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Lappenkeuler - Email / Brief „Winter ohne Märchen" vom 05.02.2010
Ach ja, jetzt hat uns das neue Jahr wieder fest im Griff, ist schon gar nicht mehr so neu, wie man vor ein paar Wochen noch glaubte. Und schon wieder hat sich bei uns viel getan.
Sie werden darüber lachen, aber beim neulichen Jahreswechsel hat sich hier in der Siedlung etwas absolut ungewöhnliches getan. Eine einzige Sylvesterrakete wurde hier abgeschossen! Nach dem in allen bisherigen Jahren, die wir hier sind, überhaupt nichts war, also alle Anwohner keine Knaller zündeten, rummste es kurz nach 0 Uhr einmal und eine bunte mehrfarbige Rakete sauste quer über der Fabrik her. Ich weiss es nicht, vermute aber, dass sie von dem Besitzer der Regenwasser - Behälterfabrik stammte. Andererseits ist es doppelt ungewöhnlich, weil wenn man sich schon die Mühe macht, einen Knaller abzuschießen, dann schießt man doch meist mehrere und nicht nur einen einsamen Einzelknallfrosch. Das andere Ungewöhnliche war dann halt, dass immerhin so gesehen hier erstmalig in den Jahren, wo wir hier sind ein Sylvester - Feuerwerk stattgefunden hat. Der Rentner, der bis kurz vor Sylvester noch im Krankenhaus war, meinte auch schon, die werden doch wohl nicht übermütig und verschwenderisch.
Sie entsinnen sich noch, wir hatten eine Art Familienzuwachs mit der netten Eto, die Kayla von früher kennt. Nun, auch das ist schon wieder Geschichte. Die Eto ist kurz nach Neujahr in eine winzige, aber hübsche eigene Mietwohnung nach Karlsruhe gezogen. Also in greifbarer Nähe, aber eben doch weg. Die war einfach nett und süß, aber insgesamt ist es so besser, weil nun wieder eindeutig geordnete Verhältnisse herrschen und Kayla wieder meine ganze Aufmerksamkeit hat, was ihr auch gebührt. Keine Angst, ich war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, meine Zuneigung auf die Eto zu verlagern, aber das war schon eine erfrischende Aufmunterung. Kayla selbst hat da eine etwas vergleichende Beschreibung geprägt, wenn ein Autofahrer absoluter Mercedes - Fan ist und er einen Mercedes besitzt, aber zusätzlich auch noch einen Ford in der Garage stehen hat, dann wird er sicher damit auch schon mal fahren, ohne seine Vorliebe und Markentreue zu Mercedes zu verlieren. Wir halten selbstverständlich weiterhin guten Kontakt zur Eto und ab und zu kommt sie uns auch besuchen. Der Job in dem Krankenhaus in Karlsruhe, den sie angenommen hat, ist zwar nicht unbedingt ein Traumjob, zumal noch mit umlaufenden Wechselschichten verbunden, aber die haben die Eto gerne genommen, weil sie einerseits in vielen Bereichen gut zupacken kann, sehr fleissig ist und sie erfrischt zweifellos besonders die männlichen Patienten mit ihrer Art, da werden die von selbst wieder munter. So hat sie gleich ein eigenes Einkommen, eine kleine Wohnung und ist nicht auf andere angewiesen.
Die Ganoven werden auch immer dreister. Kurz vor Weihnachten hatten solche im Raum Gaggenau über Nacht eine komplette Weihnachtsbaumschonung abgeholzt und abtransportiert. Wie zu lesen war, müssen das mindesten 6 volle LKW - Ladungen gewesen sein und um diese Menge im Verlauf einer Nacht abzuholzen und zu verladen, hätten die mindestens zu 15 Personen sein müssen. Nun wird keiner so blöd sein, und etliche tausend Weihnachtsbäume für den Eigenbedarf klauen, da muss also ein Großabnehmer dahinter gestanden haben, der die gleich im großen Stil wieder verhökert hat. Vermutungen gingen in die Richtung, dass die Bäume über Zwischenmänner irgendwo bei Baumarktketten oder Supermärkten gelandet sind, die so was in großen Mengen anbieten. Natürlich ohne, dass die selbst die dunklen Quellen kannten und wahrscheinlich im Glauben waren, dass ihr Lieferant alle Bäume ordungsgemäß bezogen hat.
Leider stehen auch schon wieder schlechte Nachrichten an. Die Gebühren, die von der Gemeinde erhoben werden für Grundsteuer, Abwasserabgaben, Müllentsorgung und der gleichen steigen ab diesem Jahr um einen unverschämten Batzen. Das macht in unserem Fall eine Gesamterhöhung dieser Kosten von fast 30 % aus. Wissen Sie, ich kann ja Kostensteigerungen verstehen, aber nicht in solch einem Ausmaß. Das ist Wucher und eine Schweinerei sonders gleichen. So versuchen die Gemeinden jetzt vermutlich das Geld wieder rein zu holen, was die Kämmerer mit Fehlspekulationen bei Pleitebanken im letzten Jahr in den Sand gesetzt haben. Wir werden erst mal einen geharnischten Beschwerdebrief schreiben, was wahrscheinlich zwar nichts nützen wird, aber wenn das viele Leute tun, regt es die grauen Zellen der Verantwortlichen vielleicht mal mehr zum Überlegen an. So kann man mit seinen Bürgern einfach nicht umspringen. Das macht immer mehr Leuten den Besitz eines eigenen Häuschens unmöglich und wofür? Nur für hirnrissige Projekte mit denen die Gemeinden die große Show machen wollen. Ich brauche keine Modernisierung der Straßenleuchten, so lange die alten noch funktionieren; ich brauche keine neue Doppel - Kanalisation mit getrennten Rohrsystemen für Schmutzwasser und Regenwasser; ich brauche keine stylistisch aufgepeppten Marktplätze im Ortskern; ich brauche auch keine bessere Entsorgung des Mülls, ich brauche auch keine neue Turnhalle und erst recht keine Überarbeitung des Fußballplatzes und weitere Dinge, die nur die Allgemeinheit sinnlos viel Geld kosten. Wenn die Sportvereine moderne Sportplätze und Turnhallen für viel Geld haben wollen, dann sollen sie die auf eigene Kosten bauen, aber nicht für mein Geld, da ich sie nicht nutze und nicht brauche! Ohne all den Mist kann ich hier gut leben, und wenn die hohen Herren solch einen Scheiß haben wollen, dann sollen sie das aus ihrer eigenen Tasche bezahlen! Man soll doch einmal vernünftig sein und fragen, was denn wichtiger ist, dass sich die Gemeinde solche zum Leben nicht wirklich notwendigen Projekte leistet oder dass sich einfache Normalmenschen wie du und ich sich überhaupt noch ein eigenes Haus leisten können? Aber solche Überlegungen spielen bei diesen sattgefressenen Bürokraten ja überhaupt keine Rolle. Dann stellen die sich noch als Gutmenschen dar, schieben sich noch Bundesverdienstkreuze dafür zu, dass sie angeblich etwas für die Umwelt und die Menschen getan hätten, aber hinterrücks morden sie so im übertragenen Sinn die „kleinen Leute". Jeder Wurm und jede scheiß Motte ist heute wichtiger, als die Menschen. Dafür könnte ich Ihnen auf Anhieb mindestens 10 Beispiele nennen, ohne lange überlegen zu müssen. Wie z.B. hirnrissige Pläne, für viel Geld im Schwarzwald wieder Wölfe in freier Wildbahn anzusiedeln. Wozu soll so ein Scheiss gut sein? Was hat man davon? Haben diese Arschgeigen keine anderen Sorgen, als das Geld der Allgemeinheit für solchen absurden Schwachsinn raus zu werfen? Das zeigt eindeutig, wie verblödet die heutige Gesellschaft schon ist. Absurdistan, wohin man blickt. Auf welche Ideen kommen die morgen? Sollen vielleicht wieder Dinosaurier erschaffen und eingeführt werden - wäre genau so sinnvoll. Manchmal fragt man sich, wie kommt das, dass viele Leute von heute so weltfremd und verblödet sind? Zuweilen denke ich, kein Wunder dass das so ist, denn wenn man hört welche Ideologien die Lehrer den Schulkindern teils heute schon einbläuen, denn gerade die Lehrer sind oft (natürlich nicht immer) grüne Spinner, die es nur noch darauf abgesehen haben, ihre eigenen weltfremden Ansichten den Kindern aufzudrücken und sich damit ihr eigenes Gefolge heranzuziehen. Die Leute schicken die Kinder doch nicht in die Schulen, damit sie dort mit solchen Ideologien verzogen werden. Wenn die das später selbst entscheiden, aus eigener Anschauung, ok, dann ist es deren Sache, aber so unterziehen diese Lehrer in gewisser Hinsicht die Kinder einer Gehirnwäsche in ihrem eigenen Sinne. So etwas gehört verboten! Doch weg von den Lehrern, das nur am Rande. Natürlich kann man die Lehrer nicht für alles verantwortlich machen, was in unserer Gesellschaft schief läuft, das will ich auch gar nicht, aber man muss die Effekte aufzeigen, die diese ideologischen Hirnwäschen nach sich ziehen. Vielleicht überlegen sich die Verwaltungshengste mal, wenn die Leute sich hier eines Tages wegen der gestiegenen Kosten kein eigenes Haus mehr leisten können, dass dann sicherlich viele ganz weg ziehen und somit auch als Steuerzahler ganz weg fallen. Ich meine, wir wohnen sehr gerne hier, das ist gar keine Frage, aber mal ganz nüchtern betrachtet, so wie vielleicht ein Aussenstehender das sehen würde, wozu soll man in solch einem Kaff wohnen, wenn es fast genau so teuer ist, als würde man in Karlsruhe oder gleich in Stuttgart wohnen? Ich würde trotz der schönen ruhigen Lage sagen, dass die bislang günstigen Kosten fürs Wohnen eines der Hauptargumente sind. Wenn ich mir das hier nicht mehr leisten könnte, dann würde ich wieder nach Stuttgart in eine winzige Wohnung ziehen, oder vielleicht sogar ganz woanders hin, wo man sich mit dem Erlös des Verkaufes hier wieder ein Häuschen kaufen könnte, was dann aber im Unterhalt billiger ist und wenn ich dafür nach Norddeutschland aufs flache Land ziehen müsste. Es ist nicht so, dass wir so was konkret vor haben, aber wenn man solche Steuerbescheide kriegt, denkt man durchaus schon mal darüber nach. In solch einem Fall wäre das ohnehin vielleicht reizvoll, denn ich habe bisher die größte Zeit meines Lebens in Gegenden mit relativ hohem Gebirgsanteil verbracht, wenngleich Mittelgebirge, dabei bin ich von der inneren Einstellung her mehr ein Mensch des Flachlandes. Fragen Sie mich nicht warum, es ist einfach so. Ich finde seit je her Landschaften schöner, die total flach sind, wo man sozusagen am Mittwoch schon aus der Ferne sieht, wer am Wochenende zu Besuch kommt. Vielleicht liegt das irgendwo in den Genen, dass frühere Vorfahren möglicherweise vorwiegend aus dem Flachland kamen. Aber wie Sie wissen, die Geschmäcker sind halt verschieden und manche Leute verstehen das dann nicht, weil sie selbst einen völlig anderen Geschmack haben und glauben, dass jeder so empfinden müsste, wie sie selbst. Das ist ähnlich, wie mit den Frauen. Viele Männer bevorzugen Frauen mit üppigen Brüsten, auch da stehe ich eindeutig viel mehr aufs „Flachland". Der vor etwa 2 Jahren verstorbene „Fritz", von dessen Beerdigung ich Ihnen damals mal schrieb, der früher in meiner Kindheit so was wie ein Opa oder eher eine Art Ersatz - Onkel von mir war, obwohl ich nicht wirklich mit dem verwandt war, der hatte früher immer einen Spruch: „Auf die Zusammenhänge kommt es an! Im Leben kommt es immer auf die Zusammenhänge an!" Das sagte der bestimmt 10 mal am Tag und in Anlehnung daran könnte ich jetzt sagen, vielleicht gibt es ja zwischen der Vorliebe fürs flache Land und der Vorliebe für eher „flache Frauen" auch einen Zusammenhang, wer weiss. Na ja, nun will ich nicht zu sehr abschweifen, denn sonst käme man irgendwann beim Urknall an.
