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Lappenkeuler - Brief / Email „Elvis" vom 12.09.2005
Lustige Grüße!
Am letzten Samstag hatte man hier auf dem Platz eine sogenannte Elvis-Presley-Party veranstaltet. Es gibt hier wohl zufälligerweise viele Fans von dem Elvis, der ja schon lange tot ist, und so kam man auf diese Idee, wo dann nur Lieder von dem gespielt wurden. Ich bin kein wirklicher Anhänger von dem, aber es war Musik, die in meiner Jugend lief und zusammen damit kommt manche Erinnerung zurück, das tut manchmal gut. Zuerst wollten Kayla und ich aber trotzdem nicht dahin gehen, weil derartige Festivitäten uns nicht so liegen und weil wir uns eigentlich mit uns selbst beschäftigen wollten. Dann klingelte aber der Veranstalter, ein anderer Bewohner vom Platz und hat uns überredet doch wenigstens mal für ein Stündchen hinzugehen. Hinten am Ende des Platzes, bei den Grillplätzen, hatte man eine erstaunlich große Zeltbühne aufgebaut, daneben noch ein kleines Festzelt. Ich dachte schon, was wollen die mit einer Bühne, denn Elvis wird selbst wohl nicht kommen, da er ja sicher schon 20 Jahre oder länger tot ist und auch sonst wäre der wohl nicht gekommen, weil unbezahlbar. Aber dann tauchte ein sogenannter Elvis-Imitator auf. Ich habe Tränen gelacht über diesen Kasperle, weil der gar nichts konnte, sich aber für den Größten hielt und immerhin optisch ziemlich gut auf Elvis getrimmt war. Meistens bewegte er nur zu einem Tonband den Mund und hopste etwas ruckelig über die Bühne, aber irgendwann wurde er überheblich und meinte dann, das Mikrofon echt einschalten zu müssen und selbst zur Musik zu singen. Es ist schon gut, dass bei solchen Abendveranstaltungen keine Milch gereicht wird, denn die wäre umgehend sauer geworden. Also man muss schon unter ganz reichlicher Fehleinschätzung, gepaart mit Selbstüberschätzung und Verblödung leiden, um mit solchem Gekreische auf eine Bühne zu gehen, eine Beleidigung für den echten Elvis. Na egal, Hauptsache es war lustig und je schräger dieser Hilfselvis für Arme sang, um so besser wurde die Stimmung und die Leute haben sich fast kaputtgelacht. Eine Frau hat sich vor lauter Lachen an ihrem Wein verschluckt und wäre beinahe sogar erstickt. Die war schon blau angelaufen und ihr Freund hatte größte Mühe, ihren Erstickungsanfall durch das Verschlucken zu beenden und sie wieder auf die Beine zu kriegen. Irgendwann hat der Ersatz-Elvis dann mitbekommen, dass die Leute nicht vor Begeisterungs-Freude lachten, sondern dass sie ihn auslachten, da wurde er aber sehr böse und hat über das Mikrofon die Zuhörer beleidigt. Darin steigerte er sich dann, Ignorantenpack, dumme Wichser und ähnliche Titel verteilte er dann unters Publikum. Jetzt können Sie sich vorstellen, dass einige der Leute schon ziemlich angesäuselt waren, weil sie reichlich dem Alkohol zugesprochen hatten. Die ließen sich natürlich solche Beleidigungen nicht gefallen und irgendwann flog das erste Trinkglas auf die Bühne, bald danach folgte eine Bierflasche, die den schrägen Elvis sogar traf, nicht ernsthaft, aber immerhin. Der Organisator trat dann auf die Bühne und bat um Ruhe und Besinnung, während der Elvis-Stümper zerknirscht das Weite suchte. Ab diesem Moment wurden dann nur noch alte Schallplatten vom richtigen Elvis abgespielt und alle waren wieder zufrieden. Solche Festivitäten entwickeln halt oft eine Eigendynamik. Nach knapp 2 Stunden sind wir dann zurück in unsere Mobilheime gegangen und haben den Elvis- Kult verlassen.
Der furchtbare Hurrikan in Amerika hatte ja erschreckende Auswirkungen, wobei man zuerst meinte, es wäre harmloser verlaufen. Vor allem habe ich mit einiger Verwunderung gehört, wie disziplinlos in kürzester Zeit Verbrecher dort das Regiment übernommen haben, die systematisch mit Banden alles plündern, was die ohnehin schon genug gebeutelten Menschen vielleicht so gerade noch übrig behalten haben. Ist solch ein Verhalten eine Auswirkung unseres desolaten Zeitgeistes oder vielleicht mehr eine speziell amerikanische Sache? Ich bin der Auffassung, ohne derartige Situationen jemals hier heraufbeschwören zu wollen, dass hierzulande die Nachwirkungen nach einer solchen Katastrophe mehr in geordneten Bahnen verlaufen wären, weil die Deutschen doch auch heute noch nicht ganz so ein disziplinloser Haufen sind, wie die Amis. Aber möglicherweise täusche ich mich da auch gewaltig, weil solche Katastrophen wahrscheinlich die Menschen selbst stark verändern.
Natürlich mussten die Ölkonzerne und Spekulanten das gleich zum freudigen Anlass nehmen, um sich daran eine goldene Nase zu verdienen. Die kennen keine Skrupel und sei das Leid noch so groß. So weiß man aber auch, was man von denen zu halten hat; als hätte man es nicht vorher schon gewusst. In einer seriösen Sendung wurde glaubhaft versichert, dass hierzulande der Ölanteil aus den betroffenen Gebieten unter 2 % ausmacht, demnach hätten die Spritpreise durch direkte Auswirkungen der Katastrophe hier ja maximal um 2 % ansteigen dürfen, sie sind aber teils um 15-20 % gestiegen. Wissen Sie, ich reagiere auf solche Dinge sofort und kann im Stillen nur über die Dummheit dieser Ölkonzerne lachen. Die machen sich auf lange Sicht mit dieser Politik ihr Geschäft selbst kaputt, auch wenn sie kurzfristig tüchtig daran verdienen. Solange sich Preise in einem zwar gehobenen Bereich bewegen, den sich jeder noch gut zu leisten imstande ist, bleibt der Absatz hoch und kaum einer denkt über Alternativen nach. Übertreiben es die Ölmultis aber so drastisch, dann steigen auch die Aktivitäten, andere Antriebssysteme, andere Rohstoffe u.s.w. zu finden und irgendwann wird es dann so weit sein, dass der Durchbruch gelingt und dass man auf Öl weitgehend verzichten kann. Sicher sind viele Ölmultis heute auch schon auf anderen Gebieten tätig, um dann auch dort dabei zu sein, aber längst nicht alle. Manche der Ölmultis und auch die Öl-Förderländer, die jetzt noch glauben, die Preisspirale immer weiter nach oben schrauben zu können, die werden dann in einigen Jahren ganz schön dumm da stehen, wenn keiner ihr Öl mehr haben will. Dann können die es zu 10 % des heutigen Preises verschleudern, wenn sie überhaupt noch etwas dafür kriegen, davon bin ich überzeugt. So sehr ich auch ein Gegner von Leuten wie Trittin & Co bin, so bin ich doch der Meinung, dass man sich schon viel zu lange in Sachen Energie einseitig aufs Öl festgefahren und damit abhängig gemacht hat. Da hätte die sogenannte westliche Welt spätestens 1973 wach werden müssen, als es diese Ölknappheit mit Sonntags-Fahrverboten gab. Das ist über 30 Jahre her und in dieser Zeit hätte die Forschung sicherlich genug Muße gehabt, betriebsfähige, brauchbare Alternativen zur Serienreife zu entwickeln, aber als die Ölhähne dann wieder aufgingen, hat man sich im Sessel zurück gelehnt und sich wieder nur an den Gewinnen aus dem Öl erfreut, während die Forschung wieder nur weiter dahin dümpelte und ein Nischendasein führte. Von mir aus sollen die doch die ganzen Agrarflächen auf Raps für Biodiesel umstellen. Wichtig wäre, dass die zukünftige Energie, egal ob die nun aus Raps, Sonne, Kohle oder sonst woher kommt, im eigenen Land oder wenigstens innerhalb der EU erzeugt würde, damit man solche wackligen Zulieferstaaten aber auch solche Welt-Multis wie die Ölkonzerne nicht mehr nötig hat. Das schafft nur unkalkulierbare, unnötige und unsinnige Abhängigkeiten. Zurück zu meiner eigenen Sofortreaktion darauf. An mir verdienen die Ölmultis und die Steuerkasse des Staates durch höhere Benzin- bzw. Dieselpreise keinen Cent mehr als zuvor, da ich genau in dem Maße weniger Auto fahre, wie diese Preise ansteigen. Ich bin schließlich in der glücklichen Lage, nicht ein bestimmtes Pensum an Kilometern in der Woche zurücklegen zu müssen, einmal abgerechnet den Fahraufwand für die Fußmedizinartikel, die ich jeden Donnerstag in aller Herrgottsfrüh zu verschiedenen ländlichen Apotheken rund fahre. Wenn ich in den letzten Wochen jeweils vielleicht 300 km gefahren bin und nun liegen die Dieselpreise um 20 % höher, dann fahre ich ab sofort nur noch 200 km pro Woche und habe dabei sogar noch ein paar Cent verdient. Einkaufsfahrten werden wieder mehr gebündelt oder ich lege diese gleich