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Auf dieser Seite finden Sie die Lappenkeuler - Beiträge “Zusatzrouten” und “Herr Becht” aus dem Jahre 2005. Beide Textbeiträge können hier direkt gelesen werden oder auch als jeweils eigenständige PDF - Datei heruntergeladen werden.
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Beitrag 1
Lappenkeuler - Brief / Email „Zusatzrouten" vom 12.10.2005
Neblige und hellsonnigwarme Grüße.
Würden Sie in Stuttgart oder näherer Umgebung wohnen, so könnte ich Ihnen jetzt einen Aushilfsjob vermitteln. Wieder sind weitere Kollegen bei meinem Apotheken – Fußmedizin – Auslieferungsdienst ausgefallen. Das nimmt langsam eigenartige Züge an. Gleich 4 Kollegen auf einen Schlag. Wie Sie wissen, fahre ich normalerweise nur donnerstags ganz früh meine Tour und die umfasst nur ein bestimmtes Gebiet, grob gesagt eine Reihe kleinerer Orte und Städtchen nördlich und nordwestlich in einem gewissen Abstand von Stuttgart. Nicht ganz nah dran, aber auch nicht ganz weit weg, wenn man so will. Unser Disponent, so nennt sich quasi mein Vorgesetzter, der in der Zentrale der Firma die Leute und die Touren einteilt sowie vor allem am Vorabend die Pakete und die dazugehörigen Lieferlisten genau zusammenstellen lässt, die ich dann ausliefere, wirbelte wie eine am Boden daherzischende Querschläger - Sylvesterrakete. Schon am Dienstag rief er mich noch gegen 22 Uhr aufgeregt an, ob ich nicht ausnahmsweise auch zusätzlich Mittwoch in der Frühe ab 4 Uhr eine recht weite Tour in den Südwesten bis nach Endingen übernehmen könne. Der Kollege, der diese Tour macht, habe sich krank gemeldet. Da die Not groß war, wurde eine außergewöhnlich hohe Sonderbezahlung in Aussicht gestellt. Nun liegt Endingen nicht übermäßig weit von Freiburg und vor allem recht nah an der französischen Grenze. So dachte ich mir, kann man Kayla mitnehmen und das Ganze zu einem kleinen Ausflug sowohl nach Frankreich, als wie auch nach Freiburg ausbauen. Da habe ich mich breitschlagen lassen. Die Fahrt war schön und das Wetter spielte wunderbar mit. Da auf der weiten Strecke nach Endingen unterwegs nur noch 2 weitere, andere kleine Apotheken zu beliefern waren, waren wir mit der eigentlichen Arbeit schnell durch und schon ab 9.30 Uhr begann der vergnügliche Teil der Reise. Dazu unten mehr. Donnerstag war dann meine übliche Tour angesagt, die aber auch wieder etwas ausgeweitet wurde, weil Teile einer kürzeren, anderen Tour in die ähnliche Richtung mit draufgepackt wurden, da der für die kürzere Tour zuständige Kollege noch immer ausgefallen ist. Schon am Donnerstagnachmittag meldete sich der Disponent erneut und wollte mich überreden auch noch Freitag eine Tour zu übernehmen, diesmal in Richtung Nordosten bis nach Feuchtwangen, auch recht weit weg. Das kam mir nicht so besonders gelegen, aber ich habe mich dann erneut breitschlagen lassen, zumal die Bezahlung fürstliche Züge annahm. Nun stellte sich heraus, dass ein Fahrer ganz gekündigt hat, 2 sind krank und ein vierter hat das Auto kaputt und kein Geld sich ein neues zu kaufen. Alle fahren ja mit ihrem Privatwagen, was aber sehr gut entlohnt wird, so finde ich jedenfalls, denn durch diesen Job fahre ich meinen VW – Golf – Variant insgesamt ganzjährig zum Nulltarif, wenn ich das hochrechne, eher mache ich selbst in dieser Rechnung noch Überschuss und das, obwohl ich nur Donnerstag in der Früh fahre. Langer Rede kurzer Sinn, es herrscht Personalnot und der Disponent sagte mir, dass man ab sofort einen zusätzlichen neuen Fahrer einstellen will. Jemanden, der ähnlich wie ich, einmal oder auch zweimal wöchentlich an einem normalen Werktag, wahrscheinlich wäre dies für den Betroffenen dann mittwochs, diese Tour Stuttgart – Endingen fährt. Ich will die nicht zur Regelleistung machen, weil ich auf Dauer weiter nur an einem einzelnen Wochentag diese Arbeit tun will. Gut, für einige Wochen kann man Ausnahmen machen und mal 2 Touren oder ganz selten zur Not auch 3 Touren pro Woche übernehmen, es wird dann ja auch zusätzlich gut entlohnt, aber ich möchte das keinesfalls auf Dauer tun, um meine selbst verfügbare Freizeit nicht über das selbst gesetzte Maß von einem Tag pro Woche einzuschränken. Der Disponent hat mir gesagt, wenn ich jemanden wüsste, der diesen Job übernehmen will, zu gleichen Konditionen wie bei mir, soll ich den ruhig vermitteln. Derjenige müsste nur ein eigenes Kombi - Auto haben, bei dem man die Rückbank umlegen kann, weil oft soviel anfällt, dass es in einem normalen PKW keinen Platz hat. Aufgrund der derzeitigen Fahrernot überlegt man in der Firma sogar, notfalls für diese Fahrtätigkeit sogar ein geeignetes Firmenfahrzeug auf Firmenkosten anzuschaffen und dieses sogenannten Springern, also Aushilfsfahrern dann zur Verfügung zu stellen, wenn bei den Stammfahrern zu viele ausgefallen sind, weil man nicht von einem Aushilfsfahrer ernsthaft erwarten kann, sich nur für den Job ein anderes Auto im Format eines Kombis anzuschaffen. Aber das wäre noch Zukunftsmusik, noch ist es so, dass jeder Fahrer seinen eigenen Wagen dazu einsetzen muss. Für die nächste Woche hat man das Personalproblem an einem Tag damit gelöst, dass ein Kurierdienst die Freitags - Tour nach Feuchtwangen übernimmt. Der Disponent hat aber gesagt, dies sei keine Dauerlösung, da im speziellen Fall unserer Tätigkeit eigene Fahrer billiger sind. Wir haben ja alle keine festen Arbeitsverträge, machen das nur als ausnahmsweise Nebenbei - Tätigkeit, theoretisch könnte der Disponent schon beim nächsten Mal sagen, wir brauchen dich nicht mehr, tschüss, bleib zuhause. Nun kenne ich inzwischen die Lage dort etwas genauer und würde sagen, dass ich mit solchem trotzdem zumindest im nächsten halben Jahr nicht zu rechnen brauche. Es ist viel zu tun, wie gesagt, eigentlich könnte ich derzeit sogar an mindestens 4 Tagen pro Woche fahren, wenn ich wollte, ich will das aber nicht, und wir verstehen uns alle bestens. Das gilt sowohl für mein Verhältnis zu allen Leuten in der Firma, mit denen ich Kontakt habe, als wie auch mein Verhältnis zu den Apothekerinnen und Apothekern. Heute gibt es aber mehr Apothekeninhaberinnen, als Apotheker, habe ich festgestellt. Zu den Leuten in der Firma hat man ohnehin nur kurz Kontakt, dann wenn man, meist am Vorabend oder manchmal auch in der Früh, die Ladung für die Tour abholt. Der Lademeister, so nenne ich den immer, der im Lager die Pakete nach der Lieferliste des Disponenten zusammenstellt und diese mir dann zusammen mit einer grünen Kopie der Lieferliste an einer Rampe übergibt. Diese grüne Liste ist sehr wichtig, weil dort erstens die Reihenfolge draufsteht, in welcher ich die durchnummerierten Pakete zu welcher Apotheke in welchem Ort fahren muss und dann hängt an dieser Liste noch ein Block mit Quittungen, die die gleichen Nummern tragen, wie die Pakete. Auf den Quittungen muss mir die Apothekerin oder der Apotheker den ordnungsgemäßen Empfang quittieren. Damit später keiner sagen kann, ich habe mein Paket nicht bekommen oder ich habe das falsche Paket erhalten. Mit den Quittungen in der Hand bin ich nach der Zustellung im Prinzip immer aus dem Schneider, wie man so sagt, da die Apothekenleute so selbst die Verantwortung für den ordnungsgemäßen Empfang der Lieferung tragen. Ich hatte ein einziges Mal den Fall, dass in einem Paket falsche Sachen drin waren, dann bekam ich die Quittung nicht und hatte den Zusatzaufwand, dieses Falschpaket wieder mit zurück nehmen zu müssen und spätestens am Folgetag ein korrektes Paket zu bringen. Das ist dann sehr ärgerlich, obwohl ich das zusätzlich bezahlt kriege, denn es ist ja nicht meine Schuld, da ich die Pakete nicht selbst zusammenstelle, aber wenn man für den Folgetag etwas anderes geplant hatte, wirft das alles durcheinander. Es bleibt zum Glück die Ausnahme. Jedenfalls möchte ich diesen Job nicht mehr missen, da im Verhältnis zur guten Bezahlung der Aufwand relativ gering ist und man es gleichzeitig ein wenig als bezahlte Spazierfahrt ansehen kann, zumal meine reguläre Tour durch landschaftlich schöne Gebiete führt. Es bleibt einem zudem unbenommen, bei dieser Gelegenheit auch seine eigenen Angelegenheiten, wie Einkäufe oder Ausflüge gleich mit zu erledigen, sofern darunter das eigentliche Arbeitspensum nicht leidet. Ich mache das in solchen Fällen immer so, dass ich zuerst die Lieferungen alle rausbringe und dann am letzten Zielort nach der letzten Lieferung die fertig absolvierte Arbeit in einen Ausflug oder eine private Einkaufsfahrt ausklingen lasse. Das ist eine wunderbare Sache und so kriege ich im Prinzip diese Fahrten fürs eigene Einkaufen und einen Ausflug pro Woche auch noch bezahlt. Was vielleicht dem einen oder anderen schwer fallen dürfte, ist das frühe Aufstehen am Tag der Liefertour. Also ich stehe dann meist schon gegen 4 Uhr auf, manchmal auch schon um 3. Es ist ein Job, ganz nach meinem Geschmack und so was kann man heute mit der Lupe suchen. Gewiss höre ich aus dem Bekanntenkreis auch Kritik, weil die sagen, dass dieser Arbeitgeber ja keine Sozialabgaben für mich zahlt und mir somit keine zusätzlichen Rentenansprüche später daraus erwachsen, aber was soll das? Für einen Tag die Woche und gemessen an dem Geld, was ich dafür bekomme, geht das völlig in Ordnung. Es gibt viele Leute, die arbeiten für das gleiche Geld 3 Tage und das noch in einem weitaus weniger schönen Job. Meine Rentengeschichte ist durch die Krankheit ohnehin längst geklärt, ich würde deswegen nie mehr als jetzt bekommen, auch dann nicht, wenn ich jetzt noch nebenbei ein halbes Jahr lang arbeiten gehe und davon weiter Sozialabgaben in die Rentenkassen einfließen würden. Daher brauche ich mir solche Gedanken erst recht nicht zu machen.