Weihnachten ist schon wieder vergessen, aber eine Sache hätte ich dazu noch nachzureichen. An Weihnachten hatte ich erstmalig ein mir unbekanntes Gebäck gegessen, welches wir zu einem Sonderpreis aus einem Supermarkt mitgebracht hatten. Es war äusserlich ein wenig mit diesen Krapfenballen, vielerorts auch Berliner genannt, zu vergleichen, nur hälftig mit Schokolade drumherum. Nun mag ich diese Ballen sehr gerne und weil die Dinger sehr billig im Sonderangebot als Weihnachtsgebäck angeboten wurden, dachten wir, da holen wir uns halt für 2 Euro so eine Kiste mit immerhin 9 Stück drin. Laut Aufschrift der Verpackung war das aber etwas völlig eigenständiges und es sei eine polnische Weihnachtsspezialität. Die schmeckten auch ganz anders, als diese Krapfenballen, aber durchaus lecker. Der Geschmack war süßfruchtig und auch leicht, man hatte überhaupt nicht den Eindruck, damit etwas schwer verdauliches zu essen. Innen drin war eine Füllung, ähnlich wie bei den Krapfenballen, nur nicht aus Marmelade, sondern aus einer Art Schokopaste, die ihrerseits mit einer eierlikörähnlichen, zähen Flüssigkeit vermengt war. Wie das Weihnachten so ist, man isst schon etwas mehr, aber halt doch in Grenzen. Was man da von manchen hört, wie die sich überfressen, das gibt es bei uns nicht, vielleicht 20 % mehr, als an normalen Tagen, würde ich mal sagen, obwohl man das nur schwer erfassen kann. Zu dem Zeitpunkt war die Eto auch noch da und die fand dieses polnische Weihnachtsgebäck auch sehr lecker und vertilgte gleich 2 hintereinander davon, während die Dinger Kaylas Geschmack überhaupt nicht trafen. Sie hatte einen angebissen und den dann nicht mehr weiter gegessen, weil es ihr nicht schmeckte. So hatte ich dann meinen eigenen Ballen und den angebissenen von Kayla noch gegessen. Das alles war vielleicht gegen 18 Uhr. So weit so gut. Ungefähr um 23 Uhr gingen wir zu Bett. Kaum lag ich da, wurde mir ganz komisch. Ein Gemisch aus Übelkeit, Kreislaufproblemen, Zitteranfällen und Luftnot entstand und wurde immer schlimmer. Dann musste ich mich mehrfach übergeben. Damit nicht genug. Nach dem ich schon ziemlich fertig am Boden lag, im übertragenen Sinne, kam die Eto von dem Dachbodenzimmer und ihr erging es nahezu genau so. Nur Kayla blieb von alledem verschont und leistete uns tapfer gesundheitlichen Beistand, was wohl ein deutliches Anzeichen dafür ist, dass der Übelkeitgrund in diesem Scheissgebäck gelegen haben muss. Diese Art der Übelkeit war nicht von Pappe und wir waren schon nah dran, den Rettungswagen zu rufen, weil man zugleich die recht bedrohlich wirkende Kreislaufschwäche hatte. Nach etwa anderthalb Stunden Übelkeit ließen die Symptome dann langsam nach. Ebenso verlief es bei der Eto, aber die nächsten etwa 3 - 4 Tage danach war Eto und mir insgesamt etwas schummerig, wenn man es mal so nennen will. An die verbliebenen Kotzballen haben wir uns verständlicherweise nicht mehr getraut. Ich hatte sie dann im Bereich der Fabrik ausgelegt, dort ist so eine Stelle wo schon mal wild streunende Katzen herum laufen und ich dachte, vielleicht mögen die das ja, zum Wegwerfen ist es zu schade und Katzen haben bekanntlich einen wesentlich zäheren, robusteren Magen, als Menschen, sonst könnten die keine Mäuse so roh fressen, zumal Mäuse ja meistens mit heftigen Krankheitserregern befallen sind. Aber selbst die Katzen haben das Zeug liegen gelassen und das will schon was heissen. Die haben wohl gleich gerochen, dass damit etwas nicht stimmt. Na ja, man sagt ja im Allgemeinen, die Weihnachtszeit sei die Zeit der Weihnachtsbräuche und oft ist sie danach dann die Zeit der Weihnachtsbäuche, allerdings auf so eine gemeine Art ist das dann doch alles andere als lustig.
Die Gesundheit gibt einem auch neue Rätsel auf. Eigentlich nichts, was man wirklich als schlimm oder bedrohlich empfindet, aber doch recht eigenartig und bislang konnte der Hausarzt es auch noch nicht wirklich deuten. Seit eingen Monaten verhornen bei mir die Fersen extrem schnell und heftig. Nicht nur in einem kleinen Bereich, sondern flächendeckend, so dass quasi der halbe Fuß jeweils im hinteren Bereich fast nur noch aus Horn besteht. Das Hornzeugs wird dann so trocken, dass es in Schrunden und Spalten aufplatzt und tiefe, schmerzhafte Risse bildet. Zudem zerstört es ständig die Strümpfe, weil das raue Horn diese beim Gehen regelrecht zerreibt. An manchen Tagen ist es so lästig, dass man dann nur noch sehr eigenartig gehen kann, weil man immer Angst hat, mit den Fersen fest aufzutreten, da jeder Schritt einen impulsarigen, stechenden Schmerz im Fersenbereich auslöst.
Die Aufbesserung der schwachen Finanzlage hat nun wieder zu einem interessanten und für mich mal völlig anderen Job geführt. Ich habe weissgott in meinem Leben schon alle möglichen kurzzeitigen Hilfstätigkeiten gemacht, aber das Spektrum erweitert sich jetzt im Alter noch deutlich, womit ich vor 2 Jahren noch nicht gerechnet hätte. Damals glaubte ich noch, für mich sei das Arbeitsleben so ziemlich zu Ende, da wir aber das Haus halten wollen und die Rücklagen nicht antasten wollen, bleibt uns im Moment keine andere Wahl, als zu jobben. Im Prinzip ist es in diesem Rahmen aber auch nicht wirklich schlimm, weil erträglich, auf diese Weise kann ich damit leben. Wie ich Ihnen vor einiger Zeit mal schrieb, war ich über eine private Arbeitsvermittlung in Rastatt an den schönen Bauernschrankmaler - Job gekommen. Die gleiche Arbeitsvermittlung meldete sich kürzlich bei mir und fragte, ob ich noch immer Interesse an gelegentlichen Kurzzeitjobs hätte. Das bejahte ich, wenngleich ich am liebsten Jobs hätte, wo ich nicht weit fahren brauche. Die Bürodame von der Arbeitsvermittlung meinte gleich, dass ihr Angebot diesmal nicht bis ins weit entfernte Waldkirch führen würde, sondern nur bis an den Stadtrand von Rastatt. Das sind von hier etwa 40 km, für die Dame zählte das ohnehin als Heimspiel, weil die ja dort ansässig ist. Sie gab mir die Adresse von einer Firma, die sich mit Recycling beschäftigt, wo ich mich an einem Dienstag morgens gegen 8 Uhr melden sollte. Es gab eine Parallele zu dem damaligen Bauernmaler - Job in Waldkirch, nämlich dass sie mir vorher selbst nicht genau sagen konnte, was ich dort tun soll. Man konnte das ja mal versuchen. So bin ich an diesem Dienstag pünktlich dorthin gefahren. Es war ein Firmengelände mit einigen alten und einigen neueren Hallengebäuden sowie einem großen Freigelände, auf dem sich tonnenweise Metallschrott stapelte. Vermutlich war in den Gebäuden früher mal eine andere Firma, denn hier diese Firma schien mir noch relativ neu zu sein. Der Chef des Ladens hörte auf den lustigen Namen Zeisig und weil der so simpel gekleidet war, hatte ich den zuerst für einen dort beschäftigten Schrottarbeiter gehalten. Zuerst führte er mich in sein Büro, welches aus einem Bürocontainer bestand, der drinnen in einer der Hallen abgestellt war. In dem sehr stark geheizten Büroraum erläuterte er mit kurzen Worten, dass ich dort an 2 Tagen je Woche jeweils zwischen 8 und 15 Uhr helfen soll und das bis Mitte Februar. Die Bezahlung wurde erläutert und hörte sich nicht schlecht an. War nur noch die Frage, was man für das Geld alles tun muss? Er griff mich dann beim Arm und eilte mit mir in hastigem Schritt in eine der neuen Hallen am anderen Ende des recht großen Grundstücks. Dort saßen an langen Förderbändern 4 Leute, die lange Aluminiumstangen von den Bändern nahmen, diese mit einer großen Greifzange in eine große Betonwanne mit einer gelbgrünlich schimmernden Flüssigkeit eintauchten, dann sofort wieder raus nahmen und auf ein zweites Förderband ablegten. Immer wenn auf diesem Förderband dann exakt 12 Stangen in einer Gruppe da lagen, wurde ein dicker schwarzer Knopf neben dem Förderband gedrückt und das Band lief an und beförderte diese Stangengruppe automatisch weg aus unserem Sichtfeld in einen anderen Bereich der Halle. Auf dem Förderband waren gelegentlich seitlich gelbe Markierungen und wenn die nächste gelbe Markierung erschien und mit einem Eisenzeiger seitlich am Bandgerüst in Deckung kam, wurde schnell ein dicker roter Knopf neben dem Förderband gedrückt und das Band blieb wieder stehen. Auf dem ersten Band kam dann irgendwann wieder ein Haufen solcher Alustangen und das selbe Spiel wiederholte sich. Also eine sehr monotone und anspruchslose Arbeit, die aber gut bezahlt wurde. Normal würden so was heute Automaten erledigen, aber der Bedarf an dieser Tätigkeit ist bei dem Betrieb nur vorübergehend und da lohnt es sich nicht dafür extra Automaten zu entwerfen. Natürlich will man genaueres wissen, was das alles überhaupt bezwecken soll. Es ist so, dieser Betrieb ist, wie eingangs angedeutet, ein Recyclingbetrieb und diese Alustangen sind Ausschuß von einer großen Alufabrik. Diese Stangen wurden dort für einen Kundengroßauftrag mit einem bestimmten Zeug beschichtet, um geforderte Eigenschaften zu erhalten. Die Ausschußproduktion, das sind dann z.B. Stäbe, die nicht genau maßhaltig sind oder die nicht exakt rund sind oder verzogen sind und die werden dann, obwohl fabrikneu, verschrottet. Sie gelangen also ins Altmetall. Das ist durch ihre besondere Beschichtung aber nicht so einfach möglich, denn die muss zuerst wieder runter. Und genau dazu dient das beschriebene Eintauchbad. Nun kann man sich denken, dass diese darin befindliche Flüssigkeit nicht ganz harmlos ist. Als ich danach fragte, wechselte der Firmenchef gleich die Gesichtsfarbe von rosig in schneeweiss. Er zog mich zur Seite und meinte, ob ich gut verdienen oder lieber nichts verdienen und dafür diskutieren möchte? Ich sagte ihm, dass ich schon wissen möchte, womit man es da zu tun hat und danach würde ich dann gerne gut verdienen. Mit so einer Antwort hatte er nicht gerechnet. Er dachte, dass ich entweder gleich wieder abhaue oder ohne jede Frage zu stellen los lege. Er überlegte einen Moment und sagte dann, dass es sich bei dem Zeug um eine Spezialsäure handeln würde, deren genaue Mixtour geheim sei. Ich soll mir da aber keine Gedanken machen, müsse es aber unbedingt vermeiden damit in Hautkontakt zu kommen. Man bekam dafür extra solche sehr langen Schutzhandschuhe aus so einer Art dickem roten Spezialgummi und eine dicke Schutzbrille. Diese Spezialsäuremischung sorgte dafür, dass die Beschichtung der Alustäbe darin quasi spurlos verschwand, das heisst, die Beschichtung verblieb quasi mit in der Säure, löste sich darin auf. Das hatte allerdings den Nachteil, dass die Säuremixtour nach ungefähr 200 Stäben immer wirkungsloser wurde und spätestens nach 250 Stäben musste sie komplett ausgetauscht werden. Dazu kam ein chromblinkender Tanklastwagen, der die verbrauchte Säure aus der Betonwanne absaugte und ein weiterer solcher Tanklaster folgte, der wieder frische Säure brachte. Angesichts der guten Entlohnung entschloß ich mich dazu, das zumindest mal probeweise einen Tag lang mit zu machen. Am ersten Tag stellt man sich noch etwas ungelenk an, aber es klappte dann doch recht gut. Die Stäbe waren leichter, als ich beim ersten Anblick erwartet hatte. Aluminium ist ja bekanntlich recht leicht. Angst vor Überarbeitung brauchte man bei dem Job nicht zu haben, weil das Nachrücken von Stäben per Fließband 1 so langsam ging, dass man meistens noch über 5 Minuten Pause nach dem Abarbeiten einer Gruppe von Stäben hatte, bevor wieder Nachschub eintrudelte. Die anderen 4 Kollegen, die schon länger dieser Tätigkeit nachgingen, das war ein bunter Haufen aus teils eigenartigen Gestalten. Ein Farbiger war auch darunter. Ich hätte normalerweise Neger gesagt, weil ich im Begriff Neger keine Abwertung oder Beschimpfung sehe, sondern nur eine völlig wertfreie Personenbeschreibung, aber viele sehen das heute anders. Der sprach so gut wie gar kein Deutsch, war in jeder freien Sekunde mit einem teuren Luxushandy am telefonieren, in seiner Heimatsprache, die wohl irgendwie Kisuaheli oder so ähnlich heisst. Das war ein sehr komischer Kauz. Der flippte ab und zu aus und trampelte dann mit den Füssen nervös herum bis er einmal dabei sogar vom Stuhl fiel. Dann zog er alle 20 Minuten einen Taschenspiegel aus seiner Hosentasche und betrachtete sich darin selbst, wobei er mit einem spitzen Friseurkamm, der an einem Ende so einen spitzen Dorn hat, in seinen spärlichen Krauselhaaren herum stocherte. Ich hatte den Eindruck, dass der einen Dachschaden hat, um es ganz ehrlich zu sagen, aber ansonsten machte er mir ja keine Probleme, also was solls. Ein anderer, sehr kleiner, schmaler Mensch, der irgendwie vertrocknet aussah, der zitterte ab und zu wie Espenlaub. Er schien aus Spanien zu kommen, sprach aber gut deutsch und predigte jeden Tag mindestens einmal die gleiche Story, dass er davon träume, zusammen mit seiner Verlobten ein Hotel in Spanien zu übernehmen, wenn er hier genug Geld verdient hat, um das Hotel zu kaufen. Ich dachte bei mir, so wie der aus sieht, ist der vorher längst in seine Bestandteile zerfallen. Der Dritte im Bunde sagte nie ein Wort. Ich könnte Ihnen heute noch nicht sagen, ob der überhaupt sprechen kann. Der Typ ist eine Art Roboter, dachte ich manchmal, der kontinuierlich seine Arbeit machte und dann, wenn kein Nachschub kam, teilnahmslos in sich zusammen sackte, wie ein nasser Sack. Der Vierte war wohl der Normalste von denen. Der kam aus einem 200 - Einwohner - Nest im Schwarzwald und freute sich sehr, hier so gut verdienen zu können. Der war schon seit 3 Jahren bei der Firma, vergötterte geradezu den Chef, weil er so großzügige Löhne zahle und auch sonst seine Leute nie im Stich lasse, er war von unserer 5er Gruppe der Dienstälteste. Vom Lebensalter her war ich mit großem Abstand der Älteste, die anderen lagen alle irgendwo