mit den Fußmedizin-Belieferungsfahrten zusammen, die ich ja bezahlt kriege. So gesehen kann ich sagen, die ganzen Spritpreiserhöhungen haben mich bis heute keinen Cent mehr gekostet, nur das Auto wird entsprechend weniger benutzt. Dadurch hält es noch länger und die Reifen werden weniger verschlissen. Das würde diese Ökowürmer und deren Anhänger natürlich auch freuen, da die ja möglichst viel Verkehr verhindern wollen und es ist irgendwo schon schade, dass man nicht mehr ganz so freizügig fahren kann wie früher, aber mich belastet das genau genommen gar nicht, weil eine Reduktion der Nutzung in diesem Maße kaum auffällt, wenn man es zuvor ein wenig organisiert. Es kommt dadurch jetzt auch oft vor, dass ich vielleicht an 2 Tagen in der Woche das Auto überhaupt nicht benutze. Man kann das ruhig damit vergleichen, wie früher immer scherzhaft gesagt wurde, dass man immer nur für 20 Euro tanken gehen würde, egal was der Sprit kostet. Ich tanke zwar generell voll, um unnötige Wege zur Tankstelle zu sparen, aber dadurch, dass ich dann weniger fahre, brauche ich vielleicht nur alle 4 Wochen zur Tankstelle, während ich früher alle 3 Wochen hin musste. Gewiss kann man sagen, wenn sich diese böse Preisspirale immer weiter nach oben dreht, dann kommt irgendwann ein Punkt, wo man es mit den von mir beschriebenen Maßnahmen nicht mehr ausgleichen kann. Aber ich denke, mein System hat sogar noch Reserven, die ungefähr solange funktionieren, wie der Dieselpreis ungefähr unter 2 Euro pro Liter bleibt. Bei 2 Euro pro Liter würde sich meine wöchtenliche Fahrstrecke exakt auf die Hälfte der ursprünglichen Werte reduzieren, wodurch ich mit den exakt gleichen Ausgaben fürs Auto auskäme, wie früher. Würde dieser Scheitelpunkt überschritten, dann käme langsam der Moment, in dem man sagt, da fährt man so wenig, dass man das Auto eigentlich auch bald ganz abschaffen könnte, weil man es ohnehin nur noch für unter 100 km die Woche nutzt. Sie kennen den Effekt sicherlich selber, wenn man einmal an das Auto gewöhnt ist, will man aber so leicht nicht wieder darauf verzichten und schon gar nicht, wenn man sieht, wie schlecht und unflexibel man im Vergleich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bedient ist. Das wird sicherlich nicht für alle Leute gelten, denn wer immer von A nach B muss und die öffentlichen Verkehrsmittel auch zwischen A und B immer gut verkehren, wird keine Probleme mit einem Umstieg haben. Wer jedoch heute von A nach B, morgen aber von A nach C und übermorgen nach D muss, wohin nur schlechte oder gar keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren, der wird vom Auto so leicht nicht loskommen. Natürlich spielen auch noch viele andere Faktoren da hinein. So hasse ich es, wenn ich in einer vollen Bahn mit vielen anderen Leuten aufeinander hocken soll. Eine andere Sache wäre vielleicht die, wenn irgendwann mein schöner VW-Golf-Variant- Diesel, der ja auch problemlos mit 5,5-6 Liter auf 100 km zu fahren ist, also wenn der irgendwann einmal verschlissen wäre und gegen einen anderen ausgetauscht werden müsste, dann wäre ich in einem solchen Fall sogar dazu geneigt, mir solch einen Sprit - Spar - VW - Lupo - Diesel zu kaufen, der sogar nur 3,4 Liter auf 100 km brauchen soll. Ich habe neulich mal in solch einem Wägelchen gesessen und zum normalen fahren ist darin auch Platz genug, man fühlt sich keineswegs beengt. Er bietet immer noch wesentlich mehr Platz, als mein früherer Suzuki. Was man öfters vermissen würde, wäre gegenüber dem Golf - Variant der schöne Laderaum und die gute Durchzugskraft beim Fahren. Aber nochmals 2 Liter Verbrauch weniger, das ist schon was und damit käme man schon in einen Bereich, wo man fast schon sagen könnte, die Spritpreise sind mir ziemlich egal, man führe dann, gemessen am heutigen Spritpreis, 100 km für etwas über 3 Euro, da kann kein noch so günstiges öffentliches Verkehrsmittel mithalten. Aber ich denke, beim VW-Golf- Dieselverbrauch komme ich so auf knapp 6 Euro für je 100 km und das ist auch noch bei allem Gejammere erträglich.
Man sieht aber trotzdem schon die Auswirkungen der hohen Benzin- und Dieselpreise. Ein flüchtiger Bekannter von mir, der auch Sohi ist, und bislang auch noch immer sein eigenes Auto fuhr, steigt ab nächstem Monat auf den Motorroller um. Na ja, diese Erfahrung kenne ich ja, denn bevor ich damals den Suzuki hatte, hatte ich ja ungefähr 2 Jahre lang selbst einen gebrauchten Motorroller gefahren. Das ist natürlich besser, als zu Fuß gehen oder auch noch besser, als Radfahren, aber aus meiner Sicht würde ich diesen Rückschritt so schnell nicht mehr tun. Gewiss sind die Gesamtkosten von so einem Motorroller wesentlich geringer, zumindest wenn man ein als Mofa eingestuftes Modell davon hat. Es gibt ja auch welche, die ähnlich wie ein Moped oder gar wie ein kleines Motorrad eingestuft werden, die sind im Unterhalt aber auch gleich viel teurer und lohnen sich im Vergleich zu einem sparsamen Auto nicht mehr nennenswert. Die als Mofa eingestuften Gebilde dürfen offiziell nur 25 km/h fahren, schneller sind die aber alle, meistens laufen die locker 35 bis 45 km/h und das sogar ohne dass man etwas verändern muss. Meiner lief damals um die 40 km/h, allerdings nur auf geraden Strecken, wenn ich hier die steilen Steigungen rauffuhr war man an manchen Streckenabschnitten froh, wenn das Ding sich noch mit 10 km/h bewegte. Wenn man den Anschaffungspreis nicht einrechnet, ist der Diesel-Golf aber von den reinen Kraftstoffkosten schon nicht viel teurer, als solch ein Motorroller. Der Motorroller brauchte ungefähr 4 Liter auf 100 km/h, dafür aber teures Gemisch. Der Diesel - Golf kommt mit 5,5 Litern aus, mit billigerem Diesel. Natürlich hinkt der Vergleich trotzdem, denn mit dem Motorroller wird man pro Woche kaum mehr als vielleicht 50 km zurück legen, während man mit dem Auto automatisch auch mehr zum Fahren angespornt wird und dadurch im Mittelwert sicherlich auf 200 bis 300 km pro Woche kommt. Dann ist die Versicherung vom Auto viel teurer und Steuer kostet solch ein Mofa-Roller gar keine. Aber mein flüchtiger Bekannter kann nicht anders. Sein bisheriges Auto, ein älterer Mazda 323, hat beim TÜV vor allem die Abgasprüfung nicht mehr bestanden. Es gab auch noch ein paar andere Mängel, aber die hätten nicht dazu geführt, dass die Plakette verweigert wird, nur die extrem miesen Abgaswerte wurden zum Anlass genommen, nicht nur die AU - Plakette zu verweigern, sondern auch die eigentliche TÜV - Plakette, weil sie gar so mies waren. Der ist dann in die Werkstatt gefahren und dort hat man irgendwelche Dichtungsringe im Motor als Grund für die schlechten Abgaswerte festgestellt. Die liegen aber so ungünstig, dass zu deren Austausch der Motor zu 75 % zerlegt werden müsste, was viel Zeit und noch mehr Geld durch hohen Arbeitslohn kosten würde. Man hat gesagt, er müsse mit 1.700 Euro Reparaturkosten rechnen, wenn nichts anderes hinzu kommt. Soviel Reparaturkosten für ein Auto, was immerhin schon 12 Jahre und 160.000 km auf dem Buckel hat, dazu traut man sich nicht, zumal auch schon einige Roststellen so weit sind, dass hierzu der TÜV spätestens in weiteren 2 Jahren nicht mehr den Segen geben wird. Diese Kosten könnte mein Bekannter derzeit überhaupt nicht aufbringen. Er hat dann mit einem komischen Gebrauchtwagenhändler einen seltsamen Deal gemacht, wie man das heute so modern nennt. Der Gebrauchtwagenhändler kriegt den kaputten Mazda und mein Bekannter legt noch 100 Euro drauf und bekommt dann dafür einen 4 Jahre alten Mofa-Motorroller von ihm, der noch gut in Schuss sein soll. Allerdings fährt mein Bekannter den Mazda noch bis zum Ende des Monats, so lange darf er noch. Der wird sich noch umsehen, gerade wo es doch bald wieder auf die kalte Jahreszeit zugeht, also ich möchte da nicht mehr im Winter mit dem Motorroller durch die Gegend zockeln. Es ist klar, die Mofa- Motorroller sind im Vergleich sehr billig im Unterhalt. Wenn man nicht übermäßig weit und viel damit fährt, kommt man sicher mit Monatskosten von 20 Euro aus und bleibt immerhin mobil. Dafür kann man heute kein Auto mehr fahren, selbst im Stehen wäre der Unterhalt des Autos teurer, sogar wenn ich den ganzen Monat keinen einzigen km damit fahre.
