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Auf dieser Seite finden Sie die beiden Lappenkeuler - Beiträge “Politisches Zeug” und “Lachhaft” aus dem Jahre 2004. Beide Textbeiträge können hier direkt gelesen werden oder auch als jeweils eigenständige PDF - Datei heruntergeladen werden.
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Beitrag 1
Lappenkeuler - Brief / Email "Politisches Zeug" vom 17.07.2004
Hurra!
Es ist geschafft! Kayla hat tatsächlich unter Zuhilfenahme von Herrn Smelkas Einflüssen und Beziehungen die Wohnung im Flur schräg gegenüber zugewiesen bekommen. Am meisten wundert mich daran, dass die Entscheidung dafür so schnell gefallen ist, man weiß ja, wie lange Behörden sonst über jede positive Entscheidung viel Zeit verstreichen lassen. Nur mit den schlechten Entscheidungen geht es meistens ratzfatz bei denen. Der Hauseigentümer hat sich fast schief gelacht vor Verwunderung, als er das Schreiben von der sozialen Wohnungsbehörde mit der Anfrage erhielt, ob Kayla dorthin als Sohi-Wohnung vermittelt werden könnte. Dem gefällt das sehr, weil die Wohnung schon vielleicht dreiviertel Jahr leer stand und viele Bewerber auf diese Wohnung von ihm persönlich abgelehnt wurden, wegen vermuteter Unzuverlässigkeit. Von uns weiß der Vermieter, dass er keinen Ärger zu befürchten hat und freut sich mit uns. Natürlich geht alles nicht so schnell, es ist jetzt amtlich, dass sie die Wohnung bekommt, offiziell einziehen kann sie aber erst ab Anfang November, weil der Vertrag, ab dem die Stadt die Mietkosten übernimmt, erst ab dann gilt. Der Hausbesitzer hat aber zugebilligt, da er uns ja kennt und da er die Wohnung ja auch zwischenzeitlich nicht für ein paar Monate noch anderen vermieten kann, dass Kayla ihr Hab und Gut, eventuell anzuschaffende Möbel und dergleichen schon dort unterbringen kann und auch bei Bedarf die Wohnung nach eigenem Geschmack bereits herrichten darf. Im Prinzip wäre es ihm auch egal, wenn sie dort schon jetzt leben würde, nur warnt er vor möglichen Kontrollen der Behörden, so etwas habe er schon in einem anderen seiner Häuser erlebt. Je nach Auslegung kämen die dann auf die abstruse Idee zu behaupten, wenn die künftigen Mieter zuvor schon quasi kostenlos dort hausen durften, dann müsse der Vermieter das denen auch weiterhin kostenlos gestatten, weil es sich vermutlich um ein anderes privates Verhältnis handle. Seltsame Ableitungen, aber so sind manche Behördenbeschäftigten halt. So wächst unsere gemeinsam nutzbare Wohnfläche ziemlich genau auf das Doppelte an. Wie ich erst jetzt genau gesehen habe, weil ich zuvor noch nie richtig in dieser Wohnung drin war, ist diese Wohnung aber völlig anders geschnitten. Es erstaunt einen schon, wie unterschiedlich man solch kleine Wohnungen doch aufteilen kann. Wenn man bei mir zur Wohnungstüre reinkommt, dann ist eine winzige Diele, darin rechts eine Türe zum Bad mit WC und geradeaus geht's in die Wohnung selbst, der Nischenraum, der im Wohnzimmer links durch die eingelassene Diele entsteht, ist durch eine fest installierte Faltwand als Schlafzimmer abgetrennt. Geradeaus ist der Wohnzimmerbereich und rechts befindet sich bis zu der Wand, die quasi das Bad aus der Wohnzimmerseite herausteilt, der Küchenbereich. Wohnzimmerbereich und Küchenbereich sind aber nicht durch eine Wand getrennt, sondern nur durch die räumliche Anordnung. Bei Kaylas neuer Wohnung ist die Quadratmeterzahl gleich, aber wenn man zur Wohnungstüre rein kommt, steht man direkt in einer kleinen Küche, ohne Diele. Diese Küche wird vorne zur Außenwand hin breiter dort folgt dann eine Tür nach rechts ins durch eine Mauer völlig abgetrennte Wohnzimmer. Das Wohnzimmer weist dann wieder eine Querwand mit zwei Türen auf, die eine führt in Richtung Außenwand zu einem winzigen Schlafzimmerchen und die andere ins Bad / WC. Das Wohnzimmer selbst ist dadurch bei ihr auch deutlich kleiner, als bei mir, aber dafür hat sie eine völlig eigenständige Küche, die auch noch als zweites Wohnzimmer herhalten kann und die nahezu genauso groß ist wie ihr Wohnzimmer. Bei mir ist der Küchenbereich ja nur ein angenommener Bereich innerhalb des Wohnzimmers, wenn man so will.
Mit einigen Hinweisen hatte mich schon ein erfahrener Bekannter auf mögliche Schwierigkeiten mit der Sohi - Behörde hingewiesen, weil ich nun ja seit einiger Zeit ein Auto besitze, wenn auch nur ein winzig kleines. Die Angst um den Besitz eines eigenen Autos ist vollkommen richtig und man kann da sehr schnell gezwungen werden, das Auto abzuschaffen und dann von dem Erlös einige Zeit zu leben. In der Praxis würde das bedeuten, wenn ich den Suzuki verkaufen müsste und bekäme dafür beispielsweise wieder 850 Euro, dann bekäme ich einen Monat lang vermutlich gar kein Geld vom Sozialamt und im nächsten Monat auch noch weniger, und müsste von dem Suzuki-Verkaufserlös leben. Die Gefahr ist latent vorhanden und seine Befürchtungen, dass sich die Behörden irgendwann zusammenschalten und die Daten von in Frage kommenden Sohi- Empfängern abgleichen werden, werden auch hier im Ansatz sogar schon heute in die Tat umgesetzt. So hörte ich auch schon von einigen Fällen, in denen Sohis auf diese Weise das Fahrzeug genommen wurde. Obwohl es rein rechnerisch barer Unsinn ist, sofern man ein so einfaches und billiges Fahrzeug hat, weil das nicht mehr Kosten im Monat erzeugt, als die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, aber manche Behördenspezis haben ja dermaßen dicke Scheuklappen auf, dass die nur stur ihr trockenes Schema sehen und es oft verlernt haben, wirklich abzuwägen. Bislang habe ich zum Glück noch keine diesbezüglichen Anfragen erhalten. Mit meinem Gönner im Amt, der aber bald in Pension geht, dem Herrn Smelka, habe ich diesen Punkt erst vor wenigen Wochen besprochen, als ich von solchen Fällen hörte. Er sagte, dass mir hier vielleicht meine frühere schwere Erkrankung zugute kommen könnte. Ich soll bei dem Arzt, wo ich immer zur Nachuntersuchung hin muss, möglichst umfangreiche Bestätigungen ausstellen lassen, die dafür sprechen, dass es zum Fortgang der Genesung und um eine erneute Verschlechterung zu verhindern, sinnvoll ist, mit einem eigenen Fahrzeug mobil zu bleiben, da eine gewisse Behinderung mit den Krankheitsnachwirkungen einhergehen kann. Nun erzählte ich Ihnen vor einiger Zeit, dass der frühere Professor, der die Nachuntersuchungen machte, nach Potsdam gewechselt ist, der hätte das zweifellos sofort blanko unterschrieben. Den Neuen mit seinem Sekretariat habe ich diesbezüglich schon gesprochen, aber der ist da viel steifer. Er macht so etwas nicht gerne und behauptet sogar, dass könne zu einem Schuss werden, der nach hinten los geht, weil man bei einer bestimmten Auslegung meiner früheren Krankheit, je nach Gutachteransicht, sogar zu dem Schluss kommen könnte, dass man mit der Krankheit ohnehin nie mehr Autofahren sollte. Gutachterstreitigkeiten sind heute in und so könnte es passieren, dass der eine Gutachter sagt, gerade wegen der früheren Krankheit müsse ich ein Auto haben, um den Alltag und die Bewältigung der Krankheitsfolgen zu erleichtern und der andere Gutachter sagt, gerade deswegen wäre es aus Verkehrssicherheitsgründen für die anderen Verkehrsteilnehmer nicht zumutbar, dass ich mit einem Fahrzeug am Straßenverkehr teilnehme, denn ich könnte ja plötzlich einen Rückfall erleiden und einen Unfall verursachen. Der neue Arzt dort, will sich nicht für mich aus dem Fenster hängen, hat mir aber geraten, ich soll den Professor einfach mal in Potsdam anrufen. Der kennt meinen Krankheitsfall ja noch besser und vielleicht stellt der von dort aus eine solche Bescheinigung aus. Diese Bescheinigung würde ich aber dann, um keine schlafenden Hunde zu wecken, erst einreichen, falls die Nasen vom Sozialamt mir auf die von meinem Bekannten befürchtete Tour kommen würden. So lange die nicht von sich aus meckern, halte ich den Ball flach und werde die erst gar nicht auf diese Sache aufmerksam machen. Man gewinnt schon den Eindruck, dass man als Sohi bloß keine Freude am Leben mehr haben darf. Am liebsten würden die einem auch noch Kayla nehmen und einem nur noch Mahlzeiten zubilligen, die einen so gerade am Leben erhalten, die aber auf gar keinen Fall schmecken dürfen. Schmeckt einem die Mahlzeit, und sei sie noch so billig, dann bekäme man nach deren Ansicht schon einen Monat lang die Sozialhilfe gesperrt.
