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Lappenkeuler - Brief / Email „Schöne neue Technik" vom 03.08.2007
Sommerheiße Grüße!
Soll doch einer sagen, dass der Sommer 2007 ausfällt, wie man es im Juni und Anfang Juli allenthalben hörte. Nun wurde es für kurze Zeit gleich viel zu heiß, ungefähr ab Mitte Juli und es hielt ja auch nicht sehr lange an, vielleicht eine knappe Woche. Eigentlich ein etwas komisches Sommerwetter, so als würde sich das typische Sommerwetter nicht richtig trauen. Aber mir ist es lieber so, mit kühleren Abschnitten dazwischen, als wie wochenlang brütende Hitze, nur die heftigen und anhaltenden Regenschauern der letzten Tage, auf die könnte man dann doch eher verzichten oder sie jeweils in die Nacht verlegen. Vielleicht folgt das richtig kräftige Sommerwetter ja noch im September, das hatten wir vor einigen Jahren doch auch schon mal. Nun, die Ereignisse laufen weiter oder man kann teils sagen, dass sie sich selbst produzieren und ein Ereignis schon das nächste auslöst.
In meiner letzten Email hatte ich darüber berichtet, dass irgendwelchen Umwelt-Experten hier der Militärauto - Schrottplatz unangenehm aufgefallen war und die dann auf rasche Abhilfe sannen. Daraus wurde jedoch nichts. Wie wir erfahren haben, gibt es den seinerzeit zitierten Besitzer dieses riesigen Grundstücks tatsächlich noch und der hat sich jetzt für alle überraschend zurück gemeldet. Es waren ja alle im festen Glauben, dass der Mann jegliches Interesse an diesen Fahrzeugen und an dem Grundstück während oder nach seinem Gefängnisaufenthalt verloren hat und sich um nichts mehr kümmerte. Gekümmert hat er sich zwar seit 15 Jahren wirklich um nichts mehr, dadurch sind ja die nun von den Umwelt - Fuzzys bemängelten Zustände erst entstanden, aber komischerweise nun wo man ihn wohl tatsächlich in Belgien ausfindig gemacht hat, wo er heute lebt, hat er sich auch hier zurück gemeldet. Inzwischen haben wir den sogar persönlich kennen gelernt. Unser erster Eindruck von dem ist, dass es ein eher ruhiger Typ ist, der ganz vernünftige Ansichten vertritt und ich weiß auch nach wie vor nicht, weswegen der wohl 4 Jahre im Gefängnis gesessen hat. Aber selbst das ist schon ungefähr 11 Jahre her, also seit 1996 ist der schon wieder in Freiheit, was er selbst so offen sagte. Wir haben da aber nicht nachgehakt, weswegen er eingesessen war. Er erzählte uns, dass er gegen die von den Umweltheinis angestrebte Zwangsräumung des Geländes Widerspruch eingelegt hat. Zudem verklagt er jetzt die, weil die nachweislich mehrfach unerlaubt sein Grundstück betreten hätten. Umwelt - Experte hin oder her zählt da nicht, es gibt schließlich kein Gesetz, welches es solchen Experten generell gestattet, ohne jede Erlaubnis des Eigentümers auf Privatgelände vorzudringen, aber solch ein Selbstverständnis legen die Wichtigtuer von Umweltexperten an den Tag, weil sie glauben, mit dem angeblichen Argument etwas für die Umwelt zu tun, sich alles erlauben zu können. Eine rechtlich fundierte Anordnung zum Betreten des Grundstücks hat es auch nie gegeben. Die haben zwar gleich Alarm geschlagen, sind dann jedoch ohne auf irgendwelche behördliche Anordnungen zu warten, auf das Gelände gelaufen. Er sah diese ganze Aktion gelassener als wir, die ja eigentlich gar nicht betroffen sind. Er meinte, dass er diese Ökowichser, wie er die nannte, so klein kriegen werde, dass die mit 2 Hüten auf dem Kopf aufrecht unter dem Teppich spazieren gehen könnten. Na ja, ich bin da etwas skeptisch, denn gerade Umweltbelange werden heute bekanntlich doch sehr empfindlich betrachtet, oftmals zu recht, häufig aber auch in einer total übertriebenen Art, da wollen wir uns mal nichts vormachen. Dieser Besitzer des Grundstücks, der sich übrigens mit dem simplen Namen Müller schmückt, sagte uns, dass er im Prinzip zwar immer noch Interesse an diesen alten Fahrzeugen habe, aber sein Haupt - Interessengebiet habe sich im Laufe der Zeit auf andere Dinge verlagert, vor allem weil die widrigen Umstände es ihm nicht erlauben, sich weiter intensiv mit solchen Massen von alten Fahrzeugen und zugleich mit seinem neuen Interessensgebiet zu befassen. So plant er nun, dass er die nach seinen Angaben insgesamt 137 Fahrzeuge, die dort stehen, bis auf 2 Stück an andere Sammler verkauft. Da könne ein echter Sammler sicher aus vielen Fahrzeugen wieder etwas machen, meinte er, trotz des vorwiegend maroden Zustandes durch die lange Standzeit im Freien. Er selbst will sich aus dieser Menge nur die 2 besten Fahrzeuge raussuchen und die mit nach Belgien nehmen, wo er auch weiter wohnen möchte. Er sagte mir, dass es sich dort angeblich viel leichter und besser leben lasse und dort nicht so viele verseuchte Bürokratengehirne das Sagen hätten und sich auch noch nicht solche Stasimethoden eingeschlichen hätten, wo jeder ständig bespitzelt wird, nur um ihm künstlich etwas anzuhängen, wie sie inzwischen seit der Wiedervereinigung auch hier immer mehr um sich greifen würden. Er erläuterte dann aber leider nicht, wie er das genauer meinte. Nun, wir sind ja mit unserem neuen Domizil hier zufrieden und kämen so leicht nicht auf die Idee, aus Deutschland weg zu ziehen. Er nannte auch sogar den Ort, wo er in Belgien wohnt, aber leider konnte ich mir den französisch klingenden Namen nicht richtig merken. Wenn der die Autos dann mal alle verkauft hat, dann will er das Grundstück hier auch verkaufen und das ist ein Riesengelände. Das ist noch viel größer, als ich dachte. Er sagte, dass es insgesamt 39.000 m² umfasst und er bestätigte, dass dort früher eine Kalimine drauf war mit einem zugehörigen Verarbeitungsbetrieb. Er wies in diesem Zusammenhang mehr beiläufig sogar noch darauf hin, dass er auf dem Grundstück sogar noch geheime Zugänge entdeckt hätte, die es erlauben, sogar mit Autos in die oberen Stollen der alten Kalimine reinzufahren. Von der Größe her ist das schon ein richtiges kleines Reich. In der heutigen Lage, wo die Siedlung sozusagen in eine Art Dornröschenschlaf gefallen ist und selbst Einheimische diese Ecke hier kaum noch kennen, wird er sicherlich bei einem Verkauf für das verwilderte Grundstück keinen sonderlich hohen Preis erzielen können. Allerdings könnte man sich vorstellen, dass da vielleicht etwas Entwicklungspotenzial drin steckt, wenn die Sache durch die Neuansiedlung von Firmen, wie beispielsweise von der Regenwasserbehälterfirma, hier erst einmal Schule macht und das Areal wieder etwas bekannter und für Firmen interessanter macht. Ich will jetzt aber nicht darüber sinnieren, ob das für uns wirklich wünschenswert wäre, denn dann würde es hier mit Sicherheit auch unruhiger und die heutige landschaftliche Idylle zerstört.