Neulich fand ich einen Bericht bemerkenswert, der hier veröffentlicht wurde. Darin hieß es, dass interessanter Weise die Anzahl von Einbrüchen, Raubdiebstählen u.ä. Delikten im Raum Stuttgart in den letzten 10 Jahren um 82 % angestiegen sei. Im gleichen Zeitraum sei die Anzahl solcher Delikte, die von Ost- und Südosteuropäern verübt wurden, um 86 % gegenüber früher angestiegen. Im Klartext heißt das aber auch nichts anderes, als dass die Anzahl der von Westeuropäern oder Deutschen verübten Delikte sogar um 4 % zurück gegangen ist. Wären die Grenzen in Richtung Osten und Südosten dicht geblieben, hätten wir also heute insgesamt 86 % weniger Kriminalität! Das muss man sich einmal vorstellen und wenn man diese Zahlen doch kennt, dann muss man doch etwas dagegen tun können. Aber man hat den Eindruck, dass man hier untätig die Hände in den Schoss legt und dieses Ganovenpack weiterhin gemütlich hier aktiv werden lässt. Jede Medaille hat zwei Seiten und im Schweif dieser ganzen Dinge ist ja beispielsweise auch die Anzahl der billigen Ost-Huren geradezu explodiert. Und man mag es sehen wie man will, aber da sind wirklich wunderschöne Frauen dabei, wo man es nicht begreift, dass die es nötig haben, einem solchen Beruf nachzugehen. Nicht dass ich mich da als potentiellen Kunden sehe, Sie wissen ja, ich bin versorgt, aber man darf ja trotzdem mit offenen Augen durch die Welt gehen und dabei auch so was registrieren. Selbst in den kleinen Dörfern rund um Stuttgart, in denen früher noch niemand wusste, wie das Wort Hure geschrieben wird, bieten heute derartige Damen, oft in abgestellten Wohnwagen oder auch in manchen früheren Gasthöfen ihre Dienste an. Man sagt, die moralischen Grenzen verfallen immer mehr und es ist schwierig heute überhaupt noch welche zu definieren. Ich glaube viel mehr, gleichmäßige moralische Grenzen, die für alle Menschen die gleiche Bedeutung haben, gibt es schon lange gar nicht mehr.
Sicher haben Sie schon mitbekommen, dass wir gerne Besichtigungen aller Art, wie Betriebsbesichtigungen, Galerie-Eröffnungs- Besichtigungen und ähnliche Veranstaltungen mitmachen. Erst im letzten Moment hatten wir mitbekommen, dass hier eine frühere Schokoladenfabrik letzten Donnerstagnachmittag eine kostenlose Betriebsbesichtigung ermöglichte. So sind wir dorthin gefahren. Zuerst war ein Schnellkurs in Werksgeschichte angesagt. Ganz früher gehörte diese Schokoladenfabrik als Zweigwerk zu der recht bekannten Marke Lindt & Sprüngli, deren Hauptsitz wohl in Aachen ist. Damit war jedoch schon vor ungefähr 20 Jahren Schluss, ein Herr Imhoff aus Köln, dem wohl auch diese noch bekanntere Stollwerck - Schokolade gehört, hat diese Lindt - Firma damals gekauft und damit auch dieses Zweigwerk. Es wurde aber nicht geschlossen, sondern die Firma Lindt - Sprüngli, die früher durch gute Pralinen eigentlich groß geworden war, stellte hier ihr zweites Standbein her, wo vorwiegend gefüllte Tafelschokolade produziert wurde. Da gab es z.B. speziell für den Sommer sogenannte Erfrischungsschokolade, die innen mit einer erfrischenden Zitronen- oder Erdbeercreme gefüllt war und für den Winter wurden so genannte Hohlfiguren, solche Nikoläuse, Baumbehang und andere Weihnachts-Schokosachen, teils auch mit cremeartigen Füllungen, hergestellt. Im Winter wurden die Sommerprodukte gemacht und im Sommer die Weihnachtssachen, damit alles zeitgerecht im Handel geliefert werden konnte. Daran hat sich durch die Übernahme wohl damals auch nicht sehr viel geändert. Dann kam irgendwann ein Wechsel, weil dieser Imhoff den Laden an die Firma Sarotti verkaufte. Es wurde aber weiter das gleiche Sortiment gemacht. Kurios, wie der Lauf der Welt manchmal ist, hat wieder der selbe Imhoff dann weitere 5 oder 6 Jahre später den ganzen Sarotti-Clan gekauft und wurde damit automatisch auch wieder Besitzer von diesem Zweigwerk. Das hielt aber auch nicht auf Dauer. Das alles und die moderne Automatisierungstechnik haben natürlich auch ihr Spuren hinterlassen und die Belegschaft drastisch reduziert, denn während 1965 dort mal 290 Leute Arbeit fanden, sind es heute, knapp 40 Jahre später, nur noch 48 Leute, also ungefähr ein Sechstel. Na ja, um die ganzen Wirren abzukürzen, heute tritt man dort nicht mehr unter einer bestimmen Marke auf, sondern arbeitet sozusagen als Süßwaren - Dienstleister, der für andere Unternehmen auf Auftrag bestimmte Süßwaren, vorwiegend Schokozeugs produziert. Diese Sachen werden dann zum Teil unter bekannten Markennamen verkauft, aber auch für Discounter wie Aldi oder Lidl werden diese Billigschokoladen für 39 Cent die Tafel dort teilweise und zeitweise hergestellt. Als wir dort waren, liefen gerade an diesem Tag die letzten Produktionen von Weihnachts - Süßigkeiten vom Band. Einige Maschinen standen schon still und wurden mit einem enormen Aufwand gereinigt. Nach der Reinigung werden die Maschinen auf andere Produkte umgestellt und es werden u.a. Osterhasen vollautomatisch hergestellt. Man macht sich keine Vorstellung, welch ein Sauberkeits- und Hygieneaufwand in solch einer Schokoladenfabrik nötig ist. Daher bestehen 40 % der Arbeitsleistungen aus Reinigungsarbeiten an Räumen und Maschinen. Auch wir durften erst in die heiligen Hallen, nachdem wir zuvor durchgehende Schutzkleidungs-Vollanzüge mit Rundum - Kopfmützen angezogen und eine Desinfektions - Schleuse durchgangen hatten. Jede Besuchergruppe durfte auch nicht größer als 10 Leute sein, deswegen mussten 2 Leute zurück bleiben. Am interessantesten fand ich das Schokoladenlabor, wo auch neue Produkte entworfen werden. Natürlich gab es viele Pröbchen zum Naschen, dabei hat mich von diesen neuen Laborproben eine sogenannte Nougatecke am meisten fasziniert. Einfach umwerfend gut dieser Geschmack. Das Ziel dahinter ist aber, diesen edlen Nougatgeschmack in eine eigentlich normale Schokolade zu bringen, deren Produktion nur etwa 15 % der Kosten von echtem Nougat verursacht. Immerhin rühmt man sich dort, zwar eine der kleinsten Schokoladen- und Süßwarenfabriken in Deutschland zu sein, aber auch eine der modernsten. Nur durch die weitgehende Automatisierung der Produktion hätte sich der Betrieb überhaupt bis heute halten können, sonst wären vor 15 Jahren schon die Lichter ausgegangen. Am Ende der Führung ging es dann in einen Raum, in dem alle Produkte, die heute aktuell noch hergestellt werden, ausgestellt waren und auch zu günstigen Preisen in sogenannten Haushaltsmengen gekauft werden konnten. Davor gab es aber auch schon für jeden eine Plastiktasche mit 12 kostenlosen Pröbchen zum Mitnehmen, die zum Teil sogar aus richtigen, normalen Tafeln Schokolade bestanden. Die Teilnahme an der gesamten Werksbesichtigung war darüber hinaus auch noch völlig kostenlos.