Viel aufgebauscht wird hier in den letzten Tagen das, was ein offensichtlich geistig verwirrter Tier- oder Hundehasser macht. Ich will das nicht verharmlosen, aber Sie wissen, wie das heute ist, das Leid von Tieren wird von vielen inzwischen höher bewertet, als das Leid von Menschen. Besagter Tierhasser hat dabei eine Art der Peinigung ausgegraben, die in meiner Kindheit vor allem unter Jugendlichen einmal modern war und seinerzeit mehr als harmloser Spaß angesehen wurde. Dem Tier wird dabei einfach eine vielleicht 1 m lange Kordel fest an den Schwanz gebunden, an deren anderem Ende wiederum eine oder mehrere alte Konservendosen festgebunden sind, ähnlich wie man es an Autos von Hochzeitsgesellschaften manchmal sieht. Während es dem Auto nichts ausmacht, werden die meisten Tiere davon so verrückt, dass sie glauben, von jemandem ständig verfolgt zu werden, den sie einfach nicht abschütteln können und rennen, bis sie vor Erschöpfung umfallen. Zuweilen rennen die auch bis sie einen Herzschlag erleiden und tot umfallen oder in Panik im Straßenverkehr in ein Auto laufen und so umkommen. In meiner Jugend machten manche Bengel das noch lieber mit Katzen oder Ziegenböcken, bei letzteren wird's am Stummel aber schwieriger, es anzubinden. Das die lieber auf diese Tiere zurückgriffen, lag wohl daran, dass manche Hunde die Sache eher durchschauen und nicht die Dosen auf ewig hinter sich herziehend wegrennen, sondern bald erkennen, dass sie sich davon nur irgendwie befreien müssen und die Kordel durchbeißen. Allerdings sind längst nicht alle Hunde so klug. Nun hat sich in jüngster Zeit wohl jemand an diese früher eher als harmlos angesehenen üblen Scherze erinnert oder davon gehört und praktiziert das nach. Natürlich sieht man das heute ganz anders und es wird schon als ziemlich heftige Tierquälerei eingestuft. Ich konnte solchen Derbheiten nie etwas abgewinnen und was ist es für eine seltsame Einstellung, seinen Spaß so auf Kosten eines letztendlich ja doch leidenden Tieres zu bekommen? Andererseits fahren nun sogar Polizeistreifen hier öfters rund, die nach entsprechenden Tieren und dem Täter Ausschau halten. Es ist aber nicht so, dass täglich mehrere so verheizte Tiere hier auftauchen, aber immerhin habe ich in der vergangenen Woche von 3 Fällen dieser Art gehört und in der Woche davor von 2 Fällen. Wie mir gesagt wurde, wären im letzten halben Jahr ausschließlich hier im Umkreis von vielleicht 5 km rund ein Dutzend solcher Fälle vorgekommen, immer nach der gleichen Handschrift und sogar die verwendete Sorte Kordel sei immer die gleiche gewesen. Das kann man ja heute alles untersuchen. In meiner Jugend, vielleicht 1958 oder 1960 hätte kein Polizist in ganz Deutschland dafür auch nur einen Bleistift in die Hand genommen und einen eher belustigt abgewiesen oder beschimpft, dass man es wagt, ihn wegen solch einer belanglosen Kleinigkeit überhaupt zu belästigen und ihn damit von wirklich wichtiger Arbeit abhalten würde. Man hätte sich seinerzeit von der Polizei eher selbst noch eine Standpauke anhören müssen, die mit der Nachfrage geendet wäre, ob man denn noch alle Tassen im Schrank habe, sich um solch einen Kinkerlitz zu kümmern. Was sicher auch nicht richtig war, aber wenn ich besehe, mit welchem Aufwand man jetzt hier alles einschaltet, um den Missetäter zu kriegen, dann finde ich dies ebenso wenig verhältnismäßig. Man hat sogar schon Flugblätter und Plakate gedruckt, die alle paar Meter einem hier ins Auge springen. Das wurde allerdings nicht von der Polizei veranlasst, sondern von einem Tierschutzverein. Bei allem Verständnis, aber was zuviel ist, ist zuviel, denn eine komische Frau von diesem Tierschutzverein heftete solche Anprangerungs-Plakate auch hier auf dem Campingplatz an, und zwar auch einfach an die Außenwand unseres Mobilheimes Nr. 4, welches wir bekanntlich als Kellerraum-Ersatz und Waschküche nutzen, natürlich alles ohne zu fragen. Zum Glück hatte ich das beobachtet und bin gleich hin zu ihr und habe verlangt, dass sie das sofort entfernt und solches unterlässt. Da wurde sie gleich zickig und wollte das nicht entfernen, beschuldigte mich sogar der Unterstützung solcher Tierquäler und steigerte sich in ihrem Wahn sogar so weit, dass sie daraus die Vermutung ableitete, das ich vielleicht sogar der gesuchte Tierquäler wäre, weil ich jede Aktion dagegen unterbinden würde. Erstens unterbinde ich ja nicht jede Aktion dagegen, lasse es mir aber nicht gefallen, die Außenwände unserer Mobilheime als Plakatwand für deren Zwecke zweckentfremden zu lassen. Wer weiß, in der nächsten Woche kommt dann jemand und heftet dort Verkaufsplakate oder Veranstaltungsplakate hin. Das habe ich ihr dann auch so erklärt, aber sie hörte überhaupt nicht zu und meckerte weiter ihre sturen Phrasen. Dann habe ich ihr Plakat in ihrem Beisein runtergerissen. Da schaute sie entsetzt und meckerte noch mehr. Inzwischen hatte Kayla auch von dem Theater mitbekommen und kam aus ihrem Mobilheim und gesellte sich hinzu. Wenig später kamen noch andere Leute vom Campingplatz, die meisten schlossen sich gleich meiner Auffassung an, dass solche Plakate an Wänden privater Gebäude, Wohnwagen oder Wohnmobile nichts zu suchen haben. Von diesem ganzen Spektakel hatte dann auch die Verwalterin des Campingplatzes Wind bekommen und kam mit dem Fahrrad hinzu. Sie sprach der Tierschutzvereins-Frau ein sofortiges Betretungsverbot für die ganze Anlage aus, da sie vor der Inangriffnahme solcher Plakatierungsaktionen in jedem Fall bei ihr hätte fragen müssen, aber sie war einfach durchmarschiert und unbefugt auf das Gelände gegangen. Nun ist es keine Kunst, als Fußgänger oder auch mit einem Fahrrad unbemerkt hier unbefugt auf das Campingplatzgelände zu kommen und das wird eigentlich auch gar nicht so eng gesehen, aber in solch einem Fall kann man sich natürlich schön an diese Bestimmungen anlehnen. Schimpfend verließ die Frau dann mit ihrem Stapel von Plakaten das Gelände und für sie war der Fall jetzt klar, der gesuchte Tierquäler kommt vom Campingplatz, das muss einer von hier sein. Also wissen Sie, ich schätze im Allgemeinen Frauen sehr, aber bei solchen verbissenen Zicken, da platzt mir einfach die Hutschnur und ich würde Frauen dieser Sorte am liebsten einen großen Eimer eiskaltes Wasser über den Kopf gießen, vielleicht fassen die dann wieder etwas klarere Gedanken.
