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Auf dieser Seite finden Sie die Lappenkeuler - Beiträge “Schweiz” und “Wohnungswechsel” aus dem Jahre 2005. Beide Textbeiträge können hier direkt gelesen werden oder auch als jeweils eigenständige PDF - Datei heruntergeladen werden.
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Beitrag 1
Lappenkeuler - Brief / Email „Schweiz" vom 05.07.2005
Vielfältige Grüße.
Ein undurchsichtiges Thema sind die Internetgebühren. Ich blicke da überhaupt nicht mehr durch. Ich benutze einfach nur T-Online, mache aber alle meine Email über kostenloses GMX, überhaupt nicht über T- Online, weil ich deren Bedienungssystem sehr unübersichtlich finde, gerade so, als habe man sich besonders Mühe gemacht, alles so umständlich, wie nur irgendwie möglich zu lösen. Die Gebühren sind bei mir oft stark unterschiedlich, obwohl ich eigentlich immer konstant die gleichen Surfgewohnheiten habe. Dann müssten nach meiner Meinung eigentlich auch immer in etwa die gleichen Gebühren anfallen, aber mal sind es 12 Euro T-Online-Gebühr im Monat, dann mal, wie neulich erschreckende 79 Euro, oder einen Ausreißer nach unten gab es vor vielleicht 5 Monaten mal, mit nur 4,90 Euro. Über letzteres wird man sich zweifellos nicht beschweren. Verstehen kann ich diese starken Schwankungen jedoch überhaupt nicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nicht immer zur gleichen Zeit das Internet nutze, was dazu führt, dass für die gleichen Aktivitäten der Zeitaufwand im Internet unterschiedlich groß ist, da zu manchen Zeiten die Verbindungsgeschwindigkeiten so träge sind, dass man für die gleichen Tätigkeiten die vierfache Zeit benötigt, wie beim vorherigen Besuch im Netz. Kayla benutzt für Internetzwecke auch meinen Computer, dadurch sparen wir uns für ihre Wohnung einen gesonderten T-Online-Zugang, aber sie surft fast überhaupt nicht. Sie schreibt vielleicht pro Woche 2 Email und surft pro Woche vielleicht 15 Minuten, eher weniger. Ich selbst habe vielleicht 10 bestimmte Homepagesachen, wo ich jede Woche einmal regelmäßig vorbei schaue, dann schreibe ich vielleicht pro Woche zwischen 5 und 8 Email und empfange vielleicht ebenso viele. So kommen wir beide zusammen pro Woche vielleicht auf 2 Stunden im Internet, eher weniger. Das ist immer so und ich habe gar keinen großen Bedarf, im Internet neue Seiten ausfindig zu machen, so dass ich auch nicht, wie manche, suchend nach schönen Seiten dort ständig unterwegs bin. Trotzdem schwankt die Rechnung extrem stark, so dass ich manchmal den Eindruck habe, als ob da noch ein Fremder auf unsere Kosten zeitweise mitsurft. Ich weiß zwar nicht, ob das überhaupt geht, ob derjenige dann nicht auch unsere Leitungen anzapfen müsste, aber diesen Eindruck werde ich nicht mehr los. Deshalb bin ich jetzt besonders gespannt, wenn der Wohnungswechsel in die Mobilheime auf dem Campingplatz abgelaufen ist, ob sich danach die T-Online- Rechnung ändern wird. Es könnte auch sein, dass es dann etwas zu Verzögerungen kommt, wenn ich Ihnen eine neue Email schreiben will, allerdings hat mir die Verwalterin vom Campingplatz gesagt, dass der Telefon- und damit auch der T-Online-Anschluß dort immer sehr schnell binnen weniger Tage vonstatten ginge.
Mit den Briefmarken ist zwar noch einiges offen, aber fest steht schon mal, dass wir daraus eine Summe ziehen werden, die bei den Alben 1 bis 8 zusammengenommen mindestens weit über 6.000 Euro ergeben wird, eher sogar 7.000 oder 8.000 Euro. Dann kommen aber die bislang immer noch unbewerteten Alben 8 bis 11 hinzu. Herr Schwarz hat immer noch keine Zeit gefunden, sich diesen Alben anzunehmen, aber das ist auch nicht weiter schlimm. Wir hatten vereinbart, dass er lieber in schwierigen Fällen gründlich prüft, als voreilig. Auch ziehen sich die Verhandlungen mit dem Ungar hin, der nun alle Werte unter 10 Euro en bloc kaufen möchte, nicht nur die zwischen 2 und 5 Euro. Da gibt es noch etwas unterschiedliche Preisvorstellungen zwischen Herrn Schwarz und dem Ungar. Der Ungar sagt, ich gebe eine bestimmte Pauschalsumme für alle zusammen, egal ob der Anteil an 2 Euro-Werten oder der an 8 - Euro -Werten dabei größer ist. Herr Schwarz vertritt die Meinung, dass er dabei durchaus ohne Risiko für sich selbst gut daran täte, sich im Mittelwert zu einigen und es so zu behandeln, als wäre das Gros dieser Marken im 5 oder wenigstens 4 - Euro - Bereich. Bei der Vielzahl an Marken in diesem Preissegment machen die paar Euro Unterschied in der Gesamtsumme dann viel aus. Aber die Einnahmen von 6.000 Euro sind uns in jedem Fall sicher, auch wenn wir davon bislang erst 1.200 in bar bekommen haben. Dadurch macht uns der Kauf der Mobilheime auch kein Problem und das fügt sich gerade gut, dieser Zufall. Wenn man so will, können wir uns auf diese Weise von den Schwierigkeiten um die Wohnung frei kaufen und das langfristig.
Noch zu meinem Autobekannten. Man glaubt es kaum, da haben sich vielleicht zwei gefunden, ich meine der Autobekannte und seine Griechin. Der arme Kerl hat gar keine Zeit mehr Autos zu reparieren, dauernd schweben die im 7. Himmel, Sie wissen schon was ich meine, und alles andere drum herum kann versinken. Ich meine, ich habe ja viel Verständnis dafür, nicht zuletzt dank Kayla, und habe in gewisser Weise ähnliche Phasen durchlebt, aber ich glaube ganz so den Boden unter den Füssen haben wir dann doch nicht verloren. Ich meine, was ich sagen will ist, man kann da sicher etliche Stunden pro Tag gemeinsam im 7. Himmel schweben, aber dann muss es doch auch wenigstens mal für einige Stunden wieder zurück ins schlichte Leben gehen, um dann vielleicht wieder mit neuem Elan sich wieder hinzugeben. Aber die sieht man gar nicht mehr. Der lässt alles offen stehen, man könnte in der Werkstatt alles abtransportieren, die würden nichts bemerken, vielleicht in einer Woche, wenn die sich im Bett so abgenudelt haben, dass sie wirklich nicht mehr können und mal für eine Stunde erschöpft Pause machen. Na ja, ist ja alles Privatsache und geht mich auch nichts an, ich gönne es denen, warum auch nicht. Vielleicht liegt es auch daran, weil der arme Kerl sicherlich schon 20 Jahre solo war und wie ich ja von den Eltern der Braut hörte, wartete die auch schon 15 Jahre, na ja, da staut sich so mancher Bedarf an. Ich habe das ja auch in Zeiten vor Kayla immer pragmatischer gesehen, mal hier und da, wo es sich ergab zugelangt oder, sofern es die Haushaltskasse erlaubte, wenn nichts richtiges lief, dann wurde halt eine preiswerte Dame aus dem Milieu bemüht und da gibt es heute durchaus wahre Schätzchen zu entdecken und das für relativ kleines Geld. Aber nicht, dass Sie da einen falschen Eindruck von mir bekommen, und nachher noch meinen, der Lappenkeuler ist ein alter Hurenbock, das nun gewiss auch nicht.
Die Art eines Bekannten, die Schweiz zu bereisen gefällt mir sehr gut und ich hätte gar nicht gedacht, dass es heute noch geht, in Bahnhöfen sein Nachtlager einzurichten. Es ist im Prinzip eine Art des Reisens, wie sie zu meiner Jugendzeit öfters praktiziert wurde, also ungefähr so um 1958 bis 1964 herum muss das gewesen sein, da waren besonders solche Übernachtungsarten unter meinen Kumpels fast schon üblich. Mal in einem Bahnhof nächtigen, vielleicht auch nur im Güterschuppen oder in einem Bauernhof, oder auch schon mal in einer Fabrikhalle oder in abgestellten Wagons am Bahnhof und an allen fast schon unvorstellbaren Plätzen. Ich selbst hatte das damals aber nicht so gemacht. Wissen Sie, meine Mutter, die hätte mir den Kopf abgerissen, wenn ich auf diese Weise verreist wäre und nur wegen des Reisens wollte ich mir die ansonsten gute Stimmung zu der nicht verderben. Die einzige Abenteuerreise von mir damals, die dauerte nur einen Tag, dabei habe ich allerdings auch sehr ungewöhnlich übernachtet, nämlich auf einem Schrottplatz in einem Schrottauto. Dazu muss man aber wissen, dass es damals, wie gesagt, ungefähr 1958 muss das gewesen sein, noch an jeder Ecke Schrottplätze gab, die frei zugänglich waren. Heute gibt es nur noch wenige und die sind alle ummauert und bewacht, aber damals hatte doch jedes Kuhdorf mindestens einen Schrottplatz, oft einfach auf einer offenen Wiese am Dorfrand oder meist in Bahnhofsnähe. Was sich zuweilen auch für derartige Übernachtungszwecke anbot, waren die Dachböden von großen Mietskasernen. Wo unzählige Familien unter einem Dach leben, kann keiner jeden kennen und wissen, wer zu wem gehört. Dort bleiben dann auch meist die Dachböden ganz ungenutzt, stehen aber trotzdem zur möglichen Nutzung offen. Da fragt Sie kein Schwein, ob Sie wirklich zum Haus gehören oder nicht. Man muss nur selbstsicher ins Haus und schnurstracks auf den Dachboden, fertig. Einige Bekannte haben das auf ihren Reisen noch bis weit in die siebziger Jahre hinein so gemacht und damit nie Ärger bekommen. Es geht nicht bei allen Häusern, man muss da schon ein wenig auskundschaften, aber von den großen Mietshäusern, die noch über einen Dachboden verfügen ging es bei weit mehr als einem Drittel davon problemlos. Ich selbst habe diese Möglichkeit in meiner Jugend gelegentlich zu anderen Zwecken genutzt und zwar um sich nachmittags für ein paar Stunden mit meiner damaligen Freundin zu treffen, weil zuhause ging das nicht, weder bei ihr noch bei mir. Ein Auto hatten wir noch nicht und so haben wir meist spät nachmittags einen Dachboden dafür auserkoren, natürlich weit ab von unserer Wohngegend. Damals galten zumindest in der Öffentlichkeit, dem äußeren Schein nach, auch noch ganz andere Moralvorstellungen, die man nicht beschmutzen durfte, obwohl im Verborgenen wurde es vielleicht toller getrieben, als heute. Das waren noch verrückte Zeiten, aber auf diese Weise war auch immer ein Hauch Abenteuer dabei, der die Sache noch zusätzlich würzte. Doch zurück zur Schweiz als Reiseland. Teuer, ja die Schweiz ist meist recht teuer. Vor allem wundert es mich immer wieder, dass die Lebensmittel dort teurer sind, als hier. Ich glaube sonstige Alltagsdinge sind eigentlich nicht viel teurer. So hatte ich auf dem kurzen Abstecher bei unserer Bodenseerundfahrt den Eindruck, dass manche Lebensmittel dort um 30 bis 50 % teurer sind. Wir wollten dort in einem Migros-Supermarkt eine Dose Pfirsiche kaufen, um sie auf der Rückreise im Auto als erfrischende Happen zu verzehren, aber die waren, selbst bei aller Umrechnung, viel zu teuer und so haben wir es gelassen. Ich kenne ja auch noch gut die Preisverhältnisse in Liechtenstein und die sind der Schweiz ebenbürtig, Lebensmittel waren dort immer teurer als hier und ich vermute, dass hat sich bis heute nicht geändert.
