachmann vom Verband
der Autoindustrie sowie ein Kenner der Materie die Lage erläuterten.
Demnach sähe es für einige Firmen besonders bedrohlich aus, weil die
schon vor dieser Finanzkrise auf der Kippe standen und die dadurch
noch mehr gebeutelt werden, als die Branche allgemein schon. Er
nannte da ganz besonders die weltbekannten Großkonzerne General-
Motors, Ford und Chrysler, um die es derzeit sehr schlecht stehe. Man
hört das so und denkt sich zunächst nicht viel dabei. Aber an diesen
Obermarken hängen ja wieder sehr viele Untermarken, zu GM gehört
beispielsweise ja auch Opel, also unser Corsa - Hersteller, aber auch
viele andere internationale Marken wie Chevrolet, Cadillac, Saab,
Vauxhall, Isuzu, Buick, Suzuki, Bedford, bei letzterer hatte ich immer
gedacht, dass die wegen dem Namen zu Ford gehörten, was aber nicht
stimmte, die gehören wohl zu GM / Opel. Bei Ford sieht es ähnlich
aus, da gehören auch noch etliche andere Marken irgendwie dazu, wie
Volvo, Jaguar und Mazda. Dann gibt es wohl weitere Verflechtungen
dieser Marken, die kaum einer kennt, weil sie nie großartig nach
außen propagiert wurden, wie in diesem Gespräch gesagt wurde, weil
vielen Kunden die Eigenständigkeit einer Marke sehr wichtig ist. So
soll es auch Verflechtungen zwischen GM, also Opel, Fiat und
Renault und über Renault zu Nissan geben und dann auch wieder zu
den anderen französischen Marken Citroen und Peugeot, weil diese
französischen Marken in vielen Dingen schon seit 20 Jahren
zusammen arbeiten würden. Renault und Nissan wären ungefähr seit
etwa 2 Jahren mehr oder weniger eine Marke, zumindest bezüglich der
Fahrzeuge, die innerhalb von Europa vertrieben werden, dann diese
rumänische Billigautofirma Dacia gehört auch noch zu Renault. So
kann man sagen, dass ungefähr 60 % aller Automarken irgendwie
über Umwege bereits heute zu diesen Verbünden von GM und Ford
gehören. Vom verbleibenden 40 % - Rest gehört dann ein sehr großer
Teil zu Verbünden, die irgendwie zum VW - Konzern zählen. Man
kann sich aber eigentlich nicht so richtig vorstellen, dass so riesige
Firmen wirklich untergehen. Dass es Verbindungen gibt, war mir auch
schon klar, aber dass die so weitschweifend sind nicht. VW hat ebenso 
viele Verbindungsmarken, gut, Audi ist klar, das weiß fast jeder, Seat
und Skoda sind auch dafür bekannt, dass sie zum VW - Konzern
gehören, Porsche auch irgendwie, aber es soll da wohl auch
Verbindungen zu Toyota, Rolls Royce, Bentley und anderen geben,
sagte einer dieser Fachleute. BMW würde auch schon langsam
Probleme kriegen, obwohl es denen in den letzten Jahren immer sehr
gut ging. Bei Mercedes hätte man noch nicht ganz so viele Probleme,
weil die anteilsmäßig viele Autos für reiche Leute bauen, die von der
Krise erst später oder überhaupt weniger geschüttelt werden. Obwohl
ich sage mal, wenn die Kreditvergaben schwieriger werden, dann
müssten nach meiner Meinung eigentlich gerade diese Marken
verzögert auch besondere Probleme kriegen, denn meine eigenen
Erkenntnisse zeigen, dass besonders unter teuren Fahrzeugen der
Anteil der Leute, die die Kiste auf Kredit kaufen, noch höher liegt, als
bei den „einfachen Autos". Also wie ich immer sage, die berühmten
hohlen Luftnummern, über die ich schon öfters gerne her zog, denen
ihr Nobelschlitten gar nicht wirklich gehört. Es hieß in dem Bericht,
dass wenn sich die Lage nicht bald drastisch bessere, dann bestünde a)
sogar die Wahrscheinlichkeit, dass etliche Marken ganz verschwinden
bzw. in anderen Marken mit aufgehen und b) dass sehr viele
Autohäuser in Deutschland schließen müssten. Daraufhin meinte der
erste, dass es ohnehin noch viel zu viele Autohäuser geben würde und
dass nach seiner Meinung in etwa 5 Jahren höchstens noch die Hälfte
davon  übrig wäre, jedenfalls was die Autohäuser mit einer festen
Markenbindung beträfe. Na ja, wer weiß, vielleicht bekommen wir
demnächst keinen Ford und keinen Opel mehr, sondern einen Fopel
oder einen Ordel, hihi, halt irgend so ein Gemisch, denn diese
Fachleute waren sich einig, dass ein halbwegs gangbarer Weg zum
Überleben für diese Autohersteller nur darin bestehen könnte, weiter
zu fusionieren, so dass ehemalige Konkurrenten zu einem Oberhaufen
zusammenschmelzen. Der Eine von denen spann tatsächlich schon
solche Gedanken, dass Ford mit all seinen Nebenmarken und GM /
Opel mit all seinen Nebenmarken, dann vielleicht noch die
französischen Marken alle zusammen zu einem Gesamtkonzern
verschmelzen. Nach unten hin könnten die dann ja durchaus die
verschiedenen Marken beibehalten, aber innen drin und auch in der
Verwaltung wäre es dann ein und das selbe Zeug. Ich kann dazu nur
sagen, dass ich es zumindest sehr schade fände, wenn Opel von der
Bildfläche verschwinden würde. Früher kannte ich nicht viel von Opel
und wie Sie wissen geriet ich mehr durch Zufall wegen des günstigen
Angebots an diesen Wagen, aber ich muss sagen, dass die Marke
völlig zu unrecht von manchen verkannt wird. Das sagt auch mein
Autobekannter oft, der ja nun täglich mit Fahrzeugen aller Marken zu
tun hat. Andererseits kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass man
eine so große Marke irgendwann einfach sterben lässt.

So, langsam ende ich für heute. Ich finde, der diesjährige Sommer war
noch schneller vorbei, als die Sommer der letzten Jahre. Kaum glaubte
man, es sei Mai, da haben wir schon wieder Oktober und auch der ist
schon halb vorbei. Wettermäßig würde ich sagen, war der
Durchschnitt des Sommers dieses Jahr besser, als letztes Jahr.
Weniger von Regen durchsetzt, finde ich und bessere
Schönwetterphasen, wenngleich es auch da noch einiges zu verbessern
gegeben hätte, aber ich will gar nicht klagen. Eigentlich war der
diesjährige Sommer wettermäßig sogar recht ok, nicht zu heiß, denn
so lange brütend heiße Phasen finde ich noch schlimmer, als etwas zu
kühle Phasen. Dann soll ich Ihnen noch viele Grüße von Kayla
ausrichten, natürlich auch viele Grüße von mir und alles Gute bis zum
nächsten mal, Ihr
Egbert Lappenkeuler.


Beitrag 2

Lappenkeuler - Email / Brief „Oh, Plastikbaum..." vom 22.12.2008

Zittrigkühle Grüße!

Bah, in letzter Zeit ist es hier eisig kalt geworden. Das begann vor
vielleicht 4 Wochen an einem Mittwoch schlagartig. Gegen 18 Uhr
war ich noch draußen und habe im Garten bei regelrecht milden + 12
Grad eine Bank beiseite geräumt, die wir vom Sommer an dort stehen
hatten, um uns ab und zu dort draußen für eine halbe Stunde
hinzusetzen, so kam ich gegen 20:30 Uhr noch mal raus, weil ich im
Anbau der Werkstattgarage noch etwas holen wollte, und da bekam
ich einen regelrechten Schock durch die plötzliche Kälte. Das große
Außenthermometer unter der Gartenlampe zeigte nur noch + 2 Grad,
also 10 Grad kühler, als etwa 2 Stunden zuvor und vom Gefühl her
kam es mir vor wie - 5 Grad, weil noch konstant ein schneidender
Wind pfiff. Solche Temperaturen ist man gar nicht mehr gewohnt.

Schau ich auf den Kalender, so glaube ich gar nicht so recht, was ich
da sehe: Weihnachten steht schon wieder vor der Tür. War das nicht
gerade erst gestern oder vorgestern? Die Zeit verfliegt, wie mit einem
Kanonenschlag, zumindest kommt es uns so vor. Rumms, ist schon
wieder ein Jahr vorbei. Es liegt sicher daran, dass man mit eigenem
Elan und eigenem Interesse sehr viele Dinge verfolgt und zu erledigen
hat, was bei uns hier ja mit Sicherheit der Fall ist, dann hat man a)
permanent zu wenig Zeit und b) die Zeit die man hat, ist nahezu
unbemerkt schnell vorbei. Bei mir selbst kommt noch hinzu, je älter
man ist, um so kürzer scheinen einem die Jahre, Monate und
geschweige denn Wochen und Tage vorzukommen. Kayla ist ja
bekanntlich noch einen guten Schwung jünger, aber selbst sie erlebt
das ähnlich. Die Zeit geht inzwischen so schnell vorbei, dass einem
noch nicht mal mehr Zeit bleibt, dem vergangenen Jahr nachzutrauern
oder intensiv Rückblick zu halten, wie es sonst oft üblich war. Alleine
schon der Gedanke an die viel zu schnell verstrichene Zeit wird mir
langsam unheimlich und ich gewinne den Eindruck, dass da etwas
nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Früher war der zeitliche
Begriff eines Jahres doch schon ein recht lang anmutender Abschnitt,
aber inzwischen habe ich ja fast schon Angst, dass man einen
begonnenen Satz in dieser Zeit nicht mehr zuende ausgesprochen
bekommt. Was ist da los? Leide ich vielleicht nur an einem Schwund
meines Zeitempfindens, vielleicht einer Art Altersschwäche meiner
inneren Uhr? Oder ist es nur unsere schnelllebige Zeit, die einem
zugleich auch immer weniger Zeit lässt, die verstreichende Zeit
wirklich zu erleben und wahrzunehmen? Wahrscheinlich ist es, wie so
oft im Leben, ein Gemisch aus allen  diesen und weiteren Faktoren.

Was mich an der diesjährigen Vorweihnachtszeit wirklich erfreut ist
die Tatsache, dass die Anzahl der total verkitschten
Ausschmückungen von Häusern und Vorgärten mit Fassadenkletter -
Nikoläusen und ähnlichem geistigen Dünnschiss gegenüber den
Vorjahren ganz deutlich zurück gegangen ist. Der Rückgang von
diesem in den letzten 5 Jahren bis 2007 ausufernden Schwachsinn ist
hier in der Gegend so angenehm erheblich, dass es einem gleich
auffällt. Ich finde das gut, denn besonders diese Fassenkletter -
Gestalten zeugen doch zweifellos von totaler Geschmacksverirrung.
Auch die übertriebene Ausstaffierung mit Lämpchen und Glitzerzeugs
hat ganz klar nachgelassen. Natürlich findet man solche Entgleisungen
vorweihnachtlichen Gehabes immer noch viel zu viel, aber ich würde
sagen, dass hier in der Gegend die Anzahl dieser Kitschvorkommen
um mindestens 30 bis 40 % zurück gegangen ist. Vielleicht liegt es
teilweise auch daran, dass manche Leute keine Lust mehr dazu haben,
erhöhte Strompreise für diesen ganzen kitschigen und übertriebenen
Weihnachtsfirlefanz auszugeben. Aus welchem Grund auch immer der
merkliche Rückgang dieser Idiotie entsteht, er ist deutlich zu begrüßen
und ich finde das sehr angenehm. So ist die Weihnachtsstimmung viel
schöner, als mit diesem lästigen und aufdringlichen Kitsch.