zwischen 25 und 45. Mit dem konnte man sich auch sehr gut unterhalten, solange man das Thema Kirche mied. Man durfte nie den Fehler machen, irgendwie Kirche oder Religion anzusprechen, dann bekam der kein Ende mehr und lobpries die Vorzüge eines gefestigten Glaubens. Auch wenn ich selbst alles andere als fromm und kein Kirchengänger bin, ist es nicht so, dass ich etwas gegen fromme Leute habe, jeder nach seiner Fasson, aber der übertrieb es schon. Für den gab es nichts herrlicheres, wie Samstag nachmittags und Sonntags morgens in seinem Heimatdorf oder der Umgebung in die Messe zu gehen und das dann in den schillerndsten Farben bei der Arbeit zu beschreiben. Dann bemängelte er den Verfall der Religiosität und der inhaltlichen Werte des Glaubens, ach darüber konnte der sich stundenlang auslassen. Das nervte zuweilen schon gewaltig. Aber wenn man das einmal wusste, stellte man sich darauf ein und mied dieses Thema und von sich aus fing er auch nie davon an. Dann war er noch ein Autonarr, der absolut auf die Marke Mercedes eingeschworen war. Alle anderen Marken waren für ihn bestenfalls ein müder Abklatsch eines Autos. Über dieses Thema bekam er sich mit dem Farbigen gerne in die Wolle, obwohl der sich dann kaum artikulieren konnte, aber Auto und Mercedes verstand er immer sofort. Der Farbige war aber ein Anhänger von Mazda und Peugeot und schimpfte dann meist in seiner Heimatsprache über Mercedes. Dadurch konnte man nicht verstehen, was er meinte, man erkannte aber, dass es nichts gutes war. Doch zurück zur Arbeit. Also diese Säure, die die Beschichtung der Alustangen binnen Sekunden völlig auflöste, hatte es schon in sich. Gerade am Anfang ist man unbeholfen und so kam es, dass es beim Reinhalten eines Stabes auch schon mal etwas spritzte oder beim Rausnehmen etwas tropfte. Überall, wo die Tropfen hin kamen, gab es gleich dicke Flecken oder in Textil Löcher. Einige Tropfen auf dem benachbarten Asphalt - Boden sorgten dafür, dass unter Aufschäumen der Asphalt aufgelöst wurde. Zudem stank das dann bestialisch. Um solche Sauerei zu vermeiden, gab es an der Betonwannenkante eine zweite Rinne, in die eine Art Spezialschwamm eingelegt war, über die man die rauszunehmenden Stangen ziehen musste. Damit wurden alle anhaftenden Tropfen dort abgeleitet und konnten keinen Schaden mehr anrichten. Der kleine Spanier war ein großer Fan von Schokoriegeln und vertilgte davon während jeder Arbeitsschicht sicherlich 8 Stück. Der Farbige meinte, dass er den mal etwas zanken müsste und warf einen seiner Schokoriegel mitsamt Verpackung in das Säurebad. Der wurde dort so schnell in Nichts aufgelöst, dass man fast schon den Eindruck hatte, dass der Riegel im gleichen Moment des Eintauchens in die Brühe spurlos verschwand. Weder vom Riegel noch von seiner Verpackung blieben in der Säure irgendwelche sichtbaren Reste zurück, noch nicht mal eine Verfärbung. Diese Hexensuppe war also wirklich mit äusserster Vorsicht zu genießen. Um ehrlich zu sein, mir war dort nicht ganz wohl und das alles war mir nicht ganz geheuer. Weniger wegen der direkten Gefahr durch die Säure und einer möglichen Fehlhandhabung, als mehr durch die Unberechenbarkeit des verrückten Negers. Dem hätte ich es durchaus zugetraut, dass der auf einmal einen Rappel bekommt und einen aus der Mannschaft in die Brühe stößt. Na ja, ansonsten klingt das alles dramatischer, als es war. Die Arbeit war eigentlich leicht und selbst nach 6 Stunden merkte man kaum eine Ermüdung, nur etwas Kälte die in einem hochzog, weil dieser Bereich ungeheizt war, und gähnende Monotonie, weil es ja immer die gleichen Handgriffe mit vielen Pausen dazwischen waren. Die unbehagliche Atmospähre dort machte einem zu schaffen, die Beleuchtung hätte besser sein können und, wie angedeutet, war es sehr kühl. So ging der erste Arbeitstag mit gemischten Gefühlen und guter Bezahlung zu ende. Die Bezahlung geschah gleich am Ende jedes Arbeitstages in bar, was mir sehr zusagte. So konnte man nicht von einem betrügerischen Chef am Ende um seinen Lohn geprellt werden, so was hatte ich nämlich vor Jahren auch schon erlebt. Ob das stimmte weiss ich nicht, aber einer der anderen Beschäftigten behauptete, dass die verbrauchte Säure nur wenige Kilometer zu einem vor zig Jahren stillgelegten Industrie - Abwasserkanalanschluß verfrachtet würde, wo die Brühe dann mit einem so genannten Heuvelmann - Dosierapparat über diesen längst vergessenen Abwasserkanal, der noch von vor dem zweiten Weltkrieg stammt, tröpfchenweise in den Rhein geleitet wird. Das könne keine noch so gute Umweltaufsicht messen, weil diese Anlage das automatisch über Tage oder Wochen in so geringer Dosierung einleiten würde, dass es unterhalb des Meßbaren und somit auch unschädlich bliebe. Aber wenn so vielleicht in 24 Stunden kontinuierlich 50 Liter eingeleitet werden, dann sind die 500 Liter aus der Betonwanne auch in 10 Tagen ohne teure Spezialentsorgung weg. Abfallbeseitigung ist eben ein schmutziges Geschäft! Das liegt in der Natur der Sache. Gleich am nächsten Tag, mittwochs, sollte ich wieder dort antanzen und danach bis zum Dienstag der Folgewoche nicht mehr. Ich musste mich innerlich schon ein wenig selbst überreden am Mittwoch wieder dorthin zu fahren, aber die Macht der guten Bezahlung triumphierte schließlich. Gegen 9.30 Uhr wurde dort eine halbstündige Kaffeepause gemacht. In einem kleinen Nebenraum konnte man etwas essen und trinken und auch auf Toilette gehen. Als wir dort saßen kam der Chef und bat mich, mit ins Büro zu kommen. Ich dachte schon, der sagt jetzt, dass sie mich nicht mehr brauchen und ich wieder nach Hause fahren könne. Aber dem war nicht so. Er tat vor den anderen sehr geheimnisvoll, im Büro meinte er dann, ob ich nicht Interesse hätte, an einem anderen Arbeitsplatz eingesetzt zu werden, der angenehmer sei und wo im Moment noch mehr Personalnot herrsche, weil sich tagesaktuell dort 2 Leute krank gemeldet hätten. Ich dachte schon, da wird wieder etwas kommen. Ich wurde dann in eine der alten vorderen Hallen geführt. In einem großen, sauber ausgestalteten und angenehm temperierten Raum standen etwa 20 große stabile Arbeitstische und auf der einen Seite des Raumes standen rund 30 große Gitterboxen, die randvoll gefüllt mit alten Elektro- und Elektronikgeräten waren. Vorwiegend alte Fernseher, Computer, Radios und solches Zeug, vermutlich aus den Sperrmüllabfuhren bzw. von den Wertstoffhöfen, aber auch Teile von Industriegeräten oder so was. Auf der anderen Raumseite standen etwa 15 Gitterboxen und mehrere geschlossene Großbehälter sowie an einer Wand eine riesige Maschine, die unten einen großen Schlund hatte und dann zig eckige Blechkanäle die schräg in alle möglichen Richtungen verliefen und dann in großen kastenförmigen Apparaten mündeten. Am Ende dieser Apparate folgten dann wieder solche eckigen Blechkanäle, die in offnen Stahlbehältern endeten. Die Aufgabe bestand nun darin, die Geräte aus den Gitterboxen auf einem der Arbeitstische nach vorheriger Anleitung durch einen „Peter" (den nannten alle immer nur Peter) zu zerlegen. Die dabei entstehenden Reste musste man dann in die Gitterboxen und Kästen auf der anderen Seite entsprechend den Vorgaben einsortieren. Bei Elektronikgeräten wie Fernsehern u.s.w. fiel immer eine oder mehrere Platinen an, das sind diese Platten, auf denen die tausenden von kleinen elektronischen Bauteilen montiert sind. Diese Platinen wurden dann in den Schlund der oben geschilderten Maschine gestopft. Dort wurden die eingezogen und dann hörte man im Inneren der Maschine „ratsch-ratsch-knatter" und viel Geknirsche und anschließend konnte man richtig hören, wie Teile durch die erwähnten Blechkanäle rasselten. Am Schluss kamen dann verschiedene, fast staubartige Granulate heraus, die automatisch getrennt aus den Ausgangs - Blechkanälen in bestimmte Behälter geblasen wurden. In einem war dann Edelmetall, in einem weiteren Kupferstaub, im anderen sonstige Metalle, in einem weiteren Kunststoffpulver u.s.w. Also alles schön getrennt und nahezu pulverförmig. Wenn diese Behälter zu rund 75 % gefüllt waren, wurden die auf einen Container - LKW gezogen und von Rastatt zu einem Schmelzbetrieb nach Karlsruhe gefahren. In anderen Gitterboxen wurden die weiteren Bestandteile der Geräte gesammelt, getrennt nach verschiedenen Kunststoffen, Metallen oder Kabel. Jetzt weiss ich auch, wass die komischen Zeichen und Buchstaben - Kombinationen auf vielen Kunststoffgehäusen von Geräten bedeuten, die dienen quasi nur der genauen Sortenerkennung beim späteren Recycling. Überhaupt wurden Kabel getrennt gesammelt, ebenso Sachen mit viel Kupfer drin, wie Elektromotoren und solche Drahtwickel auf Bildröhren von Fernsehern. Bildröhren, von denen ja eine Implosionsgefahr ausgeht, wurden in einem Spezialbehälter abgelegt, von wo aus sie von einem speziell geschulten Kollegen mit einem Gabelstapler abgeholt und in einen Nebenraum geschafft wurden. Dort hat der dann mit einer Spezialzange den Hals der Bildröhren abgetrennt, was dann zischte und danach waren die ungefährlich. Das heisst, die meisten Verletzungen dort entstanden kurioserweise durch die eigentlich ungefährlichen Bildröhren. Die wurden im angeblich ungefährlichen Zustand in Gitterboxen zur Glasverwertung gesammelt, dabei splitterten oft von dem dicken Glas Kanten ab, die dann sehr scharf hervor standen und für böse Verletzungen mit äusserst tiefen, heftig blutenden Schnittwunden sorgten. Das habe ich alleine 2 mal in der kurzen Zeit dort erlebt, zum Glück nicht bei mir selbst, aber es war kein schöner Anblick. Also man staunt nur, was die Leute heute alles weg werfen. Die meisten Geräte, die dort zur Zerlegung anstanden, waren deutlich moderner als alles das, was wir zu Hause noch im Alltag betreiben. Nun heisst modern nicht gleich gut. Wie ich Ihnen vor Jahren schon schrieb, höre ich beispielsweise Radio am liebsten mit einem alten Röhrenradio vom Flohmarkt, das ziehe ich meistens jeder Stereoanlage vor. Trotzdem, es war schon atemberaubend, was für moderne und scheinbar hochwertigen Geräte heute weg geworfen werden. Nun erging es nicht nur mir so, die anderen Kollegen kannten diese Erkenntnis ja schon länger. Da kam dann schnell mal das Begehren auf, vielleicht das eine oder andere Gerät abzuzweigen, anstatt es zu zerlegen. Meist waren die natürlich kaputt, aber man konnte es ja vorher mal prüfen, soweit das für einen Laien möglich ist. Nun war der Vorarbeiter, dieser Peter, tatsächlich von Beruf eigentlich ein ausgebildeter Radio- und Fernsehtechniker, der sich in seiner Ausbildung sicherlich nie hätte träumen lassen, einmal in einem Zerlegebetrieb für solche Geräte zu landen. Das war von Vorteil, weil der sich genau mit dem Zeug auskannte. Nun, in dem Betrieb gab es da eine einfache Grundregel: Wenn jemand Geräte entdeckte, die er für zu schade zum Verschrotten befand, weil er sie vielleicht selbst noch verwenden möchte, dann konnte er das dem Peter sagen und konnte sich das betreffende Gerät dann zur Seite stellen. Für große Geräte, etwa wie Fernseher oder komplette Computer einschließlich Monitor musste derjenige dann 7 Euro für entgangenen Zerlegegewinn in die Betriebskasse zahlen und für kleinere Geräte, wie Radios, Drucker, Heizlüfter oder so was, mussten 5 Euro in diese Kasse eingezahlt werden. Großgeräte mit viel Metall dran, wie Waschmaschinen oder Industriemaschinen kosteten 15 Euro. Dann wurde das zur Seite gestellt und man musste es am selben Tag zum Feierabend ins Auto packen und mit nach Hause nehmen. Wenn es am Folgetag immer noch dort stand, wanderte es wieder in den Zerlegebetrieb. Der Peter als Fachmann, war dann meistens so hilfsbereit, dass er in der Arbeitspause mal kurz schaute, ob das Teil, was man sich ausgesucht hatte, noch funktioniert und ob es sich lohnt, dafür noch 5 oder 7 Euro abzudrücken. Sie werden lachen, aber auf diese Art und Weise habe ich immerhin insgesamt 11 Geräte abgestaubt. Sogar einen sehr modernen Flachbild - LCD - Fernseher, der höchstens anderthalb Jahre alt ist. Der war von seinen früheren Besitzern offensichtlich weggeworfen worden, weil er keine Fernsehsender mehr empfängt. Wenn man an den Antenneneingang eine Antenne anschließt, passiert ausser einem schwarzen Bild und einem gelegentlichen leisen Knacken im Ton nichts, weil eben das Empfangsteil kaputt ist. Da lautete der Tipp vom Peter, sofern ich einen Videorecorder oder einen Satellitenreceiver hätte, dann sollte ich den direkt über die Scart - Buchse an den Fernseher anschließen und dann müsste der funktionieren, weil er in dem Fall dazu sein eigenes Empfangsteil nicht benötigt. Und tatsächlich so klappte das einwandfrei und der hat ein sehr schönes Bild. Nur der Ton ist etwas mickrig. Weil das Gehäuse so flach ist, konnten die darin wohl keine hochwertigen Lautsprecher unterbringen. Aber auch das ist kein Problem, denn ebenfalls von dort hatte ich eine komplette Stereo - Anlage mit Boxen, Verstärker, Radioteil, Cassettenteil, CD - Player und Zubehör abgestaubt, die sogar auf Anhieb einwandfrei funktionierte, wo man nicht begreift, weshalb jemand so was weg wirft. Den Tonausgang vom Fernseher kann man mit dem Verstärkereingang der HiFi - Anlage verbinden und dann den Fernsehton in den guten Boxen der Stereo - Anlage hören, das klingt richtig toll. Ich kannte die Marke der Anlage zuvor überhaupt nicht, hatte noch nie zuvor den Namen gehört, sie nennt sich Marantz. Wegen dem etwas eigenartigen Namen glaubte ich zuerst, dass die aus Ungarn oder dieser Ecke stammt, aber der Peter klärte mich darüber auf, dass es wohl eine gute amerikanische HiFi - Marke wäre, die qualitativ ungefähr den Status wie hier Loewe, Metz oder Revox hätte. Also man