Die schöne neue Welt der Technik reizt offensichtlich immer mehr Geschäftemacher und Betrüger dazu, die Leute mit Plagiaten und nicht funktionsfähigen Placebo - Geräten über den Tisch zu ziehen. Leider vertreiben inzwischen sogar schon einigermaßen seriöse Handelsketten solche Dinge, möglicherweise weil sie selbst von ihren Lieferanten damit betrogen wurden. Wie Sie wissen, hat Kayla seit einiger Zeit eine eigene Digitalkamera des berühmten Markenherstellers Minolta. Nun entdeckte sie in einem Karlsruher Fachmarkt für Unterhaltungselektronik und Computer an einem Stand einen riesigen Sonderposten von diesen 1 GB - SD - Speicherkarten, worauf man die Fotos in der Kamera speichert. Es waren laut Aufdruck auch SD - Karten von einer etwas bekannteren Marke, von der wir zuvor schon eine SD - Karte besaßen, die zur vollsten Zufriedenheit funktioniert. Diese aktuellen Sonderangebots - Speicherkarten mit 1 GB Speicherplatz sollten pro Stück nur 7,99 Euro kosten, was natürlich unschlagbar günstig erschien. So kaufte Kayla sich gleich 2 Stück davon. Die große Ernüchterung folgte dann zuhause. Schon als sie die erste davon in die Minolta eingesteckt hatte, funktionierte gleich die ganze Kamera nicht mehr. Beim Einschalten kam kurz ein Zeichen auf dem Display und dann schaltete sich die Kamera gleich von selbst wieder aus. Zum Testen wechselte Kayla dann wieder zurück auf die vorherige Karte und sofort funktionierte die Kamera wieder. Dann stopfte sie die zweite neu gekaufte SD - Karte in ihre Kamera und exakt das gleiche passierte. So habe ich dann mal versucht, eine dieser Karten in meine ohnehin schon fehlerhafte Billig - Digitalkamera zu stecken. Selbst dort funktionierte danach gar nichts mehr. Das heißt, meine Digitalkamera ging mit dieser SD - Karte bestückt erst gar nicht mehr an. Man konnte sie einfach nicht mehr einschalten, sobald eine dieser SD - Karten drin war. Es folgte überhaupt keine Reaktion auf die Betätigung des Einschaltknopfes. Als ich wieder meine alte SD - Karte mit nur 256 MB Speicherplatz einsetzte, funktionierte sie wieder, natürlich mit dem zuletzt bekannten Fehler, dass sie alle Fotos nur noch in Schwarzweiß abspeichert, aber das ist ja eine andere Sache, die damit nichts zu tun hat. Kayla kam dann noch auf die Idee, diese Karten mal mit dem Leseadapter am normalen Computer zu prüfen. So getan zeigte sich, dass diese neuen Karten zwar als Laufwerk erkannt wurden, sobald man sie einsteckte, aber eine Datenüberspielung vom Computer auf diese Karten war so gut wie unmöglich. Das heißt ganz unmöglich war sie nicht, aber schon das Kopieren eines nur 40 KB großen JPG - Bildes benötigte rund 3 Minuten. Wem davor der Geduldsfaden riss, dem nützte es nichts, dann auf die Abbrechen - Schaltfläche mit der Maus zu klicken, denn dieser lahme Vorgang lief trotzdem bis zu seiner Beendigung weiter. Jetzt stellen Sie sich mal vor, wenn man für 40 KB schon fette 3 Minuten benötigt, wie lange braucht es erst, bevor man 1 GB darauf kopiert hat? Ähnlich lange dauerte es übrigens, wenn man dann die einmal darauf befindliche Datei wieder zurück auf den Computer kopieren wollte oder in einem Programm öffnen wollte. Beim Versuch, die so mühsam und zeitraubend kopierte Datei dann zu löschen, stürzte dafür gleich der ganze Computer ab. So entrüstet packten wir beide neu erworbenen SD - Karten wieder ein und fuhren am Folgetag in den Markt nach Karlsruhe zwecks Umtausch oder Kaufrücktritt mit Geld zurück. Die stellten sich dumm und ein angeblicher Fachmann meinte, dass wir wohl nicht darauf geachtet hätten, dass nicht jede Digitalkamera Speicherkarten mit 1 GB verwalten könne, sondern die meisten würden nur bis maximal 512 MB verwalten können. Da bin ich dem aber gleich dazwischen gefahren und wies auf den Missstand bei der Benutzung am Computer hin. Das wollte er dann aber auch nicht so recht wahrhaben. Trotzdem bestanden wir jetzt darauf, dass wir unser Geld zurück bekommen und die dafür diese blöden SD - Placebos wieder an sich nehmen. Das wollte der zuerst auch nicht, aber dazu sind die verpflichtet, wenn der Kauf noch nicht länger als 1 Woche her ist. Erst meine Drohung, dass ich dann mit diesen Sachen mich bei der Fernsehsendung Infomarkt melden würde, führte dazu, dass wir unser Geld zurück bekamen. Noch während wir die Rückgabe der fehlerhaften SD - Karten abwickelten, fanden sich gleich 2 weitere Kunden an dieser Theke ein, die ebenfalls die gleichen Probleme mit ihren ach so günstigen SD - Karten hatten. Es wird heute überall versucht, die Kunden über den Tisch zu ziehen. Doch selbst wenn 7,99 Euro für eine 1 GB - Speicherkarte sehr billig sind, dann erwarte ich doch, dass sie wenigstens funktioniert, denn 7,99 Euro für einen funktionslosen Plastikchip würde ich nicht ausgeben.
Bleiben wir gleich bei technischen Dingen. Unsere Fernsehversorgung hier geschieht ja per Satellitenantenne. Das klappt sehr gut und ich habe den Eindruck, dass es hier einfacher ist, diesen Parabolspiegel treffend auf den Astra - Satelliten auszurichten, als es in Stuttgart war. Vielleicht auch ein Irrglaube, aber die korrekte Ausrichtung klappte hier innerhalb von vielleicht 20 Minuten. In Stuttgart hatten wir damals einen ganzen Nachmittag damit zugebracht. Doch das nur am Rande. Unterdessen spielte nun unser digitaler Satelliten - Receiver verrückt. Also dieses Empfangskästchen. Es begann damit, dass er sich in letzter Zeit öfters nicht mehr mit der Fernbedienung ausschalten ließ. Zunächst glaubt man, dass die Batterien der Fernbedienung leer sind und wir spendierten dafür neue. Das änderte aber nichts daran, vielleicht 3 mal pro Woche ließ sich das Ding nur noch durch Ziehen des Steckers abschalten. Soweit kein Beinbruch, aber dann kam der lästige Effekt dazu, dass besonders beim Betrachten der dritten Programme, also dieser ARD - Regionalprogramme, ohne jedes Zutun der Apparat ganz unvermittelt plötzlich das Programm wechselte. Da geschah es z.B. dass auf den Programmspeicherplätzen, wo kurz zuvor noch SWR - BW - Regional war, also dieses 3 Programm für Baden-Württemberg, plötzlich automatisch das dritte SWR - RP oder SR - Programm erschien, also die entsprechenden Regionalprogramme des SWR für Rheinland - Pfalz oder das Saarland. Noch schlimmer verlief es mit den Regionalkanälen von Nordrhein - Westfalen, die ja mit Abstand die meisten Regionalkanäle haben, ich glaube 12 oder 15 unterschiedliche Kanäle haben die. Ganz schlimm wurde es jedoch beim Bayrischen Regionalprogramm. Das sprang nicht nur regional hin und her, sondern wechselte dann auch noch auf den Phoenix-Kanal, Bayern- Alpha, Eins-Festival und noch andere. Beim NDR hingegen war plötzlich der MDR drin oder Eins-Plus, Eins-Extra oder so was. Das war zum Kotzen. Nun fiel mir aber ein, dass dieser Receiver ein automatisches Update sich vom Satelliten runterladen kann und ich hoffte, dass damit dann dieser Fehler behoben sei. Das war aber ein gehöriger Schuss in den Ofen. Danach waren zunächst restlos alle Programme weg und ich musste den ganzen Sendersuchlauf komplett wieder durchlaufen lassen. Die dabei gefundenen Kanäle musste man anschließend wieder in der Reihenfolge sortieren, an die man gewöhnt ist. Also ein Arbeitspensum für fast einen ganzen Tag. Danach war aber der oben erwähnte Springfehler gleich wieder da. So ratlos geworden, fragte ich mal unverbindlich bei einem Radio- und Fernsehgeschäft in Karlsruhe nach, ob solch ein Fehler bekannt sei und ob es einen Trick gäbe, ihn vielleicht wegzukriegen. Die einhellige Auskunft des Fachmanns am Telefon lautete jedoch, diese Erscheinung sei gut bekannt, vor allem von minderwertigen Receivern aus Super- und Baumärkten oder von Discountern und dass man das nicht reparieren könne. Dieser Fehler sei konstruktionsbedingt und trete auf, wenn der Receiver bestimmte Zusatzsignale in den Fernsehkanälen nicht korrekt verarbeiten könne, einfach weil er diese Zusatzsignale dank minderwertiger oder falsch programmierter Komponenten nicht richtig auswerten könne. Das wären spezielle Zusatzsignale, die sozusagen vom Sender aus fernsteuern sollen, dass dieser Regionalkanal wieder automatisch auf den Gesamtkanal des betreffenden Regionalsenders umschaltet, sobald der für alle Regionen gleiche Programmteil gesendet wird. Der einzige Tipp lautete: neuen Receiver kaufen oder sich dauerhaft mit diesem Mangel herumschlagen. Da uns dieser Effekt doch so sehr nervte und auch weil der Receiver zusätzlich noch vielleicht 5 mal pro Woche ganz abstürzte, dass heißt, dann bleibt der auf dem einmal eingestellten Programm stehen und nimmt keine weiteren Bedienbefehle mehr an, entschlossen wir uns, es muss ein neuer Receiver her. Da gibt es ja Preisunterschiede, da fällt man vom Stuhl. In diesem normalen Radiogeschäft, wo ich da mehr per Zufalls-Auswahl angerufen hatte, war das Angebot noch überschaubar, die boten nämlich nur 4 verschiedene Geräte an. Ein Billiggerät für 49 Euro, welches 2.500 Programmspeicherplätze hat, was viel klingt, aber nicht wirklich viel ist, wie mir der Fachmann einleuchtend erläuterte, da bei jedem Suchlauf alle dabei gefundenen Kanäle in weiteren freien Speicherplätzen gespeichert werden, auch