Mit den Musterformularen, von denen ich Ihnen berichtete, haben wir einen windigen Punkt angesprochen, der zugleich auch etwas lustiges hat. Kayla räumt sehr gerne in meiner Wohnung auf, ungefragt. Es lagen diese Musterformulare auf der Fensterbank, weil ich sie dort in Gedanken abgelegt hatte, als ich auf dem Tisch Platz brauchte. Als ich nicht im Zimmer war, hat Kayla sie dort entdeckt und für lästige Werbung gehalten, zusammengeknüllt und in den Abfalleimer geworfen. Das war aber nicht mein Ansinnen, weil man will sich ja vorbereiten können, dazu muss ich die aber noch öfters studieren. So kramte ich die Dinger wieder aus dem Müll und wenn das Sohi - Dienstleistungszentrum die jetzt sehen würde, täten die die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Zum Glück hatte Kayla sie noch nicht zerrissen, aber halt eben zerknüllt und jetzt sehen sie aus, als wären sie im Vorbereitungsstadium zum Klopapier, was man zweifellos aus diesem Papier auch besser gemacht hätte.
Die nun bald angedachten Reformen werden hochgespielt und gelobt. Wie mein Bekannter schon sagte, die glauben, sie hätten mit ihren tollen Reformen nun das Ei des Kolumbus gefunden. Wenn der Willy Brandt oder der Herbert Wehner das hören würde, täten die sich nicht nur im Grabe herumdrehen, sondern dort 24 Stunden am Tag rotieren wie ein Hähnchen auf einer Grillstange, nur schneller. Es beruhigt sich ja auch nicht mehr, denn fast täglich wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben. Noch ist die Hartz -Sache nicht ganz verklungen, da treibt man schon wieder eine neue Rotte durchs Dorf, in Form der Rührei - Rührup - Kommission. Jetzt will der angeblich jedem 170 Euro im Monat abknöpfen, zusätzlich sollen Solidaritätszuschläge und Mehrwertssteuer erhöht werden und dergleichen Schweinereien mehr. Ich erkläre mich für unsolidarisch und ich will mir nicht aufzwingen lassen, mit wem ich solidarisch bin und mir dafür auch noch Geld abzwacken lassen. Mit dieser Steuerbezeichnung lässt sich ja scheinbar jeder Unfug im Steuersystem unterbringen. Früher gab es Kopf- und Salzsteuer, jetzt baut man den Solidaritätszuschlag für jede heimtückische Schweinerei aus. Der hat doch eine Solidaritäts - Erbse am wandern! Eine Frechheit, diese Leute, die sich da Experten nennen, leiden unter restloser Desorientierung. Woher nehmen Männer wie Rührup oder Hartz überhaupt die Befähigung, dass ausgerechnet sie Fachmann für solche Konzepte sein sollen? Da kann ja jeder kommen. Ich glaube, die sind in Wahrheit nur wieder so eine Schutzfigur von den Politikern. Jetzt zaubert man diese Leute aus dem Hut, die eigentlich keiner wirklich kennt, um deren angeblich hervorragende Konzepte umzusetzen. Klappen diese Konzepte dann nicht, dann sagen die Politiker gemütsruhig: Wir sind ja nicht schuld, das war die Idee vom Rührei oder vom Hartzer Roller, diese Zweckpersonen verschwinden dann genauso sang- und klanglos in der Versenkung, wie sie gekommen sind, aber das Desaster, was sie angerichtet haben, das bleibt. Dann kann ja keiner sagen, die Politiker sind schuld. Wenn man mir das gleiche Gehalt dafür zahlen würde, könnten die auch gerne mich dazu rufen, mich kennt auch keiner und dann wär's eben das Lappenkeuler-1-Konzept. Für das Gehalt, das die monatlich einkassieren, lasse ich mich dann nachher auch gerne als Sündenbock in der Versenkung verklappen. Schaltet man heute die Nachrichten ein, dann könnte man jeden Tag quer unter der Decke hängen, wenn man deren verrückte Experimental-Konzepte hört. Ich habe die Gewohnheit, morgens punkt 8 Uhr immer die Radionachrichten zu hören. Aber heute traue ich mich fast nicht mehr, dieser Tradition treu zu bleiben. Man wird überhäuft mit blödsinnigen Vorschlägen von selbsternannten Fachleuten, die schon am Folgetag den Strompreis nicht mehr wert sind, den ihr Anhören am Radio zuvor gekostet hat. Vor allem verliert man jede Orientierung. Heute hüh und morgen hot; und übermorgen irgendwas dazwischen. Am lustigsten sind die Kompromisse, die von den Grünen angestrebt werden. Die würden aus Kompromissgründen noch ein Pferd züchten, welches mit zwei Beinen galoppieren kann und zugleich mit den zwei anderen Beinen steht. Kurz gesagt, schauen Sie sich die heutige Parteienlandschaft an, welche Partei ist davon heute wirklich für kleine Leute wie unsereins noch wählbar? Wie man hört, will sich nun vielleicht eine neue Partei gründen, angeblich mehr im Sinne der alten SPD, aber mit der Betonung links von der SPD. Das ist natürlich ein völlig nichtssagender Begriff. Was heißt links von der SPD? Das kann bedeuten, dass es auch auf kommunistische und sozialistische Wahnvorstellungen hinausläuft, es könnte aber auch ein gemäßigter Kurs der heutigen SPD werden. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich eigentlich CDU-Wähler bin. In den letzten 5 Jahren aber längst nicht mehr so ganz aus Überzeugung, sondern wegen der berühmten Sache mit dem kleineren Übel. Die haben immer auf dem Dicken (Kohl) herumgehackt, ich finde, so übel war der gar nicht. Vernehme ich jedoch deren heutige Pläne, so frage ich mich tatsächlich, welche Partei mit ihrem Programm das kleinere Übel darstellt. Die Unterschiede sind so verwaschen, dass man doch orientierungslos werden muss. Und wer da auf klare Aussagen wartet, der wird vermutlich am Sankt Nimmerleinstag noch als Skelett dasitzen und weiter warten. Fazit: Für den Wähler ist es heute schwer zwischen CDU oder SPD zu wählen, nicht weil deren Unterschiede so krass sind, sondern genau im Gegenteil, weil sie sich so ähnlich geworden sind, wie noch nie zuvor in der ganzen Geschichte der Bundesrepublik. Na, ich denke lieber nicht weiter darüber nach, sonst kommt mir der Kaffee von vor zwei Wochen noch hoch.