Ich habe den Eindruck, dass hier vieles Alte zerstört wurde, um Neues zu errichten und in vielen anderen Ländern, so auch der Schweiz, hat man zwar auch das Neue errichtet, aber an anderer Stelle und dafür das Alte zeitgleich bestehen lassen. In vielen Fällen hängt es vielleicht auch damit zusammen, dass in Deutschland im Krieg viel mehr zerstört wurde, jedenfalls mehr als in der Schweiz. Dadurch musste man dann ohnehin vieles ganz neu bauen und diese Entwicklung hat sich dann irgendwann verselbstständigt, wo Leute zu der Erkenntnis kamen, dass wenn man moderne Wohnqualität haben will, dies in einem Altbau nur viel kostspieliger und mit Zugeständnissen zu erreichen ist, als in einem Neubau. So hat man dann aus diesem Grund zusätzlich alte Bausubstanz niedergemacht. Ich habe da eine zweigeteilte Sicht der Dinge. In meinem Leben habe ich so viele verschiedene Wohnungen gehabt und rein von meinem persönlichen Wohnqualitätsgefühl her, möchte ich selbst auch nicht mehr in solch einem richtigen Altbau wohnen, obwohl ich es teils auch schade finde, wenn alte Gebäude abgerissen werden. So hatte ich einmal vor vielen Jahren kurz in einem alten Fachwerkhaus gewohnt. Das war 1746 erbaut worden, natürlich mehrfach modernisiert und umgebaut und trotzdem blieb es meines Erachtens eine Wohnkrücke, weil die früher mit ganz anderen Erfordernissen an die Konstruktion eines Hauses gegangen sind. Ständig rannte man mit dem Kopf an irgendwelche Balken, dann knarrte und quietschte es dort, dann wurde man von Ungeziefer befallen, welches sich wieder einmal in den vielen alten, nicht zugänglichen Nischen und fiesen Lehmmörtelfüllungen eingenistet hatte und viele Unschönheiten mehr. Nein, da können alle Ökoschwadroneure sagen, was sie wollen, es gibt kein schöneres Wohnen, als in einem stabilen Beton- oder Steinhaus. Manche Stadtplaner haben so ein Schubladendenken, entweder oder. Entweder alles neu oder alles alte erhalten, aber auf die Idee eines gesunden Miteinanders von alter und neuer Bausubstanz kommen die nicht, das wollen die auch gar nicht zulassen. Jetzt jammern auch hier in Stuttgart alle und wollen am Stadtrand kaum noch Grundstücke zu Bauland machen, um wieder mit solchen Steuerungsmechanismen die verspäteten Erkenntnisse umzusetzen und zu verhindern, dass immer mehr Fläche zugebaut wird und zugleich die alten Häuser mitten in der Stadt leer stehen. Genau die gleichen Leute tragen aber eine große Mitschuld daran, dass es so gekommen ist, denn die haben nicht zeitig dafür gesorgt, dass die Wohnpreise mitten in der Stadt für normale Menschen bezahlbar bleiben. Zugleich wollen ja heute auch viele ihren uniformierten modernen Einheitswohnstil haben, denn der Mensch ist ein Affe und Affen machen alles nach, was sie bei anderen Affen sehen, und diese modernen Wohnstile lassen sich wohl kostengünstiger in kompletten Neubauten verwirklichen, als in einem umgebauten Altbau. Das hat mir mal ein erfahrener Architekt ausführlich erklärt. Der sagte, wenn Sie einen Altbau innen total umbauen, damit alle modernen Möglichkeiten und Erkenntnisse dort einfließen, wie man sie bei einem Neubau gleich von Anbeginn an einbaut, dann kommt sie der Altbau mehr als dreifach so teuer, wie der Neubau, wenn man den Kaufpreis für den Altbau mit berücksichtigt, was man ja muss.
In der Schweiz und in Liechtenstein gibt es diese beliebten PTT - Postbusse noch, die fast jeden entlegenen Winkel ansteuern. Die fahren teils ja noch solche Nebenstrecken, auf denen in Deutschland noch nie Busse gefahren sind. Postbusse als solche gibt's hier in Deutschland sicherlich auch schon seit 30 Jahren nicht mehr. Es hat zumindest in Liechtenstein, die ja eng mit den Schweizern zusammenarbeiten, vor vielleicht 7 Jahren eine groß angelegte Diskussion in der Politik gegeben, diese Busse abzuschaffen, weil zu kostenintensiv. Die Strecken wollte man dann an Privatunternehmen ausschreiben. Nun sind Liechtenstein und Schweiz sehr reiche Länder und die Postbusgegner konnten sich deshalb nicht durchsetzen, weil man gesagt hat, so schlecht geht es uns nicht, dass wir uns diesen Service für die Bewohner und Besucher nicht mehr leisten können. Es gibt in den kleinen Dörfern auch noch viele ältere Herrschaften, die aus innerer Einstellung her gar kein Auto haben wollen, die sagen ungefähr: "Wir haben 50, 60 oder gar 70 Jahre lang kein Auto gebraucht, dann brauchen wir auch jetzt keines!" Auch da unterscheidet sich Deutschland wieder eher, da es hier, zumindest schon bei der Generation der heute 60jährigen, von der ich ja auch schon nicht mehr sehr weit entfernt bin, einfach so gekommen ist, dass bei fast jedem früher oder später der Hang aufkam, ein eigenes Auto haben zu wollen, mit dem man unabhängig reisen kann. Es heißt zwar immer, dass dieser Trend rückläufig sei, aber mit Sicherheit nicht bei den Leuten dieses Alters, für die damals der Beginn des Autozeitalters ein sehr wichtiger Schritt im Leben war, weil es ein Zeichen für Unabhängigkeit ist, aber auch ein Zeichen dafür, sagen zu können, jetzt haben wir etwas erreicht, ein eigenes Auto, das ist doch schon was. Die Liechtensteiner und Schweizer sehen das zum Teil etwas anders, etwas entkoppelter und sagen eher, dass man ein Auto als Zeichen für Wohlstand, für Unabhängigkeit oder zur Befriedigung des Selbstansehens nicht braucht, weil man davon ausgeht, dass fast jeder, der sich ein Auto leisten möchte, dies auch tun könnte, wenn er denn nur wollte. Die Deutschen neigen in solcher Situation eher zum Übertreiben und selbst die, die sich eigentlich kein Auto leisten können, setzen sich dann in Schuldenberge, nur um sich doch eines zu leisten. Ich will zwar nicht sagen, dass es das in Liechtenstein und der Schweiz nicht auch gibt, aber erheblich seltener. Autos sind dort Gegenstände, die seltener auf Kredit gekauft werden als hier. Hier ist das bei vielen ja fast schon die Regel. In dieser Hinsicht bin ich eher Liechtensteiner. Obwohl ich bekanntlich sehr wenig Geld zur Verfügung habe, wenn man mal von der Ausnahmesituation dank der Briefmarken absieht, was ja kein Normalzustand bei mir ist, käme ich nie im Leben auf den Gedanken, mich für ein Auto oder sonst was in Schulden zu setzen. Wenn ich mir etwas leisten will, dann muss ich zuvor ausrechnen, ob ich mir das mit all seinen Folgekosten auch leisten kann und wenn nicht, dann verzichte ich eben darauf. Das ist eigentlich eine ganz einfache Rechnung, aber dieses Denken ist vielen Deutschen abhanden gekommen. Beim Auto, wie hier bei dem VW-Golf, ist der Anschaffungspreis, auch gebraucht, mit Abstand die größte Anschaffungshürde, aus unserer Sicht. Wenn man diese Hürde erst einmal überwunden hat, dann kann man den Rest wirklich recht einfach bestreiten, weil er sehr wenig Verbrauch hat. Weniger schön sind da noch Steuer und Versicherung, aber ich habe nach langem Suchen eine recht preisgünstige Versicherung gefunden und die Steuer, na ja, die Diesel werden schon unsanft besteuert, aber zum Glück hat dieser Golf schon einen Diesel-Kat, was zwar nicht mit diesem Rußpartikelfilter zu verwechseln ist, aber immerhin ist der mit Kat in der Steuer über 250 Euro billiger, als der gleiche Wagen ohne den Diesel-Kat. Mit Rußfilter wäre er aber nochmals weitere 250 Euro billiger. So zahle ich im Jahr ungefähr 380 Euro an Steuer, das ist gewiss nicht wenig und schmerzt auch, aber man muss diese Kosten auf alle Monate verteilt sehen, auch wenn sie einmalig am Stück anfallen, dann sind's ungefähr 32 Euro Steueranteil im Monat. Zurzeit kann ich da sowieso eine recht günstige Rechnung aufmachen, dass ich alle Autokosten durch den Nebenjob mit der Fußmedizin - Ausfahrerei mehr als wettmache und zwar aufs ganze Jahr gerechnet, selbst wenn ich Steuer, Versicherung, Verschleiß, Wartungen, Reparaturen und Reifen noch mit einrechne. Man könnte sagen, dass ich dadurch den Wagen zum Nulltarif fahre, was natürlich nicht stimmt, wenn man ehrlich ist, denn man verbraucht ja die Zeit und die Arbeitsleistung dafür, aber dieser Job macht mir echt Spaß und ich seh's mehr wie ein Hobby, wie ein Spazierenfahren und dann tuts gar nicht weh.