die Kanäle, die aus einem früheren Suchlauf bereits vorhanden sind. So belegt jeder Fernseh- aber auch jeder Radiokanal mehrere dieser Speicherplätze, je nach dem, wie viele Suchläufe man mit dem Gerät schon durchgeführt hat. Laut dem Fachhändler kann man sich dann gut vorstellen, wenn der Apparat bei jedem Suchlauf mindestens 350 Fernseh- und 450 Radiokanäle findet; meistens findet er sogar mehr, denn es zählen auch alle verschlüsselten und nicht sichtbaren Kanäle mit, so kommen mit jedem erneuten Suchlauf weitere 800 Kanäle hinzu, auch wenn davon 95 % identisch mit den Kanälen sind, die aus früheren Suchläufen schon vorhanden waren. Zu diesen Kanälen kommen dann noch die vom Werk vorprogrammierten Kanäle, das wären in der Regel schon rund 1.000 Kanäle, weil dort sowohl Astra- als wie auch andere Satelliten vorprogrammiert sind und die Speicherkapazität ist dann bald am Ende. So sagte der Fachmann, dass man deswegen besser immer Geräte mit 3.500, 4.000 oder noch mehr Speicherplätzen kaufen soll. Das zweite Gerät war dort ein gutes Standard-Gerät mit halt 4.000 Speicherplätzen für 69 Euro. Dann gab's noch ein Luxusgerät mit satten 6.500 Speicherplätzen und diversen automatischen Steuermechanismen die mir allesamt nichts sagten, zum Preise von 98 Euro und sozusagen eine Luxusausführung des Luxusgerätes, welches eigentlich identisch war, aber zusätzlich enthielt das eine Festplatte, wie ein Computer, auf der konnte man bis zu 200 Stunden Sendung digital aufzeichnen, quasi eine Art integrierter Videorecorder nur auf Festplatte anstatt auf Band, wenn man so will. Diese Luxus-Luxuskiste kostete dann aber auch 169 Euro und das war gerade ein superbilliges Sonderangebot, denn dieser Kasten hätte normalerweise 229 Euro gekostet. Nun waren die technischen Informationen, die ich von dem Fachhändler bekam, wirklich sehr gut. Die Verkäufer in so einem Markt für Unterhaltungselektronik mühen sich in der Regel nicht, einem das so genau und verständlich zu erklären, vermutlich auch, weil sie das so genau selbst nicht wissen. Da wir aufs Sparen aus sind, wollte ich nicht gleich dort kaufen, obwohl ich dazu schon ein wenig geneigt war. So sind wir zuerst noch in 3 verschiedene Fachmärkte im Raum Karlsruhe gefahren. Dort gab es zwar schon Receiver ab 39 Euro, aber das schienen mir so ähnliche Gurken zu sein, wie wir schon hatten. Als ich in einem der Fachmärkte einen angeblichen Fachverkäufer auf die Problematik mit der automatischen Umschaltung bei den Regionalprogrammen ansprach, wusste der gar nichts mit dem Thema anzufangen. Er stammelte halb verlegen nur etwas davon, dass an ihren Geräten alles nach dem heute üblichen Standard einwandfrei funktionieren würde und dass man selbstverständlich damit alle Regionalprogramme problemlos empfangen könne. Als ich ihn dann noch mal gezielt auf das automatische Umschalten der Programmplätze von Regionalsendern ansprach, sagte er nur lapidar, dass ich mit der Fernbedienung alle Programme umschalten könne. Danach hatte ich jedoch gar nicht gefragt, also ein Zeichen, dass er diese Frage nicht verstanden hatte, weil er von dieser ganzen Geschichte keine wirkliche Ahnung hatte. Aber ich glaube, das ist in diesen „Fachmärkten" normal, denn wenn die wirklich echte Fachleute einsetzen würden, käme deren Fachleute - Lohn denen zu teuer. So konnte ich in den Fachmärkten nur so vorgehen, dass ich gezielt alle billigen Noname - Produkte links liegen ließ, weil man dort wieder die gleichen Probleme befürchten muss. Die meisten Fachmärkte boten 6 bis 10 unterschiedliche Receiver an, nach Wegfall der billigen Nonames blieben auch dort nur noch 4 Markengeräte übrig. Genau diese waren, verglichen mit der Ausstattung, in den Fachmärkten um keinen Cent billiger als bei dem richtigen Fachhandel, eher im Gegenteil. So sind wir wieder zurück zu dem Fachhändler gefahren, der uns auch fachlich so schön beraten hatte. Dort haben wir dann das zweitbilligste Markengerät für 69 Euro gekauft. Es ist von der deutschen Firma Metz und funktioniert wirklich wunderbar. Daran kann man auch die erheblichen Unterschiede in Sachen Benutzerfreundlichkeit sehen. Während bei unserem vorherigen Billigding eine recht umständliche und kaum erklärte Benutzerführung mehr verwirrt als sonst was, geht bei dem neuen Gerät die ganze Bedienung alles wie aus einem Guss, so dass man mit ein wenig Übung schon selbst auf die nächsten logischen Schritte kommt, ohne noch langwierig in einer Bedienungsanleitung nachzulesen, die zudem oftmals nach einigen Jahren nicht mehr auffindbar ist. Ich denke, wir haben für die 69 Euro dort mit dem Metz - Gerät wirklich einen guten Gegenwert erhalten.
Wie verrückt und geistig umnachtet viele Leute heute sind, sieht man wieder sehr schön daran, wie es dem Rentner hier aus der Siedlung nun ergangen ist. Ich hatte Ihnen vor längerem schon mal geschrieben, dass der gelegentlich noch Auto fährt, wenn er sich gesundheitlich gut fühlt und dass er einen älteren Mercedes der E-Klasse fährt, der vielleicht 15 Jahre alt ist, aber noch relativ gut erhalten, denn er steht in einer sehr schönen gekachelten Garage und der Mann fährt nicht viel damit. Der Wagen hat also gar keine Gelegenheit zu verschleißen. Nun war er neulich nach Karlsruhe gefahren, in einen Randbezirk außerhalb, wo er sich gelegentlich mit einem früheren Arbeitskollegen trifft, der natürlich ebenfalls Rentner ist. Die beiden wandern dabei dort meist etwas um einen kleinen See und schwelgen in der Vergangenheit. So weit alles nichts besonderes, aber als er beim letzten mal danach zurück zu seinem Wagen kam, sah er noch 2 Jugendliche davon laufen. Diese hatten die Beifahrertür aufgebrochen und nicht, wie vermutet, etwas aus dem Wagen gestohlen, sondern die Sitze mit einem Messer zerstochen. Am stärksten hatte es den Beifahrersitz erwischt, der war völlig unbrauchbar, der Fahrersitz war aber ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden und die Rücksitze blieben auch nicht ganz verschont. Leute, die so etwas tun, die müssen doch geistig so verwahrlost und kaputt sein, dass man die nach meiner Meinung unbedingt in eine Heilanstalt einsperren müsste, alleine schon, um die Menschheit vor denen zu schützen. Aber solchen primitiven Affen passiert in der Regel nicht viel, selbst dann nicht, wenn man sie fasst. Finanziell ist bei denen meist zumindest offiziell nichts zu holen, womit die Folgekosten der von ihnen angerichteten Schäden beglichen werden könnten und sämtliche Ermahnungen und dergleichen nützen bei denen auch nichts. Aber solchem asozialen Rattenpack passiert hier meist nichts, dann heißt es bestenfalls, dass es daran läge, dass deren Kindheit so schlecht war und sie ja nichts dafür könnten. Da ist es schon wahrscheinlicher, dass Sie oder ich wegen Falschparkens oder dem versehentlichen Besuch unerwünschter Internetseiten mal eingesperrt werden, bei der eigenwillig verbogenen Rechtsauffassung, die viele Juraspezialisten und Politiker heute an den Tag legen. Für solches Pack sollte man wirklich wieder Arbeitslager einführen, das ist meine Meinung, wo die dann entsprechend der Höhe der von ihnen angerichteten Schäden so lange arbeiten müssten, bis ein Gegenwert in dieser Größe mit der Arbeit erwirtschaftet ist. Vor solchen Maßnahmen hätten die auch mehr Angst, als vor ein paar Monaten Gefängnis. Im normalen Gefängnis lernen die nur noch mehr Unsinn von ihren Mitgefangenen, aber so weit kommt es ja meist auch gar nicht. Damit aber noch nicht genug, denn der Rentner ist mit dem Schaden natürlich zu seiner KFZ - Versicherung gegangen, da er sogar noch eine Vollkasko - Versicherung für den Wagen hat. Aber die weigert sich, diesen Schaden zu zahlen, weil in dem alten Vertrag eine Sonderklausel enthalten sei, die Schäden durch Vandalismus ausschließt. Um nun wenigstens selbst wieder einigermaßen bequem mit dem Wagen fahren zu können, hat er sich im Zubehörhandel einen Schonbezug für den Fahrersitz besorgt. Die Schäden am Fahrersitz werden damit gut ausgebügelt, zumal die nicht gerade so groß waren. Beim Beifahrersitz hilft das nicht, weil sogar die tiefliegenden Polsterschichten so stark beschädigt wurden, dass davon Teile komplett herausgebrochen sind, wodurch die ganze Sitzform nicht mehr stabil hält. Zudem musste er in der Mercedes - Werkstatt auf eigene Kosten die Beifahrertür richten lassen. Das Schloss musste repariert werden, ein Teil von der Zentralverriegelung ausgetauscht werden und dann musste die Tür selbst noch neu ausgerichtet werden, damit sie wieder dicht schließt. Das kostete zusammen dann 560 Euro, die er an sein eigenes Bein binden kann. Er hat mir gesagt, dass er den Beifahrersitz und die Rücksitze gar nicht mehr reparieren lässt, da pro Jahr vielleicht ein einziges mal ein Beifahrer mitfährt. Er befürchtet nur, dass Ende des Jahres, wenn der neue TÜV-Stempel fällig ist, der TÜV-Beamte diese Sitzmängel beanstandet, weil man zumindest auf dem Beifahrersitz nicht mehr sicher sitzen könne. Er will da auch einen Überzug drüber spannen, damit man die Schäden nicht mehr sieht und hofft, dass sich dann beim TÜV keiner auf den Beifahrersitz setzt. Ich glaube, so was prüfen die auch eher nicht wirklich.