Der bereits weiter vorne erwähnte Bekannte machte mich vor kurzem auf einige widrige Umstände aufmerksam, die ihm während einer Eisenbahnfahrt sozusagen zugestoßen sind. Dazu könnte ich auch noch eine Kleinigkeit aus meiner autolosen Zeit beitragen. Nun liegt mein Vorfall schon weit über ein Jahr zurück, aber das hat ja keine Bedeutung für die Sache selbst. Er verlief auch etwas anders, als bei meinem Bekannten. Nur soviel, ein Kontrolleur bemängelte damals meine Fahrkarte sei eine andere Kategorie von Fahrtkarte, auch wenn die Strecke korrekt sei. Fangen Sie mal mit einer solchen Aussage etwas an. Dann behauptete er, die Karte sei nicht in einem regulären Fahrkartendrucker entstanden und er ließ durchblicken, dass er vermutete, es sei eine mit Computer gefälschte Kopie einer korrekten Karte oder so was, bei der nur das Datum verändert wäre. Auch wäre eine Kontrollzahl falsch, die versteckt auf dieser Karte stünde. Die Kontrollzahl passe angeblich ebenfalls nicht zum Datum, was seinen Verdacht untermaure. Dabei hatte ich die Karte gar nicht an einem Automaten gezogen, sondern nach alter Väter Sitte an einem Schalter gekauft, was ja inzwischen schon fast als Rarität zu bezeichnen ist. Die Diskussion wurde schon blöde und er ließ mich am Schluss gar nicht mehr zu Worte kommen. Ich habe ihn dann auch reden lassen und ihn einfach ignoriert und nur stur aus dem Fenster geschaut, egal was er sagte, so als wäre er nicht mehr da. Irgendwann kam dann ein anderer Bahnmann hinzu, dem hielt er meine Karte unter die Nase, was er davon halte. Der gab aber grünes Licht, alles ok, murmelte er noch zu dem, dass derartige Karten im Bereich Baz oder so ähnlich (was immer das bedeuten soll) durchaus am Schalter ausgegeben würden und ohne jede Entschuldigung gab er mir dann die Karte wieder und ging weiter. Aus Frust oder auch Blamage über diese fehlgeschlagene Aufdeckung hat er bei den anderen Reisenden, die hinter mir saßen gar nicht mehr weiter die Fahrkarten überprüft, sondern ist schnell irgendwo in anderen Zugwagen verschwunden. Ein Herr Pfaude, den ich flüchtig kenne, ist bei der Bundesbahn, aber das hören die heute nicht mehr gerne, er ist bei der DB-AG. Dem habe ich den Vorfall mitgeteilt und der sagte, es läge teils daran, weil die DB-AG zehntausende Leute an Personal zuviel habe, die könne sie jedoch nicht einfach vor die Türe setzen, sondern die würden dann beispielsweise zum Sonderkontrolleur umgeschult. Die DB-AG erhofft so, dass sie dadurch mehr verstärkte Kontrollmaßnahmen als früher durchführen kann, wodurch sich dann der Zwang, die Leute behalten und weiter bezahlen zu müssen, ein wenig in barer Münze auszahlt, wenn die dann verstärkt Schwarzfahrer aufdecken. Nur leider wären die wenige Tage dauernden Schulungen zum Sonderkontrolleur, die meistens irgendwo auf Seminaren in Sachsen abgehalten würden, wenig effektiv. Man kann einem früheren Büromitarbeiter aus der Verwaltung oder jemandem, der früher Wasserhähne in den Bahnhöfen repariert hat, eben nicht im Vorbeigehen innerhalb von 3 Tagen alle Feinheiten des Fahrkartenwesens so beibringen, dass sich derjenige danach perfekt damit auskennt. Oft haben diese Leute auch keine Lust auf diese Materie oder sind schlichtweg ungeeignet dafür, aber danach fragt dann keiner. Es heißt: Friss oder stirb und irgendwie müssen die überzähligen Leute beschäftigt werden.
Einen Schlafplatz auf Reisen zu finden, kann recht schwierig werden, zumindest wenn das dafür selbst ausgelobte Budget sehr gering ist. Es ist vor allem dann auch eine Frage, an welchem Ort, in welcher Stadt man gerade eine Übernachtungsmöglichkeit sucht, da die Preise enorme örtliche Unterschiede aufweisen. Es ist insbesondere in Städten gewiss sehr schwer, wirklich günstige Plätze zu finden. Hier zahlt sich mein kleiner Suzuki aus, so klein er auch ist, wenn ich eine längere Tour vorhabe, was sehr selten vorkommt, dann baue ich zuvor hier bei mir zu Hause schon einen Rücksitz und den Beifahrersitz ganz aus. Das ist zusätzlich schön an meiner Suzuki-Ausführung, dass es zwei getrennte Rücksitze gibt. So kann man davon einen ausbauen und den davor liegenden Beifahrersitz. Manche Ausführungen haben auch eine durchgehende Rücksitzbank, wenn man die ausbauen würde und den Beifahrersitz, dann könnte Kayla gar nicht mehr mitfahren. So aber sitzt sie dann hinter mir auf dem verbliebenen Rücksitz. Dazu habe ich mir zwei beschichtete Holzbretter aus dem Sperrmüll selbst zurecht geschnitten, die lege ich dann gegeneinander als große ebene Fläche in den Wagen. Darauf kommen ein paar dicke alte Wolldecken, fertig sind zwei Notschlafplätze oder ein durchaus bequemer Einzelschlafplatz. Zur Not könnten also sogar Kayla und ich zugleich dort im Schlaf versinken. Allerdings ist es für zwei Personen schon etwas eng, wenn sie sich nachts nach links dreht und ich nach rechts, dann stoßen wir gegeneinander und man wird dann oft wach. Aber für eine Person ist es optimal. Als Einzelperson habe ich das bislang ungefähr drei mal ausgenutzt, mit Kayla zusammen noch nie. In manchen Orten gibt es aber auch extreme Billigunterkünfte, wo man für vielleicht 6 Euro die Nacht verbleiben kann, aber immerhin die schönen 6 Euro sind dann auch weg und es ist schwer diese Billigunterkünfte zu finden. Oftmals kann in Städten die Bahnhofsmission derartige Unterkünfte vermitteln oder hat eine Liste vorliegen wo die sind. In größeren Städten gibt es die Billigen aber weniger. In Gemeinschaftsunterkünfte würde ich aber nie gehen, wo ich in einer Bude mit einem oder sogar noch mehreren fremden Männern nächtigen soll. Da bekäme ich den gelben Ekel und könnte gar nicht schlafen, das wäre wertlos. Ich hasse jede Schlafsaalatmosphäre abgrundtief, da würde ich eher wach bleiben oder im Stehen an einer Straßenecke schlafen. Es gibt auch Leute, die auf Reisen eine Nacht irgendwo in einem Bahnhof schlafen, aber das stelle ich mir sehr unruhig vor. An Schlaf ist dort doch sicher nicht zu denken, wenn dauernd viele Züge vorbeirattern. Ich kenne jemanden, wenn der auf Tour war, dann hat der immer in solchen geschlossenen Jagd-Hochständen auf Stelzen im Wald übernachtet. Der sagte stets, dort hat man seine Ruhe und es wäre nichts schöner, als frühmorgens dort oben den Tag aufstehen zu sehen und tief die frische Luft einzuatmen. Es wäre zwar denkbar, dass dort einmal ein Jäger auftaucht und ihn vertreibt, bislang sei ihm das aber noch nie passiert. Ich weiß es nicht, aber einige dieser Stände, die ich so von meinen häufigen Schwarzwaldwanderungen her kenne, sind sicherlich zu eng, um sich darin überhaupt lang hinlegen zu können. Aber es gibt gelegentlich auch breite, die dafür ausreichen mögen. Es soll nach meinem Wissensstand im Wald nachts ja gar keine gute Luft herrschen, weil der dann Stickstoff abgibt und erst mit der Helligkeit wieder Sauerstoff produziert, aber ich weiß es so genau nicht. Ich hatte ein paar mal eine Nachtwanderung im Wald gemacht und dabei roch es dort muffig, wie im Keller eines alten Hauses wo die Schimmelpilze blühen. Von der Luft her ist das nicht zu empfehlen. Nachts hat man die frischeste Luft über weiten Feldflächen oder an einem See, wie ich feststellte.