kann es ja eigentlich nicht begreifen, warum Leute so was weg werfen, zumal wenn es noch einwandfrei funktioniert. Gut, durch die teils raue Behandlung auf dem Transport in den Gitterboxen sind die Gehäuse etwas zerkratzt, aber das stört uns ja nicht. Kayla hat mit Möbelpolitur schon die gröbsten Kratzer weg bekommen. Weiterhin haben wir noch eine gut brauchbare Miele - Waschmaschine dort abgestaubt, die bestenfalls 5 Jahre alt ist und ebenfalls auf Anhieb gut funktionierte. Unsere alte Maschine, ebenfalls von Miele, vor Jahren mal gebraucht gekauft, funktioniert zwar noch gut, aber für den Preis kann man sich eine Reservemaschine hinstellen, bestimmt wenn sie so gut läuft und von einer Markenfirma wie Miele ist. Ich habe mir insgesamt noch 3 Computer dort raus gefischt, davon ein Notebook und 2 normale Standgeräte. Allen ist gemeinsam, dass auch sie deutlich neuer sind, als die Geräte, die wir hier betreiben. Allen ist aber auch gemeinsam, dass sie auf Anhieb nicht funktionieren. Da der Peter kein Computerfachmann ist, konnte er dazu nur wenig sagen, aber er ging davon aus, dass die nur deshalb nicht funktionieren, weil man vorher die Festplatten komplett gelöscht hat, also auch das Betriebssystem weg rasiert hat und ohne das läuft ja nichts. Ich werde mir die mal zusammen mit Kayla in einer stillen Stunde genauer ansehen und notfalls, bei fehlenden eigenen Erkenntnissen, zu dem preiswerten Computerexperten am Stadtrand von Karlsruhe bringen. Da wäre ich schon hochzufrieden, wenn der einen davon für wenig Geld wieder ans Laufen brächte. Wenn ihm das nicht gelingt, wäre auch das kein Problem, dann nehme ich die Dinger wieder mit und fische mir dafür entsprechend andere Geräte aus dem Haufen, die dann vielleicht funktionieren. Ansonsten wurde die Arbeit dort schnell zur Routine. Ich kam an einen sogenannten „Erstbearbeiter - Platz", dessen Aufgabe es war, die Geräte zu öffnen, Netzkabel zu entfernen und große Baugruppen, die sich mit wenig Aufwand aus dem Gerät rausziehen lassen, wie Platinen oder teils auch Lautsprecher heraus zu nehmen. Die ganzen Lautsprecher sollen vorsichtig ausgebaut werden, weil die immer auf großen Kunststoff - Paletten gesammelt wurden, die alle 2 Tage von einer Spedition abgeholt wurden. Die wurden vermutlich irgendwie von einer Firma massenweise aufgekauft und wieder verwertet. Nach diesem Erstbearbeiter - Platz ging es weiter zu anderen Plätzen, wo aufwändig zu lösende Teile ausgebaut wurden, wie etwa bei Fernsehern und Monitoren die Bildröhren und die Bedienteile oder solche Rähmchen, in denen die Platinen fest sind. An diesem Erstbearbeiter - Platz bin ich ab diesem Tag auch bis zum Ende meines Jobs in diesem Betrieb geblieben, das heisst 2 mal pro Woche, immer dienstags und mittwochs. Das war zweifellos eine viel schönere Arbeit, als diese Sache mit dem Säurebad in der kalten zugigen und ungeheizten Halle. Dafür war die Bezahlung in der „Säurehalle" ein paar Cent höher, aber der Unterschied ist minimal, macht pro Stunde weniger als 25 Cent aus. In der Zerlegehalle war es leicht temperiert und selbst an den strengen Frosttagen, wo es draußen manchmal bis - 12 Grad hatte, war es drinnen nie kälter als 10 Grad über Null, meistens aber sogar um die 15 Grad und das lässt sich gut aushalten. In der Säurehalle war es drinnen bestenfalls nur 4 Grad und morgens wenn man rein kam sogar nur 1 Grad, das war kein wirklich schönes Arbeiten. Und vor allem die teils etwas beknackten Kollegen dort, die mir nicht ganz geheuer waren. Wissen Sie, in meinem Alter braucht man so was nicht mehr, da muss man sich das nicht mehr antun, mit solchen geknickten Gestalten zusammen zu arbeiten.
So erhiet ich interessante Einblicke in die Wegwerfgesellschaft. Es ist wirklich verrückt. Ich hätte nie geglaubt, dass so viele gute Gegenstände, die erst wenige Jahre alt sind und mal sehr teuer waren, einfach so weg geworfen werden. Man kann verstehen, wenn defekte Sachen, die zudem schon ihren Dienst getan haben und unmodern sind, weil sie gewisse gewünschte Leistungsmerkmale nicht mehr haben, weg geworfen werden, weil es kann sich ja nicht jeder haufenweise den alten Kram hinstellen, da viele besonders in Mietwohnungen heute gar keine Abstellräume mehr haben, wo sie das lassen könnten. Aber unter solchen eben wirklich ausrangierten Sachen findet man so viele Dinge, wo man nur noch vor Unverständnis mit dem Kopf schütteln kann, dass die weg geworfen und vernichtet werden. Ich glaube inzwischen wirklich, dass viele Menschen jedes reale Maß verloren haben und auf eine gewisse Weise schwachsinnig sind. Eine Form von Schwachsinn ist für mich auch, wenn Leute Dinge nicht mehr richtig bewerten können und kein Wertempfinden mehr haben. Das konnte man im letzten Jahr auch sehr schön an der Abwrackprämie sehen. Durch meinen Autobekannten, der ja damals noch aktiv war - mittlerweile auch schon Geschichte, wie Sie wissen - , habe ich mit bekommen, wie oftmals Autofahrer ein Auto mit einem Zeitwert von vielleicht 12.000 Euro zum Verschrotten gebracht haben, nur um die 2.000 Euro Abwrackprämie zu kassieren. Solche Vorkommnisse waren an der Tagesordnung und keine Einzelfälle. Das zeigt doch, wie dumm viele Leute sind. Ähnlich scheint es mit allen anderen Konsumgütern heute auch zu gehen. Der Wert eines Gerätes zählt nicht mehr, auch wenn man vor vielleicht 3 Jahren dafür noch 3.500 Euro abgedrückt hat, aber heute gibt's neumodischere Geräte, die in sind und mit denen man bei Kumpels besser prahlen kann, also müssen die alten weg und das neue Gerät her. Da die meisten Händler für solche Unterhaltungselektronik heute großzügige Kreditfinanzierungen anbieten, ist ein solches „wertloses" Verhalten für viele Käufer auch kein Problem mehr, weil die den Wert einer Sache dadurch gar nicht mehr spüren. Viele verhalten sich, als wären sie im Paradies, wo sie im übertragenen Sinne nur noch die Äpfel zu pflücken brauchen, die sie gerade haben wollen, ohne irgendwie eine Gegenleistung zu erbringen. Meistens enden solche Leute dann irgendwann in der Privat - Insolvenz, aber das bekommt man im Zerlegebetrieb ja nicht mit, die werden dann anderswo „zerlegt". Soweit zu meinem „neuen Job".
Ich denke, wenn dieser Job in wenigen Wochen abgeschlosssen ist, dann werde ich erst mal ein paar Wochen keine Jobs mehr annehmen. Dann kümmern wir uns erst mal wieder hier etwas rund ums Haus. Als es neulich heftig geschneit hatte, war mir aufgefallen, dass am Hausdach einige undichte Stellen sein müssen, da es auf dem Dachboden mehrere Pfützen gab. Nun ist Schnee als Indikator für so was wesentlich besser, als normaler Regen. Irgendwie preßt sich Tauwasser vom Schnee besser auch durch kleinste Ritzen, während normales Regenwasser schneller abläuft. Wahrscheinlich hängt das damit zusammen, dass der Schnee erst mal länger starr an einer Stelle liegen bleibt, bevor er zu tauen beginnt. Bei dem Liegen passt er sich der Unterform des Daches besser an und dringt dann vermutlich schon mal langsam in einen Teil ein und wenn er dann richtig taut, hat er schon den halben Weg unters Dach gefunden. Wir hoffen, dass wir das irgendwie selbst beheben können, ohne einen teuren Handwerker bemühen zu müssen. Weiterhin haben wir seit einigen Wochen öfters Wasser im Keller stehen, welches sich an einigen Stellen durch den Betonboden des Kellers drückt. Es kommt nicht durch Wandbereiche, sondern eindeutig durch den Fußboden gedrückt. Vermutlich ist in den vielen alten Entwässerungsschächten, die hier noch alle aus der aktiven Industriezeit liegen, von denen ich Ihnen auch vor einigen Jahren schon mal berichtete, eine Pumpe ausgefallen oder irgendwas verstopft. Bislang hatte ich aber nicht genug Zeit, mich darum näher zu kümmern. Es gab auch keinen Grund zur übertriebenen Eile, weil die Wassermengen, die dort eintraten, sich mit einem täglichen Einsatz einiger ausgelegter Aufnehmer und Putzlappen, die dann in einem Eimer ausgewrungen wurden, in Schach halten ließen. An den schlimmsten Tagen kamen dort so etwa 10 - 15 Liter zusammen, meistens aber um die 5 - 7 Liter. Auf Dauer muss man aber etwas unternehmen und der Sache auf den Grund gehen.
Vor einigen Wochen hatten einige verblödete Jugendliche hier die relativ einsame kleine Straße als Teststrecke für sich entdeckt. Mit ihren vermeintlich aufgemotzen Normalautos lieferten die sich hier mehrmals täglich Rennen. Hier war immer so eine schöne Ruhe, bis diese Schwachköpfe das für ihre Zwecke entdeckt haben. Übrigens die meisten Fahrer von denen scheinen junge Türken zu sein, aber nicht alle. Dazu hatte ich ja schon mal meine Anmerkungen gegeben, weil ich bislang die Feststellung machen musste, dass Türken wohl generell nicht richtig autofahren können, vor allem weil Regeln sie nicht interessieren und weil sie ihr Fahrzeug nicht beherrschen. Mit der Intelligenz eines Ziegelsteins fahren die, Gaspedal runter so weit es geht und kommen sich dann wichtig vor. Genau das würde ein aufs Gaspedal gelegter Ziegelstein auch schaffen, aber wehe wenn dann eine Kurve kommt, dann sind die schon mit ihrem Können am Ende und müssen sie schneiden, um mit Mühe auf der Fahrbahn zu bleiben. Gewiss wird es Ausnahmen geben, aber ich erzählte Ihnen ja mal über meine Beobachtungen. Aber hier geht es ja jetzt um die jugendlichen Idioten, die hier auf der kleinen Landstraße neulich ihr Unwesen trieben. Sie kennen das sicher auch, das ist so ein Jugendlichen - Imponiergehabe, meist von einer bestimmten Sorte von Jugendlichen aus asozialen Verhältnissen, wo meistens gar nichts dahinter steckt, ausser leeren Hüllen. Das sind diese Leute, die sich an ihrem normalen Einfachauto hinten ein verchromtes, dickes Auspuff - Endstück mit 2 Endrohren dran machen, nur damit es mehr Krach macht und nach mehr aussieht, als es ist. Die gleichen Leute würden auch hingehen und sich dort 8 oder 10 Auspuff - Endrohre hin basteln, wovon nur eines wirklich funktioniert, wenn es so was zur vermeintlichen Anhebung des Selbstwertgefühls geben würde. Aber sind wir mal ehrlich, damit erreichen die doch bei keinem halbwegs normalen Menschen wirklich Ansehen, im Gegenteil, in den Augen Außenstehender machen die sich doch nur lächerlich und geraten im Ansehen gleich in den Status eines Kleinkindes oder eines halt unreifen Halbstarken, der glaubt sein Ansehen mit solch leeren Hüllen aufpolieren zu können. Das ist ähnlich, wie die Leute, die sich riesige Plastik - Spoiler und vergleichbare Verkleidungen ans Auto schrauben. Solche Nullnummern gab es in den 70iger Jahren schon. Da wusste man damals gleich auf den ersten Blick, dass die meisten Autos mit solchen Verkleidungen in der Regel lahme Gurken mit der kleinsten Motorisierung sind, die es bei dem Fahrzeugtyp gab, weil die Leute, die echt Leistung unter der Haube haben, es überhaupt nicht nötig haben, mit solchem kitschigen Plastik - Kokolores aufzuprotzen. Na ja, zurück zu den jugendlichen Wilden hier. Wenn die einmal hier vorbei gerast wären, hätte ich ja nichts gesagt, mag man ihnen den Spaß gönnen, aber die hatten sich auf einmal die Gegend hier ausgesucht und kamen oft sogar nachts gegen 23 Uhr oder noch später, wie die Idioten hier runter gebrettert. Besonders häufig trat das in Nächten von Freitag auf Samstag oder von Samstag auf Sonntag auf. Dann rauschten sie wieder zurück bis oben zur Bundesstraße, wendeten dort und kamen wieder herab gebrettert. So lief das manchmal nachts 2 Stunden lang. Denen habe ich die Tour aber ordentlich vermiest und jetzt kommen sie nicht mehr. Als wir es leid waren, habe ich bei der Polizei angerufen und denen mitgeteilt, dass hier illegale Autorennen veranstaltet würden. Zuerst tat sich nichts und ich dachte schon, dass die Polizei keine Lust hat, sich darum zu kümmern, weil die ja auch ständig über Personalmangel klagen. Aber dann sah ich mal, dass ein Polizeiwagen des nachts hier vorbei fuhr in Richtung der Mühlen und noch etwa 2 zivile Fahrzeuge, bei denen ich mir nichts dachte. Vielleicht eine Viertelstunde später kamen die ausgeflippten Jugendlichen wieder mit ihren dröhnenden Plastikkisten und rasten wie die Idioten mit Gebrumm und Gehupe hier herunter, vorbei weiter in Richtung der Mühlen. Normalerweise wären sie dann nach wenigen Minuten zurück gerast gekommen, was aber nicht der Fall war. Selbst nach einer Stunde noch nichts. Nach knapp 2 Stunden kamen dann 2 Abschleppwagen, die 2 dieser Kisten zurück transportierten. Wie ich später erfuhr, hat die Polizei die etwa 1 km weiter südlich von hier in Richtung der Mühlen abgefangen und angehalten. Die Fahrzeuge kontrolliert, wobei sich schnell heraus stellte, dass 2 der insgesamt 4 Fahrzeuge durch die Veränderungen am Fahrzeug gar nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen durften und deswegen keinen Millimeter mehr auf öffentlichen Straßen gefahren werden durften. Daher diese beiden Abschlepper, die diese Autos aufluden. Die anderen beiden durften wohl mit erheblichen Auflagen und einem zugedrückten Auge noch bis nach Hause fahren unter dem Nachweis, dass sie die veränderten Endrohre an ihren Auspuffs wieder abmachen und das unter Vorführung des Wagens beim Tüv mit entsprechender Bescheinigung der Polizei am nächsten Werktag belegen. Zudem haben alle ein fettes Bußgeld aufs Auge gedrückt bekommen, die Fahrer von den beiden aus dem Verkehr gezogenen Autos bekamen sogar eine Anzeige wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und ohne Versicherungsschutz, weil beides bei solch gravierenden Veränderungen erlischt. Seit dem herrscht wieder Ruhe hier und selbst wenn diese Geistesspartaniker irgendwann wieder ein Privatrennen fahren wollen, werden sie sich dafür sicher eine andere Gegend aussuchen.