In der Böhringer Straße droben in Zuffenhausen wäre mir beinahe ein Idiot in meinen Wagen gefahren, als ich letzten Donnerstag früh die Fußmedizinsachen auslieferte. Dieses Arschloch, ich meine Fehler macht jeder einmal, davon kann sich keiner freisprechen, aber der Schwachkopf kam mit seinem großen Ford - Scorpio aus einer privaten Hauseinfahrt und fuhr mir strikt davor, mitten in den fließenden Verkehr hinein. Als ich dann mit quietschenden Bremsen so gerade noch wenige Millimeter vor ihm zu Stehen kam und hupte, wurde er auch noch frech. Blieb dort stehen, stieg aus und beschimpfte mich. Ich habe ihn dann gefragt, ob er seinen Führerschein in der Mülltonne gefunden habe und ob er noch ganz gar im Kopf wäre. Dann hat er mir Prügel angedroht. Gut, er sah relativ kräftig aus und nicht nach jemandem, mit dem man sich gleich am frühen Morgen prügeln möchte. Zumal ich mit meiner Auslieferungsfahrt keine Zeit wegen diesem Wahnsinnigen verlieren wollte, habe ich ihn dann als Schwachkopf bezeichnet und ihn stehen gelassen, bin um seinen Wagen herumgefahren und dann weitergefahren. Aber Sie kennen mich inzwischen vielleicht auch schon ein wenig, so dass Sie sich vorstellen können, dass ich das nicht so auf mir sitzen lasse. Mich von solch einem Element gefährden und dann auch noch Prügel androhen zu lassen. Der wird an dem Tag noch seine helle Freude bekommen haben, denn ich habe von der nächsten Telefonsäule die Polizei angerufen und denen anonym mitgeteilt, das der Fahrer des Wagens mit seinem Kennzeichen betrunken und in Schlangenlinien im Bereich Zuffenhausen herumfahre. Von einem Bekannten weiß ich, dass die solchen Meldungen sofort nachgehen und das per Funk jedem Streifenwagen mitteilen, deren Besatzung dann den entsprechenden Wagen aus dem Verkehr zieht und den Fahrer überprüft, sobald sie ihn im Verkehr antreffen. Ich weiß es nicht, aber möglicherweise war der auch betrunken oder stand unter Drogen, denn so grob fahrlässig kann man sich eigentlich nur absichtlich oder im Rausch verhalten. Vor allem würde man in halbwegs normalem Zustand dann nicht auch noch derart frech gegen die Leute, die man so in Gefahr gebracht hat.
Vielleicht 750 m von hier hat am Mittwoch ein türkischer Spezialitäten-Imbiß neu aufgemacht. Nun ist das hier mehr eine normale Mittelstands-Wohngegend, wo man solche Einrichtungen normalerweise nicht vorfindet. Derartige Imbissbetriebe findet man eher in den alten Wohnvierteln, wo heute vorwiegend Ausländer und Sohis leben. Trotzdem haben die hier in der Gegend aufgemacht und gewiss auch in der Hoffnung, durch die relativ nahe Lage zum Campingplatz viel Kundschaft rekrutieren zu können. Deswegen hatten die im gesamten Bereich des Campingplatzes unzählige Einladungs-Plakate aufgehangen, wo es am Eröffnungstag alle Gerichte zu 30 % des üblichen Preises geben soll. Sie kennen mich und da wurden wir neugierig. Eigentlich bin ich kein Freund von türkischen Gerichten, aber es wurde schon auf den Plakaten darauf hingewiesen, dass man auch normale Gerichte, wie Pommes mit Bratwurst und dergleichen anbiete. So sind wir am Mittwoch gegen 18 Uhr dorthin gegangen. Es war trotz der günstigen Preise relativ leer, die Betreiber waren sehr freundlich. Sollte man nun ein Kebab oder dergleichen essen oder lieber doch auf Bewährtes zurückgreifen? Ich entschied mich doch für letzteres und bestellte Pommes mit Ketchup und einer Fein-Bratwurst dazu, während Kayla sich eine so genannte türkische Salatplatte genehmigte. Die Salatplatte war schön bunt und sah lecker frisch aus und ich bereute schon, nicht auch diese genommen zu haben, habe aber zwischendurch bei Kayla etwas genascht, während sie dafür von meinem 0815-Menü etwas abbekam. Die Salate waren völlig anders gewürzt, als man es hier erwartet und schmeckten für meinen Geschmack etwas eigenartig, schienen aber sehr frisch. Die Pommes waren sehr gut, mittelhell, außen fest und innen noch ganz leicht etwas weich, sauber ohne dunkle Krumen, na ja, die Fein-Bratwurst, ich weiß nicht, wo die die eingekauft haben, aber das war nichts. Man hätte genauso gut einen Schwamm salzen und braten können, das hätte sicherlich ähnlich geschmeckt. Die habe ich dann auch über halb zurückgelassen. Zu allem haben wir dann Cola und Mineralwasser getrunken und für alles zusammen waren am Schluss dank der Eröffnungs-Vergünstigung nur 5,30 Euro zu zahlen, also für die Sachen, die Kayla und ich zusammen verzehrt und getrunken hatten. Da kann man sicher nicht meckern und zu diesem Preis kann man sich nicht selbst verköstigen. Aber ich sage Ihnen, wir waren noch nicht zu hause, da kündigte sich bei uns beiden ein dringender Durchfall an, so etwas habe ich schon Jahre nicht mehr in diesem Ausmaße erlebt. Allerdings gehen sonst meist ja Krämpfe, Bauchschmerzen oder so was mit einem derart dringenden Durchfall einher, das war bei uns beiden nicht so. Nur ein extrem dringendes Durchfall - Bedürfnis. Es erwies sich als sehr gut, dass wir getrennte Mobilheime mit eigenen Toiletten haben, denn hätte einer auf die Erledigung des Geschäftes des anderen warten müssen, wäre es für den sicher zu spät gewesen. Den ganzen Abend kamen wir nicht mehr vom Klo runter. Frei nach Kaylas alten Hausrezepten haben wir uns dann voll Schokolade mit viel Cola, Zwieback und Weißbrot gestopft, Bananen hatten wir keine, und gegen Mitternacht ließ das Bedürfnis endlich nach, so dass man zu Bett gehen konnte. Also ich weiß nicht, obwohl alles dort sehr sauber und frisch aussah, irgendwas muss bei dem Türkenimbiss verseucht gewesen sein oder unsere Gedärme vertragen diese Kost nicht. Somit war unser erster auch zugleich unser letzter Besuch dort. Wie es der Zufall so will, kamen wir einige Tage später mit einer Frau Güntzler ins Gespräch, die hier auf dem Campingplatz ebenfalls ihren Dauerwohnsitz in einem älteren Wohnwagen hat. Die war am gleichen Tag dort gewesen, wohl eine Stunde später als wir, und die hatte die gleichen Durchfallserscheinungen bekommen und danach das Gesundheitsamt benachrichtigt. Von dort kam dann noch jemand vorbei, um die Frau Güntzler zu bitten, damit umgehend zu einem Arzt zu gehen, damit ein fachlich fundiertes Attest vorläge, was auf eindeutige Erkrankungsmerkmale hindeutet. Das hat die dann auch gemacht und der Arzt habe eine Art leichter Salmonellenvergiftung attestiert, die sich jedoch ohne Medikamente innerhalb von 2 Tagen wieder regenerieren würde. Vom Gesundheitsamt die haben gesagt, dass wenn bei dem Türken dort tatsächlich Keime gefunden werden, dann würde der Laden gleich wieder zu gemacht, und das einen Tag nach der Eröffnung. Ich meine, ich gönne den türkischen Betreibern so etwas nicht, das waren wirklich sehr freundliche Leute. Es gibt ja andere, denen würde man nichts lieber an den Hals wünschen, als so etwas. Da brauchen Sie sich nur einige der schon äußerlich total versifften Kebab - oder Gyros - Buden in den Altstadtstraßen anzusehen, da bekommt man schon beim bloßen Hinsehen Durchfall. Sind Sie mir nicht böse, ich weiß nicht, wie Sie das sehen, aber saloppe Hygiene, das darf in einem Betrieb mit Nahrungsmitteln einfach nicht sein, da sollte es kein Pardon geben. Keiner kann sich von Fehlern freisprechen, aber die sollten halt zur Ausnahme werden und nicht zur Regel.