Das Thema Drogen ist ja heute leider eine Sache, die immer mehr an Aktualität gewinnt und ich finde es verwunderlich, dass dies gerade heute so ist, in einer Zeit, wo die Aufklärung über die Suchtrisiken doch gewiss größer als jemals zuvor ist. Viele Drogensüchtige sind völlig unberechenbar. In dem einen Moment sind sie vielleicht Ihre liebste Freundin oder Freund, schmusen mit ihnen und eine halbe Minute später bedrohen sie einen mit dem Messer. Ich kannte mal eine junge Frau, lange bevor ich Kayla kannte, mit der hab ich mich ab und zu mal getroffen. Wie ich erst viel später erfuhr, war die drogensüchtig und wurde immer komischer. Erst später kam mir der Verdacht. Ich hatte die aber nur vielleicht einmal pro Woche getroffen, es war nicht so, dass wir ähnlich zusammenlebten, wie es jetzt bei Kayla der Fall ist. Später war die so fertig von ihrer Sucht, dass sie auf einmal mitten in der Nacht um 2 Uhr auftauchte, einen aus dem Schlaf herausklingelte und einen überreden wollte, es mit ihr zu treiben und ihr dafür dann wenigstens 50 Euro zu geben, nur um sich danach noch mehr Stoff kaufen zu können. Es ist schrecklich, was aus einem zuvor netten Menschen für eine Gestalt werden kann. Man könnte dann zwar Mitleid haben, wenn man sieht, wie diese Leute zeitweise unter ihrer Sucht leiden, jedoch das ist falsch. Man muss bei Drogen jede Form von Mitleid abschütteln, denn sonst ziehen die einen mit in ihren Sog, aus dem man selbst als Nichtsüchtiger nicht mehr herauskommt und das nur um deren Sucht damit zu finanzieren. Das haben die perfekt drauf. Daher hält man sich am besten davon so fern wie möglich. Es tut einem schon weh, wenn man einem Menschen, den man einmal zumindest etwas gern hatte, dann die Tür weisen muss, wenn er wieder total aufgelöst angekrochen kommt und auf die verrücktesten Ideen kommt, nur damit man ihm wieder etwas Geld gibt. Man macht sich anfangs Vorwürfe, jemanden im Stich gelassen zu haben, aber anders klappt das nicht. Wer hat am Schluss etwas davon, wenn dann 2 Menschen an der Sucht von einem kaputt gehen? So geht nur sie alleine kaputt, so hart das auch klingt. Ich habe noch wer weiß wie oft herumtelefoniert und mich an zig Stellen erkundigt, ob es nicht staatliche Unterbringungsplätze für Entwöhnung gibt, wo man die Frau hätte hinbringen können. Die gibt es auch, aber erstens haben die lange Wartezeiten und zweitens machen die nur dann etwas, wenn die Betroffene selbst unterschreibt, dass sie damit einverstanden ist und das war sie nicht, die wollte lieber weiter ihrer Sucht frönen.
Mit meinem Hausbesitzer hatte ich ein längeres Gespräch und dabei erwähnte er, dass eine Gesellschaft hinter ihm her sei, die alle seine Häuser hier in der Gegend von ihm erwerben möchte. Weshalb für die ausgerechnet Häuser mit Sozialwohnungen interessant sein sollen, das wird nicht so recht ersichtlich. Die Vermutung liegt nahe, dass die nach einem eventuellen Kauf die Wohnungen durch luxuriöse Einbauten aufwerten und dann teuer verkaufen oder vermieten wollen. Der Hausbesitzer selbst ist nicht derjenige, der übermäßig viel hier an den Häusern machen lässt, aber er sorgt immer dafür, dass alles in einem ordnungsgemäßen und brauchbaren Zustand verbleibt. Es gibt ja Häuser, auch hier in der Gegend, da sieht man beinahe dauernd die Maler ein- und ausgehen, immer wird irgendwas gemacht, verschönert, modernisiert und veredelt. Diesen Spleen macht hier der Hausbesitzer nicht mit, zum Glück, denn sonst wären die Wohnungen auch zu teuer. Ich will hier nicht weg. Mir gefällt es hier sehr gut. Es ist nicht so, dass es hier in der Gegend nichts besseres gibt, aber es muss ja als Sozialwohnung bezahlbar bleiben und gemessen an dem Standard, den man häufig dort sieht, ist's hier wunderbar. Die Bauten stammen größtenteils aus der Zeit von zwischen 1954 und 1963, hier das Haus selbst, in dem ich lebe, wurde 1959 erbaut. So ist auch der Standard, aber alles dann so in Schuss gehalten, dass es einwandfrei funktioniert und nicht schäbig oder vergammelt aussieht. Was will man mehr? Wenn ich diese blöden Prunk- und Ziereinbauten in manchen modernen Häusern sehe, das ist für mich sinnlose Geldverschwendung. Ich verstehe die Leute nicht, die für so was viel Geld ausgeben. Optisch aufgeblähter Mist, Blendwerk für Möchtegerns und ähnliche Luftnummern. Ich habe auch schon in wirklichen Altbauten gewohnt, wo der Putz von der Decke fiel. Dort konnte man keine Lampe ans Halten kriegen. In einer Bude hatte ich mal eine Lampe an der Decke aufgehangen, das klappte auch gut, aber einige Tage später tat es einen schweren Schlag und da lag die Lampe einschließlich eines Teils der Decke auf meinem Wohnzimmertisch. Die Lampe war danach nur noch Schrott, der Tisch zerkratzt und die Bude voller Staub und Dreck von der abgefallenen Deckenfläche. Dann wurde der Hauseigentümer noch frech, weil ich mit meiner "blöden Lampe" angeblich die Decke zerstört hätte. Das ging damals sogar bis zum Rechtsanwalt. Zu einem Prozess war es aber nicht gekommen, weil die Anwälte sich gegenseitig abgesprochen haben und danach sah der Anwalt des Hauseigentümers keine Chance mehr, den Prozess zu gewinnen, weil es eindeutig auf Baufälligkeit hinauslief. Trotzdem habe ich danach nicht mehr lange dort gewohnt. Sie können sich vorstellen, der dortige Hausbesitzer war danach nicht mehr gut auf mich zu sprechen und mobbte wo immer es ging. Aber hier ist alles stabil, Decken und Böden aus Beton, Wände aus stabilen Mauersteinen, ausgenommen mancher wohnungsinterner Zwischenwände, die aus Gipskartonplatten sind. Einen besseren Baustoff als massiven Beton gibt es gar nicht, alle die heute in ihrer scheinbaren Ökomode etwas anderes behaupten, haben keine wirkliche Ahnung. Es gibt bei genauer Betrachtung für mich einfach keinen besseren Baustoff als Beton und massiver Stein, alles andere ist halbes Zeug und wenn ich sehe, aus welchem Mist heute schon wieder viele Fertighäuser oder angebliche Öko-Häuser gebaut werden, dann wundere ich mich darüber, wie schnell manche viele hundert Jahre Baufortschritt einfach so über Bord werfen. Ich finde, es ist behaglich und solide hier und man hat einen Eindruck von purer Stabilität. Andere sagen, es sei zuviel Beton, das würde den Menschen erdrücken und schlechtes Raumklima schaffen. Alles Blödsinn, ich habe mich in keiner Wohnung zuvor jemals so wohl gefühlt und von Bedrückung oder schlechtem Klima keine Spur. Alle Außenwände sind auch mit Styroporbahnen gedämmt und die Beton- oder Steinflächen strahlen hier keine Kälte ab, wie man es oft Betonbauten unterstellt. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als in der Zeit meiner Jugend, so ungefähr zwischen 1960 und 1970, aber auch noch bis weit in die siebziger Jahre hinein, Beton als der beste Baustoff überhaupt gepriesen wurde. Ganz unrecht hatten die Leute damals nicht, das ist meine Meinung. Später propagierte man dann plötzlich wieder mehr Holz-Verbundbauweisen oder, was ich ganz schlimm finde, Lehmbauweisen werden von vereinzelten Spinnern wieder hervorgekramt. Sind wir einmal ehrlich, diese Leute haben doch einen Vogel, ach was, einen ausgewachsenen Adler haben die.
Zum Schluss noch eine belustigende Sache. Gehe ich am Donnerstagabend noch zu Fuß in die Stadt. Vor einem Kino steht eine große Gesellschaft. Dort gab es wohl eine besondere Vorführung oder Veranstaltung. Plötzlich dreht sich eine Dame in grünmetallicglänzendem Silberkleid um und ich konnte mich vor Belustigung nicht mehr halten. Das Kleid hatte ein Dekollete bis zum Boden und wissen Sie, es ist immer wieder das Selbe. Manche Frauen lassen sich ihren Busen künstlich mit Silikon derart aufpumpen, dass wirkt nur noch lächerlich und die Apparate schauen aus wie zu weit aufgeblasene Luftballone. So auch hier und diese "Dame" meinte vermutlich ihre kostspieligen Gummibälle mittels dieser offenen Kleiderfront jedem ins Gesicht drücken zu müssen. Hört man dann Begründungen dafür, warum derartige Damen das so gemacht haben, dann kommt immer wieder die Antwort, dass das angeblich den Männern so üppig besser gefalle. Das wage ich zu bezweifeln. Es mag zwar Männer geben, die das besonders gut finden, aber meine Erfahrungen sind da eher umgekehrt. In diesen Ausmaßen ist's einfach abstoßend - in doppelzüngiger Hinsicht, denn würde man dagegen stoßen, so prallt man sicherlich ab, wie von einem Springball. Ich konnte nicht anders und habe beim Vorbeigehend schallend gelacht, als ich das gesehen habe und die feine Gesellschaft zeigte sich dann ausgerechnet über das Gelache pikiert, nicht aber über die aufdringliche Euterschau dieser frontlastigen Plastikfrau. Da lobe ich mir doch Kayla, lieber fast gar nichts, aber liebenswert und natürlich, als wie so ein Silikon - Monster. Übrigens, noch viel grässlicher finde ich aufgespritzte Lippen, das sind ja wirklich absolute Lachnummern. Diese Leute machen sich selbst zur totalen Witzfigur, zur Karikatur einer künstlichen Plastikgesellschaft, zum billigen Abklatsch der Kunststoffproduktion.
