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Auf dieser Seite finden Sie die Lappenkeuler - Beiträge “Radio und Fernsehen” und “Sternschnuppen” aus dem Jahre 2005. Beide Textbeiträge können hier direkt gelesen werden oder auch als jeweils eigenständige PDF - Datei heruntergeladen werden.
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Beitrag 1
Lappenkeuler - Brief / Email „Radio und Fernsehen" vom 07.08.2005
Neue Grüße aus Stuttgart.
Manche Eltern setzen die Verdeutlichung ihres eigenen Anspruchs auf Individualität über das Wohlergehen ihrer Kinder, sonst würden sie ihren Kindern bei der Taufe nicht solche Namen wie beispielsweise Torben oder Alraune geben, mit denen die Kinder in ihrem ganzen späteren Leben zu kämpfen haben werden, weil sie überall damit aufgezogen werden. Ich selbst kenne die Effekte nur zu gut, bin ja gleich doppelt betroffen, einen eigenwilligen Vornamen gepaart mit einem geradezu Heiterkeit auslösenden Nachnamen, den man sich natürlich weniger aussuchen kann. Immer häufiger sieht man heute den Drang der Leute, nach solchen schrägen Namen. Bei mir mögen damals noch halbwegs nachvollziehbare Gründe zu dem Vornamen Egbert geführt haben, weil die Vorfahren meines Vaters teils aus Norwegen und teils aus Schottland stammten, wo dieser Name in einer etwas anderen Ursprungsform wohl in verschiedenen Regionen so üblich ist, wie hier Hans oder Karl. Ich will jetzt gar nicht in meiner kindlichen Vergangenheit herumstochern, meinen Vater habe ich so gut wie gar nicht gekannt, Sie wissen, der elende Krieg und all seine Schicksale, deren Tränen ganze Meere füllen könnten. Meine Mutter hatte die Last von allem, was nach dem Krieg kam, jedoch ich möchte da auch gar nicht unbedingt über diese Zeit sprechen, obwohl sie aus der Sicht des Kindes Egbert in der Erinnerung gar nicht einmal so schlecht war oder als Kind merkt man das nicht immer so, wenn man sich einigermaßen geborgen fühlt. Was ich hingegen nicht verstehe ist, warum heute Eltern ihren Kindern so etwas absichtlich antun. Denken die denn keinen Moment darüber nach? Hauptsache sie selbst kommen sich dann als einfallsreiche Besonderheiten vor, die mit der Kreativität in der Namensfindung eine besondere Leistung vollbracht haben. Wenn man sich diese Leute ansieht, ich sage Ihnen, garantiert die meisten davon wählen die Grünen und waren auf einer Waldorf- Schule. Diese Überlegungen wurden jetzt dadurch aktuell angestoßen, weil ich hier in einer Zeitschrift eine Geburtsanzeige lese und da wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln kann, denn dort heißt man einen Torben Hühnerbein als neuen Erdenbürger willkommen; Eltern Margot-Esmeralda Hühnerbein, geborene Lessing und Hanswerner Hühnerbein. Der Torben ist also auch doppelt geschlagen, Vor- und Nachname im Eimer. Im Prinzip muss das ein lustiges Kind werden, weil der sich den ganzen Tag über seinen eigenen Namen kaputtlachen kann. Spätestens wenn der einmal in die Schule kommt, dann ist es jedoch mit der Lustigkeit zuende, weil er dann von vielen damit aufgezogen wird. Selbst Lehrer schrecken nicht davor zurück, ihre Späße auf Kosten der Kinder mit solchen Namen zu machen, das weiß ich noch sehr gut, obwohl meine Schulzeit nun ja schon eine Ewigkeit her ist. Wenn man hört, wie Kayla erzählt, wie die Namen meistens in ihrem Herkunftsland Thailand vergeben wurden. Das knüpft im übertragenen Sinne an eine frühere Tradition in vor allem katholischen Gegenden hierzulande an. Da wurde oft der Vorname gewählt, der am Geburtstag laut dem Heiligenkalender Namenstag hatte oder der Vorname, den bei Mädchen die Patentante oder bei Jungs der Patenonkel hatte. In Thailand hingegen gibt es wohl einen althergebrachten Kalender, der für jeden Jahrestag ebenfalls einige Namen aus deren Umfeld nennt, die sozusagen, im übertragenen Sinne, Namenstag haben oder so was und ein Kind, welches an diesem Tag geboren wird, erhält dann ohne weiter darüber nachzudenken einen dieser Namen, die auf diesen Tag dort zur Auswahl eingeschrieben sind. So ist Kayla dann wohl auch zu ihrem Namen gekommen. Sie sagt, in diesen Thai-Namens-Kalendern sind aber meist pro Tag ungefähr 5 Mädchen- und 5 Jungennamen eingetragen, so dass sich da schon eine gewisse Auswahl ergibt.
Durch Zufall hat mir ein Bekannter einen Eintages-Nebenjob vermittelt, bei dem es gutes Geld in kurzer Zeit zu verdienen gab. Es galt eine Baustelle zu räumen. Ein Bauunternehmen hatte eine Häusergruppe in Vaihingen hochgezogen. In dem Moment, als dann gerade alle Bauarbeiten beendet waren, haben die Konkurs angemeldet und sofort jeglichen Betrieb eingestellt. Die Häuser selbst wurden vom Bauherrn aber schon vermarktet, wie man heute so schön sagt, weil sie ja auch fertig waren, nur drumherum standen noch Baumaschinen, Baubuden, Klos und Gerümpel. Es war unaufgeräumt und das Gelände sah unsortiert aus, Sandhaufen und Zementsilos, Spießkübel und dergleichen standen ebenfalls noch massenweise herum. Ein Konkursverwalter hatte nun die Räumung der Baustelle eingeleitet, da sich unter diesen Dingen ja auch noch echte Werte befanden, die ursprünglich zum Eigentum der in Konkurs gegangenen Baufirma zählten. Für 8 Stunden Mitanpacken gab es stolze 160 Euro bar auf die Hand. Die haben auch dafür tüchtig Druck gemacht, denn in dieser kurzen Zeit musste alles an dem einem Tag fertig und sauber werden. Die Arbeit bestand im Wesentlichen daraus, Sachen, wie Säcke Zement, Werkzeuge, Materialkisten, auch sogar Kacheln und Rohre vom Innenausbau auf LKW zu laden oder Sand mittels Radladern von enormen Sandhaufen auf LKW zu verfrachten, Bauzäune abzumontieren und ebenfalls auf LKW zu laden, kehren u.s.w. Dabei entdeckte ich in einer Baubude, die auch weg musste, 2 große, randvolle 20-Liter-Kanister Diesel. Ich fragte den Räumungsleiter, einen Herrn Knoch, was damit zu machen sei, der war aber so im Stress und murrte zu mir nur: „Weg damit, mach damit was du willst!" Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und habe die Kanister schnell rüber in den Kofferraum von meinem VW-Golf gebracht. 40 Liter Diesel, das ist heute wie 50 Euro extra, so gesehen habe ich also nicht 160 Euro sondern 210 Euro an dem Tag verdient oder eigentlich noch mehr, denn der Wert der 20-Liter-Metall- Kanister kommt auch noch hinzu und die sind ziemlich teuer. Ansonsten war der Job auch ganz schön kräftezehrend, schmutzig und von der Arbeit her eigentlich gar nicht so mein Ding. Aber bei solch einer guten Bezahlung kann man einmal eine Ausnahme machen. Am Tag danach war ich dermaßen fertig und kaputt, dass ich fast nur geschlafen habe. An beiden Händen hatte ich Schwielen, das ist mir schon lange nicht mehr passiert.
Nun tritt zu Tage, dass einiges mit meinem Nachsende-Auftrag bei der Post falsch zu laufen scheint. Durch den Umzug musste ich ja leider so etwas in Anspruch nehmen, weil sonst alle Post für mich weiter an der alten Adresse angekommen wäre. Ich hatte mich schon im Postamt darüber aufgeregt, dass solch eine bescheidene Dienstleistung rund 15 Euro kostet, selbst dann, wenn in dieser Zeit nur ein einziger Brief nachgesendet werden würde. Zeitschriften und Päckchen sind darin noch nicht einmal enthalten, die werden nicht nachgesendet, wenn man das will, kostet es das Doppelte oder noch mehr. Die Dame sagte mir, dass sie auch nicht die Preise gemacht habe, aber das würde alles über eine gewaltige Zentrale in München gesteuert und wenig Aufwand würde ja da auch nicht hinter stecken, das alles umzuleiten. Schön, schöner Schwachsinn! Da wird die Post, die nach Stuttgart zur Adresse A beschriftet ist, aber heute in Stuttgart zur Adresse B soll, erst von München aus umgeleitet oder vielleicht sogar erst nach München geschickt, um dann von dort aus wieder nach Stuttgart zu gelangen. Das nenne ich Idiotie! Was wäre es denn für ein Aufwand, wenn man direkt hier in Stuttgart bei dem Zusteller ein Fähnchen in sein Fach macht, worauf steht, dass meine Post nicht nach A sondern 2 km weiter nach B innerhalb Stuttgarts soll? Aber das alles wäre mir, bis auf den hohen Preis, ja noch egal, wenn die umgeleitete Post dann wenigstens auch hier ankommen würde, aber Pustekuchen! Nichts kommt! Durch Zufall war das nur aufgefallen. Jetzt habe ich das dort gemeldet und die haben dann einen sogenannten Testbrief auf Postkosten gesendet, wobei sich bestätigte dass er nie bei mir an der heutigen Adresse ankam. Jetzt kommt aber ein weiterer Zufall ins Spiel, der Licht in die Sache brachte. Da ich ja noch etwas Kontakt zu meiner früheren Adresse halte und dort manchmal hinfahre, wunderte ich mich nicht schlecht, dass im Treppenhaus unten mein alter, früherer Briefkasten, auf dem gar nicht mehr mein Name steht, kurz vor der Explosion stand und schon dicke Backen bekam. Dann habe ich bei der Hausverwaltung angerufen, die übrigens jetzt schon von einer anderen Dame betreut wird. Die hat dann jemanden mit dem Briefkastenschlüssel vorbei geschickt. Es war, wie ich befürchtet hatte, alles Post für mich und auch der schöne Testbrief war darunter. Aber der richtige Hammer kommt jetzt erst. Die umgeleiteten Briefe wurden alle an die gleiche, alte Adresse umgeleitet, wo sie hätten früher ankommen sollen. Was macht das für einen Sinn? Eine Nachsende-Umleitung von A nach A??? Dass die so fehlerhaft zur gleichen Adresse umgeleitet wurden, erkannte man daran, dass überall gelbe Umleitungs-Nachsende-Aufkleber drauf klebten, die lustigerweise die gleiche Adresse aufzeigten, wie die alte Adresse die sie überklebten. Das ist doch Idiotie oberster Güte und hätte denen doch auffallen müssen! Wären keine Nachsende-Umleitungs- Aufkleber drauf gewesen, hätte ich gesagt, gut, man hat die Umleitung ganz vergessen, so aber wird eindeutig, dass man zur selben Adresse umleitet, an der es bislang ankam. Mit diesen Briefen bin ich dann zum gleichen Postamt, wo ich den Auftrag vor einigen Wochen aufgegeben hatte. Die gleiche Dame meinte, dass wäre nicht ihr Verschulden oder Verschulden der Post, dann hätte ich eben falsche Angaben gemacht. So blöde kann doch niemand sein und wenn doch, hätte es denen auffallen müssen, wenn einer angibt ich möchte umleiten von der Rosenbergstraße 32c zur Rosenbergstraße 32c. Jetzt stellte sich die Post-Dame vor, dass ich einen ganz neuen Nachsendeantrag auch für erneute Gebühr aufgeben müsse, damit es klappt. Da habe ich mich geweigert und verlangt, dass man das auf eigene Kosten in Ordnung bringt. Da hat die sich dann geweigert, das zu tun. So habe ich mich mit der Dame einige Zeit am Schalter gestritten und dann kam ein Abteilungsleiter hinzu, dem ich die ganze Angelegenheit noch mal erklärte. Er holte mich dann mit nach hinten in sein Büro, füllte ein Formular aus und versprach mir, die Sache innerhalb einer Woche zu klären. Auf die Frage, was denn solange mit meiner Post würde, einigten wir uns so, dass ich die im sogenannten Zustellzentrum Mitte selbst abhole, bis die Sache in ungefähr einer Woche geklärt ist. Das hätte ich nicht akzeptieren brauchen, aber da es von meinem jetzigen Wohnsitz aus nur wenig entfernt liegt und ich oft daran vorbei komme, war mir diese schnelle Lösung fürs erste die liebste. Sie sehen selbst hier, mit solchen simplen Postsachen, die wahrscheinlich bei Hunderttausend Leuten problemlos funktionieren, ebenso wie bei der Busreise oder mit meiner gestohlenen Digitalkamera vor einigen Monaten bei der Spanienreise, irgendwie ziehe ich das Pech an. Aber so war das eigentlich immer in meinem Leben und die einzig nennenswerten Ausnahmen von dieser Regel heißen Kayla, Briefmarken und jetzt die Mobilheime. Auch an solche Dinge gewöhnt man sich und nimmt es sicherlich nicht so tragisch, wie jemand, dem ausnahmsweise mal ein Malheur passiert. Wenn ich eines in meinem Leben gelernt habe, dann ist es, Rückschläge leicht zu nehmen, das können Sie mir glauben.