Wo wir gerade bei Weihnachten sind bleiben wir noch kurz dabei. Ich
berichtete Ihnen im letzten Jahr, dass wir 2007 ausnahmsweise seit
langer Zeit noch mal einen echten Weihnachtsbaum aufgestellt hatten.
Gewiss schafft das eine behaglich-gemütliche Weihnachtsatmosphäre
und anfangs hatten wir schon überlegt, ob wir es deswegen dieses Jahr
wieder tun sollten, zumal die Bäume uns hier ja nichts kosten.
Trotzdem haben wir den Gedanken schon Anfang Dezember wieder
zu den Akten gelegt und uns dafür entschieden, in diesem Jahr keinen
Weihnachtsbaum aufzustellen. Da ist nur der winzige, zusammen
klappbare Plastikweihnachtsbaum dran, wo schon die fertige
Lichterkette nebst Ausschmückung fest drin ist, der mir ansonsten, mit
Ausnahme des letzten Jahres, in den davor liegenden 10 Jahren schon
immer genügend gute Weihnachtsdienste geleistet hatte. Wissen Sie,
ich habe einfach keine Lust wieder so viel Zeit zum Aufbau und
späteren Abbau eines echten Weihnachtsbaumes zu verheizen.
Geschweige denn, der ganze Dreck, der besonders beim späteren
Abbau noch hinzu kommt. Wozu soll man sich das antun?
Gemütlichkeit hin, Gemütlichkeit her, alleine der Gedanke an diese
überflüssige Arbeit ist so ungemütlich, dass ein gemütlicher
Weihnachtsbaum das nicht wirklich aufwiegt. Überhaupt, und das
hatte ich Ihnen vor Jahren ja schon geschrieben, sinkt die Bedeutung
von Weihnachten von Jahr zu Jahr mehr, das ist jedenfalls mein
Eindruck. Ich könnte noch nicht einmal wirklich sagen, warum das so
ist, ich tue nichts aktiv dazu, dass es so ist, aber es ist so. Vielleicht
liegt es auch daran, dass für uns die Weihnachtstage keinen spürbaren
Vorteil mehr gegenüber jedem normalen Werktag aufweisen. Früher,
als man noch aktiv tagtäglich zur Arbeit musste, da waren das immer
willkommene freie Tage, früher wurde sich auch noch zu
Weihnachten beschenkt, die Wohnung festlich ausstaffiert, etwas
bessere Kleidung angezogen als sonst, alles Dinge, die in unserem
Leben schon seit zig Jahren nicht mehr stattfinden, wozu auch? Ein
Professor hat das mal schön als „Gebrochene Rituale" bezeichnet, ich
glaube, da ist etwas wahres dran.

Bereits häufig berichtete ich Ihnen über die stark expandierende
Regenwasserbehälterfabrik, die sich hier in einer alten, renovierten
und umgebauten Halle der stillliegenden Fabrik erfolgreich
eingerichtet hat. Nun scheinen jedoch nach bislang durchgehenden
Erfolgen verstärkt dunkle Wolken für das Unternehmen aufzuziehen.
Der stets gut informierte Rentner hier aus der Siedlung hat mir letzten
Sonntag in einem mehrstündigen Plausch erzählt, dass der Inhaber der
Firma extrem viel Geld durch die zurückliegenden Bankenpleiten in
den USA verloren hätte. Genaue Zahlen wusste er natürlich auch
nicht, aber er sprach von vermuteten Beträgen im Bereich zwischen
750.000 und 1,2 Millionen Euro. Damit aber nicht genug. Wie man
aus eigener Erfahrung weiß, wenn eine Talfahrt erst einmal beginnt,
ist sie meist nicht so leicht mehr zu stoppen und ein Unglück kommt
selten alleine. So wusste der Rentner zu berichten, dass mehrere
Serien von diesen großen Regenwassertanks erhebliche
Produktionsmängel aufwiesen, wodurch viele Kunden mit
Regressforderungen ankommen. Diese Tanks sollen schon wenige
Wochen nach dem aufwändigen Einbau im Erdreich an einer
mangelhaften Naht im Kunststoff aufbersten. Das hat im schlimmsten
Fall regelrechte Überschwemmungen mit vollgelaufenen Kellern der
daneben befindlichen Häuser zur Folge gehabt, in den meisten Fällen
kam es zwar nicht zu diesem Supergau, aber einen solchen defekten
Erdtank wieder mit entsprechenden Baggerarbeiten ausbuddeln,
rausheben, durch einen besseren ersetzen usw. erzeugt ja auch schon
genügend Unkosten. Da kommen pro Vorfall mal schnell 15.000 bis
25.000 Euro zusammen und wenn das bei etlichen 100 Kunden
passiert, ist das kein Zuckerschlecken mehr. Der Rentner will sogar
schon gehört haben, dass die Firma daran möglicherweise zu Grunde
geht und bald pleite sei. Das ist aber noch nicht gesichert, nur ein
Gerücht. Wenn dem wirklich so wäre, dann ist es schon verrückt. Hier
scheinen Pleiten in der Luft zu liegen, denn Sie mögen sich erinnern,
der Computerfritze, der unten in der alten Mühle alles so groß
aufgezogen hat, war ja schon nach einem knappen halben Jahr pleite.
Wie gesagt, im Fall der Regenwasserbehälterfabrik ist das noch keine
gesicherte Erkenntnis und ich habe vom Betreiber dieser doch schon
größeren Firma einen deutlich solideren Eindruck, als vom  „Chef"
von der pleite gegangenen Computerfirma. Den habe ich von Anfang
an als einen typischen Vertreter der heutigen Jungmanagergeneration
angesehen, die meistens nach dem gleichen  Hohlkörper - Muster
vorgehen; die nichts haben und eigentlich auch nichts sind, aber dann
auf Krediten eine riesige Luftnummer aufbauen, die nur aus einer
Fassade besteht, wo nichts dahinter ist. Man kann da schon nicht mehr
von mehr Schein als Sein sprechen, sondern es ist nur noch Schein
ohne jegliches Sein.

Schon längst haben Sie es mitbekommen, dass wir nicht gleich jede
technische Neuentwicklung mitmachen, wie das manche Leute tun.
Nach wie vor sind wir Handy - Verweigerer, nach wie vor sind wir
strikte Verweigerer von elektronischen Bezahlmethoden und
Geldautomaten und eigentlich waren wir bis vor wenigen Tagen auch
Verweigerer von Navigationssystemen fürs Auto. Wozu um alles in
der Welt soll man viel Geld dafür ausgeben, um dann ein Gerät zu
erhalten, dessen Funktionen man bei genauer Betrachtung vielleicht
ein einziges mal im Jahr benötigt? Alle Strecken, die man etwas öfters
fährt kennt man ohnehin. Wenn man mal spazieren fährt, ist gerade
das Entdecken neuer kleiner Strecken schön und da brauche ich nicht
die vermeintlich kürzeste Route, wie sie von einem
Navigationssystem vorgeschlagen wird. Gewiss hat alles seine
preislichen Grenzen und ich habe schon voriges Jahr zu Kayla gesagt,
20 Euro, das wäre ungefähr der Betrag, der mir so ein
Navigationssystem noch wert wäre, wesentlich mehr aber nicht.
Sicher ein Vorteil wäre, man brauchte halt weniger in Papier -
Straßenplänen nachschlagen, wenn man mal was sucht, aber ein
wirklich großer Vorteil ist vor allem, dass die Dinger auch die
innerörtlichen Straßen kennen. Das ist besonders dann sinnvoll, wenn
man mal in eine fremde Stadt gerät. Das eigentliche Planen einer
größeren Reiseroute am Schreibtisch mit einer echten Papier -
Straßenkarte vermittelt mir persönlich mehr Orientierung, als diese
Ansagen und die doch teils etwas mickrigen Anzeigepläne. Vor allem,
weiß ich bei der eigenen Planung gleich, in welcher Gegend ich mich
befinde und wenn es dann mal nicht klappt, habe ich mehr eine
Vorstellung davon, wo ich geografisch bin, während so ein Gerät das
nur schlecht oder gar nicht vermittelt. Trotzdem haben wir uns vorige
Woche eines gekauft und das eigentlich unbeabsichtigt. In Karlsruhe
waren wir in einen solchen Elektro - Fachmarkt für gegangen, weil ich
einen neuen Rasierapparat brauchte, mein alter hatte von heute auf
morgen den Dienst verweigert. Einen Rasierer haben wir zwar nicht
dort gekauft, den habe ich am nächsten Tag aus einem Sonderangebot
im Lidl - Markt gekauft, aber dafür haben wir ein solches
Navigationsgerät erstanden. Das kam so, im Laden hatten die 3 riesige
Tische aufgebaut, auf denen sogenannte Rücklaufgeräte und
Restposten waren. Darunter ein Einzelstück ein Navigations - System
als Rückläufer zum Preis von 32 Euro. Die Packung war schon offen,
der befragte Verkäufer beteuerte, dass das Gerät einwandfrei arbeite,
aber der erste Käufer habe es umgetauscht, weil es einige bestimmte
Funktionen nicht hatte, die er aber unbedingt haben wollte. Weil er im
Gegenzug dann ein erheblich teureres Gerät der Luxusklasse kaufte,
hat man ihm den Wunsch nach Rückgabe dieses einfacheren, aber
völlig intakten Gerätes nicht verwehrt. Ob diese Story wirklich
stimmt, weiß ich natürlich nicht, Verkäufer erzählen viel, wenn sie
etwas los werden wollen. Der Mann sagte, falls wir Bedenken hätten
und es doch Fehlfunktionen zeige, dann könnten wir es innerhalb von
2 Wochen gegen Geld zurück umtauschen. Kayla sagte dann spontan
zu ihm, dass wir es für 20 Euro nehmen würden, aber nicht für 32
Euro. Wider Erwarten zuckte der Verkäufer mit den Schultern und
sagte, dass er dann mal seinen Chef anrufen müsse, und fragen ob das
geht. Das hat er dann getan und heraus kam, dass wir es für 25 Euro
haben konnten. Dafür haben wir das Ding dann gekauft. Die Marke
von der es ist, habe ich zwar noch nie gehört, es nennt sich Mio, wie
die Abkürzung für Million, aber sogleich wurde es nach
Bedienungsanleitung installiert. Die ersten Erfahrungen sind im
Prinzip fast schon so, wie ich es erwartet hatte. Der wirkliche Vorteil
ist die Stadtplan - Straßenanzeige, wenn man in Orten fährt, wobei das
Gerät tatsächlich ziemlich genau von selbst erkennt, wo man sich
befindet. Weniger gut finde ich die komplette Routenplanung und
Routensuche. So was kann man ja sehr gut an Routen testen, die man
schon kennt. Und da muss ich sagen, dass das Gerät oft verwirrende
Routen vorschlägt, mit sinnlosen Umkreuzungen von Straßenzügen.
Man kommt zwar nach einigen Anläufen ans Ziel, aber wenn man
Routen über kleine Landstraßen wählt, nie wirklich optimal. Das
Gerät irrt sich am laufenden Band, korrigiert dann zwar sehr schnell
wieder automatisch, aber wenn ich mir vorstelle, dass ich als
Ortsfremder dann jedes mal den zuerst umständlicheren Routen
gefolgt wäre, dann ist es schon Käse. Sehr gut hingegen klappt es,
wenn man Autobahnen benutzt oder große Haupt - Bundesstraßen, da
hatten wir bislang eigentlich keine nennenswerten Probleme.
Natürlich ist es sicher so, wenn man eine weitere Route, wo man sich
noch gar nicht auskennt, erstmalig fahren will, dann will man anfangs
sicher immer die größeren Straßen wie Autobahnen, Haupt -
Bundesstraßen u.s.w. nutzen und nicht gleich irgendwelche
Nebenstrecken und dafür ist es durchaus gut. Nur ab und zu hat das
Ding wohl Softwareaussetzer und reagiert plötzlich nicht mehr. Das
kommt vielleicht alle 2 Wochen mal vor. Da hilft dann nur
ausschalten und nach 2 Minuten wieder einschalten. Also alles in
allem eine etwas zwiespältige Sache. Man kann es gebrauchen, vor
allem um innerörtliche Straßen in fremden Orten zu finden, das ist
eindeutig die große Stärke und der Hauptvorteil des Gerätes und auch
um fremde Strecken zu finden, solange man sich nicht auf
Nebenstrecken verirrt. Aber für Landstraßen kleinerer Art ist es
untauglich, wobei kurioser Weise die innerörtlichen Straßen selbst
von kleinsten Dörfchen meistens wieder sehr gut erkannt werden, nur
die eigentlichen Routen von Start bis Ziel über kleine Landstraßen
nicht, bzw. zu umständlich mit vielen Irrungen und Wirrungen. Alles
in allem für 25 Euro ein guter Kauf, aber mehr als 50 Euro wäre es
nach meiner Meinung auch nicht wert. Der Normalpreis war
eigentlich bei knapp 120 Euro angesiedelt, wofür ich es niemals
gekauft hätte.