Viele Grüße und Ohren steif halten,
Ihr
Egbert Lappenkeuler
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Beitrag 2
Lappenkeuler - Brief / Email "Lachhaft" vom 23.07.2004
Einen wunderschönen Tag!
Ob die Post ihre Briefträger nun auch schon 16 Stunden am Tag arbeiten lässt und damit in die Übermüdung treibt, wie man es von manchen LKW- Fahrern hört? Man sollte es vermuten, da diese Tage der Briefträger mit seinem Dienstwagen, einem postgelben Renault-Kasten-Kombiwagen, hier gegen die Hauswand gefahren ist. Dem Haus hat's wenig gemacht, ein paar abgeplatzte Stellen in Putz und Farbe, aber der Wagen sah ziemlich verbeult aus und der Kühler lief aus, da die Geschwindigkeit durchaus noch relativ hoch war. Zur Sicherheit kam neben der Polizei auch ein Arzt, der den Postmann überprüfte. Der Postmann sei wohl kurz eingenickt und habe so den Unfall verursacht.
Ich weiß nicht inwieweit das Sozialamt oder die Agentur für Arbeit, also das Arbeitsamt, ihre eigene Koordination noch im Griff haben, jedoch langsam kommen mir ernsthafte Bedenken. Die Neuorganisation, die uns als Sohis den Angstschweiß auf die Stirn treiben soll, auch weil sie für viele Unklarheiten sorgt, scheint bei den Ämtern selbst nicht weniger Schwierigkeiten hervorzurufen. Ich berichtete Ihnen davon, dass man mir bereits Muster der neuen Formularanträge zugeschickt hatte. Die waren vom Sozialamt als Absender beschriftet. Nun erhielt ich am vergangenen Freitag exakt die gleichen Muster noch einmal, aber als Absender war nun eine zentrale Verwaltungsstelle der Arbeitsagentur angegeben. Gut, mag noch schön sein, kann vorkommen, aber glauben Sie nur nicht, damit wäre es getan. Gleich am Montag lagen auf einen Streich zwei weitere dicke Briefumschläge dieser Art in meinem Briefkasten. Eigentlich lag nur einer drin, der andere passte wegen seiner Abmessungen und der Dicke gar nicht mehr hinein und hing wie ein ausgewrungenes Handtuch schlaff aus dem Briefschlitz heraus. Ich mache die Dinger auf, und siehe da, die gleichen blödsinnigen Formulare, nur diesmal ohne den Queraufdruck Muster, also sogar Originale. Nun hätte ich dort anrufen können und nachfragen, was dieser vierfache Unsinn soll, aber ich sehe nicht ein, dass ich noch kostbare Telefongebühren wegen denen verbrauchen soll. Es liegen auch mehrseitige Anleitungen dabei, wie man mit dem Mist vorgehen soll, ich habe aber derzeit keine Lust, mich damit zu befassen und habe das Zeug erst einmal im Schrank deponiert. Ich kann Ihnen nur sagen, wenn Sie lesen würden, was man dort alles wissen möchte, dann würden Sie glauben, wir wären auf einem fernen Planeten gelandet, wo alle Leibeigene sind, ohne eigenen Besitz und ohne eigene Rechte. Oder vielleicht ist es auch ein Rückfall in die Sklavenzeit. Die Verwaltung greift immer mehr um sich, will immer mehr unter Kontrolle haben, jede Fingerbewegung, die jeder Sohi macht, muss bald genehmigt werden. Bald bekommt man zugeteilt, wie viele Atemzüge einem pro Tag zustehen und wehe dem, der mehr atmet. Ich befürchte, dass ich zumindest eines der Originale sogar ausfüllen und zurücksenden muss. Auch um mir dessen noch nicht ganz sicher bewusst zu sein, habe ich die Anleitungen noch gar nicht durchgelesen. Vielleicht mache ich es nächste Woche. Das Studium der Bögen selbst hat mir für diese Woche schon gereicht! Jeder Affe im Zoo hat künftig mehr Freiheit und wehe jemand würde den so maßregeln, wie man uns ab nächstem Jahr maßregeln wird, dann könnten Sie aber mal die Tierschützer weltweit auf den Barrikaden sehen. Oder sehen Sie mal den Unsinn mit der Cap Anamur. Die werden hier als die feinen Gutmenschen dargestellt, weil sie uns noch mehr Bedürftige herschaffen, die aber nie irgend etwas in unsere Kassen eingezahlt haben. Wir selbst haben ja früher gearbeitet und nicht zu knapp Sozialabgaben gelöhnt, aber wir werden nun als Schmarotzerschweine abgestempelt, denen man noch jeden Schnürsenkel als Wertgegenstand einkommensmindernd in Abzug bringen will. Die da oben sind so weit von dem richtigem Leben und der Normalität entrückt, die schweben nur noch in ihrer eigenen Luftblase. Die realisieren auch gar nichts mehr. Ich glaube, Schröder & Company könnten Sie mit voller Wucht mit dem Vorschlaghammer auf den dicken Zeh schlagen, so als wollten Sie einen Hering für ein großes Zirkuszelt eintreiben, der würde das gar nicht mehr mitbekommen.
Wo wir gerade bei Cap Anamur sind. Die Italiener machen das völlig richtig, das heißt, die hätten nicht umfallen dürfen und sich nicht von dem Geschwätz weich klopfen lassen dürfen. Was soll das denn? Die Seeleute auf der Cap Anamur wussten doch vorher ganz genau, dass sie mit ihrer Art gegen italienisches Recht verstoßen. Ich kann doch nicht alle Afrikaner gezielt hier nach Europa einschleusen, nur damit es denen besser geht. Dann geht es uns nämlich bald noch schlechter, wenn die fast alle hierher wollen. Glauben Sie vielleicht, die Afrikaner hätten uns einen besseren Lebensstandard bezahlt oder hier für andere politische Verhältnisse gesorgt, wenn es umgekehrt wäre? Mit absoluter Sicherheit nicht. Die hätten sich bestenfalls über uns totgelacht und noch mit draufgehauen. Solche Reden werden einem schnell als fremdenfeindlich ausgelegt und ich bin weissgott nicht fremdenfeindlich. Überhaupt nicht. Sonst wäre ich nicht mit Kayla glücklich zusammen, sie ist ein toller Mensch in jeder Beziehung, dazu stehe ich und das sage ich jedem gerne und wie Sie wissen, kommt sie aus Thailand. Aber da ist auch ein Unterschied. Aber diese ganze Diskussion ist kalter Kaffee und bringt nichts. Böse Zungen würden nun gerne behaupten, dass ich ja auch dem Vater Staat auf der Tasche liege. Dazu sage ich ganz seelenruhig aus vollster Überzeugung: das steht mir auch zu! Jahrzehnte habe ich durch meine Steuern viel Geld in die Staatskassen einbezahlt und Leistungen finanzierbar gemacht, dafür kann ich auch heute ohne schlechtes Gewissen etwas erwarten! Will man mir heute sagen, es ist aber kein Geld mehr da, dann sage ich, es ist Eure Schuld liebe Politiker, nicht meine, dann hättet ihr besser mit dem Geld umgehen müssen und nicht allen Zitronenstaaten das Geld für totgeborene Projekte in den Hintern schieben dürfen. Dann hättet ihr nicht das Geld für staatliche Verwaltungsanhäufungen und teure Berlinumzüge verheizen dürfen und auch den Leuten im Osten nicht die goldenen Berge versprechen dürfen, die sie nun einfordern. Schauen Sie sich doch nur einmal Berlin an. Prunkbauten für die Regierung noch und nöcher, extrem teure Umgestaltungen, dann folgt jetzt ein zig Millionen teures Kunstwerk aus tausenden Steinquadern, Idiotie hoch zehn, aber für solch einen Salabrill, den keiner braucht, dafür ist das Geld da. Nein, ich rege mich nicht auf, überhaupt nicht! Ich will mich auch gar nicht darüber aufregen. Im Grunde könnte man stundenlang darüber lachen, weil es ist so idiotisch, dass man nur darüber lachen kann. Ach was soll dieser Ärger? Am besten gar nicht erst darüber nachdenken und wie es kommt, so kommt es halt. Irgendwie werden wir die Situation schon meistern, egal wie, uns kriegen die nicht klein! Zum Thema Politiker aber dann doch noch eine lustige Begebenheit. Ein Politiker aus dem Stadtrat bewies neulich seine hohen Rechenkünste. In einer Ansprache sagte er allen Ernstes: Wir geben derzeit 70 % unserer Ausgaben für die Sanierung von Straßenschäden und weitere 90 % im Sozialhausalt aus.