Erst beim letzten Mal hatten wir kurz über den beabsichtigten Kauf einer neuen Digitalkamera geschrieben. Ein Elektro-Kaufhaus am Stadtrand hatte vor wenigen Tagen eine Reklameaktion für preislich drastisch reduzierte Restbestände an Digitalkameras. Durch die viele Werbung neugierig geworden, sind wir dorthin gefahren. Weit hinten im Laden waren mehrere Sondertheken im Wühltischcharakter aufgebaut, wo es nicht nur ein Modell zu reduzierten Preisen gab, sondern mindestens 25 verschiedene Modelle verschiedenster Hersteller. Die waren so geschickt hinten im Laden platziert, dass man zuvor in einem regelrechten Parcours an fast allen anderen Angeboten vorbei musste. Man hoffte wohl auf den Mitnahme-Effekt. Allen Kameraangeboten gemeinsam war, dass es Auslaufmodelle waren, von denen nur noch Restbestände übrig zu sein schienen. Das billigste Gerät war schon für 29,99 Euro zu haben, aber es taugte mit Sicherheit überhaupt nichts, da es nur eine Auflösung von 0,4 Megapixel hatte. Am anderen Ende der Preisskala war ein Gerät von Canon mit wechselbaren Vorsatz-Objektiven und sehr viel Zubehör in einem schönen Alukoffer für immerhin um die 2.000 Euro. Das war ein Profigerät und hätte, ich glaube 6,8 Megapixel gehabt. Weder das eine noch das andere Extrem wollte ich. In der von mir angestrebten Preisklasse zwischen 100 und 150 Euro gab es zwar auch einige Geräte, aber dort war das Angebot eher dünn. Hätte ich mich dazu entschlossen, doch zwischen 200 und 400 Euro auszugeben, wäre die Wahl sehr schwierig gewesen, weil hier am meisten Geräte geboten wurden. Aber das wollte ich nicht. Kodak war doch immer eine sehr gute Marke, mit der man eigentlich nichts falsch machen konnte. So hatte ich diese Marke jedenfalls in Erinnerung, weil wir ganz früher mal einen Film-Fotoapparat von Kodak mit dem klangvollen Namen Instamatic hatten und der war absolut unkaputtbar und schoss dazu noch sehr gute Bilder bei leichter Bedienung. So etwas robustes gibt es heute wahrscheinlich gar nicht mehr. Deswegen fiel mein Augenmerk dann auch gleich auf eine handliche Kodak-Digitalkamera für 129 Euro, wo noch ein altes Preisschild 189 Euro verkündete. 3,2 Megapixel hatte die, da gibt es heute sicher mehr, aber wie ich schon öfters hörte, reicht diese Megapixelzahl völlig für den guten Alltagsgebrauch aus und wenn eine solche Kamera mit guter Optik verbaut wäre und auch sonst zuverlässig, hätte man damit meist weniger Probleme, als wie mit einer hochgezüchteten 5 Megapixel- Kamera, das sagte mir auch ein Verkäufer. Von dieser Kodak lagen noch 4 Stück verpackt herum. Nun will man das Teil auch richtig sehen, nicht nur die Verpackung, also bat ich einen vorbeihuschenden Verkäufer, ob man mal eine auspacken könne. Der hatte es aber eilig und zitierte ersatzweise eine blutjunge Verkäuferin hinzu, die das dann machen sollte. Die junge Frau, schätzungsweise knapp 18 Jahre alt, öffnete eine Verpackung und zeigte uns alle Teile, aber leider zeigte sich hier alles andere als die gewohnte Kodak-Qualität. Von dem Objektiv oder der Linse fiel gleich ein Plastik-Schwenkteil herunter, welches normalerweise beim Abschalten der Kamera automatisch vor die Objektivlinse geschwenkt wird. Beim Anfassen ließ sich das Gehäuse, welches aus 2 Halbschalen zusammengesetzt war, zusammendrücken, das heißt, in der Mitte wo diese Halbschalen zusammen kamen, war ein Luftspalt, der sich beim Anfassen sichtbar verringerte, so als habe man vergessen, die Schrauben richtig anzuziehen. Überhaupt hatte ich schnell den Eindruck, dass es sich um eine vielleicht in China oder sonst wo gefälschte Kodak-Kamera handelte, auch weil die Kodak-Firmenschilder verwaschen und unpräzise gedruckt aussahen. Hätte man dieses Teil beim Cannstätter Wasen an der Schießbude geschossen, hätte man es hingenommen, aber so nicht. Damit war mein Interesse an dieser Kamera erloschen. Die junge Verkäufern blieb freundlich und war selbst ein wenig verwundert, über die Mängel an dieser Kodak. Sie meinte, so etwas habe sie bei Kodak auch noch nie erlebt, es sei vielleicht ein Einzelfall, und packte den Plastikmüll wieder ein und verschwand dann in einem benachbarten Verkaufsregal, wo sie neue Teile einsortierte. So war unsere Kritik schon geschärft und eine weitere Kamera wurde betrachtet, die auch schon ausgepackt vorlag. Es war ein Gerät von einer Firma Yakumo, was mir nichts sagte, mit immerhin 4 Megapixeln und für 149 Euro, also so gerade noch im angestrebten Preisbereich. Sie machte einen besser verarbeiteten Eindruck, als die mit Sicherheit gefälschte Kodak, aber auch hier zeigten sich Probleme. Im Lieferumfang befand sich keine Speicherkarte, die musste für 39 Euro extra hinzugekauft werden. Auch benötigte diese Kamera eine eigenartige Spezialbatterie. Wer weiß, ob man die in einigen Jahren überhaupt noch bekommt. Es gab dafür auch einen Spezial-Akkusatz nebst Ladegerät für zusammen ebenfalls 39 Euro. Also das war nichts und ich hatte gar keine Lust mehr, mir weiter diese vermeintlichen Angebote anzusehen. Wir sind dann gegangen und haben uns noch geärgert, dass wir sinnlos den Weg gefahren und die Zeit vergeudet hatten.
Eine weitere Enttäuschung auf technischem Gebiet habe ich selbst zu verantworten. Es fiel mir ein, dass ich vor einem halben Jahr mal irgendwo für ein paar Cent eine ältere Ausgabe 2002 von so einer Straßenkarten-CD gekauft hatte, also so eine Art Routenplaner. Da mir der Gedanke kam, dort einmal einiges nachzusehen, nur so aus Spaß. Sie erinnern sich an meine Darlegungen vom letzten Mal, so kramte ich diese CD heraus. Ekliges trat zu Tage. Ich hatte diese CD zusammen mit ein paar Batterien in einer alten Zigarrenkiste deponiert. Darin hatten diese Teile nun sicher schon seit Januar gelegen, fast vergessen, könnte man sagen. Nun, wo ich die Kiste aufmache sehe ich, dass die Batterien ausgelaufen sind und deren rostige Brühe ausgerechnet diese Routen-CD zerstört hat. Die Beschichtung der CD ist halbseitig aufgelöst und ich habe sie gründlich mit warmem Prilwasser abgewaschen. Dann mehrmals mit klarem Wasser nachgespült und getrocknet. Dann ins Notebook gesteckt, dann tut sich eine lange Zeit gar nichts, außer dass man hört, dass das Laufwerk versucht die CD zu lesen, aber dann macht es „Kling" und es erscheint eine Fehlermeldung: „Bitte legen Sie eine CD in das Laufwerk ein!" - Obwohl die ja drin liegt. Jetzt wissen wir also auch, dass CDS keinen Batteriesaft vertragen können.
Haben Sie Verdauungsprobleme? Keine Angst, ich will hier keine indiskreten Fragen zur Gesundheit stellen, aber gegen Verdauungsprobleme da hätte ich was. Unter den Bäumen, die hier hinter den Mobilheimen auf der großen Wiese stehen, befinden sich neben vorwiegend Laubbäumen auch einige Apfelbäume. Nun bin ich kein Gartenexperte und kenne die Sorte nicht. Aber derzeit purzeln etliche Äpfel davon herunter. Es sind unscheinbare mittelkleine, hellgrüne Äpfel. So war ich neugierig, zumal ich gerne Äpfel esse. Habe mir dann einige aufgesammelt, sie gewaschen, zerschnitten und probiert. Sie sind relativ fest, was ich gerne habe, und schmecken säuerlich-mild. Also nichts umwerfendes, allerdings auch nicht ungenießbar, was den Geschmack betrifft. Aber hallo! Nach nur einer halben Stunde bekam ich eine Eile die Toilette zu finden und so etwas habe ich schon seit Jahren in diesem Ausmaß nicht mehr erlebt. Die Äpfel sind das beste Abführmittel, welches ich je gesehen habe. Nach einem halben Tag war die Wirkung zum Glück wieder weg, vielleicht auch, weil ich danach, auf Anraten Kaylas, eine ganze Tafel Bitterschokolade, Zwieback und Bananen gegessen hatte und dazwischen viel Coca-Cola und Pfefferminztee trank. Das war so ein Hausrezept von Kayla gegen Durchfall. Nun traue ich mich natürlich nicht mehr, weitere von den Äpfeln zu essen. Geschmacklich ist es eigentlich schade, sie einfach dort verfaulen zu lassen. Der Herr Schönherr, hier vom Platz, hat sich auch schon welche aufgesammelt. Ich hatte ihn aber gewarnt, welche ungekannten Wirkungen hinter diesen Dingern stecken. Das begeisterte ihn jedoch noch mehr, da er meinte, dass er häufig Verdauungsprobleme hätte. Auf mein Anraten hin will er es jedoch zuerst nur vorsichtig mit einem halben Äpfelchen pro Tag probieren.