Bildung ist ja etwas feines und wenn man die Möglichkeit erhält,
sogar kostenlos seinen Wissensstand in bestimmten Dingen zu
erweitern, sollte man dies durchaus mal in Anspruch nehmen.
Natürlich heißt das nicht, dass man sich deswegen für alles
interessieren soll, denn dann käme man zeitlebens vor lauter Lernen
und Fortbilden zu nichts anderem mehr. In einer Zeitschrift hier war
neulich ein Lehrplan für Eintageskurse, die es seit einiger Zeit in
zunehmendem Maße an der Volkshochschule gibt. Dabei handelt es
sich zum größten Teil um Hobbykurse, die sich also mit einem
bestimmten Hobby befassen und die oftmals auch von erfahrenen,
stark engagierten Hobbyisten als Dozenten abgehalten werden. Die
Teilnahme an manchen Kursen ist dabei offiziell sogar völlig
kostenlos, wohl steht eine Art Spendenbüchse am Eingang des
Klassenzimmers oder des jeweiligen Unterrichtsortes, um dem
Vortragenden mit den Spenden wenigstens eine kleine Anerkennung
zukommen zu lassen. Unser Augenmerk fiel in diesem Lehrplan
gleich auf einen Eintageskurs mit dem Titel „Digitales Fotografieren".
Das ist ja ein Thema, welches heute sicher fast jeder Zweite brauchen
kann. Nun ist es beim digitalen Fotografieren ja eigentlich nicht so
schlimm, wenn man etliche Aufnahmen versaut, weil es keinen teuren
Film kostet, aber jede versaute Aufnahme ist nachher auch eine
fehlende Aufnahme und wenn das dann gerade eine Aufnahme von
einer Stelle oder einer Sache war, die man so nicht mehr vor die Linse
bekommt, dann ist es trotzdem sehr ärgerlich. Auch ist es lästig, wenn
man, vielleicht aufgrund fehlender Fähigkeiten oder Fehlbedienungen,
einen hohen Anteil an Ausschuss hat, weil es zeitraubend ist, diesen
dann auszusortieren. Also stand für Kayla und mich der Entschluss
schnell fest, dass dieser Kurs besucht wird. Der Kurs fand ab 19:30
Uhr in einer normalen Schule in Karlsruhe statt. Da wir ungern auf
den letzten Drücker kommen, waren wir bereits gegen 18.45 Uhr dort
und selbst zu diesem frühen Zeitpunkt standen schon ungefähr 15
weitere Interessenten für diesen Kurs vor der Tür. Da es schon
ziemlich kalt war, gingen alle Wartenden in den Schulflur im
Erdgeschoss, gleich hinter der Haupteingangstür. Die Zahl der
Interessenten wuchs besonders ab 19.15 Uhr stetig drastisch an, so
dass kurz vor Beginn der Veranstaltung schon über 50 Leute dort
herumstanden und ein lautes Durcheinandergelabere im Flur schallte.
Das führte bereits dazu, dass ein Lehrer mit Glatze aus einem anderen
Klassenraum kam, wo ein anderer Volkshochschulkurs statt fand, der
schon um 19 Uhr begonnen hatte und die Anwesenden um etwas mehr
Ruhe bat, weil in seinem Klassenraum wegen des Lärms kein
Unterricht mehr möglich sei. Punkt 19.30 Uhr eilte ein vielleicht
30jähriger Mann mit eckiger Brille und lang um den Hals wehendem
Schal in den Flur und erschrak sichtlich. Er stellte sich als der Herr
Dachtel vor, er sei der Kursleiter für die Digitalfotografen, wie er das
nannte, habe aber mit solch einem Andrang nicht gerechnet. Der zur
Verfügung stehende Klassenraum am Ende des Erdgeschossflurs
könne so viele Leute nicht aufnehmen. Dort wäre nur Platz für 26
Teilnehmer und nach Ausnutzung aller Beistellmöglichkeiten von
Stühlen wären maximal 35 Teilnehmer möglich, mehr nicht. Jetzt
können Sie sich vorstellen, wie schon mal ein Raunen durch die
Menge ging. Wonach will man da aussortieren? Die einzige halbwegs
gerechte Möglichkeit wäre wohl die, dass man sagt, wer zuerst kommt
mahlt zuerst, aber wie will man das im Nachhinein noch erfassen? Wir
wussten zwar mit Sicherheit, dass wir schon unter den ersten 20
Leuten waren, aber dann zählt ja nur noch der Egoismus und keiner ist
mehr ehrlich. Selbst Leute, die definitiv als Vorletzte gekommen
waren, behaupteten steif und fest, bereits 1 Stunde vorher schon da
gewesen zu sein. Es entstand ein richtiger Streit, der zwischen einigen
Kontrahenten sogar schon mit Beleidigungen wie „Arschloch" und
„dummes Schwein" endete. Dass das so keine Lösung war, erkannte
der Herr Dachtel auch schnell und bat zur Besonnenheit. Er schlug
vor, zu versuchen den Hausmeister der Schule zu erreichen und ob
man nicht die sogenannte kleine Aula oder einen Sportsaal für diesen
Kurs haben könne, dort sei dann Platz für alle. So klappte das nach
vielleicht 10 Minuten, ein hagerer Mann mit einer riesigen Nase kam
herbei, das war der Hausmeister und bat, dass alle ihm zur kleinen
Aula folgen mögen. Durch miserabel beleuchtete Gänge ging es dann
dort hin. Diese kleine Aula bot Platz für rund 150 Leute, so dass die
inzwischen auf etwa 60 Leute angewachsene Truppe dort keine
Platzprobleme mehr hatte. Allerdings machte sich da schon etwas
anderes bemerkbar. Wissen Sie, wenn die Stimmung zwischen
bestimmten Leuten erst einmal vergiftet ist, dann bleibt sie das auch,
selbst dann, wenn die ursprüngliche Ursache für den Streit längst
fortgefallen ist. Wie ich schon sagte, hatten sich bei der drohenden
Auswahl schon einige Teilnehmer heftige Wortgefechte geliefert und
diese Leute waren sich seit dem nicht mehr grün, wie man so sagt, und
sich ständig weiter bei jeder Gelegenheit gegenseitig am beschimpfen.
Selbst über größere Distanzen hinweg riefen die sich laufend
irgendwelche Lieblichkeiten zu, wobei Mutmaßungen wie: „Was will
der denn hier? Von der Erfindung der Digitalkamera hat der doch
noch gar nichts mitbekommen, bei dem wurde doch gestern erst der
aufrechte Gang eingeführt...." noch zu den harmlosen Wortattacken
zählten. Wie dem auch sei, der Unterricht startete dann, kam aber
nicht wesentlich über die offizielle Begrüßung der Teilnehmer durch
den Dozenten hinaus. Er hatte ein Notebook mitgebracht, auf dem er
viele Beispielfotos gespeichert hatte, dieses Notebook wurde dann
über ein Kabel mit einem Spezial - Beamer verbunden, der die tollen
Bilder an eine Leinwand projizieren sollte. Nach dem Einschalten des
Beamers tat es einen Knall und wir saßen weitgehend im Dunkeln.
Nur einige grüne Notbeleuchtungslämpchen an den Wänden ließen
noch einen Hauch von Orientierung zu. Einige Damen wurden schon
leicht hysterisch und keiften in Panikattacken umher. Dem Dozenten
gelang es aber, kurzfristig wenigstens die Bühnenbeleuchtung wieder
in Gang zu bringen, so dass nur noch der Publikumsraum im
abgedunkelten Bereich lag. Über ein dort stehendes Telefon rief er
dann den Hausmeister an, damit der sich dem Problem noch
annehmen sollte. Das verweigerte der aber, mit dem Hinweis darauf,
dass er eigentlich ohnehin schon seit 5 Stunden Feierabend habe und
die Einweisung in diese kleine Aula schon mehr als eine großzügige
Geste mit Verlust von wertvoller Freizeit für ihn gewesen sei. Der
Dozent Dachtel sah sich ratlos und meinte, dass ein Unterricht ohne
die vorbereiteten Beispielbilder so sinnvoll wie ein Kropf am Hals sei.
Eine große, extrem schlanke Dame mit exorbitant langem Hals 
meinte daraufhin knochentrocken: „Boing! 20:15 Uhr, die Tagesschau
wäre jetzt schon vorbei und nun beginnt der gemütliche Teil!" Eine
leichte Diskussion unter etlichen Teilnehmern begann, was die
Streithähne von eben wieder dazu nutzen, sich gegenseitig über eine
weite Distanz quer durch den Raum diverse Beschimpfungen
zuzubrüllen. Der eine von den Streithähnen meinte darauf schon: „Na
klar, in einem Raum, in dem so ein primitives, schwachsinniges
Arschloch wie der da sitzt, da kann einfach nichts klappen!" Der
Dozent bat diese Streithähne um Mäßigung und dass sie ihren Streit
zu haus oder auf der Straße austragen sollten, aber nicht hier. Er
versuchte dann, den Hausmeister erneut anzurufen, um ihn
umzustimmen, dass der doch noch den Strom für den Beamer wieder
irgendwo einschaltet, denn trotz Bühnenlicht, ging der noch immer
nicht. Plötzlich pfiff und krächzte es und man konnte den Dozenten
nicht mehr verstehen. Der hatte bis dahin per Kopfmikrofon über eine
dort installierte Lautsprecheranlage zu uns gesprochen, was in dem
größeren Raum auch angebracht war. Damit war diese
Lautsprecheranlage auch noch ausgefallen. Er versuchte dann, sein
Werk ohne Technik und brüllte sich die Stimme aus dem Hals,
trotzdem konnte man nur wenig davon verstehen. Als dann die beiden
Streithähne sich erneut mit übelsten Beschimpfungen unterhalb der
Gürtellinie gegenseitig nieder machten, platzte dem Dozenten der
Kragen und er brach die Veranstaltung ersatzlos ab. Ein heftiges
Maulen ging umher, einige forderten gar die Rückerstattung von
Fahrtkosten und die Streithähne beschimpften sich jetzt noch mehr.
Ich dachte wirklich, dass die sich jeden Moment zu prügeln beginnen,
was sie aber nicht taten. So löste sich die nicht richtig begonnene
Veranstaltung langsam wieder auf. Der Dachtel putzte sich den
Schweiß von der Stirn und meinte noch kopfschüttelnd, so etwas
verrücktes habe er in den ganzen 3 Jahren noch nie erlebt, in denen er
gelegentlich VHS - Kurse abhalte. Fachlich ohne Erfolg, aber
irgendwie doch gut unterhalten und erheitert fuhren wir dann gegen
20:30 Uhr wieder nach hause. Man könnte also von einem
gescheiterten Bildungsauftrag sprechen. Vom Besuch weiterer
Eintageskurse haben wir dann Abstand genommen.