Sie entsinnen sich noch an die schlimme Sache mit dem Verkauf des Hauses hier an eine Schweizer Investorengesellschaft? Ich erzählte Ihnen auch, dass ich vom rein wirtschaftlichen Standpunkt her finde, dass der Hauseigentümer mit dem Verkauf absolut richtig gehandelt hat, weil man ein solch günstiges Angebot einfach nicht ausschlagen kann, wenn man sich nicht selbst zum Blödmann des Jahres degradieren will. Irgendwie hat Frau Rossbach sich wohl dann doch gegenüber dem Hauseigentümer verplappert und so erfuhr er, dass ich wohl so ziemlich der Einzige im ganzen Haus bin, der seine Entscheidung nicht negativ aufbauscht und kritisiert, der sie sogar verstehen kann. Daraufhin fand der Hausbesitzer das wohl so gut, dass er uns, also Kayla und mir bei der Suche nach einem neuen Domizil helfen will. Er hat dann einen Vorschlag gemacht, der nur als unverbindlicher Denkanstoß gedacht war, der aber Kayla dermaßen gut gefallen hat, dass sie fast jede Stunde davon anfängt, das in den schönsten Farben auszumalen. Diese Sache wurde dann binnen nur eines Tages zum Selbstläufer. Dazu muss man sagen, dass dieser Vorschlag schon sehr ungewöhnlich ist, jedenfalls in der heutigen Zeit. Der Hausbesitzer hält, was Kayla und ich bis dato gar nicht wussten, auch 51 % Eigentumsanteil an einem großen Campingplatz am Stadtrand. Dort gibt es eine Gruppe von großen alten Wohnwagen, die, seinen Worten folgend, noch sehr gut erhalten sein sollten, die aber seit 2 Jahren nicht mehr genutzt werden. Der Hausbesitzer hatte dann 2 leicht unterschiedliche Vorschläge dazu gemacht, wie gesagt, völlig unverbindlich: bis auf weiteres könnte sich jeder von uns, also Kayla und meine Wenigkeit, sich jeder einen dieser Wohnwagen aussuchen und zu den Selbstkosten bewohnen. Selbstkosten das hieße, dass wir dann Wasser, Strom, Gas, Abfluß und Müllentsorgung und all solche Gebühren selbst bezahlen müssten und nur eine geringe Jahresgebühr von 190 Euro pro Wohnwagen und Jahr, plus einem geringen Steueranteil für den Anteil der genutzten Grundfläche des Grundstücks. Die zweite Möglichkeit wäre fast identisch, nur mit dem Unterschied, dass wir der Campingplatz-Gesellschaft, die ihm zu 51 % gehört, diese dann von uns bewohnten alten Wohnwagen ganz abkaufen, diese Wohnwagen also unser Eigentum würden, des weiteren müssten wir natürlich auch dabei die oben genannten Gebühren zahlen, allerdings weiter nichts und auch keine Jahresgebühr von 190 Euro. Ein weiterer Vorteil läge bei dieser letztgenannten Version darin, dass er uns dann einen Vertrag machen könnte, der uns ein völlig kostensloses Belegen dieser Standplätze auf dem Campingplatz für satte 10 Jahre schriftlich zusichern würde. Nur befürchteten wir zunächst, dass die Kaufpreisforderung von ihm für die beiden Wohnwagen unsere Möglichkeiten weit übersteigen würde. Doch weit gefehlt. Er sagte, dass beide Großraumwohnwagen vom Baujahr 1977 stammen würden und die Campingplatz-Gesellschaft für jeden davon so wie sie sind, mit allem was drin und dran ist 500 Euro haben will, mehr nicht. Leben im Groß-Wohnwagen, gut, das ist mal etwas ganz anderes, aber warum eigentlich nicht? Vor allem wäre man sein eigener Herr und das noch in schöner Umgebung, denn dieser Campingplatz ist landschaftlich sehr reizvoll, doch dazu weiter unten mehr. Kayla bekam sich ja gleich gar nicht mehr ein, und beredete mich seither täglich, das Angebot doch sofort anzunehmen, bevor er es sich vielleicht anders überlegt. Im Wohnwagen Urlaub verbringen ist die eine Sache, im Wohnwagen wohnen die andere. Es hätte für uns ganz sicher einen gehörigen Touch von einem richtigen Eigenheim, fast wie ein kleines Haus. Man muss sich vorstellen, nicht mehr mit zig anderen, fremden Leuten unter einem Dach, sondern unter seinem eigenen, wenn auch bescheidenen Dach zu leben, ein sehr angenehmer Gedanke. Verbrauchskosten zahlt man in jeder Mietwohnung auch, so kann man vermuten, dass der laufende Unterhalt in diesem Wohnwagen ähnlich sein wird. Was aber danach, als großer Pluspunkt, bei dem Kaufprojekt ganz wegfallen würde, wäre jede Form von Miete. Nur ist die Frage, bringt das uns persönlich einen Vorteil, da in der Mietwohnung zumindest zurzeit die Mietkosten ja fast vollständig von der Sohi-Behörde getragen werden? Hier muss man vielleicht einen Blick in die Zukunft werfen. Wer kann uns denn in der heutigen Situation vorhersagen, ob oder wie lange die Sohi-Behörden die Mietkosten noch übernehmen? Vermutlich ist zu befürchten, dass es in diesem Bereich bald zumindest erhebliche Abstriche, wenn nicht gleich Totalkürzungen geben wird. Das alles könnte uns dann dort nichts anhaben. Der Hauseigentümer sagte auch, dass ich mir bezüglich meiner Bedenken, ob die Behörden das als richtigen Wohnsitz anerkennen, keinerlei Sorgen machen müsste, da auf diesem Campingplatz mindestens 10 weitere Leute ihren amtlich gemeldeten Hauptwohnsitz hätten, und das schon seit Jahren. Bevor ich hier weitere Überlegungen dazu breit trete, muss ich aber das Gelände und die Wohnwagen selbst genauer beschreiben, damit Sie eine Vorstellung haben, wovon wir hier überhaupt reden. Der Hausbesitzer hatte uns nämlich kurzerhand für den Dienstag dorthin eingeladen, nachmittags um 17 Uhr sollten wir einfach mal den Campingplatz besuchen und er würde uns dann das ganze Gelände und die zur Auswahl stehenden alten Wohnwagen zeigen.
Auch wenn, besonders bei mir, bei Kayla weniger, anfangs eine gewisse Unklarheit herrschte, was man davon halten soll, sind wir pünktlich am Dienstag dort hin gefahren.
Schon draußen, vor der Einfahrt war ich angenehm überrascht. Großer alter Baumbestand, vor allem Schatten spendende Laubbäume, dazwischen immer kleine Wiesen, auf denen die Wohnwagen der Zeit- und Dauercamper standen, alles mit einem gut befahrbaren Wegenetz in einem Rechteckmuster. An der Zufahrt eine elektronisch gesteuerte Schranke, hier kommt mit dem Fahrzeug nur derjenige rein, der zuvor eine spezielle Chipkarte einem Eisenpfahl zu füttern gibt. Diese Karte bekommen nur Leute, die hier einen Stellplatz gemietet haben oder die hier wohnen. In dieser Lage sind wir ja noch nicht, also mussten wir unseren Wagen draußen lassen. Das war aber kein Problem, weil für Besucher vor dieser Einfahrt ein großer Parkplatz ist. Eine nette Dame mit einer neonvioletten Kappe, die in einem Häuschen hinter der Schranke stand, fragte freundlich, wohin wir möchten. Wir erklärten ihr kurz worum es ging, dann wurde sie noch freundlicher und sagte uns, dass wir am Sperberweg schon erwartet würden. Der Betreiber hat jedem Weg in dem Wegenetz hier einen eigenen Weges- oder Straßennamen gegeben, daher hat dieser Sperberweg nichts mit dem Sperberweg in der Stadt selbst zu tun. Die Dame erklärte noch, wie wir am schnellsten zu diesem Sperberweg kommen. Das war aber dann schnell gefunden, da dieser Weg nicht übermäßig weit vom Eingang entfernt liegt, zu Fuß vielleicht 3 Minuten, bei normaler Gehweise. Tatsächlich dort standen ungefähr 10 ältere Großraum-Wohnwagen, die man fast schon als rollfähigen Bungalow bezeichnen könnte, also sie waren deutlich größer, als alles, was ich erwartet hatte. Rund um jeden dieser Wohnwagen befindet sich eine hübsche grüne Rasenwiese und dann im Abstand von vielleicht 15 Metern folgt der nächste Wohnwagen, also die stehen nicht so extrem dicht aufeinander, wie man das oft auf Campingplätzen so sieht, obwohl es solche dichten Sachen weiter hinten auf diesem Campingplatz auch gibt. Mir fiel sofort auf, dass diese Wohnwagen zumindest äußerlich in einem recht guten Zustand sind, soweit man das in der Kürze erkennen kann. Gleich im ersten wartete schon der Hausbesitzer auf uns. Wir traten also ein. Der Hausbesitzer hatte noch einen Fachmann vom Campingplatz dabei, der sich mit den speziellen Dingen zu diesen Wohnwagen besser auskannte. Wir waren vor allem zunächst sehr erstaunt, wie viel Platz in jedem dieser Wohnwagen war. Der Zuschnitt ist natürlich völlig anders, als bei unseren Wohnungen, aber die Gesamtwohnfläche ist sogar ein wenig größer. Zumal der Hausbesitzer später ein weiteres tolles Angebot draufsattelte, doch der Reihe nach. Es waren insgesamt 9 solcher Wagen, die im gebührenden Abstand voneinander auf die oben beschriebene Weise, jeweils getrennt durch kleine grüne Wiesenflächen, in einer Reihe standen. Der Hausbesitzer sagte, dass jedoch weiter hinten, auf einer alten Wiese nochmals 3 weitere derartige Wohnwagen stünden. Alle Wohnwagen haben die gleichen Außenabmessungen und die gleiche Form, sind aber dennoch innen teils von etwas unterschiedlichem Zuschnitt und vor allem von unterschiedlichem Zustand. Manche sind mehr abgewohnt, verschlissen, wenn man so will, während andere fast wie neu sind. Das liegt vor allem daran, wie die Bewohner, die bis vor 2 Jahren darin gehaust haben, mit der Sache umgegangen sind und wie gut ihre Pflege und Reparaturbeflissenheit bei Mängeln war. Allen gemeinsam ist, dass sie seit Herbst 2003 ungenutzt leer stehen, jedoch befinden sich in manchen noch viele Einrichtungsgegenstände, während andere völlig leergeräumt sind. Da der Zuschnitt weniger wohnwagentypisch, sondern eher wie bei einer kleinen Wohnung ist, wäre es auch begrenzt möglich, die eigenen Möbel aus der Wohnung hier mit rein zu nehmen, sofern man sich nicht für einen Wohnwagen entscheidet, der noch weitgehend eingerichtet ist. Den ersten Wohnwagen können wir nicht nehmen, weil der abgeholt wird, da er an jemanden verkauft wurde. Er musste weg, weil er relativ nah an einer Kreuzung des internen Wegenetzes steht und dort immer dann, wenn andere Wohnwagenbesitzer mit ihrem Auto mit einem sehr großen Wohnwagen dran um diese Kreuzung nach rechts abbiegen wollen, dabei entweder im Vorgarten dieses Wohnwagens landen oder mehrmals hin- und zurückrangieren müssen. Wenn der weg ist, soll dessen ehemaliger Standplatz gepflastert werden und als Überfahrungsfläche und Wendeplatte dienen. Am idyllischsten liegen in dieser Reihe die