In den letzten Wochen haben wir hier viel Schnee geschippt und der Winter war reichhaltig mit Weiss bestückt. Zuweilen herrschte auch extreme Kälte. Extrem jedenfalls, wenn man es mit den letzten paar Jahren vergleicht. Wenn ich mir das besehe, soll mir dieses Jahr bloß keiner dieser blöden Weltverbesserer unter die Augen treten, der wieder irgend einen Scheiß vom Klimawandel und der Erderwärmung erzählt. Das ist doch alles Blödsinn pur. In seiner grenzenlosen Anmaßung glaubt der Mensch, dass er für alles verantworlich ist, dabei sind diese ganzen Erscheinungen nur zeitweise ein zufälliges Zusammentreffen mit den Phasen der Industriealisierung. Da haben schon andere Forscher weitaus bessere Erklärungen für abgeliefert, als diese Gruppe von Forschern und Grünen, die ständig mit ihrer CO² - bedingten Erderwärmung den Leuten auf die Nerven fallen. Es geht doch letztenendes wieder nur darum, dass sich da welche als Gutmenschen und Weltverbesserer betätigen wollen und gemäß ihrem Wahn andere reglementieren wollen. Ich bin überzeugt davon, dass die Menschheit in vielleicht 100 oder 200 Jahren über diesen kollektiven Schwachsinn genau so lachen wird, wie wir heute über die Leute lachen, die vor 500 Jahren behauptet haben, dass die Erde eine Scheibe sei. Man kann diesen Effekt meines Erachtens durchaus vergleichen. Die Leute sind dumm und wider besseres Wissen lassen sie sich dann nur allzugern von einem Trugbild täuschen, zumal es den Menschen selbst dabei noch gleich 2 mal eine führende Rolle zubilligt. Einmal die Rolle des Urhebers der Katastrophe, der mit seiner Industrialisierung und deren Lebensgewohnheiten für die Klimakatastrophe gesorgt hat, weil das zugleich schön aufzeigen würde, was die Menschen alles bewirken können, und zum anderen die Rolle der Retter in der letzten Sekunde, die die ganze Welt vor dem endgültigen Untergang durch die vermeintliche Erderwärmung bewahrt. Beides sind Anmaßungen sonders gleichen und es beweist zugleich, wie sehr sich der Mensch auf grenzenlose Weise überschätzt. Im ganzen Verlauf der Menschheitsgeschichte hat es immer Gewinner und Verlierer von allen Auswirkungen der Natur gegeben. Und ich sage es ehrlich, wenn es wirklich so wäre, dass es hier dauerhaft um 2 Grad wärmer würde, hätte ich nichts dagegen, sofern damit keine nennenswerten anderen Negativfolgen verbunden sind. Aber das tatsächliche Wetter dieses Winters hat mir deutlich gezeigt, dass alles nur Unfug ist. Es gibt Zeiten, da folgen vielleicht 7, 10 oder auch 15 milde Winter aufeinander, dann gab und gibt es auch wieder Zeiten wo viele harte Winter sich aufreihen. Ich finde es immer sehr belustigend, wenn dann selbsternannte Fachleute ihre These damit begründen, wie sich das Wetter seit Beginn der amtlichen Wetteraufzeichnungen vor rund 100 Jahren verändert habe. Das klingt seriös, ist es aber nicht! Denn was sind schon 100 Jahre im Verlauf der Erdgeschichte? Gar nichts, noch nicht mal ein kleiner Klecks, noch nicht mal ein Fliegendreck und genau die gleiche Bedeutung haben Beobachtungen über 100 Jahre, nämlich überhaupt keine. Was ich an der ganzen Klimadiskussion am interessantesten finde ist, wie man ständig die Gruppe der anderen Wissenschaftler unterdrückt und mundtot macht, die zu ganz anderen Schlüssen kommt. So gibt es beispielsweise eindeutige Beweise dafür, dass die Klimaerwärmung lustiger Weise mit dem verbesserten Umweltschutz zusammen hängt. Vor rund 50 Jahren noch pustete auch in Europa und Amerika die Industrie viel mehr Dreck in die Luft. Vor allem Schwefelverbindungen wurden aus den Schloten der Industrie in großen Mengen abgesondert. Und was bewirkten die? Dass in der Atmospähre eine gewisse Lichtblockade eintrat, die für kältere Winter sorgte. Deshalb sind jetzt ja schon manche Forscher auf die abstruse Idee gekommen, man könne, um dem Klimawandel entgegen zu wirken, künstlich große Mengen von Schwefeldämpfen und ähnlichen Verbindungen in die Atmosphäre pumpen, weil man damit dann wieder die Zustände von beispielsweise 1950 erreichen könnte. Was soll man dazu sagen? Eine Schlußfolgerung daraus könnte somit sein, dass die Klimaerwärmung, so es sie überhaupt wirklich gibt, in Wahrheit eine selbst gemachte Folge des verstärkten Umweltschutzes ist. Das zeigt doch, wie falsch im Prinzip die ganzen Modelle und Reglementierungen sind, die von diesen Weltenrettern ständig ins Leben gerufen werden. Da hätte man gleich die ganzen Auflagen einsparen sollen, dann wäre das Klima so geblieben und zugleich wären auch viele Fabriken hier geblieben, die so aber wegen hierzulande unerfüllbarer Umweltauflagen nach China, Indien und in vergleichbare Länder abgewandert sind. Das hat hier hundertausende Arbeitsplätze vernichtet, aber davon spricht ja keiner. Die Grünmenschen brüsten sich dann groß damit, dass es inzwischen in Deutschland schon fast 50.000 Arbeitsplätze in der Umweltindustrie gäbe. Aber was sind 50.000 Arbeitsplätze im Vergleich zu rund 750.000 bis 950.0000, die nicht zuletzt wegen der Überreglementierung vernichtet wurden? Aber was solls, ich drifte wieder zu sehr ab. Eigentlich wollte ich nur sagen, dass ich den Winter satt habe und ich auf dieses Scheisswetter gerne verzichten kann.
Ein Supermarkt in Pforzheim hat sich letztens etwas geleistet. Die boten ein umfangreiches Straßenkartensortiment für ganz Europa zu einem Spottpreis von nur 5,90 Euro an. Bestehend aus insgesamt beachtlichen 36 Einzelkarten in einem guten Maßstab, der auch kleine Wege enthält. Das war konkurrenzlos günstig und gute Karten kann man als Autofahrer immer gebrauchen. Gewiss halten viele Leute, die heute auf ein Navigationssystem setzen, nicht mehr viel von der guten alten Papierkarte, aber wenn ich ehrlich sein soll, ist mir eine Papierkarte 1000 mal lieber, als jedes Navigationssystem. Irgendwie halte ich nicht viel von den Navis, weil die für die Art, wie wir reisen unbrauchbar sind. Doch zurück zu den Karten. Wir hatten das mehr zufällig mitbekommen, weil bei uns daheim wird keinerlei Werbung für die Supermärkte in Pforzheim verteilt, dafür ist das zu weit entfernt. So schlenderten wir erstmalig durch diesen Laden, kauften einen Satz dieser billigen Straßenkarten und noch diverse Lebensmittel, die wir gerade ohnehin nötig hatten und sind dann nach Hause gefahren. Beim genauen Studium der Karten fiel mir dann an einer kleinen Nebenstraße im Raum Stuttgart auf, dass da etwas nicht stimmt. Die betreffende Straße kannte ich von früher sehr genau, weil ich die schon oft gefahren bin, als ich in den sechziger Jahren gerade den Führerschein hatte. Diese Straße wurde ungefähr 1980 auf einem Streckenstück von rund 5 km völlig abgebaggert und entfernt. In einem Abstand von vielleicht 2 km entstand dann eine viel breitere und modernere Straße als Ersatz, die etwas anders verläuft. Die Wege wurden dadurch genau genommen sogar etwas länger, aber weil man die neue Straße deutlich schneller befahren konnte, war die Fahrzeit kürzer. Genau daran fiel mir auf, dass in dieser vermeintlichen Karte von heute, die Straße in ihrem Verlauf von vielleicht 1980 eingezeichnet war, aber nicht in ihrem heute aktuellen Verlauf. Das sind volle 30 Jahre, die dazwischen liegen! So suchte ich gezielt nach weiteren mir bekannten Anhaltspunkten, wo sich in den letzen 30 Jahren etwas geändert hat und fand alleine hier in der Umgebung über 20 Dinge, die dem früheren Stand entsprachen, aber nicht dem heutigen. Wenn man aus seinem eigenen Umfeld schon 20 drastisch veraltete Straßenführungen erkennt, dann braucht man nicht zu fragen, wie falsch und unaktuell wahrscheinlich das Gesamtwerk aller 36 Karten ist. Und tatsächlich, die Wiedervereinigung gab es auf den Karten auch noch nicht, denn der Bereich der neuen Bundesländer war nur sehr unkomplett abgedruckt und quer mit GDR gekennzeichnet. Durch diese Entdeckung skeptisch geworden, suchte ich an der Karte nach einem Kartendatum. Mit guter Lupe und viel Geduld fand ich schließlich an einer Karte tatsächlich einen Hinweis darauf, dass die Karte entsprechend alt war. Sogar noch älter als vom vermuteten Stand 1980. Es stellte sich nämlich heraus, dass das Kartenmaterial den Stand von 1976 zeigte. Nun war es gewiss nicht so, dass die Karten verknittert oder vergilbt waren, die sahen eigentlich ganz neu aus. Aber das ist vielleicht auch eine Frage der Lagerung, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass heute eine Kartendruckerei noch mit Druckmustern von 1976 Straßenkarten neu druckt, eigentlich müssen die schon tatsächlich so alt sein. Vielleicht ein Überbestand von früher, den man jetzt irgendwo per Zufall in einem alten Lager ausgegraben hat. Solche Karten kann man bestenfalls als Erinnerung an frühere Straßenverläufe, aber nicht zum planen von Reisen oder zur Orientierung brauchen. So rief ich bei dem Supermarkt an. Ich wurde sogar gleich mit dem Marktleiter verbunden, der dann kleinlaut kund tat, dass sich da in den letzten Tagen schon mehrere Kunden beschwert hätten und es ihm ausserordentlich leid täte. Wir könnten die Karten vorbei bringen und bekämen dann unser Geld dafür, also die 5,90 Euro zurück. Nun ist es so, wenn man extra nur dafür von hier aus nach Pforzheim fahren würde, und dann wieder zurück, dann würde man beinahe mehr Geld an Spritkosten verfahren, als die Karten gekostet haben, besonders wenn man noch die verlorene Zeit mit einrechnen würde. Das habe ich dem Marktleiter so auch gesagt und er lenkte da gleich ein, in dem er sich unsere Adresse notierte und uns einen Warengutschein in dem Wert zusenden wollte, den wir dann irgendwann im Jahr 2010 einlösen können. Die unbrauchbaren Karten sollten wir einfach wegwerfen, meinte er dann. Das wunderte mich. Ich hätte erwartet, dass er wenigstens den Kassenbon sehen will oder bei der späteren Einlösung des Gutscheins die veralteten Karten dann an sich nehmen würde. Man bemerkte, dass das denen schon peinlich war. Vermutlich sind die da selbst auf einen schrägen Lieferanten reingefallen, wo sie glaubten, dann ihren Kunden etwas Besonderes für wenig Geld bieten zu können und jetzt fürchten, sich mit solchem Zeug ihren Ruf zu verderben. Wie dem auch sei, 2 Tage später traf ein Brief mit einem Warengutschein sogar über 10 Euro hier ein, der übers ganze Jahr 2010 zu einem beliebigen Zeitpunkt eingelöst werden kann. Und die „Erinnerungs-Landkarten" haben wir auch noch, ich werfe die nicht weg, sondern verwahre die als Andenken, wo man später immer mal schön sehen kann, wie anders manche Straßen früher mal verliefen oder teils sieht man auch schön, wo es früher noch gar keine Straßen gab, wo inzwischen aber welche sind.