Obgleich solcher miesen Vorfälle braucht man nicht an der ganzen Welt zu verzweifeln, nicht alles ist gut, nicht alles ist schlecht. Bei Kaylas früherem Gelegenheits - Arbeitgeber, dieser Autoteile - Spedition aus Stuttgart, rollen derzeit die Köpfe und das gewaltig. Die aus deren Sicht missglückte San - Francisco - Reise vor einiger Zeit, wovon ich berichtete, hat wohl dort das Fass zum Überlaufen gebracht. Deren Chef hätte zwar mit einem erfolgreichen Abschluss in Frisco die Firma aus dem Dreck ziehen können, wo aber diese Sache gehörig daneben ging, steht sie nun noch schlechter da, als jemals zuvor. Und das, obwohl Autoteile derzeit eigentlich weltweit relativ gut laufen. Aber die Autokonzerne gründen lieber eigene Speditionen, um ihre Ersatzteile weltweit zu verfrachten, zwar als eigenständige Firma, aber dann doch irgendwie unter dem Hut der Marke. So gingen denen weitere Aufträge weltweit verloren und man kann sagen, dass die inzwischen sogar 40 % der fest angestellten Leute entlassen haben. Wo Kayla ja eh nur als freie Mitarbeiterin ohne jede feste Anstellung dort tätig war, ist jetzt bei weitem kein Denken mehr an eine Tätigkeit für die, auch noch nicht mal aushilfsweise. Kayla hatte neulich mit einer früheren Kollegin gesprochen und diese bangt auch sehr um ihren Job. Es hieß, dass sogar die ganze Firma möglicherweise in Konkurs gehe. Derzeit würde noch an einem Modell gefeilt, diesen Konkurs im letzten Moment abzuwenden, aber die Zeichen dafür, dass das gelingt, stünden nicht sonderlich gut. Wie gesagt, 40 % der Leute sind bereits entlassen worden, zahlreiche eigene LKW wurden verkauft oder ausgelagert an andere Partner und sogar einige der Firmengebäude werden demnächst verhökert. Da sieht man, wie nah Aufstieg und Fall bei manchen Firmen oft beieinander liegen können. Kayla selbst ist unterdessen immer noch von der alten Idee beseelt, hier im Haus ein eigenes kleines Dolmetscherbüro für Deutsch - Thai / Thai - Deutsch einzurichten und das als 1 - Fraubetrieb in absehbarer Zeit im kleinen Rahmen anzubieten. Sie hat derzeit sogar einen Auftrag in dieser Richtung an Land ziehen können. Über Bekannte aus Stuttgart erhielt sie nun den Auftrag, eine Doktorarbeit von Thai ins Deutsche zu übersetzen. Da hat wohl ein Doktor aus Thailand eine umfangreiche Arbeit über eine spottbillige, aber hocheffiziente biologische Kläranlage mit Bambuspflanzen oder so was ähnlichem geschrieben und Kayla soll diese Arbeit nun für die Universität Stuttgart - Hohenheim übersetzen. Auch daran sehen Sie, dass die Drähte nach Stuttgart immer noch weiter gepflegt werden. Vielleicht erinnern Sie sich noch an meine Verärgerung über die Einführung von diesen blödsinnigen Umweltzonen- Plaketten. Ich stehe solchem Aktionismus ja grundsätzlich ablehnend gegenüber, aber wenn man nach Stuttgart rein will, kommt man bald nicht mehr daran vorbei und ganz darauf verzichten, nach Stuttgart zu fahren, wie ich eigentlich in dem Fall vor hatte, können wir gar nicht. Nun war ich im Glauben, dass ich für unseren Opel - Corsa - Diesel ohnehin keine solche Plakette erhalte, weil der ja keinen Partikelfilter, sondern nur einen Dieselkatalysator besitzt, aber mein Autobekannter hat sich die zugehörigen Schlüsselnummern im KFZ - Schein angesehen und gesagt, dass ihm eine gelbe Plakette zusteht, das ist ja die zweitbeste, die es gibt. Derzeit sieht es so aus, dass man mit der gelben Plakette in ganz Stuttgart überall fast immer freie Fahrt haben wird. Schlimmstenfalls könnte es in ganz extremen Situationen vorkommen, dass kleinere Teilbereiche in der Innenstadt für einige Stunden oder mal einen Tag nur von Fahrzeugen mit grüner Plakette befahren werden dürfen, aber das sei frühestens ab 2015 der Fall, hieß es und selbst dann so selten, dass es vielleicht insgesamt 1-2 mal pro Jahr vor kommt und in diesen inneren Bereich wollen wir ohnehin sehr selten. Zudem, wer weiß was bis 2015 ist, ob wir den Wagen dann, in immerhin 8 Jahren noch haben werden? Nur wer gar keine Plakette hat, der kommt generell nicht mehr in die Innenstadt rein, egal ob gerade eine kritische Wetterlage herrscht oder nicht. Die Erteilung der Plakette kann auch für 10 Euro von einem zertifizierten Autohaus erfolgen, der „Laden" von meinem Autobekannten gehört dazu und so habe ich mir die gleich erteilen lassen. Jetzt gibt's also künftig keine Probleme in dieser Hinsicht mehr zu befürchten. Mein Autobekannter braucht sich um seine Nachfolge im Betrieb wohl jetzt auch keine Sorgen mehr zu machen, denn seine Frau, die Griechin, ist schwanger, so dass da wohl die nächste Generation an „Autobekannten" folgen wird. Es ist noch nicht bekannt, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Vielleicht wird zukünftig das Autohaus ja auch von einer Frau geführt. Nun könnte ich ja fast schon sagen, dass es mich eher schon wundert, dass die jetzt erst schwanger geworden ist, wo die ja zuweilen tagelang, wochenlang, monatelang fast permanent.... na ja, Sie wissen schon. Aber ich möchte in dieser Richtung lieber keine Scherze machen, denn wie sagt man so schön, wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Nun ist es nicht so, dass ich ernsthaft befürchte, dass Kayla von mir schwanger wird, weil sie stets großen Wert auf ihre pünktliche Pilleneinnahme legt. Diese pünktliche Einnahme hat bei ihr auch noch zusätzlich einen anderen Grund, der etwas komisch klingen mag. Wie schon vor längerem beschrieben, ist Kayla ja sehr schlank, manche würden sie schon als extrem schlank bezeichnen, was aber reine Veranlagung ist, denn man wundert sich ständig, was diese kleine Person alles essen und trinken kann und man fragt sich vor allem, wo das dann bleibt. Aber wenn sie die Pille absetzt, dann wird sie innerhalb kürzester Zeit noch viel schlanker, was dann schon fast ein wenig beunruhigend wirkt. So ist das quasi zugleich noch ein Mittel, um den letzten Unterschied zwischen sehr schlank und extrem schlank aufrecht zu erhalten, wobei es jetzt aber kein wirklich erklärtes, wichtiges Ziel ist, sie vor der Kategorie „extrem schlank" zu bewahren. Mir gefällt sie so oder so, egal ob sehr schlank oder extrem schlank und bei ihr liegt es ja eindeutig nicht an einer Essstörung oder vergleichbarem, wo man dann wirklich gesundheitliche Probleme befürchten müsste. Man kann sicher sagen, viele Leute haben heute große Übergewichtsprobleme, aber wenn Kayla eines nicht hat, dann ist es das. Ich glaube, die würde noch nicht einmal zunehmen, wenn sie täglich 10 Tafeln Schokolade und 3 komplette Sahnekuchen in sich reinstopfen würde. Viele Übergewichtige würden Kayla um ihre zügige Verdauung mit dem dauerhaften Hang zur automatischen Schlankheit ohne etwas dafür tun zu müssen beneiden. Ich hingegen bin eher einer von der Sorte, der schon zunimmt, wenn er bloß auf der Schokoladenpackung liest, was da alles drin ist. Da soll noch einer behaupten, dass das Gewicht nicht auch zu einem gewissen Grad eine Veranlagungssache ist. Ich neige eher etwas zur gemässigten Dicklichkeit und da schließt sich dann irgendwie wieder der Kreis, denn genau das mag Kayla. Also in dem Fall ergänzen wir uns gut, weil jeder das beim anderen genauso gut findet, wie es ist - was will man mehr? Da machen sich heutzutage viele Leute gerade über solche Äußerlichkeiten tiefste Sorgen und für uns ist das aus den genannten Gründen gar kein Thema. Andererseits könnte ich mir Kayla auch überhaupt nicht mit dicker Figur vorstellen. Man kann sagen, das überstiege mein Vorstellungsvermögen, einfach weil man Kayla immer nur als sehr schlank kennt und eine andere Körperform gar nicht zu ihr passen würde. Dann wäre es sozusagen nicht mehr Kayla, weil dieses fast schon extrem Schlanke bei ihr ein typisches Merkmal ist, was zu ihr gehört, wie bei jemand anderem vielleicht die Augenfarbe.