Wohnwagen Nummer 3 und 4, weil sie etwas versetzt nach hinten liegen und so sich schöner in die Wiese und die dahinter befindliche Baumreihe einfügen. Man hat dann auch weniger mit dem Verkehr und den Leuten zu tun, die vorne über das interne Wegenetz gehen, weil der Abstand zum Weg viel größer ist. Man könnte dann das eigene Auto noch schön zwischen Weg und Wohnwagen abstellen, da sind sicherlich noch über 25 Meter Platz. Diese beiden Wohnwagen 3 und 4 verfügen aber über gar keine Inneneinrichtung mehr. Das bedeutet, wir müssten uns zumindest noch einen Gasherd besorgen, weil hier mit Gas gekocht wird. Die Anschlüsse sind alle vorhanden. Auch Telefonstecker und sogar ein Gemeinschaftsantennenstecker ist in jedem Wohnwagen vorhanden. Vom inneren Zuschnitt her unterscheiden sich Wohnwagen 3 und 4 aber schon. Bei Wohnwagen 3 ist die Eingangstüre genau in der Mitte auf der linken Wand. Wenn man dort eintritt, befindet man sich gleich im Haupt-Wohnraum, der zugleich auch Küche ist. Da hat man vorne in Richtung Weg den Wohnbereich und direkt neben der Eingangstüre den Küchenbereich. Im hinteren Teil des Wagens sind dann zur linken Seite hin, in Richtung der Wiesen und Baumreihen, zwei kleine Schlafzimmer abgetrennt, das war gedacht als Eltern- und Kinderschlafzimmer. Zur rechten Seite hin ist dann ein kleiner WC - und Duschraum. Dort ist eine Duschtasse und ein Klo. Leider haben die Vornutzer den Gas-Durchlauferhitzer mitgenommen, der die noch vorhandene Dusche mit Warmwasser versorgen soll. Doch hier hat der Hausbesitzer schon angekündigt, dass wir vielleicht solche wichtigen Teile dann aus den anderen Wohnwagen ausbauen und hier einbauen könnten, falls wir uns für diese hier entscheiden. Im Wohnwagen 4 ist der innere Zuschnitt etwas anders. Dort befindet sich die Eingangstüre auf der rechten Wandseite und dort relativ weit nach hinten versetzt. Wenn man dort eintritt, befindet man sich so gesehen mitten im Wohnzimmerbereich, der den ganzen hinteren Bereich mit Blick auf die wunderschöne große Wiese mit den Baumreihen freigibt. Geht man von der Eingangstüre dann durch das Wohnzimmer nach links, kommt eine durchgehende Trennwand, dahinter befindet sich dann fast in Fahrzeugmitte eine ansehnliche Küche, insgesamt picobello vom Zustand her, mit richtigen Fliesen, an Wand und Boden, die wie neu aussehen, nur alle Gerätschaften fehlen hier auch. Hinter der Küche folgt dann wieder eine Trennwand mit 2 Türen, die eine Tür geht in ein Einzelschlafzimmer und die andere in den WC- und Duschraum. Hier ist sogar der Gasdurchlauferhitzer noch funktionsfähig drin. Wir waren wirklich sehr erstaunt, über die großzügigen Platzverhältnisse und der Fachmann vom Campingplatz meinte auch, dass dies eigentlich keine Wohnwagen wären, sondern sogenannte Mobilheime. Der Unterschied zwischen Wohnwagen und Mobilheim liegt zum einen in der schon angesprochenen Größe und zum anderen in der Art des Fahrwerks. Ein Mobilheim hat nur ein primitives Behelfsfahrwerk, weil man normalerweise davon ausgeht, dass es im Schnitt nur alle 10 Jahre einmal an einen anderen Standort verbracht wird, während der Standzeit wird dann sogar die Doppelachse und die Deichsel des Fahrwerks sowie die speziellen Ausrüstungsgegenstände abgebaut und erst wieder dann anmontiert, wenn es bewegt wird. Zum Wegfahren ist dann auch schon ein Lastwagen oder so etwas kräftigeres erforderlich, also hinter einen normalen PKW hängen, das geht damit gar nicht. Im Gegensatz dazu hat selbst ein großer Wohnwagen sein Fahrgestell immer montiert, ist kleiner von der Wohnfläche her und kann auch zumindest mit einem kräftigen PKW gefahren werden. Aber selbst große Wohnwagen haben laut diesem Fachmann selten wesentlich mehr 20 m² Innenfläche, während hier das Mobilheim über sage und schreibe 35 m² Innenfläche verfügt. Also war mein erster Eindruck korrekt, dass hier mehr Wohnfläche drin ist, als in meiner Wohnung. Der Fachmann machte dann auch noch weitere Erläuterungen. Die typische Schwachstelle wäre bei diesen Mobilheimen eigentlich das Dach, weil es wie bei einem echten Bungalow fast total flach ist und nur zu den Außenseiten über Regenkanten mit Ablauf verfügt. Da habe man jedoch bei diesen Gefährten schon kurz nach deren Aufstellung hier im Jahre 1977 vorgebeugt, indem bei allen ein Gestell auf dem Dach montiert wurde, welches mit glatten Dachplatten bestückt ist, die leicht schräg stehen. Daran läuft das Regenwasser immer exakt sofort in diese Regenkanten ab und das eigentliche Dach bleibt trocken, kann also durch lange draufstehendes Wasser keinen Schaden nehmen. Die Nummer 3 und 4 wären auch weiterhin deshalb für uns besonders interessant, weil wir dadurch, dass die Eingangstüren zueinander liegen, praktisch eine Art gemeinsamen Innenhof erhalten. Nun kommt aber das Besondere. Der Hauseigentümer meinte, er würde uns anbieten, anstatt 2 solcher Mobilheime für zusammen dann 1.000 Euro, gleich 3 Stück zum gleichen Preis zu übergeben. Das dritte stünde dann zwar weiter vorne zum Weg hin, weil nur die Nummer 3 und 4 diesen Versatz ins grüne Hinterland haben, aber das wäre nicht schlimm. Darin würden wir dann Gemeinschaftsräume unterbringen, so vielleicht als Bastelraum und Abstellraum, da wir ja auch ansonsten hier keine Kellerräume mehr haben. Da käme dann entweder das Mobilheim Nummer 2 oder die Nummer 5 in Frage, da es schon eines sein sollte, welches direkt neben 3 und 4 liegt. Sie hören daraus schon, dass wir uns für die Nummern 3 und 4 entschieden haben, weil sie am schönsten liegen und auch der materielle Zustand sehr gut ist. Lediglich viele Ausrüstungsgegenstände wurden entfernt, aber das hat ja dann auch den Vorteil, dass man seine eigenen, aus der Wohnung schon vorhandenen Möbel besser unterbringen kann. Die Nummer 2 hätte ich als Gemeinschaftsmobilheim nicht so gerne, weil die dann später direkt an eine Wegkreuzung grenzt, wenn die Nummer 1 abtransportiert ist, wenn auch in einigem Abstand. Aber jeder Dummhans, der vorbeiläuft, blickt dann direkt auf die Nummer 2, wenn die 1 weg ist. Für die Nummer 2 spräche aber ihr sehr guter und äußerst gepflegter Gesamtzustand und auch innen ist noch vieles vorhanden, was man anderswo ausgebaut hat. Die Nummer 5 liegt wesentlich ruhiger und fast schon so idyllisch wie unsere Nummern 3 und 4, halt nur etwas weiter nach vorne zum Weg hin, aber trotzdem auch noch sicher fast 10 m vom Weg entfernt, aber dafür ist der Zustand eindeutig etwas schlechter. Es sind keine Reparaturen fällig, die ich nicht selbst ausführen könnte, aber man ist natürlich auch ein wenig bequem, oder nennen Sie es faul, da überlegt man dann schon genauer, ob man sich bestimmte Arbeiten aufbürden soll, wenn man sie zum gleichen Preis bei dem anderen Mobilheim sparen könnte. Ich denke, wir werden uns trotzdem für das schöner gelegene Mobilheim Nummer 5 entscheiden. Wir hatten auch schon angefragt, ob es nicht möglich wäre, die jeweiligen Fahrgestelle unter die Mobilheime zu schieben und dann das Heim auf Nummer 2 mit der Nummer 5 zu tauschen, aber diesen Aufwand möchte der Fachmann vom Campingplatz keinesfalls zulassen, weil dann auch alle Anschlüsse für Gas, Kanalisation, Wasser u.s.w. bei beiden umgeändert werden müssten. Das kann ich verstehen, dass ihm dass zu aufwändig ist. Der Hausbesitzer fing dann bei dieser Diskussion an zu lachen und bot an, wir könnten ja auch gleich die Nummer 2 auch noch hinzunehmen, das wäre dann aber nicht mehr zum gleich Preis möglich, dann müssten wir schon mindestens noch 400 Euro drauflegen. Gut, eigentlich ein verlockendes Angebot, denn dann würden wir für insgesamt 1.400 Euro die stolzen Besitzer von 4 Mobilheimen mit zusammen beachtlichen 140 m² Innenfläche. Unvorstellbar! Ganz ausschlagen wollten wir diese Möglichkeit aber auch noch nicht, da durch die Briefmarkenverkäufe dieser Betrag derzeit ganz gewiss kein Hindernis darstellen könnte. Andererseits muss man auch die laufenden Kosten im Auge behalten und ich denke, die sind bei 3 Mobilheimen schon hoch genug für unser Budget. Der Fachmann, der übrigens Pollin oder Polin oder Polzin, jedenfalls so ähnlich heißt, hat uns die laufenden Kosten genau ausgerechnet. Natürlich kann er verbrauchsabhängige Kosten nicht genau vorhersagen, das hängt ja von unseren Verbrauchsgewohnheiten ab. Aber die sonstigen Kosten, für diesen Anteil an der Grundstücks-Steuer, die Müll- und Abwasserkosten, also dieser gesamte Kostenblock ohne Strom, Wasser und Gas, der kommt pro Mobilheim auf nur 14 Euro im Monat. Bezüglich Strom und Wasser könnte man überdies hingehen und mit Kabel- und Rohrverbindungen dafür sorgen, dass alle 3 oder 4 Mobilheime über einen Zähler versorgt werden, wodurch dann die Fixkosten bei diesen Verbrauchsarten entsprechend geringer ausfallen. Beim Gas müsste man vorher klären, ob man das in den zusätzlichen Mobilheimen nicht sogar ganz abklemmt, weil im Winter halten wir uns darin nicht auf, sondern nur in den eigentlichen Wohnungen in 3 und 4 und um die Nummer 5 und 2 als Abstellraum und Hobbyraum zu benutzen, braucht man keine Heizung, die dauernd läuft und auch den WC- und Duschraum braucht man dort dann eigentlich ja nicht, weil jeweils ein solcher in Kaylas und in meinem Mobilheim völlig ausreichen würde. Immerhin ist es ein Unterschied, ob man im Monat vielleicht insgesamt 50 Euro oder 100 Euro an ständigen Kosten zahlen muss. Der Herr Pollin sagte dann, dass hier die Leute im Jahresdurchschnitt meist pro Mobilheim Gaskosten von 40 Euro pro Monat bezahlen würden. Was soll ich Ihnen sagen? Wir haben also nicht lange hin und her überlegt, sondern für die Mobilheime Nummer 3, 4 und 5 noch bei diesem Termin das Angebot von unserem Hausbesitzer dahingehend verbindlich angenommen und einen Vertrag unterzeichnet. Offen gelassen haben wir noch die Frage zum Mobilheim Nummer 2, weil wir uns da selbst noch nicht ganz im Klaren drüber sind. Wenn es am Schluss wirklich nur die 400 Euro Kaufpreis plus monatlich der