Gegrilltes essen und Grillen ist zweierlei. Gewiss ist es schmackhaft, eine gut gegrillte Bratwurst zu verzehren oder sich ein schön gewürztes Grillschnitzel munden zu lassen, aber jetzt, in dieser Jahreszeit bricht wieder die deutsche Seuche des Massengrillens aus. Nachts um 22 Uhr und später beginnen diese Wahnsinnigen auf ihren Balkonen und in den Gärten noch zu Grillen. Will man vor dem Zubettgehen lüften, hat man die Schlafbude voller Rauchgestank und das bei der Sommerhitze. Letztere bleibt zwar dieses Jahr aus, aber der Gestank ist da. Grillen nach 20 Uhr sollte innerhalb von Städten und Orten strikt verboten werden, es ist eine Luftverpestung sonders gleichen und die Leute die das tun sind rücksichtslose Idioten. Nicht selten hätte ich große Lust, diesen Schwachköpfen mit einem Hochdruck-Wasserschlauch eigenhändig den Grill auszuspritzen und am besten diesen Rauchgeschädigten gleich noch eine Abkühlung zu verpassen. Für jedes noch so kleine Auto verlangt man heute eine Abgasuntersuchung für viel Geld und wo oft noch nachgebessert werden muss, für noch mehr Geld; aber mit dem stinkigen Grilldreck kann jeder herumqualmen wie er will. Das ist das Gleiche wie mit den Motorrädern und Mopeds. Ich ärgere mich maßlos darüber, dass man als kleiner Autofahrer immer oben genannte Abgasuntersuchung einhalten muss, aber diese Stinker, die sehr häufig noch veraltete Zweitakter sind, die gleich zehnmal so viele Abgase produzieren, wie ein Auto, die können herumsauen wie sie wollen. Gewiss, als ich noch Motorrollerfahrer war, freute mich das, weil der hatte auch einen billigen Zweitaktmotor. Es gab auch Motorroller mit Viertaktmotor, die sind aber meistens 25 bis 50 % teurer. Wenn dann behauptet wird, solche Fahrzeuge seien ja in der Minderheit, so ist das heute gewiss kein Argument mehr, denn sehen Sie nur mal wie voll unsere Strassen heute damit sind. Zigtausend Motorräder, Motorroller, Mopeds und ähnliches Zeug sind heute alleine im Raum Stuttgart unterwegs und verpesten wesentlich schlimmer die Luft, als die Autos. Das wird bei Ihnen sicherlich nicht anders sein. Eigentlich bin ich immer grundsätzlich gegen zusätzliche Abgaben und Regelungen, so lange sie den normalen Alltagsbürger betreffen, aber ich bin auch für eine gerechte Gleichbehandlung, bei der man nicht einfach tausende motorisierte Zweiradfahrer umsonst ihre viel gewaltigeren Abgaswolken ungeschoren produzieren lässt, während man die Autofahrer gleich mehrfach dafür abkassieren will.
Im Stadtteil Luginsland, das ist oberhalb von Untertürkheim und befindet sich hälftig auf einer Seite hinter dem riesigen Mercedes-Benz-Areal, gab es ein Wasenfest, so etwas wie eine Kirmes. Da ich leidenschaftlicher Kirmesbesucher bin, wohlgemerkt nur Besucher, konnte ich mir das trotz des miserablen Wetters nicht nehmen lassen. Ich gehe nicht auf die ganzen Attraktionen drauf, das gibt meine Geldbörse nicht her. So sind Kayla und ich dort hin. Sie fallen tot um, wenn Sie sehen, was heute die Fahrt auf diesen neumodischen Geräten kostet. Es war ein rundes Rad mit einer Gitteraußenwand aufgebaut, wo man einsteigen konnte. Dann drehte sich das Ding immer schneller und als besonderer Kick wurde es dann noch von einem Hydraulikarm, ähnlich wie ein Kran, hochgedrückt und von der Waagrechten in die Senkrechte befördert. Gut für den, der zuvor noch nichts gegessen hat. Aber diese Geschichte dauert, ich habe das mit meiner Stopuhr gemessen, die sich in meiner Digitalarmbanduhr befindet, ganze 50 Sekunden, also unter einer Minute. Der Fahrpreis beträgt pro Person 8,50 Euro. Für diesen Betrag fahre ich locker eine Woche lang Suzuki! Wer nun glaubt, das wäre der teuerste Eintrittspreis gewesen, der befindet sich auf dem Holzweg. Ein anderes Gerät mit rotierenden Greifarmen die zugleich noch wippten und wo alles schräg lief, dafür aber dann auch immerhin anderthalb Minuten lang, kostete sage und schreibe 15 Euro pro Person. Das ist doch Wahnsinn, wer kann sich das noch leisten? Selbst ein normales Riesenrad, was ich ja sehr liebe, kostete schon zur Mitfahrt 6 Euro, aber immerhin bot es 3 Minuten Rundfahrt. Aber trotzdem war uns das bei aller Liebe dafür zu teuer. Rechnen Sie mal, Kayla und ich eine Fahrt mit dem Riesenrad und schon sind 12 Euro futsch. Da vergeht einem der Spaß. Nun zuschauen macht trotzdem immer noch Freude, auch wenn man zuvor schon weiß, dass man sich eine Mitfahrt nicht leisten kann. Zugleich wundere ich mich dabei immer mehr, wie viel Geld Kinder heute in den Fingern haben. Die kaufen sich gleich ganze Serien von Chips für diese Geräte und unsereins traut sich noch nicht einmal mehr an die Frittenbude. Wenn ich das sehe überlege ich, deren Eltern müssen doch eigentlich Unmengen Geld im Monat verdienen, sonst wäre das gar nicht möglich. Die Kinder selbst verdienen ja kein Geld. Auf der anderen Seite hört man im Fernsehen immer wieder, dass es gerade Leuten mit Kindern finanziell so schlecht gehe und die Politiker vorhätten, kinderlose Leute demnächst kräftig zur Kasse zu bitten, um damit die mit Kindern zu fördern. Mein Blick in den Alltag bestätigt das aber nicht, wenn ich sehe, wie die Kinder heute mit dem Geld nur so um sich werfen. Jeder Rotzlöffel hat doch heute ein Handy, wenn nicht gleich zwei oder drei. Ich werde mich hüten, mir ein Handy anzuschaffen. Vollkommen unnötige Kosten, kann ich mir gar nicht leisten. Ich vermisse den Quatsch aber auch überhaupt nicht. Wer von denen, die heute alle ein Handy haben, muss denn wirklich ständig erreichbar sein? Keine 2 %, alles Wichtigtuer! Ich kann es noch akzeptieren, wenn jemand viel auf einsamen Strassen unterwegs ist und im Pannenfall den ADAC oder so was rufen können will oder wenn einer ein Geschäft betreibt, wo er deshalb irgendwie erreichbar sein muss, aber will mir einer erzählen, das jeder Schulrotzlöffel oder jede Schulgöre ständig erreichbar sein muss oder auch jeder normale Arbeiter? Das ist doch alles nur Geschäftemacherei und die Industrie hat die Leute fest im Griff. Jeder Idiot hält das für ein Statussymbol, wenn er ein Handy hat. Wenn ich schon höre, dass diese Schwachköpfe zig Euro nur für einen anderen Handy-Klingelton mit einer gequietschten Melodie ausgeben, dann schwindet mir jeder Begriff dafür. Wie verblödet muss ein Mensch sein, um sich so kritiklos als dummer Konsument einspannen zu lassen? Wenn ich dann von Schuldenfallen durch solche Handygeschichten höre, dann kann ich nur sagen, solchen Torfköpfen geschieht es völlig recht, dass sie damit über den Tisch gezogen werden. Nie zuvor hat man so häufig von Leuten gehört, denen es wirtschaftlich sehr schlecht geht, die für die notwendigsten Dinge kein Geld haben. Wir selbst kennen Situationen, die von diesem Status zumindest nicht allzu weit entfernt sind, zur Genüge aus eigener Erfahrung. Im krassen Gegensatz dazu hat man aber auch nie zuvor so häufig von Leuten gehört, die wirklich zu viel Geld und Besitz zu haben scheinen. Die jährlich Kreuzfahrten auf den Weltmeeren unternehmen und vergleichbares tun. So viele Kreuzfahrtschiffe, wie in den letzten Jahren, sind niemals zuvor gebaut worden, weil entsprechend viele Leute bereit sind, z.B. 15.000 Euro für so was auszugeben. Gut, es gibt auch Kreuzfahrten ab 4.500 Euro, aber die zähle ich nicht einmal hinzu, das sind meist entweder Teilkreuzfahrten, bei denen die Teilnehmer nur ein bestimmtes Teilstück der Gesamtroute mitfahren oder es sind solche von Billiganbietern auf entsprechenden Billigschiffen, die dann auch nicht diesen übertriebenen Pomp bieten. Das zeigt eines ganz deutlich, dass die Schere immer weiter auseinander klafft. In der Mitte gehen immer mehr Menschen verloren, weil sie entweder in das eine oder andere Extrem fallen, da sie sich nicht mehr im gewohnten Feld halten können. Daher würde ich vorschlagen, wenn ich Politiker wäre, man sollte speziell die Dinge höher besteuern, die solchen Luxusattributen zuzurechnen sind. Eine spezielle Luxussteuer beispielsweise auf Kreuzfahrten, von mir aus in Höhe von 10 % des Reisepreises. So gibt es viele Dinge, die eigentlich dem übertriebenen Luxus zuzurechnen wären und auf die eine derartige Sondersteuer nicht mehr als gerecht wäre. Diesen Leuten würde eine derartige Steuer auch nicht wirklich weh tun. Es ist nun keineswegs so, dass ich nach unzähligen Zusatzsteuern rufe, es sollten nur wenige spezielle Dinge herausgepickt werden, die eindeutig solchen Luxusdingen zuzuschreiben sind und die im Prinzip nicht lebensnotwendig sind, auf die genauso gut jeder verzichten könnte. Aber ich glaube, bevor eine derartige Steuer kommen würde, da käme eher eine Sondersteuer auf Brot und Brötchen, auf Stühle, auf Wurst und Käse u.s.w.