Gestern habe ich mir hier im Mobilheim meine gemütliche Computernische eingerichtet. Stand zuvor der Computer noch wahllos in einer Ecke, die zufällig der Anschlussdose vom Telefon nahe war, so habe ich das nun nach meinen Wünschen hergerichtet. Dabei habe ich meinen kleinen Schreibtisch so platziert, dass ich, wenn ich hier sitze, gleich aus dem Fenster auf die großen Wiesen mit den Baumreihen am südlichen Horizont blicke und im östlichen Blickwinkel sehe ich dann noch ein Stück von Kaylas Mobilheim, welches ja gleich hier parallel gegenüber liegt. So kann ich gleichzeitig diese entspannte Landschaft genießen und hier am Notebook schreiben. Das ist so schön, da möchte man gar nicht mehr weg und könnte hier den ganzen Tag sitzen. Rechts, an der Zwischenwand zum Schlafzimmer habe dann ein Regal angebracht, worauf ich mein steinaltes Nordmende - Radio abgestellt habe, welches ich mal auf einem Flohmarkt gekauft hatte, nachdem meine Stereoanlage entzwei gegangen war. Das alte Radio funktioniert noch wie neu. So kann ich bei Bedarf zugleich in dieser entspannten Lage auch Radio hören. Es ist mir jetzt aufgefallen, dass man hier auf dem Gelände mit dem uralten Radio einen ausgezeichneten Kurzwellenempfang hat, wo sich Tausende Sender blubbernd hörbar machen. In der alten Wohnung konnte man auf diesem Wellenbereich nur wenig hören. Aber normalerweise hört man ja doch meistens UKW und das geht hier auch noch besser als hinten in dem Haus. Da es mir bei meinen geringen Fachkenntnissen zu risikoreich war, die ganze Anschlussdose in diesen Bereich des Zimmers zu verlegen, habe ich mir einfach im Kaufhaus vorkonfektionierte lange Schnüre gekauft und diese in einer Leiste über dem Fußboden bis an die am alten Platz verbleibende Anschlussdose gelegt. Die doch relativ hohen Preise dieser vorkonfektionierten Schnüre mit Steckerchen dran haben mich zwar ziemlich geärgert, aber lieber 17 Euro für diese blöden Schnüre ausgeben, als die Dose selbst verlegen mit dem Risiko, dass nachher der Techniker von der T-Com wieder herkommen muss, was ja noch mehr gekostet hätte. Die machen ja auch nichts mehr umsonst, wie das früher einmal war. Für die Verlegung und Änderung der fehlerhaften Verteildose, von der ich neulich berichtet hatte, flatterte mir nun ebenfalls eine Rechnung ins Haus, obwohl ich die ja damals gar nicht so fehlerhaft installiert hatte. Das war ja noch von den früheren Bewohnern übrig. Trotzdem musste ich nun dafür 116,59 Euro zahlen, was ich ungerecht finde. Vorsorglich habe ich mal mit einer Stellungnahme Einspruch gegen diese Rechnung eingelegt. Das ist auch gleich wieder sehr viel Geld. Wären es 100 Euro weniger gewesen, hätte ich zähneknirschend bezahlt, aber ich finde das zudem überteuert, überteuert und ungerecht, weil ich nicht an dem Verhau schuld war. Trotzdem lasse ich mir davon meine Freude über meine neue, gemütliche Büroecke nicht nehmen. Man kann hier so schön über den Sinn und Zweck des Lebens sinnieren. Dann sieht man ganz weit hinten am Horizont, noch hinter den Baumreihen, zur linken Hand, kriechend einen Güterzug dahinziehen und denkt, was der wohl alles geladen haben mag und woher er kommen mag oder wohin er fährt. Zur rechten Hand sieht man am Horizont, ganz klein und besonders abends in der Dämmerung am Scheinwerferlicht die Autos auf einer Straße daherfahren. Worüber mögen die Fahrerinnen und Fahrer wohl nachdenken, wenn sie daherfahren? Das sind nur so einige Gedanken, die automatisch entstehen, wenn man hier sitzt und das alles gemütlich betrachtet.
Es gibt da durchaus noch viele Sachen, die ich zu unserem neuen Wohnquartier anzumerken hätte, daher werde ich sicher im Laufe der Zeit dieses Thema noch oft aufgreifen. Besonders augen- oder besser gesagt ohrenfällig ist, dass es hier nachts wesentlich ruhiger ist, als in unserer früheren Wohnung und dass obwohl es dort auch nicht gerade laut war, jedenfalls für Stadtverhältnisse. Diese Ruhe ist sehr angenehm und man schläft nachts dadurch automatisch besser durch. Früher wachte ich des Nachts 3 bis 4 mal auf, heute höchstens noch einmal. Hier durch das Gelände findet nachts praktisch so gut wie kein Autoverkehr statt, außer natürlich dem Verkehr, den die Bewohner selbst erzeugen, aber da kommt dann vielleicht nach 22 Uhr pro Stunde vielleicht einmal ein Auto vorbei. Die Distanz zur nächsten öffentlichen Straße der Stadt, ist auf dem Campingplatz mit ungefähr 300 m dann doch schon so groß, dass man davon nichts mehr mitbekommt, was sich dort tut. Hinzu kommt noch, dass diese nächstgelegene öffentliche Straße eine untergeordnete Bedeutung hat, denn sie bindet nur den Campingplatz selbst sowie eine kleine Siedlung an. Ich hätte es mir gar nicht vorstellen können, dass man in der Stadt so ruhig leben kann und glaube, dass es wahrscheinlich auf dem Lande auch nicht mehr viel ruhiger ist. Bei Tage sieht das natürlich ganz anders aus. Der Herr Schönherr hat uns aber auch schon erzählt, jetzt wäre es doch noch gar nicht ruhig hier, dann sollten wir lieber mal den Winter abwarten, wenn wirklich bis auf einige wenige Härtefälle nur noch die Dauerbewohner hier sind. Er meinte, dann könne es vorkommen, dass man tagelang kein anderes Auto hier vorbeifahren sieht, außer der Natur und dem fernen Rauschen der Stadt gar nichts hört.
In einem An- und Verkauf habe ich zufällig ein Paar Walkie-Talkies, solche Hand-Sprechfunkgeräte herumliegen sehen, die als Paar für 12 Euro ausgezeichnet waren. Dabei kam mir spontan der Gedanke, dass man diese Dinger, sofern sie noch funktionieren, doch gut zur Verständigung zwischen Kaylas Mobilheim und meinem verwenden könnte, sozusagen als Privattelefon. So bin ich in den Laden gehuscht. Der Verkäufer des An- und Verkaufs führte mir die Funktionstüchtigkeit sogar vor, in dem er mir eines der Geräte gab, nachdem er neue Batterien eingesetzt hatte, und mich bat damit vor die Tür zu gehen, während er im Laden blieb und sich über das Gerät mit mir verständigte. Es klappte vorzüglich und da die Geräte schon älteren Datums sind und ich ganz neue im Baumarkt schon für den doppelten Preis gesehen habe, die dann sogar 8 verschiedene Kanäle hatten, wogegen hier die nur 2 verschiedene Kanäle besitzen, konnte ich den Preis auf 7,50 Euro drücken. Im Gegensatz zu den Neugeräten vom Baumarkt hat man bei diesen hier aber noch richtig etwas Robustes in der Hand, denn sie sind je ungefähr doppelt so groß wie eine Handfläche und die Gehäuse sind richtig aus schwarz lackiertem Eisen. Die erwähnten neuen vom Baumarkt würden 24 Euro kosten und sind höchstens halb so groß wie eine Handfläche und total aus billigstem Plastik. Die Batterien hat er für den Preis aber nicht drin gelassen. Das war aber kein Problem, da ganz stinknormale Kleinbatterien, die runden Mingong-Dinger rein gehören. Davon habe ich etliche als Akku nebst passendem Ladegerät. Das kostet dann auch kein Batteriegeld. Zuhause angekommen, haben wir die Akkus reingetan und die Dinger ausgiebig getestet. Das ist ideal. Man braucht keine lästigen Kabel verlegen, außer den einmaligen 7,50 Euro Anschaffungspreis kostet es nichts und die Verständigung ist wirklich sehr gut damit. Es gibt sogar eine Alarmfunktion, wenn man eine rote Taste drückt, hört die Gegenstelle nicht nur das, was man sagt, sondern wird von einem schrillen Zwitscherton wachgerüttelt. Ein paar mal meldeten sich dann plötzlich Fremde dazwischen, die vermutlich ähnliche Geräte auf dem gleichen Kanal benutzten. Diese Leute alberten und schimpften aber nur dummes Zeug, welchem wir keine Beachtung schenkten. Ich hatte den Eindruck, dass die betrunken waren. Deren Störungen bekam man aber leicht dadurch weg, in dem man einfach die Antennen ganz reinschiebt, dann hörte man die nicht mehr, aber auf Grund der geringen Entfernung zwischen unseren Mobilheimen klappte die Verständigung zwischen uns immer noch einwandfrei und ohne jede Störung. Was will man zu diesem Preis mehr und man braucht keine lästigen Kabel zu verlegen, über die man vielleicht am Ende noch stolpert.
Als erstes Resümee finde ich das Wohnen hier in den Mobilheimen einfach genial! Da wir, wie gesagt, 3 derartiger Mobilheime zur Verfügung haben, hat Kayla ihren eigenen, völlig freistehenden Wohnbereich, ich ebenso und das 3 Mobilheim nutzen wir gemeinsam als Ersatz für Keller, Waschküche und Hobbyraum, wenn man so will. Dort habe ich schon die Zwischenwände vom Wohn- zum Schlafzimmer ausgebaut, was leichter als erwartet ging. Dadurch entstand ein großer Raum und als Waschküche dient der ehemalige Bad-Raum. Letzteres bot sich deshalb besonders an, weil durch die Badverwendung alle nötigen Wasser- und Abflussleitungen schon lagen und weil für diesen Zweck ein solch kleiner Raum völlig genügt. In diesem Mobilheim sind ansonsten nur noch der oben erwähnte Großraum, der halt aus früherem Wohn- und Schlafzimmer besteht sowie die ehemalige Küche, die wir meist als Wäsche- Trockenraum benutzen. Das bietet sich wiederum an, weil dieser Raum an beide Gebäudeseiten grenzt und dort jeweils auch Fenster hat. Dadurch kann man schön die Wäsche aufhängen und beide Fenster durch gleichzeitiges Öffnen auf Durchzug schalten, wodurch die Wäsche vorzüglich trocknet ohne dass Feuchtigkeit im Raum verbleibt. Auch wenn man sich mag, finde ich es schöner, wenn jeder seinen eigenen Wohnbereich hat, wo man einmal richtig abschalten und sich zurückziehen kann, auch vom Partner. Ich finde das irgendwie besser, als wie wenn man sich dauernd in jeder Lebensminute auf der Pelle hockt. Besonders bei solch eher bescheidenen Raumverhältnissen ist das noch viel wichtiger. Wenn man ohnehin eine riesige Wohnung mit vielleicht 100 m² oder noch mehr hat, dann geht das, weil man sich auch dort eher seinen eigenen Bereich schaffen kann, würde man aber gemeinsam in einer 35 m² - Wohnung, wie hier, ständig aufeinander hocken, dann fände ich das nicht so toll. Kayla, die aus ihrer eigentlichen Heimat noch wesentlich engere Wohnverhältnisse gewohnt ist, findet es noch toller, als ich und sieht es als wahren Luxus an. Kayla ist ohnehin äußerst bescheiden in ihren Ansprüchen und alleine deshalb schon überhaupt nicht mit deutschen Frauen zu vergleichen. Die wollen doch heute ihren Hintern vom Mann vergoldet haben, Luxus hier, Luxus da und gehobene Ansprüche. All solches ist Kayla völlig fremd und die ist von dem sicherlich bescheidenen Lebensstil, den wir uns so leisten können, absolut begeistert. Das ist ja auch gerade das Schöne an den Mobilheimen, man lebt wie im eigenen Einfamilienhaus, ja gerade so, als habe Kayla und ich jeweils ein eigenes, kleines Einfamilienhaus, aber das alles zu Kosten, die noch weit unter denen der billigsten Miete liegen. Probleme haben wir noch etwas mit dem Fernsehempfang. Der Herr Schönherr hat uns gesagt, wir sollten im Baumarkt eine billige Satellitenanlage kaufen, das wäre hier optimal. Nun befürchte ich, dass deren Einrichtung kompliziert ist und mir nicht gelingt. Dann müsste ein Fachmann kommen und vielleicht diese Satellitenantenne für viel Geld ausrichten. So habe ich etwas experimentiert, zuerst mit einem Draht am Fernseher, aber da kommt nur das ZDF in einer guten Qualität, alles andere ist Mist. Dann war diese Tage in der ganzen nördlichen Ecke vom Stadtteil Ostheim Sperrmüllabfuhr und dort sah ich eine schöne alte Fernsehantenne liegen. Solch eine große, wie man sie früher auf allen Dächern sah. Die sah noch recht gut aus und so habe ich sie hinten in den Golf geladen, wobei es sich wieder als gut erwies, dass wir diesen Kombi Golf-Variant gekauft haben, denn in den normalen Golf hätte die nicht gepasst. Hier neben dem Mobilheim habe ich die dann erst einmal gereinigt und einfach an eine lange Holzstange geschraubt, die ich in den Boden getrieben hatte. Ein langes Antennenkabel war noch vom früheren Besitzer dran und das habe ich dann in die Antennenbuchse vom Fernseher gefummelt. Nach vielem Experimentieren bekomme ich nun 4 Kanäle in einer einigermaßen akzeptablen Qualität, ARD, ZDF, SWR, also das Dritte und RTL. Mit Rauschen kriege ich noch einen Schweizer Sender, einen Französischen und einen anderen Deutschen, den ich aber noch nicht richtig zuordnen konnte. Das ist schon ganz schön und eigentlich auch genug, weil ich gar nicht so ein toller Fernsehkonsument bin, andererseits wäre ein bisschen mehr doch nicht schlecht. Die Frau, die den Campingplatz betreut, hat gesagt, wenn ich keine Satellitenanlage will, dann könne man auch ein Zusatzgerät für die Antenne kaufen, welches Dvt heißt, und damit viel mehr Programme sehen. Der Haken ist dabei, dass dieses Gerät auch viel kostet und daher will ich das nicht. So hat dann jeder kluge Ratschläge und der schon zitierte Herr Schönherr meinte, das mit der von ihm bevorzugten Satellitenanlage sei gar nicht kompliziert, weil er das auch selbst gemacht habe, obwohl er technischer Laie sei. Allerdings kostet die auch ungefähr soviel wie das komische Dvt - Zusatzgerät, bietet dann aber laut Herrn Schönherrs Angaben mindestens dreimal so viele Programme wie das Dvt - Gerät. Eilig habe ich es damit nicht, weil Fernsehen für mich relativ unwichtig ist, aber im Laufe der Zeit werde ich da sicherlich etwas machen. Schlimmer fände ich es, wenn kein Radioempfang möglich wäre. In der Wichtung zwischen Radio und Fernsehen stufe ich das Radio doch ganz erheblich wichtiger ein. Ohne Fernsehen könnte ich mühelos leben, ohne Radio eher nicht. Das erstreckt sich bei mir über alle Bereiche der Unterhaltung und Information. So höre ich auch lieber ein gut gemachtes Hörspiel, als ich mir einen Spielfilm ansehe. Leider sinkt die Zahl der gut gemachten Hörspiele seit 15 Jahren drastisch. Vermutlich weil es an guten Autoren mangelt und auch weil gute Sprecher, die nicht ausschließlich fürs Fernsehen arbeiten, Mangelware geworden sind. Gerade von deren Fähigkeiten hängt es ja ab, ob es ein gutes Hörspiel wird oder nicht. Wenn die ihren Text nur emotionslos dahinplappern, wie frisch vom Papier gelesen, dann sollte man es sich lieber gleich sparen. Insgesamt ist das Hören eines Hörspiels aber eine behagliche Sache, wenn man sich da abends gemütlich hinter dem alten Radio im Sessel kauert, nichts tut, außer diesem Hörspiel zu lauschen und die dazugehörige Situation nur auf der Leinwand im eigenen Kopf entsteht, oder man sich gar mehr mitten im Geschehen fühlt. Beim Film da sehe ich automatisch immer passiv als Außenstehender die Sache, die dort abläuft, aber bei einem gut gemachten Hörspiel ist es mehr, als wäre man persönlich mit dabei, kann sich auch mehr in die Rolle der einzelnen Personen versetzen, sein eigenes Bühnenbild machen. So war ich früher schon von manchem Film enttäuscht, den es auch zuvor mal als Hörspiel gab, weil die Umsetzung des Films so völlig anders und am Thema vorbei war, im Gegensatz zu dem, wie ich mir das beim Hörspiel alles ausgemalt hatte.