Noch etwas ganz anderes, welches aber auch irgendwie mit unseren türkischen Mitbürgern zu tun hat. Der Vertreter, bei dem ich meine Versicherungen abgeschlossen habe, der hat mir jüngst erzählt, dass seine Versicherungsgesellschaft immer bemüht ist, möglichst keine Türken in der KFZ - Sparte zu versichern, weil deren Statistik eindeutig belegen würde, dass die ein Schadensaufkommen verursachen, welches um den Faktor 5 höher liegt, als bei Deutschen. Ich glaube nicht, dass der das nur so dahergesagt hat. Bestes Beispiel gestern morgen. Ich fuhr sehr früh von Stuttgart nach Baltmannsweiler, das liegt in der Nähe von Esslingen und Plochingen. Auf dem gut ausgebauten Stück zwischen Mettingen und Esslingen fuhr ein Lieferwagen, solch ein Sprinter-Kleinbus, auf einer Strecke von sicherlich über 5 km ständig auf der falschen Seite. Es gab keinen ersichtlichen Grund dafür, der überholte keinen, es lagen auch keine Hindernisse oder Verschmutzungen auf der Fahrbahn und in dem Stück sind auch keine scharfen Kurven, die vielleicht einen ungeübten Fahrer zum Wechseln auf die falsche Spur verleiten könnten. Trotzdem fuhr der Idiot mindestens 5 km lang völlig auf der falschen Seite, dann wechselte er mal auf die Mittelline, um dann gleich wieder auf die falsche Seite zurückzukehren. Vorne in Esslingen an der ersten Abbiegeampel musste ich dann warten, ich fuhr weiter geradeaus und der wollte dann nach links abbiegen und ordnete sich an der Ampel neben mir auf der Abbiegespur ein, was schon ein Wunder war, aber dann konnte ich sehen, der Fahrer war vom Aussehen her wohl ein Türke. Der Wagen war mit dem Schriftzug eines Paketdienstes beschriftet und ich kann die Paketdienste nicht verstehen, die solche ungeübten Leute als Fahrer einstellen. Man mag dazu stehen wie man will und es hat, wenn überhaupt, nur indirekt mit dem autofahrerischen Verhalten zu tun, aber ich finde, auch in Sachen EU-Beitritt der Türkei sollte man lieber zurückhaltend sein. Viele von denen sind in ihrem ganzen Verhalten schon so orientalisch anders, dass sie alleine deshalb schon nicht zum Rest der EU - Bevölkerung passen. Eine Gemeinschaft um jeden Preis, nur um sagen zu können, alle sind drin, macht meines Erachtens keinen Sinn. Da würden von der Mentalität her besser manche Asiaten zur EU passen, als die Türkei. Das sage ich jetzt nicht nur, weil ich mit Kayla zusammen bin. Sie kennen meinen Lobgesang auf Kayla und ich möchte den hier nicht erneut wiederholen, aber die Asiaten sind uns in den meisten Dingen ähnlicher, als die Türken.
Sie kennen diese Pisa - Studie, ist ja in aller Munde und man hat seit einiger Zeit ja sogar schon eine Fernsehsendung daraus gemacht, bei der man Fragen, die von dem Pisa-Gremium im Stile der üblichen Pisa-Fragenkataloge erdacht wurden, an das Publikum stellt. Nun muss ich sagen, dass diese Fragen meines Erachtens wirklich die Schüler entlasten, obwohl ich der Ansicht bin, dass das Niveau mit dem die Schüler heute oft die Schule verlassen unter aller Sau ist. Aber die Fragen vom Pisa-Gremium, sind vorwiegend dermaßen weltfremd, dass sie mit dem wirklichen Leben so rein gar nichts zu tun haben. Wissen Sie, so dieses typische Lehrerwissen, welches man nur lernt, damit man dem Lehrer entsprechende Fragen zufriedenstellend beantworten kann, um es dann in seinem ganzen Leben garantiert nie wieder zu benötigen. Ich glaube, es macht also auch keinen Sinn, anhand der Pisa-Vorgaben Lernstoff zusammen zu stellen und den Schülern zu vermitteln. Das würde zwar vielleicht dazu führen, dass diese bei künftigen Pisa-Tests besser abschneiden, jedoch würde es den Schülern für ihr späteres Leben, für den eventuellen Beruf u.s.w. überhaupt nichts nützen. Ich denke vielmehr, dass das ganze Wissen, was heute an Schulen vermittelt wird, auf den Prüfstand muss. Es muss der Lehrstoff entrümpelt werden und in die Lücken, die dann dadurch entstehen, muss man wirklich lebenswichtiges Wissen einbauen. Sind wir doch einmal ehrlich, wann benötigt man im späteren Leben oder im Beruf Dinge, die der Fragestellung danach entsprechen, wie viele Leute insgesamt durch ein Tor gegangen sind, wenn alle davon einen Becher Wasser mitbrachten, der 0,2 Liter enthielt, und es wurde ein Tank mit 3000 Litern damit befüllt, wenn jedoch 12 % aller durchgegangen Leute sogar je 0,25 Liter mitbrachten? Solches und ähnlich blödes Zeug verstopft den ohnehin schon oft lernunwilligen Kindern nur unnötig die Birne und man sollte da lieber realistischere Aufgaben konstruieren. Ein weiterer Punkt sind sicher heute die fehlenden Druckmittel. Was will, oder besser gefragt, was kann ein Lehrer denn heute machen, wenn die Kinder nur noch machen, was sie wollen? Nichts! Ich finde, der größte Fehler in der Geschichte der Kindererziehung ist die gänzlich antiautoritäre Erziehung. Die ist genauso falsch, wie eine zu autoritäre Erziehung. Es heißt, den richtigen Weg zu finden, das richtige Maß. Aber gut, ich verliere mich zu sehr in Erziehungsfragen, mit denen ich nun wirklich nichts zu tun habe, aber die ganze Pisa-Angelegenheit brachte mich nun doch sehr in Verwunderung und auch zum Nachdenken in dieser Richtung.