Neulich war mein Autobekannter zu Besuch bei uns. Es war zugleich
das erste mal, dass er hier war. Er hat sich das alles ausgiebig
angesehen und war sichtlich erstaunt von der Größe oder besser gesagt
der Großzügigkeit der Gebäude. Bei dem damals günstigen Preis hatte
er deutlich weniger erwartet. Nun darf man nicht verschweigen, dass
wir in den nunmehr zurück liegenden 2 Jahren hier auch heftig
gearbeitet und geschuftet haben, damit es so aussieht, wie es jetzt
aussieht. Wenn man die Eigenleistung grob in bare Münze umrechnen
wollte, dann stecken da sicher inzwischen 100.000 Schweiß-Euro
drin, wie man hier so sagt. Mein Autobekannter hat es sich nicht
nehmen lassen, zusammen mit uns einen kleinen Rundgang durch die
alte Fabrik zu machen. Natürlich konnte man ihm in der kurzen Zeit
nur einen kleinen Bruchteil der Anlage näher bringen. Auch davon
war er sehr begeistert. Nun ist mein Autobekannter ein recht
geschäftstüchtiger Mensch. Er meinte, die vielen Anlagenteile und
Sachen aus der Fabrik, die seit Jahrzehnten keiner mehr nutzt, die
wahrscheinlich sogar alle schon völlig vergessen sind und bei keinem
mehr in irgend einer Inventarliste als Wert stehen, sollte man so pö a
pö demontieren und bei Ebay reinsetzen, da würden gerade solche
nostalgischen Maschinenteile oft weggehen wie warme Semmeln und
so ließe sich damit noch manch munterer Euro verdienen. Nun bin ich
dazu zweigeteilter Meinung. Einerseits hat er recht und für unseren
Eigenbedarf habe ich da ja auch schon öfters noch verwertbare Sachen
rausgeholt, mal ein paar Lampen, Zaundraht, Kabel, Bretter,
Werkzeug oder so was. Aber gemessen an dem, was mein
Autobekannter da meint, ist das ja gar nichts und vor allem um es
dann zu verkaufen, ich finde das schon etwas gewagt, weil es ja nun
einmal kein offizielles Eigentum ist. Gewiss ist es so, dass die Teile,
die da heute noch drin sind, für die heutigen Eigentümer des
Grundstücks bei einem Abriss bestenfalls noch den Wert darstellen,
der nach dem Abriss beim Aussortieren des Schrotts davon übrig
bliebe. Wahrscheinlich noch nicht mal das, weil das Aussortieren des
Schrotts ja auch Arbeitszeit und damit Geld kostet und somit die
Kosten dieser Arbeit den damit erzielten Verdienst völlig wieder
auffressen. Da fallen die von uns bislang für den Eigenbedarf
akquirierten Teile überhaupt nicht ins Gewicht und das im wahrsten
Sinne des Wortes, weil Schrott bekanntlich nach Gewicht berechnet
wird. Holzteile stellen dabei ohnehin keinen Wert dar und alle
Metallteile zusammen dürften soviel nicht ausmachen. Aber mein
Autobekannter meint, man könne das auch bei größeren Mengen, die
nach seiner Idee locker auf mehrere 100 kg rauslaufen würden, ohne
schlechtes Gewissen machen, eben weil kein Mensch dieser Welt
diese Teile mehr auf dem Plan hat. Er hielt es sogar für eine Art von
Dummheit, wenn wir das nicht machen würden, denn einfacher und
auch unbeobachteter wie wir kann man überhaupt nicht an die Teile
kommen. Wenn wir das nicht machen, so glaubt er, würden wir das
spätestens in einigen Jahren bereuen, wenn wirklich die Abrissbagger
hier anrücken und alle eigentlich noch brauchbaren Teile in einem
Aufwasch mit platt machen. Soviel dazu.

Einige Behördenmühlen scheinen wieder auf Abwege geraten zu sein.
Erhalte ich jüngst einen Brief einer unteren Wasserbehörde, was mich
gleich schon stutzig machte, mit einem Fragebogen drin. In dem
Fragebogen werden diverse Fragen gestellt, die sich auf einen kleinen
Bach beziehen, der vielleicht 500 m von hier hinten zwischen den
Wiesen verläuft, die auf der anderen Straßenseite östlich von unserem
Haus liegen, ungefähr dort, wo es auch zu dem Abwassersee geht, von
dem ich Ihnen vor längerer Zeit mal ein paar Fotos beisteuerte. In dem
Anschreiben scheinen die Wasser - Behördenfische davon
auszugehen, dass der besagte Bach ein Stück lang über unser
Grundstück verläuft. Davon hätte ich aber längst was gemerkt und
schließlich liegen geschätzte 500 m zwischen dem wirklichen
Bachverlauf und unserem Grundstück. Solche Irrtümer dürften doch
heute, im Zeitalter der Satellitennavigation, eigentlich gar kein Thema
mehr sein. Bei einem Abstand zu dem Bach von vielleicht 15 m hätte
ich das noch halbwegs verstehen können, obwohl selbst das mit den
heutigen genauen Meßmethoden schon nicht mehr passieren dürfte,
aber bei rund 500 m Distanz?
In dem Fragebogen tauchen geradezu irrwitzige Fragen auf, z.B. ob
ich ein Fischereirecht an dem Bach ausübe und falls ja, wie dieses
Fischereirecht auf mich übertragen wurde, durch Erbnahme, durch
Übertragung beim Kauf des Grundstücks, durch eine familiäre oder in
früheren Verträgen festgelegte Rechtsnachfolge oder durch
Überschreibung von Dritten oder ob es gar eine Ausübung des
Fischereirechts in Erbpacht sei und falls letzteres zutreffe, will man
wissen, wann die Zeitfrist davon laut Erbpachtvertrag ablaufe.
Zugleich weist man darauf hin, dass Fischereirechte in Erbpacht
bereits seit 1963 rechtlich eigentlich nicht mehr zulässig wären, ausser
in übernommenen alten Verträgen, deren Beginn vor diesem
Zeitpunkt lag und dass diese nicht mehr an weitere Generationen
weiter vererbt werden könnten, sondern spätestens mit Ablauf der
ersten Erbpachtfrist gegenstandslos würden. Ich verstand nur noch
Bahnhof.
Einige andere Fragen beziehen sich auf mögliche Einleitungsrechte
von Regenwasser, Sammelwasser, Wasser aus Fischteichen,
Grundwasser bzw. Grund - Entwässerung, Quelltöpfen,
Brunnenstuben u.s.w. Dabei wird darauf hingewiesen, dass mögliche
frühere Einleitungsrechte von Schmutzwässern aller Art bereits 1982
vollständig und ersatzlos aufgehoben wurden und seit spätestens 1982
nicht mehr gelten; selbst dann nicht, wenn in früher datierten
Verträgen ausdrücklich unbefristete Gültigkeiten oder spätere
Ablauftermine eingesetzt wurden. Alles aus Umweltschutzgründen
versteht sich.
So tauchen weitere etwa 20 Fragen in diesem Fragebogen auf; einige
nur zum ankreuzen mit Kästchen, andere die man handschriftlich mit
einigen kurzen Sätzen beantworten soll.
Wir fanden es leicht amüsant. Ich habe natürlich nichts ausgefüllt und
in das beigelegte Freicouvert nur einen Zettel gelegt, auf dem ich in
wenigen Stichworten beschrieb, dass besagter Bach gar nicht über
unser Grundstück fließt, sondern davon gut und gerne 500 m weit
entfernt liegt. Das habe ich dann so in den nächsten Briefkasten
geworfen. Etwa eine knappe Woche später erhielt ich ein neues
Schreiben gleicher Wasserbehörde, in dem man darauf hinweist, dass
ich als „direkter Anlieger des Fließgewässers" rechtlich zur
Mitwirkung und Ausfüllung des Fragebogens verpflichtet sei.
Unterzeichnet von einer Frau Rehband. Dann stand da noch die
Telefonnummer von der Amtsstelle dieser Frau. Eigentlich sehe ich es
nicht ein, Telefongebühren für deren Fehler zu verheizen, aber
diesmal war ja kein Freiumschlag dabei, somit hätte eine erneute
schriftliche Antwort ja auch das Briefmarkengeld gekostet. So rief ich
bei der Frau Rehband an. Die hörte sich gemütlich alles an, was ich
dazu zu sagen hatte, eben dass der Bach gar nicht auf oder neben
unserem Grundstück entlang laufe. Dann meinte sie, dass sie da nichts
entscheiden könne, sie sei nur die Sachbearbeiterin, dann müsse ich
direkt mit Herrn Dorfmüller, ihrem Vorgesetzten sprechen. Sie
verband mich dann mit dem. Der war aber in Eile und hinterließ mir
nur seine Durchwahl - Telefonnummer mit dem Hinweis, dass ich ihn
in 30 Minuten zurückrufen soll, er müsse dringend in eine
Besprechung. Ich habe dann den Spieß herumgedreht und gesagt, dass
er mich dann zurückrufen soll, wenn er fertig sei, weil es hier
schließlich um einen von seiner Behörde verschuldeten Irrtum gehe
und nicht ich etwas von ihm wolle. Etwas muffelig nahm er das zur
Kenntnis, sicherte aber zu, in ungefähr 30 Minuten zurück zu rufen.
Nach etwa einer Stunde rief er dann tatsächlich zurück. Ich schilderte
wieder die Sachlage, was er fast schon höhnisch mit einem leichten
Lachen im Hintergrund und einem Oberton der Überlegenheit abtun
wollte. Er meinte: „Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass unsere
Unterlagen so falsch wären und wir uns bei der Lage des Baches um
500 Meter vertun würden." Darauf konnte ich nur erwidern: „Genau
so ist es aber." Dann stellte er sich dumm und fragte im Ton eines
Kleinkindes: „Verläuft auf Ihrem Grundstück ein Bach?" Ich
wiederholte kurz: „Nein!" Darauf meinte er erneut, das könne nicht
sein. Ich entgegnete ihm darauf, dass er von mir ja wohl erwarten
könne, dass ich mein eigenes Grundstück kennen würde, auch wenn
ich es erst 2 Jahre im Eigentum habe und es ist schließlich auch nicht
so groß, dass man darauf einen Bachlauf übersehen würde. Er wollte
das aber nicht wahr haben und meinte, wenn es halt nicht anders gehe,
dann müsse er mit einem Mitarbeiter demnächst zu uns zu einem
Ortstermin raus kommen, um sich vom Fehlen des Baches selbst zu
überzeugen. Dazu habe ich ihm dann auch geraten. Nun liegt das ein
paar Wochen zurück, aber bis jetzt ist keiner von den
Gewässerspezialisten gekommen. Ich würde dem sein dummes
Gesicht ja nur allzu gerne sehen, wenn wir hier eine Begehung
machen. Vermutlich werden die erst mal Weihnachten, Neujahr und
sonst noch was feiern und dann im nächsten Frühling mal vorbei
schauen, wenn das Wetter gemütlicher ist, so dass sie daraus eine Art
kleinen Betriebsausflug machen können.