Nun jedoch zu vielleicht interessanteren Dingen. Am letzten Mittwoch hatte ich also die Fußmedizin – Fahrt nach Endingen übernommen, die ich zugleich als Ausflugsfahrt für Kayla und mich nutzen wollte. Bereits am Dienstag gegen 21 Uhr habe ich noch im Lager die Sachen abgeholt, damit ich mit voll bepacktem Wagen gleich am Mittwoch gegen 4 Uhr hier starten konnte. Da ich insgesamt 3 Apotheken auf dieser Tour mit ihrem Medizin-Nachschub versorgen musste, von denen ich bei zweien die Orte noch nicht einmal kannte oder wusste, wo die genau liegen, musste ich zuerst die Fahrtroute planen. Ich habe eine Computer – CD, wo solche Routen und Landkarten mit zusammengestellt werden können. Das war aber ein Schlag ins Kontor, da jedes Mal, wenn ich die Orte dort eingab keine Routenberechnung stattfand und auch nicht angezeigt wurde, wo diese Orte liegen. Sie tauchten zwar dort in der Ortsliste auf und wurden als Eingabe auch korrekt angenommen, nur es passierte nichts. Sonst wird dann die Route ausgerechnet und auf einer Landkarte angezeigt, die man auch ausdrucken kann, hier ging das nicht. Vermutlich habe ich damit einen Fehler in diesem Programm aufgedeckt, was mir aber nichts nützt, da es ein Programm von 2001 ist, wo es für Reklamationen sicher zu spät ist, zumal ich es im Frühling mal billig als Restposten für einen oder zwei Euro erworben hatte. Also musste die gute alte Papier-Landkarte wieder bemüht werden, die mir, ganz ehrlich gesagt, ohnehin viel lieber ist. Der einzige Ort, der mir grob bekannt war, war der Endpunkt der offiziellen Fahrt, dieses Endingen, wo es galt, halt die letzte Apotheke auf dieser Reise zu beliefern, die auch fast 80 % aller auszuliefernden Pakete erhielt. Zunächst sollte ich eine Apotheke in Gengenbach beliefern. Den Ortsnamen hatte ich davor schon mal irgendwo gehört, war aber bewusst noch nie dort, vielleicht mal durchgefahren, eher aber auch das nicht. Gengenbach liegt von hier aus südwestlich, ungefähr 15 km südlich von Offenburg, was ja schon etwas bekannter und größer ist. Da ich keine Lust hatte, einen riesigen Umweg in Richtung Karlsruhe auf mich zu nehmen, um auf die A 5 in diese Richtung zu kommen, bin ich gleich in der Früh kleine Landstraßen von hier aus gefahren. Da war es noch dunkel und man konnte von der schönen Landschaft nicht viel sehen, nur mehr erahnen. Trotzdem wurde der Weg gut gefunden und Gengenbach ist nicht so groß, dass man eine Apotheke dort verfehlen sollte. Immerhin stellte ich zu meinem großen Erstaunen fest, dass es dort sogar 5 Apotheken gibt, aber die, wo ich hinmusste, war schnell gefunden. Ruckzuck wurde eine winzige Kiste mit Fußtinktur übergeben, eine Unterschrift kassiert und fertig, ab zum nächsten Kandidaten. Es hieß, eine Apotheke in Bleichheim anzusteuern. Bleichheim? Haben Sie noch nie gehört? Keine Angst, es ist sicher keine wirkliche Bildungslücke, ich hatte zuvor auch noch nie von dem Ort gehört. Das liegt in der Nähe einer sogenannten Kirnburg. Ich hatte den Apotheker in Gengenbach schon nach Bleichheim befragt und das erste was der mir erzählte, war nicht wo Bleichheim genau liegt, sondern einige Gruselgeschichten, die man sich in der Gegend über diese Kirnburg erzählt und dabei erwähnte er so beiläufig, dass Bleichheim halt unweit dieser gefürchteten Kirnburg läge. Schön, aber damit wusste ich immer noch nicht wo es liegt, weil die Kirnburg mir auch kein Begriff war. Übrigens ist diese Kirnburg nur noch eine Ruine, die allerdings schon von weitem sehr interessant und morgens in der Halbdämmerung recht gespenstisch wirkt. Dann hatte ich bei dem Apotheker noch etwas nachgehakt und dabei stellte sich heraus, dass Bleichheim schon ziemlich nah an Endingen liegt, selbst aber nur ein winziger Ortsteil von dem schon eher bekannten Herbolzheim ist, was aber einige km von diesem entfernt liegt. Von Gengenbach lag das aber noch gut 40 km weit weg. So machten wir uns auf den Weg dorthin. Nach einigen sinnlosen Umwegen fanden wir tatsächlich den Weg nach Bleichheim und das auch nur, weil der Apotheker auf die Nähe zur Kirnburg hingewiesen hatte. Ein Schild mit der Aufschrift Bleichheim war nämlich nicht zu finden, dafür nach einigem Gekurve ein weißes Schild zur Kirnburg. Also sind wir erst in Richtung Kirnburg gefahren, stießen dort nach etlichen einsamen Landkilometern auf eine kleine Kreuzung zweier winzigster Nebenstraßen, eher etwas besseren Feldwegen, kurz hinter der Kreuzung in westlicher Richtung waren einige Gehöfte und eine Hand voller Häuser auszumachen. Es stand aber kein Schild dorthin. Ich dachte mir, da fahre ich mal hin, vielleicht ist das Bleichheim oder man weiß wenigstens dort, wohin es nach Bleichheim geht. Es war sogar Bleichheim selbst, wenigstens am Ortseingang stand dann Bleichheim auf einem Schild. Wissen Sie, das kam mir doch recht komisch vor. So eine Ansiedlung, mit vielleicht insgesamt 3 Bauernhöfen und 10 normalen Wohnhäusern, dort soll es eine Apotheke geben? Man kann sich das nicht vorstellen, denn die könnten doch froh sein, wenn sie 5 Kunden pro Jahr in einem solchen Nest zu sehen kriegen. Man kann sagen, dass es in dem Ort genau betrachtet nur 2 Straßen gab. Die Haupt – Durchgangsstraße, die selbst schon nur ein besserer Feldweg war und eine abzweigende Straße, die offiziell nur als Sackgasse ausgeschildert war und weiter hinten in einen echten Feldweg überging. Wir sind also sicherlich 5 mal den winzigen Ort rauf und runter gefahren, bis zu einem Schild, wo schon lange keine Häuser mehr waren, darauf stand „Siedlung Nordweil 3 km", dann wieder zurück, diese Sackgasse rein, aber nirgendwo auch nur ein Anzeichen einer Apotheke. Nun stand auf meiner Lieferliste als Empfänger eine Kolbus – Apotheke, Bleichheim, Hauptstraße, ohne Nummernangabe und ohne weitere Namen oder dergleichen. Hauptstraße das hätte nach meiner Meinung ja auch nur diese Haupt – Durchgangsstraße sein können. Als wir schon einen Versuch riskieren wollten, zur Siedlung Nordweil zu fahren, um zu sehen, ob dort vielleicht die gesuchte Apotheke ist, zockelte ein älterer Bauer mit seinem vermutlich noch älteren Traktor an uns vorbei, als wir gerade ratlos am Rande parkten und die Unterlagen nochmals durchlasen. Dem habe ich dann gewunken und er hielt an. Ich fragte ihn und der wusste gleich Bescheid. Er dirigierte uns zum ersten der 3 Bauerngehöfte. So sind wir 1 km zurück zu diesem ersten Bauernhof gefahren, das lag alles etwas verstreut, mit viel Luft dazwischen. Dort wurden wir schon erwartet. Das ist nämlich größtenteils gar kein Bauernhof mehr, es sieht nur noch so aus, aber in den früheren Ställen ist jetzt ein Versanddienst, der Medizinsachen verschickt und das ist also gar keine richtige Apotheke, diese Leute bekamen dann eine Kiste Fußmedizin, vor allem eine spezielle Fußseife gegen Fußpilz war bei denen begehrt. Wie man in einem solch winzigen Ort soviel Zeit verbraten kann, nur um etwas zu finden, das hat mich dann selbst in Erstaunen versetzt. Dagegen war die Ziel - Apotheke im viel größeren Endingen binnen weniger Minuten gefunden. Die dortige Apothekerin würde man in der heutigen Jugend-Umgangssprache wohl als superscharfes Teil bezeichnen. Wenn Sie die gesehen hätten, ich meine so einfach auf der Straße, dann wären Sie nie auf die Idee gekommen, dass die von Beruf Apothekerin ist, vielleicht eher ein hochbezahltes Fotomodell. Wie dem auch sei, unsere restlichen Pakete Fußmedizin waren wir dort schnell los und es konnte der vergnügliche Teil der Reise beginnen. Wir beschlossen, zuerst einen Trip rüber nach Frankreich zu machen, weil Endingen nur noch ungefähr 10 km zur französischen Grenze liegt. Dort kann man entweder geradeaus nach Schlettstadt, oder das heißt bei den Franzosen Sélestat, man kann aber auch weiter südlich verschwenken und ist in kurzer Zeit in Colmar, was sicherlich eher ein Begriff ist. Wir haben es dann so gemacht, sind über Schlettstadt, weil es zu Endingen näher liegt als Colmar, und dann von Schlettstadt südlich über Guemar und Ostheim nach Colmar. Dabei kommt man vorbei an einer eigenartigen, komischen Kirche die sich Sankt Hyppolyte nennt, auch ein benachbarter Ort heißt so, wobei ich nicht weiß, ob ich mich mehr über den belustigenden Namen oder die seltsame Kirchenbauweise erheitern soll. Die Landschaft ist dort auch sehr schön und es ist etwas komisch, als wisse der Erdboden und die Natur, dass es dort (aus unserer Sicht) hinter der Grenze liegt, denn gleich schlagartig sieht auch die Natur wenn auch ähnlich aber doch irgendwie sehr anders als auf der deutschen Seite aus. Während es auf der deutschen Seite gut sichtbare hohe Anhöhen gibt, klingen die Anhöhen auf der französischen Seite alle mehr abgerundet aus. So als habe ein Designer die Berge auf der französischen Seite nachbearbeitet und zu bogenförmigen Kuppen rundgeschliffen, um eine harmonischere Linienführung zu erhalten. Vielleicht lag dieser Eindruck aber auch nur an der Art des Bewuchses der flachseichten Erhebungen. Dazwischen immer wieder breite, auflockernde Täler ohne nennenswerte Erhebungen. Das ergibt einen ganz besonderen Reiz, wenn man sich inmitten dieser Täler befindet, weil man dann in weiter Ferne von diesen harmonischen Erhebungen umrandet ist, aber zugleich vor Ort dort riesige breite flache Flächen vor sich hat, alles wirkt dadurch großzügiger und zugleich angenehm ruhiger. In dieser Landschaft fällt das Entspannen viel leichter, als in dem eher nervösen Auf und Ab auf der deutschen Seite. Damit möchte ich aber keinesfalls