Selbstverständlich habe ich Ihnen auch wieder einige Fotos von hier beigesteuert. Es ist diesmal mehr ein Gemisch dessen, was über die aktuellen Vorgänge hier informiert. Das schöne Wetter lädt ja regelrecht zum Fotografieren ein und dann noch mit Kaylas Minolta, da macht das Knipsen gleich dreimal soviel Spaß. Der kleine Weg zu den Mühlen, der vor einiger Zeit von Bewuchs befreit und später komplett neu asphaltiert wurde, war von mir bislang noch gar nicht fotografiert worden. Nun habe ich das diese Tage nachgeholt, das sehen Sie auf den beiden Fotos neuer_muehlenweg1 und 2. Das Foto 1 entstand schon weiter unten im Verlauf des Weges. Er führt ja von hier bei uns ein Stück parallel zum Fabrikgelände, schwenkt dann schräg in ein Gefälle hinein und entfernt sich in der Richtung zunächst etwas nach Südosten vom Fabrikgelände weg. neuer_muehlenweg1: der neu hergerichtete Weg zu den Mühlen, weiter unten neuer_muehlenweg2: nochmals der gleiche Weg, jedoch unweit unseres Hauses, vielleicht in 100 m Entfernung. Rechts hinter der Grasweide folgt das Fabrikgelände, wo man am Horizont so gerade noch einen beginnenden Waldhain erkennt, befindet sich auf der linken Seite des Weges der vielfach zitierte Militärauto - Schrottplatz. Der Weg verläuft hier noch in einem sehr leichten Gefälle, welches dann ab dem Hain deutlich stärker wird und in eine Kurve mit ziemlichem Gefälle übergeht
Zwischen dem Weg und dem Fabrikgelände zur rechten Seite tun sich dann dort langgezogene Grasweiden auf, die sogar gelegentlich von einem Bauern noch mit ein paar Kühen bestückt werden. Der bringt die extra zum Grasen in einem Viehanhänger der hinter seinem Traktor hängt dort hin. Nach einigen Tagen holt er die Tiere dann auf die gleiche Weise wieder ab, wenn dort der Grasbestand abgefressen ist. Dort wo das Gefälle dann endet, folgt nach vielleicht 200 m eine kleine Bachbrücke, das ist genau die Stelle, wo dieses Foto 1 entstand. Dahinter folgen in Blickrichtung auf dem Foto ein paar Kurven, die zwischen einem kleinen Wald herführen und danach beginnt dann auch schon das Mühlengelände, von dem ich Ihnen vor längerer Zeit schon mal ein paar Fotos schickte. Damals sah diese kleine Straße aber extrem anders aus, dreckig, zugewachsen, holperig, mehr wie ein vergessener Feldweg. Das ist jetzt ja richtig adrett geworden. Das Foto neuer_muehlenweg2 hingegen entstand nicht sehr weit von unserem Haus entfernt, wo das Gefälle gerade seicht beginnt. Rechts sieht man noch so gerade die beginnende Grasweide, die ist aber im vorderen Bereich nicht sehr breit, denn nach wenigen Metern folgt schon weiter rechts bereits die Mauer vom Fabrikgelände. Links sieht man ebenfalls Graswiesen, diese erstrecken sich mindestens 200 m weiter nach links, was in natura östlicher Richtung entspricht. Wenn man diesen Weg an dieser Stelle in Blickrichtung weiter geht, wird das Gefälle immer steiler und wo man mit genauem Auge am Horizont noch einen beginnenden Wald erkennt, folgt auf der linken Seite dieses Weges in diesem Waldhain der Militärauto - Schrottplatz. Der Weg selbst schwenkt dann wieder etwas nach rechts in eine Kurve mit mehr Gefälle. Nach vielleicht 1 km endet dann das Gefälle und es folgt die Stelle, die Sie auf dem obigen Foto 1 sehen. Man kann es nur wiederholen, dieser ganze schön idyllisch wirkende Weg war bis Ende letzten Jahres total zugewachsen und für normale Fahrzeuge völlig unpassierbar. Zu Fuß kam man durch, mit dem Fahrrad ging auch noch, wenn man bereit war, mindestens 50 mal abzusteigen und das Rad um Wurzelhindernisse, Baumstümpfe und dergleichen zu tragen, die mitten aus dem Asphalt ragten. Nach langer Zeit sind wir diese Tage auch noch mal auf dem Gelände hinter der neuen Regenwasserbehälterfirma gewandert und staunten nicht schlecht, denn da hat sich in einer Rekordzeit von vielleicht einem halben Jahr der Firmeneigentümer für sich selbst eine funkelnagelneue Villa bauen lassen, die er jetzt schon bewohnt. Ich vermute, dass die aus vorgefertigten Fertigbetonteilen entstanden ist, die dann nur individuell zusammengefügt wurden. Vorne stehen zwar noch Bauzäune und das Grundstück selbst sieht größtenteils noch wie eine verwilderte Matschwüste aus, aber alle Achtung, was der da in der Kürze der Zeit für einen Kasten hat errichten lassen. Sie sehen das auf dem Bild neue-firmenvilla1. neue_firmenvilla1: ein extrem teures und repräsentatives Gebäude für den Inhaber der Regenwassertank - Firma wurde innerhalb weniger Monate aus Fertigbetonteilen aus dem Boden gestampft.