Heizen ist seit langem ein sehr beliebtes Thema, vor allem wenn es
um die Kostenreduktion in Haus und Wohnung geht. Es ist klar, der
größte Energiefresser im Haus ist nun mal die Heizung. Hier gab es
vor kurzem extra dafür an einem Wochenende Informationstage zu
energie- und kostensparendem Heizen. Dort konnte man durchaus viel
Interessantes erfahren. So wurde eine Statistik aufgezeigt, die aussagt,
dass die reinen Verbrauchswerte fürs Heizen im Durchschnittshaus
heute gegenüber den Werten von vor 25 Jahren auf unter 40 %
gesunken sind. Das ist ja schon eine gewaltige Menge. Die Heizkosten
hingegen sind immer weiter gestiegen, weil die Energie als solche halt
extrem viel teurer geworden ist. Wir waren sonntags mal auf dieser
Veranstaltung. Die Senkung des Durchschnittsverbrauchs rein fürs
Heizen pro Durchschnittshaus um immerhin rund 60 % innerhalb von
25 Jahren hat natürlich viele verschiedene Gründe. Zum einen wurde
die Wärmedämmung vor allem bei Neubauten immer besser, es stieg
auch der Anteil der nachträglich wärmegedämmten Altbauten ganz
erheblich. Ebenfalls sehr wichtig sind die modernen Heizkessel und
Heizungsanlagen, die wesentlich weniger verbrauchen, als die
heiztechnischen Oldtimer von damals. Man darf aber auch bei der
ganzen Diskussion nicht vergessen, dass die Heizgewohnheiten und
die daraus resultierenden Einstellungen der Heizanlagen sich völlig
verändert haben, nur das sagen die Fachleute meistens nicht dazu, weil
sie dann nicht mehr alle erzielten Erfolge auf ihrer Kappe verbuchen
könnten. Blicke ich z.B. alleine nur um gute 10 Jahre zurück, als ich
noch in meiner seinerzeit heiß geliebten Stuttgarter Kleinwohnung in
dem großen Mietshauskomplex wohnte. Wenn man dort die Heizung
selbst an sehr kalten Wintertagen voll aufdrehte, dann war es
überhaupt kein Problem die Wohnung auf 26 Grad aufzuheizen; bei
halbwegs normalen Außentemperaturen waren auch locker 28 Grad
drin. Einfach weil die Brenner und Kessel im Heizungskeller mit viel
Reserven gebaut waren, also größer als eigentlich notwendig und weil
sie so hoch  eingestellt waren, dass sie voll heizten, was das Zeug
hielt. Sie waren damals erheblich überdimensioniert, weil man zu der
Zeit bei der Planung lieber mehr Sicherheitsspielraum einbaute, damit
auch bei ärgster Kälte die Bude noch reichlich behaglich geheizt
werden konnte und das trotz Einfachverglasung und fehlender
Wärmedämmung. Das schaffen Sie heute gar nicht mehr. Wenn Sie
unter vergleichbaren Umständen heute eine Heizung bis zum
Anschlag voll aufdrehen, dann können Sie froh sein, wenn man damit
noch gute 20 Grad erreicht, in Einzelfällen vielleicht noch 22 Grad,
dann ist aber wirklich Sense. Nachts bzw. früh morgens um 1 Uhr
dürfen Sie schon gar nicht auf diese Idee kommen, denn dann können
Sie froh sein, wenn sie noch 17 Grad erreichen, weil fast alle heute
eine heftige Nachtabsenkung vorprogrammiert haben. Da können Sie
aufdrehen, wie Sie wollen, es kommt einfach nicht mehr Heizenergie
durch die Heizungsrohre an. Eben weil die Anlagen völlig anders
eingestellt und dimensioniert sind. Alleine diese Abschwächung der
Systemreserven hat erheblichen Anteil am Rückgang des
Energieverbrauchs. Nun ja, im Moment kann uns der Heizölverbrauch
unserer Heizungsanlage eigentlich noch relativ egal sein, weil wir da
noch lange Zeit von den Vorräten aus der alten Fabrik zehren werden.
Im Gegensatz zum Dieselvorrat von dort, der nun doch in absehbarer
Zeit von vielleicht einem Jahr aufgebraucht sein wird, dürfte das
gebunkerte alte Heizöl sicher noch für 4 Jahre ausreichen. Es hängt
natürlich davon ab, wie hart die Winter werden. Doch damit genug
zum Thema Heizgewohnheiten und Heizkosten.

Wie Sie gewiss aus eigener Erfahrung wissen, ist ein anderes Thema
noch wesentlich begehrter und mehr diskutiert, nämlich das Thema
Einkommen. Ich weiß, am besten redet man gar nicht drüber, weil es
für viele Leute ein Trauerspiel ist. Zu viele Leute haben inzwischen
den Eindruck, dass sie nur noch als Spielball der Finanzwelt dienen
und als Versuchskaninchen herhalten müssen, zum austesten, was man
noch alles aus den Leuten rauspressen kann. Der kleine Mann oder die
kleine Frau von der Straße sollen mehr arbeiten und das noch zu
ungünstigeren Zeiten und vor allem für weniger Lohn. Zugleich
zerstört man vielen Leuten das Ersparte oder sonstige Finanzvorräte 
mit Bankenkrisen, höheren Preisen, besonders höheren
Energiepreisen, höheren Steuern, staatlich verordnete Unkosten durch
Umweltabgaben, Kanalgebühren, Kanalkostenbauzuschüssen,
Straßen- und Anliegerbeiträgen für Dinge, die man selbst nie gewollt
hat. Man gewinnt immer mehr den Eindruck, dass man ganz bewusst
die kleinen Leute klein halten will, bzw. noch kleiner machen will, als
sie so schon sind. Der Unterschicht und der Mittelschicht darf es
einfach nicht gut gehen, ist auch logisch, denn wenn es denen zu gut
geht, dann werden die faul und arbeiten nicht mehr genug und bilden
nicht länger das einzig wirklich tätige Glied in der Kette der Leute, die
wirklich für die Wertschöpfung sorgen, an der sich die hohen Herren
bereichern. Ich will jetzt keine sozialpolitischen Statements halten und
schon gleich gar nicht marxistischem Gedankengut verfallen, das
beileibe nicht, den Kommunismus und ähnliches ist nur eines:
Scheiße! Aber andererseits sehe ich es nicht ein, dass sich etliche
Großkopferten nur darauf beschränken sich aufzublasen und wichtig
zu tun und über andere bestimmen zu wollen, dafür die dicke Knete zu
kassieren und selbst diesen tätigen Leuten dann das Geld aus der
Tasche zu ziehen. Ich befürchte, dass das Duldungsklima in der
Bevölkerung langsam rauer wird und wenn das so weiter geht ist der
soziale Friede bald erheblich in Gefahr.
Nein, darauf will ich eigentlich gar nicht hinaus, es liegt dahinter
bestenfalls der Grund verborgen, warum wir jetzt unsere finanzielle
Entwicklung etwas mit Vorsicht betrachten müssen. Wissen Sie, ich
möchte nicht noch mal finanziell so ins Bodenlose stürzen, wie ich es
eigentlich in den zurückliegenden 30 Jahren gewohnt war. In dieser
Lage am Boden hatte man eigentlich so gut wie keine Chance in
Kürze wieder aus der Misere heraus zu kommen. Wie ich Ihnen schon
öfters schrieb, hatte ich nie wirklich Probleme mit dieser Situation,
aber ich räume ein, dass etwas bessere finanzielle Verhältnisse, so wie
wir sie seit etwas über einem Jahr haben, mir deutlich besser gefallen.
Diese private Wirtschaftslage möchte ich nicht gerne wieder gegen die
frühere tauschen. Geld zum Auskommen haben ist die eine Sache, in
Zukunft auch dafür genügend Geld zu behalten bzw. weiter zu
bekommen eine ganz andere. Ohne Zahlen zu nennen, kann ich Ihnen
durchaus zum leichteren Verständnis die Sockel bekannt machen, auf
die wir unser Leben und den Unterhalt des Hauses hier stützen.
Vorweg erinnere ich daran, dass der Kauf des Hauses nur durch die
ausgehandelte Abfindungszahlung unseres Wohnrechts seinerzeit in
Stuttgart möglich war. Weitere Investitionen am Haus wurden zu
einem kleinen Teil von Erspartem getätigt, welches ich bekanntlich
durch den Verkauf einer Briefmarkensammlung damals anlegen
konnte. Wenn man erst mal ein Haus hat, sind normalerweise die ab
dann folgenden laufenden Kosten deutlich geringer, als die Kosten
irgendwo zur Miete zu wohnen, jedenfalls wenn man von halbwegs
vergleichbaren Platzverhältnissen ausgeht. Man kann natürlich keine
30 m² - Mietwohnung mit einem 180 m² - Wohnhaus vergleichen. Ich
erhalte eine recht niedrige Rente plus einer noch kleineren Zusatzrente
wegen meiner schweren Erkrankung bzw. deren Nachsorge. Kayla
verdient sporadisch in unserem Haushalt nicht exakt kalkulierbare
Beträge hinzu, die sich im Jahresmittelwert aber durchaus ansehnlich
gestalten. Einmal durch Gelegenheitsjobs wie neulich wieder in der
Papierfabrik in Karlsruhe, vor allem aber häufiger durch Tätigkeiten
als Übersetzerin von Thai in Deutsch. Man kann grob sagen, dass
zumindest im zurückliegenden Jahr, ihr Gesamteinkommen so hoch
war, wie meine Einkünfte aus den besagten beiden Renten zusammen,
eher sogar noch etwas mehr. Das ist aber bei ihr starken
Schwankungen unterlegen und es kann durchaus sein, dass diese
Summe im nächsten Jahr um 80 % sinkt, theoretisch könnte es
natürlich auch sein, dass sie um 80 % oder noch mehr steigt oder aber
auch auf 0 zurück fällt. Sie hat ja nirgendwo einen festen
Arbeitsvertrag und macht alles nur sporadisch in Form von
Einzelaufträgen, wo jede Arbeit einzeln gesucht und vereinbart
werden muss. Man kann es also nicht fest einplanen. Bei den heutigen
laufenden Kosten ist es für uns auf niedrigem Level aber überhaupt
kein Problem, alleine mit meinen Einkünften das Haus sowie den
Wagen zu halten und am Ende sogar noch neben den alltäglichen
Ausgaben ein paar Euro zu sparen. Das geht natürlich nur, wenn man
auf alle sonstigen Dinge, die einiges Geld kosten, verzichtet, etwa auf
Urlaubsreisen, Kneipen- und Restaurantbesuche, Theater- und
Konzertbesuche, modische Kleidung, modische Möbel, Kino,
kostenaufwändige Neuanschaffungen, unzählige Versicherungen 
usw.
Wie schnell man aber ungewollt in Kostenfallen getrieben wird, mit
denen man so nicht rechnete, das sieht man jetzt aktuell. In absehbarer
Zeit sind hier Kanalbauarbeiten geplant, die alle Häuser der Siedlung
betreffen, also auch uns. An den Kosten dafür müssen wir uns
beteiligen, weil das laut irgend einem Gesetz vorgeschrieben ist, dass
die Anlieger und Anschlussnehmer, wie die das nennen, entsprechend
ihrer Grundstücksgröße und ihrer Nutzung an diesen Kosten beteiligt
werden. Nicht dass Sie jetzt glauben, das wären vielleicht ein paar
Euro, die da fällig werden oder dass man einfach die monatliche
Kanalgebühr dafür dauerhaft um einige Prozent erhöht, das wäre ja zu
einfach. In unserem Fall müssen wir da mit Kosten im Bereich von
fetten 7.500 Euro rechnen. Der Rentner aus der Siedlung hat ebenfalls
ähnliches in Aussicht, bei ihm geht man von rund 6.200 Euro Kosten
aus, weil sein Grundstück günstiger zum Hauptkanal liegt, wodurch
der Anschlussaufwand geringer ist. Normalerweise würde man sagen,
was soll der Quatsch, wir haben doch hier Kanalanschluss, wozu will
man den jetzt überarbeiten? Aber danach wird man nicht gefragt.
Entscheiden tun das die hohen Herrschaften in den Ämtern ganz
alleine und über die Köpfe der Betroffenen hinweg, aber bezahlen
dürfen wir dann alle. Es ist eigentlich ein Skandal und eine Frechheit,
dass so was überhaupt möglich ist! Dann sollen es die bezahlen, die
das wirklich fordern, ich brauche den Quatsch nicht. Nun heißt es, vor
einigen Jahren seien neue Normen und Gesetze für die
Abwasserbeseitigung in Kraft getreten und um denen gerecht zu
werden, müssten halt die Kanalsysteme hier verändert und verbessert
werden. Wenn ich daran denke, dass wir für solch einen Unfug, der
uns rein gar nichts bringt, saftige 7.500 Euro im nächsten Jahr zahlen
sollen und zum Dank auch noch wochenlang den Dreck von
Bauarbeiten hier vor dem Haus dulden sollen, dann könnte ich einen
Koller kriegen. Hinter solchen Gesetzgebungen stecken bestimmt
wieder die Grünen mit ihren überzogenen Ideen, von wegen alte
Rohre könnten zu viele undichte Stellen aufweisen und dann würde
Abwasser so pö a pö auch in den Boden sickern und all solchen
Quatsch, was die da als Begründung vorbringen. Wenn nicht die
Grünen dahinter stecken, dann sind es bestimmt die Lobbyisten der
Tiefbaubranche, die denen dadurch langfristig fette Aufträge
zuschustern. Wahrscheinlich stecken beide dahinter, jeder auf seine
Weise und es würde mich nicht wundern, wenn hinten herum da auch
noch fette Schmiergelder fließen würden. Und die Grünen überhaupt,
die haben mit ihren endlosen Weltverbesserer - Ideen den Staat und
vor allem die Bürger schon viele sinnlose Milliarden gekostet.
Da ich keine Lust habe, unsere spärlichen und mühsam errungenen 
Ersparnisse für solch einen verordneten Scheiß anzutasten, den wir
selbst gar nicht haben wollen und der gewiss auch gar nicht wirklich
nötig ist, muss ich mir was anderes einfallen lassen. Außerdem kam
mir schon mal die Idee, im nächsten Jahr vielleicht selbst wieder
öfters mal zwischendurch einige Gelegenheitsjobs befristet auf wenige
Wochen oder auch einzelne Tage anzunehmen. Natürlich ist es
wahnwitzig, auf die Idee zu kommen, nur wegen irgendwelcher
verlangten öffentlichen Beiträge für die Modernisierung der
Abwasserkanäle selbst wieder mehr arbeiten zu gehen. Das würde ich
so für sich betrachtet auch nicht deswegen tun. Ich sehe es mehr als
eine Gesamtsache, damit unser Gesamteinkommen im Durchschnitt
etwas angehoben wird, unabhängig davon, was man am Schluss mit
dem Geld macht.