Deutschland schlecht reden, es ist nur so ein spontaner Eindruck. Wenig ruhig ist es hingegen in den kleinen Orten Guemar und Ostheim, weil dort dicht eine viel befahrene Autobahn oder Europastraße vorbei führt, die wir aber auf kleinen Landstraßen umfahren haben, soweit das ging. Dort haben wir uns dann auch nicht weiter aufgehalten, Verkehrslärm gibt's in Stuttgart auch genug. Sehr schön sind die oft winzigen Orte an den kleinen Umfahrungsstraßen, einfach idyllisch und die haben ihren eigenen Charme. Auch gibt es dort öfters den Fall, dass zwischen einem Dörflein und dem nächsten auch mal 15 km lang gar nichts kommt. Das ist hier in Deutschland ja fast undenkbar, allerspätestens nach 3-5 km folgt hier schon der nächste Ort. Besonders gefallen haben mir da die Orte Illhauesern, Riedwihr und Holzwihr, wo man in der Nähe des letztgenannten Dorfes an einem interessanten Kanal vorbei fährt. Dann waren wir aber auch schon in Colmar. Ein eigenwilliges Kunstmuseum hatte zufällig an dem Tag gerade kostenlos geöffnet und das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Vorwiegend sehr moderne Kunst gab es dort zu sehen, zu der man schon einen gewissen Draht haben muss, um überhaupt etwas damit anfangen zu können. Manche Dinge waren sehr schön gearbeitet, wenngleich ich deren Sinn oder Aussage oft nicht erkennen konnte. Vieles war nach meiner Auffassung aber auch einfach nur lächerlich. Der Künstler, der für so was viel Geld erhalten hat, muss sich nachher vor Lachen wochenlang auf der Erde wälzen, weil es Leute gibt, die so dumm sind, dafür Geld auszugeben. Aber mit der Kunst ist das halt so eine spezielle Sache. Ein Künstler hatte eine immense Sammlung von Kopffüßler – Skulpturen ausgestellt, die für viel Erheiterung sorgten. Das waren alles Menschenköpfe, also keine echten, nachgebildete, wo direkt die Beine und Arme ohne restlichen Körper dran waren. Zum Teil waren auch deutlich nachgebildete Köpfe berühmter Persönlichkeiten darunter. Eine Mädchenklasse, die zeitgleich das Museum besuchte, kam angesichts dieser Kopffüßler stundenlang nicht mehr aus dem Kichern heraus und nachher schallte deren Gelächter sogar noch draußen durch die Stadt, weil die sich gar nicht mehr einkriegten vor Belustigung. Colmar ist eine sehr sehenswerte Stadt, die eigentlich unvergleichbar ist, mit allem anderen, was ich so an Städten kenne. Es ist natürlich keine Großstadt, aber ich finde dort die Mischung aus Gemütlichkeit, Moderne und Altem sehr gelungen. Es war der herrlichste Sonnenschein und milde 24 Grad und das mitten im Oktober. Da dachte man schon an ein leckeres Eis. Was soll ich Ihnen sagen, wir schlenderten so einige Straßen in einem Randbereich von Colmar ab, wo auch einige Fabriken standen, als plötzlich eine Speiseeis-Fabrik auftauchte, die ausgerechnet an diesem Tag eine Führung durch ihre Gemächer anbot. Ich konnte das nicht lesen, weil ich kein französisch kann, aber Kayla kann es etwas und zudem deuteten 2 Reisebusse darauf hin, deren Insassen gerade zum Werkstor hinein strömten. Ohne lange zu überlegen schlossen wir uns spontan an. Eine Eisfabrik dieses Ausmaßes habe ich noch nie gesehen und hätte etwas in dieser endlosen Größe nicht erwartet. Wie klein heute Europa geworden ist, das konnte man dort wieder gut sehen, denn das Eis was dort vorwiegend für Supermarktketten fertig verpackt produziert wird, wandert auch mit großen Paletten an verschiedene deutsche Supermarktketten, wie z.B. real, Rewe, Toom, Plus und viele andere. Falls Sie in einem Supermarkt also Schoko - Vanille - Stileis in großen Zehnerpackungen mit einer eher unbekannten Noname - Firmenbezeichnung finden, das kommt dann möglicherweise aus Colmar, auch wenn auf der Verpackung draufsteht, dass es von einer Vertriebsgesellschaft oder Handelsmarke aus Deutschland käme. Viele europäischen Handelsmarken kaufen die preiswerte Speiseeissorte in Colmar ein und lassen die Verpackungen nur nach ihrem Muster beschriften. Es werden dort so viele Eissorten hergestellt, dass man davon regelrecht erschlagen wird und erstaunt ist, was es da alles so gibt. 206 verschiedene Eissorten und es kommen noch weitere neue demnächst hinzu! Der Führungsleiter deutete auf viele verschiedene Eissorten, die den regionalen Geschmäckern angepasst sind. So würde z.B. Pistazien - Eis in rauen Mengen nach Belgien geliefert, weil diese Geschmacksrichtungen dort äußerst begehrt sind, während diese Sorte in Deutschland überhaupt nicht läuft und deshalb dorthin mittlerweile gar nicht mehr geliefert wird. Ähnliches gilt für ungesüßtes Zitronen - Eis, welches in Belgien, Spanien und Frankreich ein absoluter Renner ist, in fast allen anderen EU-Ländern hingegen in den Kühlregalen vergammelt, weil es kaum jemand kauft. Dafür haben die Belgier und Franzosen es nicht so doll mit dem in Deutschland wie verrückt begehrten Erdbeer-Eis, während Vanille und Schoko überall gut läuft. Wie der sagte, wird in Belgien, Holland und England Eis sehr gerne in runden Pappbechern gekauft, wie es sie hier ganz früher auch einmal gab, während diese Behältnisform in Frankreich und Deutschland heute kaum noch Absatz findet. Es gibt also viele regionale Besonderheiten auf die der Hersteller dort als überregionaler Produzent reagieren muss. Sie ahnen es, was bei der Besichtigung einer Eisfabrik nicht fehlen darf, sind die besonders bei dem sehr warmen Wetter der letzten Tage sehr willkommenen Kostproben. Dazu wurden wir in einen sauberen, aber etwas nüchtern wirkenden Raum geführt, wo restlos alle Sorten zur Probe bereit standen, die dort in der Fabrik produziert werden. Mit kleinen Silberspachteln konnte man sich aus großen Blöcken der jeweiligen Eissorte, die in einem Spezial-Kühlgestell verankert waren, Stücke abschaben und in einen flachen Becher geben, von wo aus man sie dann mit einem Löffel testen konnte. Dann gab es noch verschiedene Waffelkekse zur Abrundung oder Geschmacksneutralisation dazu. Der Führungsleiter forderte ausdrücklich dazu auf, in der verbleibenden halben Stunde ausgiebig von diesem kostenlosen und sehr köstlichen Angebot Gebrauch zu machen. Es war allerdings nicht gestattet, Proben davon mit raus aus der Fabrik zu nehmen, alles was man dort abschabte, musste man auch dort vor Ort verzehren. Im Anschluss konnte man wohl in beliebiger Menge alle Sorten zum Vorzugspreis kaufen, in den normalen Packungen, wie sie auch in den Handel kommen. Das fiel für uns aber flach, weil wir keine Kühlmöglichkeit mit hatten und dort im Werk hatten wir bereits soviel Eis verzehrt, dass wir an diesem Tag kein Eis mehr haben mochten. Es waren in der Reisegruppe Leute darunter, die hatten eine große Kühlbox - Tragetasche mitgebracht und nutzten emsig das Angebot des Vorzugskauf. Die wussten, im Gegensatz zu uns, ja auch vorher schon, dass sie eine Eisfabrik besuchen werden. Aber Pistazien-Eis schmeckt wirklich sehr gut und ich verstehe nicht, wieso das in Deutschland keinen Anklang findet. Ich habe es dort zum ersten Mal probiert, ebenso eine Mischung aus Pistazien- und ungesüßtem Zitronen – Eis. Das ist sehr erfrischend und hat den Vorteil, dass man davon im Gegensatz zu den meisten anderen Eissorten keinen Nachdurst bekommt. Was mir hingegen überhaupt nicht geschmeckt hat, das ist Maracuja - Eis, igitt, da kriegt man Plattfüsse von und der widerliche und penetrante Maracuja – Geschmack kommt immer wieder hoch, selbst wenn man danach schon 5 andere Sorten und trockene Kekse dazwischen probiert hat. Für mich schmeckt Maracuja wie ein Gemisch aus Pfirsich und faulem Fleisch. Pfirsich mag ich ja durchaus, aber faules Fleisch nun sicher nicht. Das Himbeereis hat mir auch überhaupt nicht geschmeckt. Erst beim rausgehen fiel einer Begleitperson auf, dass wir gar nicht zu der Reisegruppe aus den beiden Bussen gehörten und eigentlich gar nicht an der Führung hätten teilnehmen dürfen. Das war uns selbst aber vorher nicht klar, weil wir glaubten, diese Führungen wären dort allgemein täglich für jedermann üblich. Man sah das aber locker und machte kein Theater deswegen. Wir verabschiedeten uns freundlich und beteuerten, dass wir zum Ausgleich in Deutschland kräftig Werbung für deren vorzügliches Eis machen würden, was die Leute der Firma wohlgesonnen stimmte. Die Werbung habe ich hiermit, zumindest bei Ihnen dann ja auch schon mal nachweislich gemacht. Das Eis von denen ist übrigens viel billiger, als verschiedene namhafte Konkurrenzprodukte aus Deutschland, es kostet ungefähr ein Drittel, und schmeckt trotzdem sehr gut. Es war wirklich erstaunlich, in welchem atemberaubenden Ausmaß dort Eis produziert wird und wir haben dort im Werksgelände sicherlich mehrere Kilometer Fußweg bei der Besichtigung zurück gelegt. Das war dann Colmar. Inzwischen war es schon so spät, dass die geplante Rückfahrt auf deutscher Seite über Freiburg mit der Besichtigung von Freiburg ins Wasser fallen musste. Wir waren durch die unerwartete Fabrikbesichtigung und den ebenso unerwarteten Museumsbesuch dermaßen matt, dass wir von Freiburg nicht mehr viel mitbekommen hätten, wenn wir doch noch dort hin gefahren wären. Auf den eigentlich lächerlichen rund 200 km Rückweg bis Stuttgart haben wir uns 2 mal abgewechselt mit dem Fahren, weil wir so müde waren. So folgt Freiburg demnächst mal, in der Hoffnung dass sich das schöne Oktoberwetter noch einige Zeit halten möge. Ich soll in der nächsten Woche wieder diese Tour nach Endingen übernehmen, sofern bis dahin kein zusätzlicher Fahrer gefunden ist, und dann könnte man Freiburg ja nachholen.