Auch hinter den Fabrikhallen selbst lässt er derzeit von einer Firma mit kleinen Baggern grüne Wiesen in gärtnerischer Gestaltung anlegen. Das sehen Sie auf dem Foto regenwasserfirma-hinten1. Der Inhaber legt wohl ziemlichen Wert auf eine optisch ländlich- harmonische Gestaltung. Auch die alte Halle wurde optisch dadurch aufgewertet, dass eine Spezialfirma neulich von außen das ganze Mauerwerk mit einer Art Dampfstrahler gereinigt hat. Neben der alten Halle wurden inzwischen noch diverse kleinere Stahlhallen errichtet, die binnen einer Bauzeit von vielleicht höchstens 3 Wochen hochgezogen wurden. Weiter wurden Container aufgestellt und große kugelförmige Freitanks errichtet, die wohl Gas enthalten, welches zum Beheizen der Anlagen und Maschinen dient. Zunächst hieß es, das würde über Erdgas gemacht, aber dann hatte man wohl festgestellt, dass die alten Erdgasleitungen auf dem Fabrikgelände 20 Jahre Stillstand nicht schadlos überstanden hatten. regenwasserfirma-hinten1: alles wurde gereinigt, verschönt und Landschaftsgärtner sind gerade dabei, das breite Areal hinter der Fabrik mit viel Aufwand gärtnerisch umzugestalten
Eine Instandsetzung war auf die Schnelle nicht mehr möglich. So hat man in einer Nacht- und Nebelaktion von diesen kugelförmigen Gas- Großtanks dort 4 Stück aufgestellt. Diese werden ständig von Gastank - LKWs befüllt, die etwa 3 mal wöchentlich dort anrücken. Überhaupt brummt der Betrieb sichtlich, denn fuhren dort anfangs noch vielleicht täglich 6 LKW an, die Rohmaterial brachten und fertige Regenwassertanks abholten, so ist es inzwischen ein permanentes Kommen und Gehen, wenn man so will. Zählen kann man das nicht mehr, aber ich schätze, es sind täglich weit über 50, eher 70 LKW, die den Betrieb anfahren, inzwischen sogar nachts. Wir sind da jetzt schon wirklich froh, dass die damals gleich ihre eigene Einfahrtsstraße gebaut haben und mit dem ganzen Zeug nicht bei uns vorbei müssen, wie es notwendig gewesen wäre, wenn die sich über das alte Wegenetz auf dem Fabrikgelände erschlossen hätten. Sicher haben die anderen Bewohner der Siedlung hier weniger Freude daran, weil die neue Firmenzufahrtsstraße an deren frühere Wohn-Stichstraße wie eine Verlängerung angepfropft wurde und so der ganze Verkehr bei denen direkt an der Haustür vorbei fährt. Etwas ganz anderes zeigt das Foto hinterseehaus1. Sie entsinnen sich sicher an meine Fotos von dem Abwassersee, die ich vor etlichen Monaten mal anfügte. Jetzt sind wir mal den Feldweg hinter dem Abwassersee weiter gewandert und zu unserer Überraschung taucht dort nach rund 2 km ein sehr schön gepflegtes Grundstück mit einem frisch renovierten Altbau drauf auf. hinterseehaus1: noch ein weites Stück hinter dem Abwassersee liegt dieses schön renovierte Bauernhaus
Dessen Zufahrt ist aber eigentlich von einer anderen Seite über einen langen Weg her, aber dieser Abwasserseeweg führt, wenn man ihn am See vorbei weiter geht, ebenfalls dort hin. Vorne an dem Haus vorbei führt der Weg weiter und gabelt sich dann auf nach links in einen kleinen, befahrbaren, asphaltierten Weg, der meiner Vermutung nach vielleicht nach Wössingen führen dürfte, genau weiß ich das aber noch nicht, und nach rechts in einen breiten unasphaltierten aber gleichmäßig geschotterten und planebenen Feldweg, dem wir dann weiter gefolgt waren. Nach vielleicht weiteren 400 - 500 m folgt dann ein alter, offensichtlich verlassener Bauernhof. Obwohl er gleich auf den ersten Blick verlassen wirkt, ist er nicht verfallen, keineswegs. Aber man hat den Eindruck, als käme man an einem Bauernhof an, der in einem Gebäudezustand ist, wie man ihn vor 50 - 60 Jahren noch öfters auf den kleinen Landdörfern antraf. Das sehen Sie auf dem Foto bauernhof1. Die ganze Hofinnenfläche ist mit uralten rund abgelaufenen Steinen gepflastert und alles strahlt ein eigenartiges Gemisch zwischen ungepflegt und gepflegt aus. Man kann das nur schlecht beschreiben, es ist nicht wirklich ungepflegt, im Gegenteil, es wirkt alles sehr aufgeräumt dort, aber dennoch so, als ob sich keiner wirklich darum kümmert. Leute haben wir dort keine gesehen und an einem Stallgebäude konnte man einfach die Tür öffnen und innen setzte sich der außen gewonnene Eindruck fort. Es war alles aufgeräumt und leer, aber auch alles verlassen und nicht auf einen heute üblichen Standard gebracht. Es wucherte auch Unkraut, aber nicht so hoch, dass es zuwucherte, also scheint sich wohl doch ab und zu noch jemand in einem Minimalstandard darum zu kümmern, der vielleicht 3 mal im Jahr das Unkraut abmäht und den gröbsten Dreck entfernt. bauernhof1: ein verlassener, alter Bauernhof, dessen Zustand gepflegt und einen Hauch marode zugleich wirkt
An dem Wohnhaus des Hofes, welches auf dem Bild nicht sichtbar ist und exakt um 180 °gegenüber des dort abgebildeten Stallgebäudes liegt, hatte man auch fein säuberlich die Namensschilder vom Klingelknopf und dem Briefkasten entfernt. Ich sage es mal so, es wirkte alles neudeutsch clean und marode, ein Gemisch was normalerweise nicht zusammenpasst, aber hier wurde das Gegenteil bewiesen. An Fotos soll das für dieses mal genügen.
In der letzten Zeit haben wir uns angewöhnt, mehr mit dem Fahrrad zu fahren. Unsere beiden guten Drahtesel, die ich seinerzeit noch bei einer Umzugshilfe in Stuttgart abstauben konnte, habe ich vor ein paar Monaten mal ordentlich aufgemöbelt und inzwischen haben wir uns da so ein wenig ein eigenes Konzept erradelt, wie man durchaus bequem auch gelegentlich mal längere Ausflüge per Fahrrad machen kann. Man muss nur zuvor jede Zeitplanung beiseite legen, ebenso jeden Stress und nach dem Motto fahren: Zeit spielt überhaupt keine Rolle. Wenn man bestimmte Zeitmarken einhalten will, dann verliert man die Lust und das Ganze wird nur ein Staffellauf, weil man vor lauter Beachtung der Zeit, keine Zeit mehr findet, die vorbeiziehende Landschaft zu genießen, aber gerade das ist doch das Schönste an einer Radtour. So haben wir inzwischen mehrere Radtouren im Umkreis von bis zu immerhin 70 km unternommen. Normalerweise sind wir immer bestrebt, nachts wieder zuhause zu sein und in den eigenen Betten zu schlafen, aber manchmal machen wir auch eine Ausnahme und dehnen eine solche Fahrradtour auf 2 Tage aus, halt mit einer Zwischenübernachtung. Nun mag man sich dabei normalerweise auch über den eingesparten Sprit freuen, den eine ersatzweise Reise mit dem Auto gekostet hätte, aber das ist für uns im Moment kein tragendes Argument, da wir inzwischen sicherlich seit 3 Monaten nur noch mit altem Diesel aus dem schon mal erwähnten Tank auf dem Fabrikgelände unser Auto betreiben, also kraftstoffmäßig zum absoluten Nulltarif fahren. Das wird sicherlich nicht für immer und ewig ausreichen, aber Sie werden lachen, obwohl wir schon seit 3 Monaten wöchentlich mittels 20 - Liter - Kanister dort abzapfen gehen, sieht man bislang noch nicht einmal, dass sich dadurch der Stand in dem großen Tank verringert hat. Ich schätze, da dürfte bei unserer Verbrauchsmenge noch Diesel reichlich für über 2 Jahre drin sein. Kayla meinte schon, wir sollten vielleicht eine Idee entwickeln, wie wir uns diesen kostenlosen Dieselkraftstoff kurzfristig sichern, in dem wir den hier bei uns auf dem Gelände in einem großen Tank zwischen bunkern und nicht nur so in Einzelkanistern abholen, ungefähr so, wie er verbraucht wird, denn wer weiß, ob nicht in ein paar Monaten jemand kommt und die alte Fabrik übernimmt oder abreißt und dann können wir nicht mehr gemütlich dorthin schlendern und weiter aus dem vergessenen Tank abzapfen. Sie meint, wir sollten vielleicht jeweils an mehreren Tagen die Woche zig Kanister dort abzapfen und deren Inhalt dann hier wieder in einen größeren Tank umfüllen, bis wir ihn später dann brauchen. Deswegen werden wir demnächst eine Spezialerkundung auf dem Fabrikgelände durchführen und dabei nach Behältnissen suchen, die sich als Zwischentank eignen und die zugleich mit vertretbarem Aufwand von uns demontiert und auf unser Grundstück geschafft werden können. Jedoch zurück zu den ausgedehnten Radtouren. Es ist natürlich nicht so, dass wir jetzt alle Autofahrten durchs Rad ersetzt haben, das wollen wir auch gar nicht, aber im Durchschnitt wird derzeit bei schönem Wetter eine Radtour pro Woche gemacht. Wenn man sich daran erst einmal gewöhnt hat, geht das eigentlich ganz gut, auch über weitere Strecken, an die ich mich sonst früher per Rad niemals herangewagt hätte. Ich bin mit dem Rad eigentlich nie Strecken über 10 km gefahren, genau betrachtet sogar fast nie über 3 km. Das Rad war bei mir immer ein Kurzstreckenverkehrsmittel. Ich hatte da so ein ungeschriebenes Gesetz, Strecken bis ca. 500 m zu Fuß, von 500 m bis 3 km per Rad und alles was darüber ist, per Auto. Im Winter sieht es natürlich wieder anders aus, aber derzeit werden wir die wöchentlichen Rad- Spazierfahrten beibehalten, denn auch Kayla hat daran sehr viel Freude. Man erlebt die Landschaft dann doch wieder völlig anders, als wie aus dem Auto. Was ich dabei auch immer als sehr schön empfinde ist, dass man auch kleinste Wege oder Landwirtschaftswege fahren kann, die fürs Auto tabu sind. Wenn wir Rad fahren, dann heißt das zugleich, dass wir gemütlich fahren. Es wird nicht gehastet, die Tachoanzeigen an unseren Rädern gehen, außer bei Gefällstrecken, selten über 16 km/h hinaus, das scheint so eine magische Marke zu sein, die sich irgendwie automatisch eingespielt hat. So auf einigermaßen ebenen Strecken fahren wir meist mit Geschwindigkeiten zwischen 12 und 16 km/h und dann kann ich stundenlang weiterfahren. Wenn wir jedoch schon nur unbedeutend schneller fahren, vielleicht mit 20 km/h, dann muss ich nach spätestens 10 Minuten deutlich langsamer fahren, vielleicht nur noch 10 km/h oder sogar mal alle 15 Minuten für wenigstens 5 Minuten eine Pause einlegen. Da muss ich zu meiner eigenen Schmach eingestehen, dass Kayla das länger aushält, da bemerkt man dann doch den enormen Altersunterschied schon, aber sie empfindet das so mit den 16 km/h auf Dauer auch angenehmer. So waren wir u.a. neulich per Rad bis zu einer Burgruine Liebeneck geradelt, das liegt noch ein gutes Stück hinter Pforzheim. In der Nähe verläuft ein Bach mit dem eigenartigen Namen Würm und auch einen gleichnamigen Ort gibt's dort. Andere Radtouren führten uns u.a. nach Rheinsheim am Rhein, nach Wörth, nach Östringen und Hilsbach. Überhaupt entwickeln sich dabei Touren bis zum Rhein und dann am Rhein entlang sowie solche ins Kraichtal zu unseren Favoriten, weil man dort weniger Steigungen hat - insbesondere am Rhein, was dann doch erheblich mehr Spaß beim Radeln bringt, als wie wenn man sich endlose Bergsteigungen empor quälen muss, zumal am Rhein meist ein angenehmes Lüftchen weht. Daher werden wir kaum Radtouren in den Schwarzwald unternehmen, obwohl der vordere Schwarzwald im Bereich Bad Herrenalb oder Bad Wildbad auch noch in einem durchaus per Rad erreichbaren Bereich läge. Da nehmen wir dann doch lieber das Auto. Aber auf den flacheren Strecken bringt es bei schönem Wetter durchaus Laune, auch mal 4 oder 5 Stunden Rad zu fahren, sofern man über einen wirklich guten Drahtesel verfügt. Mit unseren klapperigen Schrotträdern, die wir vorher hatten, hätte man sicher nach einer halben Stunde jede Lust am Radfahren verloren, also die Qualität der Fahrräder macht da schon sehr viel aus, ob man wirklich entspannt radeln kann oder ob es nur als Last empfunden wird.