Wie Sie wissen, habe ich keinen grünen Daumen, wie man so sagt,
also Gartenarbeit jeglicher Art war und ist nicht mein Metier, wird es
wohl auch nie werden. Ausgenommen Rasenmähen und vielleicht
noch ein paar Blümchen einpflanzen und dann noch Bäume pflanzen,
das kann ja fast jeder. Die Nordseite unseres Grundstücks war
sozusagen die Schwachstelle, weil dort so gut wie kein Sichtschutz
herrschte und anfangs auch keine brauchbare Umzäunung war. Die
Umzäunung hatten wir schon vor längerer Zeit komplettiert, mit
eindeutig ungebrauchten Vorräten an Maschendrahtzaun und
entsprechenden Pfählen, die noch auf dem benachbarten
Fabrikgelände in einem Schuppen auf Vorrat lagerten. Somit war
wenigstens schon mal eine leichte Abgrenzung zu den nördlich
gelegenen Nachbargrundstücken gegeben. Aber Sichtschutz bietet das
ja keinen. So haben wir uns entschlossen dort in einigem Abstand zum
Zaun einen biologischen Sichtschutz in Form von schnell wachsenden
Fichtenbäumen zu pflanzen. Die sind hier in den benachbarten
Waldhainen reichlich zum Nulltarif zu haben, als kleine Setzlinge
oder auch schon als leicht angewachsen, wie man so sagt. So haben
wir dort inzwischen eine lange Reihe aus rund 35 Fichtenbäumchen
gesetzt, die bei normalem Wachstum in etwa 5 Jahren schon für einen
angenehmen Sichtschutz sorgen dürften.

Es ist ja manchmal schon erstaunlich, wie sich das Leben im Laufe
der Zeit entwickelt. Erhalte ich letzte Woche einen Brief von einem
früheren Bekannten, den ich sicherlich schon fast 10 Jahre lang nicht
mehr gesehen habe. Früher war er immer ein Gegner der Ehe und
keiner sagte so überzeugend wie er, dass er nie im leben heiraten
werde. Jetzt in dem aktuellen Brief lädt er mich zu seiner Hochzeit
ein, die er in einem Cafe am Stadtrand von Stuttgart demnächst feiern
will. Ich habe mir zuerst 5 mal die Augen gerieben und gedacht, ich
hätte nicht richtig gelesen, der und heiraten? Aber es ist wirklich so.

Haben Sie so was schon mal erlebt? Ein Mineralwasser, welches man
quasi in x-beliebiger Menge trinken kann, man merkt, es befeuchtet
den Mund, man merkt auch gewissermaßen wo es im Hals hinläuft,
also das Trinken merkt man wie normal, aber es löscht überhaupt
nicht den Durst. Die Wirkung auf den Durst ist gleich Null, man hat
auch sofort nach dem Runterschlucken wieder einen trockenen Mund.
Mit einem hohen Aufwand machte hier ein Getränkemarkt Reklame
für ein neues Mineralwasser, welches angeblich besonders gut und
noch billig dazu sein sollte, in den beliebten 1 Liter -
Kunststoffflaschen. Wissen Sie, nur nebenbei bemerkt, anfangs stand
ich vor etlichen Jahren den Kunststoffflaschen für Mineralwasser ja
sehr kritisch gegenüber, aber heute sind mir die 12er - Kästen mit den
1 Liter - Flaschen die liebsten. Die Gründe dafür sind schnell erklärt.
Bei ungefähr dem gleichen Kastengewicht wie bei den 0,7er
Glasflaschen - Kästen hat man wesentlich mehr Inhalt, also 12 Liter
gegenüber 8,4 Litern, da die Glaskästen das gleiche Kastengewicht
durch die Schwere der Glasflaschen bekommen. Gegenüber den 1,5
und 2 Liter - Kunststoffflaschen, die es von einigen Marken auch noch 
gibt, haben die 1 Liter - Flaschen nach meiner Meinung die ideale
Größe, weil das Wasser in den noch größeren Flaschen sehr schnell
schal und ungenießbar wird, da die Kohlensäure bei so viel Hohlraum
zu schnell entweicht, sobald man erst einmal etwas daraus getrunken
hat. Auch sind die Kästen mit den 1,5 oder 2 Liter - Flaschen oft zu
unhandlich zu schleppen oder von manchen Firmen bieten sie
überhaupt keinen Vorteil, weil die zum Ausgleich des
Schleppgewichtes dann deutlich weniger Flaschen in einem Kasten
enthalten, wodurch dann gänzlich jeder Vorteil der größeren Flaschen
entfällt. Im Kühlschrank passen sie auch nur schlecht und kippen
schnell um. Doch zurück zu dem neuen wirkungslosen Mineralwasser.
Ich finde, dass geradezu völlig sinnfrei, ein Mineralwasser, welches
den Durst nicht löscht. Ich halte es fast schon für eine Kunst, ein
Wasser so hinzubekommen, dass es keinerlei durstlöschende Wirkung
hat. Was muss das für eine komische Quelle sein, aus der das stammt?
Obwohl der große 12er Kasten mit also 12 Litern, nur 3,29 Euro
kostet, werden wir es nicht mehr kaufen, das ist wohl klar.

Eine ungewohnte Aufregung und Hektik herrschte vor einigen
Wochen hier in der ganzen Gegend plötzlich. Mit einem großen
Polizeiaufgebot wurden fast alle Straßen kontrolliert, die die Orte
miteinander verbinden. Nur innerörtliche Straßen wurden weniger
kontrolliert, aber auch da tauchten gelegentlich Streifenwagen auf.
Alle rätselten, was das soll und aus welchem Anlass solch ein
Aufwand betrieben wird. Bald machten die unterschiedlichsten
Gerüchte die Runde. Wie Sie wissen, geht das bei derart spektakulären
Aktionen schnell, vor allem dann, wenn keiner wirklich weiß, was da
los ist. Einige meinten, es sei eine Art Drogenfahndung oder dass
irgendwelche Terroristen gesucht würden, andere sprachen von
entflohenen Strafgefangenen, weitere sogar von Mord. Immerhin war
dann einen Tag später in den Regionalmedien zu erfahren, was da
wirklich los war. Am Stadtrand von Karlsruhe hatte in den
vergangenen Wochen wohl jemand öfters auf Motorrad- und
Mopedfahrer geschossen. Dem Bericht nach, war das anfangs den
Betroffenen selbst gar nicht so richtig aufgefallen, weil die glaubten, 
dass ihre Maschinen von hochgewirbelten Steinchen getroffen worden
wären. Erst als dann bei einem davon der Tank undicht wurde und ein
weiterer am Arm verletzt wurde und stürzte und sich dann aber bei
dem Sturz erst wirklich ernsthaft verletzte, wurde richtig klar, das es
da jemand ernsthaft auf motorisierte Zweiradfahrer abgesehen hat.
Wie sich dann bei näheren Untersuchungen herausstellte, wurden
immer nur Maschinen beschossen, die entweder besonders laut waren,
die erheblich zu schnell durch ein Wohngebiet sausten oder ganz
besonders solche, die gar nicht zugelassen waren. Es gibt ja seit
langem solche Mini - Motorräder in Baumärkten zu kaufen, für 250
Euro schon, die man aber gar nicht zulassen kann, weil sie nicht den
Sicherheitsvorschriften entsprechen. Diese Dinger darf man also nur
auf Privatgelände fahren, aber es gibt viele leichtfertige Jugendliche,
die sich darum in ihrer Unbekümmertheit oder vornehmlich in ihrer
geistigen Beschränktheit und Unreife, nicht scheren, weil sie die
möglichen Folgen gar nicht begreifen, da ihre Hirnmasse dafür
offensichtlich noch zu unfertig ist und die dann trotzdem mit viel
Lärm mit diesen Mini - Motorrädern ohne Zulassung einige
Wohnviertel unsicher machen. Dieser große Unbekannte hatte sich
nun wohl als Rächer der Gefährdeten selbst in Aktion gesetzt und aus
einem Versteck heraus gezielt vornehmlich solche vorbeirasenden
Mini - Motorräder ohne Zulassung beschossen, aber auch gelegentlich
besonders lärmende oder rasende andere Maschinen. Deshalb war es
wohl auch anfangs nie zu Anzeigen gekommen, weil sich die
Betroffenen damit ja selbst verraten hätten, dass sie mit nicht
zugelassenen Maschinen im Straßenverkehr herumgedüst sind oder
mit Maschinen, die zwar zugelassen sind, die aber durch unzulässige
Umbauten stark lärmen. Erst nach dem ernsthaften Sturz als Folge
davon, wurde die Polizei darauf aufmerksam. Und an dem Tag, wo
hier all die Kontrollen waren, muss der Schütze wohl wieder
besonders aktiv gewesen sein und gleich mehrere dieser Mini -
Motorräder erfolgreich abgeschossen haben. Das muss dann an einer
Ausfallstraße gewesen sein, die hier in unsere Gegend führt. Wie aber
in diesen Berichten auch stand, hat man den Schützen nach wie vor
nicht erwischt, trotz dieses Riesenaufwandes.