Nun ende ich für heute, denn heute ist Waschtag! Ich wasche nicht immer am gleichen Tag, aber meine Wochenplanung für diese Woche hat das so ergeben und auch die Haufen schmutziger Wäsche diktieren mir den Bedarf. Da werfe ich gleich die gute Miele voll, die auch hier im Mobilheim gut funktioniert. Das heißt beim ersten Probewaschen nach der Aufstellung hier hat sie etwas vibriert, also beim Schleudern, weil im früheren Mietshaus stand sie auf stabilem Betonboden und hier in den Mobilheimen besteht der Boden aus einem Rahmensystem, in welches einzelne Bodenplatten aus solch einem Kunststoff- Verbundzeugs eingesetzt sind und das ist natürlich nicht so bombenfest wie Beton. Sie wissen ja wie das ist, wenn man solch ein Problem hat, dann kommen gleich 20 Leute und jeder hat einen anderen guten Ratschlag, wie man das Problem in den Griff kriegt. Alle Ratschläge, die ich von den erfahrenen Campingplatzbewohnern bekam, hatten alle eines gemeinsam, sie waren mir viel zu aufwändig. Einer schlug gar vor, unter dem Mobilheim an der Stelle, wo die Waschmaschine drüber steht, einen Betonklotz zu gießen und den durch den Boden mit dicken Schrauben mit den Füssen der Waschmaschine zu verbinden. Unter den Mobilheimen befindet sich ja ein Hohlraum und dort sollte dieser Betonklotz hin und so gesehen den Mobilheimboden und die Waschmaschine statisch mit dem echten Erdboden rüttelfest verbinden. Andere zeigten mir die Konstruktion in ihrem Großraum-Wohnwagen, wo spezielle U-Eisen-Verspannungen die Waschmaschine regelrecht im Raum einkeilen. Na ja, ich habe alle diese sicherlich auch wirksamen Ideen erst einmal in den Wind geschlagen und mitten in der Nacht schnellte ich aus dem Schlaf hoch, weil mir da fast mehr im Traum selbst eine Idee kam, die zugegebenermaßen im Vergleich zu allem anderen primitiv wirkt und von der ich nicht wirkliche Abhilfe erhoffte. Ich dachte, einfach einige Holzbalkenstücke quer unter die Waschmaschine zu legen und diese darauf dann mit ihrem Blechgehäuse abzustellen, anstatt mit ihren eigenen Füssen auf den Mobilheimboden. So glaubte ich, verteilt sich das Gewicht und die Kräfte der schweren Maschine nicht nur auf die 4 Punkte der Maschinenfüße, sondern breitflächig auf diese Balken, die es selbst dann ebenfalls wieder breitflächig an den Boden des Mobilheims weiterleiten. Zugleich gibt es weniger Platz zum Schaukeln oder Vibrieren, weil die Maschine ja mit dem eigenen Gehäuse breitflächig auf den Balken aufliegt. Am Tag danach bin ich in den Baumarkt und habe mir dort in der Holzabteilung billige Zuschnittreste von solchen Balken besorgt, die dort fast immer für wenige Euro angeboten werden, weil sie für einen üblichen Verwendungszweck als Rest zu kurz sind. Für 1,50 Euro hatte ich insgesamt 8 etwa 60 cm lange Reststücke bekommen von 8 x 10 cm messenden Rechtkantbalken. Die habe ich dann hochkant, also auf die 10 cm - Kante, gestellt und darauf mit Kaylas tatkräftiger Unterstützung die Miele gewuchtet. Noch ein wenig ausgerichtet, aber nichts festgeschraubt oder verankert, die Miele prangte nur durch ihr eigenes Gewicht unverrückbar auf diesen Balken. Schon der erste Probelauf zeigte, steht bombenfest, nichts vibriert oder wackelt mehr, nur die Geräusche der Waschmaschine übertragen sich jetzt auf das ganze Mobilheim und innen wummert es ziemlich, wenn die läuft. Das ist aber egal, weil die ja in unserem dritten Mobilheim, dem sogenannten Keller-Ersatz steht, worin wir uns ja gar nicht aufhalten. Also von wegen Betonklötze gießen oder komplizierte U-Eisen- Verstrebungen anfertigen und einbauen. Sicherlich würde ein gründlicher Pedant oder der deutsche Perfektionist mit einer solch einfachen Lösung niemals zufrieden sein, mir tut sie ihren Dienst, mehr habe ich nicht erwartet, mehr wollte ich nicht erreichen, fertig!
Also auf zur Miele, bis zum nächsten Mal wünsche ich Ihnen viele saubere Grüße, Ihr
Egbert Lappenkeuler.
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Beitrag 2
Lappenkeuler - Brief / Email „Amsterdam" vom 17.09.2005
Frischkühle Grüße!
Man staunt ja nicht schlecht, wie billig meines Erachtens große Computer inzwischen geworden sind. Für gerade einmal 300 Euro sprang mir diese Tage in der Computerabteilung eines Kaufhauses ein normaler Heim - PC ins Auge, der wirklich restlos alles hatte, was man so braucht. Dagegen sind ja selbst die berühmten Schnäppchen- Computer vom Lidl und Aldi noch viel zu teuer. Da stimmt es tatsächlich, was der Computermann vom Fernsehen neulich sagte, dass diese Discounter - PC gar nicht wirklich so billig wären. Das käme daher, weil die noch Leistungsmerkmale beinhalten, die 90 % der Kunden nie im Leben benötigen, die aber erstens Geld kosten und zweitens den Computer dann im Gesamtvergleich durch die übergute Ausstattung in Tests gut dastehen lassen. Nur wozu braucht man viele dieser dort angebotenen Dinge? Wem ein Kleinwagen genügt, der wird sich auch keinen 40-Tonner-LKW kaufen. Wenn ich lese, was dieser 300 Euro - PC alles kann, da würde ich selbst dessen Leistung noch nicht einmal voll ausnutzen. Ohne jetzt überhaupt tiefer in technischen Daten zu schwelgen, ist dieser 300 - Euro - PC wohl auch noch deutlich leistungsfähiger, als mein Notebook, aber das ist ja auch schon über anderthalb Jahre alt und daher wäre ein Vergleich beim Fortschreiten der heutigen Technik sicher ungerecht. Dieser Billig - Computer kann sogar CD brennen, das hatte man früher bei den Billigen nicht, ich glaube DVD kann er nicht brennen, bin mir aber nicht sicher, das würde ich allerdings auch nicht benötigen. Überhaupt verstehe ich diesen ganzen DVD - Kult nicht, der da heute immer veranstaltet wird. Mit meinem Notebook kann man auch schon DVD abspielen, aber glauben Sie jetzt nur nicht, dass ich diese Funktion bis heute auch nur ein einziges Mal genutzt hätte. Ich besitze überhaupt keine einzige DVD und sehe auch absolut keinen Sinn darin. Was soll es für einen Sinn machen, sich einen Film auf DVD zu kaufen? Gut, den schaut man einmal, vielleicht auch zweimal und dann liegt die doch immerhin relativ teure DVD vielleicht 5 Jahre im Schrank herum, bevor man sie noch einmal herauskramt und dann noch mal guckt. Ich halte diese ganze Angelegenheit für einen groß angelegten Werbegag der Industrie, mit dem man selbst ein Produkt geschaffen hat, was eigentlich keiner wirklich braucht, welches aber trotzdem viele gierig kaufen, weil sie die Werbebotschaft gefressen haben. Natürlich hängt der ganze Schweif von speziellen DVD - Playern und ähnlichem Zeug auch noch mit daran. Nun ja, immerhin kann man die Leute, die glauben das unbedingt haben zu müssen, milde und mitleidig belächeln.