Es ist immer wieder erstaunlich, mit welchen Dingen sich die Bürokraten in unseren Amtsstuben pedantisch beschäftigen und so mit Eifer dazu beitragen, dass ihnen die Arbeit nicht ausgeht und dass sie sich so ihre eigene Existenzberechtigung schaffen. Es mag ein wenig makaber klingen, resultiert aber aus einem reinen Verwaltungsakt. So erhielt ich hier ein Schreiben von einer Unterabteilung der Stuttgarter Stadtverwaltung. Ich dachte zuerst, was habe ich denn mit denen noch zu tun? Es kann sich ja wohl nur um eine Sache aus meiner Vergangenheit handeln, da für aktuelle Belange nun Walzbachtal und Karlsruhe zuständig sind. Mit Stuttgart haben wir doch jetzt verwaltungsmäßig nichts mehr zu tun. Nun teilt man mir in dem Schreiben mit, dass im Jahr 2009 in Stuttgart die Grabstelle meiner Mutter auf dem Friedhof „abläuft". Jedes Grab ist dort nicht wirklich für die Ewigkeit, sondern hat eine Art Gültigkeitsdauer von 30 Jahren. Wenn diese Zeit abgelaufen ist, dann können die Nachfahren es entweder für weitere 30 Jahre „mieten", wenn man so will, und es ändert sich nichts oder es wird andernfalls eingeebnet und die Fläche nach einiger Zeit für eine neue Grabstelle vergeben. Diese Mitteilung erfolgt immerhin 2 Jahre im Voraus, damit man genug Zeit hat, sich das alles zu überlegen. Daran sieht man auch wieder, wie rasch doch 30 Jahre vergehen. Meine Mutter starb 1979 in Stuttgart, aber es kam mir in Gedanken nie vor, als wäre es schon rund 30 beziehungsweise derzeit aktuell 28 Jahre her. Vom Gefühl her kam es mir vor, wie vielleicht 10 bis 15 Jahre und manchmal, wenn es um bestimmte Dinge geht, ist mir so, als hätte ich erst vorgestern noch mit ihr darüber gesprochen, obwohl die konkrete Gesprächssituation, die mir dann in den Sinn kommt, sicherlich sogar schon über 40 Jahre her ist. Immerhin sind die Friedhofsbeamten so ehrlich und legen gleich eine Preisliste bei, die aufzeigt, was es kosten würde, wenn man diese Grabstelle für weitere 30 Jahre pachtet. Da fallen Sie aber rückwärts vom Stuhl, wenn Sie das hören, mir erging es jedenfalls so. Es hängt natürlich auch von der Grabart, Größe und Lage ab, wie hoch der Preis ist, aber diese aktuelle Grabstelle von meiner seligen Mutter zu verlängern, würde rund 7.000 Euro kosten. 7.000 Euro für die die Friedhofsbeamten im Prinzip nichts zu tun brauchen, außer diesen Schriftwechsel zu veranstalten. Natürlich hätte ich eigentlich gerne dieses Grab wenigstens solange erhalten, wie ich selbst noch lebe oder wie ich mich wenigstens ab und zu darum kümmern kann, aber man kann nur in 30 Jahres - Abschnitten diese Grabstellen „pachten". Eine Verlängerung um zunächst nur mal 10 oder 15 Jahre ist nicht möglich. Bei allem Andenken an meine Mutter in Ehren, aber 7.000 Euro kann ich dafür nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln, das ist einfach nicht drin. Gewiss geht es uns im Moment finanziell so gut, wie schon seit Ewigkeiten nicht mehr, aber so gut, dass wir einfach mal so 7.000 Euro für so etwas daherzaubern, das geht einfach nicht. Was stellen sich diese Verwaltungsprinzen nur vor? Da habe ich dann schon mit einem von denen telefoniert und der sagte mir darauf allen Ernstes, dass ich da doch noch großes Glück hätte, denn die meisten Grabstellen auf diesem Friedhof würden sogar 9.000 Euro für 30 Jahre kosten. Er erwähnte dabei beiläufig, dass ich ja nicht gezwungen wäre, die Grabstelle für weitere 30 Jahre zu beanspruchen, die meisten Leute würden heutzutage die Grabstelle nach Ablauf der ersten Frist aufgeben, dass jemand das verlängert käme eigentlich heute eher selten vor, der Prozentsatz läge unter 5 %, aber wer verlängert, der müsse entsprechende Beträge zahlen. Na die sind lustig! Nun machte dieses Grab seit 1981 nicht viel Arbeit, von daher wäre es kein Problem. Sie kennen ja sicher die übliche Art von Grabstellen, ein Grabstein, eine Einfassung, eine Grablaterne und dann den Erdboden mit diversen Bepflanzungen, die man ständig in Ordnung halten muss und wo zwischen man dann auch öfters Unkraut jäten muss. Da ich noch nie einen grünen Daumen hatte und mich mit solchen Gärtnerarbeiten immer sehr schwer tat, hatte ich bereits 2 Jahre nach der Beerdigung im Jahr 1981 die gesamte Grabfläche mit einer Steinplatte abdecken lassen. Das sieht mit minimalem Pflegeaufwand immer sauber aus und man braucht diese Platte nur vielleicht 2 mal im Jahr mit etwas Wasser zu reinigen. Auf der Platte steht dann noch ein Kübeltopf in dem man saisonal mal Blumensträuße oder eine feste Topfpflanze einstellen kann oder aber auch mal gar nichts. Also die ganze Handhabung ist um Welten einfacher, als mit dem gärtnerischen Aufwand bei einem Normalgrab. Das gab damals sogar noch einen lästigen Schriftwechsel mit der Friedhofsverwaltung, weil deren Regeln in diesem Bereich des Friedhofes so etwas eigentlich nicht vorsahen. Die wollen ja wirklich alles regeln und es ist zum kotzen. Damals habe ich aber durchsetzen können, dass in diesem Bereich auch Abdeckungen durch Stein- oder Marmorplatten zulässig sind, da wurden extra die Bestimmungen sogar überprüft und geändert. Kaum als ich das hatte, konnten man zusehen, wie andere von dieser Idee inspiriert wurden und auch deren Vorteile erkannten, denn binnen vielleicht 2 weiterer Jahre stieg die Anzahl von Gräbern, die in diesem Bereich auf diese Weise gestaltet waren, von vorher 0 auf locker über 20 %. Nun denken die meisten dann gleich an Marmorplatten, die aber damals schon für meine Verhältnisse zu teuer waren, obwohl es mir damals finanziell eigentlich noch besser ging, als einige Jahre später. Aber durch den normalen Grabstein und die normale Grabeinfassung war ich bereits zuvor 1979 bei der Beerdigung mit einem Steinmetz in Verbindung gekommen, der anstatt dieser echten Marmorplatten für solch eher großflächigen Sachen auch sehr schöne, weitgehend ungeschliffene Platten aus Normalstein anfertigte und die kosteten kaum ein Viertel des Preises der Marmorplatten. Also so traurig es ist, aber eine Verlängerung um weitere 30 Jahre für 7.000 Euro ist nicht drin. Ich sage mal so, für 1.000 Euro würde ich das noch tun, aber nicht für 7.000 Euro, aber es gibt da auch keine Verhandlungsmöglichkeit, die Preise und die Laufzeiten sind fest. Es hilft alles nichts, da muss man die Angelegenheit doch nüchtern und realistisch betrachten. Ich bin der einzige Nachfahre und der einzige Verwandte überhaupt, der im Großraum Stuttgart lebt. Andere entferntere Verwandte, mit denen wir aber ohnehin keinen Kontakt pflegten, wohnten alle weit weg und sind zudem größtenteils mittlerweile selbst schon lange tot. Der Kontakt zu denen war schon zu Lebzeiten so schlecht, dass ich noch nicht einmal zu deren Beerdigung gefahren bin, weil mir der weite Reiseaufwand dafür zu teuer war. Zu dieser Zeit, als der Letzte von denen beerdigt wurde, ging es mir ohnehin selbst sehr schlecht. Das heißt, ich bin überhaupt