Der Herr Schönherr hat so einen komischen Spruch, den er mindestens 5 mal am Tag von sich gibt: „Der Weg zu besseren Welten führt immer über Stuttgart." Nun bin ich kein fanatischer Stuttgarter, muss aber zugeben, dass ich immer wieder gerne nach Stuttgart zurück gekommen bin, wenn ich mal woanders war. Hier habe ich mich, auch als ich zum ersten Mal hierher gekommen war, auf Anhieb heimisch gefühlt. Erklären kann man so etwas nicht. Nun will ich nicht behaupten, dass ich viele andere Städte sehr gut kennen würde, aber halt doch einige. So gesehen kann ich Herrn Schönherrs Spruch voll unterstützen. Wissen Sie, landschaftlich gibt es wahrhaftig vieles, was schöner liegt, städtebaulich gibt es ebenso viele Städte, die sicherlich schöner oder moderner sind, aber es kommt ja bekanntlich immer auf den richtigen Mix an, bei dem die Einstellung des größten Teiles der örtlichen Bevölkerung auch eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Und in diesem Gesamtmix bleibt Stuttgart mein Favorit. Ich glaube, Sie könnten mich zwangsweise nach Hamburg, München, Berlin oder sogar irgendwo aufs Land umsetzen, am Schluss würde ich doch wieder nach Stuttgart zurückkehren, und wenn es zu Fuß sein müsste. Einzige Ausnahme die Mosel, also dort hat es mir und auch Kayla auf Anhieb so gut gefallen, dass wir uns sofort in diese Gegend verliebt haben. Das wäre eine echte und die einzige Alternative zu Stuttgart. Wissen Sie, viele sagen, die Alpen sind doch viel schöner oder andere sagen, dort wo Meer ist, ist es viel schöner, aber der einzige Ort oder die einzige Gegend wo ich es unter dem Summenstrich wirklich schöner fand, das war die Mosel. In den Alpen bin ich oft gewesen, die sind sehr schön, aber höchstens 2 Wochen lang, dann kotzen mich diese hohen Berge wirklich an und ich mag sie danach am liebsten 10 Jahre nicht mehr sehen. Am Meer würde ich es länger aushalten können und finde die flache Landschaft ums Meer insgesamt harmonischer und lieblicher oder besser gesagt liebenswerter als die Alpen, aber ideal fände ich die Mosel. Von allem etwas und irgendwie fand ich die Leute so nett, obwohl man in einem Tag sich da auch tüchtig täuschen kann. Die Alpenbewohner kenne ich, oder viele davon, mit deren Mentalität komme ich einfach nicht klar. Für mich sind viele davon zu weit von meiner Lebenseinstellung entfernt. Aus der Gegend um Hamburg sowie Hannover kenne ich ebenfalls etliche Leute, mit denen komme ich sehr gut klar, ebenso mit den Leuten an der Mosel, wobei das ja nur eine kurze Erfahrung war. Unterdessen reifen Pläne, dass wir die Mosel alsbald mit dem VW - Golf in Eigenregie aufsuchen werden. Die Überlegung dabei ist, vielleicht doch nicht noch 2 - 3 Monate damit zu warten, weil es dann ja schon wettermäßig wieder deutlich kälter und ungemütlicher wird, sondern innerhalb von 1 - 2 Monaten diese Moselreise zu machen. Ohne festen Plan, vor allem ohne festes Einzelziel, gedacht ist mehr an eine Mosel-Rundfahrt über zahlreiche Orte und das in einer Zeitdauer von ungefähr 4 Tagen bis einer Woche. Länger als eine Woche möchten wir von hier nicht wegbleiben. Kayla möchte in den nächsten Tagen erst einmal einige Informationen über die Mosel zusammentragen, anhand derer wir dann auch vielleicht so eine Art grober Fahrtroute erstellen. Ob wir am Schluss dort in Hotels oder nur im Auto übernachten, wissen wir selbst noch nicht. Vielleicht teils - teils. In jedem Fall werden wir entsprechende Utensilien mitnehmen, dass wir das könnten und unabhängig sind. Ich habe so einen großen 30-Liter- Wasserkanister, denn Wasser ist bei einer Reise enorm wichtig. Man muss sich wenigstens leicht waschen und frisch machen können, sonst wird's eklig und unangenehm. Dann habe ich noch einen Chemieklo beschafft, so einen Campingklo, der ist nur so groß wie eine Aktentasche und stinkt nicht. Ein paar Schlafdecken und diverses Kleinzeug kommen noch hinzu. Mit dieser Ausrüstung sind wir für alle Fälle gewappnet und es nimmt im Wagen trotzdem nur relativ wenig Platz weg, so dass immer noch genug Platz zum Hinlegen für uns beide bleibt. Den Wasserkanister stelle ich solange vor den Beifahrersitz, wenn wir dann hinten liegen. Aber so weit sind wir ja noch nicht. Eine Bekannte von Kayla hat davon abgeraten, diese Moselorte zu besuchen, wenn dort im September oder Oktober die Weinfeste wären, da es dann zu überfüllt und chaotisch zugehe. Der September ist ja nun schon nicht mehr sehr weit weg und ob wir es im August noch dorthin schaffen, ist eher fraglich, aber es wird ja sicher nicht an allen Moselorten am gleichen Tag Weinfest gefeiert. Mit dem Auto sind wir unabhängig und würden in dem Fall dann halt ein paar Kilometer weiter zum nächsten oder übernächsten Ort fahren.
So, jetzt muss ich leider für heute aufhören mit meiner Berichterstattung, denn Kayla wartet auf mich. Wir wollten noch gemeinsam zum Max-Eyth-See fahren, der liegt oben in der Neckarschleife im Norden. Kayla sagt immer zum „umgeknickten See", weil der eine etwas seltsame Form hat, fast wie ein U. Dort gehen wir ab und zu etwas wandern, weil dieser See Kayla etwas an bestimmte Seen in ihrer Kindheit erinnert, sagt sie. Obwohl sie ansonsten nicht gerne an ihre Zeit in Thailand erinnert wird, diese Seen scheinen so etwas wie der einzige Lichtblick in dieser Zeit gewesen zu sein. Ohne jetzt da in neue Themen zu versinken, die mich wieder hier an der Tastatur festhalten, sende ich Ihnen für heute viele schöne Grüße von Kayla und mir
Ihr
Egbert Lappenkeuler
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Beitrag 2
Lappenkeuler - Brief / Email „Sternschnuppen" vom 13.08.2005
Nachdenkliche Grüße!
Oh der Blitz schlägt bereits an meinem früheren Wohnsitz ein, jedenfalls bildlich gesprochen. Ich muss zugeben, dass ich selbst so frühzeitig noch nicht mit spürbaren Auswirkungen gerechnet hätte, weil ich im Glauben war, die Schweizer Investoren würden zumindest erst einmal ein halbes Jahr ins Land ziehen lassen, bis sich die alten Mieter etwas an die neuen Hausbesitzer gewöhnt haben. Aber nein, die Noch-Mieter haben neulich alle ein mehrseitiges Schreiben erhalten, worin auf der ersten Seite sehr freundlich und zurückhaltend endlich offiziell allen mitgeteilt wird, dass die Schweizer Investoren inzwischen Eigentümer geworden sind. Es folgten, sehr zum Unbehagen der meisten Mieter, weitere Seiten, die alles andere als freundlich sind. Zunächst teilt man ihnen mit, dass in einem Zeitraum von 2 Jahren umfangreiche Umbau- und Modernisierungsarbeiten im ganzen Bereich aller Häuser und aller Gebäudeteile vom Keller bis zum Dachboden durchgeführt würden, dass zudem die Dachböden auch noch zu Wohnungen umgebaut werden und man weist deswegen darauf hin, dass damit verbundene Belästigungen unvermeidlich sind. Schon am Tag danach wurde sowohl Kaylas, als auch meine ehemalige Wohnung mit Bauarbeitern aus Rumänien besetzt, nicht etwa dass die darin arbeiten, nein, die wohnen dort und reißen in allen Fluren die Deckenverkleidungen runter, weil mit den Fluren und Treppenhäusern begonnen werden soll. Das machen die so rabiat und flächendeckend, dass keine einzige Wohnung vom Dreck und Lärm verschont bleibt. Sie wissen ja, durch Flur und Treppenhaus muss jeder täglich, damit trifft man wirklich alle. Weiter steht im Schreiben, dass ausnahmslos alle Wohnungen erheblich modernisiert würden, wodurch sich danach die Mieten ebenfalls erheblich erhöhen würden. Dann folgen zig Paragrafen, die gleich im Vorfeld belegen sollen, dass dies rechtens ist. Zugleich mimt man eine Schein-Jovialität in dem man den Mietern großzügig einräumt, auch ohne auf die Einhaltung von Mietfristen zu pochen umgehend selbst den Mietvertrag kündigen zu können und auszuziehen, praktisch von einem Tag auf den anderen. Das wäre natürlich eine freiwillige Sache der Mieter und man versichert kurioser Weise zugleich, dass kein Mieter zum Ausziehen gezwungen würde, jeder könne in seiner angestammten Wohnung bleiben, sofern er die Spielregeln akzeptiert, die die neuen Eigentümer setzen. Die haben es natürlich in sich. So wird bevorzugt angeboten, die Wohnung nach der Modernisierung gleich käuflich von der Investorengesellschaft zu erwerben. Sogleich prahlt man damit, dass man dann ja schließlich sein Lebtag nie mehr Miete zahlen müsse und auch von keinem Vermieter mehr rausgeworfen werden könne, also wäre dies ein Akt der Menschenfreundlichkeit, der eindeutig etwas für die Mieter bewirken würde. Natürlich haben die diese Inhalte schöner in Worte verpackt, als wie ich Ihnen das jetzt sage und sie verweisen sogar auf staatliche Fördermöglichkeiten, die die Mieter als künftige Käufer in Anspruch nehmen könnten. Wer die Wohnung nicht kaufen kann oder will, der könne aber auch völlig problemlos weiter als Mieter wohnen bleiben, natürlich zu dem höheren Mietsatz, der dem dann erreichten Zustand der Wohnung entspräche. So und ähnlich geht es weiter auf den folgenden Seiten dieses Schreibens. Ich habe es selbst in der Hand gehabt und staune nicht schlecht darüber, mit welcher Verbissenheit und Zielstrebigkeit die dort jetzt schon vorgehen. Kayla und mir verlangt das ein sogenanntes „Ah-Gefühl" ab, weil es innerlich gut tut, so eine zusätzliche Bestätigung dafür zu haben, dass es goldrichtig war, in die Mobilheime umgezogen zu sein und nun mit diesem ganzen Theater nichts zu tun zu haben, welches sich dort abspielen wird. Wissen Sie, hätte sich jetzt dort zig Monate lang gar nichts geändert, dann hätten wir vielleicht noch gesagt, wozu sind wir überhaupt umgezogen? Ach da hätten wir auch dort bleiben können und uns den Umzug gespart, obwohl es uns hier in den Mobilheimen eindeutig besser gefällt, was aber im Prinzip ja nur als Abfallprodukt noch hinzu kommt, ebenso wie die Tatsache, dass die gesamten Unterhaltskosten hier in den Mobilheimen ungefähr 20 % von dem ausmachen, was wir in den Mietwohnungen aufbringen mussten - sofern uns der Winter mit unkalkulierbar höheren Heizkosten da keinen Strich durch die Rechnung macht, wonach es aber nicht aussieht. Nein, der Entschluss hierhin umzuziehen, war Gold wert und ich könnte Luftsprünge vor Freude machen, dass wir mit dem ganzen Ärger nichts zu tun haben, der den armen Mietern jetzt ins Haus steht.