Für heute war's das mal wieder, sonnighelle Grüße von Kayla und mir, Ihr
Egbert Lappenkeuler
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Beitrag 2
Lappenkeuler - Brief / Email „Herr Becht" vom 19.10.2005
Vorherbstliche Grüße.
Die erneute Fahrt nach Endingen und damit die anschließende Fahrt nach Freiburg mussten leider ins Wasser fallen. Wider Erwarten hat mein Donnerstags-Arbeitgeber bis zu diesem Tag schon einen neuen Fahrer für die Mittwochs-Tour nach Endingen gefunden und eingestellt. Der will das aber erst einmal zur Probe für vielleicht 3 Fahrten machen, er ist sich noch nicht sicher, ob er das dauerhaft machen will. Natürlich hätten Kayla und ich sich einfach ins Auto setzen können und auch ohne diesen dienstlichen Auftrag nach Freiburg fahren können. Aber es ist ein Unterschied, ob man rund 200 km hin und später wieder zurück fährt, also mindestens 400 km mit dem Auto verfährt und alle Dieselkosten selbst zahlen muss, oder ob man das bezahlt kriegt und dabei sogar noch Gewinn macht, weil die Bezahlung ja deutlich höher als die reinen Dieselkosten ist. Das Selbstzahlen ist uns momentan diese Reise nach Freiburg nicht wert, da fahren wir lieber zehn Mal kurze Reisen hier im Umkreis von je 40 km, anstatt einmal diese 400 km, denn dann hat man von den vielen kürzeren Touren mehr, als von dieser einen weiten Tour. Ansonsten bin ich froh darum, dass ein neuer Fahrer gefunden wurde, denn rein arbeitsmäßig war mir immer nur daran gelegen, nur an einem Tag pro Woche, also an meinem Fußmedizin-Donnerstag, diesem Job nachzugehen - oder besser gesagt nachzufahren. Durch die Ergänzung um diesen neuen Fahrer entfallen für mich auch meist die zusätzlichen Lieferungen von anderen Tourteilen, da sich die auf die anderen noch verbliebenen Fahrer aufgeteilt haben, was ohne diesen zusätzlichen Fahrer nicht möglich gewesen wäre, da man ein bestimmtes Pensum an Arbeitszeitaufwand nur auf eine bestimmte Anzahl von Schultern verteilen kann, da bekanntlich der Tag nun mal nur 24 Stunden hat.
Wo wir gerade beim 24 - Stunden - Tag sind, ein Forscherteam will herausbekommen haben, das die biologische Uhr des Menschen gar nicht im 24 - Stunden - Tagesrhythmus abläuft, sondern in einem 25 - Stunden Rhythmus tickt. Das sei übrigens bei fast allen Säugetieren ähnlich. Daraus wollte schon ein Sprecher eines Industrie- und Arbeitgeberverbandes ableiten, dass man die ganze Zeitrechnung auf ein 25 - Stunden - Tagessystem umstellen soll, da sich damit 1 Stunde Arbeitszeit pro Tag zusätzlich und selbstverständlich unbezahlt gewinnen ließe. Ein anderer Forscher hat dann ausgerechnet, dass bei einer solchen Einführung sich ja alles total verschieben würde. Die Menschen würden rein an Jahren gerechnet früher sterben, das Jahr hätte dann ja auch keine 365 Tage mehr, sondern nur noch 350, es sei denn man passt das ganze Jahr, jeden Monat und jede Woche auch an dieses 25 - Stunden - System an. Auch würden die Zeitabläufe von Tag und Nacht dann immer weiter auseinanderlaufen und schon nach nur 12 Tagen hätte man morgens den Beginn der Nacht. Also dieses Denkmodell scheint mir doch recht unpraktikabel zu sein, wenn nicht vielleicht das Ganze sogar nur ein Denkfehler von Wissenschaftlern ist, wäre ja nicht das erste Mal.
Die moderne Technik hat hier auf dem Campingplatz diese Tage für einige Verwirrung gesorgt, allerdings mehr auf eine lustige Art. Sie kennen sicherlich diese Universal-Fernbedienungen, die auch neulich der Aldi wieder hatte. Also solche Fernbedienungen, bei denen man mit einer einzigen Fernbedienung dann alle anderen per Fernbedienung steuerbaren Geräte, die man hat, bedienen kann, anstatt für jedes Gerät eine eigenständige benutzen zu müssen. Auch fehlerhafte Fernbedienungen können damit ersetzt werden, da häufig benutzte Fernbedienungen wohl gerne kaputt gehen. Nun haben Kayla und ich ohnehin kaum Geräte mit Fernbedienung, so dass eine solche Anschaffung nicht lohnen würde. Mein altes Röhrenradio, als das gebaut wurde, hätte einem jeder einen Vogel gezeigt, wenn man dem gesagt hätte, dass man aus Bequemlichkeit eine Fernbedienung für solch ein Gerät haben will. Es war doch selbstverständlich, dass man zum Verstellen des Senders oder der Lautstärke aus dem Sessel aufsteht und die 2 Meter zum Gerät geht und gleich dort einstellt und sich dann wieder hinsetzt. Dass jemand dazu zu faul sein könnte, konnte man sich damals gar nicht vorstellen. Heute ist so etwas selbstverständlich. Na ja, einige Ecken weiter hier auf dem Campingplatz hatte sich ein Ehepaar solch eine preiswerte Aldi - Allround - Fernbedienung gekauft. Alles klappte auch gut. Allerdings löste das wenig Freude bei deren Nachbarn im Neben-Wohnwagen aus, die ebenfalls Dauercamper sind. Denn jedes Mal, wenn das Ehepaar in seinem Wohnwagen die neue Aldi - Fernbedienung benutzte, änderten sich auch die Programme oder die Lautstärke und Helligkeit im Fernseher der Nachbarn. Es dauerte allerdings eine Weile, bis die erkannt hatten, dass nicht ein Fehler in ihrem Gerät vorliegt, sondern dass ihr Gerät nur ebenfalls die unerwünschten Befehle der fremden Fernbedienung im Nachbar-Wohnwagen empfängt. Es wurde sogar ein Fernsehtechniker einer Servicefirma hinzugeholt, der anfangs sagte, das könne gar nicht sein, weil das ja über Infrarotlicht gesendet würde und dies nicht vom geschlossenen Wohnwagen des Ehepaars in den ebenfalls geschlossenen Wohnwagen der Nachbarn dringen könnte. Das ginge höchstens, wenn die beide draußen stünden oder im gleichen Raum. Eine praktische Vorführung belehrte den Techniker aber bald eines besseren. Irgendwie werden die Infrarotstrahlen des Aldi- Fernbedienteils wohl so stark ausgesendet und reflektiert, dass sie nebenan im geschlossenen Wohnwagen auch noch ankommen. Versuche haben dann ergeben, dass es nur dann unterbunden wird, wenn die Nachbarn an allen Fenstern, die zum Wohnwagen des Ehepaars zeigen, die Vorhänge dicht zuziehen. Also fällt der Infrarotstrahl irgendwie durch die Fenster noch ein und gelangt zu deren Fernseher.