Nun bekam ich einen tollen Reisetipp von Herrn Zenker, den ich seit einigen Jahren kenne. Den Zenker hatte ich damals in der Klinik kennen gelernt und er hat in manchen Dingen eine ähnliche Einstellung wie ich. Der Zenker bräuchte nicht auf jeden Cent zu achten, tut es aber trotzdem, sogar noch stärker als ich, er hat sich so eine Art Sport daraus gemacht, möglichst viele billigste Angebote auszukundschaften und in Anspruch zu nehmen. Er war früher in seinem aktiven Berufsleben Ingenieur, ich glaube für Maschinenbau, was auch sonst, ein echter baden-württembergischer Ingenieur, da gibt es nur 2 Fachrichtungen für, entweder Maschinenbau oder Architektur, sonst käme er nicht von hier, haha, nein Spaß beiseite. Der ist 4 Jahre älter als ich und schon seit 16 Jahren Frührentner. Nun eine seiner besonderen Leidenschaften ist, für möglichst wenig Geld komfortabel zu reisen. Nun traf ich den Zenker nochmals und wir plauschten über dies und das und er war gerade von einer Reise zurück, die es ihm wirklich angetan hatte. Er war für 10 Tage in Amsterdam, in Holland, oder den Niederlanden, wie man wohl korrekt sagen muss. Aber speziell in der Stadt Amsterdam. Er sagte, das sei ein absoluter Geheimtipp und Amsterdam sei in jeder Hinsicht total zu empfehlen, er habe das selbst nicht erwartet, dass es dort so schön sei. Er kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus und ich hatte den Eindruck, als sei er in Amsterdam mindestens 20 Jahre jünger geworden. Dabei sah es mit dieser Reise für ihn anfangs gar nicht einmal so gut aus, er hatte die nur als Verlegenheitsreise angetreten, weil eine ursprünglich geplante Billigreise nach London ins Wasser gefallen war. Der Reiseveranstalter hatte ihm als Ersatz für 5 Tage London zum gleichen Preis dann 10 Tage Amsterdam angeboten. Zuerst wollte er das gar nicht annehmen, weil er meinte, was ist schon Amsterdam im Vergleich zu London, wobei man sagen muss, dass er in London schon oft war und diese Stadt mochte. In Amsterdam war er zuvor noch nie. Da er aber Reiselust hatte, lies er sich auf das günstige Angebot ein und reiste mit nach Amsterdam. Nun ist er totaler Amsterdam-Fan geworden und meinte sogar, dass London zwar größer und nur deswegen imposanter sei, aber damit sei es mit den Vorteilen von London gegenüber Amsterdam auch schon vorbei und Amsterdam sei in der Summe sogar besser und jeder, der noch nie dort war, der habe eine riesige Lücke in seinem Erlebnisschatz. Jeder der mal dort war, wird wiederkommen. Also er sprach von dieser Stadt so, wie man von einer neuen Geliebten spricht, von der man nicht ablassen kann und es funkelte in seinen Augen richtig dabei. Als absoluter Anhänger des billigen Lebens sagte er auch, selbst wenn er diese geplante und mit Unterkunft sehr gut versorgte 10-Tages-Reise nicht so gehabt hätte, wäre es kein Problem gewesen, in Amsterdam sogar kostenlos eine gute Unterkunft zu finden. Er ist davon so begeistert, dass er sogar ernsthaft überlegt, seinen Wohnsitz dorthin zu verlegen. Eine solch spontane Entflammung für einen Ort mag man einem 20jährigen Studenten noch zutrauen, aber keinem 61jährigen alten Zausel mehr, der auch noch gut betuchter Ex-Ingenieur ist. Jedenfalls hat Amsterdam ihn voll erwischt, wenn man es mal so ausdrücken darf, und ich hätte schon Bedenken, bei der komischen holländischen Sprache. Das störte ihn aber gar nicht, er sagte das ist ein wenig wie Schwyzerdeutsch, eine Halssprache, nur anders. Zudem meinte er, dass jeder dritte Niederländer ohnehin Deutsch spreche. Nun ja, er schilderte die Stadt in einer Art, die sehr neugierig macht und das hat uns tatsächlich Appetit auf Amsterdam gemacht, das muss man so sagen. Es ist jetzt nicht so, dass wir in den nächsten Tagen ebenfalls dorthin reisen werden, aber Amsterdam steht, neben Cochem und Moselregion, jetzt schon fest auf unserer Liste der in absehbarer Zeit einmal anzusteuernden Reiseziele. Nicht mit dem Bus, sondern mit unserem VW-Golf-Variant. Ich kann Ihnen jetzt auch noch nicht sagen, wann wir tatsächlich fahren, aber ich denke, es wird in jedem Fall noch dieses Jahr zur Mosel gehen und die Überlegung ist ein wenig, dass die Moselregion ja schon deutlich näher an Amsterdam liegt, als Stuttgart und wir deshalb aus beidem eine Tour machen. Vielleicht zuerst 2 Tage Mosel, dann 3 Tage Amsterdam und auf der Rückreise nochmals 2 Tage Mosel oder so ähnlich. Da kämen wir allerdings in einen Konflikt mit erstens dem selbst gesetzten Ziel, keinesfalls länger als ungefähr 3 Tage von Zuhause weg zu bleiben und zweitens müsste ich dann für einen Donnerstag einen Ersatzfahrer finden, der die Fußmedizin-Sachen zu den Apotheken liefert.
Dinge gibt's, die gibt's gar nicht, sollte man meinen. Bei meinen Fußmedizin-Auslieferungen musste ich letzten Donnerstag zuerst in eine Apotheke hier im Stadtteil Korntal in die Banater Straße. Wissen Sie, es gibt immer noch Ecken in Stuttgart, die ich selbst noch gar nicht kenne, diese gehörte dazu. Diese Banater Straße verläuft parallel zu einer Bahnlinie, auf der auch S - Bahnzüge fahren, die dann oben im Nordwesten schon etwas ins Ländliche nach Münchingen und Weissach raus verkehren. So sollte ich zu einer kleinen Apotheke in dieser besagten Banater Straße. Das artete aber in ein schwieriges Unterfangen aus. Ich kam von Süden her, war von Feuerbach zuerst nach Weilimdorf und dann von dort nördlich nach Korntal gefahren. Man kann auch von Feuerbach aus über den Ortsteil Neuwirtshaus westlich nach Korntal fahren, das ist sogar eigentlich die übliche Route, weil man dann über die gut ausgebaute Nordsee-Straße und deren Verlängerung, die Zuffenhausener Straße, gleich mitten in Korntal einfällt, aber das haben unsere Vorfahren irgendwie blöde angelegt, denn aus dieser Richtung gibt es nur diese eine Straße nach Korntal, alle anderen Straßen in Korntal in Richtung Osten enden entweder als Sackgasse, gehen in Feldwege über oder verlaufen im Kreis zurück in den Ortsteil Korntal. Wozu diese blödsinnigen Verkehrskrüppel damals geschaffen wurden, verstehe ich bis heute nicht, denn man hätte fast alle West-Ost-Straßen von Korntal auch einfach weiter durchgehen lassen können, die wären dann im Stadtteil Neuwirtshaus gleich wieder auf weiterführende innerörtliche Straßen getroffen. Irgendwie wirkt das bei den meisten dieser Straßen sogar so, als wäre das ganz früher sogar einmal so gewesen und man habe nur später einfach diese Verbindungen gekappt. Wohlgemerkt reden wir hier nicht von Abständen, die mehrere Kilometer betreffen, die zwischen Korntal und Neuwirtshaus liegen, sondern wo diese Straßen im Nichts enden, wären es vielleicht noch allerhöchstens 500 m bis zur nächsten weiterführenden innerörtliche Straße in Neuwirtshaus, oft sogar nur 300 m. Anstatt dessen gibt es nur eine einzige ganz breite Straßenverbindung von West nach Ost oder umgekehrt, eben die genannte Nordsee-Straße, die natürlich meist entsprechend voll ist. Kommt man hingegen von Weilimdorf, also von der südlichen Seite her nach Korntal, dort hat man die innerörtlichen Straßen alle belassen und die gehen durch, das ergibt dann eine breite Auswahl an vielleicht 10 Zufahrtsmöglichkeiten nach Korntal aus südlicher Richtung. So, und ich benutze nun lieber eine von diesen 10 Straßen, weil man dort einfach ohne Hektik immer gut durchkommt, auch wenn man dazu vorher erst noch durch Weilimdorf fahren muss. Man kann Weilimdorf aber auch über die Föhrichstraße gut umfahren und kommt dann nach einem weitgezogenen Bogen in nordwestliche Richtung wieder über die Flachter Straße und die Korntaler Landstraße auf diese anderen Straßen nach Korntal. Nun, ich möchte Ihnen hier keine Ausbildung in den Zufahrtsmöglichkeiten nach Korntal geben, weil Sie das sicher selten oder gar nicht brauchen werden, aber ich habe das hier mal erwähnt, um aufzuzeigen, welche eigenartigen, geradezu verblödeten Verkehrsplaner dort mal am Werke gewesen sein müssen. Im Stadtteil Korntal selbst kenne ich mich, wie schon oben gesagt, eigentlich gar nicht aus, wenn man mal von der Haupt-Durchgangsstraße absieht. Wo war also die Banater Straße, wo diese verfluchte kleine Apotheke sein soll, die sehnsüchtigst auf meine Fußmedizinprodukte wartet? Nach einigem Gekurve der Bahnlinie entlang hatte ich sie dann auch schnell gefunden, aber sie war gesperrt. Ein Baustellenschild