Erschüttert hat mich dann doch gestern die Nachricht, dass ein recht guter Bekannter von mir plötzlich verstorben ist. Seit dem Ausbruch meiner damaligen Krankheit, hatten wir allerdings keinen Kontakt mehr, aber früher traf man sich vielleicht zweimal im Monat zwanglos, weil wir damals die gleichen Hobbys verfolgten und auch sonst einigermaßen auf einer ähnlichen Wellenlänge lagen. Damit war abrupt Schluss, als meine Krankheit diagnostiziert wurde und die Behandlung begann. Warum weiß ich nicht, weil meine Krankheit ja nicht ansteckend war und auch sonst für ihn keine negativen Folgen gehabt hätte. Nun ja, so dachte ich mir damals, wenn der sich nicht mehr nach mir erkundigt, dann kümmere ich mich auch nicht mehr um den, damit war die Sache für mich eigentlich vergessen und erledigt. Voriges Jahr habe ich ihn durch einen absoluten Zufall bei einer Beerdigung wieder getroffen und wir haben danach zum ersten Mal seit 5 Jahren wieder einmal miteinander gesprochen. Bestimmt eine halbe Stunde lang waren wir noch vor dem Friedhof stehen geblieben und hatten uns mit Worten ausgetauscht. Danach haben wir uns wieder lange nicht mehr gesehen, bis vor ungefähr 3 Wochen, als ich mit dem Umzug gerade begonnen hatte, da traf ich ihn zufällig auf einem Flohmarkt wieder, wo er gerade einen nostalgischen Wandspiegel kaufte. Da haben wir nochmals vielleicht 10 Minuten in alten Zeiten geschwelgt, aber der Mann war im Prinzip nicht mehr der gleiche wie früher. Ich weiß aber nicht, wie ich das erklären soll, sagen wir es mal so, er legte ein ganz anderes Verhalten an den Tag, wie früher. Jetzt erfahre ich gestern von meinem Autobekannten, dass der diese Tage gestorben ist und das auf eine etwas eigenwillige Art und Weise. Er sei zuhause eine Treppe hinunter gestürzt und habe sich dabei einen Knochen angebrochen, wohl gemerkt, nur angebrochen. Davon stirbt man doch nicht, werden Sie sagen, habe ich genau so gesagt. Doch die Geschichte geht weiter. Zur weiteren ärztlichen Versorgung hat man ihn sicherheitshalber ins Krankenhaus gefahren. Dort wurde ein leicht angebrochener Knochen im Oberarmbereich festgestellt, mehr nicht. Das schmerzte aber wohl unangenehm und damit diese Schmerzen gelindert wurden, hat man ihm eine Spritze mit einem leichten Schmerzmittel gesetzt. Wenige Minuten später war er tot. Sein Körper hat das Schmerzmittel nicht vertragen oder allergisch darauf reagiert, jedenfalls muss das alles so schnell gegangen sein, dass selbst die gleich anwesenden Ärzte im Krankenhaus nichts mehr machen konnten. Da sieht man wieder, wie schnell es einen ergreifen kann und der war noch fast 3 Jahre jünger als ich. So makaber es vielleicht klingen mag, aber jetzt sehen wir uns dann erneut bei einer Beerdigung wieder, nur diesmal ist es seine eigene.
Der Chef-Handwerker hier vom Campingplatz, ein Herr Polzin oder so ähnlich heißend, der so ziemlich alle technischen Probleme betreut und gelegentlich mit fachlichem Rat zur Seite steht, hat sich am letzten Samstag hier wohl ziemlich blamiert. Ich habe das nicht selbst mitbekommen, es wurde mir nur von anderen Bewohnern des Platzes erzählt. Eine Familie Kaufmann, die aus der Pforzheimer Gegend stammt, hatte am Samstag eine kleine Privat-Party gegeben. Das störte uns keineswegs, da deren Wohnwagen weit entfernt steht. Besagter Polzin hätte aber wohl schon seit Jahren ein gutes Verhältnis zu dieser Familie, weil er hinter einer deren Töchter her ist. Dazu muss man sagen, dass die gleich 3 Töchter haben und dieser Polzin wohl schon seit mehreren Jahren mit der ältesten davon ein verlobungsähnliches Verhältnis hat. Die soll wohl 22 Jahre alt sein. Also am Samstag wurde gefeiert und sicherlich auch getrunken, als dann der Polzin leicht angesäuselt war, habe man ihn plötzlich nicht mehr gefunden und vermisst. Die besorgte, älteste Tochter und ihr Vater hätten sich dann auf die Suche nach dem verschollenen Polzin gemacht. Zunächst habe man ihn aber nicht gefunden, weil man überall, nur nicht im eigenen Wohnwagen gesucht habe. In letzterem habe man ihn aber am Schluss gefunden, wohl aber dann ausgerechnet in einem Moment, als er sich gerade mit der jüngsten Tochter des Hauses, die wohl erst knapp 14 sein soll, gerade sexuell verlustierte. Sie können sich denken, was dann dort los war. Es hieß, die jüngere Tochter habe aber lautstark darauf bestanden, dass er bei ihr bliebe, weil sie sich unsterblich ihn den verliebt habe, die älteste Tochter habe daraufhin ihre jüngere Schwester tüchtig verprügelt, weil die ihr den Gatten ausgespannt habe, der Vater hingegen hat den Polzin tüchtig verdroschen, weil der das gar nicht gut fand, dass dieser mit seiner jüngsten Tochter nun herummacht und die Mutter von denen habe nur noch heulend am Rande gestanden und darauf bestanden, dass alle sofort nach Hause, nach Pforzheim fahren, was aber wegen des alkoholisierten Zustandes nicht möglich war. Wie gesagt, ich selbst habe von dieser ganzen Boulevardkomödie nichts mitbekommen, was ich aber in den wenigen Wochen schon mitbekommen habe, das ist, dass die 3 Töchter von dieser Familie es faustdick hinter den Ohren haben und es mich keineswegs wundert, dass die sich sexuell freizügig betätigen. Im Gegensatz zu jetzt dieser Geschichte ist mir dabei die mittlere Tochter, die vielleicht 16 bis 19 Jahre alt sein könnte, ganz besonders aufgefallen. Wenn die Eltern nicht in greifbarer Nähe sind, macht die sich an jeden Mann ran und versucht auf eine sehr eindeutige Weise sexuelle Kontakte aufzubauen. Selbst bei dem alten Herrn Schönherr hat sie es versucht. Von den anderen beiden Töchtern habe ich ehrlich gesagt einen ähnlichen Eindruck, dass die es ständig darauf anlegen. Dazu muss man ganz klar sagen, dass alle 3 Töchter bildhübsch sind und es da sicher keiner großen Überredungskunst bedarf, um Gefallen an denen zu finden. Nun bin ich, dank Kayla, vor solchen Angeboten gefeit, aber der Polzin wird sich gesagt haben, warum soll ich mich weiter gegen dieses durchaus verlockende Angebot sträuben, so einfach an ein paar schöne Stunden zu kommen, man müsste ja eigentlich dumm sein, wenn man es ausschlagen würde. Das kann man natürlich alles machen, solange man solo ist, aber wenn man wirklich eine Beziehung hat, wie der dann ja zu der ältesten Tochter, dann sollte man doch auf diese Beziehung Rücksicht nehmen, jedenfalls ist das meine Meinung. Dazu muss man sagen, dieses Verhältnis zwischen Polzin und der ältesten Tochter passt altersgemäß eher in die Kategorie, wie mein Verhältnis zu Kayla, denn diese älteste Tochter soll 22 Jahre alt sein, während der Polzin mit Sicherheit deutlich über 40 Jahre alt ist. Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass solche früher als schräg betitelten Altersverhältnisse immer häufiger auftreten, aber vielleicht liegt es auch nur daran, dass man als selbst davon betroffener mehr darauf achtet und einem solche Sachen dann eher auffallen. Ich würde im vorliegenden Fall nicht den Altersunterschied als das Problem ausmachen, sondern lediglich, dass er damit seine tatsächliche Freundin, die ältere Schwester, vor den Kopf stößt, wie man so sagt. Sich heute noch darüber aufzuregen, wenn die Altersdifferenz zwischen zwei Leuten, die sich mögen, relativ groß ist, ich denke das wäre weltfremd. Mit Beziehungskisten da kann man schon etwas erleben und so manch ein Mann ist im übertragenen Sinne schon über seinen eigenen „Schwengel" gestolpert.
Eine lustige Anekdote soll in der vergangenen Woche in Ludwigsburg passiert sein. Das stand hier in so einer kostenlosen Werbezeitschrift, die einmal wöchentlich erscheint. Diebe, die sich wohl für raffiniert hielten, hatten über Nacht aus einem Industriegebiet in Ludwigsburg vom Gelände einer Spedition einen gesamten LKW gestohlen. Denen ging es wohl nicht um den LKW, sondern um dessen Inhalt. Jedoch kam es dabei gewiss zu einer groben Verwechslung. Die Spedition hat 5 völlig gleich aussehende Lastzüge und transportiert häufig teure Elektronikgeräte wie HiFi - Anlagen, Fernseher, Computer und so was, aber halt auch andere Sachen. Vermutlich in der trügerischen Gewissheit, sich eine gut verwertbare Ladung verschafft zu haben, wurde gleich der erste von den 5 Lastzügen geklaut. Der Laster wurde einen Tag später aufgebrochen auf einem einsamen Wald-Parkplatz bei Welzheim aufgefunden. Welzheim liegt ungefähr 40 km östlich von Ludwigsburg. Aber die gesamte Ladung und der LKW waren, bis auf die Aufbruchschäden unangetastet, wohl weil die komplette Ladung aus neon-gelben und neon-grünen Plastik-Entchen bestand, solche Quietscheentchen, wie sie Kinder für die Badewanne benutzen. Lediglich ein paar Kisten davon waren aufgeschlitzt worden und vermutlich aus Frust über den „wertvollen Fang" hinter dem LKW wild verstreut worden. Dafür hatten die Diebe wohl keine Verwendung. Dieser Vorfall sorgte natürlich in der Öffentlichkeit reichlich für Heiterkeit. Da die Spedition eine Wiederholung solcher Diebeszüge befürchtet, hat sie gleich angekündigt, die Sicherheitsmaßnahmen auf ihrem Gelände drastisch zu verschärfen.