Es gibt ja zum Teil seltsame Tricks und Rezepte, wie man bestimmte Probleme des Alltags lösen kann, da stehen einem zuweilen die Haare zu Berge, wenn man das zum ersten mal hört. Es passt sehr gut zum Winterwetter. Sie kennen das Alltagsproblem sicher auch, wenn man einen schön flauschigen Winterpullover oder solch ein wärmendes Fleece - Shirt gewaschen hat: spätestens nach der dritten Wäsche bilden sich auf der Oberfläche solche Flusen, die wie an langen Einzelfäden oder an langen Fuseln das Kleidungsstück bedecken. Manchmal haften auch gleich mehrere solcher Flusen in Form von so genannten Wollmäusen in kleinen Ballen aneinander, was dann noch häßlicher aussieht. Noch ärgerlicher wird es, wenn diese Flusen sich bei späteren Wäschen in der Waschmaschine lösen und die andere Wäsche durch ihre Anhaftung verunstalten. Natürlich will man keinen ansonsten noch wohlig warmen Pullover nur deswegen weg werfen, auch wenn er durch diese Verflusung relativ unansehnlich geworden ist. Durch Zufall kam ich bei einem Gespräch mit dem Rentner auf dieses Thema. Aber da wusste der gleich ein wirklich seltsames Patentrezept, welches er selbst von seinem im Jahr 1998 verstorbenen Bruder hatte, der seines Zeichens Textilfachmann war und früher in einer Textilfabrik gearbeitet hatte. Der sagte, die sind früher tatsächlich hingegangen, wenn die verfluste Kleidungsstücke oder Textilballen hatten, dann wurden die flächig aufgespannt oder glatt ausgelegt und rasiert. Das klingt verrückt, aber die haben dann vorsichtig zunächst mit dem Langhaarschneider eines elektrischen Rasierapparats die langen Flusenfäden nebst den anhaftenden Wollflusen abrasiert. Danach dann die verbliebenen kurzen Fadenreste mit dem normalen Scherkopf des Rasierers auch noch abrasiert. Ich habe zunächst gedacht, der spinnt. Ich konnte es mir aber nicht verkneifen, es doch mal an dem schlimmsten Pullover von mir auszuprobieren. Sie werden lachen, aber das funktioniert tadellos. Danach sieht der Pullover wieder fast aus wie fabrikneu. Natürlich wird der Fluseneffekt spätestens nach 3 bis 4 weiteren Wäschen wieder kommen, dann muss man halt wieder rasieren. Der Rentner meinte aber, die Abstände zwischen dem Wiederkommen werden mit der Zeit immer größer, weil die Fadenlänge und die lösbaren Wollanteile immer weniger werden. Nachteil ist natürlich, dass der Pullover so auch genau betrachtet immer weniger wird, weil man ja immer etwas Material weg nimmt. Aber gelöst hat sich dieses Material ja nicht durch das Rasieren, sondern durch die vorangegangenen Wäschen, nur dass die Flusen dann noch größtenteils an dem Wäschestück anhafteten und es unansehnlich machten. Das Rasieren entfernt also quasi die abgelösten Wollbestandteile von der Oberfläche des Kleidungsstückes. Das klappt ganz vorzüglich, nur man muss etwas Zeit mitbringen. Besonders wenn man das noch nie gemacht hat, braucht man für einen Pullover sicherlich mehr als eine Viertelstunde.
Noch etwas, was im Prinzip mit dem Winterwetter zu tun hat. Sie kennen sicher diese örtlichen Bestimmungen, wonach die Hauseigentümer bei Winterwetter die Bürgersteige vom Schnee zu räumen und zum Schutz vor Glätte zu bestreuen haben. In den Ortssatzungen ist dann meistens auch festgelegt, von wann bis wann dieser Räumpflicht nachgekommen werden muss. Meistens ist es von morgens 7 bis abends 20 Uhr, und dann heisst es oft noch, dass die Bürgersteige nicht mit Salz gestreut werden dürfen, sondern nur mit so genannten abstumpfenden Mitteln, wie Sand oder so was. Das ist bei richtigem Winterwetter natürlich absoluter Schwachsinn, da auf Salz zu verzichten. Einzige Ausnahme wäre, wenn es so kalt ist, dass Salz nicht mehr wirkt, was wohl ab kälter als -10 Grad beginnt, aber sonst, die sind doch verrückt! Vor allem aber ist die Begründung für das Salzverbot der allergrößte Schwachsinn. Derartige Begründungen wurden hier sogar vor etlichen Wochen im regionalen Fernsehen verbreitet. Da sagen die tatsächlich als Begründung, dass dieses Salz die Pflanzenwurzeln im Untergrund schädigen und abtöten würde als Hauptgrund. Als Nebengrund heisst es dann noch, dass Hunde an den Pfoten damit Probleme kriegen können. Das ist doch wieder typisch bürokratischer Irrwitz mit einer Denkfähigkeit, die kaum von 12 bis Mittag reicht. Besonders im Bezug auf diese Hauptbegründung mit den Pflanzenwurzeln. Seit wann will jemand, dass auf Gehwegplatten, auf Pflaster, halt auf Gewegen, in Einfahrten und Überwegen Pflanzen wachsen? Das wäre im Gegenteil ja gerade eine Begründung dafür, dort besonders mit Salz zu streuen, weil man damit gleich 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen würde und sich somit den Einsatz von Unkrautbeseitungsmitteln bzw. dessen Entfernung sparen würde. Seit wann sollen also auf Gehwegen Pflanzen wachsen? Auf solchen Gehwegen soll ja gerade kein Pflanzenbewuchs sein und da kann mir kein noch so hoch angesiedelter Bürokrat sagen, dass ein möglicher Negativeinfluß auf dort vorhandene Pflanzen, etwa in den Fugen, ein Nachteil wäre. Aber die Behörden selbst lassen natürlich auf Straßen und Plätzen mit Salz streuen, da gilt das dann nicht. Aber dort sollen sicherlich genau so wenig Pflanzen wachsen, wie auf Wegen im privaten Bereich. Und es wird doch wohl kaum einer auf die Idee kommen, den Garten, die Wiese oder dergleichen mit Salz zu bestreuen, wo dann wirklich Pflanzen wachsen sollen. Das alles ist doch wieder so eine typisch hirnrissige Bürokratensache, die nur dazu dienen soll, die Bürger zu maßregeln - ohne echten Hintergrund. Die Erschaffer solcher Regeln blasen sich auf und machen sich wichtig und denen geht einer ab, wenn sie wieder eine Bestimmung erlassen haben, an die sich die Bevölkerung dann halten soll. Die Begründung mit den Hunden lasse ich ebenfalls nicht gelten. Ich dulde es nicht, dass andere Leute ihren blöden Köter bei mir auf dem Grundstück laufen lassen, also sollen die zusehen, dass sie sich von meinem Grund und Boden fern halten, dann gibt's auch keine Probleme. Ich zwinge die ja nicht dazu, ihr Mistviech bei mir übers Grundstück laufen zu lassen. Wenn der Hund trotzdem da lang läuft, dann ist es die Schuld des Halters und da soll der sich an seine eigene Nase packen, denn hier darf man Hunde ohnehin nicht frei herumlaufen lassen, die gehören an die Leine. Und Katzen sind nicht so doof wie Hunde, wenn die bemerken, dass da etwas ist, was ihren Pfoten schaden könnte, dann laufen die eben einen anderen Weg, notfalls auch durch den Schnee und fertig. Da sollen die Behörden sich lieber mal was einfallen lassen, wie man die Hundehalter besser zur Raison bringt, die ständig ihre Kackmaschine bei andern Leuten am Grundstück scheissen lassen und das nicht nur im Winter, sondern das ganze Jahr über. Diese primitiven Drecksäcke wären 1000 mal eher einzudämmen, weil sie neben Dreck damit auch Krankheiten verbreiten und ich sehe darin eine spezielle Form der Sachbeschädigung, aber um so was kümmern sich die Behörden nicht wirklich. Da wird nur ab und zu mal ein schwammigweicher Appell abgedruckt, wo man darum bittet, dass die Hundescheisser die Hinterlassenschaft in Papiertütchen aufsammeln sollen, falls der Hund „es doch mal bei anderen vor der Tür" machen sollte. Die tun immer so, als wäre das die absolute Ausnahme. Aber meine Beobachtungen sind, dass 99 % der Hundehalter sich darum einen Scheißdreck kümmern, und das im wahrsten Sinne des Wortes, und die Scheisse von ihrem Köter einfach liegen lassen, bzw. dass sie sogar absichtlich bei anderen Leuten vor der Tür scheissen gehen, damit sie selbst den Dreck nicht haben und zudem sind es meist so primitiv gestrickte Gestalten, denen es noch richtig Spaß macht, wenn sie andere damit belasten und ärgern können. Also kurzum kann man sogar sagen, dass ich mich darüber freue, wenn deren Köter es hier bei mir unangenehm finden und vielleicht auch deshalb die Straßenseite freiwillig wechseln. Nun denke ich, brauche ich das mit der Räumpflicht hier nicht gar so eng zu sehen. Wie Sie wissen, ist die örtliche Lage hier so abgelegen, dass selbst an normalen Tagen vielleicht insgesamt 5 Personen hier mal am Bürgersteig im gesamten Tagesverlauf vorbei kommen, die halt spazieren gehen oder so was. Aber an Wintertagen mit Schneefall, wo ja alleine der Weg hier in die Siedlung sehr beschwerlich ist, da kommt normalerweise gar keiner. Wenn dann nicht geräumt ist, stört es auch keinen. Bestenfalls der Postbote könnte darunter leiden. Normalerweise räumen wir ja auch, so ist es nicht, aber unter reichlich Einsatz von Streusalz und davon kann mich kein Behördenaspirant abbringen. Ausser sonntags, da wird generell nicht geräumt, weil dann kein Postbote oder sonst wer kommt. Sollten sich doch mal an einem Sonntag Spaziergänger hierher verirren, da macht es dann auch keinen Unterschied, ob die hier vor der Tür schon durch den Schnee stapfen müssen oder ob der erst 20 m weiter beginnt, wo ohnehin keiner den Schnee weg räumt, weil sich keiner zuständig fühlt oder weils Gemeindebereich ist. Bei dem ganzen Winterdienst ist mir übrigens aufgefallen, dass es bei Streusalz erhebliche Qualitätsunterschiede gibt. Neulich hatten wir aus einem Baumarkt ein gelblich-bräunliches Salz aus einem Sonderangebot gekauft, dessen Wirkung war noch nicht mal halb so gut, wie das vorherige bläuliche Salz, was hier noch von früher in der Fabrik herum lag. Kayla meinte schon, das Baumarktsalz ist sicher vorher mit Sand gestreckt worden.
Von Glücksspielen halte ich generell gar nichts, das gilt doppelt, wenn die Teilnahme etwas kostet. Um so interessanter fand ich kürzlich einen Bericht über eine Familie aus der Nähe von Bruchsal. Die hatten wohl vor 2 Jahren tatsächlich 6 Richtige im Lotto, was ja schon selten genug vorkommt. Bei dieser Ziehung wurden sie mit immerhin 1,7 Millionen Euro bedacht, wie es in dem Bericht hieß. 2 Jahre sind keine sehr lange Zeit, aber die Entwicklung dieser Leute zeigt auf ganz drastische Weise, wieviel in nur 2 Jahren passieren kann. Man hörte ja schon öfters von solchen Schicksalen, wo Leute, die absolut nicht mit Geld umgehen können, durch einen Gewinn oder eine Erbschaft erst richtig in Schräglage geraten, aber irgendwie war das immer weit weg. Hier der Fall jedoch fast vor der eigenen Haustüre. Also diese Famile hier in diesem Fall hat mit ihren 1,7 Millionen Euro gleich vom ersten Tag an den dicken Maxen gespielt. Zuerst soll der Mann, einem alten Klischee folgend, seinen Chef am Arbeitsplatz als dummes Schwein und noch härter beschimpft haben. Natürlich flog er dann raus und der Chef hat ihn auch noch wegen Beleidigung verklagt. Vor Gericht hat er ihn dann gleich noch mal beleidigt und den Richter als Nazi - Vollidioten bezeichnet. Dadurch folgte ein weiterer Prozeß und alleine durch diese unnötigen Gerichtsstreitigkeiten soll er über 75.000 Euro verheizt haben. Dann mussten natürlich für Frau, Tochter und sich selbst erst mal dicke Autos her, er selbst soll sich gar einen echten Rolls Royce gekauft haben, als Zweitwagen wohlgemerkt, ein Ferrari wurde zum Alltagsauto. Unter Mercedes - Sportwagen bewegten sich die beiden Damen aber auch nicht. So soll er alleine mit Autos im ersten halben Jahr schon rund 800.000 Euro in teures Blech umgewandelt haben. Die Autoindustrie war wohl mehr der wahre Gewinner bei diesem Spiel. In den ersten Tagen wohnte er noch zur Miete und hat dann wegen eines Streits mit seinem Vermieter absichtlich im Waschkeller alle Wasserhähne aufgedreht und über Nacht laufen lassen. So entstand ein Wasserschaden an dem Haus von fast 100.000 Euro, den er auch begleichen musste. Dann wurde ein eigenes teures Haus gekauft und da war fast schon alles Geld aufgebraucht. Nur nun hatte er kein Einkommen und keine Rücklagen mehr und zusätzlich kam beim Mann und auch bei der Frau noch der Suff dazu. Wie es weiter ging, können Sie sich denken, Sozialwohnung, Hartz 4, vom Gewinn rein gar nichts mehr da, im Gegenteil mit rund 90.000 Euro verschuldet. Man kann also sagen, dass Leute, die mit Geld absolut nicht umgehen können, und davon gibt es viele, selbst mit dem schönsten Gewinn nich lange Freude haben werden. Sind wir mal ehrlich, von 1,7 Millionen Euro da könnte man auch heute noch, wo es bei den Banken kaum Zinsen für Spareinlagen gibt, problemlos bis ans Ende seiner Tage sehr gut leben und sich dabei zweifellos auch ein gutes Haus, ein sehr gutes Auto und viele andere Annehmlichkeiten leisten, aber solche Leute, die würden selbst dann nichts übrig behalten, wenn sie sich für das Geld kein Auto und kein Haus kaufen würden. Dann würden sie es eben an anderer Stelle sinnlos verprassen. Mit dieser Art von Leuten habe ich aber auch absolut 0 Mitleid und ich würde solchen Hirnlosen nie helfen, weil es für die Katz ist. Das würde ein Faß ohne Boden und im Endeffekt liefe es immer aufs gleiche Scheitern raus.