Grundstücks-Steueranteil von 14 Euro mehr ausmachen würde und alle anderen Verbrauchskosten und Abschläge gleich blieben, dann würden wir das auch noch hinzu nehmen, jedenfalls ist das die momentane Tendenz, ganz einig sind wir uns da aber noch nicht. Kayla plädiert zu 90 % dafür, bei mir rumort es dank gewisser Bedenken derzeit noch eher im Bereich von nur 40 % dafür. Vor allem sehe ich doch eine gewisse Hürde in den Behörden, besonders den Sohi-Behörden, die sich vielleicht dann taub stellen und gar nichts mehr zu den Wohnungskosten beitragen wollen. Käme das so, dann will man natürlich alles vermeiden, was regelmäßig zusätzliche Kosten verursacht, auch wenn diese gering sind. Der Hausbesitzer gibt sich jovial und beteuert, dass er uns in diesen Behördenfragen in diesem Spezialfall tiefgreifend helfen wird, sofern da unangenehme Probleme auftauchen. Ich weiß aber nicht, wie weit seine Hand da im Ernstfall wirklich reicht, ob er bei den Behördenhengsten wirklich etwas erreichen kann, wenn die auf stur schalten und sich vom Behördenhengst zum störrischen Behördenesel wandeln, was ja bekanntlich gerne schon mal vorkommt. Wenn uns dann nachher die Kosten über den Kopf wachsen und er doch nicht viel bei den Behörden erreichen kann, werden wir das bei ihm auch nicht einfordern können. Na ja, das kann uns aber nun wirklich kein Kopfzerbrechen mehr bereiten, es ist nur noch eine Feinabstimmung, die sicherlich in den nächsten Tagen erfolgen wird. Unsere Wohnungsprobleme und der Ärger über den Verlust der schönen Wohnungen sind damit Schnee von gestern und erledigt. Wissen Sie, auf diesem Campingplatz ist es landschaftlich so schön und auch die Mobilheime sind so solide, dass wir am liebsten sofort umziehen würden. Aber so schnell schießt man in Deutschland nicht. Der Hausbesitzer sagt, wir können in jedem Fall noch 2 bis 3 Monate in unseren Wohnungen bleiben. Er hat bei dieser ganzen Hilfe natürlich auch einen kleinen Hintergedanken. Wenn wir als erste im ganzen Haus unsere Wohnungen frei machen, dann können die Bauarbeiter der neuen Schweizer Eigentümer in diesen Wohnungen schon loslegen mit ihren Umbaumaßnahmen. Wenn sich im Hause was tut, dann regt sich oft auch bei vielen anderen Mietern etwas, dass sie vielleicht eher bereit sind, ihre Wohnungen zu verlassen. So gesehen erfüllen wir dann eine Art Lockvogelfunktion. Wie er uns nun sagte, sei der Verkauf an die Schweizer Investorengruppe bereits erfolgt und schon ab 1. August würden die Schweizer dort das Regiment übernehmen. Er habe den weiten Fortschritt im Haus nur noch nicht publik gemacht, um nicht unnötig für Unruhe zu sorgen. Nahezu alle Mieter wissen zwar inzwischen, dass sich in Richtung Verkauf etwas tut, aber die glauben noch alle, das wäre noch längst nicht perfekt und einige meinen gar, sie könnten das noch verhindern, wenn sie Rabatz machen. Er bestätigte auch vollinhaltlich die neulichen Andeutungen von Frau Rossbach, dass restlos alle Wohnungen zu hochmodernen Eigentumswohnungen umgebaut werden sollen, die dann in einem gehobenen Niveau vornehmlich an gut betuchte Singles verkauft werden sollen. Einige der kleinen Wohnungen wird man vielleicht auch durch Mauerdurchbrüche zu größeren Wohneinheiten umbauen, aber das sei alles nicht mehr seine Sache. Er sei im Prinzip jetzt schon aus der Sache raus, aber man habe das vertraglich so gelegt, dass er noch den ganzen Juli über für alle Belange des Hauses zuständig sei und das wie gewohnt managt. Ab 1. August fällt das dann alles schlagartig von ihm ab und man will das den restlichen Mietern erst wenige Tage vorher schriftlich mitteilen. Daher bat uns der Nocheigentümer inständig, dass wir den anderen Bewohnern kein Sterbenswörtchen über den Fortschritt der Dinge sagen und am besten auch noch nicht, dass wir diese Mobilheime von ihm so übergünstig bekommen werden. Wir könnten ja einfach sagen, dass wir umziehen, aber nicht, dass er da mit drin hängt und mit geholfen hat, diese Sache umzusetzen, denn man weiß ja wie die Leute heute so sind. Dann will jeder so etwas haben und fordert derartiges von ihm, was natürlich nicht möglich ist und die anderen, die das dann nicht bekommen, wären dann ja auch neidisch auf uns und würden uns das nicht gönnen. Was Missgunst alles anrichten kann, dass weiß man nur zu gut, solche Leute schwärzen einen dann bei Behörden an und stacheln andere gegen einen auf, und tragen nicht selten dazu bei, dass einem die Freude an den erreichten Dingen geschmälert wird. Sehen Sie, wir haben doch nur unseren Vorteil davon, wenn wir so auf der Welle des Nochhausbesitzers mitschwimmen und so werde ich mich daran halten und am besten den anderen Hausbewohnern gegenüber erst gar nicht unnötig das Maul aufsperren. Wie Sie wissen dürften, ist Kaylas Wohnung klein und meine ebenso. Trotz der geringen Größe ist in beiden Wohnungen noch relativ viel freier Platz, das heißt, da wir nicht viele Einrichtungsgegenstände besitzen, nur das Nötigste und vorwiegend kleinformatige Möbel, werden wir auch mit dem Umzug keine Probleme bekommen. Da ich ja einem Bekannten oft helfe, der Umzüge und Entrümpelungen macht, bekomme ich für meinen eigenen Umzug seinen Ford-Transit gegen Volltanken geliehen und bei den paar Sachen ist der Umzug von Kaylas und meiner Wohnung zusammengenommen eine Angelegenheit von einem einzigen Tag. Wir werden uns also mit dem Nochhausbesitzer, dem Campingplatz- Fachmann und der Campingplatz-Verwalterin abstimmen und einen gezielten Tag aussuchen, an dem das alles über die Bühne geht. Ich tendiere dazu, das noch in diesem Monat zu tun, so dass ich im August selbst schon gar nichts mehr mit den neuen Hauseigentümern hier zu tun habe, obwohl wir uns 2 bis 3 Monate in jedem Fall noch Zeit lassen könnten. Ich dachte schon mal, so in der Woche nach dem 20. August. Da hätten wir noch genug Zeit, gemütlich alle Kleinteile, wie Geschirr u.s.w. schon mal transportfähig zusammenzupacken, um dann zusammen mit den Möbeln an einem Tag einzusacken und von dannen zu ziehen. Inzwischen habe ich, durch die häufige Hilfe bei meinem Bekannten, auch ein Auge dafür, welch ein Umzugsaufwand entsteht und zum Abtransport meiner gesamten Wohnungseinrichtung genügt mit dem Ford-Transit eine einzige Fahrt. Bei Kaylas Wohung benötigt man vielleicht knapp 2 Fahrten, da sie etwas mehr Ausstattungszeugs da hat herumstehen. Bliebe noch eine weitere Fahrt für die Dinge, die wir in den Kellern unserer Wohnungen stehen haben. So wären wir mit maximal 4, vielleicht auch mit 3 Fahrten hier weg. Die Entfernung von hier beträgt ungefähr 2 bis 3 Kilometer, also wie schon gesagt, eine Angelegenheit für einen Tag. Natürlich ist in unseren neuen Wohnungen alias Mobilheimen dann noch das Aufstellen und eigentliche Einrichten angesagt, aber dafür kann man sich ja dann alle Zeit der Welt lassen. Mit den normalen Urlaubern, die sich zeitweise ebenfalls auf dem Campingplatz aufhalten, werden wir in unserem neuen Domizil kaum etwas zu tun haben, weil das Gelände sehr weitläufig ist und deren Bereich sich erst in ungefähr 400 m Entfernung ausdehnt. Diese Anlage ist unterteilt in 6 Bereiche, wovon unsere Mobilheime im ältesten Ursprungsbereich stehen, der schon seit 1959 besteht. Später wurde der dann umfunktioniert für Dauerbewohner und sogenannte Dauercamper. Wie mir gesagt wurde, haben insgesamt sogar 23 Menschen ihren Haupt-Dauerwohnsitz auf diesem Campingplatz, wovon die meisten in ähnlichen Mobilheimen leben, aber es sind auch einige wenige dabei, die auf Dauer hier in einem ganz normalen, kleinen PKW-Wohnwagen leben. Sicherlich, auch das ist möglich, es hat nur den Nachteil, dass man dann so gut wie gar keine normalen Möbel aus seinem früheren Bestand mitnehmen kann, weil die kriegt man in einem engen PKW-Wohnwagen kleiner Bauart gar nicht untergebracht. Andererseits habe ich mir diese Mobilheime bei weitem gar nicht so groß vorgestellt, da unser Hauseigentümer immer nur von großen Wohnwagen sprach. Für mich macht es nun natürlich keinen Sinn, am bisherigen Mietswohnhaus den Garagenschuppen noch weiter umzubauen. Ich habe darüber mit dem Nochhausbesitzer gesprochen, weil das ja jetzt alles unfertig mit einem Haufen Brettern da so auf der Wiese herumliegt. Der Hausbesitzer meinte, ich soll die Holzteile, die ich noch brauchen kann, vielleicht um einen vergleichbaren Garagen- Schuppen an unseren künftigen Mobilheimen zu errichten, aussortieren und schon an meinen neuen Standort fahren. Ich könnte die dort hinter unseren zukünftigen Mobilheimen zwischenlagern. Den schlechten und unfertigen Rest des alten Schuppens soll ich unterdessen einfach so, wie er jetzt ist, stehen lassen, die neuen Eigentümer können den dann ja entsorgen, wenn er ihnen nicht gefällt, wovon er ausgeht. Natürlich fällt es schwer, wieder zurück in unserer Noch-Wohnung, so verschwiegen zu bleiben, ohne dass man sich anderen Mitbewohnern gegenüber nicht verplappert. So erzählte gestern Frau Schwer, die die übernächste Wohnung neben Kaylas Wohnung hier im Stock bewohnt, dass sie im August zusammen mit ihrer 29jährigen Tochter, die eigentlich in Ulm wohnt, für 2 Wochen nach Mallorca in Urlaub fliegt. Von dort müsse sie ganz pünktlich zum 22.August wieder zurück sein, weil dann hier die Handwerker in ihrer Wohnung antreten, um das Bad völlig neu zu gestalten. Da hätte ich fast ohne nachzudenken gesagt, dass sie das lassen soll, weil doch das Haus ab Anfang August einen neuen Eigentümer hat, der alle alten Mieter rauswerfen will. Im ersten Ansatz konnte ich mein Maul aber noch abwürgen, weil es mir wie Schuppen von den Augen fiel und verdrehte den bereits begonnenen Satz dahin, das wir nie Änderungen am Bad vorgenommen hätten. Sie meinte daraufhin nur, dass es bei ihr jetzt einfach sein musste, weil über 25 Jahre das gleiche Bad, das würde doch eintönig. Na die wird sich wundern, spätestens wenn sie aus dem Urlaub zurück kommt oder vielleicht auch schon Anfang August, kurz bevor sie abfliegt.