Einen interessanten Vortrag über die weitere Entwicklung von Deutschland hörte ich diese Tage im Radio. Ein Forscher hatte gewisse Jahreszahlen als Eckpunkte im Vorgriff auf die Zukunft vorbereitet, die er einzeln herausgriff und damit seine Prognosen erläuterte, wie die Situation Deutschlands im Bezug auf die Weltwirtschaft dann aussehen würde. Demnach hat Deutschland seinen Zenith eindeutig längst überschritten und wird in Zukunft permanent weiter an wirtschaftlicher Bedeutung verlieren. Sich gar unter den 10 wichtigsten Industrienationen der Welt wieder zu finden, wie es heute zweifellos noch ist, davon wird in 30 Jahren schon längst keine Rede mehr sein, in weite, unerreichbare Ferne ist diese Vorstellung bis dahin gerückt. Der Vortrag war meines Erachtens sehr gut gemacht und sehr anschaulich, man glaubte diese Worte, weil sie plausibel erklärt wurden. Abgesehen von den wirtschaftlichen und politischen Fakten, mit denen er den Fortgang dieser Entwicklung begründete, zog er auch Vergleiche mit der Weltgeschichte, in der irgendwie alle Länder und Kontinente mal ihre Hoch-Zeit haben und an der Reihe sind. Vor Tausenden von Jahren waren es mal die alten Ägypter, die Griechen, dann mal die Römer u.s.w., die den Pulsschlag der Welt vorgaben. Bezogen auf die spezielle Rolle Deutschlands waren seine Prognosen besonders düster. Die schon angesprochene Platzierung unter den 10 wichtigsten Industrienationen wird Deutschland nach seinen Berechnungen bereits innerhalb der nächsten 15 Jahre auf Dauer verlieren. Sein vorberechneter Kalender reichte aber noch wesentlich weiter. Danach befindet sich Deutschland in 50 Jahren, wir werden es nicht mehr erleben, noch nicht einmal mehr unter den ersten 100 Industrienationen und wäre dann zu einem völlig bedeutungslosen und restlos verarmten Staat auf dem Niveau eines Entwicklungslandes verkommen. Die einzige Chance die er sieht, die diesen Prozess bremsen könnte, wäre die, dass in diesem Zeitverlauf Europa derart zusammenschmilzt, dass man dann gar nicht mehr von Deutschland sprechen könnte, weil es dann Deutschland gar nicht mehr als eigenständige Nation geben würde. Er ging jedoch davon aus, dass trotz weiterer Europäisierung die Einzelstaaten noch bestehen werden. Vor allem sind es eine Vielzahl von Gründen, die Deutschland für die Industrie als Wirtschaftsstandort restlos unattraktiv machen, also im Prinzip die Probleme, die wir jetzt schon haben, gegen die aber keiner wirklich etwas macht. Die Regelungswut spielt dabei auch eine immense Rolle. So sagte der, dass wenn ein großes Unternehmen hier eine neue Fabrik bauen will, dann sind dabei so viele Behörden und Einzelgenehmigungen eingebunden und erforderlich, dass ein Genehmigungsverfahren mindestens 5 Jahre dauert und dabei wahrscheinlich noch viele Einwände und dauerhafte Auflagen drohen. In den aufstrebenden Ländern sind solche Genehmigungen jedoch in einigen Wochen zu haben, da die enorm froh sind, wenn die Industrie kommt und nicht so eine Maschinerie aus Behörden und Bestimmungen in Gang setzen. Dann sind die Arbeitskräfte noch viel billiger und schon wird klar, wohin die ihr neues Werk bauen.
Wie erfolgreich ich auch wieder mit kleinen Dingen gleich in die Kacke greifen kann, das beweist sich erneut. Nicht dass ich deshalb verzweifle oder mich wirklich beklage, ich nehme solche Dinge gerne hin, so lange mir die ungewöhnlichen großen Lichtblicke meines Lebens aus der jüngsten Zeit erhalten bleiben. Zur Sache. Als neulich bei den großen Unwettern die starken Regenschauern niedergingen, stellte ich fest, dass sich an einem Fenster in meinem Mobilheim ein wenig das Regenwasser am Rahmen vorbei drückt und mit gelegentlichen Tröpfchen ins Innere gelangt. Das ist nicht viel, aber es muss nicht sein. So schaute ich mir den Fensterrahmen gründlich von außen an und entdeckte dabei einige Einpass-Lücken, die vermutlich bei solchem Starkregen das Wasser durch lassen. Abhilfe dürfte dort leicht zu schaffen sein. Ich habe solch eine Kartuschen-Pistole mit Silikon-Kartusche und damit dichtet man so etwas vorzüglich ab. Leider hatte ich die schon seit einem Jahr nicht mehr benutzt und der gesamte Inhalt war hart und unbrauchbar geworden. So setzte ich mich ins Auto und habe im nächsten Baumarkt eine neue Kartusche gekauft, von der billigen Noname-Sorte, die gerade für 2,49 Euro zu haben war. Munter ging ich damit ans Werk oder besser gesagt, wollte ich ans Werk gehen, denn auch nach dem Kappen der Spitze kam nichts heraus, egal wie kräftig ich auch am Pistolengriff drückte. Dann schraubte ich diese gesamte Tüllenspitze ab und noch immer kam nichts heraus, ich musste feststellen, dass diese neu gekaufte Kartusche innen genau so hart geworden war, wie die alte von mir, die allerdings ja bereits seit einem Jahr im angebrochenen Zustand herumgelegen hatte, wogegen hier die zuvor noch neu und verschlossen war. Eine genaue Überprüfung zeigte dann aber auch, warum diese neue Kartusche innen hart geworden war, denn am unteren Ende war bei genauer Betrachtung mit einer Lupe ein Haarriss im Kunststoffgehäuse zu sehen, der wohl Luft in die Kartusche dringen ließ und für die Durchhärtung schon im Laden gesorgt hatte. So enttäuscht überlegte ich, ob es sich lohnt, für 2,49 Euro noch einmal zu dem Baumarkt zu fahren, habe es dann aber alleine aus Prinzip doch gemacht. Zum Glück fand ich den Kassenbon noch im Auto liegen, sonst werfe ich Kassenbons bei Beträgen unter 10 Euro meist weg, weil man nicht damit rechnet, dass solche Artikel zum Gewährleistungsfall werden könnten. Vorne neben den Kassenreihen ist gleich ein Informationsstand, wohin man auch mit allen Beanstandungen muss. Eine sehr große, extrem dünne Dame mit einer schmalen eckigen Brille nahm sich meines Problems an. Über ein Mikrofon rief sie einen Herrn Gruber aus. Der kam dann und hörte sich mein Problem an, verzog die Mundwinkel und meinte, dass könne gar nicht sein, da alle diese Silikon-Kartuschen erst vor wenigen Tagen frisch vom Hersteller geliefert worden wären. Er machte sich noch nicht einmal die Mühe, die fehlerhafte Kartusche zu betrachten. Dann wies ich Ihn nochmals ausdrücklich auf den entdeckten Haarriss hin und reichte ihm die fehlerhafte Kartusche rüber. Er aber winkte ab und meinte: „Ausgeschlossen, wer weiß, vielleicht ist das eine alte Kartusche, die schon Jahre bei Ihnen herumgelegen hat. Kann ich das nachprüfen? Kann ich nicht!" So wollte er sich aus der Sache herausstehlen und machte einen Ansatz wieder in seine Abteilung zu verschwinden. Dann sagte ich zu der Informationsdame laut, dass ich den Geschäftsführer sofort sprechen möchte. Der Herr Gruber bekam das auch mit und hielt im Schritt des Weggehens sofort ein und wandte sich wieder mir zu. Dann versuchte er, das als Gemeinheit von mir abzutun, wenn ich jetzt gleich einen solchen Terz wegen dieser blöden Kartusche anzetteln würde. Dann habe ich ihm aber lautstark Saures gegeben und hinterfragt, wer denn hier wohl eine Gemeinheit begehe, wenn ich hier mangelhafte unbrauchbare Ware beanstande, die ich erst ein paar Stunden zuvor für mein gutes Geld hier gekauft habe und dann noch den lästigen Weg zweimal auf mich nehme. Einige andere Herrschaften, die sich gerade an der Information aufhielten, schauten interessiert zu. Der Gruber winkte dann ab und nahm meine fehlerhafte Kartusche und mauzte muffig, dass er mir eine neue hole und dann wohl Ruhe wäre. Das machte er dann auch und brachte eine neue gleicher Sorte, die dann später auch funktionierte. Sie sehen, wie das wieder geht. Als ob sich einer die Mühe machen würde, wegen einer einzelnen Kartusche für 2,49 Euro solch einen Aufwand zu machen, um sich die kostenlos zu erschleichen. Gewiss, heute gibt es alles, aber bei mir war es doch auch vor allem eine Prinzipfrage, denn wenn ich die zusätzliche Hin- und Her- Fahrerei und die vergeudete Zeit rechne, dann ist das doch mit einem Gegenwert von 2,49 Euro gar nicht abgetan. Genau betrachtet, hätten die mir wenigstens die dadurch zusätzlich entstandenen Spritkosten noch ersetzen müssen.
Böse Zungen behaupten ja, Camping ist, wenn man die eigene Verwahrlosung als Erholung empfindet. Ich würde mal sagen, wenn ich mich hier auf dem Campingplatz bei den Leuten so umsehe, trifft das durchaus auf einige zu, aber ich bin da beruhigt und kann sagen, die Leute, die hier ihren richtigen Wohnsitz haben, sind ganz gewiss nicht davon betroffen. Das sage ich jetzt nicht nur, weil es ansonsten ja auf mich selbst zutreffen würde, nein, das ist meine ehrliche Beobachtung. Aus unserer Sicht geht der Umzug hierher ganz klar mit einer ganz deutlichen Verbesserung der Lebensqualität einher und man ist vom Gefühl her auch im Status, sozusagen im Ansehen gestiegen. Ich weiß, solch eine Aussage klingt immer überheblich und protzend, soll es aber gar nicht sein. Wissen Sie, früher war man von außen betrachtet halt einer von vielen, die in diesem nach meiner Ansicht zwar schönen, aber eben doch als Sohi - Ghetto verschrieenen Mietskasten gewohnt haben. Es gab durchaus Leute, die einen alleine schon deswegen von oben herab betrachteten und gleich als Asozialen abstempelten. Damit hat man hier bei dieser Wohnadresse überhaupt keine Probleme mehr. Gut, der Straßenname ist relativ unbekannt, weil es mehr oder weniger eine Art Sackgasse in einem Wohnviertel ist, die halt an genau der Einfahrt vom Campingplatz endet. Unter Stuttgartern, die sich etwas auskennen, heißt es jedoch gleich, wenn man den Straßennamen als Wohnadresse nennt, ah, da wohnst du ja schön.