der Einzige, der diese Grabstelle noch besucht und der in seliger Erinnerung mit dem Grab meiner Mutter überhaupt etwas anfangen kann. Um mich meiner Mutter zu erinnern, benötige ich jedoch bei nüchterner Betrachtungsweise keine Grabstelle, zu der ich hingehen kann, dass kann ich viel besser in Gedanken und das dann von jedem Ort dieser Welt. Gewiss kann man sagen, dort an der Grabstelle ist immerhin doch irgendwie noch etwas, ein echter Rest von ihr, aber da spielt dann auch wieder die Betrachtungsweise des Todes an sich eine Rolle. Es erhebt sich die Frage, ist dieser Überrest im Grab nach dem Tod überhaupt noch der Mensch, den man kannte? Eine Anschauungsfrage, die man selbst bei noch lebenden älteren Menschen sehr oft mit nein beantworten kann. Leider muss man oft erkennen, dass der Mensch im Prinzip nur von seinem Hirn geprägt wird und so haben schon Generationen von Leuten erkennen müssen, dass oftmals im Alter in der alten Hülle schon gar nicht mehr der Mensch drin steckt, den man kannte, eben wenn sich ein Mensch durch geistigen Verfall total verändert. Aber das führt jetzt hier zu weit. Kayla sagte einen bezeichnenden Satz, den man in ihrer Heimat in diesem Zusammenhang wohl oft ausspricht: Die Toten leben, aber sie leben nur in unserer Erinnerung und nicht in einem Grab. Wenn man es nüchtern betrachtet, muss man daraus auch erkennen, dass im Laufe der Jahre nach dem Tod das Leben der Toten sozusagen kontinuierlich kleiner wird. Von Generation zu Generation kommen dann nochmals gewaltige Vergessenssprünge hinzu, bis sie irgendwann doch ganz vergessen sind, wenn man mal von Ausnahmeerscheinungen wie berühmten Persönlichkeiten absieht. Bei manchen, die gar keine Nachkommen hatten und die auch sonst nur wenige Verwandte oder Bekannte hatten, bedarf es gar nicht mal so vieler Generationen, um dieses Nachleben auszulöschen, oftmals reicht dazu schon eine einzige Generation aus. Für denjenigen, der sich diese Gedanken als lebender Nachfahre macht, eine bedrückende Erkenntnis, aber vermutlich wird es den Toten selbst, also den Betroffenen wenn man so will, nichts ausmachen und völlig egal sein. Es ist schon komisch, wenn man bedenkt, wie wenig doch eigentlich von so einem Leben übrig bleibt, eigentlich gar nichts. Natürlich kann man sagen, von vielen Leuten bleibt nach dem Tode das übrig, was sie im Leben geschaffen und bewirkt haben, aber selbst da glaube ich, dass dies nur auf einen winzigen Teil der Menschen zutrifft und vor allem, dass die späteren Menschen mit diesen Dingen gar nicht mehr den Toten in Verbindung bringen. Nur ein Beispiel dafür. Nehmen wir einmal rein theoretisch an, Sie hätten in Ihrem Leben irgendwo in einer Stadt eine Treppe gebaut, die täglich von 1.000 Menschen benutzt wird. Gut, Sie können sich dann rühmen etwas geschaffen zu haben, was zumindest lange über ihren Tod hinaus erhalten bleibt und genutzt wird. Aber wer von den 1.000 Leuten, die die Treppe benutzen, denkt dabei an Sie oder auch nur allgemein an den Erbauer der Treppe? Ich schätze noch nicht einmal ein Promille der Leute denkt an so was. Also was bleibt? Ich sage mal, bei 99,9 % aller Menschen - nichts!
Nochmals kurz ins Gebiet der Technik. Vor einem halben Jahr berichtete ich Ihnen über einen kleinen Computerladen am Stadtrand von Karlsruhe, der sich in einem ehemaligen Lebensmittelmarkt befindet und der mir günstig das schon lange zuvor defekte Notebook repariert hatte. Der bietet jetzt sehr gut ausgestattete Neu - PCS mit 320 GB - Festplatte, 3 GHz, 2 GB Speicher, CD/DVD - Brenner und viel anderem Zubehör, die er aus ausgewählten guten Komponenten selbst zusammensetzt zum Sonderpreis von 210 Euro, wohlgemerkt Neuware! Die großen Computerdiscounter warten ja heute schon oft mit Sonderangeboten um die 350 Euro auf, aber deren Geräte in dieser Billigpreisklasse sind meist im Vergleich doch deutlich schlechter ausgestattet und entsprechen eher dem Stand veralteter Gerätegenerationen. So fragt man sich, wie kann der als kleiner Hanswurst solch günstige Preise bieten. Nun klärte sich das schnell, denn alle diese 210 - Euro - Computer werden nicht mit Microsoft - Windows - Vista oder XP als Betriebssystem ausgeliefert, sondern mit Linux. Er sagte, dass trotz dieses Billigpreises in diesem Linux dann auch gleich schon 450 verschiedene Programme enthalten wären, die eigentlich alles abdecken, was man mit einem Computer so zu machen gedenkt. Dieser Trick mit Linux ermöglicht es ihm erst, den Computer so billig anzubieten, da jegliche Lizenzgebühren an Microsoft wegfallen und die einzelnen Komponenten dafür kauft er über industrielle Großhändler für Betriebssteuerungen, die also ebenfalls nicht mit Lizenzgebühren für Microsoft-genutzte Geräte beaufschlagt sind. Er meinte diese versteckten Lizenzgebühren an Microsoft würden in der Summe oftmals bis zu 40 % des Gerätepreises ausmachen. Wenn nun aber alles gänzlich ohne Microsoft - Produkte betrieben wird, was im normalen Alltag heute eher selten ist, dann ist es rechtens, diese Lizenzgebühren zu umgehen. Solche Computer werden dann im Prinzip nicht wie PCS behandelt, sondern wie Industriesteuerungen. In Sachen Linux selbst meinte er, dass die aktuellen Linux - Versionen von heute in den wichtigsten Dingen deutlich besser wären und vor allem wesentlich weniger Angriffsfläche für Datenspione, Geschäftemacher und Betrüger aller Art böten. Die Linux - Versionen, die bis vor rund 2 Jahren raus kamen, waren nach seiner Meinung oftmals noch zu unkompatibel zu bestimmten Gerätekonfigurationen, da hätte man dann am besten den PC danach zusammengebaut, für welche Komponenten es gut funktionierende Linux - Treiber gibt, um am Ende ein vernünftig funktionierendes Gerät zu erhalten, aber diese Schwachstellen gehörten inzwischen weitgehend der Vergangenheit an. Auch diesen ganzen Unsinn mit Freischalten von Windows über eine Online - Verbindung gebe es bei Linux nicht. Er meinte, die Kunden ließen sich zu viel gefallen, denn wenn schon nur alle Kunden das einfach nicht mitmachen würden, denen das missfällt, und anstatt dessen Linux oder ein noch anderes Betriebssystem nutzen würden, dann wäre Microsoft gezwungen, endlich wieder kundenfreundlichere Methoden an den Tag zu legen. Nun lebt er ja von beidem, denn er verkauft selbstverständlich auch in erster Linie weiterhin Rechner mit Windows, aber wenn man sich das ansieht und wenn ich vor dem Kauf eines neuen Geräts stünde, ich glaube, da würde ich mich derzeit aktuell für den Billigrechner mit Linux entscheiden, zumal die Bedienung bei den neuen Ausführungen da nahezu identisch sein soll.
Damit ist schon wieder reichlich Lesestoff in kurzer Zeit angefallen und ich schneide jetzt hier abrupt ab, obwohl ich noch mindestens einmal genau soviel zu berichten hätte. Viele schöne Sommertage wünschen Ihnen Kayla und Ihr
Egbert Lappenkeuler.
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