Die großartigen Kritiken über viele Spielfilme bestimmter Leute, kann ich oft nicht verstehen. So wird beispielsweise alles in den höchsten Tönen gelobt, was irgendwie mit dem amerikanischen Schauspieler und Regisseur Woody Allen zu tun hat. Gewiss habe ich nicht alle Filme von dem gesehen und ich gebe erst recht kein Geld für Kinofilme aus, aber die vielleicht 5 Filme, die ich von dem kenne, kann ich nur als den letzten Mist bezeichnen. Die Zeit sie zu sehen ist zu schade dafür, da wäre es selbst noch sinnvoller, in dieser Zeit zu schlafen und gar nichts zu tun oder sich so lange Zeit zum austreten zu lassen. Ich komme nur zufällig gerade auf dieses Thema, weil beim zappen am Fernseher eben irgendwo ein solcher Woody Allen - Film lief. Ich habe es nicht geschafft, länger als 10 Minuten dem Treiben zuzusehen, weil es eine eigenartige Mischung aus Blödheit, Belanglosigkeit und völlig sinnlosem Blabla ist. Wenn ich solche Filme vollständig verfolge, dann ärgere ich mich ab Schluss immer sehr darüber, mit dieser Zeit nichts besseres angefangen zu haben, vor allem, weil man ja schon nach 10 Minuten festgestellt hatte, dass der Film nichts taugt. Das mache ich, unabhängig von Woody Allen, grundsätzlich so, dass ich einen Film nach 10 Minuten abbreche, wenn er mir bis dahin nicht gefallen hat oder zu langweilig war. Ich sage mir dann, dass da auch nichts mehr kommen wird, was eine Weiterbetrachtung über 90 Minuten oder noch mehr rechtfertigt. Die Erfahrung beweist halt, dass es meistens zutrifft, dass später dann auch nicht mehr viel Gutes kommt.
So betrachtet bedaure ich überhaupt nicht, dass ich nicht mehr ins Kino gehe, denn bei all dem Mist, den man heute als angeblich sehenswert betitelt, findet man nur noch pompöse und actionreiche Aufmachungen kranker Gehirne. Und was würde ich mich ärgern, wenn ich dort noch viel Geld dafür ausgegeben hätte, um einen Film zu sehen, der mir gar nicht gefällt. Im Fernsehen da kann ich ohne Verluste gleich ab- oder umschalten, wenn mir der Film nicht gefällt, aber wer verlässt schon das Kino nach 10 Minuten, wenn er vielleicht 12 Euro Eintritt bezahlt hat? Da heißt es durchhalten und das Geld ausnutzen.
Für jetzt halte ich aber einmal ein. Eben habe ich eine Nachricht von Herrn Schwarz bekommen, dass ich mich mit ihm noch mal zwecks der Verwertung der Briefmarken zusammen setzen soll. So werde ich gleich dort hin fahren. Vielleicht kann ich Ihnen in den nächsten Tagen zu dieser Sache wieder Neuigkeiten berichten.
Mit sommerlich frischen Grüssen
Ihr
Egbert Lappenkeuler
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Beitrag 2
Lappenkeuler - Brief / Email „Wohnungswechsel" vom 09.07.2005
Mittelsommerliche Grüße.
Ich weiß nicht recht, aber in der letzten Zeit nehmen die Probleme mit dem Emailversand zu. Ständig werden mir abgeschickte Email einige Zeit später als fehlerhaft angezeigt. Was dabei für ein Fehler unterlaufen sein soll, kann ich daraus nicht entnehmen, nur etwas mit „blablabla... internal error 409". Es steht aber auch bei denen nicht beschrieben, was das zu bedeuten hat. Deshalb war ich schon öfters hingegangen und hatte kurze Zeit später die Email nochmals verschickt. Auch fällt mir auf, dass das Einloggen viel länger dauert, als früher und bei vielleicht jedem vierten Versuch klappt es gar nicht. Das Ausloggen klappt fast schon generell nicht mehr. Normal war es so, wenn man oben rechts auf ein Symbol „Logout" klickt, dann dauerte es vielleicht 30 Sekunden und es kam eine Bestätigung, das man nun ausgeloggt sei, aber da kann man heute warten, bis man schwarz wird, es tut sich danach nichts mehr, selbst dann nicht, wenn man mehrmals auf dieses Symbol klickt. Langsam nerven mich diese Probleme. Kayla kam schon auf die Idee, ob es vielleicht an meinem Notebook liegen könnte und hat es über einen Computer in ihrer Firma mal versucht, aber sie sagte, das wäre ganz genau so abgelaufen, also muss die Ursache beim Emaildienst liegen. Der Computerexperte in Kaylas Firma, den sie mal befragt hat, glaubt, dass es daran liegt, weil der Emaildienst zu viele Kunden habe und wenn davon ständig ein bestimmter Prozentsatz auf deren Betriebsrechner zugreift, dann schaffen diese Rechner das nicht mehr. Quasi müssten die ihre Rechnerkapazität erweitern, damit es wieder so gut läuft, wie früher.
Nun mal wieder zu den Briefmarken. Der Herr Schwarz hatte um eine Unterredung gebeten. So haben wir uns bei ihm getroffen. Er sagte, der Ungar, der diese mittelwertigen Marken zwischen 2 und 10 Euro vielleicht en bloc kaufen möchte, wäre hier gewesen. Als Abstecher von einem Kongress für Markenspezialisten in der Schweiz habe der nach dessen Beendigung einen kleinen Umweg über Stuttgart gemacht. Der Ungar habe die in Frage kommenden Marken über 10 Stunden lang durchwühlt und begutachtet. Es sind insgesamt rund 2.300 Marken, die er kaufen würde, wenn er diesen ganzen Stock, so bezeichnet er diesen Haufen, für 5.500 Euro bekäme. Das ist für mich sehr viel Geld und viel mehr als ich erwartet hatte, wohlgemerkt handelt es sich dabei ja nur um diese weniger wertvollen Exemplare. Natürlich, das muss man auch sagen, gingen in diesem Fall die 5.500 Euro nicht komplett an mich, sondern die Firma Schwarz erhält davon rund 2.000 Euro, somit verblieben immer noch 3.500 Euro für mich. Herr Schwarz selbst rät dazu, ich soll dem Ungarn ausrichten lassen, über ihn selbstverständlich, dass er diesen Stock für 6.500 Euro haben kann. Er kennt den Ungarn schon fast 2 Jahrzehnte und meinte, dass der dann am Schluss die Marken für 6.000 Euro kaufen wird. Diese dann zusätzlichen 500 Euro gegenüber dem jetzigen Preis würden wir uns dann noch teilen. Sie können sich vorstellen, wie ich gestaunt habe. In diesem Stock sind dann aber auch schon alle mittelwertigen Marken aus den Alben 8 bis 11 enthalten, denn Herr Schwarz hat diese schon einmal dort aussortiert, damit es für den Ungarn ein Aufwasch ist und man später nicht noch mal für den Rest neue Verhandlungen aufnehmen muss. Weiterhin hat Herr Schwarz in den Alben 8 bis 11 noch mehrere Marken entdeckt, die im Preisbereich um die 50 Euro liegen sowie eine, die für satte 400 Euro abzusetzen sei und eine weitere die gar locker 800 Euro bringen würde. So hat er dann noch einmal alles zusammengerechnet, also alle Alben von 1 bis 11 und davon die 1.200 Euro abgezogen, die ich schon vor 2 Wochen als Anzahlung von ihm bekommen hatte. Für mich selbst, also schon das, was ich selbst bekomme, weil Herr Schwarz sein Salär davon schon abgezogen hat, kommt dann noch eine schöne saftige Nachzahlung von, und jetzt heißt es festhalten, 7.850 Euro!!! Mir wurde schwarz vor Augen und ich bin fast beim Schwarz vom Stuhl gekippt. Schwarz bei Schwarz, das passt ja! Also zusammengerechnet, wenn ich die schon erhaltenen 1.200 Euro hinzurechne, komme ich auf 9.050 Euro für diese Marken! Hinzu kommt noch, dass wir ja vereinbart hatten, dass Herr Schwarz mir anteilig Nachzahlungen zukommen lässt, wenn er beim Weiterverkauf der wertvolleren Stücke innerhalb des ersten Jahres es schafft, wesentlich mehr für die eine oder andere Marke zu erzielen, als er sie mir gegenüber veranschlagt hatte. Er sagte fairer Weise, dass ich davon aber nicht zuviel erwarten soll. Er meinte innerhalb des ersten Jahres wird er sich redlich bemühen die alle selbst wieder loszuschlagen, es wird aber sicher nicht bei allen gelingen und er geht davon aus, dass innerhalb dieses ersten Jahres in der Gesamtsumme vielleicht noch ungefähr 800 bis 1.000 Euro an Nachzahlung aufkommen würden. Das ist doch auch noch gutes Geld, oder? Solche Beträge kenne ich normalerweise gar nicht mehr und ich kann es selbst nicht fassen, dass ich nun über soviel Geld verfüge. Ja, ich bin es! Ich glaube es aber noch nicht so richtig. Kayla hat mich heute morgen schon gezwickt, also bin ich es doch, denn es hat weh getan. Kayla macht sich schon lustig über meine dauernden Zwickaufträge an sie, weil ich in letzter Zeit schon öfters von ihr verlangt hatte, mich zur Eigenkontrolle zu zwicken. Da Zinsen heute niedrig sind, erhält man bei Geldinstituten leider nur sehr wenig, wenn man von diesem Geld etwas anlegen möchte. Wissen Sie, wir werden keinesfalls hingehen und jetzt unseren Lebensstil drastisch ändern, nur weil mal mehr Geld da ist. Wie Sie selbst wissen, hatten wir ja auch schon Anschaffungen, die eigentlich gar nicht zu uns passen, wie den VW, der ja mehr ein Zufallsprodukt des gestorbenen Suzukis war. Trotzdem sind wir jetzt doppelt froh, den VW gekauft zu haben, da mit der jetzigen Finanzspritze auch auf viele Jahre daraus kein Problem werden kann. Die bereits erhaltenen 1.200 Euro Anzahlung sowie weitere vielleicht 1.200 Euro werden wir sozusagen als Verbrauchsgeld vorrätig halten. 1.000 Euro gehen davon nun für die 3 Mobilheime weg, wir haben uns entschlossen, nicht das vierte auch noch hinzu zu nehmen, weil damit doch auf Dauer die Folgekosten merklich höher liegen würden, doch dazu weiter unten mehr. Den Rest von diesem Verbrauchsgeld, da werden wir überlegen, welche besonderen Wünsche sich Kayla und ich vielleicht einmal erfüllen wollten, die preislich in diesem Rahmen machbar sind, ohne gleich alles davon zu verbrauchen, denn ein Teil von diesem Verbrauchsgeld, vielleicht 500 Euro, sollen als Puffer dienen, falls wir mal mit den monatlichen Sohi-Geldern für die normalen Einkäufe u.s.w. nicht ganz auskommen. Das kommt allerdings sehr selten vor, eigentlich gar nicht, da wir uns fast perfekt darauf eingestellt haben, nur soviel zu verbrauchen, wie reinkommt, eher weniger. Den Rest der Summe, also ungefähr 6.600 Euro, wollten wir zinsbringend anlegen und ich habe mich da auch schon hier und da erkundigt. Aber es ist abscheulich, wie wenig es dafür nur gibt. Hinzu kommt eine starke Frustration, als ich hörte, dass die deutschen Geldinstitute dem Finanzamt und Behörden einen ständigen Zugriff auf Kontendaten geben und das könnte dann im Zusammenhang mit den Sohi-Geldern für reichlich Ärger sorgen. Nun liegen von hier Liechtenstein und die Schweiz nicht übermäßig weit und Sie ahnen, welche Überlegung mich nun reizt, um der Auskunftsfreudigkeit der Geldinstitute einen Riegel vorzuschieben. In Liechtenstein kenne ich mich sehr gut aus, wenngleich ich einige Jahre nicht mehr dort war, aber die Schweiz liegt ja noch näher und ich denke, den Eidgenossen kann man da vertrauen, dass man dort wenigstens den gleichen Zins einfährt, aber dann ohne dass Vater Staat einem gleich die Daumenschrauben anzieht. Ich denke, die ganzen Diskussionen darum, dass die Schweizer und Liechtensteiner ihre Kontendaten auch den deutschen Behörden übermitteln, sind nur einseitig von deutscher Seite angestachelt worden und die werden sich hüten dabei mitzumachen, denn dann könnten die einpacken und sie würden sich damit selbst ihrer Geschäftsgrundlage berauben. Natürlich lachen die Banken dort im Prinzip darüber, wenn da ein kleiner Wicht wie ich, mit vielleicht gerade mal 6.600 Euro ankommt, die werden es gewohnt sein, dass dort Firmenbosse mit hundert- oder tausendfachen Beträgen auftauchen, aber ich glaube nicht, dass die es ausschlagen werden, für solche Beträge ein Konto zu eröffnen. Also ich kenne jemanden, der hat in Liechtenstein schon seit Jahren ein Konto um die 5.000 Euro und das klappt vorzüglich. Wenn die Schweizer nicht wollen, fahre ich eben dorthin, soviel weiter ist das auch nicht. Da ich aber auch keine Lust habe, mir von Finanzhaien dieses Geld wieder abluchsen zu lassen, ertrage ich liebe einen relativ geringen Zinssatz auf einem sicheren Konto, anstatt einen theoretisch hohen Zinssatz für windige Papiere, die dann auch im Winde verweht werden. Genaues werden wir sehen, wenn ich den Restbetrag habe. Hach, ich könnte Luftsprünge machen!