Nach vielem Regen hier hat es in den letzten Tagen endlich Sonne. Leider treibt es dabei die Temperatur gleich unverhältnismäßig hoch und so verdunstet viel Wasser und bildet schnell neue Wolken, die uns dann wieder viel Regen und Gewitter bescheren. Nicht das ich Ihnen hier einen auf Wetterfrosch machen will, aber der Sommer 2004 tut sich schwer und eiert. Jemand von den Grünen hat sich schnell zu Wort gemeldet, die Abgase der Autos wären schuld und man sollte die private Autonutzung drastisch reglementieren. Er machte den Vorschlag, dass private Autobesitzer ihr Auto nur noch an einem Tag pro Woche benutzen dürfen. Ausgenommen hiervon werden natürlich Ärzte, Firmenwagen, Bauernfahrzeuge und so was. Diese Regelung soll aber immerhin nach seinen Vorstellungen auch für motorisierte Zweiräder gelten. Ein anderer Gehirnakrobat von denen hatte vor längerem den Vorschlag gemacht, dass Privatleute nur jeden zweiten Tag ihr Auto benutzen dürfen, etwa nach dem Muster, die mit geradem Kennzeichen an geraden Tagen und die mit ungeraden an ungeraden Datumstagen oder so ähnlich. Das lehnte der jetzt schwätzende Grüne ab, weil dann nach seiner Auffassung immer noch viel zu viel Individualverkehr herrschen würde. Im Prinzip wäre er sogar für noch schärfere Regelungen, aber er sei der Überzeugung, dass mit seinem Konzept die Autoindustrie nicht leiden würde, weil die Deutschen auch für einen Nutzungstag pro Woche nach wie vor ihre Autos kaufen würden. Es ist schon eine Schande, wenn man besieht, welche kranken Hirne inzwischen in politischen Funktionen stehen und einen gewissen Einfluss haben.
Die Ausmaße von sogenannter Email-spam sind atemberaubend. Ein Bekannter hat sich letzte Woche erstmalig einen Internetzugang zugelegt, auch mit Emailpostfach. Schon vom ersten Tag an wurde er mit mindestens 50 Spaminhalten zugeschüttet. Eigentlich konnte noch niemand seine Emailadresse gekannt haben, trotzdem wird er gleich täglich mit so viel überflutet. Bei mir trifft zwar auch Spam ein, allerdings schwankt es stark. An aus meiner Sicht schlechten Tagen kommen vielleicht 15 Spam daher und an guten Tagen sind es nur 2, meistens sind es 5 bis 8. Es ist eine Seuche und als ich mit diesen Internetsachen begann, gab es das noch gar nicht. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, in denen ich auch schon mal 5 Tage lang keine einzige Email bekommen habe. Das ist heute absolut undenkbar. Der Bekannte hat sich schon geärgert und meinte, hätte er das vorher gewusst, dann hätte er auf das Internet verzichtet. Der soll sich aber nicht so anstellen. Wenn es ihm wirklich zu bunt wird, kann er ja immer noch kündigen. Ich bin kein Technikexperte und tue mich eher ein wenig schwer mit komplizierter Materie, aber in einem Computerladen, wo ich vor Wochen einmal kurz etwas nachgesehen hatte, belauschte ich an der Kasse ein Gespräch zwischen dem Kassierer und einem fachlich geschulten Kunden. Die sagten, dass man auch ohne Internet per Telefon oder per DSL zwischen zwei Punkten große Datenmengen schnell austauschen könne und das gehe viel schneller, als über das Internet. Es soll dann interessant sein, wenn die Daten gezielt nur zwischen zwei einzelnen Stellen ausgetauscht würden, die sich nicht wechseln. Wie ich es mitbekommen habe, wäre so z.B. möglich, dass man vielleicht 10 Seiten Inhalt, sogar mit Fotos, binnen einer halben Minute von einer Stelle zur anderen wandern lassen könnte, wofür man im Internet mindestens eine viertel Stunde benötigen würde. Der Kunde sagte dann noch, das sei zwar von den Telefongebühren her teurer als die Benutzung des Internets, aber weil die Zeitdauer so kurz wäre, würde es dann doch wieder billiger oder zumindest kostenneutral. Und wenn es sich erst einmal eingespielt habe, also nicht bei jeder einzelnen Verbindung die Leute zuerst prüfen müssen, ob die Verbindung selbst funktioniert, dann könne man die Daten sammeln und dann im Block innerhalb von einer halben Minute alles austauschen, was sich in einer Woche so angesammelt hat. Der Kassenmann fügte dann noch hinzu, das diese Art auch sicherer sei vor unerwünschten Mitlesern und Virenseuchen. Wie gesagt, das habe nichts mit dem Internet zu tun, aber die ausgetauschten Seiten könnten trotzdem wie Internetseiten aufgebaut sein, wenn ich das in der kurzen Zeit richtig verstanden habe. Nun ist es nicht so, dass ich deswegen vom Internet abtrünnig werde, ich hätte auch weder die Lust und die Geduld, irgendwelche Experimente in dieser Richtung zu machen, aber ich fand es interessant, wie doch einzelne Leute wieder Tricks ausfindig machen, die Nachteile des Internet zu umgehen. Der Kassierer sagte auch, man könne ähnliches aber auch über das Internet machen irgendwie über FTP-Server für die dann zwei oder mehrere Leute Zugangsberechtigung erhielten, das wäre dann so ähnlich wie als würde man Internetseiten ins Internet stellen, nur dass darauf dann nur ganz bestimmte ausgewählte Leute einen Zugriff hätten. Aus dem normalen Internet, so beim Suchen im Internet käme man aber nicht auf diese Inhalte. Ich weiß es nicht, was es dort alles gibt und ich glaube, so viele Daten und Berichte habe ich auch nicht zu verschicken, dass sich der Aufwand sich das anzueignen für mich lohnen würde.