Eine Firma aus Norddeutschland kam hier kürzlich mit einem Riesenaufgebot von 2 sehr schweren Tieflade - Lastwagen angefahren. Dann gesellte sich ein teurer, fast nagelneuer Mercedes der S - Klasse dazu. Die Einfahrt hier zur alten Fabrik wurde geöffnet und die beiden Laster fuhren auf das alte Werksgelände. Etwas später kamen noch 3 oder 4 Kastenwagen - Kleinbusse mit Handwerkern von der norddeutschen Firma hinzu. Also irgendwas tat sich dort. Die fuhren ungefähr mittig aufs Gelände, wo man von hier schon nicht mehr viel sehen konnte. Wie ich aber heraus bekam und auch später sehen konnte, haben die in einer der Hallen so einen riesigen Brennofen abgebaut und in Einzelteile zerlegt, die dann auf die Tieflader aufgebockt und abtransportiert wurden. Die waren wohl noch verwendbar und sollen für andere Zwecke umgebaut werden und künftig ihren Dienst bei der Firma in Norddeutschland tun, die Spezialteile herstellt, bei denen Metall mit einer Keramikschicht überzogen wird. Ich habe mich aber insgeheim dann noch kaputt gelacht, weil es ausgerechnet einer der Öfen war, in denen wir vor ungefähr 2 Jahren einen Teil der tausenden Gußformen, die hier in der Werkstattgarage noch rumlagen, versenkt hatten. Nun war der darin enthaltene Anteil, gemessen an der Gesamtmenge, sicherlich nicht übermässig, aber der Brennofen war schon randvoll, mit vielleicht 80 bis 100 Stück, eben so viel, dass die beiden Schwenktore so gerade mit Mühe noch zu gingen. Die Gußformen mussten die ja dann alle einzeln per Hand erst wieder dort raus kramen und weg transportieren. Und die Dinger waren nicht gerade leicht. Na die werden schön geflucht haben, als sie den geöffnet haben. Ich weiss nicht, wo sie die Gussformen dann gelassen haben, aber alleine schon aus Gewichtsgründen werden die die bestimmt nicht mitgenommen haben. Da hätte ich wirklich gerne mal Mäuschen gespielt, als die den Ofen auf gemacht haben. Wenn es sich in den nächsten Tagen hier wieder etwas beruhigt hat, dann werden wir mal in der Fabrik nachsehen gehen.
Kayla ist jetzt seit einigen Monaten dem Kuchenbacken verfallen. Wie ich Ihnen vor wenigen Monaten schrieb, war sie wieder für kurze Zeit in der Papierfabrik in Karlsruhe für Aushilfsarbeiten, wegen der dort schon obligatorischen vorweihnachtlichen Personalnot. Dort hat sie eine Kollegin kennen gelernt, die eigentlich von ihrem Lehrberuf her ausgebildete Konditorin ist, obwohl sie auch nur Hilfsarbeiten in der Papierfabrik erledigte. Diese Konditorin gab zudem in der Volkshochschule nebenbei Kurse im Kuchen backen und hat Kayla dafür gewinnen können, dort als ihre Schülerin mal mit hin zu gehen. Das hat Kayla gemacht und man muss sagen, die hat dort in wenigen Wochen viel gelernt. Das Ergebnis kann sich sehen und vor allem schmecken lassen. Also ich bin wahrhaftig verblüfft, was die nun für komplizierte Kuchengebilde dahin zaubert. Manche Kuchen, die sehr aufwändig aussehen, hat sie gar in weniger als einer halben Stunde erschaffen. Da meint man, das geht gar nicht, aber es gibt ja auch Kuchen, die man nicht backen braucht, z.B. mein eindeutiger Favorit darunter ist ihr Zitronen - Sahnekuchen. Einfach himmlisch! Nun muss ich allerdings langsam aufpassen, bei der guten Dauerverpflegung hier gehe ich selbst zusehends auseinander wie ein aufquellender Hefeteig. Kayla kann nach wie vor auch von diesen durchaus kalorienreichen Kuchen viel essen, ohne auch nur ein Gramm mehr Fett auf ihre Rippen zu kriegen, das ist schon erstaunlich, aber bei mir setzt das alles doch sehr an. Ich habe schon beschlossen, ungefähr ab März eine Art Diätkur zu machen, wo ich solche Leckereien gar nicht antaste und von allem anderen nur noch ein Drittel esse. So kann es nicht weiter gehen, sonst platze ich Ende des Jahres.
Wie Sie sich möglicherweise noch erinnern werden, war ich in meiner Stuttgarter Zeit mal kurz in den Diensten eines städtischen Bauhofs, nicht ganz freiwillig, sondern mehr oder weniger als Hartz - Zwangsmaßnahme. Um solche Dinge brauche ich mich ja schon längst nicht mehr zu sorgen, da ich offiziell als Rentner gelte und brauchte das auch vorher schon nicht mehr, wegen meiner zurückliegenden Erkrankung. Doch darum geht es nicht. Noch zu der Zeit, als ich in dem Bauhof Dienst tat, hatte man mir ja so einen älteren Mercedes - Pritschenwagen als Dienstfahrzeug anvertraut. Unser Einsatzstützpunkt lag in Stuttgart in der Zamenhofstraße am Stadtrand. Das ist gar nicht übermässig weit weg vom inzwischen geschlossenen Autohaus meines Autobekannten, wo er ja immer noch wohnt. Neulich waren wir noch mal in Stuttgart, mal kurz beim Autobekannten, aber in erster Linie, um noch mal in alten Erinnerungen zu schwelgen. So kam ich auf die Idee, spaßeshalber einfach mal in der Zamenhofstraße unseren damaligen Bauhof - Stützpunkt aufzusuchen. Mal sehen, wie es dort heute zugeht, oder ob man vielleicht sogar noch bekannte Gesichter sieht. Aber da sieht man mal wieder, wieviel sich in wenigen Jahren die Welt verändert. Der Stützpunkt existiert nicht mehr und wurde wohl aus Kostengründen von der Stadt aufgegeben. Im Hof des Bauhofstützpunkts gab es eine primitive Tankstelle für die Fahrzeuge des Bauhofs und für die Maschinen, wo dann auch Kanister gezapft wurden. Da Kayla gerade ihre Kamera dabei hatte, habe ich damit auf die Schnelle ein Bild von der heutigen, trostlosen Lage dort gemacht. Das sehen Sie hier. Bauhof: eine von 2 Zapfsäulen, im heutigen, desolaten Zustand und das Bedienhäuschen der Tankstelle, wo man früher immer die Säulen einschaltete und in einem Buch die getankten Mengen eintragen musste.
Vandalen hatten inzwischen längst den Hof heimgesucht und so ziemlich alles kurz und klein geschlagen, was man kurz und klein schlagen kann. Nicht dass mich besondere Wehmut mit dieser damals eigentlich aufgezwungenen Arbeitsstelle verbindet, aber solch eine sinnlose Materialzerstörung und solch ein nutzloser Verfall macht mich doch traurig. Traurig und wütend! Solche schwachsinnigen Arschlöcher, die einfach nur alles in Stücke schlagen, sollte man selbst in Stücke schlagen. Solche Menschen sind für mich einfach nutzlose Schwachköpfe, kein Mitglied der menschlichen Gesellschaft, ja noch nicht mal ein wirklicher Mensch. Gewiss mag man denken, dass diese dann ausser Betrieb befindlichen Anlagen ohnehin nicht mehr gebraucht werden und wahrscheinlich irgendwann verschrottet würden, aber so was entscheiden ja sicher nicht solche gehirnlosen Oberidioten. Bei solch sinnloser Zerstörungswut, da kriege ich dann die Wut. Wissen Sie, ich bin kein Mensch der Gewalt verherrlicht, aber solche Parasiten, die ständig anderen die Sachen sinnlos zerstören, müsste man während ihrer Zerstörungsanfälle in flüssigen Beton eingießen, damit sie zu einem mahnenden Denkmal ihres eigenen Tuns erstarren! Die entwickeln sich zeitlebens auch nicht mehr zu normalen Menschen, das ist und bleibt Abschaum, da nützen auch keine sozialen Maßnahmen und Therapieversuche etwas, wie man das heute gerne anwendet. Wenn solches Rattenpack von der Erde eleminiert würde, wäre es nicht schade darum. Alles vorüber, alles vorbei, könnte man sagen. Eine Frau, die gegenüber dem ehemaligen Bauhof an einem Wohnhaus im Fenster hing und neugierig die Straße beobachtete, die hing früher schon immer jeden Tag dort, die habe ich mal befragt. Die war sichtlich erfreut, dass sie in mir einen willkommenen Partner für einen kleinen Klatschtratsch gefunden hatte. Bei der Gelegenheit erzählte sie mir, dass der Bauhof wohl schon seit fast 2 Jahren dort ausgezogen sei. Sie hatte mit einigen der Beschäftigten noch gesprochen und die hätten geschimpft, dass sie nun relativ weit weg zu einem größeren Bauhof - Stützpunkt fahren müssten, womit man diesen hier zusammen gelegt hat. Von den starken Zerstörungen auf dem Bauhofgelände habe sie aber nichts mitbekommen, das sei wohl im Sommer passiert, als sie in Urlaub war. Na ja, es ist auch nicht meine Aufgabe, da jetzt nachzuforschen, aber es wäre schon interessant gewesen. Eine kleine Firma, die in der gleichen Straße schräg gegenüber ansässig war, die gibt es inzwischen auch schon nicht mehr. Die Gebäude von denen sehen zwar nicht ganz so verwahrlost aus, wie der ehemalige Bauhof, aber gearbeitet wird dort nicht mehr. Wie die Fensterfrau erzählte, habe diese Firma im August letzten Jahres geschlossen. Jetzt würde nur der ehemalige Pförtner im Bürotrakt des Firmengebäudes wohnen und somit zugleich aufpassen, dass dort nichts zerstört würde. Sie meinte noch spaßeshalber, dieses Firmenanwesen könne ich kaufen, da es zum Verkauf stünde. Aber ich sagte zu ihr dann im Scherz, dass wäre ungünstig, weil mir dann von meinem Geld höchstens noch 2 Millionen übrig blieben und das wäre mir zu wenig, um vernünftig zu leben. Ich glaube, die hat das zuerst aber nicht als Scherz verstanden, sondern ernst genommen, bis ich dann noch nachschob: „.... ja schön wärs...." Dann fiel der Groschen.
Zum Computerzeugs auch noch kurz was. Ich habe die Angewohnheit, seit längerem private Datenbestände, die man sichern will, auf den heute so beliebten und preiswerten USB - Datensticks zu sichern. Manche Elektro - Discounter haben da öfters schöne Angebote, wenn sie noch Restbestände vom Vorgängermodell im Lager haben, um die dann billig abzuverkaufen. Sie wissen ja, wie das heute geht. Alle paar Monate kommen wieder neue USB - Sticks auf den Markt, die wieder mindestens 2 GB mehr Speicherkapazität haben, als die Vorgängermodelle. Noch vor 2 Jahren war ein Stick mit 1 GB schon ordentlich was, jedenfalls für die Leute, die nicht gleich viel Geld in so einen Winzling pumpen wollten. Dann galten die 2 GB - Sticks ja relativ lange als der ultimative Kauf, es ging dann immer schneller und heute ist bereits der 16 GB - Stick das, was noch vor 2 Jahren der 1 GB - Stick war, also im Ansehen und so. Diese 16er kosten heute ungefähr 18 bis 40 Euro, wenn man sich aber mit einem 2 GB - Stick begnügt, dann kriegt man die inzwischen als Restposten bei manchen Elektronik - Fachmärkten für 4 Euro nachgeworfen. Solche Datenberge habe ich auch nicht und ich sehe es als praktischer an, mehrere verschiedene Arten von Daten auch auf verschiedenen Sticks zu speichern, wegen der einfacheren und übersichtlicheren Ordnung. Nun hat mir diese Tage aber jemand da einen Angst - Floh ins Ohr gesetzt, denn der meinte, er habe in einer Computerzeitung gelesen, dass die Datensticks die Daten normalerweise nicht lange halten würden. Nach ungefähr 2 Jahren gingen bereits viele der enthaltenen Daten kaputt, es sei denn, man würde sie ständig zwischendurch regenerieren, etwa dadurch, dass man sie auf eine Festplatte zurück spielt, den Stick dann neu formatiert und dann erneut diese Daten zurück auf den Stick kopiert. Aber wer hält so was schon bei? Wenns gut geht, macht man das einmal und beim nächsten mal vergisst man es. Bis voriges Jahr hatte ich meistens die gesammelten Daten immer auf CD archiviert, was ja heute eigentlich sehr preiswert ist. Doch auch da sind Bedenken angesagt, denn ich habe selbst schon in einigen Fällen erlebt, dass Teile der Daten auf selbst gemachten CD nach mehreren Jahren nicht mehr lesbar sind. Irgendwie gibt's da insgesamt in Sachen Datensicherung zu viele Schwachstellen, das ist meine Meinung. Heute machen wir alle unbekümmert unsere hübschen und schnellen Digitalfotos und in 5 Jahren sind davon vielleicht 20 % unwiderbringlich weg, in 10 Jahren vielleicht schon fast alle. Das gilt natürlich ebenso für alle anderen Daten, die man mit diesen neumodischen Medien gespeichert hat. Das ist doch alles Käse. Dazu kommt noch, dass alle paar Jahre wieder neue Medien heraus kommen und die alten Typen verschwinden. Irgendwann gibt es für die alten Medientypen dann keine funktionsfähigen Lesegeräte mehr, alleine schon, weil selbst technisch noch funktionierende Lesegeräte mit der dann neuen Technik am Anschlußstecker nicht mehr kompatibel sind, wie es so schön in neudeutsch heisst. Ein gutes Beispiel dafür sind die simplen und früher lieb gewordenen Disketten. Wer damals seine Fotos oder wichtige Daten auf Disketten archiviert hatte und es versäumte, diese Sachen auf neumodischere Medien zu übertragen, als es noch möglich war, der steht heute nahezu auf dem Schlauch. Denn welcher Computer, der in den letzen 5 Jahren ausgeliefert wurde, hat überhaupt noch ein Disketten - Laufwerk? Fast keiner, schon gleich gar keiner für diese großen weichen Disketten, die ja damals eigentlich noch weiter verbreitet waren, als die etwas kleineren in dem harten Plastikgehäuse. Ich habe wirklich den Eindruck, dass die Entwickler der neuen Gerätegenerationen solche wichtigen Fragen noch gar nicht bedacht haben und nicht mitbekommen haben, welche Probleme da auf lange Sicht auf viele zu rollen. Das war früher beim echten Papierbild - Foto alles einfacher. Die sind, sofern man sie nicht allzu arg falsch lagert, auch nach 50 und gar 100 Jahren noch gut sichtbar erhalten und auch die Negative sind noch brauchbar. Gut, irgendwann werden auch diese Sache zerfallen, vielleicht nach 200 Jahren, aber es ist eben doch ein Unterschied, ob die Menschen, die diese Daten und Fotos einmal gesammelt und aufgenommen haben, selbst noch mit erleben müssen, wie ihnen genau diese Daten verloren gehen oder ob nur die überübernächste nachfolgende Generation und noch spätere davon betroffen sind, für die es nur einen rein geschichtlichen Aspekt hätte, aber keinen emotionalen oder keinen wirklichen Nutzaspekt. Nun kann man in der Computertechnik in Sachen Zukunft und Speichermedien sicherlich immer sagen, egal wie man es macht, man macht es falsch. Man kann als Normalbürger nur die Medien nehmen, die zur Verfügung stehen und die einen erschwinglichen Preis haben und von denen, die da in Frage kämen, wüsste ich im Moment kein einziges, was in der angesprochenen Hinsicht unproblematisch wäre. Übrigens nebenbei bemerkt, die Datensicherung auf DVD anstatt auf normale CD soll ja noch weitaus problematischer sein. Sie werden vielleicht sagen, das sei doch praktisch das Gleiche, ist es in der Auswirkung aber keineswegs. Es geht bei der DVD zwar mehr drauf, aber die Schäden durch Ausfälle wären dort noch wesentlich gravierender, weil es da extrem häufig vorkommen soll, dass selbst gebrannte DVD oft schon nach einem Jahr komplett unlesbar sind und gar nicht mehr funktionieren, also 100 % Datenverlust aufweisen, einfach weil sie komplett nicht mehr vom Laufwerk gelesen werden können. Die normale CD sei trotz der geschilderten ähnlichen Mängel bei weitem nicht so anfällig wie eine DVD.