Nun endlich zum derzeit aktuellsten Thema, unserem Wohnungswechsel. Wie oben schon angedeutet, haben wir uns entschlossen, doch nicht das Zusatzangebot des früheren Hausbesitzers anzunehmen, und für 400 Euro mehr noch ein viertes Mobilheim hinzuzukaufen. Das kostenlose dritte nehmen wir gerne, die Nummer 5 wird das und es soll vor allem den hier fehlenden Keller ersetzen. 400 Euro für ein weiteres Mobilheim wäre zweifellos äußerst günstig, aber dann kommen, wie schon angedeutet, monatlich weitere 14 Euro Grundsteueranteil hinzu und die Rechnungen für Strom und Wasser würden dann in jedem Fall teurer, weil man dann auch mehr verbraucht. Des weiteren müssten wir dann ja auch die Instandhaltungsaufwendungen für vier Mobilheime aufbringen und da käme sicherlich im Laufe der Zeit einiges zusammen, da die Dinger ja immerhin Baujahr 1977 sind. Wissen Sie, bei 2 Mobilheimen ist das gar kein Problem und das dritte werden wir auch noch gut schaffen, aber damit muss es dann auch genug sein. Ich habe bei aller Freude und Liebe dazu auch keine Lust, später ständig an den Mobilheimen herumzureparieren. Der Wohnungswechsel selbst wird nun bald in einer halbgeheimen Aktion durchgeführt. Wir haben hier im Haus noch keinem etwas davon gesagt und die werden schön blöd gucken. Wahrscheinlich werden wir am 19. umziehen. Ich war gestern noch in den Mobilheimen, die Schlüssel dafür habe ich schon und habe dort etwas aufgeräumt und vorbereitet. In den nächsten Tagen erhalte ich eine Chipkarte für die Einfahrtsschranke vom Campingplatz, damit ich mit dem Auto direkt an unser neues Domizil fahren kann. Leider muss ich für die Chipkarte 35 Euro Sicherheitsgebühr hinterlegen. Falls wir mal wegziehen, bekommt man das Geld wieder, wenn ich sie verliere, wird für dieses Geld eine neue bestellt. Das ist so ein raffiniertes System, dass verloren gegangene Chipkarten gesperrt werden können. Jede Karte hat eine eigene Nummer, die aus 6 Zeichen besteht, geht eine verloren, dann kann die Leiterin des Platzes an einem Computer diese Nummer eintragen und falls jemand mit dieser Karte versucht, die Schranke zu öffnen und auf das Gelände zu fahren, bleibt die Schranke unten und zugleich wird das hier mit genauem Datum und Uhrzeit angezeigt und gespeichert. High-Tech auf dem Campingplatz. Auch die Grünen hätten an dieser Anlage noch ihre Freude, da sie über ein Solarpanel auf dem Dach der Verwaltung mit Strom versorgt wird und dadurch auch bei Stromausfall weiter funktioniert. Alle Angelegenheiten für die Strom-, Wasser- und Gasversorgung regelt die Leiterin des Campingplatzes für uns. In den nächsten Tagen kommt jemand von den Stadtwerken und hängt nur im Mobilheim Nummer 4 einen neuen Stromzähler auf. Von dort legen wir Leitungen zu den Mobilheimen Nummer 3 und 5, so dass wir nur eine Zähler- und Anschlussgebühr bezahlen müssen. Beim Wasser geht das etwas anders, da gibt es einen Kanaldeckel vorne am Weg, wenn man den öffnet, sind darunter in einem Schacht 5 Wasseruhren für die Mobilheime von 1 bis 5, weiter hinten folgt dann noch einer für die anderen Mobilheime 6 bis 10. Deren Betreuung macht aber die Campingplatzverwaltung selbst und man rechnet dann alle Uhren über eine Rechnung ab, die uns betreffen, aus Kulanz ohne gesonderte Zählergebühr für jede Uhr. Noch anders ist es beim Gas. Es liegt hier gar keine Gasleitung zu jedem Mobilheim, wie ich anfangs glaubte, sondern hinter jedem Mobilheim steht ein Eisenschrank, ähnlich wie ein Spind für Arbeitskleidung sieht der aus, darin befinden sich jeweils 2 Gasflaschen, die jedes Mobilheim mit Gas versorgen. Ist die erste Flasche leer, übernimmt automatisch über ein Druckventil die zweite, kleinere Ersatzflasche die Versorgung und man hat damit immer noch etliche Tage Zeit sich eine neue zu besorgen. Neue Gasflaschen kann man vorne bei der Campingplatzverwaltung bestellen, die dann spätestens innerhalb von einem Werktag geliefert werden, meist haben die aber auch in einem Drahtkäfig am Häuschen worin auch die Rasenmäher stehen, etliche Gasflaschen auf Vorrat, so dass man sich die direkt abholen kann. Die verbrauchten Gasflaschen werden dann fürs ganze Kalenderjahr zusammengefasst und die dabei entstehende Gebühr wird auf jeden Monat in gleicher Höhe umgelegt. Solch ein System habe ich noch nie gesehen, finde ich aber gut. Nun weiß man ja nicht, wie viel Gas wir so verbrauchen werden und da bekommen wir für Mobilheim 3 und 4 eine Durchschnittsrechnung aufgebrummt, die zurzeit 82 Euro pro Monat für beide Mobilheime zusammengerechnet beträgt. Das Mobilheim 5 werden wir nicht beheizen, also keine Gasflaschen dafür beziehen. Die Telekom hat gesagt, dass ich innerhalb von einer Woche einen neuen Anschluss für Telefon haben kann, weil in den Mobilheimen schon betriebsfertige Telefonanschlüsse waren, die nur wieder freigegeben werden müssen und auf meinen Namen eingetragen werden. Aber einer genügt, auch den werden wir in Mobilheim 4 installieren lassen. Die dann in der Mitte liegende Nummer 4 wird sozusagen die Energiezentrale, wo alles zusammenläuft. Die sagten, für die Internetsache ändere sich dadurch nichts, außer meiner Anschrift für die Rechnung, aber das würde lückenlos weiter funktionieren und ich brauchte dafür keine Umschaltung zu beantragen. Na mal abwarten!
Natürlich habe ich schon bei den Behörden wegen des Umzuges nachgefragt und damit gleich mehrere Steine ins Rollen gebracht. Die erste Stelle meinte gleich, das sei solange überhaupt kein Problem, wie die Miete in der neuen Wohnung billiger sei, als in der bisherigen Wohnung. Eine völlig andere Stelle meinte, dass man für Heizkostenzuschüsse in eigentumsähnlichen Wohnverhältnissen dann nicht mehr aufkommen würde, weil es eine eigenständige Heizanlage sei. Welch eine eigenwillige Definition. Dann hat eine ganz andere Stelle sogar noch Zuschüsse für die Anschaffung der Mobilheime in Aussicht gestellt, weil es ein Förderprogramm vom Land Baden- Württemberg geben würde, für günstige Wohnunterkünfte oder so was, dort könnten wir mit einer Förderung von etwa 200 Euro rechnen, vielleicht, wohlgemerkt, so ganz sicher ist das noch nicht, weil eine solche Situation, dass ein Sohi-Empfänger in eine Art Eigentumsverhältnis wechselt, hatten die noch nicht, außer bei Erbschaften und da sehe es wieder ganz anders aus. Man kann es zwar nicht mit dem Eigentum an einem richtigen Haus vergleichen, aber solche Zwischendinge, wie Mobilheime sind in deren schematischen Behördenregeln nicht vorgesehen. Das wird die also tüchtig beschäftigen und mein früherer Hauseigentümer hat sich auch schon tatsächlich beratend und helfend eingeschaltet. Er meinte, mehr als versuchen kann man es nicht, da noch einige Zuwendungen rauszuschlagen, wenn man sie dann bekommt, solle man angenehm überrascht sein, wenn nicht solle man aber nicht enttäuscht sein. Wer nichts versucht, bekommt mit Sicherheit nichts. Nach seiner Meinung können die das gar nicht verbieten, dass ich dorthin umziehe, alleine schon deshalb nicht, weil es am Schluss für die selbst dadurch günstiger wird. Es gäbe wohl ein Landesgesetz von 2001, welches den Behörden vorschreibt, dass sie für die Behörden selbst günstigere Möglichkeiten immer zulassen müssen. Im Prinzip müssten die noch doppelt froh sein, denn wenn alle Sohis in diesem Haus bald rausfliegen, dann muss die Stadt zusehen, wie sie für alle die eine neue Sohi-Bleibe findet. Das wird mit Sicherheit teurer und umständlicher, als jetzt unser Fall.
Haha und vom widerlichen Brkic habe ich auch eine Nachricht, also nicht von ihm, sondern von Herrn Bölz, seinem direkten Vorgesetzten. Herr Brkic ist ab sofort nicht mehr mein Fallmanager, sondern eine Frau Heiler, die aber im selben Zimmer angegeben wird. Daher darf man vermuten, dass der alkoholsüchtige und widerliche Brkic die längste Zeit Fallmanager war. Zugleich wird mir auf einem sehr grauen Kurzmitteilungs-Zettel, also das scheint Altpapier aus Altpapier in der zehnten Generation zu sein, die freudige Nachricht übermittelt, dass die Überprüfung meines „Besitzstandes Kraftfahrzeug" abgeschlossen wurde, mit dem Beschluss, dass ich das Fahrzeug ohne Abstriche behalten darf. Des weiteren wird noch darauf verwiesen, dass es aber nicht als bezuschussungsfähig gewertet wurde, das heißt, ich kann also nicht von der Stadt oder sonstigen Sohi-Behörden noch Unterstützungs- Geld für den Fahrzeugunterhalt oder eventuelle Reparaturen fordern. Solche Fälle gibt es wohl auch, aber nur dann, wenn man dadurch nachgewiesenermaßen wieder einen Job annehmen kann, den man nur mit dem Auto erreichen kann oder wenn man eine Behinderung hat, die sich durch ein Auto erheblich leichter meistern lässt. So bin ich aus dieser Sache raus und mir reicht das so, mehr wollten wir ja gar nicht.