Familien zerbrechen, das ist mir nichts neues, die Gründe dafür sind zwar so unterschiedlich wie das Leben selbst, aber nach meiner Erfahrung spielt Geld dabei mindestens in der Hälfte der Fälle eine wichtige Rolle. Zerbricht eine Familie, die nur aus 2 Personen besteht, sprich Mann und Frau, dann ist das oft schon schlimm genug, manchmal bringt es aber auch eine Erlösung, zumindest für eine Seite, das sollte man ruhig einmal sagen. Zerbricht hingegen eine Familie mit Kindern, so ist es meist um einige Größenordnungen schwieriger. Trotzdem kommt auch dort so etwas manchmal schnell, fast über Nacht. So kenne ich einen Herrn Lauing seit mindestens 10 Jahren. Bis vor kurzem glücklich verheiratet, seit immerhin 12 Jahren und ganz stolzer Vater von 3 Kindern, 2 Töchtern und einem Sohn, die zwischen 7 und 13 Jahre alt sind. Aber das Geld und alles in diesem Umfeld hat doch mehr Macht und mehr Kraft, als manche Familienbande aushalten. Der Lauing und seine Familie wohnten lange in einer sehr großen Mietwohnung in der Hauptmannsreute, das ist nicht übermäßig weit von meinem früheren Wohnquartier entfernt, vielleicht 1 km. Dort gab es große Mietwohnungen, die in den Achtziger Jahren billig vermietet wurden, weil es zuvor teils Wohnblocks von Bundeswehr-Angehörigen und Bundesbeamten waren, die dort aber ausgezogen sind, weil deren Standort verlegt oder geschlossen worden war. Diese Wohnungen waren schon ziemlich abgewohnt, wurden aber, um der öffentlichen Hand Kosten zu sparen, nicht renoviert, sondern im damaligen Zustand dafür billig vermietet, mit der Auflage, dass der neue Mieter gewisse Mindest- Instandsetzungen auf eigene Rechnung machen musste. So kam der Lauing, der gebürtig sogar aus der Schweiz stammt, günstig zu der Wohnung. Dann wurde irgendwann geheiratet, die Kinder kamen hinzu und wie das alles so geht. Fast jeder Mensch vergleicht sich ja auch mit anderen, die man so kennt. Besonders die Frau vom Lauing, eine Isolde, wer schon Isolde heißt, aber na ja, hatte dieses Hobby, sich ständig mit Bekannten, Verwandten und ehemaligen Schulkameraden und Schulkameradinnen zu vergleichen. Da findet man immer welche, die besser da stehen, die schöner wohnen, reicher sind, vielleicht auch zufriedener sind, letzteres kann man aber nicht nachprüfen, erzählen können die viel. Komischerweise picken besonders die Frauen bei solchen Vergleichen immer die Bekannten als Vergleichsobjekt heraus, denen es vermeintlich besser ergangen ist, die mehr geschafft haben; nie die Kandidaten, die weniger als man selbst erreicht haben, obwohl es die ja auch gibt. So machte es die Isolde Lauing auch. Dann bekam der Herbert, so heißt der Lauing mit Vornamen, täglich aufs Butterbrot geschmiert, dass der Kollege X ja viel schöner wohne und ein dickeres Auto fahre und warum man sich das denn nicht auch leisten könne u.s.w. Sie kennen diese Sprüche sicher auch. Finanziell ging es den Lauings damals nicht schlecht. Sie waren nicht steinreich, aber im Vergleich beispielweise zu mir, standen sie richtig gut da. Sicher, das ist auch so ein Vergleich, der mich aber nicht nervös macht. Ich kann gut mit ansehen, dass vielleicht Tausende von Menschen finanziell besser da stehen, als ich, das macht mir gar nichts. Das kann aber längst nicht jeder. Manche zerfressen sich selbst mit ständigen Vergleichen. Nun hatten Lauings nach eigenen Angaben von dem Herbert, der hatte mir das in einer verschwiegenen Runde mal gesagt, ungefähr 45.000 Euro auf der hohen Kante. Was für ein Betrag! Durch das ständige Gezeter von der Isolde ließ der Herbert sich dann erweichen, auf Kredit ein eigenes Häuschen im Grünen zu kaufen, draußen in Sonnenberg. Das liegt unterhalb von Degerloch. Das Häuschen war ein Altbau von 1949 mit sehr schönem Garten und vor allem eine schöne, etwas abseitige Lage. Der Preis soll dank des renovierungsbedürftigen Zustandes bei 180.000 Euro gelegen haben. Normalerweise kosten solche Häuser mit soviel Grundstück in der Lage im Stuttgarter Bereich locker das Doppelte. So hat man die 45.000 Euro genommen, den Rest bis 180.000 Euro von einem Geldinstitut finanzieren lassen. Das alles ist so lange noch gar nicht her, ging aber nicht lange gut. Die monatlichen Abzahlungen, dann laufende Unterhaltskosten, des weiteren Geld für Renovierungsaufwendungen und dieser ganze Schwanz an Unkosten, den so etwas nach sich zieht, das alles zog die Leute ziemlich schnell finanziell in einen Bereich, in dem es monatlich so gerade noch +/- 0 ausging. Da konnte die teure Isolde sich aber ihre gewohnten neuen Kleidchen, Schühchen und Wellness- Wochenenden auf der Beauty-Farm nicht mehr leisten und wurde deshalb sehr giftig. Entbehrungen, daran mochte sie nicht denken, auch nicht zugunsten des eigenen Häuschens. Über solche eigentlich lächerlichen Dinge gab es immer wieder Streit und es endete mit dem, was kommen musste, die Familie zerbrach. Früher wären die Leute über das Erreichte in solch einer Situation froh gewesen und hätten gerne auf solchen aufgeplusterten Quatsch verzichtet, wenn sie dafür ein eigenes Haus gehabt hätten. Das war aber mit der Isolde nicht zu machen. Nun, nach langer Zeit traf ich den Herbert vor einigen Tagen zufällig beim Canstatter Wasen und habe lange mit dem geredet. Der war ziemlich am Boden. Die Scheidung ist inzwischen durch, die Isolde ist mit den Kindern nach Bremen gezogen. Er sagt, das habe die nur aus Schikane gemacht, damit er die Kinder nicht oft sehen kann, denn aus ihrer ganzen Familie habe nie eine Verbindung rauf nach Bremen bestanden und auch sonst gibt es keinen nachvollziehbaren Grund für diesen weiten Umzug. Im Häuschen in Sonnenberg sind längst andere Leute eingezogen, die es nach einer Zwangsversteigerung im April für 142.000 Euro bekommen haben und das im jetzt weitgehend von ihm selbst renovierten Zustand. Er hatte neben dem Kaufpreis schon über 35.000 Euro zusätzlich an Renovierungsleistungen rein gesteckt, ohne die selbst geleistete Arbeit überhaupt mit zu berechnen. Dafür darf er nun weiter noch Schulden an das Geldinstitut abbezahlen, da die Differenz und weitere rückständige Kosten von dem Geldinstitut natürlich weiter eingefordert werden. Diese Restsumme ist aber eigentlich überschaubar und wenn alles gut geht, ist er in knapp 2 Jahren schuldenfrei. Die Frau hat kein eigenes Einkommen und hat es wohl geschafft, das alles so zu drehen, dass sie nur zu 25 % für die verbliebenen Kreditkosten aufkommen muss. Da sie jedoch mangels offizieller Masse gar nichts abzahlt, hält sich das Geldinstitut voll an ihn, weil im damaligen Kreditvertrag das so stand, dass jeder für die Gesamtsumme haftet. Damals hat man das blauäugig unterzeichnet, weil man solch dunkle Wolken nie hätte kommen sehen. Immerhin hat er noch seinen Beruf als Gabelstaplerfahrer in einem großen Lagerhaus von Daimler-Benz in Unter-Türkheim und kann sich nun daran erfreuen, vor allem für den Fern-Unterhalt von seiner Ex-Frau, den Kindern und die Tilgung der Kredit-Restsumme arbeiten zu gehen. Für ihn selbst bleibt da kaum noch was. Dabei hatte er noch einiges Glück, wenn man das so nennen darf, denn über seinen Arbeitgeber bekam er günstig eine winzige Werkswohnung, zur Miete versteht sich. Die liegt in der Nebelhornstraße in Untertürkheim, da kann er zu Fuß zur Arbeit gehen, das sind vielleicht 400 m bis zum Werk. Die Lage der Wohnung ist nicht gerade schön, aber die Wohnung selbst schon. Zwar nur 29 m² groß, aber hochmodern, pflegeleicht und hell. Seit kurzem hat er sogar wieder ein eigenes Auto, nachdem er längere Zeit sich keines leisten konnte. Aber durch einen kleinen Trick mittels Zulassung auf einen Werks-Fuhrpark konnte er billig einen gebrauchten winzigen Smart kaufen, der zwar schon einige Macken hat, mit denen man aber leben kann. Der Smart war früher eine Art Testmobil gewesen, wo jeder Idiot mal seine Runden mit gedreht hat und dementsprechend hat das Wägelchen gelitten und wurde deshalb für nur 2.500 Euro an Werksangehörige verkauft. Durch die Zulassung auf den Werks-Fuhrpark kann der Wagen nicht gepfändet werden und zudem ist die Versicherung über diesen Werks-Pool spottbillig. Der Smart braucht auch nicht viel Sprit und für eine Person reicht es, wenn man kein Gepäck zu befördern hat, dicke aus. Der Herbert war aber durchaus an einem Punkt, wo er überlegt, ob er nicht trotzdem einfach seinen Job hinschmeißen soll, da er ja von dem Geld, was er verdient, selbst am allerwenigsten hat. Andererseits weiß er auch, dass er sich spätestens dann auch die winzige Wohnung und den Smart nicht mehr leisten kann und dann wahrscheinlich total abrutschen würde. Also ich habe ihm davon abgeraten, alles hinzuschmeißen, obwohl ich selbst es vermutlich in solch einer Lage getan hätte, das muss ich ganz ehrlich sagen. Er sagte auch, dass ihn am Hinschmeißen vor allem die Tatsache stören würde, dass seine Kinder dann auch unter der dann entstehenden Finanznot leiden müssten, weil er dann ja deren Unterhalt nicht mehr aufbringen könne und die ja am allerwenigsten an der Misere schuld hätten. Also ich muss Ihnen ganz offen gestehen, nach dem Gespräch mit dem Herbert war ich selbst richtig fertig. Mir kamen auch die Gedanken an meine erste Frau wieder hoch, wobei mein Schicksal mit dieser Ziege im Vergleich noch glimpflich verlaufen ist. Die war ich eigentlich am Schluss relativ leicht los und man kann so gesehen froh sein, dass wir keine Kinder hatten und dass wir keine finanziellen Verpflichtungen mit Krediten und dergleichen hatten. Die bekam auch keinen großartigen Unterhalt von mir, das hätte die zwar gerne gehabt, aber da war bei mir damals schon nichts mehr zu holen und... na ja, ich will da nicht wieder in diesem alten Schmutz wühlen. Das bringt nichts, außer dass ich mich heute noch darüber erneut aufrege, obwohl das nun gar nicht nötig wäre. Also tauschen möchte ich mit dem Herbert keinesfalls und sein Schicksal hat mich an diesem Tag noch lange nachdenklich gestimmt. Kayla meinte schon, was denn mit mir los wäre, die hat das auch bemerkt. Ich habe es ihr dann erklärt und sie fand den Gedanken fast schon belustigend, dass eine Frau von ihrem Mann Unterhalt erhalten würde, wenn sie selbst Schluss gemacht habe. Das wäre in Thailand völlig undenkbar, sagte sie. Alleine schon deshalb würde sich dort nur sehr selten eine Frau von ihrem Mann trennen, weil sie dann meist in ein tiefes wirtschaftliches Loch fallen würde.