Hier auf dem Campingplatzgelände gab es diese Tage ein wenig Streit, nicht mit mir, ich hatte damit gar nichts zu tun und dieser Streitgrund könnte bei mir überhaupt nicht entstehen. Weiter hinten auf dem Gelände verbringt ein Herr Pösch den ganzen Sommer und auch sonst längere Zeiten in einem uralten, zerfallsbedrohten Wohnwagen. Er soll seine Hauptwohnung oben in Stammheim direkt neben dem großen Güterbahnhof haben, wo er es wegen dem Lärm aber nicht aushält. Nun hat dieser Pösch dort in seinem Wohnwagen einen alten Kohleofen installiert, der seitlich mit einem Blechkamin seinen Qualm in die Umwelt ablässt. Da es in den letzten Wochen trotz des Sommers oft recht kühl war, hat dieser Kerl mehrmals täglich seinen Ofen dort tüchtig befeuert und entsprechend hier die Luft verpestet. Zudem stank dies so stechend, als ob er zusätzlich noch Kunststoffabfälle verbrennen würde. Jetzt ist es aber so, dass jeder, der hier sein Domizil aufschlägt im Pachtvertrag für das von ihm genutzte Grundstücksteil ausdrücklich unterschrieben hat, dass man in den Wohnwagen, Mobilheimen, Zelten oder sonst wo auf gar keinen Fall Feuerstellen, wie Öfen, Kamine, offene Feuer oder dergleichen betreiben darf. Das wäre auch eine Zumutung, denn der Qualm würde ein Leben hier unerträglich machen, zudem wäre es wegen dem Brandrisiko viel zu gefährlich. Ebenso sind offene Grillfeuer, Lagerfeuer u.ä. direkt an den Wohnwagen, Mobilheimen, Zelten, auf den Pachtgrundstücken und allen Wiesen u.s.w. verboten; dafür gibt es am nordöstlichen Ende des Platzes, weit ab von jedem Stellplatz, einen gesonderten, riesigen Grillplatz, an dem Lagerfeuer, Grillgeschichten und der gleichen möglich sind, solange kein Nord- Ost-Wind weht. Würde Nord-Ost-Wind wehen, zöge der ganze Mief davon genau über den Campingplatz, aber der Grillplatz ist so gut gewählt, denn wann gibt es schon mal Nord-Ost-Wind? Vielleicht dreimal im Jahr und das ist dann meist im Herbst, wenn sowieso keiner mehr auf die Idee kommt zu grillen. Der Grillplatz ist so groß, dass dort mehrere Gruppen von Leuten gleichzeitig in gebührendem Abstand getrennt grillen können. Ausdrücklich erlaubt sind in den Wohnwagen, Mobilheimen u.s.w. Gas- und Elektroheizanlagen nach DIN, ebenfalls verboten sind aber Benzinheizungen, die es früher auf Campinganlagen öfters gab, weil die wohl häufiger explodiert sind. Dieser Pösch zeigt sich aber uneinsichtig und will darauf beharren, in der Wahl seiner Heizung frei zu sein und weil er sich nicht weiter teures Gas leisten könne und man ihm nicht zumuten könne, aus Geldmangel im ungeheizten Wohnwagen zu leben. Ach der Streit begann in den letzten Tagen immer wieder aufs neue, sobald der wieder seine stinkenden Qualmwolken absonderte und dann die Campingplatzverwalterin mit noch einigen Leuten und auch mit etlichen anderen Bewohnern, die sich beschwert hatten, bei dem auftauchten. Lautstarkes Gebrüll zog sich täglich über mehr als eine halbe Stunde hin und der Pösch hat denen sogar mit einem Hammer gedroht, falls sie nochmals näher als 5 m an seinen Wohnwagen kommen würden, dass er ihnen dann damit zusetzen würde. Nun hat man ihm eine Frist gesetzt, wenn der innerhalb der nächsten 2 Monate noch einmal seinen Ofen anwirft, wird sein Pachtvertrag hier fristlos gekündigt und er muss seinen klapprigen Wohnwagen entfernen und woanders aufstellen. Das mit dem Entfernen wird sicher kaum noch gehen, denn so weit ich mitbekommen habe, steht der schon 30 Jahre hier und dürfte schon 50 Jahre alt sein. Der Pösch hatte den hier schon so wie er da steht vor Jahren gekauft. Würde man wirklich versuchen, den alten Wohnwagen rauszuziehen, dann würde der mit Sicherheit zerfallen wie ein Kartenhaus.
Einfach atemberaubend war die Nacht vom 10. auf den 11. August. Ich war noch sehr spät unterwegs, oder sehr früh, je nach Betrachtungswinkel, es war gegen 2 Uhr morgens am 11. August. Ich fuhr gerade eine sehr einsame Landstraße von Agenbach nach Oberkollwangen, von dort weiter in Richtung Calw und weiter über kleine Landstraßen in Richtung Maichingen und zurück nach Stuttgart. Also so viele grell leuchtende Sternschnuppen, wie in dieser Nacht, habe ich in meinem ganzen Leben noch nie in solcher Qualität und in solch kurzer Zeit gesehen. Die Fahrt dauerte ungefähr zwei Stunden, weil man auf den kleinen kurvigen Straßen nicht so flott voran kommt, wie auf einer gut ausgebauten Straße, jedoch wollte ich absichtlich diese abgelegenen Straßen fahren. Da dort fast keine anderen Autos unterwegs waren, konnte man die Sternschnuppen noch viel besser sehen und ich habe bei dem kleinen Ort Breitenberg staunend etwa 20 Minuten auf einem kleinen Parkplatz an freier Strecke angehalten und das Schauspiel bewundert. Nach gewiss 20 Sternschnuppen habe ich aufgehört zu zählen und danach sind sicherlich noch mehr gekommen, so dass ich ohne jede Übertreibung sagen kann, dass ich mindestens 50 Sternschuppen beobachtet habe. Ein wahres Feuerwerk. Natürlich waren nicht alle riesengroß und gleißend hell, aber schätzungsweise 15 von diesen 50 waren größer und heller, als alles was ich bislang in dieser Richtung gesehen hatte. Man hätte diese auch sicher gut mit einer normalen Kamera schon fotografieren können, eben weil sie so hell und anhaltend waren. Als ich noch fahrend im Auto saß, glaubte ich zuerst, in der Ferne ein Feuerwerk vor mir zu haben, allerdings weilte dieser Irrglaube nur kurz, erstens weil ein Feuerwerk verschiedene Farben zeigt, hier war alles weiß-bläulich, manchmal bestenfalls etwas leicht grünlich, zweitens gehen bei einem Feuerwerk die Leuchtspuren zuerst mal generell nach oben, bevor sie dann nach unten fallen, hier die gingen aber generell nur nach unten in Richtung Erde, zudem war ihre Laufbahn flacher gestreckt und länger anhaltend und drittens wird wohl niemand so unverschämt sein und gegen kurz nach 2 Uhr am frühen Morgen ein Feuerwerk zu veranstalten und das dann noch von Mittwoch auf Donnerstag. Schließlich war ich selbst aber auch schon recht müde zu dieser Zeit und beschloss deshalb nach 20 Minuten weiterzufahren. Ich bin dann langsam gefahren und habe während der Fahrt immer wieder nach oben gestarrt und weitere Sternschnuppen ausmachen können. Allerdings je näher man an Calw kam, um so weniger konnte man sehen, weil das Licht des schon recht großen Ortes störte. Einige km hinter Calw ging es dann wieder, aber je mehr man sich dann dem Ballungsraum Stuttgart näherte, um so schlechter wurde es wieder und schon ab Ostelsheim war dann ganz Schluss, weil ab dort eine undurchlässige Wolken- und Dunstdecke begann, die umso dichter wurde, je mehr man sich Stuttgart näherte. Trotzdem war es eine fast schon abenteuerliche Sache, so viele extrem helle und große Sternschnuppen beobachten zu dürfen. Ein altes Sprichwort sagt ja, man solle sich beim Anblick einer Sternschnuppe etwas wünschen, das würde dann angeblich innerhalb von 1-2 Jahren in Erfüllung gehen. Also wenn dann nur die Hälfte der Wünsche aus dieser Nacht in Erfüllung geht, dann werden Kayla und ich für immer im jetzigen Zustand, nicht mehr älter werdend und mit der gleichen Begeisterung zusammenbleiben, wie wir es heute sind; dann werden wir immer gesund bleiben und mindestens 110 Jahre alt und dann bin ich bald mehrfacher Millionär. Haha, Sie wissen es und ich weiß es, dass das mit den Wünschen meist leider nicht klappt, deshalb werde ich auch nicht vor Enttäuschung in den Neckar steigen, wenn das mit deren Erfüllung nicht klappt. Leider war Kayla bei dieser Fahrt nicht dabei, ich habe ihr danach natürlich davon erzählt. Sie sagte, dass es in ihrer früheren Heimat da eine andere Geschichte geben würde, die man beim Entdecken von Sternschnuppen bei der Nacht im Freien, einsamen Wald oder auf einem Feld betreiben soll, Sie ahnen was die meinte. Auch eine schöne Sache, aber das hatte ich zuvor noch nie gehört. Allerdings fügte sie auch belustigt nach, dass man dazu zum Glück nicht auf Sternschnuppen angewiesen sei, dazu gebe es die auch zu selten. So deutet jeder Kulturkreis Sternschnuppen anders, aber immer irgendwie als etwas besonderes.
Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte. Das ist eine altbekannte Weisheit und wenn man sieht, über welche Sachen oft ein erbitterter Streit geführt wird, dann kann man als unbeteiligter Dritter aus dem Lachen beinahe schon nicht mehr herauskommen. Weil Kayla letzten Freitag den Wagen brauchte, bin ich seit langem noch einmal zu Fuß einkaufen gegangen. Dabei habe ich dann gleich mal die Supermärkte oder besser gesagt, Geschäfte unter die Lupe genommen, die hier vom Campingplatz innerhalb eines Fußmarsches von maximal 20 Minuten erreichbar sind. Das sind nicht viele und der Begriff Supermarkt wäre dafür auch übertrieben, obwohl das an einigen dran steht. Hier in der Nähe liegen mehr nur normale Wohngebiete und dort gibt es tatsächlich noch einige Geschäfte, die man zwar in den 60iger und 70iger Jahren durchaus als Supermarkt bezeichnete, die aber bei weitem nicht das sind, was man heute unter diesem Begriff versteht. Wissen Sie, das ist diese Sorte von Geschäften, die durchaus schon deutlich größer und moderner als ein Tante-Emma-Laden sind, die auch schon vielleicht 3 bis 6 Beschäftigte haben und wenn's hoch kommt sogar 2 Kassen, meist aber nur eine. Wo dann schon Gemüse und Kühltheken, Brot, Konserven und Süßwaren in deutlich getrennten Bereichen des Ladens sind und wo man schon mit einem kleinen Einkaufswagen oder wenigstens einem Draht-Tragekorb durchgeht. Also solche Läden, die früher oft zu einer Firma Konsum- Geg, VeGe, Rewe, Tanne, Kaisers oder Edeka gehörten, oft aber auch noch einzeln von einem Inhaber geführt wurden, die gibt es in diesem Umfeld tatsächlich noch und sogar gleich mehrere. Ansonsten sind die mittlerweile ja in den meisten Gegenden auch schon längst auf der Strecke geblieben, weil sie sich gegenüber den wirklich großen nicht behaupten konnten. Gleich drei solcher Läden habe ich in diesem Umkreis finden können und besucht. Dabei lagen die in den Preisen alle sehr ähnlich und ich war erstaunt, weil die ungefähr die gleichen Preise hatten, wie die wirklich großen Supermärkte. Aber darum soll es mir hier jetzt gar nicht gehen, ich schweife wieder zu weit ab. Als ich schon ziemlich mit Taschen bepackt zu Fuß auf dem Rückweg war, kam ich, vielleicht 300 m vor dem Eingang unseres Campingplatz-Geländes, an einem Grundstück vorbei, wo sich zwei etwa 60 Jahre alte Herrn wie die Rohrspatzen beschimpften und einer dem anderen sogar schon am Kragen rüttelte. Ich habe dann eingehalten und dachte schon, möglicherweise eine Prügelei verhindern zu müssen oder Hilfe zu holen, aber das war dann doch nicht nötig. Aber der Grund der Auseinandersetzungen war wirklich lächerlich. Der Herr mit dem Grundstück zur südlichen Seite hin hatte über seine Grundstückseinfahrt, die zur Garage führte, ein Gestell gebaut, woran sich rosafarbene Kletterrosen rankten und das ergab so ein von Kletterrosen bewachsenes Einfahrtsportal. Ich fand das sah eigentlich ganz hübsch aus. Aber der nördliche Nachbar, der andere Kontrahent in diesem Streit, regte sich tierisch darüber auf, dass er vom Fenster seines Arbeitszimmers im ersten Stock bei Wind immer die wackelnden Kletterrosensträucher sehen würde. Nicht etwa, dass die ihm die Sicht nähmen, so nah waren die gar nicht, sie ragten auch nicht auf seine Grundstücksseite, nein, er regte sich nur darüber auf, dass er bei Wind beim Blick aus diesem Fenster von oben auf die wackelnden Kletterrosensträucher blicke. Würden sie nicht wackeln, wäre es ihm egal, aber wenn sie wackeln, und das tun sie bei Wind nun mal, würde ihn das nervös machen und er könne sich nicht auf seine Tätigkeit am Schreibtisch konzentrieren. Sie glauben gar nicht, wie giftig und lautstark dieser lächerliche Streit darum zuging. Zarte Worte wie Arschloch und oberster Spastiker Deutschlands waren noch die harmlosesten Sachen, die dabei fielen. Es war wirklich ein Vergnügen zuzuhören und Fernsehen ist garantiert langweiliger. Irgendwann bemerkten die Streithähne dann, dass sie mit mir einen aufmerksamen Zuhörer und Zuschauer gefunden hatten, sogleich wurden sie ruhiger, drohten noch etwas mit den Armen und verschwanden in ihren Häusern.