Wo mehrere Leute gemeinsam etwas erben, ist der Streit meist nicht weit. So ergeht es nun einer Erbengemeinschaft, die wohl eines der hinteren Häuser hier in der Siedlung geerbt hat. Da ist was los, kann ich Ihnen sagen, weil diese Leute ihren inneren Haß draußen vor der Tür austragen. Zugleich sieht man daran auch, wie das heute geht. Es handelt sich um das vorletzte Haus an dieser eigentlichen Siedlungsstraße, die in ihrer vor Jahren neu gebauten Verlängerung bis zu der Regenwasserbehälter - Fabrik führt. Sie kennen wahrscheinlich die Örtlichkeit nicht, ist inhaltlich auch nicht wirklich wichtig, aber nur der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass es sich dabei um das direkte Nachbarhaus des viel zitierten Rentners handelt. Es ist das Haus, von dem ich vor Jahren mal berichtete, wo eine durchaus sehr hübsche junge Mutter alleine mit ihrer Tochter wohnte und wo der Rentner und ich sich immer wunderten, dass der Ex - Ehemann so eine tolle Frau, die auch menschlich sehr in Ordnung ist, sitzen lässt, der musste ja ganz schön blöd sein, aber wer weiß. Es war die Frau, die oft so traurig war, ich glaube ich berichtete mal darüber. Diese besagte junge Mutter ist vor vielleicht einem knappen Jahr dort ausgezogen. In einem kurzen Gespräch erwähnte sie, dass sie nach Karlsruhe zieht. Wie sich die Eigentumsverhältnisse dort genau gestalteten, wusste ich natürlich nicht. Ich war immer im Glauben, dass das Haus früher der jungen Frau und deren Ehemann gehört hatte, als die anfangs noch zusammen waren. Nun entpuppte es sich aber so, dass die das Haus nur von einem Bekannten gemietet hatten. Der Mann ging dann ja irgendwann und ward nicht mehr gesehen und von da an wohnte die Frau eben mit ihrer inzwischen vielleicht 8jährigen Tochter alleine dort. Der wahre Eigentümer, also ihr Vermieter, ist dann voriges Jahr unerwartet plötzlich im Alter von nur 46 Jahren gestorben. Den kannte ich gar nicht, habe den nie gesehen. Ab dann kamen die Erben ins Spiel. Das Haus nebst Grundstück ging nicht an einen Einzelerben, sondern an eine Erbengemeinschaft, die 6 Mitglieder hat. Es ist schon schwer genug, 2 Leute bei einer Erbschaft halbwegs unter einen Hut zu bringen, aber bei 6 Leuten ist es heutzutage als schier völlig unmöglich anzusehen. Ich habe die Details später von dem Rentner erfahren, der ja gleich daneben wohnt. Das Erste, was die Leute nach Erbantritt gemacht haben, und das war auch der einzige Punkt, in dem sie sich wohl bislang einig waren, das war, dass sie die junge Mutter raus geworfen haben und das Mietverhältnis wegen angeblichem Eigenbedarf aufkündigten. Das war schon im Sommer letzten Jahres. Neulich mussten die Erben aber alle hier antreten, weil das Haus nebst Grundstück von einem Sachverständigen auf Antrag einiger der Gemeinschaft bewertet wurde. Da sollte jeder von denen dabei sein. Der Sachverständige hatte sogar noch einen Vermessungstrupp mit im Schlepp, der die exakte Grundstücksgröße, Gebäudegröße und Lage sowie die Nebengebäude neu erfasste. Also ich sage Ihnen, die gegenseitige Feindlichkeit unter diesen Leuten ist so hoch, die konnte man hier bei uns im Haus spüren, obwohl das in Luftlinie locker über 400 m bis dahin sind. Das hätten Sie sehen sollen, alle standen um den Sachverständigen und um die Vermessungsleute, die stänig irgendwelche Erläuterungen abgaben, die ja jeder mitbekommen sollte. Andererseits wollten sich die Erbgemeinschaftsmitglieder dabei nicht zu nahe kommen. Dann wallte das immer so hin und her. Sobald der Vermessungsheini etwas sagte, strömten alle auf den zu, um es auch mitzubekommen, und kaum war der wieder ruhig, dann verzog sich jeder mit größtmöglicher Distanz zu den anderen Erben wieder irgendwo im Umfeld des Grundstücks. Kaum tauchten seitens der Vermesser oder des Sachverständigen Fragen auf, dann wurde sich lauthals brüllend wegen der kleinsten Kleinigkeit gestritten, weil jeder befürchtete, dass der andere ihn mit seinen Angaben übervorteilen wollte; das artete dann fast jedesmal in Streit aus, wobei verbale Attacken wie Arschloch, Hurengeburt, stinkender Abschaum und derartige Ausdrücke noch die harmlosesten Sachen waren, mit denen die sich gegenseitig bedachten. Wenn ich in dem Getümmel jemanden bedauert habe, dann waren es nur den Sachverständigen und die Vermessungsleute, die mitten drin standen und von allen Seiten befeuert wurden, weil auch ständig jeder befürchtete, durch absichtlich falsche Hinweise der anderen Gemeinschaftsmitglieder bei der Vermessung irgendwie benachteiligt zu werden. Normalerweise würde man bei so einer Erbgemeinschaft, in der sich ohnehin keiner einigen kann, das Anwesen verkaufen und den erzielten Erlös unter den Gemeinschaftsmitgliedern anteilsmässig aufteilen. Damit wäre automatisch jeder gerecht bedient und ich denke, das könnte man von einem Notar auch sicher überwachen lassen, damit dabei wirklich keiner übers Ohr gehauen wird und auch damit alle eine Rechtssicherheit haben, damit sowas später nicht von einzelnen unzufriedenen Mitgliedern behauptet werden kann. Aber da kommt einer der Flüche solch einer Erbgemeinschaft zum Tragen, dass ein Verkauf und ähnlich wichtige Dinge nur einstimmig beschlossen und durchgeführt werden können. Sobald auch nur ein einzelnes Mitglied damit nicht einverstanden ist, geht gar nichts. Umgekehrt und auch ungerecht ist auf der anderen Seite, dass jedes Einzelmitglied bei so was für mögliche Aussenstände, wie Grundsteuern, Schulden, Abwasser-, Wasser- und Stromgebühren in vollem Umfang haftet. Sobald die Aussenstände bei einem einzelnen Gemeinschaftsmitglied eingetrieben werden können, werden die dort im vollen Umfang geholt. Der hat zwar dann ein Recht darauf, dass die anderen Gemeinschaftsmitglieder ihm anteilsmässig das zurück erstatten, aber das müsste der dann notfalls einklagen, wenn die freiwillig nicht mitspielen. Sie ahnen es. Bei dieser Erbengemeinschaft war das mit einem Verkauf nicht so einfach. Während 4 von 6 Mitgliedern den Verkauf unbedingt wollten, wollten 2 Mitglieder ihn absolut nicht. Das kam daher, weil diese beiden gerne in dem Haus wohnen würden, weil sie derzeit kein eigenes Haus haben, sondern irgendwo zur Miete wohnen. Nun wäre das ja alles irgendwo zu machen, wenn sich die Leute einig sind und dann eine Art Miete oder sowas, dafür an die anderen Mitglieder abführen würden und zudem die ganzen anfallenden Kosten des Hauses tragen würden, aber das wollten die natürlich nicht. Die wollten die volle Nutzung, aber völlig umsonst. Dass dabei die anderen Mitglieder nicht mitspielten, war wohl klar. Damit aber nicht genug. Jeder von den beiden, die dort wohnen wollten, wollte alleine in dem Haus wohnen und nicht dulden, dass der andere auch einen Teil der Zimmer oder ein Stockwerk zum wohnen nutzt. Da hiess es, meinste ich wollte dem seine blöde Fresse jeden Tag sehen oder so ähnlich. So bekriegten sich diese beiden untereinander auch wieder gesondert. Man kann sagen, während der ganzen Aktion herrschte hier ein Dauergeschrei und Gebrüll und der Sachverständige und seine Vermesser die waren sicherlich heilfroh, als dieser Tag vorüber war. Der Rentner erzählte mir einige Tage später, dass er von dem Sachverständigen erfahren habe, dass das Gesamtanwesen auf einen Wert von rund 145.000 Euro geschätzt worden sei. Wenn man diesen Betrag durch 6 teilen würde, wäre es immerhin noch ein schönes Sümmchen von 24166 Euro für jeden, aber das wäre denen zu wenig. Die hätten in ihrer gierigen Wut den Sachverständigen als Dummkopf bezeichnet und sind der Auffassung, dass bei einem Verkauf für jeden einzelnen mindestens 100.000 Euro rausspringen müssten. Die begreifen noch nicht mal, dass ein zu hoch angesetztes Gutachten daran nichts ändern würde, weil die Käufer sind ja auch nicht blöde und zahlen für ein Haus, was höchstens 150.000 Euro wert ist, am Ende 600.000 Euro, denn unter 600.000 Euro Kaufpreis wären 100.000 Euro für jeden ja nicht drin. Da werde ich sicherlich noch mehr von mitbekommen, was sich bei denen im Laufe der Zeit tut.
Wissen Sie, wie man aus einem Umweltschützer eine Rakete macht? Ich weiss es jetzt! Vor kurzem gingen wir in Karlsruhe über einen Platz. Dort wurde ich von einem jungen Mann angesprochen, der Broschüren von einem Umweltverband verteilte. Zugleich wollte er mir ein Gespräch aufzwingen und erzählte etwas von den dahin schmelzenden Polkappen. Da ich aber auf das Gesülze keine Lust hatte, da man davon jeden Tag genug in Radio und Fernsehen mit bekommt und weil wir auch ein wenig in Eile waren, sagte ich zu ihm eigentlich ohne böse Absicht abwinkend irgendwie so was wie: „Ach ja, die armen Polkappen, hör mir doch damit auf!" Da konnte man richtig sehen, wie der die Gesichtsfarbe wechselte und er brüllte regelrecht über den Platz, dass genau das die Einstellung wäre, die in den letzten 100 Jahren geherrscht habe, eine endlose Gleichgültigkeit der Umwelt gegenüber und genau diese Einstellung habe zu der Umwelt- und Klimazerstörung geführt, die wir jetzt haben. Nun kennen Sie mich, wenn einer da so überempfindlich reagiert und dabei auch ein wenig darauf spekuliert, mich dort als den typischen Klimadinosaurierer vorführen zu können, dann nutze ich das aus und mache ihn mit seinen eigenen Waffen lächerlich. Ich habe dann folgende Bemerkungen nachgeschoben: „Was interessieren mich die Polkappen, ich brauche keine Polkappen, wozu auch. Fragen sie doch einen dieser Leute hier auf dem Platz, ob darunter nur einer ist, der etwas mit Polkappen anfangen kann und der Polkappen wirklich braucht. Zudem wäre es doch sogar schön, wenn das Klima hier ein paar Grad wärmer würde, dann hätten wir jetzt keinen scheisskalten Winter. Dann hätte man zusätzlich weniger Heizkosten, die ja dank der bekloppten grünen Umweltpolitik in den letzten 20 Jahren unermesslich gestiegen wären." Das war dann für ihn die Zündung zum endgültigen Abheben. Der sprang wie ein zu toll angeschlagener Tischtennisball über den Platz und schimpfte tobend, dass Leute mit dieser Einstellung die Zukunft künftiger Generationen vernichten würden. Diese müssten dann die Zeche zahlen, nur damit solche gleichgültigen Umweltzerstörer wie ich es sich weiter gut gehen lassen können und sie keinerlei Verantwortung übernehmen bräuchten. Als ich ihm dann noch sagte, dass es gar keine Klimaerwärmung geben würde, sondern das alles nur natürliche Wetterschwankungen wären, wie man am aktuellen Winter ja sehr schön sehe, der ja eben nicht zu warm sei, eher im Gegenteil, und dass er und seine Konsorten sich mit dem Erderwärmungswahn in für mich nicht bewiesene Thesen hinein steigern würden, und dass es ein Irrglaube sei, dass man das alles ausgerechnet von Deutschland aus bekämpfen könne, nur weil man wieder dem alten Wahn, am deutschen Wesen soll die ganze Welt genesen, erliegt; da war für ihn alles am Ende. Der schäumte richtig aus dem Mund vor Wut bei seiner Faselei und schimpfte wie ein Rohrspatz. Die meisten anderen Leute belustigten sich auch daran und lachten ihn nur noch aus. Der war vor Wut so fertig, dass er es nicht mehr schaffte, anderen Leuten nachzulaufen und denen seine Broschüren anzudrehen, wofür er ja eigentlich dort war. Ich glaube für den war der ganze Tag ab da im Eimer. Eine Kollegin von ihm kam schon herbei und musste ihn trösten und wieder aufbauen, so fertig war der. Kayla und ich, wir haben uns insgeheim köstlich über diesen Idioten amüsiert und sind dann weiter gezogen.
Für heute schließe ich hier, da ich inzwischen sehr müde bin und mir die Augen zufallen. Also alles Gute, bis zum nächsten mal,
Ihr Egbert Lappenkeuler
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