Eine Reise ins Ungewisse wurde der Urlaub eines Herrn Becht, der hier auf dem Campingplatz ebenfalls seinen Hauptwohnsitz hat. Schon im Juli war er zu einem Urlaub nach Italien aufgebrochen. Da er alleinstehend ist und auch keinem genaue Angaben gemacht hatte, wie lange und wo dort genau er in Italien bleibt, hatte sich zunächst keiner etwas dabei gedacht, als er nach 4 Wochen noch nicht zurück war. Sicher, man kann 4 Wochen bleiben, manche bleiben auch 2 oder 3 Monate, besonders wenn es hier keine Angehörigen und keine Verpflichtungen gibt. Trotzdem gibt es einen Moment, ab dem man sagt, da müsste er sich doch um verschiedenes kümmern. Der Briefkasten quillt über, der Dreck in der Wohnung nimmt verwahrloste Züge an, da Ungeziefer und dergleichen sich in solch langer Zeit munter ungestört weiter vermehren. Da der Becht jetzt Anfang Oktober immer noch nicht zurück war, fiel seine lange Abwesenheit einigen auf und manche wurden etwas ungeduldig. Vor allem die Campingplatz - Verwalterin ging schon rund und befragte uns, ob denn keiner von uns wüsste, wo der abgeblieben sei. Seine laufenden Kosten würden zwar automatisch von seinem Konto abgebucht, das laufe alles normal weiter, aber wo man so lange nichts von dem mehr gehört und gesehen hat, machte sie sich dann doch gewisse Sorgen. Der Becht ist durchaus ein eher angenehmer Zeitgenosse, mit dem man ruhig über Gott und die Welt, also über alle Themen gemütlich reden kann. Man darf ruhig sagen, dass er über eine gute Allgemeinbildung verfügt. Durch die Nachfragen der Verwalterin wurden die anderen Campingplatz-Dauerbewohner erst wirklich beunruhigt. Wissen Sie, der Becht war keiner, der ständig präsent ist. Man hat Leute, denen begegnet man jeden Tag mindestens 5 mal, weil die ständig herumwuseln, raus und rein laufen oder gar den Leuten regelrecht nachlaufen, nur um ein Gespräch zu beginnen. Das alles war nicht die Welt vom Becht. Manchmal sah man ihn auch schon mal eine Woche gar nicht, obwohl er zuhause war und z.B. von unseren Mobilheimen höchstens 70 m weit weg in einem sehr modernen Mobilheim lebt, welches aber etwas kleiner, als unsere ist. Erst durch die Nachfragerei von der Verwalterin fiel den meisten auf, dass sie den lange nicht mehr gesehen hatten. Dadurch entstand eine künstliche Hektik und einige sahen einen dringenden Handlungsbedarf. Es wurde dann am 6. Oktober, das war ein Donnerstag, das weiß ich noch so gut, weil ich an dem Tag morgens meine Fußmedizin-Auslieferung hatte, gegen 18 Uhr sogar eine Art Krisentreffen in einem Gemeinschaftsraum abgehalten. Mehr anstandshalber sind wir dann auch dorthin gegangen. Ein Herr Schultheiß riss gleich das Wort und die Organisation an sich, weil er sich, als ehemaliger Bundeswehr-Offizier wohl für besonders prädestiniert für solche Aufgaben hielt. Dabei ist der Schultheiß noch nicht einmal ein Dauerbewohner hier, sondern der verbringt nur jedes dritte Wochenende als langes Wochenende von Donnerstag bis einschließlich Montag hier. Dafür hat er einen unheimlich teuren, neuen großen Wohnwagen hinten stehen, der sicherlich über 70.000 Euro gekostet hat, mit eingebauter Klimaanlage und viel technischem Schnickschnack. Na ja, jedem das Seine. Auf einer mitgebrachten Magnettafel heftete er mit Magneten Zettelchen, auf denen verschiedene Möglichkeiten standen, was inzwischen mit dem Becht passiert sein könnte. Weitere Zettelchen mit Möglichkeiten, wie seine Reiseroute verlaufen sein könnte. Dann rosa Zettelchen, auf die er flugs alle Namen der hier Anwesenden schrieb, was mich am meisten verduzte. Dann machte er den Vorschlag, dass jeder von uns ein Zielgebiet zugeteilt bekäme, wohin er fahren soll, um dort nachzuforschen, ob man dort den Becht gesehen habe. Welch eine Idiotie! Stellen Sie sich bitte einmal vor, man bekäme als Privatmann den Auftrag vielleicht nach Italien in ein Kuhdorf zu fahren, wo man sich nicht auskennt und die Sprache nicht spricht, um dort nach dem Becht zu fragen. Also ich weiß nicht, jetzt wird mir auch klar, warum bei der Bundeswehr soviel Geld vergeudet wird, wenn die alle so handeln wie dieser blöde Schultheiß. Man kann da Zettelchen heften wie man will, schließlich war kein einziger unter uns, der nähere Angaben darüber machen konnte, wohin der Becht in Italien überhaupt wollte. Italien ist ja nun auch nicht gerade klein. Vom Typ her würde ich dem Becht eher die Toscana zutrauen und weniger Sizilien oder so was. Aber man weiß es ja nicht. Dieser komische Vorschlag, mit dem auf eigene Kappe nach Italien zum Nachforschen fahren, fand allerdings außer bei dem Schultheiß selbst nur noch bei einer Familie Teschke Anklang. Die Teschkes kenne ich gar nicht, ich habe die bei diesem „Becht'schen Krisengipfel" zum ersten Mal gesehen. Die Frau Teschke lachte ständig komisch, wie eine Henne, die gerade ein Ei legen will, und sie schaute auch seltsam, ich hatte den Eindruck, dass sie einen leichten Webfehler hat, wie man so sagt. Heute würde man wohl eher sagen, die hat einen Sprung in der Schüssel. Bei jeder Bemerkung von ihrem Gatten stimmte die zu und lachte dann wieder so gackernd, obwohl gar nichts Lustiges an der Bemerkung dran war, worüber man hätte lachen können. Ich schätze die Frau um die 55 Jahre. Der Herr Teschke sagte beiläufig selbst, dass er 66 Jahre ist und war von allem hellauf begeistert, was der blöde Schultheiß von sich gab. Wahrscheinlich hätte der noch Beifall gespendet und zugestimmt, wenn der Schultheiß gerülpst hätte. Ich war mir nicht ganz sicher, hatte aber den Eindruck, dass der dem Schultheiß wegen irgend einer Sache verpflichtet ist, denn ansonsten könnte man dem Quatsch, den der Schultheiß von sich gab, nicht so rückhaltlos zustimmen. Aber der Schultheiß merkte, dass er mit seiner Idee der privaten Suchaktion in Italien keine Freunde fand, die das mitgetragen hätten, einmal von dem Teschke abgesehen. Somit war dieser Vorschlag geplatzt, denn so klug waren die beiden dann auch, um einzusehen, dass sie alleine in Italien den niemals hätten finden können, ohne wenigstens nähere Ortsangaben zu haben. Gleich hatte der Schultheiß eine neue Idee, man solle den Becht bei der italienischen Polizei als vermisst melden. Diese Idee fand dann mehr Anhänger, vielleicht die Hälfte aller Anwesenden war dafür. Die Campingplatzverwalterin kam hinzu und hielt davon so direkt nichts und meinte, bevor man den italienischen Behörden damit auf den Wecker falle, müsse man ihn erst hier bei der Polizei als vermisst melden und alles weitere würden die dann erledigen und auch ihre italienischen Kollegen einschalten. Es entstand daraus eine eigenwillige und sinnlose Diskussion, die später zwischen einigen Anwesenden schon mehr in einen Streit mit leichten Beleidigungen ausartete. Uns wurde das dann zu blöde und wir sind in unsere Mobilheime gegangen. Dafür ernteten wir dann auch noch von einem Herrn Oelschläger herbe Kritik, da er uns als Leute hinstellte, denen das Schicksal des Herrn Becht oder von Mitmenschen überhaupt völlig egal wäre. Nun ist es so, wir kennen den Becht eigentlich kaum, weil wir selbst ja erst kurz hier leben, haben ihn aber als durchaus angenehmen und unauffälligen Zeitgenossen kennen gelernt, trotzdem hielten wir von dieser