Eine weitere Sache wurde aus der Nähe von Pforzheim bekannt.
Entsorgung ist heute bekanntlich sehr teuer, besonders wenn es sich
um umweltschädliche Stoffe wie Altöl in größeren Mengen handelt.
Besonders die KFZ - Betriebe, bei denen ja immense Mengen
anfallen, haben da offensichtlich gewisse Kosten, die den einen oder
anderen dazu verleiten, sich etwas einfallen zu lassen, um zu sparen.
In einem Waldstück war ein Forstfahrzeug beim Entrinden von
Baumstämmen im Boden eingebrochen und stand danach in einem
wahren See von Altöl. Wie sich herausstellte hatte wohl ein
Autobetrieb dort im Waldboden heimlich etliche große alte
Blechbehälter verbuddelt, in die jeweils über 600 Liter Altöl hinein
passten. Ein Rohr ragte versteckt nach oben, unter einer mit
Holzstammresten abgedeckte Stelle, wo der Umweltfrevler dann von
Zeit zu Zeit immer wieder neues Altöl von oben in diesen
unterirdischen Geheimtanks verschwinden lassen konnte. Diese Stelle
soll einerseits gut versteckt gewesen sein, aber andererseits zugleich
verkehrsgünstig ganz in der Nähe eines Waldparkplatzes an einer
Landstraße, die den Wald durchquert. Hätten die Forstleute nicht
gerade jetzt dort zufällig mit ihrem schweren Spezialfahrzeug
Baumstämme herausgezogen, wäre das wahrscheinlich nie
aufgefallen. Diese riesigen Behälter soll der Verursacher vor ungefähr
2 Jahren zusammen mit einem Bekannten mittels eines kleinen
Baggers dort eingebuddelt haben, als er zugleich Kleinholz offiziell
im Wald abholen ging. Die Behälter waren von oben nicht sichtbar,
weil mit einer etwa einen halben Meter dicken Erdschicht aus
Waldboden und teils darüber gelagerten Holzscheiten bedeckt.
Fußgänger hätten problemlos darüber laufen können, aber das schwere
Forstfahrzeug war dann doch zuviel Belastung und so gaben die
Behälter in einem halben Meter Tiefe nach und brachen in sich
zusammen.

In der Autoindustrie scheint ja allgemein einiges schief zu laufen.
Besonders Opel wird ja ziemlich übel mit nach unten gerissen, weil
die amerikanische Mutterfirma GM ganz gewaltige Probleme hat. Nun
finde ich, dass es wirklich sehr schade wäre, wenn gerade Opel durch
diesen negativen GM - Sog dicht machen würde. Wie Sie wissen,
fahren wir seit über 2 Jahren einen kleinen Opel - Corsa, mit dem wir
nach wie vor hochzufrieden sind. Mehr Auto brauchen wir nicht und
der läuft zuverlässig, braucht wenig und hat noch gute
Fahreigenschaften, die Heizung klappt auch gut, was jetzt im Winter
durchaus ein wichtiger Punkt ist und die meisten Autos, die ich früher
hatte, heizten schlechter. Ich muss zugeben, noch vor 3 Jahren wäre
mir das Schicksal von Opel egal gewesen, weil ich bis zu diesem
Zeitpunkt noch nie einen Opel gefahren hatte und die Marke bei mir
kaum im Bewusstsein war. Gut, ich wusste, dass es die Marke
irgendwie gibt, aber das war's dann auch schon. Dahinter steckte aber
keine böse Absicht, auch nicht Ignoranz oder so etwas, es hatte sich
einfach nie ergeben, dass ich auf diese Marke aufmerksam wurde oder
mir Gedanken darüber machte. Es heißt oft, dass die Automarken, mit
denen man in der Kindheit oft konfrontiert war, auch im späteren
Leben eine höhere Bedeutung haben, als Marken, die man in der
Kindheit kaum wahrgenommen hat. Darin könnte vielleicht wirklich
einer der Gründe liegen, warum mir Opel vorher nie so richtig
aufgefallen ist, denn in meiner ganzen Kindheit haben wir immer in
Gegenden gewohnt, wo es, wenn ich mich recht entsinne, weit und
breit nirgendwo Opel - Werkstätten gab. Dort gab es Mercedes, VW,
Ford auch noch und Renault in der Nähe, aber eben kein Opel.
Unterdessen sind wir heute froh, eben vor 2 Jahren durch unseren
Autobekannten auf den Opel gestoßen zu sein. Andererseits werden
Leute wie wir Opel sicherlich nicht aus der Krise retten können, denn
solange unser Opel - Corsa noch so einwandfrei weiter läuft, werden
wir den behalten und uns keinen neuen Opel kaufen, wozu auch. Nur
um vielleicht 100 Euro KFZ - Steuer zu sparen oder irgendwelchen
Umwelt - Mätzchen gerecht zu werden? Nein, dafür sind wir nicht
verrückt genug. Für uns ist entscheidend, läuft er noch gut oder nicht
und welche Kosten verursacht er insgesamt und welche Kosten
verursacht im Vergleich ein Neuwagen insgesamt und wenn ich das
alles in Relation setze, dann ist das Weiterfahren mit dem inzwischen
mit Baujahr 2001 von manchen schon als alt bezeichneten Corsa
immer noch viel günstiger. Viel weniger werden die neuen Modelle
auch nicht verbrauchen, nur dass halt die KFZ - Steuer wegfällt, weil
die neuen weniger CO² ausstoßen, aber sich nur davon verleiten zu
lassen, das wäre eine Milchmädchenrechnung. Doch zurück zu
unserem eigentlichen Thema. Also ich fände es in jedem Fall sehr
schade, wenn Opel von der Bildfläche verschwinden würde. Da wäre
es sicher immer noch sinnvoller, wenn sich mehrere Autokonzerne,
die in einer ähnlichen Situation sind, zusammentun und sich
gemeinsam unter starker Hand aus dem Dreck ziehen. Im Fernsehen
wurde ja sogar schon gesagt, das ein Fabrikant von Solarzellen aus
Bonn Opel ein Übernahmeangebot gemacht hatte und dass der danach
Opel zur ersten grünen Automarke der Welt machen wolle. Nun sagte
Kayla gleich, dass die Idee eigentlich gar nicht so schlecht sei, weil
dann könnten die aufs Dach von jedem neuem Opel Solarzellen
bauen, die dann beim Parken eine Batterie aufladen, mit deren Strom
man dann wieder fahren kann. Dadurch könnte man praktisch zum
Nulltarif autofahren, wenn man erst einmal den Anschaffungspreis
überwunden hat.
Doch genug zu dieser Autokrise, wir werden sie ohnehin nicht ändern.
Ob Krise oder nicht Krise, mehr Autos brauche ich dadurch auch nicht
und ich sehe es nicht ein, mir ein neues Auto für sehr viel Geld zu
kaufen, solange ich mit dem alten noch hochzufrieden bin und das
seinen Dienst für mich noch perfekt tut.

Kayla hat wieder für die Weihnachtszeit einen Kurzjob in der
Karlsruher Papierfabrik, ähnlich wie im letzten Jahr und vor einigen
Monaten. Allerdings jetzt auf eine sehr kuriose Weise. Wie Sie
wissen, sind das ja nur kurze Aushilfsjobs, die sie dann erhält, wenn
die mit der normalen Personaldecke nicht auskommen. Bislang war
das dann mal für eine Woche oder für einen Monat lang an einzelnen
Tagen, wie z.B. nur Montags in der jeweils ersten Frühschicht nach
dem Wochenende. Jetzt ist es deshalb kurios, weil sie nur für einen
einzelnen Tag dort hin muss. Dieser einzelne Tag ist dann Dienstag
der 23.12., also einen Tag vor Heiligabend. Der Grund dafür ist
weitaus weniger kurios. Die Personalstelle hat sich wohl vertan und
wegen Weihnachten zu vielen Leuten Urlaub gewährt. Hinzu kommt,
dass ausgerechnet am 23.12. noch bestimmte Dinge abgearbeitet
werden müssen, da verschiedene Abnehmer oder Spediteure ab 24.12.
bis zum 29.12. nicht mehr fahren, und dann am Montag, den 29.12.
dafür in Massen dort auf der Matte stehen, um fertige Papierrollen
oder Pappwalzen abzuholen. Die können am 29.12. aber nur dann
fertig sein, wenn sie schon am 23.12. hergestellt werden, weil die
Fabrik in diesem Jahr vom Mittwoch 24.12. bis Sonntag 28.12. den
Betrieb ganz schließt. Sonst hatten die dann wohl noch einen
reduzierten Betrieb laufen, aber man sagt sich, dass die Unkosten des
reduzierten Betriebes höher liegen, als wie die durch die in der Zeit
produzierten Produkte später an Gewinn einbringen, zumal in diesem
Jahr ja Weihnachten plus Wochenende in einem komplexen Gebilde
zusammenhängt. Also trommelt man am 23.12. Kalya und noch
etliche andere Aushilfskräfte zusammen, um an diesem Tag die
doppelte Menge wie sonst zu produzieren und diese Vorproduktion
dann einzulagern bis zum besagten Montag, den 29.12. Das
überzeugendste Argument dafür ist aus Kaylas Sicht natürlich die gute
Bezahlung. Die fällt diesmal noch besser aus als sonst, besonders
wenn man bedenkt, dass es ja nur für einen einzelnen Arbeitstag ist,
der in diesem Ausnahmefall sogar 10 Arbeitsstunden für Kayla hat,
wofür sie aber über 12 Stunden im Betrieb sein muss, weil aus
produktionstechnischen Gründen dazwischen insgesamt 2 Stunden
Pause anfallen, wo an den Maschinen irgendwas neu aufgespannt und
gewartet werden muss. Aber ohne zu prahlen kann man sagen, da
haben viele Leute schon für deutlich weniger Geld eine ganze Woche
gearbeitet. Das geht natürlich nur in solchen Ausnahmefällen. Für
einen regulären Dauerlohn würde die Firma solche Gehälter auch
nicht anbieten. So aber halten die diese nur sehr selten benötigten
Aushilfskräfte bei der Stange, damit die immer gerne wieder kommen
und das ist für die sowieso billiger, als mehr Leute fest einzustellen,
aber sogar auch noch billiger, als sich Leute bei einer Zeitarbeitsfirma
zu mieten, weil dabei die Zeitarbeitsfirma ja auch noch mit verdienen
will und das würde dann in der Summe noch teurer, als den Leuten
selbst in den wenigen Ausnahmefällen gleich ein fürstliches Gehalt zu
zahlen.