Sie sehen, im Moment läuft es für uns eigentlich ganz gut, ungewöhnlich gut sogar und ich habe schon Angst, dass bald das große Erwachen, das dicke Ende kommt, da ich in meinem Lebenslauf soviel glückliche Umstände hintereinander eigentlich nicht kenne, zumindest was die letzten 15 Jahre betrifft.
Fahre ich vergangenen Sonntag nach Wernau, das liegt etwa 30 km östlich oder genauer gesagt leicht südöstlich von Stuttgart. Plötzlich kamen Kayla und ich aus dem Lachen nicht mehr heraus, als auf dem Bürgersteig Unmengen von Leuten herumliefen, die alle große umgestülpte Blumentöpfe oder teils auch umgestülpte Wassereimer als Kopfbedeckung trugen. Das sah völlig verrückt und abstrus aus. Stellen Sie sich das einmal vor. Es mag ja noch angehen, wenn einem einer so begegnet, aber sie glauben sich in einer falschen Welt, wenn plötzlich vielleicht 40, 50 Leute so daherkommen, die scheinbar auch nicht zusammengehören, da sie mit größeren Lücken so herumliefen. Der wahre Grund zeigte sich dann aber schnell und hat auch wieder etwas mit dem neulich schon genannten Affeneffekt zu tun, dass Menschen alles nachäffen, was sie bei anderen sehen. Es war nämlich wenige Minuten zuvor dort ein örtlicher Regen- und Hagelschauer größeren Ausmaßes runter gegangen, der sich gewaschen hatte und der diese Leute auf einem benachbarten Festplatz überraschte, wo gerade ein Flohmarkt stattfand. Da bei dem bis dahin schönen Wetter keiner mit einer solch schlagartigen Regenschauer gerechnet hatte, kamen einige in ihrer Not auf die Idee, an einem Blumenstand, der auch billige Töpfe anbot, sich solch einen Billig-Pflanztopf, diese dünnen, braunen billigen Plastikdinger zu kaufen, wie man sie beim Blumenkauf meist kostenlos dazu kriegt und den als Regenschutz über ihren Schädel zu stülpen. Das sahen nun wieder andere Leute, die sich in der gleichen Notlage befanden und taten dasselbe. Irgendwann waren dann wohl alle Blumentöpfe als Kopfbedeckung verkauft und dann musste eben der benachbarte Stand herhalten, der Kunststoffbehälter, u.a. auch Wassereimer und Gefrierdosen und solches Zeug anbot. Den Blumenhändler und auch den Plastikzeughändler wird's freuen und die werden jetzt vor jedem Flohmarkt, den sie beschicken um solches Wetter beten. Aber das Bild war einmalig und sah völlig irreal aus, man hätte es fotografieren müssen, wie da so viele Leute regelrecht in einer Blumentopf- und Eimeruniform herumliefen. Leider kann ich nicht fotografieren, da meine Digitalkamera bei der Spanienreise unwiederbringlich verloren ging, bzw. wahrscheinlich auf der Rückfahrt im Bus gestohlen wurde, aber ich glaube, das hatte ich Ihnen schon mal berichtet. Derzeit überlege ich schon, ob ich von dem Briefmarkengeld nicht etwas abzweige, für eine neue Digitalkamera. Ich denke, so um die 150 Euro dürften nach heutigem Maßstab für ein gutes, brauchbares Gerät genügen. Ich habe nämlich keine Lust, wieder mit dem guten alten chemischen Film anzufangen. Dafür hätte ich zwar noch eine Kamera, aber mit den unverschämten Entwicklungskosten für die Papierabzüge u.s.w. ist das auf Dauer viel zu teuer. Kayla sagt, dass sie die extrem hohen Preise hier in Deutschland für Fotos als Papierabzug nicht verstehen könne, weil in Thailand habe die Entwicklung gleicher Filme mit 36 Fotos und dabei von jedem ein normales Papierbild umgerechnet etwa knapp 4 Euro gekostet. Hier zahlt man ungefähr das Siebenfache.
Sie kennen die vielfältigen Probleme mit den Flugratten oder auch Ratten der Lüfte genannt, sprich den Tauben. Hier gibt es nun eine besondere Plage, denn waren Tauben durch ihre drastische Überzahl bislang vor allem ein Problem in den Städten, so findet man sie inzwischen auch in Dörfern und am Stadtrand in viel zu großen Populationen. Nein, ich will Ihnen jetzt keinen biologischen Vortrag halten, das wäre auch gar nicht mein Gebiet, auf diese Problematik wurde ich auf dem Campingplatz gestoßen, als ich wieder zu einigen Umzugsvorbereitungen dort war. Außerhalb des Campingplatzgeländes befindet sich ein großer Parkplatz für Besucher. Kurz vor dem Parkplatz wird der Bürgersteig erheblich breiter und dort sind 2 Parkbänke montiert, auf denen man öfters ältere Herrschaften sitzen sieht. Nun bekam ich zufällig mit, wie die Leiterin des Campingplatzes einen heftigen, verbalen Streit mit einem älteren Ehepaar dort austrug. Ich nehme jedenfalls an, dass es sich um ein Ehepaar handelt, es ist eine vielleicht 80jährige Dame und ein vielleicht 85jähriger Herr, die beide noch recht rüstig zu sein scheinen. Diese saßen auf der Parkbank und fütterten eine immer größer werdende Anzahl von Tauben, die sich dort einfanden. Die Leiterin des Campingplatzes erläuterte diesem Ehepaar, dass man gerade dort das Problem der zu großen Anzahl von Tauben bekämpfe und es sei verboten, Tauben zu füttern, eben weil man deren Zahl durch zufüttern nicht noch künstlich erhöhen will und vor allem, weil man die in einer derart unverträglich großen Anzahl nicht hier in dem Stadtrandbereich anlocken will. Die Campingplatzverwaltung hat sogar auf dem ganzen Platzgelände spezielle Tauben-Giftköder ausgelegt, die sich an etwa 3 m hohen Stangen in kleinen Blechkörbchen befinden, so dass keine spielenden Kinder unbeabsichtigt daran gelangen können. Es gibt da zwei Sorten Giftköder. Die eine Sorte bewirkt, dass die Tauben unfruchtbar werden und sich so nicht mehr vermehren können. Die andere Sorte wirkt eher wie Rattengift, was ja zum Thema Flugratten passt, die Tauben picken das, es schmeckt ihnen, dann passiert erst mal gar nichts und nach vielleicht 5 Tagen fallen sie plötzlich tot um. Es ist wirklich furchtbar, wenn man sieht, wie sich das Flugrattenproblem in Stuttgart in den letzten 5 Jahren vermehrt hat. Ich persönlich habe nichts gegen Tiere allgemein, erkenne aber, was zuviel ist, ist zuviel und zumal Tauben starke Überträger von vielen Krankheiten sind, denn alleine der Taubenkot beinhaltet da wohl schon einen ganz gefährlichen Cocktail, aber ich schließe mich der Meinung an, dass man diese Tauben unbedingt drastisch in ihrer Anzahl reduzieren muss. Natürlich lockt jede Futtergelegenheit noch mehr Tauben an und wenn dann solche unvernünftigen Leute, wie dieses ältere Ehepaar hingehen und speziell diese ungewollten Tauben auch noch füttern, dann verstärkt man das Problem ja ständig weiter und es kommen immer mehr hinzu. Aber diese Leute haben sich in den Kopf gesetzt, damit der Tierwelt noch einen guten Dienst erwiesen zu haben, wenn sie hier die ach so armen Tauben auch noch füttern. Und treiben Sie alten Leuten mal etwas aus, was die sich in den Kopf gesetzt haben und wovon die überzeugt sind. Da helfen keine noch so fundierten Argumente, da hilft gar nichts, außer ignorieren und Gegenmaßnahmen durchziehen, so bitter und überheblich das auch klingen mag. Trotzdem dauerte der Disput dort zwischen der Campingplatzleiterin und dem Ehepaar an. Nun, tags danach hat die Campingplatzleiterin auf ihre Weise für Abhilfe gesorgt. Sie hat sich bei professionellen Kammerjägern und Ungeziefervertreibern Hilfe geholt, die auch für das Ausmerzen solcher Tiere Mittel und Wege haben. So kam von denen jemand und hat rund um an den Rändern des Campingplatzes Stangen in den Boden getrieben, auf denen sich oben ein Gerät und eine Art Lautsprecher befindet. Zwischen 9 Uhr morgens und 18 Uhr spät nachmittags ertönt nun aus den Lautsprechern sporadisch in ungleichmäßigen Zeitabständen ein klatschendes Knallgeräusch. Es ist gar nicht mal so extrem laut, also die Bewohner hier stört es nicht ernsthaft, aber die Tauben fliegen dann verschreckt auf und wenn das dann vielleicht so ungleichmäßig zum zehnten Mal ertönt ist, trauen sich viele Tauben auch schon nicht mehr zurück und der Schwarm wieder anrückender Tauben wird zusehends kleiner. Die Tauben sind natürlich dadurch nicht dezimiert, sondern sie wechseln nur ihren Standort, irgendwohin, wo es nicht knallt und klatscht. Hauptsache weg hier! Da hilft auch das Futter der alten Leute wenig, die schauen nur immer erstaunt, wie die Tauben auf ihr Futter zusteuern und dann mit dem nächsten Geräusch schlagartig davon stieben und sich danach auch nur noch sehr zögerlich und in wesentlich geringerer Zahl wieder zurück trauen. Eine andere Methode ist die, dass man einen Falkner kommen lässt, der einen Falken oder einen ähnlichen Greifvogel im Bereich einige Flugrunden drehen lässt. Scheinbar haben Tauben vor diesen Raubvögeln solche Angst, dass sie, wenn sie an mehreren Tagen hier auf die getroffen sind, sich wochenlang gar nicht mehr in dieses Gebiet trauen. Diese Methode soll demnächst auch noch ausprobiert werden, da die Knallgeräuschmethode zwar dreiviertel der Flugratten vertreibt, aber mit anderen Worten kommt ein viertel der Tauben leider immer noch wieder, wenn auch etwas verunsichert und sichtlich nervöser als zuvor. Das ist zwar schon deutlich besser, aber immer noch zuviel. Wenn sich dort gelegentlich eine Taube verirrt, wird keiner etwas dagegen haben, aber wenn die kolonnenweise einfallen, ist das alles andere als lustig.
So, ich ende nun hier abrupt, weil ich gleich noch mit Kayla zum Campingplatz fahre. Wir wollen heute die Mobilheime 3 und 4 von innen ganz gründlich reinigen und desinfizieren, damit aller alter Dreck von Vorgängern zu 100 % raus ist, bevor wir uns in ungefähr 2 Wochen dort niederlassen.
So wünschen Kayla und ich Ihnen noch ein schönes Wochenende und eine gute nächste Woche, Ihr
Egbert Lappenkeuler
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