komischen Aktion nichts, und als dann der Streit noch ausbrach, wurde uns das zu dumm. Aber der Oelschläger ist ohnehin ein Meckerfritze, der über alles und jeden ständig meckert. Mit dem haben wir aber zum Glück eigentlich nie was zu tun, der wohnt ganz weit hinten in einem alten vergammelten Wohnwagen, fast schon in dem Bereich, wo die Zeltplätze anfangen. Einer hat mal gesagt, der hätte bis zu seinem 38 Lebensjahr studiert, kein Fach zuende gebracht, immer gewechselt und sei dann Diplom-Arbeitsloser geworden. Hohes Anspruchsdenken gepaart mit geringem Können, Dreistigkeit und einer Portion Frechheit, na wenn das nicht beste Voraussetzungen für einen notorischen Nörgler sind, dann weiß ich es nicht. Dessen Werturteil hat für uns ohnehin die gleiche Bedeutung, wie ein Furz im Nebel. Also sind wir in unsere Mobilheime gegangen. Am nächsten Tag sollten dann großartige Aktionen anlaufen, die von dem Schultheiß und den Dagebliebenen noch beschlossen worden waren. Von einem Moment auf den anderen zerplatzte jedoch deren ganzer wichtigtuerischer Aktionismus wie eine Seifenblase, denn ich sah beim Frühstück den Becht weiter hinten auf dem Weg gehen. Beim Frühstück sitze ich im Wohnküchenbereich meines Mobilheims am Fenster, von wo aus ich in einiger Entfernung zwischen einer Wiese, ein paar Bäumen und den vorderen unbewohnten Mobilheimen auf den Hauptweg vom Campingplatz-Eingang zur Wegeskreuzung blicken kann. Meist nehmen Kayla und ich dort gemeinsam in meinem Mobilheim das Frühstück zu uns, an dem Tag aber nicht, weil Kayla länger schlafen wollte und deshalb in ihrem Mobilheim blieb. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob es wirklich der Becht war, den ich dort sah, aber wissen Sie, der hat so einen etwas komischen Gang, bei dem er immer mit der rechten Schulter etwas nach oben nachdrückt. Kayla hat damals, als wir den zum ersten Mal gesehen haben gesagt, der geht wie einer, der ein Bein geringfügig zu kurz hat. In ihrem thailändischen Herkunftsort soll es viele Leute mit einem etwas zu kurzen Bein gegeben haben, wohl aufgrund einer hier unbekannten Krankheit oder so was in der Kindheit dieser Leute, und die wären genauso gegangen. Alleine schon deswegen konnte das nur der Becht sein, aber auch die Statur und die hellbraune Wildlederjacke, das musste der Becht sein. Er war's auch. Beim Weg zu seinem Mobilheim musste er an meinem vorbei, jedenfalls vorne am Weg in vielleicht 20 m Entfernung. Ich schaute aus der Tür und er sah mich, kam dann gleich mal kurz rüber. Zuerst sah er etwas befremdlich aus, da er einen dicken Vollbart trug, sonst war er immer glatt rasiert wie ein Kinderpopo, aber er war es. Wir tauschten Güsse aus, er wirkte etwas eingetrocknet, wenn man das so sagen kann, war aber guter Dinge. Ich erklärte ihm, was erst einen Tag zuvor wegen ihm hier los war. Das verstand er nicht recht, weil sich sonst doch niemand um ihn kümmern würde, aber es erheiterte ihn etwas. Er winkte dann aber träge ab und sagte, dass er mir viel zu erzählen habe, er aber saumüde sei und jetzt erst mal rund um die Uhr schlafen müsse, um wieder halbwegs geordnet sprechen zu können. Man kann sagen, er war so müde, dass er regelrecht schlaftrunken war und größte Mühe hatte, seine Worte zu einem halbwegs sinnhaften Satz zusammen zu ordnen. Er eilte dann halb schlafend weiter zu seinem Mobilheim. Dabei wurde er dann auch von einigen anderen gesehen, mit denen er aber außer einem kurzen Gruß keine weiteren Worte wechselte, obwohl die mit etlichen Fragen auf ihn zuströmten. Er verschwand dann hurtig in seinem Mobilheim. Kurz danach ging ein Gezeter los. Der Schultheiß hatte seine Aktion so schön geplant und das sollte nun alles für die Katz sein? Eine Unverschämtheit von diesem widerlichen Becht, ausgerechnet jetzt in diesem Moment der Bewährungsprobe einfach wieder zu kommen! Der große Stratege Schultheiß, der gestern Abend noch alle Hebel in Bewegung setzen wollte, um den Becht zu finden, hätte nun am liebsten alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Becht wieder unbemerkt verschwinden zu lassen, damit seine Aktion anlaufen könnte. So etwas frustriert und gleich schimpfte er lauthals über diesen Becht, der es ja nicht nötig hat, sich bei ihm an- und abzumelden und keinem zu sagen, wo er wirklich ist und vor allem wie lange er fort bleibt, wann er wieder kommt u.s.w. Er und einige seiner Mitstreiter verbrachten so den ganzen Vormittag damit, draußen auf einer Wiese den Becht ordentlich durch den Kakao zu ziehen. Einige Fetzen davon bekam ich mit, die sinngemäß etwa ergaben: „So einem soll man noch mal helfen? - Nie im Leben helfen wir dem Becht mehr und wenn er im Weltall verglühen sollte, uns wärs egal!" Sie sehen, wie schnell die Stimmung umschlägt und sich ins krasse Gegenteil verkehrt. Gestern noch sagte man: "Ach könnte man den lieben Becht noch einmal sehen." Heute sagen die gleichen Leute: „Ach würde man den bloß nie wieder sehen." Sind wir einmal ehrlich. Der Becht war denen immer völlig egal, das woran die sich hochgezogen haben, war nur, einen Plan zu schmieden und sich selbst damit als große Macher und Helfer ins Rampenlicht zu stellen. Ganz nebenbei bemerkt, 2 Tage später traf ich den Becht erneut und er erzählte mir, dass er zuerst auf dem Weg nach Italien durch die Schweiz gereist wäre und dort bei Winterthur mehrere Wochen von einer Frau aufgehalten wurde, die ihn fasziniert habe. Das sei dann aber doch nichts von längerer Dauer geworden und so sei er einige Wochen später, entsprechend seinem ursprünglichen Plan, weiter nach Italien gereist, übrigens in die Toscana, wie ich geraten hatte. In einem kleinen Dorf bei Poggibonsi habe es ihm so gut gefallen und ein dortiges Hotel habe zu über 80 % leer gestanden, wodurch die froh waren, Zimmer zu einem Achtel des üblichen Preises zu vermieten, sofern man sich entschloss, gleich 3 Wochen am Stück fest zu machen und vorher zu bezahlen. So habe er dann mehrmals jeweils um 3 weitere Wochen verlängert und über die Schönheit der Landschaft dort seine Heimat völlig vergessen. Am Schluss wären seine mitgenommenen Geldvorräte jedoch zur Neige gegangen und alleine deswegen habe er sich an seine Heimat zurück erinnert und sei nun wieder gekommen. Das heißt aber nicht, dass er nun hier nur Geld holt und dann gleich wieder dorthin fährt, aber er möchte spätestens im März nächsten Jahres wieder dorthin, ins gleiche Hotel fahren. Der meinte, das Hotel habe deswegen zu 80 % leer gestanden, weil es den Modernisierungsboom von heute nicht mitgemacht habe und alles wäre auf dem Stand der Siebziger Jahre, was viele Leute heute in ihrem Anspruchsdenken damit quittieren, dass sie nicht mehr kommen. Da zahlen die lieber in einem hochmodernen Kasten, der jeden modischen Schrei mitmacht ein Vielfaches, als dort ohne Qualitätseinbußen im Ambiente der Siebziger zu verbringen. Dusche und WC wären auch dort Standard und sogar alles sehr sauber gewesen, aber trotzdem, sind die Leute heute so modenärrisch.
Nun, für heute war es das. So wünsche ich Ihnen aus dem seit heute früh verregneten, grauen und ungemütlich frischkühlen Stuttgart alles Gute, Ihr
Egbert Lappenkeuler
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