sperrte sie von der südlichen Seite her. Von Anwohnern hörte ich dann auch den Grund für die Sperrung, der eigentlich die Sache erst berichtenswert macht. Es hatte dort eine Explosion im Abwasserkanal gegeben, wobei wichtige Abwasserrohre zerstört wurden. Das Kuriose ist dann aber, wie es zu dieser Explosion gekommen war. Man darf heute ja kein Unkraut mehr mit Unkrautvertilgungsmitteln bekämpfen. Deshalb flämmen viele Leute Unkraut, welches in Gehwegritzen u.s.w. wuchert mit einem Gasbrenner ab. Irgendwo lag darunter nun wohl ein Abwasserrohr, welches leicht undicht war und im Abwasserkanal hatten sich brennbare Gase gesammelt, was ja wohl öfters vorkommen soll. Nun kamen dort Feuer und Gas zusammen und es kam zu einer Entzündung dieser Gase die sich im Kanalnetz bis in die nächst größeren Rohre unter der Banater Straße fortsetzte. Dort kam es dann zu einer gewaltigen Explosion unter der Erde im Kanalnetz, wodurch die Hauptabwasserleitungen erheblich beschädigt wurden. Also deshalb war die Straße von der südlichen Zufahrt her ganz gesperrt. Auf der linken Seite der Straße liegt gleich ein Bahndamm der Eisenbahnlinie und so kann man von dort auch keine Ausweichmöglichkeit finden. Ein alter Opa mit Krückstock hat mir dann eine Möglichkeit erklärt, wie man von der anderen Seite durch einige Ortsstraßen zum oberen Ende der Banater Straße gelangen kann. Der hat das aber so kompliziert erläutert, da wäre es einfacher und weniger verwirrend gewesen, wenn ich einfach so drauf los gefahren wäre. Nach 10 Minuten war ich dann am anderen Ende dieser Straße, dort konnten Anlieger bis zur Baustelle des Explosions- Kanals einfahren. Natürlich kam es, wie es kommen musste, die blöde Apotheke lag genau im Baustellenbereich und ich konnte deren Pakete noch von weitem, wo ich am Straßenrand parkte, zu Fuß bis dorthin schleppen. Als ich dann nach nur 10 Minuten zurück zu meinem Wagen kam, stand gerade eine Politesse dort und war im Begriff mir eine Verwarnung in Höhe von 25 Euro an die Windschutzscheibe zu heften. Dort war eigentlich eingeschränktes Halteverbot. Ich habe aber für meine Apothekenrundfahrten extra ein Abzeichen von meinem Arbeitgeber erhalten, auf dem steht "Eilige Arzneimittel / Apotheken - Notdienst und in der Mitte ist ein sogenannter Esculapstab. Bei den Auslieferungen habe ich den immer an der Windschutzscheibe heften. Darauf habe ich dann verwiesen und etwas mit der Politesse diskutiert. Sie wollte das zunächst nicht gelten lassen, weil es nicht wirklich Sonderrechte einräume und weil heute nach ihren Worten fast jeder Vierte solche oder ähnliche Zeichen oder Dinge im Auto habe, die dann am Schluss gar nicht zutreffen würden. Nun sagte ich ihr, sie könne ja gerne mit mir rüber zur Apotheke gehen und den Apotheker befragen, ob ich dort Dinge geliefert hätte oder nicht. Auch zeigte ich auf weitere Kisten der Fußarznei in meinem Kofferraum. Darauf meinte sie dann aber, dass dann mein Wagen ja noch länger dort herumstehen würde, wenn sie mit mir zu Apotheke nachfragen ginge und sie mir das ausnahmsweise glaube, dann zog sie das Verwarnungszettelchen wieder ab und zerriss es. Zugleich tippte sie noch etwas in ihren Taschencomputer, ich vermute, dass sie dort mein Kennzeichen gelöscht hat oder so was. Freundlich und zufrieden verabschiedete ich mich von ihr und suchte schnell das Weite. Das hätte mir noch gefehlt, erst diese blöde Sucherei und auch noch extra dafür bezahlen, dass man gewissermaßen anderen einen Gefallen tut. Normalerweise fahre ich ja eine feste Route zu weiter entfernt gelegenen Apotheken in kleineren Städtchen. Hier in Stuttgart selbst und im 25 km - Umkreis gar nicht, da sind eigentlich andere zuständig, aber von denen war einer ausgefallen und dessen Routen wurden anteilig unter den anderen Fahrern, so auch mir, aufgeteilt. Ich hatte von dem dann diese genannte Apotheke übernommen und eine weitere in Asperg, das liegt ungefähr 20 km nördlich und ist in etwa in der Richtung, in der meine normale Route liegt, aber nur näher, sozusagen auf dem Weg zu meiner normalen Route kann ich das in einem mit erledigen. Das ist nur für 2 Wochen, dann ist dieser Ausfalls - Kandidat wieder da und fährt selbst.
Man verteilt kurz vor den Wahlen an sich selbst Zückerchen, indem man nun wieder überall behauptet, die Wirtschaft ziehe gerade jetzt wieder an, dank der Dinge, die die Regierung auf den Weg gebracht habe. Man geht davon aus, dass besonders unschlüssige Wähler sich davon wieder zugunsten von SPD und Grünen einstimmen lassen. "Ja jetzt gerade geht es aufwärts, man sieht es noch nicht recht, aber die Trendumkehr ist da, die Talsohle ist durchschritten.", sagten die sogenannten Wirtschaftsexperten von SPD und Grünen. Ich frage mich, gibt es wirklich so viele Dumme oder so viele Leute mit defektem Gedächtnis, denn exakt die gleichen Worte hörte man von den gleichen Leuten vor den letzten Wahlen auch schon mal. Was dann danach wirklich kam, wissen wir genau. Die Trendwende ist da, deshalb muss man uns die Chance geben, weiterzumachen. Wie dem auch sei, am Sonntag ist Wahltag und ich werde selbstverständlich wählen gehen, das ist für mich gar keine Frage. Kayla darf nicht und von den Verwirrungen um die irrtümlich ausgestellte und kurz danach wieder zurück geforderte Wahlbenachrichtigung haben wir nichts mehr gehört. Meine Beobachtungen haben auch jetzt wieder die eigentümliche Erscheinung ergeben, die ich schon bei den letzten 2 Wahlen feststellte, dass die CDU kurz vor dem Wahltermin selbst wieder etwas macht, was viele Wähler abschreckt. Da gewinne ich immer den Eindruck, dass die sogar Angst davor haben, möglicherweise die Wahl zu gewinnen und sich dann ihre Konzepte beweisen müssen, ob sie wirklich funktionsfähig sind. Sie wissen es, ich habe es schon oft genug hier geschrieben, ich bin durchaus als CDU - Anhänger zu bezeichnen, wenn auch kein fanatischer. Ich klebe nicht an dieser Partei und leiste mir durchaus den Luxus, auch deren Pläne kritisch unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls meinen Unmut über manches zu äußern, was da auf den Teppich kommt. Was will man machen? Man kann ja nur aus den Parteien auswählen und vergleichen, die tatsächlich "auf dem Markt" sind und da ist die CDU nach meiner Meinung immer noch die beste Alternative. Die FDP scheint sich auch wieder etwas gefangen zu haben und mein Eindruck über die hat sich in den letzten Monaten verbessert. Trotzdem habe ich kein Problem damit, auch gute Seiten oder Punkte an der SPD zu erwähnen, wenn man sie denn findet, was aber im Moment schwer fällt. Die jetzt kurz vor den Wahlen von denen plötzlich wieder ausgegrabenen alten SPD-Tugenden wie eine Fahne vor sich her zu tragen, während die gleichen Leute genau diese Tugenden erst wenige Wochen zuvor selbst mit Füssen getreten haben, also wer das noch glauben und ernst nehmen soll, den müssen die erst selbst noch züchten. So dumm kann doch keiner sein. Folglich hat man es eigentlich bei der jetzigen Wahl sehr einfach, sich zu entscheiden, aber wie man in den Medien hört, scheint es genau umgekehrt zu sein, dass sich gerade jetzt besonders viele Leute nicht entscheiden können. Das verstehe ich nicht. Haben die Bürger jede Antenne dafür verloren, zu entdecken, von wem sie hier dauernd übers Ohr gehauen werden? Sehen die nicht, wie die jetzigen Köpfe plan- und orientierungslos im Kreis schippern? Es genügt eben nicht, lachend zu sagen: "Wir sind die Macher!" und sich dann wieder tatenlos in den Sessel zurück zu lehnen. Na ja, ich möchte hier keinesfalls Wahlkampf machen und Sie dazu anspitzen, beispielsweise die CDU zu wählen. Das ist nicht meine Aufgabe und das muss jeder selbst wissen. Wo ich aber durchaus offen von abrate, das ist, dass man mit gründlichem Nachdenken dazu gelangt, wohl nicht die Grünen zu wählen, und schon gleich gar nicht diese Nazivögel, wie immer sie sich auch nennen mögen, ebenfalls als unwählbar betrachte ich dieses PDS - Linksbündnis.
Die Wahl steht noch vor uns und das nicht mehr lange. Möglicherweise haben wir schon eine andere Regierung, wenn ich Ihnen das nächste Mal schreibe. Am Sonntag gibt es in Fernsehen und Radio nur ein Thema, soviel ist klar.
Da wünsche ich Ihnen eine gute Wahl und ende hier jetzt, Ihr
Egbert Lappenkeuler
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