Nun weiß ich auch, wie man leicht an Äpfel kommt. Diese Tage parkte ich rückwärts in eine enge Parklücke ein, die vorne von einem Auto in der nächsten Parkbucht und hinten von einem Apfelbaum begrenzt wurde. Nun hat unser VW-Golf-Variant hinten noch vom Vorbesitzer eine Anhängerkupplung dran. Bei dieser Einparkerei habe ich mich dann zugegebenermaßen ein wenig verschätzt und bin mit dieser Anhängerkupplung gegen den Baum gestoßen. Dem Auto hats nicht geschadet, dem Baum eigentlich auch nicht, außer dass dann eine Ladung Äpfel runterkam und teils auch polternd auf das Autodach fielen. Auch das hat aber keine Schäden am Auto verursacht, aber ich habe die Äpfel schnell aufgesammelt und in eine Plastiktüte gesteckt. Am Abend habe ich die im Mobilheim ausgepackt und stolze 14 Äpfel waren die Ausbeute. Die habe ich dann auch gewaschen und vorsichtig probiert, Sie erinnern sich sicher noch an die Durchfall-Äpfel hier vom Campingplatz, daher habe ich am gleichen Tag nur einen halben probiert. Also wunderbar und lecker waren diese Parkstreifenäpfel und für Durchfall sorgten die auch nicht. Dort sollte man öfters so etwas unsanft parken.
Dank der ungewöhnlich niedrigen Temperaturen konnten wir nun die Heizungen hier in den Mobilheimen schon einmal ausgiebig testen. Ich erzählte Ihnen neulich bereits, dass in Kaylas Mobilheim eine modernere Gasheizungsanlage ihren Dienst versieht, die mittels normaler Warmwasser-Heizkörper in jedem Raum heizt, die ihre Wärme von einer Gasheiztherme beziehen, die zugleich oben drauf der Küchenherd ist. Da die Anlage immerhin 2 Jahre außer Betrieb war, mussten wir zuerst wieder Wasser einfüllen, denn man hatte das ganze Wasser auslaufen lassen, damit in den zurückliegenden Wintern die Anlage nicht kaputt frieren konnte. So haben wir nach einer beiliegenden Bedienanleitung das Wasser in dem Heizungskreislauf wieder aufgefüllt, die Anlage gezündet und ich sage Ihnen, wohlige Wärme in allen Räumen, einfach herrlich. Etwas anders sieht es in meinem Mobilheim aus. Dort befinden sich eindeutig ältere Gas-Einzelheizöfen mit je einem Abluftkamin nach draußen und das in fast jedem Raum. Die lassen sich aber auch leicht bedienen und dort brauchte man nichts auffüllen, nur solange den Piezo-Startknopf klackend drücken, bis dass die kleine Vorheizflamme in jedem Ofen brennt, dann noch 20 Sekunden warten und man kann dann den Startknopf loslassen und die gewünschte Heizstufe wählen. Im Wohnzimmer- und Küchenbereich klappt das auch wunderbar, nur der Ofen im Schlafzimmer funktioniert gar nicht. Das ist aber nicht schlimm, da ich es ohnehin für gefährlich halte, im Schlafzimmer einen Gasofen zu betreiben. Da könnte einerseits die Luft knapp werden, obwohl eine Art Zwangslüftung mittels eines kleinen Schiebegitters besteht, andererseits könnte sich vielleicht auch Bettstaub, so Wollfusel und dergleichen leicht an der kleinen Gasflamme entzünden. So habe ich beschlossen, den Gasofen vom Schlafzimmer ganz auszubauen. Anstatt dessen säge ich mir ein rundes Loch in die Wand zum benachbarten Wohnzimmer, worin ich solche Abdeck-Rosetten und ein 100er-Rohrstück vom Baumarkt einsetze. Auf der anderen Seite setze ich in das Rohrstück solch einen billigen Bad-WC-Abluftventilaor, wie man sie jetzt in den Baumärkten oft schon für unter 15 Euro bekommt. Wenn ich dann das Schlafzimmer temperieren will, schalte ich diesen Ventilator ein, der in diesem Durchgangsrohr zum Schlafzimmer sitzt, und der saugt dann die warme Luft vom Wohnzimmer und bläst sie ins Schlafzimmer. Das reicht völlig aus, denn erstens ist das Schlafzimmer sehr klein und daher schnell beheizbar und zweitens will man im Schlafzimmer ja keine 20 Grad oder so was erreichen, es genügt, wenn es im Winter leicht temperiert ist, damit man sich nicht gerade etwas abfriert. In dem Mobilheim Nummer 5, welches wir als Keller benutzen, befindet sich ebenfalls noch eine Gasheizanlage, die aber wieder etwas anders aufgebaut ist, sie ähnelt mehr der in Kaylas Mobilheim. Aber die konnten wir nicht testen, weil ich dafür keine Gasflaschen geordert habe, da ich dort nicht heizen möchte, um die Kosten gering zu halten und es lohnt sich nicht, weil man sich dort kaum längere Zeit aufhält.
Können Sie fabrikneue Betonwannen, Speiskübel, Mörteltragwannen und dergleichen gebrauchen? Zurzeit habe ich die Möglichkeit ganz billig an erstklassige Profi-Wannen dieser Art heranzukommen. Das sind die großen schwarzen aus Kunststoff und zwar die in guter Qualität, nicht solch ein primitives Baumarktszeug. Normalerweise kosten die guten davon ja echt Geld, 44 Euro das Stück, aber eine begrenzte Menge kann ich nun für einen Stückpreis von nur 12 Euro beschaffen. Bis zu etwa 10 Stück könnte ich ordern. Mein eigener Bedarf an so was ist begrenzt und ich habe mir für alle Fälle 2 Stück gesichert, eine runde und eine eckige, die kann man hier schön unter das Mobilheim schieben und wieder hervorholen, wenn man sie mal braucht, z.B. wenn ich demnächst Gehwegplatten mit einem Gemisch aus Sand und Zement verlege. Diese Wannen kann man hervorragend zum Anmischen solcher Leichtmörtel gebrauchen, einfach den Sand und Zement in der gewünschten Menge reinkippen und dann mit einem stabilen Bohrmaschinen-Quirl 10 Minuten lang durchmischen. Da braucht man gar keine Betonmischmaschine für viel Geld zu leihen oder Fertigbeton kommen lassen, was bei solchen Leicht- Mörteln für Gehwegplatten oder für stabile Aufpflasterungen ja ohnehin nicht geht, denn Leichtmörtel bietet kein einziger Transportbetondienst an. Im Baumarkt kriegt man manchmal solche Wannen und Kübel zwar schon für 6 oder 8 Euro, das ist aber alles Zeug was überhaupt nichts taugt. Die bersten bei Frost oder bekommen beim Mischen von der Sandkörnung Risse, das passiert hier bei den Dingern nicht. Wie gesagt, es ist nur ein kurzzeitiges Angebot, ab Ende nächster Woche läuft es aus und dann gibt es nichts mehr.
Vielleicht haben Sie den obskuren Streit mitbekommen, der jetzt in der Öffentlichkeit entbrannt ist, um Äußerungen von dem Bayern- Präsidenten Stoiber, dass er nicht noch einmal möchte, dass die Wahl im Osten entschieden wird. Dass sich die Leute in den östlichen Bundesländern darüber aufregen werden, war klar, aber sind wir einmal ganz ehrlich, der Mann hat absolut recht. Die Gefahr ist nicht zu unterschätzen, dass viele Leute im Osten wieder einmal mehr ihren alten Linksgenossen nachtrauern und denen deshalb dort sehr hohe Stimmenzahlen bescheren werden. Das kann dann wieder leicht dazu führen, dass eine Wahl, wenn sie ohnehin schon relativ knapp ausfallen würde, zu Gunsten der Linken ausgeht. Das wäre der endgültige Todesstoß für Deutschland, jedenfalls aus finanzwirtschaftlicher Sicht und Deutschland würde noch schneller in der wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit versinken, als das jetzt schon geschieht. Ich möchte nicht von ultralinken Blödköpfen regiert werden, das muss man mal ganz klar sagen und ich glaube, man muss den Bürgern auf der Straße wirklich mit aller Deutlichkeit einmal vorführen, was das bedeuten würde, wenn solche Genossen das Land mitregieren würden. Das Chaos ist schon groß genug, wenn dann Ultrarot käme, dann gute Nacht! So betrachtet muss man es dem Stoiber danken, dass er es endlich als erster wagt, dieses fatale Problem einmal in der Öffentlichkeit anzusprechen.
Das Wetter der letzten Wochen zieht viele Wetterpropheten aus ihren Löchern, die nun predigen, dass es Ende August und Anfang September sehr heiß werden würde. Sozusagen das fehlende Sommerwetter dann verspätet nachgeholt würde. Aus allem lässt sich Geld machen, so auch aus dem Wetterfrust vieler Bürger und deshalb gab es diese Tage im Saal Kreutzer eine Veranstaltung, gegen hohe Eintrittsgebühr versteht sich, die den Leuten Tipps vermitteln sollte, wie man trotz mäßigen Wetters eine sommerliche Zeit verbringt. Ich muss auf mich bezogen ganz klar sagen, dass mich die jetzige Wetterlage nicht stört, obwohl es eher herbstlich ist. Im Gegenteil, ich empfinde die Kühle sogar recht angenehm, wenngleich ich mir doch auch noch etwas Sommer wünsche. Speziell in Stuttgart führt die ungewohnte Kühle zu dieser Jahreszeit sogar dazu, dass wir mitten in der Stadt ständig frische, angenehme Luft haben, was sonst im Sommer eher die Ausnahme ist. Stuttgart ist bekannt und berüchtigt für seinen gelegentlichen Sommer-Smog, der durch die teilweise Kessellage an heißen, windarmen Tagen gerne entsteht. Bei sachlicher Überlegung komme ich jedoch automatisch zu der Ansicht, dass sicherlich noch eine warme Zeit kommen wird, dazu benötige ich keine geistreichen Tipps von obskuren Gestalten, die damit dann noch viel Geld machen. Enttäuscht werden natürlich viele von denen sein, die gerade jetzt ihren Jahresurlaub genommen haben und ihn zuhause verbringen. Ich habe ja gewissermaßen immer Urlaub und kann dann durch die Landschaft reisen, wenn es mir und dem Wetter passt.
Viele Versprechungen machen die Wetterpropheten derzeit nicht mehr, aber den schönsten, präzisesten und informativsten Wetterbericht seit langem habe ich am Freitagmorgen im Radio gehört. Dort sagte der Radiowetterfrosch wortwörtlich: „Morgen, am Samstag, wird das Wetter wie heute und heute am Freitag, wird das Wetter wie es am Sonntag auch werden wird." Damit konnte natürlich jeder viel anfangen, da man das Wetter vom nächsten Sonntag am Freitag sicherlich schon kennt, oder etwa doch nicht?
Nun soll es für heute genügen. Ich bin im Moment ziemlich müde und werde mich deshalb gleich einmal so zwischendurch für 3 Stündchen schlafen legen. Das liegt daran, weil ich diese Woche nur sehr wenig Schlaf hatte, an einem Tag die Sternschnuppen-Nachtfahrt, dann beendete mein Apotheken-Zulieferdienst sehr früh meine Nachtruhe, am nächsten Tag zog sich die Nacht ewig aus anderen Gründen und es gab kaum Schlaf, dann von gestern auf heute mein Bühnenräumerjob, da wurde es auch noch zusätzlich später als sonst, so dass ich erst gegen 5 Uhr heute morgen in die Koje kam, nein, das hält man in diesem Alter einfach nicht mehr aus. In der nächsten Woche muss ich unbedingt etwas kürzer treten und werde etwas mehr entspannen.
Müde, bereits halb eingeschlafene, aber fröhliche Grüße,
Ihr
Egbert Lappenkeuler
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