Die Stadt baut auch ab. Der örtliche Nahverkehr mit Buslinien ist auf den Prüfstand geraten, weil findige Kämmerer festgestellt haben, dass auf vielen Buslinien die großen Fahrzeuge nur schlecht besetzt sind. Nicht selten aalen sich 1 bis 3 Reisende in einem riesigen Bus, der sich zudem stellenweise noch durch enge Straßen quälen muss. Dadurch startet nun bald ein Großversuch, der vielleicht danach als Regelfall übernommen wird. Auf vielen Strecken werden die großen Linienbusse durch kleinere VW - Busse, Mercedes - Sprinter -Busse oder ähnliche Fahrzeuge ersetzt. Auf manchen Linien wird man dauernd die kleinen Busse einsetzen, auf anderen nur zu bestimmten Tageszeiten. Solche Handhabungen finde ich durchaus klug, denn wozu soll man für viel teures Geld die riesigen Monsterbusse verkehren lassen, wenn keiner drin sitzt. So gibt es gewiss noch viele Möglichkeiten, große Mengen Geld einzusparen und man sollte lieber erst die auskosten, anstatt ständig zu versuchen uns Sohis die Mittel zu kürzen. Wenn ich schon die blöde Angewohnheit sehe, heute hat fast jedes Hallenbad eine Wassertemperatur von mehr als 25 Grad, oft sogar über 30 Grad. Die Aufheizung auf derartige Hitze kostet pro Jahr Millionenbeträge mehr, als wenn man, wie früher, nur auf 20 oder 22 Grad heizen würde, was auch ausreichen würde. Oder wird ein neues Bürogebäude von der Stadt errichtet, dann muss auch noch ein nichtssagendes Kunstwerk für 230.000 Euro im Innenhof platziert werden. Oder jeder kleine Wurmsportplatz erhält eine kostenaufwändige Flutlichtanlage, die manchem Profiverein gut zu Gesichte stünde. Nicht nur deren Baukosten sind millionenlastig, nein, auch ihr Betrieb verschlingt pro Jahr fünfstellige Beträge und das auf allen Sportplätze dieser Art zusammengefasst, da kommen schnell pro Jahr weitere zweistellige Millionenbeträge zusammen. Oder in Wangen-West plant man die Errichtung eines Zentrums zur Erforschung des Buddhismus, mit öffentlichen Geldern, als wäre dessen Erforschung für uns so bedeutend, dass man dafür zweistellige Millionenbeträge verschleudert. Oder dann will die Stadt ein altes Bahnhofsgebäude kaufen und noch diverse Landflächen vom alten Güterbahnhof dort, für unzählige Millionen. Weitere Millionen sollen dann in die Umgestaltung von diesen Bauten fließen. Würden diese Sachen danach sinnvoll genutzt, wäre es ja völlig in Ordnung und ich der letzte, der es bemängelt, aber nein, danach soll ein Veranstaltungszentrum dort rein. So ein überflüssiger Quatsch, als gebe es hier und in der Umgebung nicht schon genug Veranstaltungszentren, die ohnehin schon in über 80 % der Zeit ungenutzt leer stehen. Oder für einen zweistelligen Millionenbetrag soll das große Klärwerk in Mühlhausen um eine biologische Klärgruppe erweitert werden, die nach Expertenmeinung an der Reinheit des Wassers gar nichts verbessern würde, denn reiner als es jetzt schon aus der Anlage fließe, gehe gar nicht mehr, auch nicht mit biologischer Nachklärung. Die jetzige Anlage ist schließlich keine alte Gurke von anno Tobac, sondern eine hochmoderne Einrichtung, die erst wenige Jahre in Betrieb ist. Manche befürchten sogar, dass Restbakterien der geplanten Bio-Kläranlage selbst eingeschleust werden, die es ohne den teueren Mist gar nicht im Wasser geben würde. Aber für all solche idiotischen und sinnlosen Ausgaben ist scheinbar genug Geld da. Fasst man diese Sachen zusammen, so könnte die Stadt gewiss über 200 Millionen Euro pro Jahr einsparen und das ohne uns Sohis nur einen Cent zu kürzen und ohne dass sich die Lebensqualität dadurch für irgendjemanden verschlechtern würde. Im Prinzip würde es, außer beim etwas kühleren und frischeren Schwimmbadwasser, gar keiner merken. Ich glaube, hier haben kleine Dörfer einen großen Vorteil gegenüber der Stadt. All solche unsinnigen Ausgaben, wie ich sie oben schilderte, fallen dort eher auf, weil alles übersichtlicher ist. Die Leute können noch wirklich überblicken, welche Posten an Gesamtausgaben anfallen, in Städten weiß oft die Linke nicht was die Rechte tut. Ich sage damit nicht, dass so etwas in Dörfern gar nicht möglich wäre, aber die Gefahr, dass es so ins Uferlose treibt, ist vermutlich gering. Ich reiße mich gewiss nicht nach irgendwelchen Jobs, aber zeitlich befristet würde ich durchaus gerne noch als Sparkommissar durch Stuttgart schreiten, um sinnlose Ausgaben aufzudecken. Auf Anhieb fallen mir mindestens 15 weitere kostspielige Dinge in Stuttgart ein, deren Kosten man deutlich eindämmen könnte, ohne dass daraus nennenswerte oder stark spürbare Nachteile für den Bürger entstehen. Ich meine damit keine versteckten Kostengräber, zu deren Aufdeckung man erst in den Büchern, Unterlagen und Rechnungsposten der Stadt wälzen müsste, dafür fehlt mir ohnehin die Kompetenz. Was ich meine, das sind augenscheinliche Dinge, die man schon beim Gang mit wachem Auge durch die Stadt entdeckt. Auch durch meine kurze Zeit als Helfer in städtischen Diensten, weiß ich um die Handhabungsweise bestimmter Dinge, die unnötige Kosten verursachen. An Vorschlägen würde ich u.a. machen, dass man in Nebenstrassen nachts ab 0 Uhr die Straßenbeleuchtung auf halbe Leistung zurückschaltet. Man sollte nicht den Fehler machen, den einige sparwütige im Ostalbkreis gemacht haben und die Lichter ab 23 Uhr ganz abschalten, das führt zu ungewohnten Gefahrensituationen. Nein, man sollte, und das nur in Wohn-Nebenstraßen, beispielsweise in den Laternenlampen die zweite Birne abschalten oder in den länglichen Lampen die zweite Neonröhre abschalten und morgens vielleicht um halb 5 wieder einschalten. Das wäre mit der heutigen Technik sicherlich kein Problem und würde aufs Jahr gerechnet bei einer Stadt im Format von Stuttgart Millionen einsparen. Oder das Mähen städtischer Rasenflächen wird nach einem festen Zeitplan gemacht, oft auch dann schon wenn das Gras noch gar nicht hoch genug ist. Hier sollte man nach Bedarf mähen und die Anzahl der notwendigen Arbeitseinsätze und der Bedarf an dazu notwendigen Geräten und Maschinen würden sicherlich um fast 30 % zurück gehen.
Wenn Träume zur Wirklichkeit werden, dann muss das nicht immer etwas Gutes bedeuten. So hatte ich diese Nacht geträumt, hier im Wohnhaus wäre durch Bauarbeiten an der Haupttreppe im Treppenhaus jede zweite Treppenstufe weggefräst worden. Fragen Sie mich nicht warum, das wurde im Traum nicht deutlich, es war halt so. Das Benutzen der Treppe artete in diesem Traum natürlich in ein eigenartiges Gehumple aus, weil ja jede zweite Stufe übersprungen werden musste. Nun erwischte ich mich heute, wieder zurück im realen Leben, schon bestimmt zum fünften Mal beim Benutzen der nicht wirklich angefrästen Treppe dabei, dass ich im Unterbewusstsein ständig jede zweite Stufe überspringen wollte und mich halb verzerrt am Treppengeländer empor- oder herabhangele. Das ist doch verrückt! Bei einem Gang war Kayla hinter mir und wunderte sich schon stark. Als ich ihr erklärte, wie es dazu kam, kam sie längere Zeit nicht aus dem Kichern heraus. Überhaupt neigt Kayla, ich darf das ruhig sagen, ein wenig zur Albernheit. Gerät sie einmal in eine belustigte Phase, so beruhigt sie sich nur langsam und kichert oft stundenlang weiter. Ich sehe das allerdings nicht als Nachteil, zumal es häufig ansteckend wirkt und wir dann manchmal gemeinsam einige Zeit herumlachen. Manchmal wissen wir am Ende gar nicht mehr, warum wir überhaupt ins Lachen gerieten. Aber was soll's, Lachen ist gesund und man hat heute sonst ohnehin nicht mehr viel zu lachen, dann tut das richtig gut.
So wünsche ich Ihnen ebenfalls viele Gründe herzhaft zu lachen,
Ihr
Egbert Lappenkeuler
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