Zu etwas ganz anderem. Seit langem ist man daran gewöhnt,
Fernsehprogramme und teils auch Radiosender heute per Satellit zu
empfangen. Lange vorbei sind die Zeiten der guten alten Antenne und
der Antennenwälder auf den Hausdächern. Sollte man meinen. Nun
wurde seit etwa 2 Jahren öfters von den Rundfunkanstalten Reklame
dafür gemacht, dass ein neues digitales Antennenfernsehen eingeführt
wurde, dieses DVBT - Fernsehen. Da soll man mit einer sehr
einfachen Antenne, die man noch nicht einmal genau auf einen Sender
ausrichten braucht, so wie das früher immer war, gleichsam je nach
Region zwischen 20 und 40 TV - Kanäle kostenlos wie beim Satellit
in gleicher Qualität wie beim Satellit empfangen können. Das einzige
was man dazu braucht, ist ein sogenannter DVBT - Receiver und halt
solch eine billige kleine Antenne. Nun sagte ich schon gleich, was will
man damit, wir haben ja den Satelliten und da kriegt man diese Kanäle
ja auch mit und noch viel mehr, zumal diese DVBT - Receiver damals
so um die 80 bis 120 Euro kosteten. Diese kleine Antenne gab es als
Innenantenne für 16 Euro oder Außenantenne für 29 Euro. Na ja, ich
habe dann eigentlich nicht mehr darüber nachgedacht, bis vorletzte
Woche. Da stieß ich per Zufall in einem Unterhaltungselektronik -
Supermarkt in Karlsruhe auf ein Sonderangebot, solch ein DVBT -
Receiver für 27,99 Euro. Der anfänglichen Überlegung, dass so etwas
für uns keinen Sinn macht, folgte die Idee, dass man das doch sinnvoll
einsetzen könnte, wenn man z.B. einen weiteren Fernseher z.B. in
meinem Raum im ersten Stock aufstellt und den einfach mit diesem
Gerät mit den wichtigsten Kanälen versorgen kann, ohne gleich die
Satellitenanlage zu erweitern, was ja deutlich aufwändiger wäre. Der
Berater aus dem Laden fragte dann noch nach den
Antennenmöglichkeiten bei uns im Haus. Ich erklärte ihm, wie und
wo unser Haus liegt, darauf meinte er, dass wir da schon die
Außenantenne haben müssten, sonst klappt das nicht. Er empfahl, die
Außenantenne aber einfach und bequem mittels eines Winkels neben
einem Fenster an der Außenwand des Gebäudes anzubringen, es sei
nicht notwendig, die umständlich aufs Dach zu montieren,
ausgenommen mal von einigen wenigen sehr schlechten Lagen. So
wechselte je eine Außenantenne und ein DVBT - Receiver schnell in
meinen Besitz. Zu haus wurde schnell alles ausprobiert. So lange die
Antenne im Haus ist, kommt gar nichts, aber zum Testen hatte ich die
nur mit einer großen Werkzeugklammer draußen am Fenster im ersten
Stock an die Fensterbank geklemmt und tatsächlich funktioniert das
dann. Der Receiver fand insgesamt rund 35 Sender, wo die
wichtigsten wie ARD, ZDF, die dritten Programme hier aus der
Region und einigen Nachbarregionen ebenso dabei sind, wie RTL,
SAT 1, 3 Sat, RTL 2, Super RTL, Vox, Kabel 1, N 24, Phönix, MDR,
sowie weitere Nachrichtenkanäle, teils sogar in englisch, dann aber
auch komische Kanäle, die immer das gleiche haben, wie ARD oder
Phönix. Warum man die mehrfach unter anderem Namen da hat, weiss
ich nicht. Es sind auch ein paar Sportkanäle dabei, auf die man nach
meiner Meinung genauso hätte verzichten können, wie auf die
sogenannten Musikkanäle. Was die da schon so Musik nennen,
Affengerappel klingt melodiöser, na ja, üblicher Kulturverfall halt
eben. Man kann jedenfalls sagen, dass sich der Kauf nach meiner
Ansicht gelohnt hat, denn mit so wenig Aufwand einen guten
Fernsehempfang der wichtigsten Sender herzurichten, da kann der
ansonsten durch seine noch größere Vielfalt überlegenere Satellit nicht
mithalten. Und wann schaut man wirklich schon mal welche von den
200 anderen Sendern auf dem Satelliten? Vielleicht einmal im Monat
oder eher noch seltener. Die ganzen Werbe- und Verkaufskanäle
beispielsweise habe ich immer gleich nach dem Sendersuchlauf
wieder gelöscht, das sind in meinen Augen richtige Idioten, die da
minderwertigen Schrott mit geradezu kindisch - lächerlichen
Methoden den Leuten aufschwatzen wollen. Diese Sender kann man
sicher in einen Topf mit Bus - Kaffeefahrten stecken.

Wo wir gerade beim Fernsehen sind, also indirekt noch eine eher
traurige Bemerkung. Ich bin nicht jemand, der irgendwelchem
Starkult nachhängt, was die sogenannten großen Film- und
Fernsehstars machen ist mir eigentlich völlig wurscht, aber wie ich
hörte, ist diese Tage der Schauspieler Horst Tappert gestorben. Na ja,
immerhin im Alter von 85 Jahren. Das halte ich wirklich für einen
großen Verlust. Gewiss werden viele sagen, dass der doch schon
sicher seit 10 Jahren nicht mehr aktiv war, trotzdem, ich finde, der hat
in seinen aktiven Zeiten durchaus soviel gute Sachen abgeliefert, da
hätte man ihm bestimmt auch noch eine lange angenehme Zeit im
Ruhestand gegönnt. Mit dem Tod solcher Leute verliert die Welt auch
immer an Fähigkeiten und tatsächlicher Geschichte. Gut, das mag man
zweifellos auch von vielen normalen Leuten behaupten können, nur
dass nach denen kaum einer kräht, weil sie keiner kennt. Viele werden
vor allem die Derrick - Krimifilme mit ihm verbinden, ohne Zweifel
eine große Serie, aber mir gefielen die Spiel- und Fernsehfilme besser,
der er vor Derrick gemacht hatte, dort konnte man nach meiner
Meinung noch besser sehen, welche vielfältigen Charaktere der gut
spielen konnte. Ich bin kein großer Fernsehzuschauer, das wissen Sie,
aber vielleicht kann man dem Umstand wenigstens die Hoffnung
darauf abgewinnen, dass diese noch älteren Filme mit dem Horst
Tappert deswegen bald noch mal wiederholt werden, die hat man
nämlich seit zig Jahren nicht mehr gesehen. So gäbe es wenigstens
eine Chance, in der Menge des Mülls auch noch mal ein paar
Lichtblicke im Fernsehprogramm auszumachen.

Übrigens ist es Ihnen auch schon aufgefallen oder vielleicht ist das
auch regional unterschiedlich, aber man bekommt in den letzten
Jahren viel weniger Kalender zum Jahreswechsel, als das früher der
Fall war. Noch vor vielleicht 10 Jahren war es doch üblich, dass man
pro Jahr etliche Kalender als Präsent geschenkt bekam, natürlich in
unterschiedlichen Geschäften und unterschiedlicher Art, mal kleine
Notizbüchlein, mal Wandkalender mit Bildmotiven oder
Schreibtischkalender. So um die 5 Stück kamen da mindestens pro
Jahr zusammen, aber im letzten Jahr gab's schon nur einen einzigen
und dieses Jahr habe ich noch gar keinen einheimsen können. Sicher,
davon geht die Welt nicht unter, aber es zeigt wohl deutlich, dass auch
die Geschäftsleute sparen müssen. Manche Kalender waren ja
durchaus sehr schön, aber es gab auch welche, die hat man gleich ins
Altpapier geworfen. Vor allem manche Apotheken - Kalender wiesen
doch häufiger Motive auf, die eher zur Verunstaltung der Wohnung
führen würden, wenn man sie dort aufgehangen hätte. Oder zeitweise
schickte so ein SOS - Verband mal Kalender, mit von Kindern
gemalten Motiven. Ich hab nichts gegen malende Kinder, aber was da
als Kalenderbild diente, war nur wildes Gekrakel und da hätte man
sich selbst was hinschmieren können, das wäre schöner gewesen.
Ganz furchtbar finde ich Tierkalender mit Hunden drauf. Einfach
grässlich, soll ich mir etwa die Wohnung auch noch mit solchen
Scheißmonstern ausstaffieren, deren Hauptlebenszweck darin zu
bestehen scheint, anderen Leuten aufs Grundstück oder den Gehweg
zu kacken? Das werden Hundefreunde natürlich anders sehen, ist mir
klar, aber als Kalendermotiv will ich mit Sicherheit keine Hunde
sehen. Katzen von mir aus, Wildtiere oder Vögel, wäre alles o.k, aber
keine Hunde! Wie dem auch sei, auch ohne geschenkte
Präsentkalender werden wir wohl gut ins neue Jahr kommen und die
Kalenderflut in den Schreibwarengeschäften, Buchhandlungen und
Kaufhäusern bietet inzwischen eine derartige Auswahl - Vielfalt zu
günstigen Preisen, dass ich mir da lieber einen Kalender aussuche, der
zwar etwas kostet, vielleicht 4 Euro, dafür aber Motive enthält, die mir
gefallen und auf denen mit Sicherheit keine Bilder von biologischen
Scheißmaschinen sind.

Nun wo wir wieder einmal vor dem Jahreswechsel stehen, kommt
wieder das beliebte Spiel mit den Jahresrückblicken. Man selbst blickt
dann auch gerne zurück, um eine Art Bestandsaufnahme zu machen,
was das verstrichene Jahr so gebracht hat. Auch hier bleibt, wie so oft,
die Erkenntnis, es war nicht alles gut und es war nicht alles schlecht.
Die Preise sind vor allem im Schnitt doch schmerzlich gestiegen, auch
wenn seit vielleicht 2 Monaten die Spritpreise wieder deutlich sinken.
Das verbleibende Gesamteinkommen wird eindeutig geringer, weil zu
vieles teurer geworden ist. Bei mir drängt sich deshalb die Überlegung
auf, vielleicht im Verlauf des nächsten Jahres zwischendurch öfters
mal wieder kurze Gelegenheitsjobs aufzugreifen, um die
Haushaltslage weiter im grünen Bereich zu halten, ohne Rücklagen
angreifen zu müssen. Wir haben da auch schon einige Ideen, wie man
vielleicht mit eher wenig Aufwand den einen oder anderen munteren
Cent hinzu verdienen könnte, aber darüber möchte ich jetzt noch nicht
sprechen. Im direkten Umfeld hat sich ansonsten eigentlich wenig
geändert. Wie Sie von meinen Berichten wissen, sind die wichtigsten
Arbeiten am und ums Haus schon seit längerem erledigt, was nicht
bedeutet, dass wir nun die Hände in den Schoß legen können, es
verbleibt immer noch genügend Arbeit für mindestens 2 Jahre, weil
wir ja fast alles selbst machen. Nur so ist das alles möglich, ansonsten
könnten wir uns das nicht leisten. Wir staunen inzwischen über uns
selbst, weil man doch viel mehr selbst machen kann, als man
gemeinhin glaubt. Gewiss wird die handwerkliche Qualität nicht
immer so sein, wie es ein echter Fach - Handwerker machen würde,
aber so lange es so ist, dass wir mit dem Ergebnis für unsere schmalen
Ansprüche zufrieden sind, ist es doch in Ordnung. Ich will jetzt aber
nicht alle Dinge auflisten, die man in so einem Jahresrückblick gegen
Dinge aus anderen Jahren aufwiegen könnte, das wäre nur langweilig
ohne etwas zu bewirken. Ein Fazit als kurzer Abschluss könnte lauten,
es war nicht das beste Jahr, aber vor allem war es nicht das
schlechteste Jahr, was viel wichtiger ist. Ein Jahr mit einer
mittelmäßigen Gesamtbewertung, wenn man alle Geschehnisse in
einen Topf wirft, heftig umrührt und daraus eine Quersumme bildet.

Ich hoffe, dass das heraneilende Jahr 2009 nicht so weitergeht, wie die
letzten Tage hier waren. Vereinfacht kann man sagen, dass alles das,
was kaputt gehen konnte, auch kaputt gegangen ist. Es war grässlich
und dadurch meine Stimmung am Boden. Heute geht es mir wieder
etwas besser, aber glauben Sie mir, gestern hätte ich die ganze Welt
vor Frust in Stücke schlagen können. Es ging auch wirklich alles
entzwei, und dann teils noch Dinge, an denen man schon mit viel
Akribie erfolgreich wochenlange Vorbereitungen mit zig Stunden
Arbeitszeit getroffen hatte. Im letzten Moment zerstört, wo der Erfolg
schon quasi greifbar auf der Hand lag. Leider fehlt mir jetzt die Zeit,
Ihnen das alles noch genauer zu erklären, ich werde das aber beim
nächsten mal bestimmt noch nachholen.

Nun hätte ich auch sonst noch das eine oder andere Thema, worüber
ich Ihnen eigentlich berichten wollte, aber schließlich muss ich auch
zum Ende kommen, weil wir noch ein paar Sachen zusammen packen
müssen, da wir ab morgen für 2 Tage in unsere alte Heimatstadt
Stuttgart fahren werden. Dort werden wir u.a. wieder einmal einige
wichtige Punkte unserer Vergangenheit ansteuern, um zu sehen, wie
sich seit unserem Weggang alles verändert hat.

Kayla und ich wünschen Ihnen ein frohes, schönes, ruhig-besinnliches
Weihnachtsfest und ein erstklassiges Jahr 2009, auch wenn alle
Prognosen bislang eher weniger gutes verheißen mögen; ihr

Egbert Lappenkeuler